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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (March 3, 1920)
Seite L-TSglicho Omaha Tribüne Mittwoch, den 3. MSrz1S20 Tii.iilichcOnlllhaTribjinc WjBÜffl PUBLISHING CQVAL. J. PETER, IV. 1307-09 Howard St. Phont Tylr 840. Omaha, Neb. Dr Moine, Iowa, liranch Olilcti 411 6th Are. Preis bcS Tageblatts: Durch den Träger, per Woche 12 Ccniä : durch die Post, bei Vorausbezahlung, per Jahr $fl)); sechs Monate $3.00: drei Monate $1.50. ' Preis deö Wochenblatts bei Vorausbezahlung $2.00 doS Jahr. Entered a econd-clasn matter March 14, 1912, at the postoffke of Omaha, Nebraska, under th act of Congress, March 3, 1879. Omaha?Nebr., Mittwoch, den 3. März 1220 Deutsche Arööltslust unö Tüchtigkeit Zu den merkwürdigen Erscheinungen aus dem! Flnanzgebiete rnufj in Teutschland der Umstand ge zählt werden, fcasj viele Wertpapiere, die an der Börse gehandhabt werden, bedeutende Kurssteigerungen erle den zu derselben Zeit, wo die Mark in ihrem Werte beinahe bis aus den Nullpunkt hcrabsinkt. Das Ge hcimnis, das dieser entgegengesetzten Vetveguna zu. v runde liegt, ist aber leicht zu lösen. Die Billigkeit der deutschen Mark veranlasst ausländisches Kapital, deutsche Jndustricpapiere zu erstehen: die deutschen Kapitalisten machen auch mit, da sie der Ansicht sind, daß es immer noch vorteilhafter ist, leidlich gute Wert Papiere im Besitz zu haben, als ün Werte gesunkenes Geld. Femer kommt noch in Betracht, Sah deutsche Kapitalisten im Dezember ihren Besitz an Wertpapie rm verringerten, um desto weniger zum Neichsnot opser herangezogen zu werden. Jetzt aber legt man Geld in Wertpapieren an, die im besseren Lichte er scheinen, als die Mark. Wie der deutschen Vallchk abzuhelfen sei. bildet noch immer den Inhalt unzähliger deutscher Finanz, artikel. In einigen dieser Artikel wird 'mutig und einsichtsvoll der Standpunkt vertreten, nur eine Ver. mehrung der deutschen Arbeit könne da Wandel schaf. sen, dem Auslande Vertrauen in den Wiederaufbau der deutschen Wirtschaftsverhältnisse geben, die Ein fuhr, und Ausfuhrfähigkeit erhöhen und die Mög. lichkeit zur ErWung der eingegangenen Friedensbe. dingungcn liefern. Das ist sicherlich zutreffend, und die Frage wäre dann, wie der deutschen Arbeitslust und Arbeitsfähigkeit aufgeholfen werden kann. Die Arbeitslust und der geringere Ertrag der deutschen Arbeit ist gewiß nicht auf eine innere Wer. anlassung und auf eine Neigung zum Faulenzen zu rückzuführen. Vielmehr find die deutsche Unterernäh. rung und die übertriebene Härte der Friedensbedin. gungen daran schuld. Die Unteremährung nimmt dem deutschen Arbeiter die Kraft zur emsigeren Ar. deit; die Härte der Friedensbedingungm pflanzt' in die Gemüter den Gedanken,' daß es ja doch keinen Zweck habe, sich zu schinden und abzuplacken. ' Wenn also die Alliierten im eigenen Interesse ein Wiedererwachen der früheren deutschen Arbeits. tüchtigkeit wünschen und erstreben, so müssen sie Maß. regeln für eine bessere ErnÄnmg Deutschlands tm ' tcrstützen und nebenher die Feiedensbedingungen mil dern. , . - . . Von mehr als einem kundigen Sopfe ist es in den letzten Monaten ausgesprochen worden, daß für hin 9R;p?lPrmfimMttti Crnrnhnt ittrimSsiA IrneX t-inn Snr ..V wMVtbH.WHMJ) M.lt.tUt