Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 31, 1920, Page 4, Image 4

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    Seite -Tägliche Omaija Tribi'me , -Samstag, den 31'. Januar 1920
Tägliche Omha Tribüne
TRIBUNE PUBLISHING C0VAL. J.JTTER, Trc.
Zz7s'lkrt St. ' rhonti Tyier 340. ObuW Neb.
Du MoUi, lowi, Brauch Üslicei 414 6tb Are.
PrciS dcS TgeblattZ: Turch den Trager, pcr Wochr
12"2 Cents; durch die Post, bei Vorausbezahlung, per
hr $(100; sechs Monate $3.00; drei Monate $1.50.
Preis dcS Wochenblatts M Vorausbezahlung
$2.00 das Jahr.
Entered e econd-clasi mattes March 14, 1912, at
the poBtosiice cf Omaha, Ncbraska, ander th et of
Congress, March 3, 1879.
Omnhg, Nebe., Camstng, den 31. Januar 1920
Eine Warnung und eine
Aufmunterung.
lAuS dem Milmaukee Herold".)
Die Bewohner deutscher Abstammung in den Ver.
einigte Staaten Ersuchen jetzt natürlich auf alle mög
liche Weise, den Stammesgenossen drüben unter die
Anne zu greifen. Und Das ist nur natürlich und
macht ihren Herzen alle Ehre. Es wird allüberall mit
gearbeitet an dem HilfsMerk, um die Arme drüben
mit . Kleidung und Nahrungsmitteln zu versorgen.
Aber man sucht auch finanziell zu helfen, und dies
kann tatsächlich dadurch geschehen, das man deutsches
Geld (Mark) oder deutsche Sekuritiiten wie Munizi
palBonds oder Obligationen ankaust. Ties ist dazu
angetan, (Äold nach den deutschen Lande zu bringen
und die Valuta deutschen Geldes zu heben.
Schon aber sind in den Vereinigten Staaten wie
der Schwindelgeschäfte entstanden, die sich daö Be
streben hier Ansässiger deutschen Stammes, den
Stammesgenossen drüben zu helfen, zu Nutze machen.
Und da mag sofort eine Warnung ausgesprochen wer
den. Man kaufe niemals Mark auf Option", das
heißt auf Zeit oder Ablieferung in drei, sechs oder
neun Monaten, ausgmommen vielleicht von einem
längst bestehenden soliden Bankhaus. Doch immerhin,
wer den Teutschen helfen will, sollte Mark direkt für
baar kaufen, denn nur ein solcher Kauf kommt dem
deutschen Vaterlande zugut. Di? Geschäftsleute, die
euch aber jetzt Mark auf Option" zu? Lieferung in
iei, sechs und neun Monaten bei nur geringer An,
zahlung verkaufen, kaufen tatsächlich gar nicht Mark
cn, sondern warten ruhig die Frist ab, da sie daS Geld
abliefern sollen, sind dann aber sehr häufig ver
schwunden. Eine ganze Anzahl derartiger Schwindel
firmen sind schon entlarvt worden, und ihr fchänd
liches Handwerk ist ihnen gelegt worden.
Auch wer deutsche Obligationen, wie z. B. ganz
sichere deutsche Städte.Vonds jetzt kaufen will, sollte
sich umsehen, von wem er kauft, sa daß er nicht über
dorteilt wird. Es find im Osten derartige Papiere
schon häufig bei dem jetzigen Kmfe zu hoch verkauft
worden.. Verläßliche Häuser tun dies nicht, sondern
man erhält durch sie absolut sichere Papiere sozusagen
spotbillig. In der Milwaukee Sonntagspost" vom
18. Januar wurde ein Artikel von Georg von Polen;
veröffentlicht, dem Cref der New Dorker Bank-Firma
Von Polen; & Co., in dem der Verfasser darauf hin
weist, daß das deutsche Volk, außer für die kurze Ueber.
aangsperiode vielleicht Kleidung und Nahrung, keine
Almosen, brauche, sondern vor allem Geschäftsver
träum, das heißt Vertrauen auf seine Redlichkeit, auf
seinen Fleiß und seine Arbeitskraft. Und, daß wer
dieses Vertrauen haLe, nicht auf Sand baue, wenn er
sein (Seid in deutschen Papieren anlege, sondern reichen
Jinsund Zinseszins ernten werde; zugleich aber noch
etwas Anderes, die Dankbarkeit des Landes, in dem
seine. Wiege oder die Wiege seiner Eltern stand."
m . ,
. ,. .
