Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, March 02, 1920, Image 6

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jj Der Solztt
1 Roman tarnt
M .-' IM I t
(23'. Fortsetzung)
.Und wie gcht dir', Robert?
Bist du o ganz zufrieden und glück
lich in Teichau?"
Robert sah zum Fenster hinaus
in daö lonnendeichieileiie iSartliin.
El standen Ästern dranßen, dicke,
bunte Georginen und Sonnenroieil.
Ein Mäuslein marschierte durch
den Garten und sah zu solch strah
lender Blüte auf, die sich schwer
zur Erde neigte, und Wußte, im
lÖi.üct wird sie . an der Erde lie
ßen. Dann leuchtet sie nicht mehr,
aber dann liefen sie saftiges ttont.
Scheine, gelbe Sonne, scheine, du
bringst Segen! , Las Baustein
Iisfj sich noch ein wenig den Pelz
wärmen und stieg dann in sein un
terirdisches Haus hinab.
Vor einem Jahre hatte Dr.
Friedlicb gesagt: Tie Mäuse sind
klüger, als die ' reisenden Musi
kamen. TaZ siel Robert ein.
Ob du wirklich sa ganz und gar
zufrieden bist, hatt' ich dich ge
fragt," wiederholte Steiner.
Robert fuhr aus seinem Nach sin
nen auf.
Ja, zufrieden, wer ist ganz zu
frieden! Seid Ihr ganz zufrieden?"
.Och ja, ja, nee, nee! Wie man's
halt so nimmt I"
.Einmal haben wir Kalbsnieren
braten gehabt," sagte Schulze, der
Bäcker, andächtig. .
Och machte Steiner überlegen.
.Braten haben wir überhaupt öfters
gehabt."
Und zweemal ham mer in kanz
richt'jm Petten geschlafen. 50 Fen
n'je pro Pettl Und bicksaubcr jag
ich dir. Eem enz'ge Wanze!"
.Och ja. 's macht sich schon."
sagte Steiner wieder. .Und dann,
man is halt sein freier Herr. 2Jicra
braucht sich nich fozusagm behan
deln zu lassen. Von Jetteis und sol
Mai Padrone, der verrickte Gerl,
hat mich auch behandelt. Und was
macht a, wie ich 'n mal 'ne An
fichtsgarte schicke? A schreibt, ich
soll wieder redour gomm'. 21 en
gagiert mich wieder. TaS hab' ich
aber abklehntl Der erfj is mir
zu wenig solide." - '
.Backen tu ich auf keinen Fall
mehr!" jagte Schulze lakomfcü. Die
andern fanden diesen Vorsatz löb
lich und widerstrüten nicht.
.Und Mensche lernt man halt
so kennen auf ter Tour," nahm
Steiner wieder das Wort. Da war
mal abends in eener Kneip eencr,
der machte sich mit der Schlacht von
Königgrätz mausig. Na, da luxt ich
aber, denn mit Königgrätz kann mir
doch keener was vormachen l Was
erzählt der Kerl? A tut so. als
wenn überhaupt der Macher von
's Ganze gewesen wär', als wenn
ohne ihn die ganze Sache zum
Deiwel gegangen wär'. Als wemk
wir anderen nich auch dagewest wä
ren. - Na, das wurmte mich schon
lange; ober 'n Cift kriegt' ich, als
der Kerl behauptete, er und Bis
marck hätten sich personlich ' ge
kannt. A hieß Tulpe, der Kerl. Da
erzählt er nu, wie er , in einem
Straßengraben gelegen und immer
fort wie ein Wilder , übers Feld
fortgeschossen hätte. Da wär'- plötz
lich uff der Straße fein Bekannter,
der Bismarck, vorbeigeritten ge
kommen und hätte gejagt: .Unter
off'zier Tulpe, komm' Sie raus aus
'm Graben, die Schlacht is gewon
nen." Darüber kriegt ich nu eine
gräßliche Wut. Meine Herren, fag
te ich, meine Herren, hier steht ei
ner, der Königgrätz wirki'ch mitge
macht hat, Unterosfizier Steiner.
Königgrätz und Paris. Tahier in
dem Seidenpapier find meine Or
den, daß Sie feh'n, daß alles wahr
is. Wenn den dort Bismarck ge
kannt hat, dann hat mich der alte
Kaiser Wilhelm gekannt. Und wie
ich amal nach Berlin gereist war
und vor'm historischen Eckfenster
stand, da ' fch mich der Kaiser sie
he und sagte: .Is das nich der
Unteroffizier Steiner? Holt mir
einmal den Wann rein!" Gut, ich
wurde geholt, und a- hieß mich jet
zen, und wir plauderten fa vom
Kriege und von Königgrätz und von
Paris. Und zuletzt, da sagte der
Lailer zu feiner Frau: .Auguste,
hol amal die Kümmelflasche, .ich will
meinem alten Freunde Steiner a
mal einschenken." Was sagen da , die
Kerle? Durcheinander .fchrein sie
alle, das wär', ich wahr, und eener,
sagt, das wär' 'ne Halde Majestäts
beleidigung. Perflucht, dem bin ich
aber gekommen! Den hätt' ick bn
nah gcbackpfeift. '.Mein Herr."
