Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, February 10, 1920, Image 1

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35. Jahrgang.
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Omaha Nebr., Dienstag, den 10. Februar '1920
8 Seiten No. 283
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Wilson's Well
berhMt ungcljkt
DeittcKraten öes. Yauses erklaren sich mit 106
jjegez, 17 Stimmen gegen die Einführung
allgemeiner Dienstpflicht.
Zlmeriean ceague tritt für tzeeresorganisatisn ein
Washington, D. C, 10. f?cBt. -Unter
Verwerfung der Ratschläge dcS
Präsidenten Wilson haben sich die
Demokraten des Hauses in einer
letzte Nacht al'gehaltenen Partciver.,
sammlung mit einer Ctimmenmehr
heit bon 100 gegen 17 gegen die
allgemeine militärische Ausbildung
ausgesprochen. In einem Briefe an
die demokratischen Führer im Hause
hatte Präsident Wilson gebeten, zu
dcr Frage keine Stellung zu neh
men, und die Entscheidung der Na
tional.Konvmtion zu überlassen.
Die Vettverfung dcr Vorschlage
des Präsidenten niacht sich nach zwei
Seiten hin geltend. Dcr Erklärung
gegen militärische Ausbildung ging
."c Abstimmung über die Frage
vorher, ob man von ein Sid
lungnahme in diesem Zeitpunkt'
Abstand nehmen wolle. Dieser Vor
wuag wuroe irnt m gegen :,7 fcnin.
men abgelehnt. Die Abstimmung
folgte nach dreistündiger Beratung
iy -" ,
Sttgland besteht auf
, Schadenersatz
"ilcrte werden in dcr Anbliese,
rm'ssfta avhrt Note an
Tentschlan!) rithte.
London, 10. Fcb. Es wird ofji.
5- I gemeldet, daß die Gerüchte, wo.
cfi England auf Schadenersatz-An
prüche crf Deutschland verzichtet im
begründet seien. England könne im
möglich davon Abstand nehmen.
., Berlin. 10. Feb. In dem der
offiziellen ' Ausliefcrll!'.lisie beige
fügten Begleitschreiben wird mitge.
teilt, daß eine weitere 9fofe später
folgen wird, in welcher die ?lrt und
Weise, w!e die Auslieferung vor sich
gehen soll, näher bezeichnet wird.
Die offizielle Liste enthält auch die
Namen Hindenburg und Ludcndorff.
Der deutsche Geschäftsträger in
Baris v. Mayer wird, nachdem er
der Beratung des Neichstagskomitees
für auswärtige Angelegenheiten cmi
Montag beigewohnt hat, nach Pairs
jlirückkehren.
Schwere Oeiöen von
rlegs-Gesangenett
Budapest. 10. Febr. Hier sind
ungarische Kriegsgefangene, die ihre
Flucht auS Sibirien bewerkstelligt
haben, eingetroffen. Wie sie sagen,
befinden sich dort ungefähr 200.M
Unfarn in Kriegsgefangenschaft,
lmd deren Loge sei schrecklich. Die
ungarische Regierung ist nicht in der
Lage, Geld aufzutreiben, um für
-die Transportkosten bezahlen zu kön.
ticir. Die Flüchtlinge sagen, daß ficj
durch Teile Rußlands kanicn, die
vollständig zerstört find, und daß
bort Hungersnot hcnsche. Meilen
weit nuiss?n die unglücklichen Be
wohncr ihre Nahrung' herbeiholen.
Flüchtlinge werden von den Noten
Iardcn ausgeraubt, können sich aber
durch Bestechungen Sicherhcitspässe
ausstellen lassen. Nur durch Beste
chungen sei es möglich, durch Ruß
land zu passieren.
