Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 16, 1920, Image 1

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35. Jahrgang.
Omaha, Nebr., Freitag den 16. Januar,1920
8 Seiten-No. 2jS4
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Erste SitzuQ
der Wkerligll
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Veon Bourgeois zum Präsidenten erwählt: be-
Z dauert in seiner Eröffnungsrede die Richt-
' T . a . . AA .. j-fe- .
. vetellianna oer
tetb Cecil entwirft Programm der völkerlkga.
Pari, 16. Jan. (United Prck.) Die Organisation der Liga kann
Die Völkerliga wurde heute zur,
Wirklichkeit: die erste Sitzung der
selben wurde um 10:35 im Uhren
saal deS französischen auswärtigen
Amts unter Vorsitz bon Leon Bouo
geois, Präsident des französischen!
VölkerligavcrbandS und Präsident
des französischen Senats, eröffnet.
Er wurde zum temporären Vorsitzen
den erwählt. In feiner Eröffnungs
rede sagte Bourgeois unter anderem:
.Die Völkerliga ist mit der Lösung
mehrerer schwieriger Aufgaben be
j traut: es gilt vor allen Dingen, die
Li Bedinaunaen des' Friedensvertraas
in praktischer Weise zur Ausfühnwg
ju bringen. Dann wird m der stcs.-i-ltitution
vorgeschrieben, intcrnaüo
nale Organisationen zu bilden, um
das wirtschaftliche und soziale Leben
zu regulieren, das die Grundlage
zu emer neuen Acra büoen soll.
. i ( j öcrncr gut es, oie uuernallonale a
'" (p her Arbeiter so u gestalten, um
allgemeine 'Zufriedenheit und soiza
lcn Frieden herbeizuführen, in wel
cher Einsicht bereits diel getan wor
den ist.
Und es kam
eine grosze Dürre
w über Israel."
' Los Angeles, 16. Jan. Am
Donnerstag wand fich eine lange
Karawane von Lastautos, mit ver
schimmelten und verstaubten Fäs
ser hochbcladen, von Los 'Angeles
der nuxiianischen Grenze zu. Das
' war der Leichenzug deS Schnapsteu,
fels. Außerstande, auf andere Weift
den Whiskey außer Landes zu beför
der, da die Eisenbahnen nicht im
stände waren, , ihn zu befördern,
mußten die Eigentümer des Feuer
wafserS das Lastauto requirieren.
Vor der Abfahrt wurde jede La
dung von einem Vinnenstcilcrinspck.
tot inspiziert, und xoer Fahrer er
hielt Vefchl, nicht diesseits
Grenze anzuhalten.
5eichenfeier für
Iohn Gerstenkorn
0?ptn 91or. 18 San. rne 86
Wftündige Leichenfeier für John Ger
ly stenkorn begann gestern in den Ca
feS und, Hotels von vteto flott, bei
der cs die Leidtragenden anscheinend
darauf abgesehen hatten, soviel zu
vertilgen wie möglich. In manchen
Plätzen verließ man sich darauf, daß
die Prohibitionsschnüffler ein Auge
sudrücken würden, und die lechzenden
stehlen haüen keine Schwierigkeit,
ihren Brand zu loschen, vorausge
setzt daß man dafür bezahlen konnte.
Champagner kostete $30 die Flasche.
.Highballs' ZI und Whiskey 75
5cnts das Glas. In eines der be.
suchtesten Restaurants wurde um
Mitternacht ein Sarg unter den
Klängen eines Trauermarsches lzin
singetragen, wodurch John Gersten
lorns letzte Fahrt angedeutet wurde.
Wird der Weizenpreis steige?
. Washington, IS. Jan. Weizen
wird gegenwärtig um SO Cents bis
1.00 höher verkauft als der von
der Regierung garantierte Preis
don $2.2st per Bushel. Es wird an.
genommen, daß, sobald die Garantie
aufgehoben ist. der Weizenpreis noch
höher steigen wird, und dies würde
15 CentS Brot bedeuten. Die Re
gZerungsbeamten sind der Meinung,
daß diz Weizenernte dieses Jahr
eine geringere werden wird, da nur
37.770.0.0 Acker mit Weizen bestellt
wurden, während im Vorjahre 60.