WH VV Wiederaufnahme des alten Arbeitstempos in Deutsch, land abhängt. Damit ist angedeutet, wo der Hebel eingesetzt werden muß. Sovlet-Rußlanö und öie Außenwelt. Ein Funkspruch aus Berlin besagt, daß eine deutsche Kommission demnächst nach Moskau reisen wird, um die russischen Zustande unter der Soviet. Regierung einer genauen Prüfung zu unterziehen. Es soll dies als Vorläufer einer großen deutschen Ein Wanderung nach Rußland dienen, wo man deutscher Techniker und Jngmieme aller Art und deutscher , Landwirte bedarf. Letzteren soll Land frei überlassen werden. Mitlerweile hat der bekannte amerikanische Korrespondent A. boxt Wiegand in Berin sich mit Le nin in Moskau in Verbindung gesetzt und von die sem durch Funkspruch folgendes Interview erlangt: Mollen wir Polen und Rumänien angreifen? Nein. W haben amtlich und mit aller Entschieden heit erklärt, und gwar im Namen des Rats der Volks ' kommissäre und des allrussischen Exekutibausschusses, daß unsere Ziele friedlich find. Es ist sehr zu bedau ern, daß dü' kapitalistische Regierung Frankreichs Po Im und Vahrschemllch auch Rumänien cmftachelt. unS anzugreifen. ' TicS wurde sogar in drahtlosen amerikanischen Depeschen ettvahnt, die von Lyon aus gesandt wurden. Sie fragen mich über unsere 'Pläne in Asien. Sie sind dieselben wie unsere Pläne in Europa, wir wollen nut allen Völkern, mit den Ar beitcrn und Bauern oller Nationen, die zu neuem Leben erwachen, in Frieden und Freundschaft leben. cm Leben ohne Ausbeuter ohne Betruger, ohne Ka pitalisten, ohne Zlvischenhändler. .Der lniperialistische Kneg : von 1914-1918, der Krieg der britisch.franzoslsch.russlMN Kapitalisten Gruppe gegen Teutschlands Kapitalisten zwecks Zei lung der, Welt, hat Asien erweckt und dort wie übr all die Bestrebungen der Freiheit für friedliche Arbeit und gegen zukunftige Kncge belebt. Sie sagen mich, welches die Grundlage eines Friedens mit Amerika fein würde. Meine Aniivort ist: Die amerikanischen Kapitalisten sollen uns in Frieden lassen. Wir werden ihnen nichts tun. Wir sind sogar bereit, mit Gold für Maschinen und Ge rate zu bezahlen, die wir für unser Transportwesen und den Ackerbau benötigen. Wir sind bereit, nicht nur mü Gold, sondern auch nut Rohmaterial zu be. zahlen. Auf unserer Seite liegen keine Hindernisse für den Frieden mit Amerika. Das Hindernis ist der Imperialismus der amerikanischen Nation und der anderen Länder. - Was unsere Haltung zu der aus Amerika erfolgten Deportation von russischen Rcvolu tionären angeht, so haben wir sie aufgenommen. Wir fürchten uns hier nicht, vor Revolurionären. Wir fürchten unö in der Tat bor keinem, und wenn Ame rika vor einigen hundert cder tausend seiner Bürger Angst hat. dann sind wir zu Verhandlungen bereit, um alle Bürger aufzunehmen, welche Amerika für ge fährlich hält, Verbrecher natürlich ausgenommen. .Die Möglichkeit einer Allianz zwischen Deutsch, land und Rußland ist leider nicht groß, weil die Schcidemänncr-schlechte Alliierte sind. Wir sind für Bündnis mit allen" Ländern, keines ausgenommen. Was sind unsere Ansichten über die Ausriefe rungs.Forderungen? Wenn wir über die Schuldfrage ernst reden sollen, so sind die Kapitalisten aller Län der an diesem Kriege , schuld. - Gebt uns olle eure Grundeigentumsbesitzcr, die