Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, February 17, 1920, Image 8

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Briten-Zeitungen
geben wilssn recht
Lonion. 16. Febr. Tie TimrS
sagt bei Besprechung der Note Wil
sons an die Premiers, daß er im
dlgemrmen recht habe. Die Allt.
icrtcn sollten sich die Sache reiflich
überlegen, ehe sie beschlieben, die
anatlsche Frage nach eigenem Gut,
dünken zu losen. Der Präsident könne
sonst zu der .Ueberzeugung kommen.
tat die Annahme seiner Prinzipien,
auf Grund welcher der Waffenstill.
stand zustande kam, weiter nichts
aU eme Maske war, hmrer welcher
räl'Serische Absichten verborgen wa
reit." Der Star glaubt. - das; Wil.
sott im Recht ist, und wenn die bri
tische Regierung nur ein Körnchen
Weisheit in ihrem Gehirn hat, dann
wird sie Wiljon aufrecht erhaltert.-
Senat verbietet den
Verkauf von Schiffen
' ' Washington, 16. Febr. Während
eine Auktion der deutschen Schiffe
inr Gange war, nahm der Bundes
senat eine Resolution an, die Auk
tion temporär einzustellen.
Fsch wünscht engen
Anschluß an England
Paris, IS. Febr.Jn einem Ge.
sprach mit einem Korrespondenten
jagte Marschall Fach unter anderen:
Das DimdniS zwischen Frankreich
und Groszbritannien ist eine absolute
und . zwingende Notwendigkeit. Die
Beziehungen , zwischen " Frankreich
und Großbritannien müssen sich noch
enger gestalten, wie sie gegenwärtig
sind.'
Große Golöfunöe
im Yukon Distrikt
Vancouver, B. . C., 16. Febr.
Der erfahrene Goldsucher I. E.
Binet hat die Meldung hergebracht,
daß im Jukon Distrikt riesige Gold,
fünde gemacht worden sind. Ms Be.
weis brachte er Proben mit die von
$150 bis zu $1,500 die Tonne er
gaben. Die Goldadern, sagte er, er
strecken sich, jenseits der Waldgrenze
meilenweit ins Gebirge hinein. Zur
Zeit, als Binet die Stadt Dawson
verließ, wies das Thermometer 63
Grad unter Null auf.
Wilson wird mgehend estwortcn.
Washington, 16. Febr. Eine
Antwort auf die Resolution des Se
nators Brandegee, welche den Präsi
dcnten um Aufklärung Wer ein et
waiges Abkommen über den Ver.
kauf der früheren deutschen Dam
pfcr zwischen den Ver. Staaten und
England ersucht, wird innerhalb
48 Stunden vom Weißen Hause eine
Antworh eintreffen: so wird von em.
geweihter Seite berichtet.
' FultzeloZ trifft i London ein.
London,. 16. Febr. Der griechi.
sche Premier. Venizelos, der sich bis
her im Völkerrat vertreten ließ, ist
beute persönlich in London einge
troffen, um an der Konferenz über
die türkischen Probleme teilzuneh
men.
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Zuckerrüben-
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Omaha, Nebraska.
Grrat Western Sngar Company, SottS Bluff, Nebraska.
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Deutsch-russilchee
waren-AuStausch
Berlin, 16. Fcb. Deutschland
trifft Vorkehrungen zum Warenaus
tausch mit Rußland, dessen Regie
rung dem Wirtschaftsmikisterium
Vorschlage geinacht hat, wonach nur
Waren für Waren ausgetauscht wer
den sollm. Rußland kann Teutsch,
land mit Häuten,- Oel und anderen
Rohstoffen verschen, im Austausch
für deutsche Fabrikate.
: Kopenhagen. 16., Feb. Auf An
regung amerikanischer Geschäftsleute
ist hier ein neuer internationaler
Verband zum Austausch russischer
Rohstoffe für Fabrikate gebildet wor
dm. , ,
Beleidigung des VxKaiserS nn
tersagt.
Berlin. 16. Febr. Ein Berliner
Gerichtshof hat, entschieden, daß die
Vorführung des sogenannten Kaiser
films, eine Schilderung deS LebenS
Wilhelm bei Zweiten, eine schwere
Beleidigung des früheren Kaisers
als Mann enthalte. Das Gericht be
fahl, daß alle Exemplare des Filrns
und alle danach gemachten Kaiser
bilder zerstört werden sollen. Der
Film, der stundcnlng im Gerichtsge
bände ausgestellt war, stellt den
Schauspieler Ferdinand Bonn in der
Rolle des Kaisers bei verschiedenen
Szenen seiner Karriere dar., Oeffent
liche Schaustellung dcö Films wurde
schon im letzten August vom Wehr,
minister Noske verboten.