schrei ich. .ich bin der Unterofs'zicr
Steiner. Der schlägt sich lieber
selber mausetot, kZ daß a acgen
sein' allen Herrn und Kaiser was
sagt. Und wenn, meine Geschichte
nich ganz wahr fein sollte, da is die
Tulpe-Geschichte vom ' Bismarck auch
nich wahr. Na, da war denn der
Tulve schön blamiert." '
Schulze machte durch ein .Zigar
re. die er sich in, den Mund stakte,
einen dicken, kerwschendm Strich
frc3.l;4. k&l& v2d
der Vjngnr. j:
Paul stell.
i It Hl H
Robert sah wieder durch'? Fenster
hinaus zu den Sonnenrosen. Nur
Steiner lachte grimmig und sieget
bcwi;t.
Ich will dir eben bloß beweisen,
Robert," sagte er, daß man doch
auf der Reife was erlebt. TaZ i$
doch nich stupide, wie Nüvenanfla
d-n oder gar von
Spähen vertreiben FaZ paßte mir
gerade I
Tie anderen begriffen Steiners
Absicht, und nun erzählte jeder ei
nen Schwank, einen luftigen Streich
ron seiner Reife und gab sich Mu
he, das MusikaiUenleben im rosig'
sten Liche erscheinen zu lassen. WaS
e Bitteres und Entbehrungsrei
chcs erlebt hatten, verschwiegen sie.
' Schulze siel aus der Rolle:
.Waißt du noch, Robert, wie mir
mal der Vorwurf gemacht . wurde,
ich ,hatte kern sogenannten Talt.
weil ich früher mal hätte mit mei-
ncm adligen Kameraden vor dem
Schlosse seiner Eltern musizieren
wou n was ich gar nich gewollt
hatte? Na, andere Leute "
Steiner und Pohl winkten ab;
aber Schulze suhr fort:
Andere Leute wollten , in dein
kleinen Stadtel spielen, 'wo die
Lore wohnt und gar zur Lore hin
gch'n. Aber da hab' ich gesagt:
Tas iZ kein sogenannter Takt, hab'
ich gesagt, das tun wir nich!"
Roberts Gesicht wurde weiß sei
lte Augen groß, er sagte kein Wort.
Steiner und Pohl waren unwil
lig und schimpften aus ihren Käme
radcn.
Es kam auch wirklich kein? lu
stige 'Stimmung mehr auf, obwohl
Robert die melancholische Llnwand
lung abzustreifen versuchte. Schließ
lich gab er einen Bericht über sein
Leben. Er verheimlichte nicht seine
Leiden, aber er verschwieg auch die
Borzüge seines gegenwärtigen
Standes 'nicht.
Da ließen die anderen die Köpfe
hängen, und nun sah Steiner
durchs Fenster und Zagte so neben
her:
.Die Georginen blühen schon wie"
der. Das sind die dümmsten Alu
men, die ich kenne." '
Als der Abend nahte, bealriteten
die Musikanten Robert zur Bahn.
Sie gingen langsam mit ihm und
sprachen viel auf ihn ein. Äss sie
auf der Station anlangten, brauste
der Zug schon heran. Es gab einen
kurzen Abschied, aber sie riefen im
merjort noch: Auf Wiedersehen!"
als er es schon nicht niehr tsören'
konnte, und schwenkten ihre alten
Hüte.
Als die Station verschwunden
war, lehnte sich Robert müde ans
Fenster. Das Abendrot umspann
den Himmel und glänzte über Ber
gen und Wäldern. Aber das Abend
rot machte ihn traurig, die fremden
Berge sahen ihn so ernst an, die
Wälder waren so dunkel. Die Wie
sen und Felder dehnten sich lang
und breit, und wenn er lustige,
heimkehrende Spaziergänger lachen
hörte, tat es ihm weh.
Dieser Tag hatte ihm kein Glück
gebracht. , . ' ..-'
Er hatte ihm wohl die. ganze
Liebe und Treue, der Kameraden'
wieder gezeigt, ihre treuherzige Art;
aber er war klug genug, zu erken
nen, daß er ihr Kamerad nicht mehr
sei. '
Als er von der Festung kam, aus
Knechtung und Schande, fand er
sich bei ihnen zurccht. Jetzt, da er
ein geordnetes Leben kennen ge
lernt, da er tiefere Menschen geje
hen, die ihm geneigt waren, würde
er bei den Musikanten nicht mehr
glücklich sein können.
Einsam würde er fein bei all ih
rer Treue. ' Denn für das, was in
seiner Seele vorging, hatten fie kein
Verständnis. So würde er fremd
neben ihnen 'wandern.
Ich werde Euch wohl nicht mehr
wiedersehen, Ihr lieben, guten
Menschen," Machte er bei sich.
Und -er fuhr hinaus in die anbre
chende Nacht.
' 22. Kapitel.
Bei einer Holzfuhre hatte sich Ro
bert den linken Daumen verstaucht.