Nnfsen helfen Uorea
gegen die Japaner
Washington, 10 Febr. Eine al
tive Rebellion wird , von den Bol
schcwisten in Korea in die Wege ge
leitet, und droht zu .einer gewalti
gen Angelegenheit" anzuwachsen,
vo melden in ZSashington eingclau
fcne Depeschen. Ein kürzlich statt,
gehabter Zusammenstoß zwischen
Koreanern und einem japanischen
Truppenposien im nördNchen Korea
endete mit dcr Niederlage dcr Ja
pancr. von denen 300 getötet und
der Rest in ' die Flucht geschlagen
wurden. Die Koreaner sind bon
den Bolschewistcn bewaffnet und äuö.
gerüstet worden. Sie drangen von
Kirin in dcr Mandschurei in Korea
Verschiedene kleinere Zusammen.
stoslc haben sich zugetragen, in de
nen die Japaner der Uebeuokl fafy
P Mal tümta.
hinter verschlossenen Titren. auf den
Antrag des Abgeordneten Doremus
von Michigan, und sofort nachher
schwand die Zahl der Anhänger mili
tärischer Ausbildung auf 17.
Die demokratische Partei, soweit
sie durch die Abgeordneten vertreten
ist, gibt durch die gestrige Parteiver
sammlung zu Protokoll, daß dieser
Kongreß keine Mafznahme treffen
sollte, die eine allgemeine Dienst
pflicht oder militärische? Alsbildung
bezwecken.
Dieser Beschluß wird dahin aus.
gelegt, das? die militärische Re.orga
nisations-Vorlage, die dem Kongreß
demnächst vorgelegt werden dürste,
Bestimmungen über eine allgemeine
Dienstpflicht enthalten dürfte.
In den Debatten der Versannn
liing spiegelte die Saltuna der Bc
lfnrworter militärischer Ausbildung
ben Standpunkt des Präsidenten
.wieder. Kitchin, Nord-Carolina,
lood. Virginia, und Dcnt, Ma.
bama. waren ' unter den Hanptbe
, känipfcrn der präsidcnticllcn Vor
lcyiage.
Der Llbgeordncte Caldwcll, New
Iork, erklärte, in Befürwortung der
allgemeinen Dienstpflicht, daß jeder
Posten der amerikanischen Legion
durch den Beschluß bon Minneapolis
iifi für rtirTfmiitii miTifsiriMi" 9sit8.
badung .ausgesprochen babe. Aus
hom fAm fftriUi? rthfAH .
Partei, sich für einen solchen, $hn
und nicht gegen denselben auZzu
sprechen. , ,
' Für Wadsworth.Vorlage.
. Die Anieriean Legion wird .h!s
Wadsworth LecreZ.Reorgänisations.
Vorlage, die Bestimmungen tibcr die
allgemeine Dienstpflicht enthält,' mit
einigen Abänderungen unterstüyen.
So wurde auf einer Siktzung der
Kommandanten aller Staaten be
schlössen. Nach einer alltägigen Kon
fcrenz wurde der nationale Kom
mandant Z?ran?lin d' Olier, ermäch
tigt, ein Komitee zu ernennen, das j tet, daß das Wasser aus den tieferen
mit dem gesetzgeberischen Komitee der! Stollen, die 2.500 Aards hinunter
Legion beraten und die Ergebnisse ' gehen, vor 192? oder sogar 1921
dieser Beratimg dem .Kongreß ein
reichen soll,
Mleiwitzer vermöbeln
französischen Offizier
Berlin. 10. Fcbr
Niihcstöningen !
folgten dem Eintreffen französischer j
Truppen in Meiwitz, Schlesien (24
Meilen von Matibor). Eine erregte
Volksmenge griff mehrere französi
sche Offiziere mit Stöcken und Stei
nen an, und einige der Offiziere
wurden verletzt. General Gracier
wurde von einer Flasche ins Gesicht
getroffen und leicht vettvundet.
Früher am Tage fand eine franzo
sen feindliche Knndgcbung in , den
Straßen von Gleiwitz statt, und ein
Volkshmife griff eine ?lbordnung
Polen an, welche das Eintreffen
französischer - Truppen au: Bahnhof
erwartete. Die , Polen wurden bös
verprügelt, ihre Fahne zerstört, und
Blumen, wria sie den französischen
Truppen spenden wollten, wurden in
Fetzen zerzaust.
