MHMMHr , I i r t w r"s' ? V V f V f'T' v" ' ,- V -W 1 , M An dem Wege nach Zlemch. i 1. 1 ip ii i in. , Von Graf Albett Appoyk, Führer b,r ungarisch Arisdndr,gatlsn. 231 n, 6. Januar. Gras Albert . Apponyi hat sich heute mit einem Teilt der ungarischen yrledenödelegatio nach Neuilly begeben. Der Sonderzug, der die ungarischen Unterhändler nach ' Frankreich bringt, ist in Wien in den eisten Nachmittagsstunden eingetroffen. WcgrliKungen in den einzelnen Stationen hatten die Fahrt wesentlich verzögert, nag uusli kiuu Vpponyl, der du Ute benswürdigkeit hatte, einen Redakteur unseres Blatte! in seinem Salonwagen zu ein? ; längeren Unterredung zu 1 empfangen, äußerte sich in warmen Wor tcn iiber die Herzlichkeit dieser Kund gedungen: Auch aus den deutschen Gemeinden WestungarnS waren viele Abordnungen ia den Bahnhöfen erschienen und liber brachten Air die Bitte, ia Pari siir das Werbleiben der deutschen Llomitate bei Ungarn einzutreten. Ich glaubte mich zu der Erklärung berechtigt, daß auch in Oesterreich nur ein kleiner Teil der Bevölkerung die Lostrennung diese Ge bictcö von Ungarn wünscht, daß aber der viel gröbere Teil mehr Wert legt ans ein gutes Verhältnis der beiden Nachbarstaaten. (Wir möchten bei der Wiedergabe dieser Worte dcö' Grafen Albert Apponyi den Vorbehalt machen, , der sich auj dem Friedensvertrag von Saint'Germain ergibt. Anmerkung der Redaktion.) Mir waren alle diese Kund, gedungen der Freundschaft und Teil ahme ein Beweis der ungeheuren Kraft dcS Willens zum Leben, der in Ungarn ' besteht und sich nicht unterdrückn lafzt. Zu den Friedensverhandlungen wenn dieses Wort hier überhaupt an wendbar ist fahren wir ohne jedeS feste Programms Wir treffen Mittwoch ' vormittag in Neuilly in. wo die fran zöstsche Regierung für unsere Unterkunft sorgen will. Wann wir den Vertrags, entwurf in Händen haben werden, wissen wir nicht, ebensowenig ist unS fein In halt bekannt. Alles, , waS bisher aü Meldungen über die angeblichen Fr, dcnsbedingungea vorliegt, ist wohl nur Mutmaßung oder willkürliche Annahm. Manches freilich, -rot allem in Wirt schaftlicher und finanzieller Beziehung, können wir unS au den bisher gisch'os senen Verträgen vorstellen, und hi . konnten wir uns auch aus d Verhand lunkien entsprechend vorbereiten. Mr müssen leider überzeugt fein, daß I Bestimmungen allgemeiner Natur ii dem Entwurf des Friedens Vertrag mit Ungarn die gleichen fein werde, wie sie in den Verträgen mit Oesterreich ' und Deutschland festgelegt sind. Ab darüber hinau! fehlen unS alle Anhalts punkte. Ein Teil unserer sachverstandi gen Mitarbeiter ist vorläufig noch in' Budapest geblieben, da wir ' glauben. . sehr bald wieder zurückkehren zu Wn' nen, um all Detiilarbeit für die Be ntmortung del Beitrags Entwürfe! dort zu leisten. Sollt die Kürze der uns gestellten Frist eine Hückkehr nach Budapest ausschließen, so werden die linderen Mitglieder der Delegation nach ' Baris nachkommen. ,' Die Frage, ob wir den Vertrag an nehmen müssen oder ob wir die Mög I-,ch!e!t einer Ablehnung haben. , kann ; heute wohl noch nicht beantwortet wer den. DaS letzte Wort wird auch in Un garn die National Versammlung ha ben, die bis dahin bereits zusammm treten fein wird. Wir müssen un da rauf gefaßt machen, daß man in PariS e interessante . VttMlilig. Fürst Adolf Schaumburg.öippe Lilli Langenfeld, eine Revolutions Hochzeit". Berlin, 9. Januar. Morgen kin, bet hier die Vermahlung des Fürsten Adolf von Schaumburg , Lippe "mit ' dir geschiedene Prinzessin Eberwyn d. ' BentheimSteinsurt, geb. Lilli Langen seid, statt. In dem Kreise, den wa vor der Revolution die HosGefellschast kannte, wird diese Eheschließung auch jetzt, da man andere, näherliegende Sorgen hat. betrSchtlicheS Aufsehen her vorrufen. Der Bräutigam ist einer der reichsten Fürsten Deutschlands aus den hemalö regierende Häusern. DieBmut , hat ine intnessan! Vergangenheit, Sit . ist, ia der Berliner Lebewelt vor fünf zehn Jahren durch ihre Beziehungen zu dem verstorbenen Giampietro bekannt geworden, der sie alZ portugiesische Gräfin kenne lernte, El pellt sich später heraus, daß die Gräfin aus Por tugal t Wrklichkeit die Tochter deS Bürgermeisters eines kleine vestphäli fche Stadt war und daß ihre große Bergwerk, nicht in Portugal, sondern Im Mond lagen. Ei paar Iah spät ; wurde si d Gattin deS Erbprinzen Eberwyn do Bentheim jgtelnfurt, der sich mit ihr t London heimlich hatte traue lassen. Er hat dieser Heirat me gen auf olle sein, Ansprüche zugunllea seine jüngere Bruder! verzicht: . müssen. Diese Ehe