Den Ausführungen der wohlunterrichteten Will
waukee Zeitung baben wir nur hinzuzufügen, daß es
ihre erwähnten Gründe waren, die den Herausgeber
dieser Zeitung veranlaßten die International Ex.
change", ein Wechsel, und Schiffskarten-Geschäft zu
gründen und in Verbindung mit dieser Zeitung zu be.
treiben. Wir senden Geld an Verwandte und Freunde
draußen, stellen gegen Zinsen Geld für hiesige Leute
auf Banken in Deutschlands Oesterreich, usw., und der
kaufen deutsche städtische Wertpapiere. Wir verkaufen
ferner Schiffskarten auf fast allen Linien nach Europa
und geben gerne Auskunft über die jetzt so schmierigen
Paß.Regulationen. Den erwähnten Artikel des Finan
ziers Herrn v. Polenz habm wir ebenfalls unsern
Lesern unterbreitet. Wer als pon unsern Lesern in
dieser Hinsicht sicher und zu den mäßigsten Waten be.
dient sein will, der wende sich an unsere International
Exchange". Wir sind gerne bereit, mündlich oder schrift.
lich, jede weitere Auskunft zu erteilen.
Die italienische volkspartek und die
& Daumenschrauben.
, Infolge der jüngsten Wahlen in Italien ist be.
kanntlich die katholische Volkspartei in so bedeutender
Stärke ins italienische Parlament eingezogen, daß sie
dann eme ausschlaggebende Stelluna m bebauen
5' llch wahren, scheint ausgesprochene
bslcht der Führer zu sein. Mußte ö,ch Premiermi,
ttster Ritt! seinen Versuch, die Volkspartej auf die
Regzerimgspolitik zu verpflichten, aufgeben. Infolge
dessen sah er sich genötigt, von der Ententepolitik ab.
zurüchen. Sa muß ma nämlich die Tatsache erklä.
ren, daß die italienische Regierung ihre Verbündeten
wissen ließ, sie sei nicht in der Lage, neue Verträge
mit ihnen abzuschließen. Außerdem verweigerte die
italienische Regierung dem Ultimatum, das Clemm
au zur Uebergabe an Deutschland vorbereitet hatte,
ihre, Zustimmung, was vor allem auf die Rücksicht,
die sie auf die katholische Volkspartei zu nehme sich
gezwungen sieht, zurückzuführen sein dürfte. Deren
Preßorgane. die sog. Trustblätter, haben nämlich
Stellung genommen gegen die Forderung de nun
abgewandelten französischen Machthaber. In schärf,
fter Weiss spricht deren Ansichten in dieser Frage der
fortgesetzten Gewaltpolitik ClemmeeauS ein Artikel
auö. der unter der Überschrift Ei Ultimatum an
Deutschland" in den Organen der katholischen Volks
Partei Italiens veröffentlicht wurde, al die Absichten
des unversöhnlichen gallischen Staatsmannes in Rom
bekannt geworden waren.
Ohne Umschweif beantwortet der Arnia oie gra.
ge: WaS ist geschehen?" mit der Erklärung: Nichts
anderes, als was angesichts der Grundsätze, von de
nen die Verhandlungen in Paris getragen waren, ge
fchehen mußte. Der Verband wollte nicht den Frie.
den. sondern die Zerschmetterung der 'Besiegten; er
hasste, daß nach dem Frieden von Versailles Deutsch,
land an Hunger und Bolschewismus zugrunde gehen
werde.. Aber nachdem nun seither einige Monate
verflossen sind und die Deutschen trotz Hungers und
allen Leiden des Elends äk am Leben hängen und
sich der Entfesselung des Bolschelvlsmus widersetzen.
weigert sich der Verband, die Naktikation oer ajer-
träge auszutauschen; dafür legt er , Teutschland neue
furchtbare Bedingungen auf. Die notwenöigerweiie es
zur Beute der Anarchie und deS TodeS machen müs
se." Es habe keine Zweck, lesen wir da weiter, sich
die nackte Wahrheit zu verbergen und sich hinter
schone Phrasen zu verkriechen. Die Welt lasse Nch
heute nicht mehr belügen unk die Mätzchen der Di.