über hundert Hektar Land haben, und alle eure Kapitalisten, )ie mehr als 100, 000 Francs haben, und wie werden sie zu brauchba. ren Arbeitern erziehen und sie zwingen mit, der schändlichen, gemeinen und blutigen Herrschaft der Ausbeuter und Kriegsanstifter für die Aufteilung der Kolonien zu brechen. Dann werden die Kriege im möglich werden. Sie fragen mich, was die Folgen des Friedens zwischen Rußland und dem Rest der Welt inbezug auf Europas wirtschaftliche Lage sein würden? Ma. schinen würden für Getreide. Mehl und Rohmaterial ausgetauscht werden. Ich frage: Wäre das für Eu. ropa nachteilig? Es könnte nur wohltuend wirken. .Was unsere Meinung über die zukünftige Ent Wicklung des Sobictismus als Weltfaktor angeht, so erklare ich, daß den Sobiets die Zukunft in der gan zen Welt gehören wird. Die Tatsachen haben das er wiesen. Man braucht nur auf die Zeitungen. Flug, schriften und Bücher zu blicken, welche heute schon in irgend einem Land für das Soviet-Nußland eintre ten. ES kann nicht anders sein. Sobald die Arbei. ter in den Städten, die kleinen Handwerker in den Dörfern und die Kleinbauern sich nicht mehr nusbeu. ten lassen, sobald ' diese überwältigende Mehrheit der Arbeiter eingeschen hat, daß- ihnen daö Soviet-Shstem die ganze Macht in die Hand gibt, sie vom Joch der Häuserbesitzer, Grundeigentümer und Kapitalisten freimacht, läßt sich der Sieg deö Soviet.Systeins in der ganzen Welvizar nicht mehr verhindern. Ich we nigstens weiß nichts, was ihn verhindern konnte. .Hat Rußland von außen he? noch eine Gegen revolution zu befürchten? Das ist leider der Fall, denn die Kapitalisten sind stupide upd gierige Leute. Sie unternahmen eine ganze Reihe so dummer Ein Mischungsversuche, daß mit deren Wiederholung zu rechnen ist. so lange nicht die Arbeiter und Bauern zcoeS Landes ihre Kapitalnten erzogen haben. Ist Rußland bereit, mn Amerika, in Handelsbeziehungen zu treten Naturlich, und zwar nicht blos mit Ame, rika, sondern mit der ganzen Welt. Ter Frieden mit Estland, dem wir große Zugestandnine gemacht haben, jhai bewiesen, daß" wir bereit find, Konzessionen zu machen, selbst Geschafts-Konzessionen." Bei der Londmer Meldung von der großen .Nie derlage der russischen Soviettnippen bei Odessa scheint auch der Wunsch deö Gedankens Vater gewesen zu sein. . " MM der Hark erreicht! 1 P WIWfFWPf WQ fff 1F???"?y?,f &ß LA -UiUiMikAkUUIUMMM&&UmAhKik m n u n t n n n n ii n tt n n if u ff ii El II ri u M n n n n a ?i ti H n n n M tt. tt tt Per -' 's'.", Einer der berühmtesten nmÄanischen Spezial.Korrespondenten kabelte dieser Tage MS Verlwl". . : , -.-;. ; : ;- -, Inzwischen hat die Entwertung deS deutschen Geldes weitere Fort , schritte gemacht, jedoch scheinen sich jetzt Anzeichen davon iemerkbar z uchm, daß der Tiefstand erreicht ist." - f ' Das Kaufen von Mark für späteren Gebrauch oder daS Senden von Mark an Freunde und Verwandte draußen sollte deshalb nicht länger aufgeschoben werden. ,,,".,,' - Sie sichern sich dadurch nicht nur selber einen großen Gewinn, Sie Helfen durch Tponjeren von Geld auf einer deutschen Bank oder durch Ankauf ton Wertpapieren auch in sehr prak tischer Weise der alten Heimat" beim Wiederaufbau. ' 1 : - Wir stelle! Ihr Geld gegen Zinsen auf fast alle Banken in Europa und stehen mit den Eroßbankm in Deutschland und in Wien in direkter Verbindung. Aufträge für deutsche SWteÄonüs werden von uns zu niedrigsten Raten erledigt. Wir verkaufen Schiffskarten nach allen Häfen der Welt und geben Rat bei Erledigung, von PaßAngelegenheiten. !!ZIMII0 EXCHANGE 1307 yswarö Straße, Gmaha, Nebraska. Tel.: Tyler 540 Ausländisches Wechsel- and Schifftkartes-Ecschäft i Verbindung mit dieser Zeitung. üULLULIWZlLZLalkIZIUZZLU? 