E! Im Bernßeinwald. G Üb ins von Dr. lludwkg GsldsteZn-NönZgsberg. CF4 Bat einmal... und ist doch kein larche. leint Phantasterei, sondern Er ernster Forschungen. ES war einmal nur daß wir un diese! ein, mal" recht weit zurückdenke müssen. Daß Gustav Adolf am Morgen der Lubcner Schlacht Zum lebten Male sei nen Kollee anlegte. da! war erst gestern; und dafz am Weihnachtstage der große an vom Papst' zum aiser ge frönt wurde. bis wir vorige Woche! Wen wir uns daran gewöhn, unk der Vergangenheit so nahe zu fühlen, dann genügt es, zu sagen,, es ti nur viele, viele Jahre" her. wovon ich erzählen will. Sonst mühten wir von .Billionen Jahren" sprechen könnten uns dabei doch nicht viel mehr denken! Also eZ war damals, als daS sTc:n . dinavische Festland noch viel näher nach Deutschlands Küsten herüberreichte all heute wenn man'S ganz genau wissen will: .in der Eozän oder Unteroligozän Zeit, wie 'die Geologen sagen. Damals herrschte im Bezirk des Baltischen Mee jre! ungefähr dasselbe Klima 0 selige kZeit! wie heute an der Nordküste vvn Lfrika und och weiter südlich. ES rouchsur dort immergrüne Eichen und Kuchen. Zimtbäume, Fächerpalmcn und lordeerartige Gewächse; es grünten und hlühttn Zazodium jinb Thuja. Mag Holten und Zypressen, und vor allem der Vernsteinbaum. Vornehmlich waren dieS kohl vier Kiefernarten, die jedoch mit (ben heute hier wachsenden weniz zu tun jhaben. eher schon an gewisse Arten in Japan und Nordamerika erinnern. Im Vernsteinwald gab's - natürlich keine Rorstwirtschast; vielmehr schaltete . und - toaltet die Natur 'darin, wie .4 ihr paßte. Windbruch. Blitzschlag und Waldbrand. Sturz und Riß. pflanzliche lind tierische Mitesser beschädigten Rinde im. Holz. Ja, vielleicht gab es im Bernsteivwald nicht einen einzigen tte funden Baum! Aber gerade diesen zahllosen Erkrankungen verdanken wir die köstlichste Hinterlassenschaft jener graugrünen Vorzeit:, den Bernstein, der weiter nichts ist als das erstarrte Harz prweltlicher Nadelholzwälder. , Jene Bäume waren ungemein fast teich; , erlitte sie durch atmosphärische, tierische oder andere Einflüsse Beschädi ungen, so floß das Harz durch die Baumader an die verletzte Stelle und legte sich wie Balsam um die Wunde. Gleich Blut aus lebenden Körpern er goß sich der dünnflüssige Saft, wo im mer der Baum geöffnet oder angeschla n wurde. Er floß wie das Stearin kiner vom Wind geblasenen Kerze am Laum herab, oder bildete dicke, schwere Kröpfen, wie deren, wohl bis zu fünf ! Lentimeter im Durchmesser, noch dielfach gefunden werden. Man, denkt an die I griechische Sage, wonach bei Phae ! Ion! Sturz feine Schwestern, die Helia den. Tränen weinten, die sich alsbald ln daS kostbare Elektron verwandelten, kluch tropfte daS Harz auf den Bodrn und versteinert dort an der Luft zu gro ben .Waden", nicht selten mit Boden teilen gemifcht oder mit Millionen klci er Bläschen begabt und daher trübe milchig und flohmig. Rann es jedoch, dft noch durch die Sonne erhitzt und gc ' klärt, über Stamm und Aeste, fo über kann und überrannte es kleine Tiere und pflanzenteilchen, und die mußten nun ' immer darinnen bleiben! Dieser Pro seß vollzog sich nicht selten , in einem kinzigen Augenblick so schnell, daß selbst bewegliche Hüpfte und Flugtiere on dem Verderbe überrascht wurden, fei sind nicht umsonst gestorben! Denn tziefe Bernsteineinschlüsse sind Nakurprä darate von einem Reiz und Wert, von iiner Schönheit und Vollkommenheit, daß ' sich ihnen kaum etwas an die Seite fiel !en läßt. Wir erhalten oft nur durch sie Kenntnis von Tier und Pflanzen irren, die längst ausgestorben sind. And iese Geschöpfe sind in dem häufig glaS. Vas deutsche National I ' , lieb. Unter der Spitzmarke .Wen zwei asselbe tun' schreibt die Lerner Zei irng: .DaS freie Wort: Man hat im Zerlaufe des Weltkrieges und schon orher gar oft und fehr diel, speziell in n italienischen Presse,- des deut chea Volkes prächtige?, Vaterlandslied Jeuifchland, Deutschland über alles' ngegriff'n, mißverstanden, besudelt, vlißverstandkn (oder absichtlich falsch verstehe wollen?) insofern, t als man ) iefem Liede den Gedanke unterlegte. er Deutsche Zolle in Sang und Klang tazu erzogen werden, ftig Deutschland 'per alles übn .alle' in der Welt hin uZzuheben. um andere Völker zu rer achten. Während doch der Sin der prachtvollen Lerfe nichts anderes bedeu Vt, als .Deutscher. Deutscher, lieb deine Keimst Wer alles, 'ei Deutsch!' Aber Klbft diese Auslegung wäre lr?hl haß Ksüllt Umwelt als zu naUersl, an k iriffbsr rfchiine. JedensaS. man at dieKS Lied besudelt. dtesiS Lied. daZ nchtS end'rek ausdrückt. lS was jeder uidikn Nation heiligste Forderung an Z T?lk bedeutet. Deß diese Forderung in jede, Nation ttiZcht und in Sang