ging dann wegen der finanziellen Schmierigkeiten, in die der früher Erbprinz gerate war, in d Brüche. Da ihm die Familie keine Mit tek gemährte, machte der Prinz Willig, 'schulde. Schließlich mußt über f Vermögen de, Kontur! verhängt wer den. . Die Familie reichte S endlich, daß die Ehe in Deutschland für nichtig ' klärt wurde. Lilli Langenfeld führte den Name einer Prinzessin s Seat heim'Steinfurt weiter und geriet da hur mit d' Gekickten I Konflikt: we . tzen undereqligttk ftunrung ve, oe.k titelS wurde sie zu 50 Mark Geldstrafe verurteilt. ' Nun wird sie Fürst! von Schaum, kurz.Lippe. wa! bor der Revolution n!t fn inf.i nnVl Uhl flftCfst teSft n damit eine der reichsten Fraue . Deutschland. auch mit uns in demselben Geiste der ahre wird, wie die mit den anderen 'ksicgtea Staate der Fall war, und ler kann kein einzelner und keine Par eigruppe die ungeheure Verantwortung iberneymen. Nur Die National Ver ammlung kann über Annahme oderAb ehnung des FriedenS'VertrsgeS ent cheiden. Eine der flea und wichtigsten Fra gen, die wir uns ia Paris vorzulegen baben werden, , wird S kein, ob wir heute, da Amerika tigentlich au? dem Obersten Rate ausgeschieden ist, mit den Ver. Staaten den gleichen gemein samen Frieden schließe können, wie mit den ander Ententestaaten oder ob wir nicht gezwungen sind, mit Amerika einen Sonderfrieden zu schließen. Won meinem Standpunkt all Führer der un garische Friedens $ Delegation bebau ich das Fernbleiben der Ver. Staaten von den Verhandlungen, den Amerika war jener Teil der Gegenseite, der sich am. meisten an die Wilson'schen Grund sätze gebunden betrachten mußte. Aller dingS ist die moralische Verantwortung Amerikas dadurch nicht erloschen, daß ei sich jetzt von den Verhandlungen fernhält. Die Ver. Staaten mit ihre zum guten Teil ausrichtig gemeinte idealen Zielen waren einmal unsere gro ße Hoffnung und wir werden S auch nicht unterlassen, an Amerika zu appel lieren. Amerika hat uns in unserer wiet schaftlichen Not schon viel geholfen, hat unS besonders in unsern Mutter, und SaugNngsschutz Aktionen werktätig unterstützt und wir erwarten von ihm noch viele Unterstützung, vor allem in der so dringenden Frage der Rückbeför derung unserer Kriegs-Gefangenen auS Sibirien, l Ueber die künftige Außen . Politik, die Ungazn pslcgen wird, läßt sich vor läufig noch nicht viel sagen. Heute bc steht zu einer außenpolitischen Neuorien tierung noch keine Veranlassung, und in Zukunft werden wir uns nach jener Seite hin orientieren, wo wir bei einer wirtschaftlichen ;, Reorganisation die stärkste Hilfe finden werden. Wirtschaft jiche Fragen aber lassen sich erst dann erörtern, bis wir den Friedensdertrag in Händen haben und das künftige Un garn in seinen Grenzen und Entwick lungsmöglichkeitea kenne. Der 'mnerpolitische Wiederaufbau Ungarns ist In gutem Fortschreiten. Am 25 Jan. finden die Wahlen in die lon stituierende National Versammlung statt und sie werden im ganzen Lande in Nkihe verlaufen., Eine Voraussage über den Ausgang der Wahlen möchte ich lie ber unterlassen, sie scheint mir zu un die neuen Parteien sind noch nicht so in Ungarn ihre festen Organisationen hakten, habe zu existieren aufgehört, die neuen Partteien sind noch nicht so fest organisiert, um ihre Anhänger schon heute zählen -zu können. Wir hoffen alle daS Beste für unser Land. Die früheren führenden politischen Persönlichkeiten werden wohl fast zur Gänze wiederge, wählt werden. Mir hat mein alter Wahl Bezirk ohne mein Zutun daS Mandat wieder angetragen und .man hat mir keinen Gegen Kandidaten ge genübergestellt. Ich habe ei alS meine Pflicht angesehen, die Kandidatur anzu nehmen, um im Interesse deS Lsn5el und für daS Land arbeiten zu können, aber ich habe nicht die Absicht, tn der künftige Politik Ungarns eine Führer roll zu Übernehmen. Alickle Mut nnH 1 dieuiigiir.Tliiesilttkile Budapest, 7. Januar. (Priv. Tel.) Eine Anzahl Schriftsteller. Jour. naliften,' Gelehrte und anderer Mitglie der der ungarischen Akademie der Wis senschaften, darunter Franz Herczez. Wizepräsident der Akademie der Wissen schafttn, Präsident der Petöfigesellschaft, Prof. Zsoltan Beöthy, Präsident der Kisfaludygesellschaft. Chefredakteur Eu gen do Rakosi haben an Anatole Francs der in der Wiener Arbeiterzei tung". einen Protest gegen die Budape fier Massenhinrichwngen veröffentNcht hatte, ein Schreiben gerichtet, auf dessen Veröffentlichung sie Wert legen. ES lautet: ' Herrn Anatole Francr, Mitglied der Lkademit, PariS. , . Wege die Menschheit haben sich ver sündigt, die