000,000 Acker mit Weizen bestellt
wurden. Diese Schätzung ist jedoch
eine trr.!7.lyrenoe. ie urnie im
borigen Jahr war keine normale und
dieses Jahr deutet olles auf eine
gute Ernte V , Die Getreidctcuer
ung könnte eintreten, wenn wir
eine erhöhte Ausfuhr zu verzeichnen
hätten. Mit der Erhöhung der Wei.
. ' :l- vr.Ii- V.X. ..x, .: ,..,
enpreijc cutne uuuj vic iu
"hibt vermindern, denn mit dem
Zriehm werden auch andere Na
tionen mit dm Ver. Staaten in
Wettbewerb keten.
ereiniaren Staaten.
nicht eher als vollständig betrachtet
werden, bis alle Staaten Mitglieder
-derselben geworden sind. Unter jenen
Nationen, die eingeladen ' sind,' sich
zwei Monate nach Friedensschluß der
Liga anzuschließen, haben folgende
zugesagt: Spanien, Argentinien, Pa
raguay, Chile und Persten.
Auch wenn die Ligä vorläufig
noch unvollständig bleibt, so ist die
heutige Sitzung dennoch als der erste
Schritt zum Werdegang derselben zu
betrachten. Der heutige Tag wird in
den Annalen der Geschichte als der
Geburtstag einer neuen Wel. der
zeichnet werden. Freie Nationen ha
ben sich zum ersten Mal in der
Weltgeschichte ' zusammengetan mit
dem Entschluß, daß Recht vor Macht
gehen soll."
Hinsichtlich der ablehnenden Hal
wng der Ver. Staaten der Völker
liga gegenüber sagte Bourgeois:
Eigentlich sollte die Aufgabe, m
dieser Versammlung den Vorsitz zu
führen, Präsident Wilson zufallen.
Wir respektieren die Ernüde, die un
i sere Wastiingtön Freunde bisher ab
'hielten, sich uns anzuschließen, ge
ben uns jedoch der Hoffnung hin,
daß alle Hindernisse bald aus dem
Wege geräunit werden und die Ver.
Staaten einen Platz unter uns, ein
nehmen werden. Erst dann wird die
Völkerliga das werden, wozu sie be
stimmt ist."
Zum Schluß seiner Rede sagte
er: Das Auge auf die entfernt lie
gende Zukunft gerichtet, mit unseren
Füßen aber fest auf dem Boden sie
hend, werden wir , eine Welt bilden,
in welcher die Liga den Geist der
Gerechtigkeit und den' Wunsch nach
Frieden weiter entwickeln kann." ,
Lloyd George, und Edward Grey
trafen verspätet 'zur Sitzung ein;
Präsident Bourgeois bemerkte-deren
Erscheinen und begrüßte Grey als
einen der Väter der Liga. Grey' er
widerte, er betrachte es als die größ
derzte Ehre? bei der Organisation der
. Liga anwesend zu sein.
Earl Curzon, der nach Bourgeois
sprach, ho' mit Nachdruck hervor,
daß mit der bisherigen Geheimdi
plomatie aufgeräumt werden Müsse.
Die Erfolge der intenationalenAr
beitcrkonferenz bilden günstige An
zeichen für die Zukunft der Liga",
sagte Curzon. Alle Verhandlungen
zwischen Nationen sollten von jetzt
ab Lfientllch geführt werden, dadurch
wird gegenseitiges Vertrauen ge
sichert, und die Rüstungen werden
verschwinden." Er lobte die Liga als
ein Mittel zum Frieden, das sich des
Wohlwollen der ganzen Welt' er
freue.
Leon Vourgoiö wurde bei Schluß
der Sitzung, die kurz vor 12 Uhr
erfolgte, zum permanenten Präsiden
ten der Liga erwählt.
Lord Cecil entwickelt Programm.