Odessa von Alliierten
' bombardiert
London. 10. Febr. Nach einer
Depesche von Moskau bombardierten
ein britischer und ein ' französischer
ztreuzer o,g Ltaot ioeiia. Die De
pesche fügt hinzu, dafz , heftige
Stroßenkämpfe dcr Einnahme der
Stadt durch die Bolschcwisten vor
hergegangen sei. . . -
' Entkamen nach der Schweiz.
'Bern, 10. Febr. Fünfzig deut
sche Kriegsgefangene, die letzte W
che von einem Bahnzug, dcr 1500
Polnischer Kriegsgefangener nach de.
ren Heiinat brachte, gaben sich als
Teutsche zu erkennen und behaupte,
ten, wirkliche Deutsche zu sein. Sie
sagten, sie hätten sich für Polen aus.
gegeben, um besser behandelt z
werden. Sie verlangten freie Fahrt
nach Deutschland.
Dampfer scheitert
. bei New Feunölanö
Fünfzrh Mann du Bcsatzng tx
trinke; ein Boot mit Nettungs
. mannschaft derloren.
- Halifax. N. S., 10. Febr. Das
hicstge Manne und . stischerelBu
reau hat Nachricht erhalten, daß der
bntische Dampfer - Bradboyne",
früher der War Panther", aus der
Höhe von New Foundlcmd scheiterte,
und daß 15 Mann seiner Vesakung
ertrunken sind. " Ein Rettungsboot
vom Danchfcr Oxoman", daS dem
Dampfer zur Hilfe eilen wollte,
schlug um und ein Offizier, sowie
fünf Mann des Bootes ertranken.
Der Kapitän G. D. NeeS, sowie
der zweite Offizier des Dampfers
Bradboyne", wurden später 'von
dem Dampfer Monmouth," aufge.
nonmicn. Der , Kapitän der Oxo.
nian" meldete, daß er 26 Mann von
der Bradboyne" Mannschaft an
Bord habe.
Bergwerke bei cens
gründlich zerstört
Paris, ll). Febr.-Obglcich - alle
niäglichen Anstrengungen, die durch
de Krieg zerstörten Minen wieder
herzustellen gemacht worden stnd
und 'gemacht werden, ist keine Hoff
nuug vorhanden, daß vor 1921 auch
nur eine einzige Tonne Kohle ge
fördert werden wird. In der Tat ist
die Aufgabe. LenS wieder in feinen
früheren Blütezustand zuruckzubrin
gen, so ungeheuer groß, dah nicht
ern?artet wud, daß die Stadt und
ihre Bergwerke vor 1928 oder 1929
in etwas ihren früheren Zustand
Llchnliches, zurückgebracht werden
können. - '
Vorausgesetzt, daß die Arbeit ohne
Unterbrechung durchgeführt werden
kann, wird es das ganze Jahr 1920
uchmen.. die Nntergrundlagcn
von
Die
ocn krummer zu räumen.
meisten Schafte und alle tieferen
sind überflutet.
- ' Ein Plan für den Wasserabzng
ist entworfen worden. Die Nekon
stnlktion und Reparatur dcr Ein.
schaltungen wird von deutschen Ar
beitern ausgeführt und der Zement
daiiir wird aus Deutschland cherbcil
geschafft werden. Es wird erwartet,
daß das Auspumpen wenigstens drei
Jahre nehmen wird. Man hofft, daß
es bis nächstes Jahr möglich fein
wird. Kohlen aus den ersten Gale
ricn zu fördern, die nur 600 Fuß
tief stnd, aber es wird nicht erwav
ausgepumpt werden kann.
Irlänöerinnen
tragen sich einfach
Dublin. 10. Febr. Unter den
Frauen Irlands ist ein St. Brigit
tenbercin gegründet worden, der sich
das Ziel gesetzt hat. für Anstand
und Einfachheit in der Kleidung ein
zutreten., Die Klöster und Mädchen
schulen werden die Hauptquartiere
dcS Vereins sein, und die jungen
Frauen, die aus diesen Schulen her
vorgehen, sollen die Ideen des Vcr
eins als Missionare in die Familien
einführen. Alle Mitglieder des Vcr
eins müssen das folgende Gelöbnis
unterschreiben: Zum Ruhme Gottes
und zur Ehre Irlands verspreche ich
für meine eigene Person alles Unge
hörige in der Kleidung zu vermeiden
und dit traditionelle und sprichwört
liche t Reinheit und Bescheidenheit
des, irländischen Frauentuins auf.
rcchtzucrhalten und zu fördern."