Sie und Ihre Freunde irre führen und Ihre Feder dazu benützt ha ben. um gegen unser unglückliches La terland vor der großen Welt eine unge rechte Anschuldigung zu erheben, Sie sagen in Ihrem an die Wiener Arbei tek'Zutung" gerichteten Telegramm, daß Si gegen die barbarischen Todesurteile protestieren, durch welche ungarische So zialisten und Revolutionär dem Henker Überliefert werde sollen. Wir wollen Sie ausklären, daß nicht Sozialisten und Revolutionäre zum Tode verurteilt worden sind, sondern Verbrecher und Mörder, mit denen auch die ungarlän dische sozialdemokratische Partei jede Gemeinschaft verleugnet. DaS gesetzliche ungarische nicht hat nach wochenlang dauernder Lsfentliter Verhandlung und Anhörung unzähliger ZZeugen sein Ur teil gefällt, welche von dem obersten un garischen Gerichtshöfe überprüft und ge. billigt wurde. BuchDir sind tief erschüt tert, daß in unserer sich nach Frieden und Ruhe sehnenden Hauptstadt TodeS urteil vollstreckt werden müssen. Glau hea Sie uns, verehrter Meist, daß auch wir unk glücklich schätzen würden, wenn die Todesstrafe Überhaupt abgeschafft werden könnte. Allein dies schrecklich AwangSmaßnahme dknt der Sache der Menschheit. Wer sich stets beklagt verkannt zu sein, der ist ei auch, und meist von sich selbst. - EttVyPMchssM-.' DasSHicksalderKefängeneninSiöttien. Hamdu rg, 10. Januar. Rund 200,000 Krieg, und Zivilgesangene sind in Sibirien interniert und harren ihrer endlichen Erlösung, zumindest der Er kichterung und Verbesserung ihrer schwe, ren Lage. Auch die offiziell bekanntge gcbene Unterzeichnung de Frichensver trage!, zwischen den früheren Zentral mächten und den Alliierten hat nicht ge ändert an der schweren Lage der Gefan, jenen, von. denen der größere Teil be reitz feit 1914 und ISIS die Leiden der Kriegsgefangenschaft erträgt, und daS in einem Lande, das von einer politische Unruhe und Revolution zur anderen schreitet. , Der eigene Staat mögen sich die Verhältnisse auch wie immer geändert haben - muß und wird immer daS Ver, ständnis haben, wie .wichtig es für ihn ist, in jeder Beziehung gesunde Männer in seine Grenzen zurückzubekommen, die auch imstande sind, den geforderten Be dingungen zu entsprechen und ein nütz liches Glied in der Kette-der Allgemein, hcit zu werden. Wenn dem entsprochen werden soll, wenn man schaffende Man neskraft dem Vaterlande erhalten und endlich zurückgeben will, muß schleunige und wirksame Hilfe einsetzen, ehe es zu spät ist, ehe noch aus oll dem Durchleb, ten und Erlittenen der Gedanke beim Ge fangmen intensiver Platz greifen könnte, das Vaterlad hat uns aufgegeben, hat unser vergessen", und ehe noch die um herschwirrendey politischen Unruhcgedan ken auf dem durchwühlte und durchkne teten Geist dn Gefangenen fruchtbaren Boden gefunden haben, sonst könnten die scierzeit nach Hause kommenden Leute dem Staat keine Helfer, keine nützlichen Mitarbeiter bedeuten, sondern eher alles andere. als dies. . ' Ueber die bisherigen Schicksale d Gefangenen, ihre gegenwärtige Lage und die für sie ins Werk gefetzte und noch zu forderndeklHilfsuntcrnehmungen. ge hm uns jetzt von unterrichteter Seite fol gende Schilderungen zu, die zum erste Wale ein vollständiges und zuverlässiges Bild von den Zuständen geben: ' Scha n g h a i, im Oktober 1919. , Durch die innerpolitischcn Verhältnisse und Ereignisse in Rußland seit Kriegs ausbruch bedingt, sind auch in der allge, meinen Lage der Gefangenen die vier politische -Periode -Zarenregime. Umsturz. Bolschewistentum, zeitweilige Gegenregierung mit ihren jeweiligen politische Tendenzen ' und Einflüssen maßgebendgewesen auf die Behandlung der Gefangenen, die durch die fort währenden Unruhe in stärkste Mitlei densckmft' gezogeik - als Spielball in. den Wellen der Revolution umhergewor fen wurden. . ; ; : Bis Anfang 1917, in der Zeit' deS ZarenrcgimeS, war der Gefangene mehr oder weniger aanz der Willkür der'be treffenden russischeirLager oder Platz kommgndanten ausgeliefert. So kam es. daß wahrhast gefürchtete Lager in -Ruß land waren, und wieder solche, wo,vas Leben der Gefangenen als ei recht gu' Ui zu bezeichnen war. - 1910 erfuhr die allgemeine Lage der MMWkM- Mte int Weltkrieis. 