Payne soll seinen Platz behalten.
Washington, 16. Febr. Mitglie
der des Handelskoinitecö des Senats
haben ein Schreiben an den Präsi.
denten in Vorbereitung, in welchem
dieser ersucht wird, I. B. Payne als
Vorichendm des Schisfahrtsausschus.
ses zu belassen, bis die gegenwartigen
Schwierigkeiten gehoben sind. Payne
ist vom Präsidenten zum Nachfo5
ger des am 1. März zurücktretenden
Sekretärs drö Innern. Lcme, ernannt
worden.
Höchstpreis für ein CchweiZ.
Peoria. 16. Febr. Ein noch
nie dageivesencr Preis für ein
Schwein wurde dem Farmer A. W.
Perrin , bzahlt, als ihm Holland
Starge $7,500 für ' ein jähriges
Schwein bezahlte, das 1,800 Pfund
wog und 5 Fuß 4 Zoll lang tva?.
Die Liga der weiblichr Stimmgebn.
Chicago 16. Feb.-Die Liga der
weiblichen Zollte heute ihre Konvm
tion zum Abschluß bringen und die
Kandidaten für ihre nationalen Be
maten aussuchen, doch es wurden
nur die Einzelheiten der neuen Or
ganisation allseitig . besprochen, . um
spater den Jahrestag der Frau Tn
san B. Anthony feierlichst, zu bege
hen. Die Feier sollte die Form eines
Stimmrechts,. Zyklus" annehmen.
beginnend mit der Dekade 1820
1830. die Periode der .Mobs" und
Eier" und fortschreitend, die Ent
wicklung derselben darstellen bis zum
end giltigen Sieg.
Man unterstütze die dnüsche
Presse, indem man u ilrer Verbrei.
tun g beiträgt.
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Vertrags-Debatte
im Senat eröffnet
T nversöhuliche McCormick greift
Äompromitzler au; Revision dc
Vertrags nötig.
'Washington, 16. Fcb. Senator
Lodge brachte heute um 1:42 nach
mittags die Ratifikation de Fric
dcnsvcrtragS aufs Tapet. Er schlug
vor. daß der Punkt, welcher auf
Amerikas Ausscheiden aus der Völ
kclliga Bezug hat, in Erwägung ge
zogen werde.
Senator McCormick von Illinois,
der zu den Unversöhnlichen zählt,
grisf die Kompromißler scharf an,
iaacnd. dak ickt. nackdem die schreck
liche und geisterhafte Wahrheit in
Europa bekannt wird, man dort auf
eine Revision des Vertrags dringe.
In derselben Stunde, wenn der
Majortitätssührcr und die Majorität
mi Senat erkennen, oatz ihr emge
nommener Standpunkt durch den
Gana : der Ereianiske berechtigt ist.
wollen sie nachgeben und Bollwerke
zur Sicherstcllung emes ehrenvollen
anicrikanischcn Friedens aufgeben.
' Er.aab Anstcktm des Carl Cur.
zon und anderer britischer Parla.
mentsmitglieder niicöer, welche aus
die Notwendigkeit einer Revision des
risdensvertraas dranacn. McCor
mick tadelte Lodge uiid andere Par
teiführer. daß sis zetzt gesonnen sind,
sich auf einen Kompromiß einzulas.
sen. Er verwies auf Daniel Webster,
der in Fragen, in welchen es sich um
Auftechterhaltung der amerikanischen
Konstitution handelte, unbeugsam
war.
Unsere Spitzbuben-
Chrsnlk.
Änmsickts der steten Werherrli.
chung von Wegelagerern in den
Wandelbllderhallen reifte am Sonn
tag nachmittag in drei 13.jährigen
Jungen, Charles Carlton, Gale
Cledge und Walter 'coore oer mi
schluß. ein ftisch-sröhlicheS Banditen,
fpfipn m bsainnen. Sie wurden von
der Polizei dabei ertappt, wie sie
den Bernsteiiischen Lasen an m .pt.