"
Ist unversöhnlich. .
Genf, 10. -Febr. Der Srund da
für. daß dcr frühere König Kon
stantin von Griechenland und seine
Gcniahlin bei dcr Hochzeit ihres
Sohnes mit Frau Leeds nicht an
wescnd waren, ist nach hier zirku.
licrendcn Kcrüchten darin zu su
chen, daß die Konigin gegcn alles.
was amerikanisch ist, eine Abnoi.
gung bcsidt. Sie macht Amerika.
,wie es durch Präsidcnt Wilson vcr
trctcn ,st, für ihr Unglück vcrant
rc.rtlich, und dieses Gefühl scheint
unüberwindlich zu sein. ;
Großer Thcatertrnst.
. Chicago, 10. Febr. Die
tcressen von 1l0 Theatern wurden
ziir Allicd Amüsements Association
of Chicago verschmolzen, die die
Nachfolgerin dcr Chicago Thcater
B.'anager's Association ist. Die neue
Organisation wird, alle dramatischen.
Vaudevillc.. Viislesaue. und Wan
dclbildcrthcater in Chicago umfas
OH'
...
Jen.
Britisches Parlament
tritt wieder zusammen
mmmmmm )
'. London, 10. 'FeL.--DaL elfte Par.
ldlnent unter dem Regime König
George's trat heute um 2:30 nach,
nlittagö zusammen. Der Erledigung
harren verschiedene, der wichtigsten,
auf die Rekonstruktion bezüglichen
Geschäfte. Die . Finanzlage, die Na
tionalisicrung der Bergwerke und
Bahnen und das Irische Problem sind
drei der Hauptfragen, zu deren Lö
sung die britische Regierung l)hrei.
ten muß. ; ,5
Mit Bezug auf die Thronrede deö
Königs George wird gesagt, daß sie
. n . w . . r"
cxesmai von vu6Lrgvoyn.lazcr an
ge sein wird. Natürlich entwirft der
King" diese Rede nicht selber, son !
dern verliest lediglich das, waS ihm
sag Kabinett m die Feder diktat.
Die Verantwortlichen Staatsmänner
strecken durch die Thronrede Fahler
aus und geben glcchzeitig Andeu
hingen betreffs ihrer Pläne.
Es wird angenommen, daß Pre,
mier Lloud George bei Beginn dcr
parlamentarischen Verhandlung ei
nen allgemeinen Ncberblick über die
gegenwärtige Weltlage, vom briti.
schcn Gesichtspunkt aus, geben wird.
Mit besonderer Spannung wird sei
nen Erklärungen betreffs der Stcl
lung Englands zu Rußland, Polen.
Italien, sowie zur amerikanischen
Bölkerbundsituation, entgegengesehen.
Die Vertreter der Arbeiterpartei
haben angekündigt, daß sie auf An
nähme eines Gesetzes dringen wer
den, , das die Verstaatlichung der
Bergwerke borsieht, während die klci.
nq Delegation der 'irischen Nationa.
listenpartci, die im englischen Unter.
Haus noch verblieben ist. Voraussicht,
lich die irische Politik dcr -englischen
Regierung scharf angreifen wird, den
Borwurf erhebend, daß durch diese
die irischen Wirren gcschürt werden.
