Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 12, 1920, Image 1

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Omnha, Nebr., Montag, den 12.' Januar 1920
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Vertrag
So erklärt Baron v. cersner unö hofftöatz auck
cte ver. Staaten oen FrieöenSvertrag
balö ratifizieren werden.
Auslieferllng Deutscher dürfte zu wirren führen.
PariZ,
Zeichnung
12. Jan. Nach Unter
deS Nachtragsprotokolls
rjr, )... rn.iic:.!:.!!
und dem Austausch der Natifikations
dokumenie sprach der deutsche 23e
vollmächtigte Lersner sein Bedauern
aus, dog die Wer. Staaten nicht
ebenfalls daS Fnedensprotololl ratt,
fiziert Hütten, sagend: Ich bin na
türlich hoch erfreut, daß der Friede
nunmehr zur Tatsache geworden ist;
bedauerlich ist es, daß die Ver. Staa.
ten sich immer noch mit Deutschland
im Kriegszustand befinden. Hoffent.
lich toitj die Situation ' bald eine
Aenderung erfahren. Durch diesen
Friedcnsrertrag werden Deutschland
größere Opfer auferlegt, wie keiner
andern Nation in der modernen
Weltgeschichte. Wir haben im Westen
und Osten Gebiete verloren, die seit
Jahrhunderten Preußisch waren; wir
haben enorme ökonomische Pflichten
übernommen. Nichts destoweniger
bin' ich erfreut, dak der Friede wie.
der hergestellt ist, denn Deutschland
erhalt dadurch seine noch in Kriegs,
gesangenichast schmachtenden aclleb:
ten Söhne wieder zurück
Ueber die Ausführung der Fric
densbedii'gungcn sagte Varon v.
Lersner: Ohne durch die Vcdingun
Bolschewisten-Arche
nach Helsingfoers
.v , .
HclsingforS, Finnland, ' 12.
m.
Das a7..crikanische Transportschiff
Buford'wird im Laufe des Tages
in Hclstngfors erwartet. Wie' bcrich.
tet w:ro, sollen die Pafsag?cre mit
tcls der Eisenbahn an einen Punkt
,;lnnlaNJS beiordcrt werdm, der
Petrograd gegenüberliegt., (Am
Samstag gab eine Kieler Depesche
bekannt, das; die Buford mit den
219 ausgewiesenen Anarchisten an
Bord am Freitag den Nordostsee
Kanal passiert habe, und in Kiel we
gen vorzunehmender Neparatuxen.
einige Tage liegen bleiben müsse,
Bis seht liegen keine amtlichen An
gaben über das Ziel der Anarchisten,
arche vor. Außer Hclsingfors sind
Hango und Abg als mutmaßliche
Landungöplähe bezeichnet worden.)
Besserer Dampfer-
Dlen,t nach Izamburg
Hamburg, 12. Jan. Mo
Glode, kt Vizc.Prafidcnt der Jnter.
national Mcrcantile Marine, der
kürzlich einen 14tägigcn Damvfer
dienst zwischen New Bork und Ham
bürg einrichtete, erklärte heute, daß
er Aerkehr leicht gesteigert werden
könn, sobald das durch die Anfor
dcningen des Sandels und Verkehrs
nokg werde. VMlove traf auf der
Manchuria", dem ersten amerikani.
schen Passagierdampfer, der seit dem
ziricg nach Deutschland ging, hier
ein, um die Organisation seiner Ge
sellschaft für die Aufnahme des
Passagier' und Frachtdicnstes auszu.
bauen. Die Manchuria" konnte in
folge des Wasscrstandes der Elbe
nur unter Verspätung docken. Mcc
Klone sieht der Zukunft optimistisch
mtgegen, dorausgesetzt, daß die
öamburgcr Behörden die nötigen
Lock, und Hafen.Fazilitätm .stellen
können
ttaröinal Gibbons
. . über Chefcheidungen
Baltimore, 11. Febr. Die Ehe.