und Klang zur, Ausdruck gebracht wird, ist selbftoer ländlich. Weshalb eZ auch nicht Wun er nimmt, daß der italienische Minister fciHemi in einer Nedt ganz ausdrücklich ie Worte in sein Programm aufnahm: Nfllkni, serapre Itsliani, eopr ttrtto Itslinnl! (öuf Deutsch: Italiener. mmtx Italiener, über allcS Italiener, der, keger gesprochen: Italien, Jta Len über alle. tUx alle? in der Welt!). Es ist erfreulich. dS Herr -Tittoni h'esc Standp" vertritt: daß tt des Deutsche deutsche?! I Lied wenigstens !u vnstehen feint. TZti: wird euch : Seil d,r Xesjine? Preffe, di da NmeltStsgNl. helle Bernftel mit all ihren- Härchen. Fühlhörnern und Beinchen so untadel haft erhalten, daß man sie noch heute zum Gegenstand mikroskopischer Studien machen kann. Ja, man sieht wohl mit, unter noch deutlich an SckjliereV im Bernstein, welche verzweifelten Anstreng, ungen die Insekten gemacht haben, um der Harzsl zu entkommen, um den Käfig, tt sich immer drohender um sie schloß, zu vur:req:n. Natürlich hat es manche Forscher ge reizt, auch in .daS Innere der Natur' zu dringen und die Einschlüsse zu öff Ttn. Aber sieh da: er fand nichts, Pis auf Kohlerestchen müssen die ein grfchlossene Körper eine nachträgliche rwesung, ein gasförmig Verfluch tuiiz erfahren haben, so daß von den feshca Bestandteilen nichts geblieben ist als nur eine, Art Hohldruc! ähnlich wie sich die vom Aschenregen del Vesuvs verschüttete Pompeianer nicht mehr kor Perlich, fonder ebenfalls nur in Nega tiven, in Hohlabdrückcn konserviert ha ben. Wenn ehedem .wirkliche Frösche in Bernstein" all Fürstengeschenk -umgin gen. so handelte eS sich um plumpe Fäl fchungen ob bewußte Spielerei; die Röntgenphorographie hat den Nachweis geliefert, daß diese künstlich zwischen zwei Harzstücke geklebten Tierkadavern noch im Besitz ihrer Knochen sind, und das wäre bei echtei? Bernsteineinschlüssen undenk bar. ' v ' Der Erdboden senkte sich im Laufe vieler Jahrtausende. Wo einst der Bern fteinwald gestanden, begann die Ostsee zu fluten. Harz und Hölzer gerieten ins Wass und lagerten sich in der to nig'sandigrn Mceresschicht ab, die man die blaue Erde' nennt. Und hier oder auch im aufgespulten Seetang des Sam, landftrandes finden die Bernsteinsucher noch heute und wohl noch lanae das Äektron der Alten daS samländische Vvw. Denn nZrgend In der Welt mehr sin dct man däi Bernstein so viel und viel salkzg wie an der Nordwestkuste deS Samlandes, der in die See vonagen den, von zwei Haffen 'rnitbegrenzten Halbinsel OKpreußens.' Und in der Hauptstadt d Provinz, in Königsberg, befindet sich eeuch die großartigste über Haupt je zufcrmmengebrachte Bernstein jammlung (im Geologifch'Palgontolo gifchen Universitütsinstitut; derzeitigen Leiter: Prof. Dr. K. Andröe). die an hunderttausend Stücke umfaßt, davon mehr als die Halste orqanische Ein fchlüsfe. Vom., unverarbeiteten Lern stein imponiert unS hier am meisten ein Originalftück von 3.8 Kilogramm Ee, wicht. Nebe den. landläufigen Färbun gen entzücken schwärzliche, grünliche und selbst bläuliche, opalisierende Sorten. Rohgebildete Figürchen au! der Stein zeit zeigen die erste Bearbeitung durch Menschenhand. DaS Schönste aber blei vea doch d m langen Glaskasten auf gestellten, unter die Lupe zu nehmen den pflanzliche und tierischen Ein schlösse in dem goldgelben Stein, der schon dem Griechen NiuaS fo in die Auge funkelte, daß er ihn für der dichteten Ssnnenather hielt. " So Vieles der Laie hier mit Stau nm und Ehrfurcht betrachtet, den Preis erteilt er wohl doch einer etwa drei Zea- kimcker ungen Eidechse, d nicht bloß' ihre Formen, sondern fast ihre Farben durch die Jahrtausende hindurch be wahrt hat. Menchem. Gelehrten freilich steht wohl noch höher lm Werte ein an dereS Unikum: der einzige Floh, den man bisher im .ewigen Harz' gcfun den ht. Die Gewissenhaftigkeit eines Zforscyers. ver diesen vorzeitlichen Hüpfcr behandelte, unterließ nicht hinzuzufügen, daß diese Tiergattung noch heute ' in Ostpreußen vorkommt, eine wissen schaftliche Behauptung, die auSnahmS weise keine Kontroverse herausgefordert hat. f Geschrei gegen der Deutsche wunderdol leZ Lied mitmachte (wohl auch öhne des s wahren Sin verstehen zu wollen), nu nach de Worte deS Herrn Tittoni eine verspätete Achtung nd Wertschät zung fih diese Lied empfinden müssen. daS zweifellos auch nach Deutschlands Niederlage ja jetzt erst recht der Deutsche stolzestes und tiefempfunden. PeS WsWied bleibe wird. - UebrigenS hat vor einige, Zeit ein englisches Blatt feine Leser gleichfalls belehrt, daß die Worte, .Deutschland über alles' den schöne Sinn haben .Deutschland, liebstes Land von allen', und fein Bedauern ausgesprochen, daß S nicht euch f England ein so durch auS gemütvolles, tiefempfundenes