1 ' Man schreibt der Frankfurter Zei wg"z Zum ersten Mal sind offizielle Zahlen über die wahrend des Kriege! gestorbenen Militärversonen .veröffent licht 'worden. Die Angaben" finden sich in der kürzlich erschienene , Sonder beilagt zu den Veröffentlichungen dcS Reichsgksundheit?amts" 1919 Nr.. 43. beschränken sich ab vorerst auf die Jahre 1314, 1314 und 1316. Für La, Deutsche Reich im ganze (ausschlirß, lich der beide Mecklenburg und Elsaß' Lothringen) sind sür das Jahr 1314 193,201, sür 1915 390,669 und für 1916 311,160, zusammen also 695,030 gestorben Militärversonen bis jetzt st an desamtlich eingetragen worden. Da noch fortgesetzt Meldungen von Sterbefällen aus. diesen Jahren einlaufen, sa erhöhen sich diese Zahlen noch. Nimmt man für die Jahre 1917 und 1918 schätzungs weist noch je 200,003 Gestorbene hinzu, so kommt man zu einem Gesamtverlust von mindestens 1V& Millionen. ' Dabei sind die Vermißten (nach Schätzung 600,000) und in beträchtlich Teil er in Gefangenschaft Gestorbenen nicht mitgezählt. (Der Krieg 187071 for, bette 43,182 Tote.) Von den 895,030 in den drei ersten KriegSjahre Gestor denen sink 629,361 oder 92.7 Prozent vor dem Feind gefallen, an Verwundun gen gestorben oder verunglückt und nur 65,669 oder 7.3 Prozent sind Krankhei ten erlegen. Diese verteilen sich auf: Typhus 7751. Rose 824. andere Wuwd, infektlnoskrankheiten 6007. Lungen tuberkulös B243, Lungenentzündung 6891, Pocken 6. Fleckfieber 448, Ruhr 2516, Genickstarre 721, ' Venerische Krankheiten Z. Asiatische Cholera 1505, Malaria 94, Krankheiten der Atmung! Organe 1505. Krankheiten der Kreislauf organe 8641,- Gehhnfchlaa 472, ander Krankheiten ' deS Nervensystems 2006, Krankheiten, der VerdauunaÄrgan 4035, Krankheiten der Harn und Ge schlkchtsorgar 1631 und Selbstmord 2232. An andere benannten Krank heiten sind 4433 Militärpersone ge sterbe und bei 14,685 konnte die To deZursach nicht ermittelt werden. Sehr bemerkenswert ist.' daß in den drei erste Jahren des Weltkrieges die Zahl der a Krankheiten Gestorbenen (7.3 v. H.) sehr gering ist. während im Krieg 187071 o 43,182 Toten 14,904 oder U5 lllrmeut aa lankaeita TIM, Co5a Tritt Gefangene schon ein wesentliche Wer schlcchterung. Mehr durch die Hetze der slawischen Mitgefangenen als durch die Russen selbst getriebene und unterstützte slawische Propaganda, mit Haß und Vernichtungswut jege alles Deutsch tum, verschlechterte die Lage besonders der Deutschen und deutschöperreichischen Gefangenen. In der Zeit der rsten Revolution (unter Kerenski). Anfang 1917 bis Herbst 1917. wurden die Gefangenen im allgemeine noch strenger gehalten, als in der Zarenepoche. , Gegen die Herbst 1317 einsetzende bolschewistische Umwälzung, die für Si birien bis Juni 1918 als .Bolfche wistenNcgime" währte, verhielten sich die Gefangenen anfangs absolut neutral; bald wurde sie aber durch aufrührerische Elemente unter ihnen in den Strudel der allgemeinen Bewegung mit hinein, gerisseir, und waö seinerzeit die Slawen mit zwangsweiser Einstellung unter ihre Fahne versucht hatten, und unternahmen, das übernahmen die .Internationalisten" und .Bolschewisten"; und was Agitation und Versprechung von Freiheit, Gleich heit und Brüderlichkeit nicht vermochten, wurde durch mittelbaren oder unmittel, baren Zwang versucht, allerdings wieder nicht direkt von Seite der Russe, fon der durch die Schreckensherrschaft der nnernationalistischen" ; (bolschewistisch gewordenen) Mitgefangenen über die anderen Gefangenen. Die Russen gewannen in diesen In ternationalisten einige Förderer und Führer ihrer Bewegung. Die Gefan genen wurden wie es die internatio nale Organisation forderte ganz der Verwaltung dieser Organisation über geben, die größtenteils gegen Offiziere in der schamlosesten . Weise vorging, und auch gegen jene Mannschaften, die sich auch dies Bewegung, weiter gegenüber neutral verhielte. ' Als sich dann, der Blutrausch der le diglich als Räuberbanden zu bezeichnen den Rotgardisten gelegt hatte und lang, sam Organisation in das bolschewistische Regime hineinkam, wurden die Jnter Nationalisten, die durch ihre eztre'men Forderungen anfingen, der bolschewisti. scheg Verwaltung selbst unbequem zu werden, mehr und mehr verdrängt.' Die Gefangenen wurden schon infolgt detz größeren Einflusses der schwedischen und dänischen Hilfsorganisationen auf die mehr ode? minder recht uninielligenM Vorsteher der bolschewistischen Aemter, besser behandelt und freier gestellt, als zu frühere Zeiten. Im europäischen Rußland bkgan man unter Mitwirkung der nach Rußland delegierten deutschen und österreichischen Kommissionen und der Hilfsorganisationen - mit dem Ab, schub der Gefangen ouS demeuropäi fchen Rußland in die Heimat, und auch in Sibirien wurde langsam begönne, die Gefangeiien nach Westen, zu schieben. Die Russe selbst konnten mit bestem Willen den Abtransport in keiner" Weise In Ordnung