schcidungen find ein Krebsschaden,
der an unserm Lebensnerven nagt",
sagte Kardinal Gibbons in einer
Ansprache an die International Fe
bcration of Eatholic Alumnae. Der
Nardincl beklagte die laze Gesetzge
bung. durch welche das ,'Ehcschei
dungsübi.! großgezogen würde. .Ich
wollte, daß Ehescheidungen gänzlich
abgeschafft werden könnten. Wenn
die Worte des Apostels: Traget einer
des andrrn Last, wirklich befolgt
würden, dann wären nicht so, viele
lfhescheidnngen. Ich hoffe. Ihr wer.
det in dieser Hinsicht ein Beispiel,
setzen, und danach eifern, einander!
die Wichtigkeit einer Einschränkung
diejcZ Uckcls klar zu machen."
9
nU)kommen
gen gezwungen u sein, haben wir
bereits 2,500,000 Tonnen Kohle
rv. ... . ,
un jjcar.ireicg ausgcneren, irno icq
kann sagen, daß ' Deutschland sein
Möglichste? tun wird, alle ihm auf.
erlegten Vedingnngen auszuführen.
Das bedeutet für die Deutschen aller
dings schwere Zeiten, mit der Rück
kehr der Arbeitslust und Produk.
tionsfreudigkeit aber werden , wir
allen . Anforderungen entsprechen
können. Der Wiederaufbau unserer
ökonomischen Prosperität ist für die
Entente von demselben Interesse wie
für unö. Es, ist offensichtlich, das;
Frankreich vom Wiederemporblühen
unseres wirtschaftlichen Lebens ab.
hängig ist.' "
Er' sagte, das? der französische
Wiederaufbauminister Loucheur mit
ihm wegen der Aufnahme der Hnn
delsbezicqiingen zwischen Frankreich
und Deutschland Rücksprache gcnom.
men habe; er hoffe, daß alle euro
paischm Nationen bei Lösung Wirt
schaftlicher Probleme Sand in Sand
arbeiten wurden.
Die schwierigste Frage", sagte
Lersner, ..bildet die Auslieferung
deutscher Offiziere und Soldaten,
welche wcgen angebl. Verbrechen im
Kriege prozessiert . werden sollen.
Sollten die Alliicrien unnachsicht.
lich darlif bestehen, dann ist die
Ruhe Europas wieder ' gefährdet;
hierauf haben wir die Friedenskon
ferenz aiifmcrksam gemacht. Deutsch,
land ist willens, die Angeklagten vor
das Ncichsobcrgcricht in Leipzig zu
Neuen uns wurde nichts dagegen ha.
bcn, wen der Prozeß unter Kon
trolle von Vertretern der. Alliierten
geführt wird. Es ist zit hoffen, daß
die Entente, hierzu.' ihre Zustim
mung geben wird, obgleich sie sich bis
jetzt dagegen, gesträubt hat." '
Die Ver. Staaten und Teutschsand.
Washington, 12- Jan. Das
Staats.Dcpartement hat Deutschland
die' fori.lelle Ankündigung zugehen
lassen, daß'diö Waffenstillstandsbe.
dingungen der Ver. Staaten Ne
gicrung Deutschland gegenüber im
mcr noch als Richtschnur dienen. Es
ist die Ansicht der Ver. .Staaten",
heißt eö 'N dem Schreiben, daß der
Waffenstillstand immer och in Kraft
bleibt."
Besatzung ertrinkt
als Schiff scheitert
Wchniauth, England, 12. Jan.