Marys Avenue'um eine Quantität
Zigaretten beraubwu Das Aben
teurliche ihres Auszuges sie hatten
die' Gesichter mit großen Badanna
TascheMchern maskiert erregte die
Aufmerksamkeit der Umwohnenden,
welche die Polizei herbeiriefen.
- Unter den Räubereien, die am
Krttti?tafj bend der Volizei aemel
det wurden, sind der Uebersall auf
Gilbcrt und Al Mißleton.
?crd t9. (Zixßke. durcb wei Ban
diten an der 22. und California
Straße, der den Ueberfallenen m
kostete, ein EinlTruchsdicbstahl im
Friseurgeschäst von Narinello im
Brandeis Mäude, der den Gaunern
tz239 bracht?, und ein Taschendieb
stahl erwähnenswert, der Frl. Anna
Kellogg, 2111 Burdette Str.. um
$15 armer machte. .
John Pcerka. der Wächter am
Warenlaaer der Volles .Rodaerö Co.,
513 Süd 13. Str., hat eingestanden.
daß er nach und ach seinen Vror
Herrn Häute im Werte von $1300
aestoblen und verkauft bat. Er wur.
de zusamuien mit seinem Bruder, der
den Zwlschengangcr gemacht yane,
in Haft genommen.
R. A. Johnson, 3124 Sheffield
Ttrake. wurde ein Rad und ein Rei
sen von seinem Auto gestohlen, wel
cbes er vor dem .Vretw Mue Cluv"
stehen hattz. Vier andere Reifen wur
den von den Gmerschuppen oer It
linois Centtal gestohlen.
Albert Weiß gestorben.
Der 51 Jahre alte Wert Weiß
aus der Whe von Papillion, erlag
am Freitag einem scheinen Anfall
von Lungenentzündung im Ford Ho
svital. Am Samstag erlag m 71
jährige Schwiegermutter, Frau Iu.
lia Schmelling.'mf Weißes' Farm
demselben Leiden. Herr Weiß wird
von feiner Frau und sechs Kindern
überlebt. Außer Frau, Weiß hinter,
läßt Frau Schmelling einen Sohn,
Albert Schmelling. '
Meine coksjnachklchten
Das laute Summen eines
Äeroplans übertonte den Trauer
marsch, als ant Sonntag die Leiche
deö Flugzeug fabrikanten W- H.
Aiumulen auf ihren letzten Ruhe.
Platz im West Lawn Friedhof ge
bracht wurde. Der ProbefUeger der
Fabrik gab seinem Arbeitgeber ' die
frfcfj EKre. indem er mit der Ma
schine. die Ashmusen in seinen letzten
Jahren entwickelt hatte, direkt über
dem Grabe schwebte.
Frau Elisabeth Easley. 81
Jahre alt. ist im Edmundsen Hospi
tal in Council Bluffs schweren
Brandwunden erlegen, die sie davon
trug, als sie versuchte, im Hause
ihrer Schwchcr, 1700 Avenue A. die
gefrorene Wasserleitung mit einer
Vetroleumlauive aufnüauen. Die
Lampe erplodierte und die Kleider
der Greisin fingen ., Flammen. Ehe
ihre Verwandten zur Rettung herbei,
eilen konnten, tvar die. alte Dame so
schwer verbrannt, daß sie eine Stunde!
nach dem Unglück tro aller arzt.
lichen Hülfe im Hospital starb. Sie
Hot über 40 Jahre in Nebraska ge
wohnt.
Herr L. A. Korty, der seit
mehr als 40 Jahren Direktor der
Neoaska Telephone Company war,
hat dieser Tage sein Anit niederge
legt. An seiner Stelle wurdt Harley
G. Moorhead erwählt. AIs die Telc
Phon Gesellschaft gegründet wurde,
erwählte nian Herrn Korty zum Se
kretär und Schatzmeister. Herr Korty
hatte absolutes Bertraum in die er.
folgreiche Zukunft der neuen Gesell
schaft, die mit inem kleinen Be
triebskapital anfing und jetzt mit ei
nem Kapital von $15,000,000 er.
beitet.
Der Polizist C. L. Lewis. des
sen Revier in der Nähe der 10. und
Vinton Straße ist, wurde am Sonn
tag nachmittag an der 15. und Bin
ton Straße betrunken aufgefunden.