regeln, und eine ganz so lossale Leistung zum Wohle der Gefan genen bedeutet die mühevolle Arbeit der Hilfsorganisationen, die, soweit es nur MnWttkuilg ücs Aisers. ' ' Von geschätzter Seite wird der Voss. Ke!tuna" geschrieben: ?lcb bin in der .Lage,' aus der Regierungszeit des Kai lcrs Wilhelm eme kleine egevemzeil wiederzugeben, die für die Frirdensliebt des Kaisers ein beredtes Zeugnis ab legt: Wälzend .der. Londoner See kriegsrechtslonferenz zu Anfang des Jahres 1303 unterhielt sich auf einer Gesellschaft ein hoher englischer Staats mann mit einem der deutschen Delegier ten über die vermutlichen Ergebnisse der l Konferenz; dabei machte r die pesstmi stljche Bemeriung, vag vte tut ven &ee krieg "zu vereinbarende Regeln mög, licherweise bald zur. Anwendung kam men könnten. Auf . die Antwort des Delegierten, daß dieser bedauerlicher Fall hoffentlich noch recht lange auf sich warten lasse, werde. " meinte der Staatsmann ziemlich unvermittelt, welche Garantien denn Deutschland in der Zukunft für sein friedliches Verhol ten gäbe. Unser Delegierter erwiderte, r könnte eigentlich erwarten, daß ihm zunächst die Gründe dargelegt würden, auS denen Zweifel an der Friedensliebe Deutschlands herzuleiten seien; N wolle, aber von einer .entsprechenden 'Gegen, frage ' absehen und ohne weiteres die starke Garantie bezeichnen, die Deutsch landö Friedensliebe außer Zweifel stellt und von England nicht in gleichem Maße gegeben werde. Diese Garantie bestehe darin, daß der Deutscht Kaiser und seine Ratgeber sehr wohl wüßten, wie ei Krieg, in den Deutschland er wickelt würd, in jedes unserer Häuser einen Toten bringen werde. Der ngli sche Staatsmann schwieg. AIS unsere Delegierten dem Kaiser über die- Konferenz Verhandlungen mündlich Bericht erstattete, erzählte er ihm auch sein Gespräch mit dem engli schen Staatsmann. - Da stand der Kai ser auf, reichte ihm die Hand und sagt in tiefer Bewegung: .Sie haben in der Tat meine Standpunkt kurz und Prä, zis gekennzeichnet. , Ich hätt während meiner Regierungszeit . Gelegenheit ge, nug gehabt, um unter günstigen Um stände Präventivkriege zu führen, so bei dem Faschoda Konflikt zwischen England und Frankreich, dem englische Burenkriegi und dem russisch'japani sche Kriege.' Solche Gelegenheiten habe ich aber nie benutzt und werde sie auch nie benutzen; denn ich will nicht die un VTititiT"'v'ifl. uif püi lade. ging, eine Regelung'! die Tranlpori frage brachten und auf dicsi Art auch fast alle Gefangenen diö Orenburg-Sa mara Simoirst Kasan Ufa Perm Wjatia in die Heimat befördern tonn, ten. , Mai' 1913 begann die Stellung der Tschechen, die von d Bolschewisten freien Transport, mit den Waffen in dn Hand, nach Osten zwecks Heimfahrt ver langten, den Bolschewisten gefährlich M werden, und als die Tschechen durch den Zuzug der von de Bolschewisten vertrie bent russischen Offiziere und Bildung von freiwillige Regimentern gestärkt nd, durch von Bolschewisten ekaufte Waffen und Munition ausgerüstet wa ren. gelang eg ihnen mit Leichtigkeit, in kurzer Zeit mit den unorganisierten bol fchewistische Banden fertig zu werden, daS bolschewistisch Regime zu stürze und so mitzuhelfen, di zeitweilige Ge genregierung in Sibirien einzusetzen. So setzte Anfang Juli 1318 die vierte Pe riode, die zeitweilige Gegenregierung (unter Koltschak). ein.' Anfanas war der Tscheche derjenige, der, wie über di; ganzen sibirischen Verhältnisse, so auch über die Gefangenen einzig und allein zu sprechen hatte. Während dieser Herr schaft der Tschechen über die Gefangenen taget gab es wieder Agitation, Mobil! sationszwang. Haß-Hegen. daS Deutsch tum. Erst Ansang 1913 trat mit dem Verklingen des tschechischen Einflusses meistenteils in den Lagern an Stelle der tschechischen Bewachung wieder russische ein, doch Ware trotzdem auch noch Herbst 1913 einige Lager mit tschechischer, pol nifcher oder rumänischer Bewachung. Die allgemeine politische Lage dieser Epoche -in Sibirien und ihre Rückwirkung auf die Gefangenen wird durch ihre viel fachen, selbständigen und gegeneinander arbeitenden Einzel-Regierungen charak terisiert.' Dazu kamen die eigentlichen Herren des Landes, nämlich die Truppe und Vertreter der Alliierten, von denen jeder sei Interesse, resp, das seines Landes zu wahren suchte, dem einen zum Vorteil, dem anderen zum Verderben. Daß der Gefangene unter diesen Um standen nirgends - zu seine ' Rechte kommt, ist leicht einzusehen; wa ihm der Russe an Freiheit geben könnte und wolle, verbietet ihm der Alliierte als ehe maliger Feind kraft seiner