Der grove britische Dampfer Tre
vcal wurde während cineS heftigen
Sturmes im englischen Kanal in der
Nähe von St. AlbanS Head auf die
Zimmer Edge Rocks getrieben und
:t ein vollständiges Wrack. 23 Mann
von der Besatzung von 42 Köpfen
sind ertrunken. Der Dampfer, mit
Ladung von Kalkutta nach Dundee
unterwegs. lief , ani Freitag abend
auf. Di Mannschaft verließ das
Wrack in zwei Rettungsbooten, die
sofort umgeschlagen wurden. Die
Küstenwache konnte die Seeleute um
ihr Leben kämpfen sehen,-acr war
außerstande, zu helfen.- Nur sieben
Mann erreichten die Küste.
ttaiser vielleicht
wahnsinnig erklärt
-. , ,
Manchester,' 12. Jan.Der Man
ehester Guardian glaubt eine Lo.
sung der Schwierigkeiten, welche ei
ner Verurteilung deS früheren deut,
schen Kaisers im Wege stehen, gc
funden zn haben. Das Blatt sagt:
Der Ex-Kaiser wird zu einent Ver.
hör vor eine Kommission der All!
ierten vvgeladeu. werden, und wenn
er nicht erscheint-was er möglicher.
weise nicht tun wird wird abwesend
über ihn verhandelt werden. Auf ,
diese Weise wird feine Schuld der!
ganzen ielt durch 'Aussagen von
Zeugen, m,ch deutscher, seinen Brief,
Wechsel und andere Urkunden, klar
gelegt werden, und wenn öS ' nicht
vollstreckbar sein sollt?, wird es doch ,
im Protokoll stehen. Es ist möglich, i
daß dem Ex-Kaiser auf Gnnid von!
auö Holland und Teutschland der
fügbaren .Beweisen., verbrecherischer
Wahnsinn" , nachgewiesen werden
kann.
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Radikale, die von Angestellten des Justiz-Departements
emgefangcn wurden und sich auf dem Wege nach Ellis Island
befinden, wo sie zwecks Untersuchung festgehalten, um schließlich
. deportiert zu werden. ,' : . .r : -
pershing antwortet
auf Schlachterei" Ulage
Washii.-gton, 10. Jan. Die Be
Häuptling des i Brigadegenerals
Sherburne, daß am 11. November
1913 amerikanische Soldaten hin.
geschlachtet seien, weil die Befehle
zum Angriff trotz des Waffenstill.
staiides nicht widerrufen seien, wird
von Gencral Pershing in ' einem
Briefe, du, Abgeordneter Füller von
Massachusetts veröffentlicht, in Ab-
rede geftcllt. Pershing sagt, daß die
anienrarnschen Truppen unter Be
fehlen ovtt'ierten, die von Marshall
Foch allen BcfchlshabeNl der Alli
ierten an 9. Novcniber 1018 migin
gen. und daß Befehle zum Angriff
w schleunig wie möglich zurnckge
nonunen wurden, sobald er von der
Unterzeichnung des Waffenstillstan
deö in .cnntnis gesetzt wurde.
Pershing bezeichnet die Bchauptun
gen, daß amerikanische Truppen zum
AngriN beordert wurden wahrend
die französischen Divisionen stillstan
den, als gänzlich irrtümlich." . i
Der Brief des Generals ist! da
ticrt 21. Nov- 1019 und 'ist. eine
Antwort auf die'Beschuldigilngen
mg Hauptmann Lidcrmore, früher
OPerationeofsizler der Artillcriebri
gade der 02. (Neger) Division, in
einem Briefe an scongreßabgeordne,
ten Füller erhoben hatte.
91 0,tt,0 Darlehen
für Mitteleuropa
Washington, 12. Jan. Finanz.
sekretar Glas; hat Darlehen zum
Gesamtbeträge von $150,000,000
Ute die Beschaffung von Nahrungs
Mitteln für Oesterreich. Polen und
andere europaische Lander nebst Ar
menien vorgeschlagen, um emen
allgemeinen Zerfall des politischen
Zufainmenhangs ' im ' mittleren
Europa" zu verhüten. Sekretär
Gleiß deutet an, daß nach genauerer
Kenntnis der europaischen Verhalt
nisse die Ergänzung der ' vorge
schlagenei: Summen auf $200
Millionen notwendig sein könne.