Lied gebe. Srnnfeln-Briefmarkm. Die Sinnftiner haben in ihrem Kampf um Irlands Unabhängigkeit öfters versucht, besondere Briefmarke einzuführen, und iren die nglische Pftrwaltng diese von irische Post beamten hi und wieder anerkannte Frakierung auf hgS strengste verbot, s, sind doch iü SinnfeinMarken zu Pro pagcmdazweckc stet? auf die Friese ge klebt wörde. Natürlich haben diese Politische Marke' für de Marken smmker ine hoben Wert und werden ieifra ersucht. Die Lltesten dieser War re der irische Republik gehe auf das Jahr 1863 zurück, als der New Yorker Fenier-Vund irische 3, 1 und 2i 5entMarke ausgab, den Zeichnung in Harfe in einem vvalen Rahmen zeigte mit dem Motto; I.iberts, et Xstsls Sehnn. Eine große Menge von SinnfeiaMarZe ist dan lm Jahre 1908 gedruckt worden, und zwar ia zwei verschiedene NuZsührungeg; di ine zeigte ei.. weibliche Gestalt mit ex Harfe nd fei andre ein keltisches Kreuz, von Kleeblättern, dem irischen National piche, umrahmt, Di Inschrift wa Wiener Mrief. . von ttt3 veiiauer. Trostlose Weihnachten. Kein Christbaum nd keine Geschenke. , Ein Schrei deS Entsetzens ertönt. Gi grauenhafter Fall mit einem Liinde.-. Die Teuernug inö Unermeßliche gewachsen. Wien will nicht sterbe. Premiere im Burgthcater. . W i e , 15. Dezember. XVIII. Walllic,lrab, VI. Niemali noch im Laufe der Jahihun dert hat dies Stadt traurigere Weih nachten entgegengesehen al! heute. Sicher war der Krieg Zurchtbar, sicher Haien viermal unterm Tannenraum Frauen ihre Männer, Mütter ihre Söhne, Mäd chea ihre Geliebten beweint oder inxban ger Angst um sie die Hände gerungen, aber allen Mensche leuchtete in Hoff nungöstern, jeder wußte, daß dal Mor den doch inmal ein Ende finden wede, jeder glaubte, daß mit dem Kriegsenoe auch das Ende der boseu J:it kommen und Frieden gleichbedeutend mit Clück und Ruhe sein würde. Und nun feiert das klkin ' geworden Oesterreich zum zweitenmal seine Weihnacht im Frieden, dieser Frieden ober bedeutet Hunger, Kälte. Armut und Verzweiflung. Nur in ganz wenigen Häusern wird ein Tan nenbaum im "Glanz der Kerzen ersirah len, nur ir. wenigen werden sich auf dem weihgedeckten Tisch die Geschenke auS breiten, die liebevolle Eltern, glückliche Kinder, dankbare Freunde stiften. Den kür reunundneunzig von -undcrt ist hcuer der Tannenbaum unerschwingbor. Kerzen sind nur für Millionäre vorhan den, weiße Tischtücher, die nicht. zerfetzt sind, gehören zu den Seltenheiten, und GeschcnkeZ Wer soll schenken, wenn eine Puppe ein paar hundert Kronen, ein Ledertaschchen mindestens tausend, ein Bilderbuch sicher nicht weniger als fünf zig Kronen kostet? . Dafür ist die Zeit erfüllt mit Schrek ken, Unruhe,, Angst und Hunger. Seit Wochen ist lern Fleisch abaegecen wor den. seit fast zwei Monaten kein Ei. statt einem Pfund-weiße Mehlet, per Woche gibt es langst nur mehr ein halbes Pfund schwarzes, übelriechendes, und daS Brot ist feit meinem letzte Wiener Brief buchstäblich ungenießbar. . eS ist überhaupt ke Brot mehr, sondern eine zerbröckelnde, aelb'braune, ins Violette schillernde Masse, die man trocken und eS gibt weder Butter noch Mar melade nicht herunterwürge kann. Der für Oktober fällig oewesene, Zucker ist noch nicht ausgegeben worden, es gibt keine Kartoffel, kein erschmingbares Obst, keine Fische, keine Orangen und ?.!tronen, keine Nüsse und Feigen keine Milch Und keinen Käse. Und die Men schen werden 'fahler und gelber von Tag zu Ta. die Kinderstttblich!?;! ist bis auf fechzig Prozent angewachsen, Ta fchcndiebftähle, Einbrüche und Ueberfälle am hellichte Tag mehren sich. Hunger itr.h Verbreche halten treue Freund schast. Ein amerikanischer Arzt, der hier weilt. Tokio? Frank Lester auS New Vork. machte mich dieser Tage auf etwas ausmerlsam, wa uns Abgestumpften, Eleichgiltigkn icht mehr ausfällt. Man steht so viele Leute, besonders Frauen und Mädchen, demn da! untere Augen ljd nach abwärts hängt, so daß man dek blutleere Gelbweiß dek inneren Auges sieht. Was hat daS zu bedeuten? Nun. Muskelfchwäche infolge von Unterernäh rung. fonft nichts! Vor zehn Tagen etwa schrie ganz Wien vor Entsetzen laut uf. Mit acl ten durnn Worten teilte der Pvlizcibe richt mit. deß sich der erste Fall von Anthropophagie, von Menschenfresser tum i Wien ereiarset habe. Vielleicht. daß der Fall schon durch daS Kabel ia Amerika bekannt geworden ist, vielleicht aucy nicht. ledensallS fei daS Charakte riftische des Falle? hier rekavituliert: Draußen in Favoriten, wo die untersten Bons cyisilen hau en. vatte eine man von einer andere ihr nur flücht! be kannten Frau namens Steirer ein halbes Pfund kchwkincsleisch gekauft. Tiefe! Schweinefleisch machte aber in gebrate nem Zustand ine unheimlichen Ein druck, die