plmnaten dienten nur noch dazu, jene zu warneil, die
den Abgrund erkennen, 'i den man uns führen
mächte
Der Artikel erhebt sodann gegen. Frankreich die
Anschuldigung, daß seine Handlungsweise gegen
Deutschland von einem unauslöschlichen Hasse,' getra.
gen werde. Wer in den Ententcbläiiern," heißt es
dann weiter die Berichte der Journalisten aus
Deutschland verfolgt hat. der weiß, daß die Auslie
fcrung weiterer 400,000 Tonnen Schiffsraummate,
rial nichts anderes bedeutet, als die Teutschen an der
Möglichkeit der Wiederaufnahme jedweden Handels
zu verhindern und sie folglich dazu zu verurteilen,
von dem Mitleide der Sieger zu leben, deren Hart
Herzigkeit nachgerade in allzu entsetzlicher Weise er
wieesn ist. Angesichts, der bolschewistischen Propa
ganda in ganz Europa und auch Italien weiß ein
Lied davon zu singen zu verlangen, daß Teutsch.
land seine Volkswchr auflöse heißt nichts an
dcres, als die Elemente der Ordnung wehrlos aus.
liefern und den Triumph des Bolschewismus zu er.
leichtern. Wenn es noch anderer Beweise bedürfe, fo
genügen dafür die Artikel der .Freiheit", die dein
Vorgehen des Verbanbes zujubeln."
Gegen Joch sich wendend, zieht der Artikel des.
sen Furcht vor Deutschland ins Lächerliche. Wenn
Joch wirklich der Urheber eines so großen Sieges
war, wie ihn seine zahlreichen Bewunderer seit Jahr
und Tag hinausposaunen, weshalb zittekt er dann vor.
jedem Teutschen, der noch sähig ist, ein Gewehr zu
tragen? Genügt es diesem Heide nicht, dem Feinde
alle seine Geschütze., all' seine Munition, alle seine
Flugzeuge, alle seine Kriegsfahrzeuge, all' sein Eisen
bahnmatcrial, all' seinen Proviant, all' sein Geld,
kurz alles, was zum Kriegführen gehört, weggcnom
men zu haben? Hat er auch noch Angst vor den städ.
tischen Sicherhcitsorganen und den, Jagdhütern?"
Sied) ein paar Jahre und der Welt werde die Angst
emes Foch genügen, um ihr die Kraft des besiegten
Deutschland, zu Gemüte zu führen, wie die Noten ei.
nes Clemenccau genügen würden, um der Geschichte
zu beweisen, daß die Zivilisation des 20. Jahrhun
dcrts der eines Tamerlan oder Tschingiskan nicht er
heblich überlegen sei. '
Nicht Vorliebe für Deutschland haben diese ent.
rüsteten Worte diktiert, versichert der Artikel, solidem
die Beleidigung, welche die Entente' der Zivilisation
antue und die Gefahr, in die sie Europa stürzen
wolle. lediglich zu dem Zwecke, ihrem Geiste des Has
ses Genüge zu tun und seine Rache zu kühlen, hinter
der sich Interessen verbergen, die man sich nicht öf
fmtlich einzugestchen traue. Frankreich beklage sich
über die Propaganda, die Deutschland gegen es ma.
cbe. O, es bedarf gar keiner deutschen Propaganda!
Es genügen die Artikel der französischen Blätter und
die Noten Clemenceaus, um die Menschheit beben und
sich aufbäumen zu machen gegen die. Henker des deut
scheu Volkes!" . . - , '
' Nachdem der Aufsatz, der in alle BWer der
katholischen Volkspartci Italiens erschienen ist dann
noch die Negierung darauf aufnierksam gemacht, daß
sie die Konsequenzen ziehen müsse aus der Tatsache,
daß die beiden die Ratisizicrung (des Gewaltsriedens)
ablehnenden Parteien die rath. Volkspartei und
die-Sozialisten mit sa vielen Vertretern in die.
Kammer zurückgekehrt seien, daß sie allein schon die
absolute Mehrheit knien", heißt, es dann zum Schluß:
Das Ultimatum on Teutschland ist nichts weiteres
als, ein Ultimatum an den Weltfrieden.... eine Un
terstützung und Aufreizung - zum Bolschewismus."