Dr. Friedlieb leistete , ihm ärztliche
Hilfe. Und einmal, als auch Frau
Christel dabei war, jagte er zu Ro
bert: ;
.Im Niederdorf wohnt der alte
Hellmich-BiUner. Dessen Frau ver
steht sich aufs Massieren. .Strei
chen" nenm nian das hier. Da geh'n
Sie doch hin, und lassen Sie sich
den Finger alle Tag? ein wenig
massieren! Es sind gute Leute."
Ja sagte Robert, .ich weiß
.!" -
.Sie kennen die Hechmichleute?"
. .Ich bin einmal mit ihnen zu
sammen von der Stadt heimgegan
gen, und einmal habe ich mit mei'
nem Kameraden Schulze durch ihr
Fenster geguckt. Da sangen sie mit
einander."
Der Doktor nükje.
.Ja, ja, die Leute sind seh?
brav. ES wird Ihnen dort gefal
len." Als Robert fort war, sahen der
Doktor und seine Frau sich ernst
und schweigend an.
Danach fragt Christel:
.Warum tust du da? Wärmn
schickst du ihn zu feinen Große!
ter?"
.Weil er dorthin gehört! Die al
ten Leute sind sehr einsam.",
.Willst du es ihnen sagen?"
Der Doktor wandte sich halb ab.
.Ich weiß nicht. Ich kämpfe noch
mit mir. Siehst du, Christel, eS
ist mir oft, als begingen wir ein
großes Unrecht, daß wir dem Mu
jikanten den Weg nicht zeigen. Wir
tun's deines Vaters wegen jak
Aber die Hellmichlcute , sind alt.
Sie können sich jeden ersten bejx'u
Tag ins Grab legen, und wenn
dann Robert nachträglich ersährt,
daß - das seine Großeltern waren,
und daß wir's gewußt und bloß
aus Familienegoismus nichts ge
sagt haben, das wird er. uns nie
verzeihen. Und er hat recht damit,
es wird ihm da was Kostbares
mrch uns vorenthalten und dcnal
ten Vcinen auch. Mich druckt es
schon laiige"
.Mich auch!" sagte Christel trau
rig. .Ich hab' auch mit Gottlieb
Peuker darüber gesprochen. Der
quält sich auch damu. Aber er sag
te: Die alten Leute sind jetzt glück
lich und friedlich, und wenn sie hö
ren würden, daß die einzige Toch
tcr so so am Wegrande --"
Darüber dürften sie allerdings
nicht mehr wegkomnien," fiel . der
Doktor seiner erregten Frau ins
Wort. .Das ist richtig!"
Er ging ein paarmal auf und ab.
.Aber, hnitct. denken muien
sie sich doch etwas Schlimmes über
den Verbleib ihrer Tochter. Da sie
ihnen in den langen, langen Iah
ren gar keine Nachricht gegeben
hat, gibt es doch bloß zwei Lösun
gen: gestorben oder verdorben!
Und wie ich die Hellmichleute ken
ne, ist denen .gestorben" lieber.
Aber nicht so nickit sol Tas
kann keine Frau, keine Mutter ver
winden. Tas ist 'zu schrecklich! Sie
werden sich schon eine Lösung ge
macht haben, vielleicht daß sie in
einem Krankenhaus gestorben ,t
oder fo etwas, was doch menschli
cher 'ist. , Und sie sindoch friedlich
und können ' lachen und singen.
ävenn sie das hören, werden sie nie
mehr lachen und singen."
.Auch nicht, wenn sie den En
kelsohn haben! Es ist richtig, Chri-
siel, es ist richtig! Es, ist da besser
Der eine furchtbare Gedanke
würde den Alten ihr bischen Le-
benszeit verbittern und , verkürzen!
So muß alles bleiben, wie es ist!
Aoer es beruhigt mich schon etwas.
wenn der Robert manchmal bei
ihnen ist."
.Und wenn es dadurch heraus
ommt? Wenn er ihnen erzählt.
daß er eigentlich Hellmich heißt wie
sie, wenn er ihnen das Schicksal sei
ner Mutter "
.Er wird es nickit erzählen! Er
hat nie wieder auch nur ein Wort
davon gesprochen, und da wir alle.
die's 'damals horten, geschwiegen
haben, hat im Dorfe' nicht ein
Mensch ein Wort davon erfahren.
nicht einmal deine' Mutter."
.Ich glaube, die Mutter weiß
il"
Der Doktor sah' sie überrascht an.
..Ich meine, sie weiß es nicht
sicher, aber fie ahm, sie fürchtet es.
Und deshalb ist sie sa so '
.So niederträchtig I Nennen wir
s' ruhig mit dem richtigen Namen!"
.Wilhelm, sie ist ein Weib!" '
Ja! Und Weid gegen Weib ist
niemals gerecht. Denn das Weib
rann alles, aber es kann nicht groß
mutig fein. Ich will dich damit
nicht kränken, Christel, auch nicht
deine Mutter. Es lieg! ja eine
Art Entschuldigung für sie darin.""