Lord Robert Cecil, Vorsitzer des
Vollzugsrats der Völkerliga, hat sich
über die Aufgaben der Liga wie
folgt geäußert: . .
Die Völkerliga ist jetzt in Ezi
stenz getreten. Ob sie ein wirklicher
Völkerbund sein wird oder ein Trug
gebilde, hängt von der Haltung der
Völker ab. Unsere Feinde sind: Un
wissenheit, Gleichgültigkeit, Mißer
ständniö und Vorurteil. Viel ist noch
zu verrichten:
1. Ein Plan zur Beschrankung
der Rüstungen muß ausgearbeitet
werden. '
2. Die Bedingungen der Mandate
sind zu erledigen.
3. Mandatoren müssen ernannt
werden. ,;
4. Ein internationaler Gerichts
Hof ist, einzurichten. .'
Derzeit liegen noch diele Zustände
vor., von derm gehöriger Lösung ein
dauernder Frieden abhängt, und
zwar: 4
Die russische Lage; daö wirtschaft,
liche ChaoS Europa; die " Strei
tigkeiten Welche die FriedenSkonfc
renz unerledigt gelassen hat, und die
Mängel deS Vertrags an sich inbezug
auf seine finanziellen Bestimmungen. I
Me diese Angelegenheiten kon
wen in den Wirkungsbereich
der
Wölkerliga."
Doppel-tzinrkchtung
, wird aufgeschoben
Bnndeörichttt Mnnger gestattet Cole
Berufung, tsouv. McKelv gibt
lörammer Zeit.
, Lincoln, Nebr.. 16. Jan. Die
auf heute angesetzte Hinrichtung von
A. Ä. Cole und A. V. Grammer
ist aufgeschoben worden. Cole'ö letz,
ter Wunsch um Berufung ist gewährt
worden. Daraufhin hat Gouv. Mc
Kelvie Grammer einen Aufschub von
zwei Wochen gewährt. Beide sind
aus der TodesLelle in ihre allen
Quartiere zurückgebracht worden.
Bundcsrichter Munger gestattete die
Berufung Col's an das Kieisberu
fungsgericht. Die Richter desselben
! entschieden, daß die Vorladung vom
Obergericht des Staates ausgehen
sollte, vor welchen Gerichtshof Cole's
Advokaten am Freitag morg:n den
Kampf um das Leben der Verurteil
ten tragen werden. Wann die Hin
richtung stattfinden wird, wenn es
überhaupt zu einer solchen kommen
sollte, ist unbestimmt. Wahrscheinlich
werden bis zur Entscheidung des
Obergerichts mehrere Monate berge
hen. Der Scharsrichter Hurlbutt voin
Gefängnis zu Auburn, N. , ist
wieder hnmgekchrt.
Die Hinrichtung sollte heute zwi
scheu 6 Uhr morgens und 6 Uhr
abends stattfinden. Gcfängnisaufse
her Fenton hatte den Anwälten Co
le's versprochen, dieselbe bis zum
letzten Augenblick zu verschieben, um
nötigenfalls Zeit zu einer Berufung
an das Oberbundesgericht in Wash
ington zu geben.
Berichte über
Fiume widersprechend
Paris, 16. Jan. Der Temps"
meldet, daß Italien seine Ansprüche
auf Fiume aufgegeben habe und
auch willens sei, Zara zu räumen.
Wie die obige Zeitung sagt, wird
Fiume und die in Fiume mündende
Bahn der Kontrolle der Völkerliga
unterstellt werden. (Einem anderen
Berichte zufolge soll Italien Fiume'
erhalten daö Hinterland aber an
Jugo.Slavia fallen. Die Red.), ,
Deutsche Deserteure
verlassen die Schweiz
' . . i
Genf, 16. Jan. Nachdem, die
deutsche Negiemng Amnestie allen
politischen Flüchtlingen gewährt hat,
verlassen Deutsche, vornehmlich De
serteure, die Schweiz und kehren
nach Deutschland zurück. Gewisse
Schivcizer Zeitungen drucken hier
über Befriedigung aus.