!ttm -Hmolici am oie, age in
Oesterreich, berief Sekretär Gaß sich
auf diö Erklärung des Kanzlers Dr.
Renner, der einen völligen Zusam
mcnbruch für Ende Janimr als un
abwendbar hinstellte, falls nicht
Hülfe vom Ausland gewährt würde.
Die auswärtigen' Regierungen
werden irgend eine Sicherheit stel
lcn müssen, ehe . die Darlehen ge.
Macht werden.
verbrechen in tvien
nehmen immer mehr zu
Wien, 12. Jan Selbst im Her.
zcn der Stadt Wien finden täglich
kühne Raubüberfälle , statt, und so
unsicher ist die Lage geworden, daß
alle Kutscher und Chauffeure mit
Waffen verschen worden sind um
sich schützen zu können. Wagen, die
mit Nahrungsniitteln stir die hun
gernoe Bevölkerung ankommen.
werden von zahlreichen Banden
überfallen und ausgeplündert.' Die
Stadt benötigt mindestens 2000
weitere Polizisten, um devr Unwesen
Einhalt gebieten zu können. Dazu
kommt, daß die Regierung nicht ge
nua Pferde zur Verfüauna, stehen.
zumal die Unterhaltung eines Pfer.
des in Wien heute eine Summe ko-
stet, welche dem Gehalt deS Kanzlers
gleicht. ' - :
Nach' einer soeben veröffentlichten
Statist'! baben. in Wien im ver.
flosscnen Jahre doppelt so diele
Frauen-Selbstniorde r stattgefunden,
als im Jahre vorher. Die Gesamt,
zalil der Selbstmorde belauft sich auf
1138, und die meisten davon sind
ohne Zweifel auf die schreckliche Not!
zurückzuführen.
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coöge schiebt Schuld
auf Präsidenten
Wa,yiugwii, 152. Jan. In einem
Schrei'bm an das Komitee für ei.
Bmid freier. Völker" von Massachu
sctts gibt Senator Lodge allen nach
einem schleimigen Friedensschluß
verlangenden Bürger ' den Rat. ihre
Winke und Bor chlagc nicht an den
Senat, sondern an den Präsidenten
zu nchtön. Lodae schreibt: Das un,
aufhörlichi: Verlangen gewisser Krei.
se nach weiteren Zugeständnissen des
Senats hilft der Sache derEini.
gung nichts ;'öenn der Präsident hat
nicht nur bei jeder Gelegenheit un
terlasscn, den Senat um Rat' zu
iragcn, sonoern er steht auch noch
jetzt unbeugsam uiit seiner Förde
rung da, daß wir den Völkerbund
ohne alle' Aenderungen ratifizieren
sollen. Dessen hat sich der Senat ge
weigert.. El scheint mir, diejenigen,
welche sofortigen Abschluß wünschen,
würdm besser tun, wenn sie einige
ihrer Vorschläge dem Präsidenten
und seinen Anhängern unterbreiten
würden, dieier aufforderte, die vor
geschlagenenzVorbehalte zurückzuwei.
In dem absoluten Stillstand , der
Verhandlungen über den Friedens,
vertrag zwischm republikanischen und
demokratischen Senatoren ist nur in
soweit eine Aenderung eingetreten,
als sich die Demokraten mit den
milden Einwändlern" unter den
Republikanern über Punkte von nc.
bensächlichcr Bedeutung geeinigt ha
vcn.
Sröbeben-Tätigkeit
in Mexiko lätzt nach
Stadt Mexiko. 12. Jan. Die
Unruhen in der Erdbcbengegend
scheinen nachzulassen. Das Hülfs
werk ist allerorts i,n Gange, und
die Hülfsmannschaft und die Flücht
linge bringen Schilderungen des
größten Elends zurück.