0 Wl m m m m m m 0 p ei tt tt M n n m m tt -K tt tt tt tt tt tt tt tt tt tt vtt tt tt 11 tt tt tt tt tt y;vv'rttttMHIMtt'tWMttmtt ', . T ' ' I Der Sohn der Hngnr. E , Noma Paul Steiler. Ml M XI III (30. ssortsttzung.) Trauliche Lampenlicht lag in hellgelber Cchönhcit auf dem Tische der Hellmichschkn Wohnung, eS schimmerte goldig auf dem Rähzeug der Alten, es lag breit und freund lich aus dcS ManneS großem, zer lescnem lkriegSbuche. Bis zur Ofen ecke reichte er, wa seine ruhige, so lide Art zurückwich vor dem flak kernden, neckischen, koboldischen Spiel deZ HerdfeuerS. ll'ld als S gegen feclS Uhr am Abend war, wachte der Pudel auS feinem Mittagsschlaf auf. sah. daß im Ofen ein Feuer brannte und be schloß, an warmer , Stelle sein Schlummerstündlein fortzusetzen. Er fand aber den Platz unter der Osendünk schon von der Zchnecwä ßen Katze besetzt und brumntte deö halb zärtlich und streckte ihr freund lich bittend seine schwarze Pfote hin. Sie aber gönnte ihm nut einen verschlafenen, sehr verdrösse ncn Blick und streckte sich noch län ger und breiter auS. Verdutzt über solches Benehmen, blieb der Pudel noch eine Minute stumm dastchn, sah aber in seiner klugen Art ein, ' daß da ni zu machen s4 und schlich öelr". nach femer vorigen . Lagerstatt zurück. sMt einein Ääh nen, das wie ein Seufzer klangT schloß er die Augen wieder hinter seinen langen, wolligen Stirnhaa' ren. Ter Kanarienogcl, dejzen Bauer schon zugedeckt war, hörte den Seufzer seines großen, schwak zen FreundeZ, auf 'dessen Rücken er , oft spazieren ging, fang ihm zum Grun noch einen ganz leisen, lur zen Triller und schlief auch. Ta schlug die Uhr und rückte den Zeiger in eine neue Stunde. .ES kommt jemand," sagte die Frau aufhorchend. . , L Wcann wandte sich um, und bcid, salM gespannt nacy der Tür. tt rrat Robert Hcümich ein. kr blieb ein paar Augenblicke an , der Tür stehen, und die Alten blie den fttzen uiid sahen ihn an. I2ai geschieht daV - Sm brachte er fern Anliegen vor und versprach sich 'vor lauter Ver Itgendeit. Aber Mann und Frau kamen ihm entgegen und luden ihn an ltzren hellen, freundlichen Tijch und jaljen mit ihm und pmudetten. Vom, geht die Uhr nicht mit ' freu.öem schlag! wscht ue nicht traumhaft kize'i Singt nicht txr Herbstwind leiser ums Haus, und rinnt nicht der Regen draußen ganz , still über die Scheiben wie über die ' Fenster eines Hauses, daS vor Glück und Freude weint? Wie Veißer p ferbrodem steigt der Rauch der Vütte zum Fimmel: im Hervitwind . nd Regen teilt sich hoch eine Wol le, und eZ schauen zwei milde Sten nieder auf daö kleine Haus, darin zwei alte Leute bei einem jungen Mann sitzen. Tie kennen sich nicht und sxrc chcn über gleichgültige Dinge. Wis jen nichtö von dem großen Geheim nis, das sie verbindet. Aber c? geht doch ein Strahlen von Seele zu Seele und