Auch die Frage ob eine intcrna
tionalg Konferenz zur Stabilisierung
dcr Valuta einberufen werden, soll,
dürfte angeschnitten weiden, dcsglei.
chrn eine Dcfinicrung des britiscchn
Standpunktes mit Bezug auf Anlei.
hen seitens der Ver. Staaten. '.;
5enine durchkreuzt
plane der UUiUticn
Paris, 10. Febr. Der Rat dcr
Botschafter hat erkannt, daß die
Bolscheviki ihren größten Sieg er
rangen, als sie mit Esthland Me
den .schlössen, denn Esthlands
Freundschaft bedeutet für die So
vietregicrung die Benutzung des
Seehafens Rcval. wodurch sie den
Weg zur Freiheit der See erlangen
und Lloyd Georges, Sperre brc
chen. So haben die Bolscheviki mit
einem Federstriche die sorgfältig er.
wogcncn Pläne Lloy George's, Cle.
menceau's und Nittis zunichte ge
macht und die erfahrenen Diplomaten
Europas übertölpelt. In den diplo.
matifchen Kreisen der alliierten Na
tionen herrscht infolge dessen große
Bestürzung, da eingesehen wird, daß
Sovietrußland jetzt, nachdem es den
Plan, Rußland von der Außenwelt
abzuschneiden, durchkreuzt hat, ge
stärkt und durch die Zufuhr von
Vorräte,: durch den eisfrejcn Hafen
Revals, der von den Alliierten nicht
abgeschnitten werden kann, unbe
fiegba? gemacht werden wird.
PolitischerMord
' aufgeklärt
Chihago. 10. Febr. Tony Ci-faldo.'-dcr
Italiener, dcr, als des
Mordes des Arbeiterführers Moß
Enright -verdächtig , in Haft gehalten
wurde, hat ein volles Geständnis ab.
gelegt, durch welches vier andere
Arbeiterfühl er" in die Mordtat der
wickelt werden. Dcr Präsidcnt der
Straßenkehrcrvcrcinigung und der
Präsident dcr Gasarbciter sind be
reits verhaftet worden.
volschewisten gegen
Japan im Vordringen
,
Hoululu. 10. Febr. Eine Spe
zialdepesche von Tokio an die hier
erscheinende japanische Zeitung Nip.
pu Jy: besagt, daß die russischen
Volschewisten die Hauptstadt der In
sei Scchalin Alerandrovsk besetzt ha
hen. und die Befürchtung wird laut,
daß die Radikalen in das eigent
liche Japan eindringen werden. Die
japanische Negierung soll mit den
Behörden in Alexandrovs? wegen
Auszugs der japanischen Zivilbevöl.
kcning ans der Stadt unterhan
dcln. (Alerandrovsk liegt nicht auf
Sacchalin, soiiöern auf dem Fest,
land der ?lnsel gegenüber Red-)
Eisenbahner haben
fast nichts erreicht
i
Hl'nkk will keine LoljnttljöHang ge
wahren; Tag der Rückgabe ist
z uahe, sagt Regierung.
s
Washington, 10. Febr.Die An
ficht, daß Generaldirektor Hineö
mehr als 2.000.000 Eisenbahn
die verlangte Lohnerhöhung Ocr
weigern wird, greift mehr und mchr
irnt sich. AIs die Verbandsvorstände
sich zu der, wie man in Regierung?,
kreisen glaubt, letzten Konferenz vor
bereiteten, deuteten alle Anzeichen
daraus h?n. daß das nackte Zuge
ständnis über Abstellung angeblicher
Ungerechtigkeiten in der Lohnzahlung
als die einzige Aenderung in der ge
genwärtigen Lohnskala erlaubt wer
den wird. - '
Die Arbeitervertrctcr haben eine
nochmalige Darstellung ihrer Sache
für die heutige Konferenz mit Hines
vorbereitet. Alle lehnten eine Er
klärung über den, Inhalt derselben
ab, aber man will wissen.' daß darin
ein Gegenvorschlag zu den vom Ge
neraldirektor gemachten Anerbieten
enthalten ist. ' - ', , - "; '
Man sagt, daß Hincs gestern von
anderen Negicrungsbeamtcn crn.
Pfohlen wurde, die Forderungen der
Eisenbahnarkiter abzuweisen. Der
schon früher angezeigte Entschluß
des ' Direktors, daß keine Lohne?
höhung gewährt werden könne, soll
von ' anderen Regierungsbeamten
mich in dem 'Falle gebilligt worden
fein, daß die Unterhaltskosten nicht
fallen. "...