Senator Poindexter
ermahnt Republikaner
New ork. 16. Jan. Ein dringen
des Gesuch um Unterstützung dcr
Delegation von New Fork wurde
von Senator Poindexter von Wash
ington gestern vor den: republikani
schen County-Komitee gemacht.
Poindexter drang auf Erhalümg
der amerikanischen Unabhängigkeit,
gegen die vorgeschlagene Union mü
Europa", sofortigen Frieden, Wie
derherstellung einer .geordneten"
Regierung in Mexiko und. die Be
freiung der amerikanischen Arbeit
und Industrie von dcr Tyrannei"
der geschlossenen Werkstätte. .
Doppelmord in
North Platte. Nebr.
North Platte. Nebr., 16. &rn
Polizeichef Mecomber - und Polizist
Rogers wurden Donnerstag abend
bon zwei Mexikanern . in Chires
Billiardhalle erschossen. Die Polizei
hatte ein Auge auf zwei verdächtige
Mexikan und folgte chnen in me
Billiardhalle, wo die Mexikaner sich
einer Untersuchung durch die Poli
zisten widersetzten und plötzlich auf
dieselben schössen. Der Chef war so
fort tot. Rogers lebte etwa 10 Minu.
ten. Die Mörder ergriffen die Flucht.
Chires schoß auf sie, ohne zu treffen.
Doch ließ einer der Fliehenden vor
Schreck seinen Revolver fallen.
Chires k-rgriff diesen und," schoß
durchs Fenster, Ter eine der Me
xikaner brach. Im Genick verwundet,
ans .der Straße zusammen. Er
wurde gefangen genommen, während
sein Genosse- entkam. Im Besitz des
Beryafteton fand maneine vollstän
dige Sammlung von Einbrecherwerk.
zeugen. . ' !
Teutsche Truppe räumen Schlesien.
Berlin, 16. Jan. Die deutschen
Truppen haben mit der Räumung
Schlesiens, woselbst demnächst einwirtschaftlichen Bau
PlebiSzit stattfinden wird begonnen,
Holland gewahrt
Deutschland Uredit
von 200 MM. Gulden
Liefert Näyrmittel nd Rohmaterial,
wofür Teutschland w Kohle,
Kali usw. bezahlt. '
Im Haag, 16. Jan. Holland
und Deutschland sind, wie' mitgeteilt
wird, au einem Uebcrcinkommcn
gekommen, unter welchem Deutsch
land ein Kredit von 200 Millionen
Gulden (etwa 80 Millionen Dol
lars) gewährt wird.
Holland erklärt sich bereit. Nab
rungsmittel und Rohstoffe zu lie
fem, und Deutschland wird dafür in
Kohle, Kali und Manufakturwaren
bezahlen. Das Ucbcreinkommen er
streckt sich über ein Reihe von Iah
ren. .
DaS ist die erste Bresche, welche in
die Blockade" gelegt wird, die auto.
matisch mit dem Fallen der Mark auf
zwei Cents einsetzte, und die in
ihren Wirkungen nicht weniger ver
hecrend war, als die englische See
blockade während des Krieges.
Jin Prinzip ist dieses Ueberein
kommen zwischen der deutschen Dele
gation, rnt deren Spitze Kommerziell
rat Richberg steht, mit Vertretern
der niedn-Iändischen, Rccnerung er
zielt worden, wenn auch die Ein
zelheiten noch nicht vollständig aus
gearbeitet sind.
Von früheren konservativen Ge
schäftsle'lten und Bankiers Hollands
wurde die Ansicht zum Ausdruck ge
brächt, daß durch die entwertete
Valuta eine Blockade gegen ganz
Mitteleuropa, einschließlich - Polens,
dessen G.'Id zur Zeit niedriger iin
Kurs steht, als das . . Deutschlands,
der Tschechoslowakei . und Oester
reichs, eine Blockade errichtet wurde,
welche den wirtschaftlichen Bau von
ganz Europa 'in seinen Grundfesten
eerschüttert und gezwungen ist, even
tucll m:ch Amerika zu affigieren.