Das liberale Bürgertum aber, das 'für seine Rech.
nung auf alle großen Grundsätze verzichtet hat und
nur sei eigenes, unmittelbares Interesse sieht, fährt
dagegen im In. wie im Auslande fort, die Völker
weiter auf den Weg der Anarchie und des Bolschc.
wismus zu führen. Pax, pax.... et non erat paxl"
'Sollen wir dem noch etwas hinzufügen? Nun,
so wollen wir die Frage stellen: Woher kommt' es,
daß die bei uns in der Landessprache erscheinende
kath, Blätter keine solchen Töne anschlagen und pur
immer nachflöten und nachgeigen, was das auf die
große Grundsätze verzichtende Bürgertum" ihnen
vorschreibt? Meiß man denn nicht, daß man so nach
und nach Ansehen' und Einfluß verscherzen muß?
- Amerika."
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I diesen Tagen bolschewistischer Irrlehren hat der Staats,
sekretur Laiising das Lrlgmal-Perganielä der Versassung der Ver.'
Staaten zur Besichtigung ausgestellt. Daö ehrwürdige Dokument
wird für gewöhnlich luftdicht versiegelt in der Bibliothek deS
Ctaats.Tcpartements uütcr GlaS und Rahme aufbewahrt,
fragen ' veranlaßt werden. Obgleich
der Ernst der Lage völlig gewürdigt
wird, zeigen die offiziellen Kreise
kein Gefühl der Panik. Ma glaubt,
die nötigen Opfer sofort bringe zu
müssen und flösse vom Volke, daß cö
sie willig bringen wird. In sachvcr
ständigen Kreisen wird versichert, daß
Frankreich zur Ueberwindung seiner
j'. unzicllcn Schwierigkeiten etwa 5
Jahre beanspruchen wird. Ein grosr
Teil der Ergebnisse der neuen An
leihe wird zur Einziehung von
Papiergeld verwendet wezden. Radi
kale Zunahme dcresleuenmg und
nötigenfalls Beschrankung der Eur
fuhr von Luxusartikel ist ein Teil
des Rcgicrungsprogramms zur Ver
hütung einer ferneren Entwertung
des Frank."
London begünstigt
Finanz-Uonferenz
London. L1. Jan. Der Schatz,
aintskanzler Austin Chambcrlain
wird namens der britischen Regier
uns mit dem britischen Komitee vek.
handeln, welches am 16. Januar
& cvy ... m "
0l Äreii!i?r iouo George ein
Memorandum über die Notwendig
keit einer internationalen Wirt
schafts. und Finanzkonferenz 'über.
reichte. ,
Schisfahrts-Ring soll
keine Schiffe kaufen
, i ' z'
Washington. 30. ' Jan Die Re
gierung perak.styltet eine sorgfältige
Nr,",k,i -titter . Wvaehtif mit , bp
v .v mm.. ";) - " i
Hunderte zuyl Werkauf stehenden
Schiffe, um, die Uebernahme Zer
Fahrzeuge durch einen riesigen
Schiffahrtsring zu verhindern. Die
Regierung ist von dem Bestehen eine
dcartigen RingeS überzeugt, d?r die
Schiffe des , Schiffahrtsausfchusses
zu den niedrigsten Preisen erwerben
will. Die International Mercantile
Marine, eine New Aorker Korpora
tion. hat sich Lrhoten, alle 30 ehe
mals deutsche Pagagierdampfcr.
die der Schiffahrtsausschuß zum Ver.
kauf gestellt hat, in Bausch und
Bogen zu übernehmen. Der angebo
tene Preis wurde nicht bekannt ge
geben. Obgleich ma überzeugt ist.
daß die International Mercantile
Manne auf eigenes Ri stro und m
abhängig von dein gcmutnmßtcn
Trust operiert, wird d Regierung
keine Maßregel aufr acht lassen,
den Bestrebungen dcS RinzcS das
Handwerk zu legen
Krlegsve?!lchergrn könne er
Aeuert werde.
Washington, 31. Jan. Tausende
von Ex.soldaten haben um Er
Neuerung ihrer Kriegsvcrsichetung
nachgesucht. Direktor JoneS hat ent
schieden, daß alle verfallenen Ver
sichcrunge wieder, gültig gemacht
Iwrdcn kömn, wen der Inhaber
. ' r. rti-r v
ein Zjeug7,ls uver icinen eiuno
heitözustand und das Prgmium für
zivei Monate einreicht. ,
Jolvaer Jnngling in Chicaga der
schwlindc.