Frau konnte eS nicht herunter würgen, bekam Erbrechen und lief mit dem Rest des Fleisches erbost zur Poli. jei, da sie überzeugt war. daß ihr die Frau Steirer Hundefleisch als Schweine sinsq ausceyangt hatte. DaS Ware ja nichts Besonderes gewesen? nach Polizei licher Feststellung dürften in den letzte zwei Jahrm in Wie etwa zwanzigtau fund Hunde gestohlen und gegessen wor dq sein. Nun. der Polizei kanwaber daS Fleisch erst recht verdächtig bor, rasch wurde " es dem Nahrungsmittel Experten Professor Haberda vorgelegt, der nach kurzer Untersuchung feststellte: DieS Fleisch ist nicht Schweinefleisch, nicht Hundefleifch, , sondern Menschen fleisch . es stammt von einem Kinde her! , ) Die Polizei begann fieberhaft zu ar beiten und erhob folgendes: Frau Stei r. die das Fleifch der anderen Frau verkauft hatte, war bald eruiert und gab an. daß sie ei großes Stück Fleisch an einem bestimmten Platz unweit ihrer Wohnung in einem Abfallhaufen der graben gefunden habe. Sie pflegte näm lich sehr oft in diesem Abfallhaufen nach Nahrungsmitteln zu suchen. Sie dachte, daß ei 'Schleichhändler' es dort re ii englisch Sprache. Vor em Osteraufftand von 131 wurde von Dublin aui Wer to! ganze Land hi ein geheimer Postdienst organisiert, und alle zur - Revolution auffordernden Briefe, die mit dieser Seheimpost be fördert wurden, waren mit Sinnfein Marken frankiert. Eine Woche vor der Ausrufung der irische Republik wurde dann eine neue Marke in großen Men gen hergestellt. um'alZ offizielle irische Marke zu Jelten. - Die Ausschrift war dreifarbig, ia Orange, Weiß und Grün, gedruckt auf einem fchwarze Hinter gründ. Die Zeichnung zeigte die Bild nisse der ,ManchestnMörtyttr'. Allan. Larki und O'Brien, in einem Klee blsttrah-me.' -" - versteckt ha! und nahm Überglücklich den Fund nach Hause, um ihrem Ge liebten, dem Kanalräumer Maschck, ei nen ordentlichen Braten zu bereiten, den dieser auch mit großem Appetit verzehr te. öS fc!id ihr aber noch genug Fleisch Ubkig. um etwa! den Brüdern deS Ka nalräumer! und einer ihr bekannten Frau zu verkaufen. , Gut da! wäre ja an sich nicht unglaubwürdig gewesen. Aber gleichzeitig lag der Polizei eine Abgängigkeitsanzeige vor. Gerade einen Tag ror dem , angeblichen Fleischfud war die achtjährige Anna Kramm. ein kleines, brave! Mädchen, da! Kind blut armer Proletarier, spurlos verschwun den. Und die Anna Kramm wohnte in unmittelbarer NähedeS Kanalräumers Maschck und war vor ihrem Berfchwin den in der Slähe diese! Haufe! gesehen worden und es wurde festgestellt, daß die Frau Steirer fünfzig Jahre. ihr Ge liebicr ober erst vierzig Jahre alt ist, und daß die alternde Frau di, Liebe det ManneS auf dem wohlbekannten Wege iibtr den Magen suchte und Tag und Nacht an nichts gedacht hatte. alS: Wie verschaff ich meinem Geliebten ein or dentliches Stück Fleisch? Und gestern Kurden im hinterste Winkel deö Küchen Herdes der Frau Steirer-bei einer gründ Iiche Untersuchung seltsame Knochen rcste und ein verfaulendes Schnenbün del gefunden, von dem die Gerichtsärzte jetzt schon behaupte, eS feien menschliche Ärterien und w ganz Wien erzählt man von diesem und jenem Kind, da! seit Wochen, seit Monaten vcnnißt wer de und heute ist die Frau Steirer unter dem dringenden Verdacht die tlei r.e Anna Kramm ermordet zu haben, dem Landesgericht eingeliefert worden. Ich erzähle die Geschichte wahrhafkig nicht gern. Warum soll ich auch braven New Jorker Menschen, die niemandem Uebles getan haben, den heiligen Sonn tagsfrieden und gor de Appetit auf ihr lecken? Mahl verderben? Aber e! mußte doch erzählt werden, weil da! keine ge wohnliche Sensationsgeschicht ist, son der ei greller Blitz, der die Dunkel hcit zerreißt. Und weil die Welt e! er fahren foll und muß. daß sich k Wien, der Stadt der sanstcsten Lebenskultur und mildesten Sitten, der Behaglichkeit und Freude. Menschen in ihrer dumpfen, stumpfe Lerzweiflung mit gezücktem Messer auf Kinder werfen, fo wie e! dereinst im Dreißigjährigen Krieg der Sage nach vorgekommen sei soll. Ich aber fage, daß der Fluch, den Tücke und .haßerfüllte Niedertracht dieser ungluck nazen Ktadt rettet haben, nicht nur Wie erfüllen, sonder fortschreitend die Welt verpesten wird, wenn i zwölfter Stunde nicht Hilfe kommt! Da! ist keine wienerische Angelegenheit und keine österreichische und keine nur-einopäische, sondern ine Sache der ganzen Welt, denn die ganze Welt ist mitschuldig daran, daß ein Handvoll politischer An vlphabete oder sadistischer Hasser ein tausendjähriges Rech auseinandkrgefctzt und das Herz dieses Reiches zuckend und blutend liegen gelassen haben! Und wen die Welt noch einen Funke von Gewif fen hat. so muß der Fall, der kleinen Anna Kramm diese! Gewissen ufrüt teln