Die Eisenbahnen werden in wem
ger als, drei Wochen in die Hände
ihrer ;, Eigentümer zurückgegeben
werden, und die meisten Regierungs.
kreife haben der Eisenbahnverwal
tung zu verstehen gegeben, daß man
es für ungerecht halte, denselben die
Last, einer allgemeinen Lohner
höhung aufzubürden. Ferner führt
man als Ablehnungsgrund an, daß
eine Lohnzulage, höhere Passagier
und Frachtraten nötig machen würde,
wogegen nach Erklärungen der Zwi
schenstaatlichm Handelskommission
das Publikum einen energischen
Protest erheben würde. .
j Die Arbeiiervertreter erklären, daß
olo. Zeit für .Verhandluizen erschöpft
,ei, uno oan im frone einer Abwei
sung ihrer Ansprüche der Streik un
abwendbar sei. Es wird bericktst.
daß Hines plant, den Arbeitern eine
Untersuchung ihrer Ansprüche und
Erledigung derselben durch eine un
abhängige Vermittlungsstelle, viel.
leicht durch den Präsidenten Willon.
vorzuschlagen. Hines ist sicher, daß
der Präsidmt den Arbeitern seine
or miage ?n einer solchen Kam rna,
am wird, tefe durch Wlehnung der
selben die Arbeiter von Anfang an
ourai oie vneMtiche Meinung' ver
dammt werden müßten. Diese Be-
anoiung der Lohnfrage durch die
u,k,enbahnvcrwaltung wurde von
dem Beamten dcr Werkstätten und
Streckenarbeiter vorausgesehen, als
sie den 17. Februar für den Anfang
des Streikes fcstscdten. Die c?is?n.
bahndircktion ist auf eine Drobuna
mit einem allgemeinen Streik, vor
vereim, öis erfolgen wird, wenn die
Änrwort des Direktors cmf ihre Vor.
fchlägeden Arbeiterführern mitge.
teilt ivird, legt dem aber wenig Ge
wicht bei. da schon im letzten Früh,
fahr mit einem allgemeinen Streik
gedroht wurde, den der Präsident
mit geringer Mühe am Ausbnich
verhindert.'.
Detroit. Mich.. 10. Fcbr.-Zchn
Delcgatcn , dcr Werkstätten, und
Streckenarbeiter, find auf dem Wege
nach Washington,' um zum letzten
Mal zil versuchen, vom Eisenbahn
direkter durch Verhandlungen eine
günstige Losung ihrer Ansprüche zu
erlangen. Der Strcikerlaß ist schon
gestern durch den Vcrbcmdspräsidcn
ten Barker erlassen ' worden und
tritt am 17. Fcbr in Kraft. In
crner Proklamation an die 300.000
Verbandsglieder ermahnt Barkcr die
Arbeiter,, nicht 31t Gewaltmaßregeln
ihre Zuflucht zu nchmcn und immer
gefetzestreue Bürger" zu bleiben.
Frankreich hat Mangel
an Handarbeitern
Paris. 10. Febr. Wie in allen
anderen Ländern, so macht sich auch
in, Frankreich der Mangel an land
wirtschaftlichen Arbeitern geltend, so.
das; das Land jetzt nicht imstande ist,
mehr als die Hälfte seiner vierzig
Millionen . Einwohner zu , ernähren.
Beinahe fünfzig Millionen Acker
Land liegen ,brach. und die Produk
tion von Weizen und anderem Ge
treibe ist seit 1913 aus weniger als
die Hälfte zurückgegangen. Die
jüngere Generation zieht auch hier
; vom Lande in die Städte. '
K
omtce berichtet
riedenstlcrtl'llg ein
Vie Debatte hierüber aber wird erst nächste wochf
beginnen; mehrere andere wichtige Vor- .
; lagen haben im Senat das lvegerecht. j
! 5
Senator 5odge ist etwas versöhnlicher gestimmt
Washington. 10. Feb. (United
Preß.) DaS Senatskomitee für
auswärtige Angelegenheiten trat
heute zusammen, um die Instruktio
nen des Senats, den Friedensvertrag
mit den Einwänden Lodge's in Er
wäguiig zu nehmen und dem Senat
einzuberichten, auszuführen. Senator
Lodge gedenkt, den Bericht schon
heute nachmittag ' zu unterbreiten.