Chicago, 31. Jan Die, Polizei
sucht nach Spuren von Donald Ha
milton, dem Sohn des Richters Ha
milton von Grinnctt, Ja., der. hier
anfangs Januar mit einer bedeuten
den Geldsumme zum Abschluß ver
schiedener Geschäfte eintraf, und vön
dem Nia seit einer Woche nichts
gehört hat. Man. glaubt, daß er Ver
brcchern in die Hände gefallen ist.
i t tn-n " t
if .
! Ma rmb 4ehMN
; Humoreske tot Ksrl Ammos,
n ! nt
l
Walzer so matt .vleder 8 Ehre.
London. 31. 'Ja.-Gefördcrt
durch Lady Diana Cooper, Tochter
deS Herzogs von Nutland. kon:mt
der Walzertanz in der englischen ex
turnven' ÄeMichast vleöer ,m
Ehre. Die Vagsäle von Mayfair
wende sich ab vom Foxtrot und
Tango, während die Bewegungen
des Shimmie die Damen der ari
stokratischen Welt wieder dem Wal ,
zer zugewendet haben.
Wen man über andere Ansichten
urteilt, begeht, ma leicht den Feh
ler, - ihre schlechte Vertreter mit
eigenen guten zu vergleichen, um d?n
vorgesehenen Triliiiiph nivglichst
sicher und leicht zu erwerben
CaööoÄ u?irö von
Stecher besiegt
New Fork. 31. Jan. Joe Stecher
to Todge. Nebr., gewann bei dem
im hiesige Madison Sauare Garden
zwischen ihm und Earl Caddock von
Anita. Iowa, stattgefundenen Ring,
kämpf die Meisterschaft. Der Sieg
aber wurde jü.n nicht leicht gemacht,
benn erst nach Ablauf- von zwei
S!i-nden und 5 Minuten gelang es
Wechcr, die Schultern seines Geg
uerS zu Boden zu pressen. Der
Lcidscherengriff, verbunden mit der
Uuiklcumnerung eines Handgelenks,
krachte Caddock zu' Fall. Obgleich
Caddock leichter zu Gewicht wer.
i Stecher, griff er henbakt a.
und 'Steche? hatte Mühe, .sich der
Angriffe zu erwehre. Sein Körper,
scherenangriff aber bewährte sich wch
in diesem Match., und heute steht
Stecher als Erster unter allen Ring.
Kämpfern der Welt in dem amerika
nischen Ringe da,' Der Einsatz be
trug tz4ö,00y,' pon welcher Summe
dem Sieger zweidpittel zufalelr..
Das riesige Hau? wax cusvcxkaxft.
ii ,i ,
Frankreich's Rettung
fordert neue Steuern
Tari. 31. fCon. Km Einblick aus
die Entwertung des Geldes sagte der
Jntrausizeant: Dies r,t eine der
schwersten Sri'tn der lekten fünf
Jabre. Wenn keine Heiluna rnosliS
wenn der Brand den Organis
mus engezriffe hat, muß eine
Operation intreten. In der Sprache
der Finanz bedeutet dies Liquid,
tion und Beschränkung unsere
Schulden. Die Finanzpolitik dr
französischen Negierung sucht Han
delsbeschränkuiig mit ander Ratio
nen, besoichcrs imscrn Alliierten
und A!'soziu.'rten zu verhüten, und
Einfuhrvcrbore werden nur durch
die adsslutcn Bedürfnisse der Kurß.
Sie sparen ' Geld sowchl wie die
firi trtfiif ihrir s,,,in miin (&.it
.HIIVHI J.yL. H.t))Vllf .V .
Tr. Weiland, Fremont, wegen der
selben i Rath
Wenn Sie Geld nach
Europa schicken
. oder. . .
einen Betrag für ich dort anlegen
wolleif, wenden Sie sich an uns
Vermittelst unserer . erstklassigen Bankverbindungen im
In. und Ausland sind wix.im Stande nicht nur die billigsten
Tagespreise zu Berechnen, "sondern auch unserer werten Uund
schaft die größtmöglichste Sicherheit bei ollen Geldgeschäften
zu sichern. ' ,
, Wir machen nochmals auf die mißerordmtliche Gelegen
heit zum billigen Einkmif von , , - '
Deutschen Städte-Bcncb
, ,
. k?o bis 5 feige aufmerksam.