Machtstellunci in Sibirien; und was ihm dn Russe in folge der Verhältnisse in seinem Lande nicht geben kann, mehr Geld zum Leben, eine ausreichendere Verpflegung, die not wendige Bekleidung und überhaupt menschlichere , Lebensbedingungt usw wird durch den Alliierte vo de russi schen Behörde '.für den Gefangenen zwar gefordert, aber dabei blieb es auch. Gelingt es den Hilfsorganisationen, in einem. Bereich, z. B. im Omsk Mi tärkreife, eine Besserung der Lage der Gefangenen durch ein von Koltschak ge gebenes Gesetz zu erlangen, so findet daS Gesetz' nach reichlich vergangener Zeit vielleicht tatsächlich im Omsk Bereich seine Anwendung. Aber in den übrige Gouvernements kommen die Gefangenen deshalb noch keineswegs zu dem gleich? Rechte. . WO ausWA WistiM WM. In Kopenhagen ist eine Kommission der englischen Leinen Industrie enge kommen, die mit Einverständnis der englischen Regierung mit dem jn Kopen hage zurückgebliebenen Handelsverstän digen SowjttrußlandS über die Liefe, rung von Flachs verhandeln soll. Durch den Flachsmangel hat sich dit Lage de englischen Spinnereien derart verschlecb tert bslfe man kckm in nächster Äeil mit einer völligen Stillegung der Industrie rechnen muß. iüte engnicye Regierung war nicht in der Lage, ihre beruhigenden Zusicherungen bezüglich der Lieferung von Flachs durch die baltischen Staate aufrechtzuerhalten, , nachdem sich die Nachrichten der die in diesen Staaten aufgestapelten, Vorräte als bei weitem übertriebe herausgestellt haben und die westrussisch. Regierung einen Teil dieser Vorräte auf eigene Rechnung be reits nach Holland verkauft hatte DaS O'Grady übermittelt, Angebot auf Lie ferung von Flachs durch Sowjetrußland hat d Industriellen veranlaßt, hei der N!ttun energische Schritte u unter nehmen, um in praktische Verhandlungen Über die Durchführung dieses Angebot! sofort einzutreten. Ob das russisch An gebot praktisch zu nennenswerten Resul, taten führen wird, muß billig bezweifelt werden: die eigentliche Flachsgegend Rußlands, daS Gebiet um Pslow und Ostrow. ist seit Jahressrist zum Kriegs schauplatz und, wie wir hören, seitdem nur ganz unwesentlich bebapt worden. Eine weitere Meldung von Vestre bungen der Räteregierung, !"ssischt Rohstoffe nach Westeuropa auszuführen, kommt aus Westsibirien. In de von den Bolschewiki dort eroberten Gebiete ist ein igeneS Volkskommissariat für Rohstofsbemirtschaftung gegründet wor den. Die Moskauer Rchierung verfolgt mit dieser Organisation den Zweck, die wirtschaftlichen, Schätz WestsibirienS it schleunigi in großem Umfange aufzu daß durch mein Schuld jede! deutsche HauS eine Toten zu beklage hat.' Auch die! scheint mir ine Randbe merkung", deS Kaisers. Sit läßt ihn allerding! in tinem ganz andere Licht erscheine als die Ausführungen der Kauiskyfche Schrift über die Entste hung deS Weltkriegs und gibt jedenfalls ei richtigere! Bild vo mx jvaluen DeukuriLsweise, - ' Sie erste ößerreissislhe kg! Li, HJon tx Im schriftstellerischen Beruf haben di Fraue bereit! Amrknnung gefunden. ES ist nicht mehr nötig, daß sie sich hin ter männliche Decknamen verbergen, den sie werde auch bei EinbekanniniS ihre! Geschlechte? vorurteilslos geweitet. Bei der Komposition fehlt vorläufig noch die groß weibliche Talentprobe nd 3 darf daher nicht verwundern, daß di trft Frau, di in Wien mit tiner selbst Seschasfeaeu Oper in die OeffentllchZcit tritt, ,u einem männliche Pseudonym Zuflucht nimmt. 'Li, Han, der ktomponist der Oper .Maria vo Mag dala", die am 22. Dezember zum ersten mal in der olksoper zur Aufführung gelangt, heißt in Wirklichkeit Lili Scheidl-Hutterstraßer.- In der Wiener Gesellschaft ist die Dame alS Attgehörig eines rbgesesse nen PatrizierhauseS bekannt. Zu Zeiten, die weniger ernst waren als die gegen wältigen und i denen Wohlfahrtsbe ftrebungen sich och in großen Vercm staltungen auslebten, stand ihr Name immer auf jenen Komiteelisten, wo ez klusiver Adel sich nur mit vornehmstem Bürgertum vereinigte. Die Gattin des Oberstabsärzte Dr. Scheid! und Toch ter eines Großfabrikanten aalt nämlich nicht nur für jung, schön und reich, sondern ihre musikalische und darstel lerische Begabung machte sie bei Wohl tätiaIeitsvorstellunge, lebenden Bildern und dergleichen einfach unentbehrlich. Denn, was in der gute Gesellschaft nicht allzu häufig anzutreffen ist, di Dame ist keineswegs Dilletantin. Hatt der sirenge Papa auch den Herzens wünsch des Töchterchens, Opernsängeri zu werden nicht erfüllt, so durften doch di freie Stunden zu, Ausbildung der verschiedenen Talent