EhNstel schwieg. Sie wußte, daß
da Widerspruch vergebens war und
ahnte, dag er recht hatte., Ihre
Gedanken kehrten auch zu Robert
und feine Großeltern zurück.
.Und wenn sie sich doch erken
nen?" '
Tann mag es in Gottes Namen
geschehen l Tann können wir's nicht
ändern und werden das wtere ab
warten." , ' .
. (Fortsetzung folgt.)
E i T r o it. .Lieber ssreund.
mit meiner Heirath ist nur ein Haken,
Sie ift 30 Jahre alt und ich nur 24.
Mein fßaitt will daber ichtö davon
missen." .Sage Deinem Vater, daß
er nichts versteht. Weiß er denn nicht,
daß. wenn Du t0 Jahre alt bist. Dem
Frau nur 30 Lenze zahlen wird?"
5iwei Reno m misten,
Student A.: .Ich sage Dir. wenn ich
iY3 Restaurant gehe. , dann hat das
Mädchen meiner Abtheilung gerade zu
fmifrnl" Student B.: .Gar nichts k
Neulich passirte mir. daß ich plötzlich
kein Bier mehr velomme was war
? War dai dumme Tina vor Er
chspjung in Ohnmacht gefallen!"
Zukunftsbild. Sauskrau
(vor der .Kammertürder Köchin):
,Sind Sie schon wach, Anna? Ich
habe bereits Feuer gemacht und
bringe Ihnen den Kakao sowie die
Morgenzeitrmg. Wenn Sie sonst noch
waS wünschen, bitte, zu klingeln."'
Ans den Erinnttllngkt!
rhrn. v Eckardsteitlö.
Wie der Pla der deutsch-engli-
scheu Allianz scheiterte.
-.jtA...".!
Freiherr von Eckardstein, der
ehemalige Aotschastsrat an der
deutschen' Botschaft in London, läßt
nunmehr den zweiten Band feiner
Lebenerlnnerungen und Politischen
Denkwürdigkeiten" im Verlage von
Paul Llit in Leipzig er chemen.
Eckardstein hat bekanntlich in den
Verhandlungen über das von Eham
berlain 189'j und auch später vor
gebrachte Projekt eines deutschengli
jchen Bündnisses eine Hauptrolle ge
spielt. Seine gemeinsam mit Cham
berlain und anderen Engländern
unternommenen Bemühungen, dieses
Lndiuö zustanoezubnngcn, scheite
ten an der ablehnenden Haltung der
deutschen Regierung und besonders
deS Herrn v.' Holstein, die sich von
der - antienglischen Agitation des
Zlottenvereins, der deutschen natw
nalistischen Presse, der. Konservativen
und der Nationalliberalen .einschüch
lern ließen. .Wie erinnerlich, wurde
Freiherr v. Eckardstem wahrend des
Krieges verhaftet und lange Zeit
gefangen gehalten. Bei diezem Vor
gehen wurde vor allein der Zweck
verfolgt, ihm die Dokumente, die er
aufbewahrte,' abzunehmen. Diese
Dokumente bestehen beionderS in iehr
interessanten Bnefen und Instruktio
nen des Herrn v. Holstein und m
zahlreichen . Bnefen Chamberlaini
und anderer englischer Perjönlichkei
ten. Nach der Revolution wurden
dem ehemaligen Botschaftsrat diese
Papiere zurückgegeben, und er ver
öffeittlicht einen Teil davon, mit
Hinzufügung von Faksimiles, in sei
nem zweiten Baude - eingestreut
in eine Erzählung seiner persönlichen
Erlebnisse. Wir sind in der Lage,
einiges daraus hier wiederzugeben.
Während des Burenkrieges und der
deutsch-englislhen Samoa Verhanö
lungen wurde Eckardstein von Lon
don-nach Berlin berufen. Er berich
tet über feinen damaligen
Besuch beim Kaiser:
Äm 17.. Oktober (LS'Jd), kurz vor
meiner Rückkehr nach London, wurde
ich zum Uaiser nach Potsdam befoh
len, uiN ihm über den Stand der
Verhandlungen Vurtrag , zu hallen.
Wie vorgeichriebeu, meldete ich mich
oormittags um elf Uhr im Neuen
Palais, da ich den Kai'er auf einem
Spaziergang im Wildpark begleiten
und dann der kaiserlichen Frühstücks
tafel beiwohnen joMe.
i Als ich in das Adjutantenzimmcr
trat, welches sich an die-Empjangs
räume des, Kaisers anschloß, enipjing
mich der Gencraladjulant General v.