Wegen Besoffenheit im Dienst wurde
er von Chef Eberstein bis auf wei.
tereö suspendiert. Der Polizist R.
E. Jandro wurde in seinem Revier
bewußtlos aufgefunden. Er gibt vor,
da ßer ein Auto untersuchen wollte,
als die Jnsasin desselben, eine schö
ne Unbekannte, ihm ein Betäubung.
Mittel ins Gesicht goß.
Am 23. und 21. März wird
Council Bluffs die Ehre haben, den
bekannten euglischen Hcilmissionär
James W!oore Hickson zu sehen und
zu hören. Die Reden werden in der
St. Pauls Kirche stattfinden. HiF
sons Aufgabe dabei ist, für die Kran,
kcn und Leidenden zu beten.
Eine freie Wendschule für eiü
lassene Soldaten, Scesoldaten und
Matrosen soll am 1. März im
rcighton Law" Gebäude eröffnet
werden. Die Schule wird unter Lei
tung und Verwaltung der Colum
busritter stehen. Alle, welche die
Schule besuchen wollen, können sich
vom 17. Februar an m die Liste der
cyiuer einiragen lauen.
Ein Stück Land von 160 2lk
kcr. der Northwestern ' Bahn acliö.
rend. soll für industrielle Zwecke Ver
Wendung smöcn und zwar sobald der
Wwasserkanal des kleinen Pappio
fertiggestellt ist. Das Stück Land
liegt an der Todge und Pacific. West
lich von der 72. Straße, und wurde
ursprünglich zur Errichtung von
Vichhöfen und Schlachthäusern an.
gekauft. ES ist die Ansicht der Un
tcmehmer, ein' Fabrikviertel in je
nem Teil des Countys anzulegen.
Die Vaugh Construction Co.
hat den Kontrakt übernommen, eine
Tribüne mit 8000 Sitzen auf dem
Ausstellungsfcld der Ak-Sar-Bm an
bei 60.und Center Ser. zu errichten.
Alls dem Staate
Reavis übt scharfe Kritik
. Lincoln, Neb., 16.,- Feb. Koii
areßmann C. F. Äeavis voin 1. Ne
braska Distrikt, hielt pin Donners
tag bei dem Bankett des Foung
Mm's Republican Club von Lin
coln eine Rede, worin er scharfe
Kritik übte an der demokratischen
Administration und der Verschwen
dungssucht' des demokratischen Kon
gresses. Er sagte u. a., wenn die
Demokraten bisher noch eine Hoff
nung hegten, die nächste Präsidenten
wähl zu gewinnen, so ist diese Hoff
nung verfchwunden. Taö Land ist
gegenwärtig überschwemmt mit Red
nern, welche die verschwenderische
und extravagante Methode der jetzi
gen Administration und des Kriegs,
dcpartements bloßzulegen, und ist
wenig Hoffnung vorhanden, daß das
Land Neigung haben wird, sich der
Regierung noch - ferner anzuder.
trauen. Der neue Kongreß war nicht
imstande, in das krasse herrschende
Durcheinander Ordnung zu schassen.
Zu derselben Zeit feuert der Präsi.
dent einen 5labincttsbeamten nach
dem andern aus ihren Aemtern, die
versuchten, ihre Pflicht zu tun, wäh.
rend der Präsident geistig und kör
pcrlich untauglich war. Eine entschei
deiide Aenderung kann hier nicht ein.
treten, bis das Volk eine republika.
nische Administration erwählt, die
mit einem republikanischen Kongreß
wieder Ordnung schafft." Die Rede
des Kongreßmann Reavis hat hier
allgenieinen Anklang gesunden. '
Lincoln, Neb., 16. Feb. Die Ver
fassungskonvcntion hielt am SaMZ.
tag eine lange Sitzung ab. Die Kon
vention war als Beratungsausschuß
in Sitzung und hatte die Vorlage in
Erwägung gezogen, wonach der Se
nat von 33 auf 50 Mitglieder er
höht werden soll. Das HauS soll, wie
bisher, aus 100 Mitgliedern beste
hen. Auf Antrag wurde beschlossen,
das Gehalt der Mitglieder der Ge
fetzgebung von $600 auf auf $800
zu erhöhen. Das jetzige System von
Float Tistricts" wurde' beibehalten.