öu Barranca vcuom wuroe ein
Haus mit allen Bewohnern von ei
ner Erd walle verschlungen. Man
konnte die Hülferufe der Verunglück
ten aus der Tiefe hören und ver
suchte, ihnen mit Stricken Nahrung
herabzulassen. Viele Opfer der Flu
ten, die das Erdbeben begleiteten.
sind geborgen worden, und Nachgra
bungen in den Ruinen der zerstörten
Ortschaften vergrößert die Totcnliste
stuiidllch. Mangel an Nahrung,
Wasser, ärztlicher Hülfe und an Klei,
dung rafft viele der Flüchtlinge hin
weg. Die Bewohner, der gänzlich zcr.
störten Stadt Cosautlas haben die
Vorschläge der Regierung, ihre Stadt
der größeren Sicherheit wegen an
einem anderen Ort wieder aufzu
bauen, abgelehnt, da sie den Grund,
den die Gräber ihrer Vorfahren hei
ligtm, nicht aufgeben wollen.
' Verhör über russischen Säuger.
Chicago, 12. .Jan. Die Agenten
der Bundesbehörden stellten Ge
heunverhöre wegen , der Ausweisung
des bekannten russischen Baritonsän
gers Baklanoff von der Chicagoer
Oper an. Er wurde von der Sän
gcrin Vera Amazar angeklagt., daß
er sie vor fünf Jahren unter einem
Eheversprechen, dclb er niemals ein
gelöst habe, hierher gelockt habe..
Darf nicht lande.
San Francisco, , 12. Jan. -Sa
muel Newhouse, ein reicher Seiden
stoffiniporteur aus Buenos Aires, ist
von den Behörden am Landen ver
hindert worden. Es. heißt, daß er
während deö Krieges Spionage für.
Deutschland betrieben habe,
Senatwahlen in
Frankreich
Borlönfige Berichte deuten eine all
gemeine Nlkderlage der Sozia
liste an.
Paris. 12. Jan. Präsident Poin.
care wuroe rn oen Wahlen am
isonntag zuni Senator vom Depar.
teinent der Maas gewählt. Er er
hielt 712 von 772 Stimmen. Un.
tcr. den erwählten Senatoren sind
11 Konservative, 8 liberale Repu
blikaner, 11 Fortschrittlcr, i2 Re.
Publikaner der Linken. 66 'radikale
Sozialistcn, 1 republikanischer So
zmllst.
, Unter den im ersten Wahlgang
gewählten Senatoren find Pinchot,
der Minister des Auswärtigen, La.
veille, Minister der öffentlichen Ar
beiten, Bourgois, früherer Minister
Präsident, Pams. Minister des In
ncrn, ' Noulens, Nahrungsniittelini.
nister, Ribot, früherer Premier, Le
brun. früher Blockademinister. Rene
Renault, der Clemenceaus Sitz ein
nehmen wird, und der die Unter
siützung des Preinicrs hatte, , und
andere Berühmtheiten. ,
Clemcncean wird Präsident. -
Paris, ' 12. Jan. AIs Resultat
der gestrigen Senatswahlen scheint
die Erwählung Clcmenccaus zum
Praftdentcn gesichert zu sein. Nach
den letzten Berichten scheinen die
Anhänger des Tigers im Senat die
Mehrheit zu erhalten. Die Dcpu
tiertenkamincr und der Senat halten
am 17. Januar eine gemcinsanie
Sitzung für : die Wahl des Präsi
denten.