Es wurde darauf hingewiesen, daß
nahezu 125 Millionen Leute, die
früher einen großen konsumierenden
und produzierenden Markt darstew
ten, nunmehr als Kuiiden vollstän
dig von den Märkten der Welt b
geschnittn sind. " " :;
Hollands eigene Mrischaftlichs La
ge gestalte sich durch -das Herein
strömen von Waren, die Hunderte
von Millionen von Dollars reprä
sentierten, welche aber wegen des un
günstigen ValutaZustandes in Mit
teleuropa nicht befördert werden
konnten, mit jedem Tag unsicherer.
Die großen Speicher . in Rotter.
dam, Amsterdam und anderen Hä
fen find bis zum Dach angefüllt,
und die größten Schwierigkeiten,
Platz für die beständig neu ankam
wenden Waren zu finden, machen sich
geltend. Die alten Ostindischen Siei.
cher, die seit Jahren nicht gebraucht
worden sind, die aber erne Land
marke darstellen, die von den Ton
risten baucht wird, mußtat wieder
um für den Gebrauch herangezogen
werden.
Aehnlich liegen die Verhältnisse in
Kopenhagen wo Kaufmanns guter
aller Art . im Wert von etwa 400
Millionen Dollars zur Verschiffung
nach Finnland, Polen, Deutschland
und Oesterreich bereit liegen. An ge.
wissen für Finnland, Polen und an
dere Länder bestimmten Waren find
25 Prozent cmbezahlt worden, doch
waren die Käufer soweit nicht im
Stande, die reftierenden 75 Prozent
zu begleichen. . .(
Die Preise auf ' gewisse Waren
sind in New Fork derartig gestiegen.
daß sie fccl ihrer Ankunft in Kopen
Hagen wieder verladen ' ukid .nach
New Narr tmua.aeänsi Ynpthen
mußten, UN dort mit einend Profit
verkauft zu werden.
Norwegen hat während des Krie
ge5 vier Milliarden Kronen gewon
nen, ' hat aber infolge von Trans
portpt'klllationen durch die dem
Waffenstillstand folgende ' Periode
zweieinhalb Milliarden Kronen ein
gebüßt. Der Rest des Kriegsgewinns
ist seither angesichts des Steigens
des Lebensunterhaltes gleichfalls ver
lorm geaangcn.
Eine aroße Entwertung deS Gel
des hat in Christian!, daö, waS die
Teuerung anbelangt, von' allen eu
ropäischen Städten an der Spitze
steht, stattgefunden.
In holländischen kommerziellen
und finanziellen Kreisen wird der
Hoffnung Ausdruck verliehen, daß
die amerikanischen Interessen dem
Beispiel Hollands folgen - und
Deutschland Kredite verleihen wer
den, um eö diesem zu ermöglichen,
zu arbeiten und zu produzieren, um
zahlen zu können. Die Ansicht
herrscht hier vor, daß. sollte Deutsch
land untergehen, es den gesamten
Europas
m
sich reiße wurde
vestimmungen des
18. Amendements
i mmmmm
Was man nter demselben zu tun
nd zu lassen hat. (liefet vo
; heute a chtskriftig.
Washington, 16. Jan. Heute
nacht um 12 Uhr tritt das 18.
Amendcment zur Verfassung der
Ver. Staaten in Kraft. Dasselbe hat
folgenden Wortlaut: . Nach einem
Jahr von der Notifizierung dieses
Artikels an ist die Herstellung, der
Verkauf der der Versand berau
scheilder Getränke für . Genußzwecke
innerhalb der Ver. Staaten u.id al
ler Territorien unter ihrer Gerichts
barkeit, sowie die Einfuhr in diese!
ben oder die Ausfuhr von denselben,
verboten.
Was vor. jetzt an gestattet ist:
Man kann geistige Getränke in
den bonded" Regierunaslaaerbäu
sern halten. ,
Man kann Spiritussen im Hause
haven, sie bort trinken und bonafide
Gästen vorsetzen.