Plessen. Er war in einem sehr er
regten Zustande und sagte zu mir.
ich mute dem Kaiser . unter allen
Umständen dazu raten, seine sür
Mitte November sestgesetzte Reise
nach England aufzugeben. . Jetzt, wo
England in einen Krieg mit den Bu
ren verwickelt ei, muije Deutschland
die - Gelegenheit wahrnehmen und
jolbit England den Krieg erklären
Ich erwiderte '-dem General, daß ich
dem Kaiser das raten würde, was ich
im Jnterise meines Vaterlandes sur
richtig hielte, und es ablehnen müsse,
mir vorichreiben zu lasse, was ich
seiner Majestät zu sagen habe. In
diesem Augenblick trat der damalige
Ehef des Stabes der Manne, Adnn
rat v. Bendemann, welcher soeben
dem Kaiser Vortrag gehalten hatte.
in das Adjutantenzimmer.' General
s.Ples en wandte sich darauf sofort an
diesen mit den Worten: .Jetzt ist es
Zeit sur uns, gegen England loözu
schlagen." Als der Admiral daraus
erwiderte: .Ja, ich weiß nicht, wie
Eure Exzellenz sich das denken, wir
haben ja keine Schiffe," bemerkte
General v. Plessen: .Das macht
nichts, nur eine Division brauchen
wir hinüberzuwersen, und England
ist erledigt." Als Admiral o. Ben
demann ganz erstaunt erwiderte, er
verstehe nicht, waS Seine Exzellenz
mit dieser Bemerkung meine, sagte
General v. Plesten: Na, wenn auch
das nicht gehen sollte, dann marschie
ren wir eben mit Rußland zusam
men nach 'Aegypten und 'Indien."
Wie sich das Gespräch zwischen dem
General und Admiral dann weiter
entwickelte, habe ich nicht mehr ge
hört, denn ich wurde in das Arbeits
zimmer des Kaisers gerufen. Einen
Kommentar u diesem Jdeengang ei
nes politisierenden Hosgenerals zu
geben, dürste wohl überjlüssig erschei
ne l, Leider hörte man aber wäh
rend deS Südasrikanischen Krieges
unzählige von urteilslosen Schwät
zern in Deutschkind, von denen sich
wgar viele direkt auj die Autorität
des Generals v. Plessen beriefen, mit
lauter Stimme solch hohe politische
Weisheit verkünden. Kein Wunder
daher, daß es nicht lange, dauerte.
bis die englische Botsäzajt in Berlin
von solchen und ähnlichen Aeußerun
gen des, Herrn HosgeneralS Kenntnis
erhielt und dementsprechend nach
London berichtete. Daß aber den
deutschen diplomatischen Vertretern
in England ihre an und für sich
schon schwierige Aufgabe durch solche
Extravaganzen politisierender Hof
generale erleichtert wurde, hätte
wohl niemand behaupten können!
D Kaiser forderte mich auf, im
Wildpark einen Spaziergang mit
ihm zu machen, wobei ich ihm Vor-
trag halten sollte. Als das Gespräch
auf die Samoafrage kam, merkte ich
sofort, daß eS hoffnungslos sei. ihn
uaunstcn der Annahme deS Cliam
berlainschen Vertragsentwurfs um
stimmen zu wollen. Der 'mit bluti
gen Tränen" befeuchtete Jmmediat
bericht des Herrn v. Tirpitz saß zu
fest bei ihm, als daß ein solcher Ver
such auch nur die geringste Aussicht
auf Erfolg gehabt hätte. Auf waS eS
aber bei meiner Unterredung mit
dem Kaiser hauptsächlich ankam.
war, ihm klar zu machen, daß cr unrend." berichtet Eckardstein, .die öf
ter den obwaltenden Verhältnissen
den für Mitte November in Aussicht
genommenen Bc,uch in England un
ter allen Umständen ausführen müs
se. In der Tat hatte er. von analo-
phober Seite ' beeinflußt, ' bereits
mehrmals drohen lassen, er käme
nicht nach England, bevor die Sai
moafrage nicht in einer für Deutsch
land genehmen Form gelöst sei.
...-f. V "V::, :r
Vieev naaoem oer uoa rilani me
Krieg ausgebrochen war, wurde ihm
von General v. Plessen und anderen
Anglophoben derartig zugesetzt, ' daß
er mit dem Gedanken umging, sei
nen Besuch in England m jedem
Falle auszugeben. Hätte er' diesen
Vorsatz ausgeführt, so wäre seine
Handlungsmeise englischerseitö zwei
felsohne als ein direkter Afiront an
gesehm worden. -
Da der Kaiser aber iin Grunde
seines Herzens sehr danach trachtete,
seinen Besuch in England auszufüh
ren, und sich nur vor der in Deutsch
land vorherrschenden Analovlwbie
KirAM hott cr iiMn j
v;-w, V J U VVU Ull
der Verwirklichung des englischen
n . - . -. '
eiuazes sei. -
Selbstverständlich besaß Wilhelm
ll. in seiner Umgebung .auch kluge
und einsichtige Persönlichkeiten, wel
che ihn nach bestem Wissen und Ge
missen zu beraten suchten und in so
manchen Fälleil einen vernünftigen
Einfluß auf ihn ausübten.
Zu diesen Persönlichkeiten gehörte
vor allem der langjährige Oberhof
marschall und spätere Minister des
.onigllchen Ha ii, es, Graf August v.