Es verlautet hier, daß Richter Dor
sei? von der Konimission des Oberge.
richts Kandidat für das Amt eines
Oberrichterz sein wird, als Nachsol.
ger des verstorbenen Richters Sedg
wick. Bekanntlich wurde , Richter
Eeorege Tay von Omaha ernannt.
LA die Vskanti C'Süi&'Zsv ' ' -
iR?ttf4
Tunte Luise.
X Skizze von A. tos Hedensijttkkk.?
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D!e Familie biek eigentlich aar
nicht so, aber da viele der Leser den
Namen erkennen .würden,, und ich
picht will, daß man meinen, kleinen
Willy erkennen soll, so nenne ich
jeine Eltern einfach Herrn und
Frau Eckart.
Willy war der neunte von zehn
Kindern des Herm Eckart, dessen
pekuniäre Verhältnisse derartige wa
rcn, daß die Zweipfennigscmmeln
im Brotkorbe gezählt wurden und
das Versohlen der Stiefel sich nach
dem Eingehen semeS vlcrtcliahrli
chen Gehalts richten mußte.
Natürlich ist es nur die Pflicht
und Schuldigkett des Neunten, un
ter derartigen Verhältnissen eine
kleiner Musterknabe zu sein, der e
den Ostern versetzt wird, und seinen
alten Anzug so rn acht nimmt, als
Ware es ein Hermelinmantel.
Zu meinem Bedauern muß ich
aber berichten, daß Willy eine höchst
salsche und unklare Vorstellung von
seinen Pjllchten als sechster naoe
und neuntes Kind eines armen Va
ters hatte. Er hatte eine wahre Vir
tuosität im Zerreißen seine Anzüge
und saß so lange in jeder Klasse,
als wäre er nicht ein pfennigloser
Junge, sondern der Sohn eines
zehnfachen Millloimrs. Dazu geselll
ten sich noch einige Katzenmorde,
mehrere durch Willys Ball zerbro
cheneFensterscheiben; unrechtmäßiger
Besitz von Aepseln auö den Nachbar
gärten, und ach, auch dies müssen
wir gestchen, drei kleine Nägel, die
mit der Spitze nach oben, in das
Sitzpolster deS Schulkatheders ein
geschlagen waren.
Herr Eckart prügelte ihn, Frau
Eckart weinte, 'die Schwestern und
Brüder schimpften ihn aus und die
Köchin schalt: .Hinaus mü dir, ab
scheulicher Junge I" Nur Tante Lu
ise allein blieb immer gleich freund
lich zu ihm.
Tante Luise bewohnte ein kleines
einfaches Zimmer nach dem Hose
hinaus. Sie hatte stets tröstende
Worte und ihre weiche, warme
Hand wußte so sanft die Trane aus
den runden Kmderwangcn zu trock
nen und mit Nadel und Faden so
geschickt die kleineren Risse in sei
nem Anzüge auszubessern. Sie hat
te auch ein Flcckwasser, welches ganz
vorzüglich war,, und in ihrer Kom
'mode lag stets ein kleiner Leckerbis
sin für Willy. Ein kleines Vermö
gen, eine noch kleinere Pension und
eine große Fertigkeit im Stricken
von wollenen BetleidungSgegenstän
den für Läden machte eö ihr mög
lich', Willy sogar hin und wieder ein
oder zwei Mark zu schenken. '
i Ihr könnt euch jetzt gewiß eine
ziemlich genaue Vorstellung von
Tante Luise machen, obgleich ich e
der ihr Gesicht noch die Farbe ihres
Haares beschrieben habe. Ihr könnt
euch gewiß noch besser denken, wie
sie war, wenn ich hinzufüge, daß fie
kbhaften Zweifel in die Fähigkeit
der Lehrer, Willys Kenntnisse zu be
urteilen, setzte und fand,' daß 3 noch
gar keine so schlechte Nummer sei,
weil sie ziemlich gut" bedeutete.
Im Alter von 12 Jahren fing
Willy bereits an zu dichten. Er be
fang Tante Luise zu ihrem Ge
burtstage und einen Knaben, der
auf dem Eise eingebrochen war.
Auch über Karl dm Zwölsten ver
faßte er ein großes Heldengedicht.