verwendet werden. Und da gab es viel zu lernen. Eine prächtige Stimme rsorderte Pflege, ma lerische Neigungen, in denen die starke Persönlichkeit vielleicht am deutlichsten hervortritt, rangen ach Ausdruck und schüchtern, weil für eine Frau gar so ungewöhnlich, wurde such der Wunsch rege, die vielen Melodien festzuhalten, di in dem dunklen Köpfchen sangen und klangen. Die Musik blieb aber am Ende dock Sieaerin. Unterstützt vott ih 'rein eminent musikalische Gatten, führt die Dame en Paus, oas ven a-iqf punkt d hervorragendsten musikalischen Größen Wiens bildet, und sie selbst trat bereits im Jahre 1911 im Tonkünstler, orchester mit einem vom Publikum nd Kritik beifällig aufgenommenen .Sturm zyklus" herv. Richard Strauß brachte in Berlin eine .Celloträumerei' und in letzter Zeit wurde der Rame Lio Hans' anläßlich der Aufführung ineS Orche sterwerkeS durch die Philharmoniker viel genannt. Rn soll endlich die erste Oper zur Aufführung kommen. In der entzücken den Cottagevilla, der die Komponistin alS Hausfrau so gewissenhaft vorsteht, Die öesnhardifahrt ZnSölz. , OberZaykrn ist einer der wenige deutschen Gaue, wo eine bodenständige Landbevölkerung noch festhält am ige nen alten Brauch und der gleichmachen den Einwirkung neuzeitlicher Lebensfor rnen eine erfolgreichen Widerstand ent gegenfetzt. Hier finden sich noch viel fach Reste althergebrachter Tracht beim Bauernstand, in HauS und Gerät blei bey, die schon seit Jahrhunderte belieb ten eigenartige Formen bewahrt. Dör fer und Städtchen zeigen in ihrem Ge samtbild noch den heimatlichen beson der Stil, der auch bei Neubauten meist getreu tingehalten wird, so daß sit sich den altere Genossen einheitlich anreihen, und die Volksfest werden och mit dem gleichen Eifer und der charakteristischen Ausstattung gefeiert, wie es die Altvor dern getan-haben. Ein Verdienst, der Erhaltung solcher Feste, wie ts d Leon hardifahrt In Bad Tölz ist, kommt un, streitig der Kirche zu. die es von jeher mit kluger Politik verstanden hat, Volks tümliche Lustbarkeiten mit ihrem Dienst und ihren eigenen Zielen so zu ver mischen, daß die Begehung solcher Feste 3 einem Teil der kirchlichen Pflichten wurde.. St. Leonhard, der seinen Na menstag am ö. November hat, ist hier zulande, was St. Antonio bei den Jta lienern ist, der Schutzheilige des lieben Viehs, und wie am Antoniustag noch heute der gläubige Römer seinen vier beinigen Haus und Hofgenossen zur Segnung nach der Kirche bringt, so zieht das Landvolk Im Jsarwinkel wie hedem am Tage deS Schutzpatrons zur Leonhatdikapelle oberhalb Tölz, um die Rosse deS Segens teilhaftig werden zu lasse. ' ,Die schweren Kriegsjahre hatten die Festgewohnheit unterbrochen, da Mann und Pferd größtenteils draußen im Kampf gegen die feindliche Welt stan den, aber im letzten Jahre wurde der schließen, um für die Wirtschaftler Handlungen mit der Entente einen gs nauen Ueberblick über die zu leistende Kompensationspbjekie für die Ausfuhr vo Rohstoffen auS Sibirien zu gewin ven. Jn der skandinavischen Presse wird darauf hingewiesen, daß eS für die slan, dinavische Industrie eine Lebensfrage bedeutet, an diesen wirtschaftlichen Ver Handlungen teilzunehmen und eigene Kommissionen nach Sibirien zu senden, um mit dem wirtschaftlichen Kommis sariat der Sowjetregierung in direkte Verbindung zu treten. In Christ!aia wird ein Handelskommissat der Mo! kauer Regierung enrrtet, der über die Aufnahme der WirtfchaftSverdindungen zwischen Cowjetrußland isfib Norwegen verhandeln soll. Norwegen hat sich auf Anfragt bereit rklärt. auf Grund be stimmte? Kompensationen hochwertige! Schleifmainial für , di Metallfabrika, tion, ferner Bsvi un feiJifrfnnfrtiMi tit &!t ." mlmlSSsji LMOMi'stiil. Hanl, VauSer. daß nur di Nacht zum Komponiere, verwendet wird, herrscht jetzt di un ruhige Stimmung, die alle schassenden Künstkr vor der Aufführung ine neuen, von ihm geschaffenen Werkes, um sich und ihr Umgebung bereite Wird der Oper nach ihrem Leidensweg ein Erfolg beschiele sein? Denn eine Leidensweg hat auch si wi alle Erst, linge zurücklegen müssen. Die damall noch unter den verschiedenste Einfllls. fen stehende Hosoper konnte die in, Jahre 1314 vollendete Oper wegen del textlichen Gestaltung de, bibllschet Stoffe nicht annehmen und als Raout Mader das Werk sllr d WolkSoper er warb, da mußt S alle Stürm mit machen, di in den letzten Jahre übe dies Bühn hinwegginge und tieft Oper immer wieder in inen versteckte, Winkel fegten. Jetzt endlich hat sicl, Di. rektor Wemgartntt de! Werke und del Komponistin