Eulenburg. Dieser geistig zmeircl
los hochbedeutende und in jeder Bc
zienung auneril amwis uann nai.
wenn I'ch ie Gelegenheit dazu bot.
stets fein Bestes getan, um Wilhelm
m. , , .... ,
II. durch seine klugen Ratschläge, so
weit es irgendwie möglich war, vor, bieten wird, aus die Verhand
chlern und l!,igürcht!gkeiten zu !s,, ,.,"-', ?nmm,' ; W? Mi
bewahren, und dadurch nicht nur sei
nein Herrn, sondern auch dem beut
chen Volke zu Zeiten große Dienste
geleistet,
$114 in dem vorliegenden Falle umsonst gewesen erscheinen.'. Aber
li? V bmj a! bcn, r-',d)tt8e2 ''fludj ich selbst tue mir leid. Alles
sich durch die antienglischcn Treibe
reien nicht beirren zu lassen und .den
nun einmal festgesetzter- Besuch in
England zur Ausführung zu brin
gen." !
Am 19. November 1899 kam Wil-
Helm II. dann mit der Hohenzol-lern"-
nach Portsmouth und fuhr von
dort nach Windsor weiter. Ter da
malige Staatssekretär des Auswärti
gen Amtes. Graf Bülow, begleitete
ihn. Eckardstein erzahlt:
.Nach dem Bankell hatte ich eine
lange Unterredung mit dem Kaiser,
in welcher der von mir verhandelte
und zum Abichluß gebrachte Samoa-,
vertrag, die russisch-sranzösischen In
trigen gegen Deutschland in England
und die Marokkosrage zur Sprache,
kamen. Als ich dem Kaiser erzählte,'
daß zwischen Chamberlain und mir
in der letzten Zeit auch die Zweckinä
ßigkeit eines' deutsch-rnglischen Ab
kommenS über Marokko erörtett
worden sei, erwiderte er, daß er selbst
nie. großes Interesse an der Maro5
kofrage. genommen habe. Schon zu
der Zeit, wo er als Prinz Wilhelm
im Auswärtigen Amt informations
halber beschäftigt war, habe er fort
gesetzt von 2l'arokko reden hören.
aoer nie vegrissen, warum man
deutscherseits dieser Frage so großes
Interesse beimesse.
Nach der Abreise des Kaisers er
hielt Eckardstein den folgenden
'' Brief Chamberlains: ,
.Highbury, Moor Green,
.' Birmingham.
1. Dezember 1899. , '
Mein lieber Baron Eckardstein!
Es freut mich, Ihnen zu der Aus-
zeichnuna zu aratulicren. welcke der
Kaiser Ihnen während seines Aufent
haltes in England verliehen hat. vie
war sehr wohl verdient für die
Dienste, die Sie im Interesse gltter'ausaeküvrt babe und wie er. 'Mr.
Beziehungen zwischen beiden Län.'Chamberlain.dies wohl auch auS den
dern geleistet haben. . Neichstagsverhandlunaen entnom
Ich hatte zwei lange Unterhaltun-'men
gen mit dem Kaiser, welche meinen
srühcren Eindruck von seiner außer!
ordentlichen Ausfassng!'.gabe in Fra- Insinuation, daß sie geheime voliti
gen der europäischen Politik bestä-'sche Abmachungen mit England ver
tizt haben. folge und zugunsten derselben wirk-
Graf Bulom, dessen Bekanntschaft
zu machen ich mich sehr gesreut habe.
hat ebenfalls einen sehr großen Ein
druck auf m''ch gemacht.
Er druckte den Wunich auS, ich
möchte öffentlich etwas über die ge
mein'men Interessen sagen welche
die Vereinigten Staaten mit einem
Einvernehmen zwischen Teutschland
und Großbritannien eng verknüpfen.
Taraumi min aeitria Rede,
I welche ihm hossentlich nicht zur Un
zufriedenyeit gereichen ird.
?ikr sehr ergebener
I. Cbamberlain
Die Rede, die Chamberlain hier
erwähnt, war die berichmje Skede in
Leicester, in der Chamberlain zum
ersten Male öffentlich für eine
deutschcnglische Allianz eintrat. Ihr
waren die Unterredungen Ehamver
lainS mit dem Kaiser und Biilom
vorausgegangen, wobei, wie' Eckard
stein sagt, Chamberlain den bestimm
ten Eindruck gewonnen hatte, daß
der Kaiser sowohl als auch Graf Bü
low diesem Gedanken äußerst fym
pathifch gegenüberstanden". Wiih
fentliche Meinung in England den
Kaiserbesuch mit einem Gesühle d!r
Erleichterung und Dankbarkeit be-
grüsst hatte, feierte die Cnglandhrtze
in Deutschland mehr als ie Orgien.