Tante Luise war davon begeistert
und Frau Eckart weinte vor Rüh
rung, während Herr Eckart spöttisch
darauf hinwies, daß Willys, Zeug
nis auch in der schwedischen Spra
che eine 3" zeige. '
Willy aber setzte sich über' Väter
liche Zucht und Kritik fort und
schrieb ruhig weiter. Im Schweiße
seines Angesichts schrieb er Gedichte
und Prosa : durcheinander und hatte
die Freude, mit sechzehn Jahren be
reits seine Gefühle beim Erwachen
des Frühlings", in der kleinen sehr
wohlwollenden Zeitung deS Stadt
chens abgedruckt zu fehen.
.Der Junge wird noch mal et
waö Großes!" rief Tante Luise ju
belnd. . ' -
.DaS ist er schon!" entgegnete
ftin Vater trocken.
.ES freut mich, daß du daS end
lich einsiehst I" erwiderte , die Tante
Ich habe es längst eingesehen,
daß er ein großer Faulpelz ist,"
meinte sein Vater. . '
Die acht ältesten ' Kinder waren
bereits zu nützlichen Menschen erzo
gen, zu Rechtsanwälten, Studenten,
Apothekern, Kinderfräulein und Te
legraphistinnen ufm., aber als die
Reihe an Willy kanr, einen Vemf zu
erwählen, starben ihm seine Eltern
einfach weg und ließen ihn ganz al
lein in der Welt, allein mit Tante
Luise.
,Und Tante Luise kochte sich ihre
Portionen noch etwas kleiner und
niagerer als sonst, die Stricknadeln
slogen schneller als je in den mag?
reu, runzeligen Fingern, von ihrem
kleinen Vermögen wurde eine Sum
me aufgenommen und Willy kam
auf die Universität.
Tante Luise behielt eine ganzen
KommodWauQu pt Manuskrift
ten von Gedichten, Novellen pnd
Schauspiele zu Hause.
Ym Hoftheater in Stockholm
wurde ein Premier gegeben. Sin
schwedisches Originalschauspiel au
der Gegenwart tn fünf Aufzügen.
Verfasser unbekannt. Im Publikum
herrschte Neugi und Spannung.
Di Recensenten zuckten mißtrauisch
die Achseln. ,
Der Lorhang erhob sich und der
erste Akt begann. Die nicht gut er
fundene Einleitung versprach so we
nig, daß man im Zuschauerraum
anfing zu plaudern und 'sich über
die Toiletten der Anwesenden zu
unterhalten. Eine Anzahl verkann
ter Genies im Parterre, deren
Schauspiele schvn seit vielen Jahren
ein unrühmliche? Ende im Papier
korbe fanden, fingen an zu trium
phieren und daö Achselzucken der
Recensenten nahm zu.
Die , armen verkannten Genies
hatten aber zu früh gejubelt. 9!ur
die ersten Schritte des Neulings im
Vorhose deS TenrpelZ der Kunst wa
ren unsicher und von einem Fiasko
war gar nicht die Rede. Je weiter
die Handlung fortschritt, desto le
baldiger wurden die Gestalten und
desto schneller und leichter floß der
Dialog. Die Handlung spitzte sich
immer mehr zu, daS Publikum sing
an, aufmerksam und stets wärmer
zu werden und als der Vorhang
fiel, wurde lebhaft applaudiert.
Mit jedem - Auszuge wuchs der
Triumph. Interessanter und poin
tierter wurden Rede und Gegenre
de. Die Zuhörer' wurden hingeris
sen, die Schauspieler, die Lieblinge
des Publikunlö, begeisterten sich sür
ihre Aufgabe, die sie als eine ihrer
würdige betrachteten, und gaben die
Gedanken des Dichters in seiner, ge
nialen Weise wieder. Die Gestalten
des Dichters ' waren Menschen von
Fleisch und Blut, die dachten und
fühlten, wie wir e,S im Leben tun.
Sie waren nicht idealisiert, aber
zeigten auch nicht jene moderne
Roheit, welche den Schmutz des Le
bens auf die Bühne zu bringen liebt
Man verlangte stürmisch nach
dem Versasser.
Bloß und verwirrt wie in seiner
Kinderzeit, wenn eö sich um gemau
sie Aepfel oder eme zerrissene Hose
handelte, trat Willy Eckart auf
die Bühne, machte mit schlotternden
Knien und herabhangenden Annen
eine sehr , wenig , elegante Werben
gung und wankte, nach der Koulisse
zurück. Plötzlich siel ihm ein, daß
man bei dergleichen Gelegenheiten
die Hand auss Herz zu legen und
den Damen schwärmerische Blicke in
die Logen zu senden pslcgt. Er kehr
te wieder um und legte unter glü.
hendem Erröten die Hand auss
Herz. , ; ,
Das Publikum muchzte ihm im
mer aufs neue, zu. .