Auch bei diesen -Geschäfte wird von unö größte Sorgfalt'
beobachtet. Sie können vollstes Vertrauen in dich 'Geld'
anlagen Haben.' Diese- Bonds sind m ü n d ? i s i ch e x.
Wer nach drüben reisen will, wende sich an uns. Wir
ebnen Ihnen den Weg. und -reduzieren die Schwierigkeiten
auf ei Minimum. , - - '
Schiffskarten
nach allen Häfen Europa'ö und sonstigen Punkte der Welt.
Inten.at?onal Exdiange
VuölkudischkS Wechsel, d Schisssksrtxn-Burcak j Ver
bindnng mit der Tägliche CmnH Tribünc"z v
1597 hou?srd Ltr., v E.nsha, ZUbr.
- Cslephsn: Syler 540. " .
' ; , , ."' '
, . . ', -vr -- v -
Mein Freund Lehmann ist eigent
lich gar nicht mein Freund Lehmonn.
Mein Freund . Lehnmnn ist der
Freund meinek FreudeS Schulze.
Aber da Schulze sehe viel von seinem
Freunde Lehman erzählte, und da
wir unö alle freuten, wenn Leh
mann aus der Durchreise von Frank
surt am Main nach Berlin seinen
Freund Schulze besuchte und mit
ihm, an den Stammtisch kam, sa sag
ten wir schließlich alle: mein Freund
Lehmann. Denn Lcchmann war ei
fidele Huhu, stets zu jeder Schand
l-i ' r.: t;V..
lni cncini mit rivrr, irtuvi.
ülmn er an den Stammtisch kam
trank er fick jedesmal sternhaSelma
ßig. - Und dann wax n besonders
aufgekratzt und ulkig.
EineS Tage? aber lief bei Schulze
folgendes Telegramm ein: Ueber
falle Dich beute fünf . nachmittags
Wohnung. Feierliche' Einholung
Bahnhof, Aufziehen der Gewerk.
fchafien und Ehrensilngfraucn dan
kend abgelehnt. Lehmann."
.Schulze," sagte Frau Schulze,
da? kann ja gut werden , ich ha
be sowieso schon olle Dampf davor,
wie eS enden wird, wenn w heute
abend am Stammtisch den GeburtS
tag de Apotheker? feiert denke
nur a letztes Jahrs aber wenn
nun gar dein Freund Lehman da
zu kommt SÄulze, Schulze, wie
soll das enden! Sorge bloß dafür,
daß Lchmann nicht bet uns, sondern
im Hotel schläft!".
Schulze versprach sein möglichstes
zutun. Und a!S dan um 6 Uhr
mein Freund Lehmann ankam und
die erste stürmische Begrüßung vor
über war, sagte Schulze: .Du, Leh.
mann, da? paßt heute großartig:
das wird ein Fest heute abend, wenn
wir den Geburtstag deS Apothekers
feiern der ganze Stammtisch freut
sich schon, daß du Mitkommst !"
.Rceee, Schulze", erwiderte Leh
mann, daraus wird nichts! Ich
muß mit dem Nachtzuz weiter, und
wenn ich mit dir gehe, sa macht ihr
.nich ja doch wieder blau! Nee, Schul
k?. an euren Stammtisch kann ich
Acht mitgeben, ich kann doch unter
?einm Umständen die Taust ver
,'äumcn, den ich bin Pate, oder
jnr mit einem Oelkopv beim Tauf
;sie sitze Necee, Schulze, fiies
zial geht's wirklich nicht! Andro
malo!" Aber der Geist ist willig, und
öaS Fleisch ist schwach. "Da Schul
zsbeim Vgrte deS Propheten zehn
übliche ' Eide Mor, ex werde be.
fiimmt -darauf achten, baß fei
Areund Lehmann sich nicht gestrichen
voll laufen lasse, und auch rechtzeitig
zum DZug um L Uhr auf den
Bahnhof komme, so sieb sich wein
freund Lehmann brciischlagen und
kam mit. Sein Erscheinen löste ei
m Sturm deS Jubel? suS. Und
merst schien muh alle? gut zu gehen.