Die bis heute morgen eingegange
nen Berichte scheinen auf -eine all
gemeine ö!iedcrlage der Sozialisten
hinzudeuten. In den Provinzen an
der Seine wurden sie mit überwältU
gcnder Mehrheit geschlagen. ;
Mexikaner ermorden
Gunner" Depew
Los Argeies, ' 12. Jan. Albert
(Gunner) Tcpcw wurde von mexi
kanischen Baiiditcn in der Nähe von
Maricopa, Ariz. ermordet, während
er goldsuchend in der Gegend umhcr
streifte. Er verteidigte sich so gut er
konnte, gegen seine Angreifer, wurde
aber Zule?t überwältigt. Depew er
langte, während des Krieges eine
Art trauriger Berühmtheit durch
seine sensationellen Munchhausiaden
über seine Kriegserlebnisse. die von
einem leichtgläubigen Publikum un
ter patriotischem Schauder in zahb
losen Exemplaren als lautere Wahr,
heit verschlungen wurden. Später
iiaii tt uiicuuu uu icqi cu
Uinli. SU - I- ' - - 1.. - 1 . Tf
Filmschauspieler in bluttriefenden
Kriegsb:ldern , aus. Als der Ge
schmack für seine Leistungen mit der
zunehuinden Ernüchterung ver
schwand, war Depew von seinen rie.
slgen Tantiemen nichts übrig ge.
blieben und er suchte als Goldsucher
wieder z, l Reichtum zu gelangen.
Nolchak's Truppen
völlig zersprengt
Londin, 12. Im Nach einem
Tclegraii.m der Daily Mail von
Harbin u?,tcrm 9. Jan. wird von
japanischer Seite bekannt gegeben,
daß Jrkutsk völlig in den Händen
der sozialistischen Revolutionisten
sei, und daß Admiral Kolchnks Ar.
mee gänzlich zersprengt worden' sei.
Die japanische Zivilbevölkerung hat
Jrkutsk verlassen. . Nach anderen
scheinbar 'zuberlässigen Quellen ha
bcn die Tschechoslowakei und Ja
paner mit den Bolschewisten ein Ab
kommen getroffen, wonach sie sich ge
genseitig nicht belästigen werden.
Es wird amtlich bekannt . gemacht,
daß die amerikanischen Truppen Bc.
fehl erhalten haben, bis zum 1.
März die Mandschurei zu verlassen.
Admiral Kolchak. der Diktator der
Allmss'.schen Regierun ' in Sibirien,
soll nach einer drahtlosen Meldung
von, Moskau am Freitag von einein
Oberste-.! Pepeliaieff verhaftet wor.
oen fein, um, Kolchak die Leitung
der sibirischen Angelegenheiten aus
oer Hand zu nehmen..
In einer Depesche von Riga wird
vom baltischen . Kriegsschauplatz be.
richtet, .daß , lettische Truppen seit
Freitag die Bolscheivistenstellung
durchbrochen haben, wodurch ein
Rückzug von deren ganzer Armee
notwendig wurde.
Auf dem südlichen Kegsschau
Platz beanspruchen die Bolschewisten
andäuernde Erfolge gegen Tenikine.
Nach einer drahtlosen Meldung von
vtoskau haben sie Nakhitschevan, ei.
nen wichtigen Punkt. 18 Meilen siid.
westlich von- Novotscherkask. einae.
nonnneg
B
rhlln W Kaichf
NfRWkMn sor
,, , ' . ! . ,
Fordert Senatoren telegraphisch auf, sich über,
f diese Frage bis zum 1 6. Januar zu j
einigen; feine Rede in Chicago.
Er äußert sich, datz er Niemandem gram fei.
Lincoln, Nebr.,, 12. Jan. Wil
liam I. Bryan war gestern zu kur
zem. Besuch seines Bruders einge
troffen und war abends der Haupt,
sprecher bei einer Jubelfeier der
Prohibitionistcn in der First Chri
stian Church. Er sandte an mehrere
hervorragende Senatoren Depeschen,
sie ersuchend, sich spätestens bis zum
18. März auf die Ratifikation des
Fricdensvertrags zu einigen, an
welchem Tage die Völkerliga zum
ersten Mal in Paris zusammentritt.
An wen die Depeschen abgegangen
waren, sagte Bryan nicht. Im Laufe
des heutigen Tages hielt Bryan drei
Reden; eine vor der Universität, die
andere vor dem Commcrcial Club
um die Mittagszeit, und die dritte
am Nachmittag bot den Mitgliedern
der konstitutionellen Konvention.