Tann lief, er schnell die Treppe
hinauf, um seine Loge im ersten
Range auszusuchen, in der ihn wohl
jemand erwarten mußte. ' .
Einige Mnst reunoe bitten
Herrn Eckart, ' an einem kleinen
Abendessen teilzunehmen, welches sie
ihm zu Ehren im Grand Restaurants
veranstalten wollen."
Ach. es tut mir sehr lcid. ich vit ;
te tausendmal um Entschuldigung,
aber ich habe ich bin schon vcr
sagt..."
Er eilt Iveiter und ihm 1 1 es.
als ob ihm das Herz die breite
Brust zersprengen möchte.
Willst du nicht die ttunstler, öe
nen du den Erfolg deines Werkes'
verdankst, aus ein Gläschen einla '
den?"
Heute kann ich nicht,... spater,
. Heute bin ich versagt... gute
Nacht!"
Qt beginnt,' ungeduldig die ihm
im Wege stehenden beiseite zu schie
bm. '
Ei, sieh da, alter Junge. Gratu
liere von ganzem Herzen! - Hier
sieh x du deine samtlichen alten Uni
versitätssreunde, die dich im Tri:
uniph mit nach der Kneipe nehmen
wollen!"
Vielen, herzlichen Tank.' meine
alten Jungen, aber' heute abend
kann ich nicht. Heute nicht! Ich wer
d? von jemand erwartet, den ich um
nicht? in der Welt warten lassen
möchte. Ihr müßt eS Mir nicht übel
nehmen!" ' ,
.Ach so, eine kleine Flamme, die
den Triumph mit dir teilen will,
nicht wahr? Ha, ha, ha!" ' -
Ohne ihnen zu ' antworten, eilte
er, an ihnen vorüber aus der Tür.
Auf der Straße vor dem Schau
spielhaufe sahen sie denn auch wirk
lich. wie Willy Eckart ein kleines.
zierliches weibliches Wesen sorgsam'
in 'eine Droschke erster Klasse hob
und dann mit ihm davonfuhr. j
' , '. , .
Mit fortschreitender Nacht füllten ,
sich die separaten Zimmer deS Re.'arn zugesagt bat. Ebenso ist durch
staurantS. Die Gasflammen schim Beschluß der Kölner Universitätsor
mcrteu trübe durch den Zigarren
rauch und d:e Kellnerinnen empnn
gen die ankommenden Gäste.' .
Ceder deS Libanons, aib uS
eine Flasche Punsch mit drei Elä
sern und einen Blick aiiS den schö
mn Augeni lagie a)erzeno einer
von den UniversitatSfteunden Wil
Iyl, die ihn vergebens zu der Knei
perei eingeladen hatten.
N? saze. unZ och, Iqlit Hebe,
wer ilclj an dem Aampagncr und,
dem delikaten Entenbraten ergötzen
soll, den du eben in jcnei Ziinnreq
brachtest?" fragte ein anderer au k
der Gesellschaft, indem auf di
Tür eine der kleinen Kabinettis
zeigte. " ..I
.Daran wird sich der Herr ergo
,m, der dak Stück geschrieben hat,
welches sie heute abend im Hofthe
ter aufgeführt haben und mit itziq
.... hi, hi, hil" t
..... eine schlanke, zarte Dam
im Pelzmantel - mit einem dichtes
Schleier vor dem fchonm Gesichts
nicht wahr?" '
Ganz richtig. Aber da Lustigst
bei der ganzen Geschichte ist... hi,
hi, hi . . ." lachte die Kellnerin.
.Waö'habcnj Sie denn über di,
Dame zu lachen?"
Ha. ha, ha, ja, da! hat sem,
Ursache..."
Hört mal, JungenS, eS wär
doch samos, wenn wir ein Auge mj ,
Freund Willys neueste Flamin
werfen könnten. Fräulein, lasseis
Sie uns zuliebe die Tür ein klein
klein wenig offen, wenn Sie hm
Liebespaare daS EiS hineinbrim
gen."