In Krankheitsfällen
kann man
sich vom Arzt Spiritussen verschrei
ben lassen und dieses Rezept in der
Apotheke fülle., lassen, , wobei man
nicht über ein Pint für jede 10 Tage
erhält. ,-
Man kann beim , Umzugs' seine
spintuosen mitnehmen, wozu man
die Erlaubnis der Staatsprohibi
tionsdirektors einholen muß.
Was von letzt an verboten ist:
Man kann nirgends in den Ver.
Staaten Spiritussen kaufen. .
Man kann mit gesetzlicher Berech
tigung keine Flasche in der Tasche
tragen . '
Man kann keine Spirituosen trin
ken, außer in der eigenen Wohnung
oder als bonafide Gast im Heim ei
nes gastfreien Freundes. ,
Man kann seine Spintuoscn nichts
von einem Lagerhause oder einem
anderen Aufbewahrungsort in seine
Wohnung nehmen,
Man ' kaun keine Spirituosen in
seinem Klub oder Hotel haben, wenn
man nicht dort seine gesetzliche Refi
denz hat. In diesem Falle muß man
sie in seinem eigenen Zimmer der
in einem Behälter haben, 'über den
man üllemigö und cxkklfive'k on
trolle hat. - ; -:
Man kann nicht zwei gesetzliche
Wohnplätze in derselben Ortschaft ha
ben.
; Man kann keine Fruchtsäfte kau
fen, nachdem dieselben angefangen
haben, zu gären.
Man kann keine' Spirituosen aus
dem Lande tragen oder senden.
Mm kann keine Spirituosen in
das Land tragen oder senden.
Die Welt am Vorabend
eines neuen Urieges
Die britische Herrschaft in Indien
von Bolschewistcn bedroht; Kon
. ferenz in Paris.
London, 16. Jan. Wie die Lon
doner Presse behauptet, bereiten sich
auf der gegenwärtig in Paris statt
findenden -Konferenz alliierter
Führer große Entscheidungen be
treffs Rußlands" vor. Es wird da
rauf hingedeutet. daß ein großer
Feldzug gegen die Bolschewiki ge
plant wrd. Der britische Kriegsmini,
ster. Churchill, der erste Lord der
Admiralität Walter Hume Long,
der Befehlshaber der großen briti
sche Flotte Beatty und Fcldmar
schall Wilson sind sofort zur Kon
ferenz nach Paris berufen worden.
Es wird auch als bezeichnend be
trachtet, . daß die ganze atlantische
Flotte im Hafen von Plymouth zu
sammengezogen wird, um nach dem
Mittelländischen Meer zu den Friih
jahrsmanövern in See zu stechen.
Die Alltontaten machen aus dem
das Vordrängen der, Bolsohewistcn
bedroht- . ,
Komponist Te Koven gestorben.
Chicago. 16. -Jan. Dcr berühmte
amerikanische Komponist De Koven
ist hier heute einem Herzschlag er
legen. Er wurde im Jahre 1861
in Middleton. Conn.. geboren.. Un
ter anderem hat er die amerikanische
Oper Rip Van Winkle", kompo
niert. Dij bekannteste seiner Lieder
kompositivnen dürfte wohl O Pro
mise Me', sein.
Clemeuccau ist Kandidat.
Paris, 16. Jan. Eswird gcmel
dct, daß Premier Clcmencecm die
Kandidatur für das Präsidentenamt
angenommen yaoe. ,
- 4UUU1UI UU3 UCIIII . , Ä .. . , r, . , f. . V
Ernst der Lage, hervorgerufen durch schen Kaisers ersucht wlrd. Sle wird
die entscheidenden Siege . der Bol i f(l)emlt(lj am Samstag abge-
schewisten, durchmis kein Hehl. Die 'Wo werden.
britische Oberhoheit in Indien und , JJ
rtn!.rfl fh,s- in des Friedens von Versmlles und
Brhan arbeitet
fiir NatWtim
Empfiehlt Unterwerfung der Demokraten unter
die republikanische Mehrheit im Senat;
Demokraten nehmen ihn nicht ernst.
Bryan will Vertrag aus der Politik heraushalten.