und der gellende Aufschrei darüber m'ißte den Schuldigen in Paris. Lon d?n, Prag und sonst? da! Trommel sell. zerreißen! . . . WaS wird die nächste Zukunft krin gen? Eine Frage, die wohl schon ent schieden ist, wen diese Zeilen im Druck erschiene sind. Unser Staatskanzler, Dr. Nenner, ist nach Paris gefahren, um Hilfe zu erbetteln und den großen Herren dort klar zu machen, daß, wen nicht endlich ein neuer Nahrungsmittel kredit gegeben wird, unserer Regierung tflisM2 finhfirtZ tiftr? W.ffi fa s,,,,'i. w bbj. V.VIV.I Hl ftitUM. umten und die Leitung der Krapute, m v . ... , . t rr vtiii mwu, uc cua$i zu uvrrianrn. Möge dann die Entente Truppen nach Oesterreich schicken, da! Land besetze, zusehen, wie sie mit der entfesselte An archie, die ja a den Grenzpfählen nicht halt mache würde, fertig werden kann. Allerdings - eS wird dazu nicht kom men. Ich bin fest überzeugt, daß wie der ein Kredit gegeben werde wird, der hinreicht, um zwei oder gar drei Mo naie daS Brot. Mehl. daS Fett ,u sicher, da! ausreicht, nicht um den Hunger zu bannen, sondern wenigsten daS Verhungern zu verhüten.' Jnzwi schen macht die Kronenentvertung un aufhaltsame Fortschritte und - damit steigt die Teuerung in! Unermeßliche. ES ist müßig, neue Ziffern anzuführen, weil sie überholt sind, bevor der Brief der Post übergeben ist. AuZ der Fülle der originellen Preisscherze nur eine klei , ne Auslese: Ei Ei im Schleichhandel acht Kronen, da! sind ach der Friedens Parität anderthalb Dollar. Ei Herren kut. glcichziltig ob sieif der weich, hun dert Dollars, ein Paar Schuht zwei hundert Dollars! Ein Herrenhemd scck, zig. ein Paar Winicrhondschuhe fünfzig, eine Wollmlltze für ein Kind achtzig Dollars. Damensiriimpfe au! Wolle zwanzig, aus Seide hundertfünfzig Dol lars. Herrensocken zwischen funfzebn und vierzig Dollar!. ES gibt reiche Leute, die sich irgendwie ein fette Gan! kür Weiynachtc zu dcrfchaffe wissen, aber sie müssen tausendfünfhundert Kronen, ffriedenskur! dreihundert Dollars, da für bezahlen. Und, lieber Leser, freue dich mit mir, ich bin für den erste Weihnachklfeiertag zu einer Familie ge laden, die eia ganze! Schwein ihr eigen nennt. Mit unsagbaren Müde hat sie el au! Oberösterreich eingeschmuggelt. Kostenpunkt mitsamt Transportkosten und Ktstechunasgeldttn 12,000 Kronen! Also der PreiZ, den man einmal für Ine Villa bei Klosterneubura mit Gar tzn, pr in jürWchzZ AtoZdbil lt . KÄMT! zahlt hat, die Summe, mit der eine vier köpsige Familie ein Jahr lang behaglich und bequem lebzn konnte! . Ta! .La! von Wien!' ist in ein oku. tcs Stadium geinten. Die Landtage von Vorarlberg, Tirol, Salzburg haben AbsallbeschlUsse gefaßt. Vorarlberg will zu der Schweiz, Tirol und Salzburg zu Bayern. Natürlich wird die Entente, die die von Ihr erzeugte Mißgeburt mit Wiclelbändern aus Stacheldraht zufam menhalt, davon nichts wissen. Sie hat ja das schöne Wort vom Selbstbestim muiigsrecht der kleinen Völker geprägt, also ist ei nur natürlich, daß sie ihnen dieses Selbstbestimmungsrecht versagt. Dem Zwang gehorchend, nicht dem elge nen Trieb, werden die Länder zusam menblcibcn müssen, aber innerlich sieht Wien vereinsamt, allein, von de Nach bar physisch und moralisch verlasse da. Di kleinen schwachen Glieder wol len und können von dem 'Zweieinhalb Millionen.Wasserkops nichts wissen, sie wollen nicht sterben, damit Wien leben kann. )n Wien ist man über diese Ab fallbewegung durchaus nicht entrüstet. Wir möchten ja selbst nur zu gerne von' u.tk weg, und je rascher der Auflösung! Prozeß vor sich geht, desto besser. Noch gibt es zwar Leute, die an ein Wirt fchaftsbiindni! Oesterreichs mit der. Tschechoslowakei und Jugoslawen glau be und auch darauf hinarbeiten, aber in der Mehrheit hat der Anschlußge danke feste Wurzeln geschlagen und die überwältigende Ueberzahl der Bevölke rung. vk-ne Unterschied der Parteilich tiing, will den Anschluß an daS Deutsche Reich und wartet auf ihn. Die Welt geschichte, die sich weder von dem Haß eine! Pariser GreiseS, noch von vierzehn phantastischen Punkten dirigieren läßt, wird bald zu entscheiden haben. ' Und doch Wien will nicht sterben, wird nicht sterben! Diese von Hung und alle geplagte wtadt, die die köstliche Schönheit ihre! nu bald ganz ermor deten Wiener Waldes hingeben muß, um den Winter zu überdauern, hat aerade jetzt Proben einer seelischen Wider, siandslraft und eines Willens zur Kul tur gegeben, der bewunderungswürdig ist. DaS österreichische Museum hat eine Auestellung für Werikunst eröffnet, die einen glanzvollen Beweis von der ungebrochenen Kraft unseres Kunstge wcrbeS liefert. Und während der oroße' Nichard Strauß die ehemalige Hofoper, jetzt Staatsoper, zur neuen Blute bringt, schwingt Meister Weingartner