0 ja,, warum nicht, da die He
ren ja miteinander bekannt find." '
- Die Augen deS ersten Sprechers
glänzten vor Neugier und Schelm
rei, als er an die Tür schlich. Bei
seiner Rückkehr war er aber bedeu
tend ernster.
.Nun?", fragte nian von allen!
Seiten.
Ich kenne die Dame allerdings!
nicht, aber ich glaube doch zu wift
sen, wer sie ist. Seid ihr gesonnen
wie ich. Freunde, so lassen wir den
Punsch im Stich und machen liebes
einen Spaziergang durch den Park.
.Guten Abend, Fräulein!"
Guten Abend. Sind die Herre
jetzt auch noch neidisch? ha, ha, ha
lachte die Kellnerin.
. . . i
Vor einem prächtigen Abendessen,
mit schäumendem ' Champagner a
ßen Willy Eckart und feine Dame.
Sie hätten die Sofaplähe eingenoim
men und flüsterten leise miteinai
der ganz so, wie es Mode ist. Jh
kennt das ja, Leser. Willy drückt
sie an die Brust und verbarg ihh
Gesicht an feiner Schulter. Seii'4
Augen strahlten, als er init zittem
der Stimme sprach:
Tu, meine liebste, teuersts
Freundin auf der Welt, habe Da,,,
dafür, daß du nicht den Glauben aq
mich verlorst, als mich alle andere
verhöhnten. Habe Dank dafür, da
du meine Freude teilst, nun, da daq
Glück gekommen ist und daß du
meinen Wunsch erfüllt hast. und au
deinem stillen, ländlichen Heim hier
hergekommen bist, um meinen Siegs
niit mir zu feiern." . f
Mein Willy, mein alter, liebe
Junge," , jubelte die kleine, zart
Frauenaeitalt, indem sie die Arms
um seinen Hals schlang und ihr Ee
sieht zu dem seinen erhob. !
Ja, schön war Willy Eckarts
neueste Flamme" und ihre Augeij
strahlten vor Liebe. '
Ihre Wangen aber waren welk
und ,hr Kopf grau, denn er gehör
Tante Luise.
Ein angeblicher Blaubart". P
riser Polizeibeamte, die Anschuloi
gmigcn gegen Henri Landru, der
angeblichen .Blaubart", untersu
chkn, der angeklagt ist, eine Anzah!
Frauen erschlagen und ihre Lcichesi
vernichtet zu haben, behaupten, da
sie m einem Hause, w er wohnte,
15 Pfund Menschenknochen gesun
den haben. Unter den Knochen be
fanden sich ein Schädel in uterhaft
ttncnt Zustünde. Einige der Kn
chen waren durchsagt und die Sägv
zahne hallen eigentümliche Smireij
hinterlassen, die deutlich zu . erfenj
nen waren. ES heißt, daß die Sägß
gefunden worden ist und daß dere
Zähne mü den an den Knockensiükt
sen gefundenen Svureil übereiitt
stimmen. Die Aussagen der Frai
Landms inbezng auf die Operation
nen. sagt L Eclair", zeigen, daß sut
eine .ergebene Helfcrshelscrin" M
res Gatten war und alles rotißtej
was er getan." Es wird auch be
hauptet, daß ihre Kinder halsen, du
Sachen, die Laudru im Verlauf sen
ner Verbrechen jch aneignete, an i(H
Mann zu bringen. j
Die vholosophische Fakultät ei
der Universität Köln soll förmlich
zum Frühjahr 192 eröffnet wer
den. Indessen ist aus ihrem Grund
bestände von der Handelshochsckiuls
her, auS Neuberufungen von Pro
fesioren und durch Niederlassungen
von Priuatdozenten .bereits daS
fliroaromm des Wintersemesters Ja
,i:iQr M'irz 1920 soweit voll
ständig, daß der Unterrichtsminister
cie Anrechnung dieses Kölner Se
mesierS für die Oberlehrerprüfun
gane die Anrechnung des Semesters
beim Erwerb oeS Kolner Toktom
telS gesichert worden. An der wirt
s5aftöwissenschaftlichen Fakultät der
unwersüat hat sich Dr. Lea Waibel
auS Heidelberg mit einer Arbeit
über Winterregw in DeutschSüd
Westafrika" für 1a? Fach der Geo
graphie habllitlert. Dr. Waibel ist
erst kürzlich ouS Südlrestafrika zu
rückgMrt. ' ' "
ß-e. m &iy?w&&s&m-'qM