Washington, 16. Jan. William
Jcnnings Bryan ' setzte heute seine
Anstrengungen für sofortige Ratifi.
merung des neoensverrrages un
ter den demokratischen Senatoren
fort? er sucht für seinen Plan, unter
allen Uinständcn den Vertrag sofort
zu ratifizieren, Propaganda zu ma
cheii, und empfiehlt,' wenn auf an
dcrem.Wege nichts zu erreichen ist,
Unterwerfung unter die republikani
sche , Mehrheit des Senats. , Bryan
kam am Donnerstag abend m der
Hauptstadt an. Trotzdem sein Vor.
Mag. daß die Demokraten, 'wenn
alle anderen Mittel nicht ausreichen,
! den Sitzungssaal verlassen,- und den
! Republikanern das ' Feld für eine
Jetzt über $5,0
im Hilfsfonds
Der Hilfsfonds für die Notleiden
den von Mitteleuropa hat jetzt die
Summe von etwas über $30,000 er
reicht, was die Gründer des Hilfs
Werkes, sowie jeden Geber zu diesem
Werke mit Genugtuung erfüllen
muß. Nur ist die Summe immer
noch nicht groß genug. Das Elend
draußen ist nesengroß, wie aus ab
len Privatbriefen hervorgeht, die
, letzt täglich ln größerer Zahl emtref
ftn. Deshalb sollten alle, die zu dem
edlen Werk noch nicht beigesteuert
haben, nicht länger zögern, ihr
Scherflein beizusteuern. ! .
FinauzBericht. , -Bisher
kollektiert und
veröffentlicht ...... .. .$29,816,71
DrMus ' . Candy
Omaha ......... ..i
Omaha Transfer Co. .. .
Clise ' Schulz, " Omaha.. .
LouiS Bostwick, Omaha..
Hy. Pieper, Dewitt, Ne.
braska .... ....... i,
John Lorbeer, Serum,
Nebraska ..........
Fred Hagedorn, Papil
' lion, Nebraska......
Emil Grothe, PapUion,
Nebraska
Isist An
1U"-
2.00
1.00
1.00
5.00
50.00
4.00
18.00
Deutscher Predigerverein
Lincoln, seinen ganzen
gegenwärtigen Kassen
bestand ........ 24.07
' P0.021.78
' . Gust. Haueisen,
2924 So. 17. Str.
Alle Sammler in Omaha, welche
Ouittungsbücher in Händen haben,
und dieselben voraussichtlich nicht
mehr benötigen, werden gebeten, die
selben an mich zurückzusenden oder
an untenstehenden Adressen abzuge
ben:
1307 Howard Str., Tribüne.
.1423 Leavenworth Str.. Hau
eisen. . -
2924 So. 17. Str., Haueisen.
17. und Caß Str.. Musikheim.
Auslieferung des
Ex-Raisers verlangt
Paris 16. Jan. Der Oberste Rat
hat eine Note an die holländische
Regierung entworfen, in welcher um
die Auslieferung des früheren deut
ladet die holländische Regierung zu
einer Verbindung mit den Alliierten
zwecks Erreick-ung dieses Zieles hin.
AMel 227 der Versailler Frie
densurkunde erklart: Die alliierten
und assoziierten Mächte beschuldigen
Wilhelm den Zweiten von Hohcnzol
lern, früheren deutschen Kaiser, des
höchsten Vergehens gegen die inter
nationale Sittlichkeit und Heiligkeit
der Verträge. Ein eigener Gerichts
Hof wird zur Verurteilung des Be
schuldigten gebildet werden, wodurch
ihm die Garmltien für eine Vertei
digung gewährleistet werden. Er
wird auö fünf Richtern zusammen
gesetzt sein, von denen die Vereinig,
ten Staaten von Amerika. Großbri
tannien, Frankreich. Italien und
Safcrnt je einen ernennen. -
Ratifiznrung mit den Vorbehalten
des Senator. Lodge überlassen sollen,
in den Rcihen der Demokraten nicht
ernst genommen wird, fährt Bryan
fort, denselben als letzte Lösung .der
Frage zu empfehlen. Demokratische
Senatoren, welche am . Donnerstag
abend mit Lodge und anderen Re
publikanern eine Konferenz abhiel
ten, beraten sich mit ihren Kollegen
über gewisse Aenderungen, in den
Vorbehaltendes Sen. Lodge, welche
auf der Konferenz ' , vorgeschlagen
wurden. Ueber die Einzelheiten dieser
Vorschlage wird Stillschweigen be
obachtet. Die Teilnehmer' an der
Konferenz waren' die ' Senatoren
Owen,' Hitchcock, McKellar und
SimmonS auf der ' demokratischen,
und Lodge, Lenroot. New und Kel
log auf der republikanischen Seite.