macht ihre Herze still und zufrieden, daß sie glücklich find, beieinander zu sein. Sie sprechen nicht von Hart mann, da Robert schon längst da? Gefühl hat, die alten Leute feie dem Wirt nicht gut. Er hat auch im Kretscham nicht "gesagt, wohin er geht. .Aber die Hellnnchmutter preist den Doktor Friedlieb, wäh rend sie den kranken Finger be schaut, und hat auch ein freundli khes Wort sür des Doktors Frau. Sie holt sich ein Fläschchen mit OÄ, reibt den Finger und beginnt jhn leise zu streichen. Robert fpricht mit dem Manne. Won dem, was da in dem Kriegs buche steht, sprechen sie, vom Wet ter, von allerhand Dingen au! dem Dorfe. Tann ein wenig van Po litik, denn der Alte hält eine Lei tung und, nimmt Interesse an den Schicksalen seines Lolkek. Er spricht diel, und die Frau lauert immer sehnsüchtig auf ei Wort von Ro bert. Tann beim Klang seiner Stimme horcht sie auf, ihre Finger fahren lässiger über Roberts kranken Tau - men, sie blickt auf von der Heilar teil, hebt ein wenig den Kopf, hält ihn schief und schaut dem Fremd ing auf einige Sekunden inS ' Ge icht., JDaim liegt ein Forschen, 1!achsinnen, eine tiefe, furchtsame " Frage in ihren alten Augen, bis ich der Kopf leise und schwermütig enkt. Sie fragen ihn nicht nach seinen Lebmsschicksalen. Sie haben ge hört, daß er oft von rüden Bur schen und dummen Leuten seine MusikiNitenlebenS willen bitter ge höhnt worden ist. Ta sind sie zatt fühlend genug, ganz von der Ver- gangenheit zu schweigen. Er aber fängt selbst davon an. Was er niemansem un Z-orZe lieb Pncker aufgenommen) rnUge teilt hatte, das sagt er diesem m- 'tm: daß er seine Kameraden wie I dergefehen hat in der Waldschenke. 1 Der alte Hellmich ist ei wenig neugierig und lacht und fragt nach Steiner und nach dem Italiener, die ihm beide sehr schnurrig vorge kommen sind; das Weiblua pag' nichts anderes, als daS eine: .Und wollen Eie wirklich wieder mit ihnen zieh'n?' BeforgmS u,id Kummer liege w hrer Stimme. Robert erzählt von den imieren Kmnpfen, die er deshalb leide. Und er verschweigt nicht, daß er sich st unglücklich fühle der Frau Hartmann und Bercholdb wegen.-. Tarauf entgegnen sie nichts, und das Gespräch bricht ab. Erst spat fragt die Frau: . Haben Sie denn gar keine Ver wandten?' . . Ta schlägt die Uhr nd rückt den Zeiger in eine neue Stunde. .Rein, ich habe niemanden: we der Vater noch Mutter, noch sonst jemand l" Einen Augenblick lauschen die Al ten teilnahmsvoll auf, ob er ihnen mehr enthüllen werde. Aber fein Mund schließt sich, und sie stellen leine Frage. Mit freundlichen Tankesworten geht er endlich davon, nachdem er versprochen, am nächsten Abend wie derzukommen. Die Men sind allein. Die Lam pe gießt il,r mildes Licht auf den Tisch, heimliche Märchen knistert daS Herdfeuer, der Hund schleicht wieder nach dem Ofen, die Uhr tickt friedlich , , Aber die Frau führt verionne und lässig ihr Nähzeug, und der Alte träumt mit osfcncn Augen über seinem Kricgsbuche. m - Die Stunden vergingen langsam am folgenden Tage. Die Hellmich' mutier, die am Fenster nahte sah oft nach dein trüben Tag draußen und wünschte, er möchte zu Ende gehen, und wußte nicht, wärmn. ! Und ihr Mann ging immer auS und ein, hinaus in den klcmcn Gar j ten oder in den 'Holzschuppen, ohne ! eigentlich was Rechtes vorzuhaben. 