Dein Vertreter einer Zeitung ge
gcnübcr sagte Bryan, er wisse noch
nicht, ob er als Kandidat für die
Nati onalkonvcnti on auftreten werde ;
sicher aber sei, daß er der KonvM
tion beiwohnen werden sei es nun
als. Dclegat oder Zciwngskorrefpon
dent. Den Plan, eine große Rede
toiir zu jetzigen Zeit zu unternch
nicn, hat Bryan sollen gelassen; er
wird wahrscheinlich am Freitag in
Washington sein, um dort eine Rede
zu halten; auch am 19. Februar
wird er dort sprechen. Dann wird,
er sich nach Florida, begeben, um
den Rest des Winters dört zu ver
leben., ' : ," ' : :
Die politische Lage in Nebräska
besprechend sagte Brhan, , daß die
Spirituosenfrage nunmehr endgWg
beigelegt fei. Zwischen 894 und
1 91 0' .erklärte er, ging in. der de
mokratischen Partei des Staates al
lcs. harmonisch zu; dann würde die
Spirituosenfrage aufs , Tapet ge
bracht und die Folge war, daß es
zehn Jahre hindurch mit der Har
mouie der Partei ' vorbei war; die
Prohibitionsfrage aber ist jetzt ein
für alle. Mal beigelegt. Ich hoffe,
daß die wicdervereinte demokratische
Partei in Ncbraska in allen fort
schrittlichen Maßnahmen der Nation
die Führerrolle übernehmen wird."
Befragt, ob er glaube, daß alte
Feindschaften in Nebräska, verursacht
durch die Spirituosenfrage, berge,
bcn und vergessen sein würden, gab
er zur Antwort: , Weshalb nicht?
Dieselbe Feindschaft entstand über
eine Streitfrage, mit der Beilegung
derselben sollte sie ebenfalls ver
schwiiidcn. Sollte, ich einen Feind in
Ncbraska haben, so liegt die Feind
schaft ganz und gar auf dessen Sei.
te. Wir müssen uns mit Fragen der
Gegciiwart beschäftigen, , gleichviel
welcher Meinung wir auch' über die
Svirituofenfrage waren."
Bryan für Vorbehalte.
Chicago, 12. Jan. In einer Re
de vor dem Jroquois Club befür
wortctc W. I. Bryan eine freie und
offene Diskussion des Friedensver.
träges im Senat der Ver. Staaten.
wobei Zugeständnisse verlangt und
gewährt werden können. Wenn dann
kein Vergleich erreicht werden kann,
müssen wir zeitweilig uns der rcpu
blikanischen Maschine fügen."
Für diesen letzteren Fall schlägt
Bryan vor, daß genug demokratische
Stimmen sich der Abstimmung ent
halten sollten, uin den Republik,
ncrn die verfassungsmäßige Zwei.
dirttelmchrhcit zu geben, durch wel.
che der Fricdeiisvcrtrag .und der
Völkerbund mit Vorbehalten ange
noiiiuien werden könnten; das Volk
müsse sein Urteil an der Wahlurne
abgeben. .
Bryan bestritt, daß die deinokra.
tische Partei gespalten' sei. Der Wi
derspruch zwischen den Aeußerungen
des Präsidenten und seinen eigenen
am Jacksontage beruhe auf einem
Unterschied in der Methode, nicht
im Ziel."