Bryan spricht sich über ; seine
Mission in Washington ' wie ' folgt
aus: Es unterliegt keinem Zwei
sei, daß die Mehrheit des Volkes so
fortige Natifizierung des ' Vertrages
wünsche, wobei ihm dcr Wortlaut
desselben ziemlich einerlei ' sei. Eine
Einigung zwischen beiden . Parteien
sei der beste Ausweg, einmal weil
dadurch der Vertrag aus der Poli
tik herausgehalten werde, und" weil
den Senatoren Zeit gegeben würde,
sich dringenden häuslichen Aufga
ben zuzi:wenden.
Fernec würde durch gemeinsame
Ratifizientng der ' Vertrag mit
größerer Mehrheit angenommen, als
in jedem anderen Falle, wodurch der
auswärtige Einfluß der Ver. Staa
ten' gehoben würde. Bryan .wieder
holt? seine Aeußerungen, daß für
j ''Ttnff kinS ' Ä,,,!!??!?.' ,
f vt vw-. jutlfcllft-lWL;p tinfc.
! Kompromisses, durch die Republik.
ner, die Demokraten es. ihnen über
lassen sollten, den Vertrag nach ihrem
eigenen Geschmack zu erledigen.
Nachher könnten die Demokraten den
Kampf, für ihre Ansichten vor, das
Volk bringen. Dadurch würden die
Republikener in die Verteidigung
gedrängt, da sie erstens einen mög
lichen ; Kompromiß zurückgewiesen
hätten, und zweitens für die Verzö
gerung d?r Ratifikation verantwort
lich seien. Bryan hofft stark auf so
fortige Erledigung der Frage. Er
versuchte, seine Meinungsverschieden
heiten mit dem Präsidenten wegen
des Vertrages soviel wie möglich zu
verkleinern. Bryan . hatte eine Unter
rcdung mit dem, republ- Senator
Kenyon von Iowa, der sich um die
Aufstellimg eines Komitees von 8
Demokraten und 8 Republikanern
bemüht hat., Dieses Komitee stimmt
mit Vryans Ansichten über die Be
Handlung , des Friedensvertrages
überein. . "
Radikale drohen mit
allgemeinem Streik
i
London. 16. Jan. Eine Berliner
Depesche an die Exchange Telegraph
Company meldet, daß die radikalen
Elemente Deutschlands beschlossen
haben, wegen der Verhängung des
Kricgsr?chts einen allgemeinen Streik
zu inszenieren. Es wird gesagt, daß
ein solcher Streik eine Revolution im
Gefolge haben, müsse. .'
Streik in Italic' verhütet.
London. 16. Jan. Es wird offi
ziell gemeldet, daß der drohende
Streik der Banhangestcllten in Ita
lien abgewendet wurde; die Eisen
bahner haben sich mit den ihnen von
der Regierung gestellten Bedingun
gen einverstanden erklärt.
Ein neues Jahr haben wir jetzt,
aber bis wir neue Menschen haben,
werden wir wohl noch etwas warten
müssen.
Wetterbericht
Für Omaha und Umgegend
Bewölkt und kälter heute nacht und
Samstag.
' Für Nebraska Bewölkt und
viel kälter heute nacht und Samö.
tag, mit frischen Nordwinden und
wahrscheinlich leichtem Schnee im
westlichen Teil des Staates.
Ar Iowa o Bewölkt und kälter
heute nacht und Samstag.