ohne zu ahnen, daß man in Peters
burger und Pariser Regierungökrei
skn nur aus eine Gelegenheit war
tete, um sich über den Kopf Deutsch
- , lands hinweg mit England zu ver
I ff(ihrtrtM (ish Xin (Drtiftf AVW,i
ständigen, sich die Neutralität
Frankreich? und Rußlands während
deS südafrikanischen Krieges mög
lichst hoch von John Bull bezahlen
zu lassen und zugleich Riemen aus
dem Fell des deutschen Michels zu
schneiden." Eckardstein schildert,'' wie,
sich auch Herbert Bismarck an Sie
sim Treiben beteiligte, weil er dem
Grafen Bülow dadurch Schwierig
keilen bereiten wollte. Er zitiert
Briefe des Geheimrats Dr. Ham
mann, des Direktors der Nachrich
tenabteilung im Auswärtigen Amt,
der diese Hetze beklagte und ihr end
gegenzuwirken versuchte. Nachdem
! dann Bülow im Reichstag seine ge,
(f i . , , , m. V ,
fn rc"la"j 0d)We Rede geljal-
! sim linste irtirtp, ishfinihi-rlAitt nnf
ten hatte, schrieb Chamberlain am
23. Dezember 1899 an Eckardstein:
Gewiß hat es mich sehr interes
siert, zu lesen, was Sie m Ihrem
Briefe über die marokkanische Frage
und den fernen Osten sagen. , ebenso
über die Allianzangelegenheit. Sie
wissen ja aber, was vorgefallen istl
Ich will mich hier über die Bchand
lungswcise, welche Bülow mir hat
widerfahren lassen, nicht näher
äußern. Jedenfalls halte ich es aber
sür angebracht, irgendwelche weitere
Verhandlungen iu der von uns bei
den angeregten Bundiusrage falle
' ... ,-. ru (i ,,'..,,,;...,.,,
sl lUlIVtl IUI 1 1UUI Vlll VlUliliU
m Krieges in Südafrika, der so
pAni,u ,,kmi,lt m-.hnfw
! ,),; mir inmni .,. i,,,,.,,,,.
dahingestellt sein
Es tut mir wirklich ausrichtig
leid, daß all Ihre so ernsthaften und
lViiiin!flrirtm Nniikiin iaht rs3
lief doch so gut. und auch Lord Sa
lisbury ' war bereits" ! wieder ganz
freundlich gestimmt, ANh ganz einig
mit uns in bezug auf die künftige
Gestaltung der deutschengl,schen
Beziehungen. Aber alas! es sollte
nun einmal nicht fein.' 7,
Indem ich Ihnen jem recht gluck'
liches neues Jahr wünsche, bin ich
Ihr sehr ergebener
I. Chamberlain.
In Berlin sah man jetzt, daß
man sich durch die ' anti-englische
Agitation der Flottenvereinler' und
der konservativen und nationallibe
rolen' und sonstigen Alldeutschen zu
weit 'hatte treiben lassen. .Der Bot
fchafter in London, Fürst Hatzfeld,
wurde beauftragt, Eckardstein zu
Chamberlain zu schicken, und über
mittelte ihm folgende
geheime Instruktion: .
.16. Dez. 1899.
Instruktion für die streng ver
. traulich Mitteilung Freiherrn V
Eckardsteius an Mr. Chamberlain:
Graf Bülow. lege' den größten
Wert darauf, daß feine Haltung
hier nicht mißverstanden werde und
daß zwischen den beiden Regierung
gen volle Klarheit bestehe. Er habe
den kaiserlichen Botschafter daher be,
auftragt, hier streng vertraulich, öie
Versicherung zu erteilen, daß dse
deutfcheRegierung sich, natürlich vor
ausgesetzt, daß die deutschen Jnter
essen von englischer Seite geschont
werden, von jeder gegen England
gerichteten kontinentalen Gruppie
rung sowie von jeder Kollektiva?
tion, die England Verlegenheit be
rciten könnte, fernhalten wird'...'
AIS Erläuterung zu dem Borste
henden ist hinzuzusügen,, daß die
Stellung des Grasen Bülow eine
mcherordentlich schwierige sei. wie
der Botschafter auch dieö Lord Sa
lisbury gegenüber mehr als einmal
babe. Tie Waffe, deren kick die
Gegner der Regierung bei unS vor
allem bedienen, sei die kortaesekte
liche deutsche Interessen opsere. Die
sei Ansturm fei auch im Reichstag
ein fo starker gewesen,- daß Graf
Bülow eine gewisse Rücksicht darauf
habe nehmen und seine Spttchk da
nach einrichten müssen. Wir lebten
nicht mehr in der Zeit' wo Fürst
Bismarck in der auswärtigen' Poli
tik allmächtig war und nichts zu
fürchten hatte, auch wenn er in fei
ner auswärtigen Politik auf die öf
fentliche Meinung keine RUcksicht
nahm. TicS könne der jetzige Reichs
kanzler nicht und , noch weniger
Graf Bülow, und lebkerer miisse
den Sturm vorübergehen lassen,
ohne jedoch und daö fei doch
schließlich die Hauptsache dabei
auf die Verfolgung der von ihm
einmal alS, richtig erkannten Politik
zu verzichten, wie sich dieS auS der
obigen Versicherung ergebe. ES han
dcle sich also jetzt nur danim. daß.
man sich durch die tendenziösen und'
durchaus unrichtigen Interpretation
nen der Bülowschen Rede in der
franko-russischen Presse nicht irre
machen lasse. Graf Bülow werde an
seiner Politik festhalten, daraus
könne 'man sich hier . verlassen, und
die Zeit werde kommen, wo er dieS
mit voller '.Osfepheit vertreten kön
ne. ohne damit einen gefährliche
Widerstand im Rkichklage oder int
Lande hervorzurufen."