Die Verhandlungen im .Senat hier
über aber dürften kaum vor nächster
Woche beginnen.' AIs Grund wird
angegeben, daß der Konferenzbericht
über die EisenbahnbilC noch diese
Woche aufs Tapet kommen wird und
daß die Bewilligungsvorlage für den
diplomatischen .und Konsulardienst!
noch diese Woche erledigt werden
muß.' Lodge will .vorerst alle vorue
genden dringenden Geschäfte im S&
nat erledigen, ehe die Ratifikation
des Fneomsdertrags wieder zur
Sprache kommt.
Inzwischen werden verzweifelte
Anstrengungen gemacht werden, eine
Milderung der Einwände Lodge zu
Artikel 10 zu erlangen, so daß auch
Präsident Wilson einverstanden ist.
Hierzu aber bedarf es einer Zwei
drittelmehrheit; 64 Senatoern müs
sen für diesen Milderungseinwand
stimmen. ; , .
Du? Senatoren sehen ' ein, daß,
falls sie den Vertrag mit Einwan
den ratifizieren, die dem Präsidenten
nicht genehm sind, alle Beratungen
Zeitverschwendung gewesen sind.
Man. scheint' vom besten Willen ba
seelt zu sein, die Ratifikation her
beizuführen. . Der Nest der Woche
wird dckzu vermnckei' werden, Plane
zu schaffen, alle Debatten über den
Vertrag, möglichst zu verkurzen und
die Angelegenheit ' schleunigst zum
Abschluß zu bringen.
'Lodge hat sich bereit erklärt, in
gewissen Punkten nachzugeben? er
will die Beschlüsse der Zweipartei.
Deutsch-belgischer
Vertrag nufgehoben
Berlin, 10. Febr. Nach der Zci
tllng Am Mittag" hat die deutsche
Regierung Belgien benachrichtigt,
daß , das , belgisch-deutsche Finanz.
Ucbereinkommen wegen der belgi
fchen Beteiligung an den Ausliefe
rungs'Fordcrungcn für ungültig er
klärt werden muß. Das Tageblatt"
weist darauf hin, das; die National
Versammlung das Nebereinkommen
überhaupt , noch nicht angenommen
habe. ,
Höhere preise für
Uohlen verlangt
Washington. 10. Febr. Die Be.
schivcrden einer großen Anzahl von
Grubenbesitzern aus dem Weichkoh
Icndistrikt, daß sie bei dem jetzigen
festgesetzten Maximumpreiö und der
Lohnerhöhung von' 14 Prozent an
die Bergleute mit einem' Verlust
operieren' würden, hat die Kommis
sion zur Beilegung des Kohlenstreiks
bewogen, ein Spezialkomitee zur Zu
samnlcnstcllung aller . die Preislage
bestimmenden Faktoren zu ernennen.
Der Vorsitzende Robinson betonte,
daß der Kommission alle Autorität
zur Festsetzung der Preise fehle.
Diese Befugnis würde, die Kommis.
sion erst erbitten, wenn sie zu der
Ansicht gekommen sei, daß 'eine neue
Preislage unumgänglich notwendig
wäre. ,
New Jersey adoptiert
Frauenstimmrecht
Trenton. N. F., 10.. Febr. Ein
Vcrfassungszusatz, der den Frauen
das Stimmrccht gewährt, wurde von
der Staatslegislawr mit 31 gegcn
21 Stimmen ratifiziert. Dadurch ist
die Annahme deö AmeirdementS voll,
zogen, da dcr Senat die Ratifikation
in der letzten Woche mit 13 gegen 2
Stimmen vornahm, . Die Unter,
fchrift deö Gouverneurs Edwards ist
gesichert, da dieser em giftiger Be
sürworter de KrauentiLunrechtS ist.