1 modert war tm Regen draußen I m Walde, und wenn ein kalter i Schauer seinen zarten Le!b über uhr, strömte eine Hofinung wann durch seine Seele: die ÄuLlicht auf die gnnütliche Plauderstunde bei ; den alten Hcllmichleuten. , ; Erst nach dem Abendbrot konnte er bei ihnen , vorsprechen. Heute ! and er den alten Hellmich über i einer großen, schonen Bilderlnbe. itzend. Der alte Hellmich war ein bischen eitel, und er hatte sich ge sagt, wenn er bei der Ankunst Ro bctts gerade über seinem roke Prachtwerk sitze, sei es ganz unaus üuig uns mache es sich ganz von selbst, daß er ihm dcn Schatz zei gen könne, ohne in den Verdacht der Wichtigtuer zu geraten. Und Rooert besah auch wirklich das große, schöne Buch mit viel Interesse und Bewunderung, und dcS Allen Augen glänzten, wenn er ein bessndcreS prächtiges Bild zeigen tonnte,- gleich, alS hätte er es selbst gemalt. Es waren gute Bilder nach allen Meistern. ES tS schon a recht alte Buch,' sagte Hellmich, .wir haben'S unö halt gut gehalten.- Ich Hab'S mal Der Mutter geschenkt, wie wir noch Brautleute waren. Ich hab dit. Jahre lang dran abzahlen müssen. Aber ich hab' nu schon an die fünf zig Jahre mouie Freude und meine Erbauung dran Sie Hellmichmutter streicht tvie der den , kranken Finger. SLie g? stern horcht sie auf, wenn Robert jpricht, spurt mi den müden Ein nen ihrer ölten Seele eine ser nen,. verlorenen Klang nach. Und wie gestern, hebt sie manchmal den alten hübsche Kops, halt ihn ein wenig schräg und fpaht.. und ist dann versonnen . . , verwundert . . . und das alte Herz klopft schneller und ist scheu und erschrocken. Bleibt nicht die Uhr stehen, hält sie nicht spähend den An ant klirrte nicht leise das Feilster Tenn jetzt mußte heimlich ein Ingel kommen, heimlich und eilig, an kluger Engel vom Fimmel und Koberts rech Hand führen, die in ö Bibel blättert. ' Liehe, sie blättert rückwärts. Jhrn macht sie halt bei Moze hg her Gestalt... jetzt schlag sie zu rück ins ZcitaUer der Palriarchem lodert, Roben, willst u an das )agsr!apüal tasten? Da schlagt er es auf, Tie Ausireibung! Tie Hand jina zurück, er blät rt nicht weiter. Die Augen nur ren auf das Bild das Gesicht wird finslcr. ein düstrer Schatten liegt über Augen unö Stirn, die Kund winke! zucke. Er sieht dcn Abraham, dm le kümmerten, mitleidigen, ach , so schwachen Mann, n sicht die Hogar stehen i ihre Leibe Schönheit. ' die sie dahingad dem Manne, der sie nun vertreibt, sie und die Frucht ihrer Aufopferung, ihren kleinen Sohn, er sieht die triumphierende, mitleidlose Sarah. ' Da ballt er die Faust, und ein höhnisches Lachen bricht -ihm vom Munde, und er sagt: .O dieser dieser - daS war ein Gerechter! Sin Feigling war er, ein Lump war er!" Der alte Hellmich und sein Frau , zucken zusammen. Auch sie haben in dm langen Jahren das Bild nicht ohne Bitterkeit ansehen kon nen. Wen sie in der Bibel blaV tertcn, haben sie es meist sberschla gen. ES griff zu sehr an ihr eige nei Leben. Aber S sind fromme Leute, und so sagt der alt Hell mich: .Sie müsse sowaS nicht sagen, , Robert! 