Lchmze pruste LehmannS Atioholge.
halt von Zeit z Zeit gewissenhaft
ach der Nüchtemheitstabelle: Um
10 Uhr konnte mein Freund Leb
mann noch ganz fehlerlos Jnkom
patibilität- sagen, und wenn daS
such um 11 Uhr nicht mehr mit völ
liger Sicherheit gelang, so ging doch
,Erzer.trizität" noch vollkommen ein
wandfrei. Aber da kam auch die
Stimmung auf den Höhepunkt, und
.ilö Schulze um 12 Uhr wieder prüf
te, da ging weder .Jnkompatibilität"
5ch Exzentrizität", ja selbst bei
Fulalia" zeigte daS zweite l eine
mi bedenkliche Verwanvtichast nm
im j. Nur .Vmsk" konnte mein
'iyrcnr.lj Lehman poch über jeden
Jweifel' erhaben aussprechen. Da
ußte Schulze, daß eö Zeit .war.
Und so veranlaßte er meine Freund
Zehmpnff mit ihm wegzugehen, was
?r nach anfänglichem Widerstreben
zuch tat: sie oger. in der Richtung
Bahnhof. Ecke der Vahnhofslraße
iber sagte mein Freund Lehmann:
.chullse, geh' heim, leg dich ins
Bett. Schulls, Schullse. du bist
ja ganz betrunken,, ich seh' dich ja
doppelt, Schullsek Ich finde
all hupp - alleine sum Bahn
Hof Schullzecken". und wiewohl
Schulze BöseS ahnte, er' Mußte
schließlich nachgeben. Und mein
Freui-.d Lehmann schwankte los.
Aus dem Bahnhofsplatz legte er
die Hand über die Augen, um fest,
zustellen, ob die große lenchffnde
Scheibe der Mond fej -oder bloß die
Salmhofsuhr. Er neigte zu letzterer
Ansicht,' raffte sich zusammen und
"iellte si'st. daß es erst V Uhr war.
'lnd daß fein Zug um ö Uhr ging.
'S dämmerte ihmauch noch. Glilck
ichenveise sagte ihm ew Tienstmann
im Bahnhp5?kingang, h'e Bahnhofs,
virtschsft sei npch osfen, w& da ging
?r fiirteiit und trank zuy Ernüchio
'ung etliche Tassen schwarzen flaf
fcc?. Ss war er gegen 2 Uhr
uieder einigermaße betriebssähig,
l'ct mißgesiimnit, daß er sich doch
'drr Halte verführe lasten, der
üiirrt, daß er vo der Tauiieierlich.
' ?!t namentlich vom Taufesse doch
!icht de rechte Cenusz haken werde
rber es war Zeit, daß er sein
Handgepäck mit dem Gehrvck und
heu tanjanen Sole dbolitl , Un
lcnucslS zur Äusbewahrungsstell
Z suchte er i der rechten Siocktalche.,
! der linken ötocktosä). in olle W.
stentaschen, in den Hoienmiazen. or,
Brieftasche und dem Geldbeutel -1
der Susbewahrungsschein war wez
spurlos verschwunden. Ra, acht
er, ich kriege meine Handtasche unl,
meine Mantel vielleicht mich sa.
Er sagte also: Ich habe hier heut
nachmittag eine Handtasche abgeg
be. die ich morgen früh in Berlir,
dringend brauche. Ich hae memeq
Ausbewahnuigsschein verloren -i
könnte Sie mir sie nicht so geben?
Nein," sagte der Beamte. ,da !onn
ts jeder kommen, da geht nicht
übet Sie sehen ja nicht ouö wie, el,
Schwindler ich werde mal den
Herrn Vorsieher rusen." Und cm
bald erschien dieser auf der BildflÄ
che. Mein Freiind Lehmann ag:e?
Ich bi Lehmann. mun zu e ner
Taufe nach Berlin: ich muß gleich
mvn mit hem ftufl UM 2 Uhr. tÄs
ut u-o ' -,
habe tneine Handtasche und memen
Mantel hier abgegeben, kann obe
meinen Schein nicht finden könn
te ich die Sachen nicht so habe?'
Na. eigentlich soll's ja nicht sei
aber bitte kommen Sie herein
und suchen Sie sie selbst. Wenn
der Inhalt der Tasche der ist, den
Sie angeben, so sollen Sie Ihr
Sachen , haben." - Erleichteit sucht
mein Freund Lehmann aber seine
Handtasche war -nicht da und der
Mantel auch nicht! Da hat jedej
falls einer den Sckzein gesunde undj
die Sachen abgeholt wie kann
aber auch irgendeinem hergelaufene!