Ter weitere Verlmif der Dings
hat gezeigt, daß mit Rücksicht auf
die, ant, englische Agitation der von
Herrn v. Tirpitz mobilisierten Heer
scharen der Plan des deutsch-engli
schen Bündnisses endgültick begrabe
wurde, und daß alle weiteren Ver
such? ihn . doch noch zu verwirfli
chen. fäieiterten. Herr v. Holstein
kntivWte sich inimer mehr alß
Mner dieser Allianz, und so fchlos
sen dann die Engländer, statt einen
Bündnisvertrag mit Deutschlands
den Vertrag mit Frankreich ab.
Tie Kinderstkrblichkeit i Teutsch.
. land. i
Deutschland hat heute vier Milli
önen weniger Kinder als es in nor
malen. Zeiten vor dem Krieg hatte.
Von den 'Kindern aber, die übrig ge
blieben sind, ist ein volles Viertel
heute schon dazu verdammt,' niemnIZ
über die Größe von Zwergen hin
auszuivachsen.
Rachitis' oder englisck Krand
heil", in einer Erkrankung der Kn
chett bestehend, die meist durch Unter
ernährung , veranlaßt ist. war ' vol
dem Krieg in Teutschland nahezu im
bekannt. Jetzt hat die Krankheit
derartig um sich gegriffen, daß vielj
Kinder erst mit drei Jahren gehet!
können und viele andere überhaupt
unfähig sein werden, sich jemals i
ihrem Leben ohne Hlfe fortzubewe
gen. Tie Zahl der Todesfälle initci
Kindern von fünf bis fünfzehn Iah
ren hat sich von 1 014 bis 1918 vev
doppelt. Die Hälfte aller uncheli.
chen Kinder stirbt gleich nach bei
Geburt, aber auch nahezu ein Drittel
aller Kinder verheirateter Müttet
rerfällt bald nach der Geburt de
Tod durch Unteremahrung. Ei
Drittel der jungen Mütter stirbt in,
folge der gleichen Ursache
Diese Zahlen, die Berichten dcl
Manchester Guardian entnomme
sind, der als erste Zeitung in Wesk
europa es gewagt hat', die Wahrheit
über Deutschland zu berichten, redei
für sich selber. Sie zeigen, wie drin
gend notwendig schleunige Hilfe ist;
und sie wenden sich an jeden Men,
schenfreund mit der Bitte, nach feine
Kräften dazu beizutragen, uin Hun, '
ger und Krankheit, welche währen
der letzten Jahre bereits Millioneq
von jungen Menschenleben t
Deutschland hinweggerafft haben, zq
beseitigen.
Eisenerze in Holland.
In der zweiten Hälft? des 17.
Jahrhunderts und von da bis in du
letzte Hälfte des 19. Jahrhundertl
ist an verschiedenen Flüssen im Oste,
Hollands und in der Gegend vo
Ter Apel Naseneisenerz aewonn
werden. Wie Te Jonab im JZm
nieur" schreibt, aeiaen kick bis (?r
in der Nähe der Oberfläche, I,
Groningen, Vorwnpfel und Geldes '
land sind sie bereits' abgebaut. abe
in Nordbrabant und in Trenth,
noch vorhanden. Das Erz kommt i,
kleinen Flächen vor in einer Wäh
tigkeit von 25 bis 60 Zentimetq
und in einer Tiefe von 2050 Zen
timeter. Tas feine pulverige hol.,
ländische Eisene wurde an di,
Gasanstalten Teutschlands, En
lands und der Vereinigten Staates
verkauft, wo man es zum Reinige,
von Leucktcras verwandte &intr
deren Zeit eittstammen die Sphära
fiderite bei Lasser längs der Dinkcj
nud dem Giancr Bach, deren Ana
löta 3.6 "eisen. 0.2 Mnn
Cjß Phosphor ergab. Diese Erz,
geiwren ver unteren Kreide an um
sind von emselben Eisengehalt w
die Eisenlvate des Siea?rlnnkz
Sie. lassen sich . wegen ihres Phos
rhorgehalteS im Thonmsprozeß vev
werten.'
Chinesische Redensarten. '
Die Chinesen haben viel Pedant:
fcheö. Langweiliges und Zovsiges.
aber sie tressen auch gar oft oen Na
gel. aus den Kops. So nennen s!i
zum Beispiel einen Menschen, de,
recht martialisch tut. aber doch kein,
Kurage hat, einen .papierenen Ti
ger". Wer eine Sache übertreibt, ist
bei ihnen ein .Buckliger.- der Bück
linge macht". Einen Verschwende,
nennen sie eine .Rakete, die mit
einem Male zerplatzt."
s
Nicht nur das Laster erregt Haß
auch unbestechliche Rechtlichkeit erregt
ihn.
''mätmymm---'