in der Bolksoper den Taktsiock und schafft au! diefem Opernhaus ebenfalls ines, da! sich in der Well sehe und höre lass kann. Im Lurgtheater aber werde Vorstellungen herausgebracht, die alle Nörgler verstummen machen. Neue kluge, feine Bücher erscheinen, die auSlänoi schen Käufer, die Wien überströme, sind verblüfft über die Unsumme an Ta lcnt, die auf dem Gebiete der bildende Kunst hier zu 'Hause ist, in den Kon zertsälen, in denen man erbärmlich friert, wird allabendlich da! Erlesenste und Beste produziert. TaS aber ist daS wahre Wien, auch in feinem Elend noch ein Killturbesitz der alten Welt, den sie allen Grund hätte, i einem Zeitalter ödester Materialisierung nicht zu der schleudern. Wie ein Mensch, der sich von allem Ungemach nicht unterkriegen laßt, so st letzt Wien. daS alle Schick falsschläge nicht zur geistigen Enge einer Prooinzstadt erniedrigen können. Und wenn ich auch heute .in einem unaebeiz ten Zimmer mis vor Kalte steifen Fin gern schreibe, wenn ich auch daS Pein iiche Gesuyl habe, feit Tagen nur Ru ben und- Kraut. Kraut und Rüben ae nossen zu haben, wenn ich auch, der ich doch zu den sogmannkn besser gestellten Leuten gehöre, aller Fadenscheinigkeit zum Trotz an einen neuen Anzug nicht denken darf, weil sich solchen Luru! uur die Hyäne deS Weltkrieges leisten kön nen, wenn ich auch manchmal verzagen mochte in den ruhigen Momenten, in denen eS einem glückt, sich zu objektivie ren, fehe ich nicht ohne Vertrauen in die Zukunft Wiens. Und wenn wir von heute auch alle im Elend grau und alt werden mögen - de Enkelkindern wird es nur mchr Mädchen, unwohrschein. licheS Greisengeschwätz sein, dieses Ge rede über ungeheizte Oefen, Fleifchlosig keit, Hunger und geschlachtete Kinder. " " Zum Schluß noch ei vaar Worte über das Theaterereignis der Woche, die Premiere nvn Fliz SaltenS .Kinder der Freude' im Vurg!h:ater. Drei Einakter sind eS mit einem Leitmotiv: der Mensch denkt und da! Leben lenkt: du glaubst zu lebe und du wirst gelebt. DaS erste Stuck: Der tun Iran, Rohrbach hat aus unglücklicher Lieb zu der Schaufpielcrin Hedwig Bollinger deg.Tod gesucht und beinahe gefunden. Und nun Zehrt er genese inZ Vaterhaus zurück, und das Mädchen, durch fo viel Liebe gerührt, neigt sich ihm zu. Aber für ihn ist es vorbet. Er hat den Tod erlebt, und neben diesem stärksten Er lebnis schrumpft alles andere in Nichts zusammen. , Im zweite Einakter ili eZ wieder ein junger Mann. Fripvo Kirchhof, der ftM i'n (TT X..f w! .f ! il , ... um M,p,rkii, juoji oen zu rönne glaubt, aber noch rechtzeitig er fährt, daß er eine Schulkolleain keiner Mutter liebt. .In die Schule mit dirk' fragt Fritz, .! dieselbe Klasse?' .So. ar ein Klasse höher.' , erwidert die Mutter. Und so mag er etwa dal Ge fühl de! Doktor Faust im Volksbuch haben, der plötzlich statt Helena ei grin t . W.v Hlhh. 1. V ... tr . -. cnw Kupp i 4)cn sannen lzau. Im dritten Stück sehen wir einen lie knswllidigen Hofschausvieler am Taae lein! Bühnenjubiläum, Me, prahlt, Kessas in von Frktz Voe mehr all dreitausend Personen, vor einer gewaltigen Runde, die ein Tausendstel etwa del Groß.Berliner Bolle! darstellt, wurde kürzlich der könig licht Grieche gespielt. Ueber dierund zwanzig Jahrhunderte, über Höhen und Tiefen der Weltgeschichte fort, dehnt sich der Acther de! Geiste, der sinnend und dichtend , dem ewigen Objekt .Mensch' nachgeht. Diese Tatsache, die Verbin dung allcS Erdgeborenen, ob es unter dew Siegerfirmament Athens sich selbst gespiegelt, ob eS unter Deutschland! nun ewig grauem Nodemberhimmel knappe Ct!?nden lang In der Kunst Entlastung sucht, die Tatsache allein erschüttert be viS. Näher freilich als der attische Ruhmesglanz wäre uns der Schmerz der Besiegten. Man müßte uni auch deS AeschnloS .Perser' zeigen, in denen ein triumphierend Volk der höheren 'Glorie der Menschheit zustrebt. . Und wenn nicht in Berlin, fo sollte diese! erhabenste aller Festspiele in Pari! nd London vorge führt werden. Wir aber prüfen noch einmal diesen Abend durch. Wir fühlen, wa! der Erfechengigant unö gibt und wa! er unS nicht mehr'geben kann. Wir fühlen, wa! Lollmocller und Reinhardt au! ihm für unl gemacht, der eine herrlich nach dichtend au! dem köstlichsten Wortschatz der deutschen Sprache, mit nützlichen Auslassungen der andere voll Inbrunst, wie Immer, wenn ine große Aufgabe Gewalt über ihn bekommt. Wir sahen zum erstenmal die ganze Trilogie. die für den Deutschen doch nur wieder ein Lorspiel zu Wolfgang Goethe! ganz aui unserem seelischen Eigentum geflossener, rerkufelt humaner' Jphigenie ist. Wa! vor acht Jahren-nur eine ferne Schön hcit gewesen, ist uvZ nun nähere Beruh rung. Ein Krieg der Weltteile ist vor, bei, Europa hat, scheinbar nur um einer