angenommen. Mit sein beste Sängerin, seiner Frau, hat tk di, Titelrolle besetzt, die Inszenierung be sorgt r selbst, die Kostüme sollen eine Ueberraschung bilde und die Auöpat tung ganz hervorragend werden. Lia Hans selbst hat wenig dabeizu tun. Sie besucht die Proben wohl, bringt dort aber nur ihre Freude zum Ausdruck, sich so ut verstanden zu sehen und wieder gegeben zu hören. ;' i .Maria von Magdala ist wohl die st Oper der jungen Frau, schon lange jedoch nicht mehr die einzige. Eine To tenhochzeit' Mg in Tänzerin von Schemach' sind, bereits fertig und tn viertes Werk geht trotz aller Sorgen, ob genügend Milch sür die beiden eine Töchterchen Vorhände ist und ob die Palmen !m Wintergarten nicht ein Opfer der Kohlenlosigkeit werden, seiner Vollendung entgegen. So schwer S jetzt für eine Fra, die zugileich Hausfrau. Gattin und Mutter zu sein hat und deren Neigung überdies der Malerei und künstlerischen Photographie gehört, auch ist. ein Werk auf der Bühne heraukzu bringen, Lio Hans nimmt eS sehr ernst damit. Sie hat die Instrumentierung der Oper ganz allein besorgt nd wenn sie nicht, wie andere Komponisten, am Premierabend hinter dem Dirigenten pult Ieht. so hindert sie nur ihr guter Geschmack daran, auf noch einem Gebiete bahnbrechend' sei zu wollen, was bisher keiner Frau zugänglich war. Um s mehr sre! es sie, die sie aufgesührtk Opernkomponistin zu sein. Seit dal Werk vollendet ist, hat sie immer gefürch "tet, eine andere möchte ihr zuvorkom rnen. Diese Gefahr ist jetzt glücklich ge. bannt. ES gibt nicht allzuviel! komp. nierende yrauen. und am wenigste, , solche, die sich an Opemmusik heran, gen. Ss ist S der Wiener Patrizier, tochter vorbehalte geblieben, die erst, moderne Oper komponiert zu haben unk sie ist stolz darauf, in Wien, der klassi. scheu Musikstadt, di Erftaufführun, durchgesetzt zu haben. , alte Brauch getreulich wieder sufgenom me und mit dem gewohnte fröhlicher Aufwand auLgeführt, da der Bauer da hinten von der Not weniger bedrückt ist. die der unheilvolle Friede uns auferlegt hat. als der Bewohner per Städte. So ist die wiedererstandene Leonhardlfahrt i Tölz am ersten Sonntag des No, vemberS zu einem farbenreichen eigenar. tigen Festbttd geworden, würdig del Pinsels eines Defregger ode? Enhuier. und mit stolzer Befriedigung kehrten di, zahlreichen Teilnehmer zu ihren Höfe und Ställen zurück, wenn auch der Ver kehrsfperre wegen diesmal die Zu schauermenge aus München gefehlt hatte, die sich sonst einzusinden pflegte. Ei ' K..CIU c..:;n:i. b! Krl iMNiger jgeruiiag 0tnmiBie a der über 30 Wagen und ändert bM . hundert Reiter teilnahmen, zumeist i festlichem ' bunten Schmuck: die Pferd, reich aufgeschirrt und mit dem Dachsfeki und roten Tuch zur Abwehr schädliche, Einflüsse (des bösen Blicks' würde de, Italiener sagen) geziert, die Wagen mit Waldlaub. Moos. Renntierflechte und flatternden Bändern . ländlich ausge schmückt, zum Teil auch mit altyäteri scher Bauernkunst bemalt oder von sinn, vollen Gruppen in heimische, Tracht be setzt; dem Züge voran die ehrwürdig Leonhardistandarte. von drei Reitern ge trägen, und die Tölzer geistliche Her,? ren. dazwischen die Schützen von Gaih ach und, Wackersberg mit Wehr und Waffen. - Unter weithin schallenden Peitschenknallen bewegte sich der statt liche Zug über die Jfarbrück und durch den herbstlichen Wald zum Kalvarien berg hinauf und kehrte nach vollzogener Segnung mit srohem L'ärm durch di Marktflraße zurück, 'die mit ihren bunt bemalten alten Giebelhäusern eine ange messen Szenerie für den heimatliche Festzug bildete, im ganzen ein erfreu, liches Bild von lebenskräftiger chie Volksart. ; 300 Millionen Mark Zigaretten steuer sind iy den erstm sechs Mona ten des letzten Rechnungsjahres April September nach den Nachweifun det Statistischen ReichsamteS in Deutsch land eingegangen, undz war Zigaretten stelle? rund 110 Millionen Mark. Kriegszuschlag rund 187 Millionen Mark. Im Haushaltsplan ist die Ein nähme für das ganze Jahr auf 420 Millionen Mark (gegen daS vorige Jahr 123- Millionen-Mark ' mehr) veran schlagt. Der Etatsatz wird also durch die wirkliche Jahreseinnahme erhebl'ch überschritten werden. Im letzte Frie ' densiahr (1914) betrug daS Aufkommen US der Zigaretlensteuer.rund 40 Mil lionen Mark. Für 1913 wird mit dem Zwölf bis Fünfzehnfachen deS dama ligen Ertrages zu rechne sein. Umgekehrt. Ja, die Zeiten andern sich! yrlih habe ich meine alte Kleider alS Wisch läppen verwendet.' ' -.Und jetzt?' ' .Jetzt verwende ich bis alte WisÄ I Uhhot tu St KleidttsT ' ' r v .