's war halt eine ganz an dere Zeit. Ta hat unser Herrgott die Menschheit ander geführt, wie heute. A Held war ja der Lbra ham ich. A paarmal, wenn a -Angst hatt, hat a die Sarah für ' seine Schwester ausgegeben und hat sie von den anderen Männer weg nehmen lassen. Und dann hat a sie immer wieder angenommen, Ta mals nahm halt das die Menschheit nicht so genau. Seh'n Sie. Robert, ich hab' darüber verschiedentlichcS elesen, denn onS Herze hat mir die Geschichte auch immer gegriffen. Da muß man feh'n, baß man sich zurechtfind't. Und seh'n Sie 'mal,' Robert, unser Herrgott hat doch die Hagar und ihren Sohn nich um kommen lassen. Geben Sie amal her, ich werd' amal die Stelle le sen. DaS iS die Stelle auS der Bi , kcl, die mich von allen am meisten getröstet hat." -- Auf RobertS kranken Daumen, den die Hellmichmutter rieb, fiel eine Träne. Ter Mann aber laS mit feierlicher Betonung und voll feste Glaubens: -Da sie nun geschieden war, irr te sie umher in der Wüste Bersabee. Und als das Wasser im Schlau che ausgegangen war, legte sie den Knaben unter einen der Bäume, die da wann, und ging fort und setzte sich gegenüber von fenie, einen Bo gcnschuß weit: denn sie sprach: Ich kann den Knaben nicht sterben so hen? und sie saß gegenüber, erhob die Stimme und weinte. Ta erhörte Gott die Stimme dcS Knaben: und der Engel deö Herrn rief der Hagar vom Himmel und sprach: WaS tust du, Hagar? Fürch te dich nicht, denn Gott hat die Stimme des Knaben hört von dem Otte, da er ist. Stehe auf, nimm den Knaben und fasse feint Hand! denn ichwill ihn zu einem großen Volk ma chcn. Und Gott tat ihre Augen auf; und sie sah einen Wasserbrunnen und ging hin und füllte den Was serschlauch und gab dem Knaben zu trinken. Und Gott war mit ihm. und er wuchs und wohnte in der Wüste, und da cr herangewachsen, ward er ein Bogenschütze." Es war heilis.ftill m der Stube Ter liebe Gott.' sagte der alle Hellnüch in gläubigem Vertrauen, der liebe Gott kann ein .armes. ausgetriebencs Mädel nicht verder ben lassen, 'auch wenn sie gefehlt hat ; Und die Frau sah ihn an und richtete die müde Seele aus an sei nem Glauben. - Roberts . Augen hingen fieber. glänzend an der Bibel. Das Blut schlug schwer und heiß durch seinen -jungen Leib,, und Trotz und Grimm bäumten sich t ihm nf., . - Aber er sah den Glauben der AI ten, und ei Vorsatz wuchs in fei ncm Herzen: er würde ihnen nie erzählen po dem Schicksal seiner Muttor. ' Ein kleiner, schwacher Wind fuhr umS kleine, schwache öauö, darin Menschen sprachen von vigcu Din gen. ' i Hoch darüber kreisten die Sterne. n goldener Weite, die der Men sch engeist i Milliarde Jahren nicht auszählt, kreisten sie, und wie sie ihre klimiernden KieZenieiber drehten und dah?schrittcn im blau i Himmelesaal, im eigen Rei gentanz, der den Einen ehrt, sangen sie die Harmonie der Sphäre, und ei hcm'i Reunlein in ihrem c ru ßen tii-de fragte: WaS wollen die kleinen Mlenschen? Was sind sie so töricht, an ihr Glück und ihr Hei. mat zu glaube? LZaS jubeln sie nicht auf. wen si von cet Tief erlöst werden? , , Aber auch diese Renscheu in der Hütte fragten und grübelten und klammerten sich an ihre Erde ' und deren Gesetze. . (Fortseung folgt.) - us der Landpartie. .Ob dstt die wandernde Musik kaprlle echt ist?" .Wieso echt?" .Na, neulich wurde eine auf gegrifse. die hatte .jfeie große Trommel voll kierN - - ' . Deutschland uild Oesterreich Liebesgaben-Versandt aller Art. 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