Dirne willen, mit Aste gefochten, eia Kämpfer kehrt nach Hause. In sei öffentliche! Dasein mischt sich bestimmend und vernichtend sein bürgerliches, in diel faltigster, Abwandlungen erfahre wir da! nu täglich. Die Frau hat ihn be trogen, -sie hat ihn hasse gelernt, an geblich, weil er feine Baterpflicht verletzt, mehr noch, weil er sich mit anderen Weibern abgegeben hat. Ihr Willkom mensgrnß ist Tod. Der Sohn, den sie entfernt hatte, kommt nach Hause. Sein Gedanke, seine Tat sind Rache. Er be qeht den Mord aller Morde. Er massa kriert den Schoß, der ihn geboren hat. Dann bricht er zusammen. Angst vor Strafe jagt ihn durch di Lande, bis er sich geheilt glaubt. Ein furchtbare! Geschehen, auch in unseren Tagen möglich. Heutige Ge schworene würde vielleicht zu einem Freispruch kommen. Auch Athen! Arm pagiten entschließen sich zugunsten de! Angeklagten. Mit Stimmengleichheit. Weiter wagt sich der Dichter nicht. Er fühlt die ungeheure Verantwortung und endet mit einem Spruch, der mehr einer Begnadigung gleichkommt. Die Schuld frage bleibt im Grunde ungelöst, weil ja doch ein iibmveltlichc! Lerhängni! vor Uegt. Die Entscheidung wird denn auch der Palla! Athene, der Lady Oberrichte rin, zugeschoben. Da! findet sich in der Schlußfzene, die aber fortblies. Ein kühner Schnitt in da! Fleisch der Dich tung. aber ein notwendiger. Dieser Schluß ist für unS schon darum leer, rveil er eine rein athenische Angelegen heit behandelt. PallaS Athen als Stadt Ltti ist un! Hekuba. Der erhabene kluge AeschyloS gab. waS di klugen Athener sehen wollt'. Er war ihr Wil. dcnbruch, er schenkt ihnen. waS Mir den deutsche Gott' nennen. Athene, hurra, hurra, hurra! I der Stadt dieser tüch tigen Göttin lasse sich sogar die Erin, nyen. die Rachegöttinnen, nach einigem Sträuben zu Eumeniden. zu Wolek enden, umwandeln. Da Müßte da! Interesse absterben. Zum Begriff deS Schicksals stände wir lange in ziemlicher Einhelligkeit an derS als die Griechen in ihrer Höhezeit. H't sich daS geändert? Beginnt der NachkriezSdcutsche, wie manche eS schon während deS Kriege! taten, an Schick fälZnotwendigkeiten und Zwangöentwick lungen der irdischen Dinge zu glauben? Sucht er wieder, i die Enge seiner Mausefalle getrieben, Trost und Hoff nung außerhalb de! eigenen Willens, bei geheimnisvollen Mächten über ihm? Die Erde ist widerwärtig, möge der Himmel da! Publikum, die Kinder, die Diener saft. er selbst, nur eine strahlt nicht, seine Frau. Ihr ist gerade an diesem Ehrentage das Verlogene. Leere der Exi sienz ihre! Gatten und ihrer langen Ehe klar eworden. .Wie er dort herum gebt geschminkt da! ganze Gesicht geschminkt! Wie er da herumgeht und edle Gebärde macht ich kann da! nicht mehr aushalten! ' Fünfundzwan Zig Hahre schau ich ihm zu. wie er Ko mödie spielt, Liebesfztnen fpielt die Kinder sind aufgewachsen ,und dernüns tige Mensche geworden und er sieht auf der Bühne und spieltLiebesszenen.' Und sie beschließt, ndlich inmal ihrem Mann alle zu sage, wa! sie denkt, und unter vier Auge mit ihm Abnchnung zu halten. Aber e! kommt nicht dazu, er versteht gar nicht, wa! sie meint. Und redet selber, gießt eine erfrischende Platzregen feiner unwidstehlichen Gna. de tier sie aus. küßt ihr galant die Hand und begibt sich prahlend zu seinem Fest bantett. Und schicksalergeben bleibt die Frau zurück. Da! Leben hat eben einen ganz anderen Mechanilmu! al! unsere Seele Eine glänzende, geistvoll Aufführung hat daS ihrig dazu beigetragen, den drei Einaktern zu inem durchschlagen den Erfolg zu verhelfet Angeregt und amüsiert verlleß da Publikum da Theater, niemand wurde i diefem u gendlick geglaubt haben, daß di zwei tausend lachenden und plaudernd Wen schen durch ftockfinstt Straßen in un geheizt Wohnungen gehe werden, um dort ihr Souper in Gestalt von etwa! Rel? ode, 5,0. Bohnen einzunehmen, 1 Werlin. 6ttgel. ( helfen! Strömungen dieser Art fin deutlich wahrnehmbar. Im Dunkel vorerst beginnt dit Kirche den Kamps um da,, wal sie .da, Göttliche' nennen. Eine katholische Bevölkerung wlirde, M allen zeremoniellen Unterschieden, die dM ,.rr. Air..,, Vi.i W.fMnl titrä UIU1UUUC l'H IlMji.Uliy II w- wandt und freudig begeUßen. Aber auch tn dem vunigemlschien ivtnm renn i letzt emuier gcren, o,e irtanajc, ivu, ! diesen alten Strophen gesagt und ge lunaen wird, wie in Echo ihrer seldst MpsMvkN. Und nun kam diese Ausführung hinzu, erregend fast In jedem Augenblick, nur an wenigen Stellen nicht, wenn die Dia loge zu lang wurden. Da! Niesenhau! selbst, die Menschenmasse, die Neuheit, die Fülle der Aussichten, die sich an ha! Dasein - und die Arbeit eine solchen Theater k.ni!pfen, strömen zu einer star ken inneren Bewegtheit ziisamiSen. Die alle? in sich selbst zu gliedern, wird