Bryan ia Omaha, '
Die Tatsache, daß William Jen
nings Bryan heute abend vor einer
demokratischen Massenversammlung
im Auditorium zu Oaha reden wird,
erregt in weiten Kreisen ein unge
heures und für viele unerwartetes
Interesse, wie aus Berichten und
i
i
Anfragen ' aus , allen Teilen deß
Staates hervorgeht. Diese Ncde wird
Bryäns erste öffentliche Aeußerung
sein,.nachde er sich auf dem Jackson
Bankett, in Washington in offenen
Gegensatz zu . der Friedensvertrags
und : Völkerbundspolitik deS Präs
denten stellte. i': . r - :
Ueber ; den mutmaßlichen Inhalt
und die Tragweite seiner. Rede ge
ch.en die Mutmaßungen weit ausein.
ander. Es steht! jedoch zu erwarten,
daß ' der alte 'Vorkämpfer demokra
tischer Prinzipien in seinem Tuscu
lum ein Programm entworfen hat,
wodurch er seine Partei den Irr
gängen der letzten Jahre und der
sicheren , Niederlage zu entreißen
hofft. Um 6 Uhr wird im Parton
Hotel, ein Empfang stattfinden. Den
Vorsitz über, die Versammlung führt
Wm.' H. Thompson' von Grand Js.
land. ' , , .
Von Omaha geht Bryan nach DeS
Moines, wo er zwei Reden halten
wird.' '
Anti-Seoitions Bill
im Senat angenommen
Im Repräsentantenhaus wirb über
eine andere schärfere Maßregel
beraten. .
Washington, 12., Jan. Eine An.
tiSeditionsvorlage, welche schwere
strafen auf Handlungen der , Pro
paganda zum Umsturz der .Regie
rung durch Anwendung von Ge
walt , setzt, - wurde vom.. Senat ohne
namentliche Abstimmung angenoni
en und an das Repräsentantenhaus
übergeben. ; . , ;' ; ; .
Senator Vorab , opponierte der
Vorlage.weil sie demGeneralpostmei
ster die Zensur über die Presse ver.
leihen wurde. Dem gegenüber er.
klärte Walfl). Montana, daß die Ver.
läge einzig und allein gegen solche
Propaganda und Tätigkeit gerichtet
sei, welche die Anwendung von Ge
walt zmn - Umsturz der Regierung
bezweckte.
Vorab brachte eiiien Zusatz zur
Vorlage durch, wonach Personen,
denen 'radikale Literatur von der Be
förderung durch die Post ausgeschlos.
sen wird. vor irgend einem Bundes,
gericht' klagbar- werden können, wo
durch die Kosten und die Verzöge.
rung der mreichung emer Klage
in Washington vermieden werden.
Mittlerweile hät das Haus über
feine eigene Vorlage . zu demselben
Zweck-beraten und hat sie fast fer.
tiggestellt. Die Maßnahme' deS R
präsentantenhauses, welche in ihren
Grundzügen i die revidierten Vor
schlage des Gmeralanwalts Palmer
enthält, belegt Übertretungen des
Seditionsgesetzes mit ungemein har.
ten Strafen. Unter andern erklärt
sie die Todesstrafe-gegen solche Auf
rührer für zulässig, denen in einun
Geschworenengericht , Verschworung
gegen die Regierung mit ' Verlust
menschlichen Lebens nachgewiesen
werden kann. Unter dieser Maßregel
könnte Angeklagten das Recht der
Zeugnisverweigerung zu ihren eige
iien Ungunsten abgesprochen werden.
Unter dieser Maßnahme können
Ausländer erst , zu ' einet Zuchthaus
strafe verurteilt und nach Verbüßung
derselben deportiert werden. Die
VerurteillUig von amerikanischen
Bürgern bringt, wo nicht die Todes,
strafe angewendet werden kann, eine
Zuchthausstrafe von nicht über '20
Jahren und ci.ie Geldstrafe von nicht
über $20,000 mit sich.
Wetterbericht
Für Omaha 'und Umgegend
Teilweise bewölkt heute abend und
Dienstag. Kälter om Dienstag.
Für Nebräska Teilweise bewölkt
heute abend, wärmer im südwestli
chen Teile. Dienstag allgemein schon
und kälter.' , '
Für Iowa Bewölkt heute abend;
wärmer im äußersten ostlichen Teil
und kälter im nordwestlichen Teils
und am S1 tsLznoik bewölkt
und ' ' ' .
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