Konferenz gelten lassen und auch h
dem Votum der Völkerliga nicht aus
seinem Originaleinwand bestehen
Gegen diesen hatte Viscount Greq
in seinem Schreiben an die Tkmes"
Einwand erhoben. Lodge verlangte,
daß die Ver. Staaten ebenfalls sechs
Stimmen haben sollen, denn ebenso
viele verlangt England zusammen
mit seinen Kolonien, oder Lodge er
klärt sich mit einer Stimme einver.
standen, falls England das Vowm
seiner Kolonien fallen läßt und sich
mit einer, Stimme im Rat der Völ
kcrliga begnügt. Lodge selbst wird
keine Milderung seines Standpunk
tes Artikel 10 gegenüber beantra
gen, hat sich jedoch damit einverstan
den erklärt, deck milde Einwändler
Mlderungsgründe vorlegen. Demo,
kratische Senatoren wollen keine Ab
änderung, des Textes im Vertrag
dulden, und Senator Johnson wird
nach wie vor darauf, beharren, daß
die Ver. Staaaten im Rat der Völ
kerliga mit ebenso diel" Stimmen ver
treten sind, wie Großbritannien.
Radikale Blatter.
wieder gestattet'
Berlin, 10. Feb. Verteidigüiigs
Minister - Noske hat das Wieder
erscheinen der Freiheit", ,.und der
Rote Fahne" ton gestern an ge
stattet, ober die Warnung Beigefügt,
daß sie bei dem geringsten Versuch
bei der ohnehin schrecklich ernsten
Lage des Landes" Unruhen zu stif
ten, gänzlich unterdrückt werden.
(Tns Komimmisienorgcnr ' Die rdr,
Fahne" mußte, am 14. Januar auf
Befehl Noskes ihr Erscheinen ein
stellen, während Die Freiheit" schon
feit längerer Zeit unterdrückt war.)
,, Die Fl" in der Schiveiz.
Genf,' 10. Äeb. Die Influenza
breitet sich in der Schweiz immer
weiter aus und Hunderte' von Er-
krankungen werden aus den große
reu Städten gemeldet, doch ist keine
Zunahme der Sterblichkeit eingetre
ten. Im Kanton Tcssin wurden öf
fentliche Takzunterhalwngen und
Feste verboten. Die Schlafkrankheit
hat an einigen Orten ihr Erscheinen '
gemacht und 9 Todesfälle infolge
dieser Krankheit wurden gemeldet.
Verhaftung Radikaler.
Chicago, 10. Febr. In Harvey,
Jll., wurde ' eine angebliche Ver
sammlung Radikaler von der Pou
zei gesprengt und 12 Personen ver
haftet. Dem Vernehmen nach wur
den dort anarchistische Vortrage ge
halten und durch Lichtbilder , erklärt.
. Franzosen gegen Ausländer.
Paris, 10. Febr. Die Regierung
hat eine Vorlage in der Deputierten
kammer eingebracht, wonach kein
Ausländer in Frankreich Hotels oder
Restaurmts führeil darf. Es hat sich
im Laufe des Krieges herausge
stellt., daß diele Hotel und Restrau
rantbesitzcr Agenten des FeindeS
waren. Auch dürfen von jetzt ab kerne
Ausländer Anstellung in Kommis
sionshandlungen, Munitionsfabriken,
chemischen Anlagen und in - den
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ViKaiser Karl wohlhabend.
Wien. 9. Febr. Die Gerüchte,
daß der frühere Kaiser Karl in be
drängten Verhältnissen lebt, wird m
einer halboffizicllcn . Note wider
legt. Es heißt, daß der frühere Kai
fer noch im Besitz von mehreren
Millionen Kronen ist, viele Juwelen
besitzt irnd daß die Exkaiserin eben
falls Juwcleil habe. Es wird ferner
verneint, daß die Regierung sich ge
weigert habe, seine Privatjuwelen
zurückzugeben. Nur 'solches Eigen
tum, welches der Krone und dem
Staat gehöre, wurde verlangt.
Wetterbericht
Für Omaha und Umgegend, fui
Ncbraska und Iowa Schön hcutT
nacht und Mittwoch. Nicht vicl Vcr
änderung in der Temperci. , - : -'