Zeit kosten. Wir werven vsl fragen mu, wie weit unsere, Dramatik einem Elchen Hause, wie weit dieses Haus der Dra matik gewachsen sein wird. ES wird einige Zeit dauern, bis wir klar daihr sind, vb da Spiel in der Arena durch auö da! Allheilmittel ist. da! unser szenische Nöte beseitigen kann. Dek Schauspieler soll nicht mehr vor dem Publikum, sondern i m Publikum siehe. Nur dann wird der berühmte Kontakt bergestellt; auch für die Masse, für. die Galerie? Nur dann wird Dichtung zur Tat und die Kunst zum Erleben. Er leben tritt aber aus Lebendigem, und e wird, w'e seit undenklichen Zeiten, immer die Dichtung selber sein, und nicht der Raum, der das letzte Wort spricht. Pro bleme de! . körperlichen Ausdruck!, ki Kostüm!, der Schminke, der Tongebung taucken auf. Eine, gewisse sprachliche Uniformierung der Darsteller kann der Persönlichkeit und ihrer Beseeltheit Ge fahr bringen. Organe sind früher Ab' Nutzung ausgesetzt. Die Gebärde kann hohl, daS Pathos falsch werden. Man sieht, daß wir erst in den An sängen stecken, mitten im Experiment. Wir werden daS noch mehr fchen. wenn Reinhardt BZerke aufführt, die sich in minder einfacher Linie bewegen, als AeschyloS. Dann wird es darauf ankom men, ob auch dös. Zarte, daS Lyrische, das unbedingt Leise zu hören und zu fühlen ist. Kürzlich wußte sich Neinhardt aus vertrautem Boden. Er hatte helle Nische Theatecgrundsätze, von ihm selbst berekls erprobt, nur von neuem anzu wenden. In manchem bescheidener als vor acht Jahren, nicht mehr stolz uns .tausend' Choristen, auch in der Bcwt gung der Chöre sehr vorsichtig und fast immer nur auf geschlossene Bilder be dick't, konnte er doch die griechische Biih nenkunst erweitern. Ihre Ieu,-e mseliina-Apparatur ist weit überholt. Hinter de ungeheuren Wand, welche die eigentliche Bühne vom Zuschauerraum abschließt, baut sich in den Eumeniden' ln raschem Ineinandergreifen, mit dem dumpfem Brausen eines fernen Gewit ters, in Weg bis zum Sitz der Gott, hcit, auf. Dieser Apollo. Tempel wird nur durch eine unuberfthbar hohe Treppe anaedeutct, fo wird die Erde mit der Ueberwelt verbunden. Oben steht der Gott, hier wirklich ein Gott, kein Schau spielet; "wir empfinden Aehnliches. wie wenn wir zur cupola der Peterskirche aufblicken. Wo ist der deutsche Aeschy loS. nach dem Karl Vollmoeller, nach dem wir alle uns sehnen, wo ist der Dramendomdaumeister, der nun die Dichtung sckKtsfr groß genug, einer so vollendeten Technik, einem so kühnen und großen Reglegefühl die Heihe der Kunst zu geben? . Die ersten beiden Teile der Trilogie vollziehen sich, mit einem Tempelausvau ais uasronk. aus der Borbllhne und ihrem verschiebbaren Stufenbau und m dem KreiS der ehemaligen Manege, mit. ten im Publikum'. Die besten Plätze sind die. welche ,u diesen Schauplätze quer liegen. . Man hat dann zwar nicht das Glück deS .Dreidimensionalen', von dem die Aesthetiker 'derneuen Bühnen form etwas viel hermachen, aber man genießt jehr interessante Profilwirkun gen. Der Lichtkegel, au! kleinen Oeff nungen der herrlichen Kuppel bedient, folgt pudelireu den - Hauptfprechera. Möge er nie vorüberwedeln! Aber auch die Verdunkelung der Umgebungen hat großen Reiz. Wie schön war di graue, kaum diirchspurbare Luft um die Erin nyen! Man sah sie kaum und empfand sie ganf, r , ' ,E bedarf starker und siürkster Sp!u ler, um Ohr und Gemüt aus die Dich tung selbst zu sammeln. Sie waren a, von Hofmeister geschult, nit Abstufu. gen. verbunden durch die Hingabe in rpferdienstlichen Handlung und durch die rhetorische Aufgabe, die ihnen gestellt war. klgne! Sträub ist Klytämnestra, im. Sprechen maschmal künstlich, im Ausdruck gewaltig, jg Scheußllchkeit groß, geprägtes! Einzelzüge in mächti. em Schauspielerwillen oeeint. ei schlimme! königliche! Weib in Blutrot. Alerander MoisZZ ist Orest. Er wird vom Wort dek Dichters, von der eigenen plötzlich wieder jungen Kraft nach und nach zur höchsten Höhe getragen. Wer. er Kraut al! Agamemn. i der Ge bundenheit des Stil, noch in Empfin,' der, Elfe Heim! Kassandra. da! schön Antlitz leider verschminkt. neu. aber stark im Ton der großen leidenden Heroine. Ihr Hall .Apollon!' war ausgezeichnet. Wie hallen aber diese Vokale auch scho von selber! Paul Harlmann ist der He rold. ein junger Geniu, im Frühling,. Kind. Josef Kl'.in ist Aegiftho!. gut in Selbstgefälligkeit, feh, gut im Hohi?' Maria Fein. ,ne blutleer scheinende, gut. sprechende Ekcktra. Gregor! gibt al! Wachter in der ersten Szene schon de sprachlichen Anschlag für den ganse Abend. Naoul Lange ist Apoll, ist wirk. l.ch Apoll. Au! den. Chor ragt Ludwig ' Kpf. der keiner ge? klebte Perück bedarf, diese Gestakt, di, sich leine dicken Sohle unterfchicbt, muß. diese! Wort, da! Dmdml