Menschen daS Gepäck ausgehändigt
werden?" Erlauben Sie mal," sag,
te der Herr Vorsteher, daS ist Jhrl
Pech! Geben Sie auf Ihren Scheint
acht, dann -kommt such Jl,r Gepäcks
nicht weg". Wenn der Mann auf
gepaßt hätte, wäre mein Gepäck nicht,
weggekommen; denn er . muß do
wissen wer es abgegeben hat" erw '
derte mein Freund Lehmann giftig
Aber der Vorsteher gab ihm zur Ant
wort: Ja. glauben Sie denn, daß;
derselbe Mann noch da ist, bei dem,
' Sie das Gepäck abgegeben haben?
Der liegt längst im Bett und schläft"
und so gab ein Wort daZ ande
re, der Zank wurde immer hesti '
ger, bis mein Freund Lehmann
plöl.'lich mit einem Blick nach der Uhr,
und den Worten: Es ist ja höchste .
Zeit zum Zuge" wegstürzte.' AI,
er aber gerade dem Bahnsteigschafs
ner feine Fahrkarte hinreichen woll
te, erstarrte er. Von der andern
,?if pr kam ein Gebäcktriiner mit
seinem Mantel und seiner Handta
sche! Mensch, woher haben Sienn
' fit , i n u st f ri ? -i J
mein isepaaf ccrr uie iuii mvm
Freund Lehmann an. Ihr Ge ,
pack?" sagte der Gepäckträger. Sie
haben mir , doch vor eineinhalb
Stunde am Eingang, als ich Ihnen
den Weg zur Bahnhofswirtschaft
zeigte, Ihren Gepäckschei gegeben
und gesagt, iß solle Ihnen die Sa
chen zu dem 'Zug um 2 Uhr brin
aen'." Ra. denn los!" sollte Leh
mann der Tienstmann aher mein
te; Wieso denn lo5? Der Zug , st
I eoen weggriniirrn. no ju .
nicht gekommen!"
Sa konnte mein Freund Lehmann
nicht mehr zur Taufe. Er telegra.
phierte wegen plötzlichen Unwohlzein?
ab und reiste mit dem Morgenzug
nack 'Frankfurt a. M. urück. Svä
ter traf ich ihn einmal bort auf deni
Bahnhof. , Wir, fuhren zusammen.' I
Da erzählte er mir die Geschichte.
ch sagte ganz harmlos: Sie lcsu'
che doch jedenfalls auch diesmal Jh.
ren Freund -Schulze?" Ta hielt er
beide Hände abwehrend vor sich und
sagte: Rein, ich würde es ja gern
tun aber aus dem Bahnhof kann
iif itiifft tift ttipfir fpTintt sn?lsn
I ...m; ...m;. ...v.j. vv.. j.-,
t-llii neulich einmal dort gewesen.
Aber da lachen schon die Gepäcktra
ger auf dem Bahnsteig, da lacht de?
Man mit der roten MüKe. da lackt
der Bahnsteigschaffner und der Mann
an der Handgepäck Aufbewahrung,
da grinsen mich die Diensimännek
am Ausgang an nein, da steige
ich nicht mehr auS ich bin da zu
volkstümlich."
Vervlavvert. Schwkt.
gcrvater in spe (zum künftige
ckwikoersohn): .Ra und ,edt iiri
hoffentlich aus mit den dummes
Streichend
Sckwikaersobn: .Gewiß, die Ber
lobung mit Ihrer Tochter wr mein
letzter!'
Der Serr Professor
Kgchi (zum Metzger): Diesen gra
ßen ttnoche müiZen Sie mx heraus
löse. Mein Herr ist Professor de,
Anthropologie. Wenn der de Sin
chen sieht, läßt er wieder tos ganz
gute Misch kalt werden und studiert
an dem Bei ruml"
E in gegangen. ' Warum
gehst du den gar nicht mehr auiV
-Sa! denk' dir nur. als meik
Schneider gestern . zum drittenmal
mit der Rechnung kam, warf ich ihij
de eine Stiefel meine! letzte Paa,
res nach, und der Schuft hat ihk
mitgenommen!" ,
Gerechtfertigt.' Herr
Zum Donnerwetter, was ist dast
Sie sind kaum drei Tage im
Hause, und schon zum weiten Mal,
komm' ich dazu, wie Sie meine Wki
neptobieren!"
Butler: Sie habe mich ja zu.
Probe ena'"-""
, -i.1? - -y.
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