Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 10, 1920, Page 5, Image 5

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    Seite 6-Tägllcho Omaycl Tribüne-SamStag,
den '10. JanuKr 1920
Uns Lolumbus, Aebr.
Columbuö. SHcsir.. 8. ffon Tii
Platts County Gcflügclauöstclluiig
rrreiazte hmte ihren Glanzpunkt in
einem seinen Chicken Dinner, welches
Von den Damen der Association um
Mittag gegeben wurde, an welchem
Iicy laut Dailtt News" namentlich
auch die Leute der 'Presse wieder
'einmal satt essen konnten. G. 83.
Drinnin, Präsident der Association,
fungierte als Toastmeister und stellte
Prof. Cornman von der Staats.
Universität, vor, welcher einen mit
viei Viimor gekürzten Vortkag hielt,
um den Leuten die Hühnerzucht so
recht anS Her m lenen. Edaar
Howard wurde aufgefordert, den
Zainen den Dank den Anwesenden
auZzusprechen für das herrliche Mit.
tagcsscn, welchem Austrag er sich
mit der an ihm gewohnten Gcwmidt.
'hcit entledigte. Auch Vibian Vrian,
der Auktionator, machte einige Pas.
sende Bemerkungen und dankte Hrn.
Prof. Cornman für seine Darlcgun,
gen. , 4
Die Kirchenchor . Gesellschaft der
jungen Leute' der deutschen refor.
micrtcn Gemeinde an der 11. Stra.
ße hält heute Abend ihren regulä.
rcn monatl. Untcrhaltungscnd.
Wm. Krüger. Albert Schwanye. I.
Ochlrich, Wm. Stubbleficld und L.
Holman bilden das UnterhaltungS.
Komitee.
Herr und Frau C. G. Hickock
reisten heute Mittag nach LoS An
gcles, Cal., zu einem längeren Ve
such von Frau Hickocks Schwester,
Frau A. C. Osborn. Unterlvcgs hat.
tcn sie sich eine Zeitlang in Oakland
auf. mn einige Tage ihren Neffen,
Walter Osborn, daselbst zu besuchen.
Die Coluinbus City Musikkapelle
fängt hellte Abend mit ihren Ucbun
gen an, um im Sommer ihre so
belichten Konzerte iin Stadtpark
, wieder geben zu können, worauf sich
Siele jetzt schon freuen.
Der Bericht des State Enginecr
ing Department bctrcfss des Zu
standcs der Unterlage des in Aus.
ficht genommenen Bauplatzes für das
neue ColirthauS, bestätigte die An
gaben" des Architekten und des Spe
zial.Jngcnieurs Hingegen macht
dieser Bericht noch Mannt, daß wohl
im ganzen Platte Valley kein Platz
für einen Courthausbau gefunden
werden könnte, der nicht auf gleiche
Weise mit Flugsand unterlegt wä.
re, Die Supervisorcn scheinen . auch
verständnisvoll diesem Bericht zuzu
stimmen und wollen die Ingenieure
veranlassen, auch an anderen Plätzen
Bohrungen vorzunehmen, um ' die
Bestätigung dieser Voraussetzung zu
crhaltcil. . ,
Coluinbus, Nebr.. 9. Jan. Ein
17jährigcr Student der Staats.
Landwirtschaftsschlile, ein Sohn von
Farmer R., I. Nacche bei , Central
City, erschoß sich am Mittwoch in
fcinqm Zimmer im Hause von F.A.
Vcnnctt in Lincoln. Kurz vorher hat.
te er im anlicZendcn Zimmer ein
Bad genommen. Als der Schüfe ge
hört wurde, fanden Vcnnetts das
Schlafzimmer sowie auch das Bade
zimmcr geschlossen, .und erst der
Sheriff war imstande, mit einem
Nachschlüssel die Türen zu öffnen.
Der junge Mann lag mit gckrcuz
Seschrlnkt aus dl berdor
rngeildkN Lkichcnbkl!ek. Un
(-, Milgliedicholk bei den
National tekcttb Morttciaii' ilt
Ihr Wuranlie. as, der lktzle
Xtutft, btt bor. uns ?dr-n dabm.
kielchikknen Lieben xrwielrn wird.
btt stelle i(t. Unser Motto ist, Der
Menschheit kester iu dlenen."
WsyLWfumIWg
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1307 HOWARD STREET, '
t
OMAHA. NEBRASKA,
ten Armen auf seinem Veit, den
Nekolver noch in seiner Rechten. Ein
Schuß in die Schläfe hatte sein Le.
ben ausgelöscht. Die Leiche wurde
nach Castle, Noper & Mathew Lei
chenbcstattciis.Etablissemcnt , gebracht.
Keine Anzeichen scheinen vorzuliegen,
warum der Unglückliche sich das Le
ben genommen.
Die Gcflügelauöstcllung, die beste
die Platte County bis jetzt abgchal.
tcn, hat heute ihr Ende erreicht und
befriedigte allgemein. Matt. Abts
scheint von den lokalen Ausstellern
die ineistcn Preise erhalten zu ha
ben in den verschiedenen Klassen.
Die Preiöverteilung ist heute noch
nicht beendigt und können die Ge
winncr erst später gennant werden.
Aus Grand Island.
Grand Island, Nebr.S. Jan,
Die Stadtverordneten haben in letz,
tcr Mittivoch Sitzung eine Ordinanz
beraten, wonach jeder Grundcigcn
türner 30 Tage Zeit erhält, die n5
tigcn Gas und Wasserleitungsröh.
ren Verbindung mit seinem, an
einen neuen Strabenpslastcrungs
Distrikt grenzenden Grundstück, - zu
machen, weil es nicht erlaubt ist,
nach Legung der Pflasterung die
Straße wieder aufzureiben. Eine
Strafe bis zu $100 würde eine der
artige Gesetzesübertretung zur Folge
haben. ,
Frau Jennie Koester reichte einen
Schadenersatzanspruch in letzter Sit
zung des Stadtrats im Betrage von
$1180 ein für einen Annbruch, den
sie durch einen Fall auf einem mit
Eis bedeckten Seitenweg erhielt.
Außer des'' gebrochenen Armes er.
hielt sie andere körperliche Verletzun
gen, wodurch sie seit dem 4. Dez.
1919 arbcitsuntauglich gewesen ist.
Der Fund einiger vorzeitlicher
Zähne, welche kürzlich beim Sand
aufziehen aus dem Kochlcr Lake aus
einer Tiefe von 35 Fuß emporge.
bracht wurden, beweist, daß bor vie
len tausend Jahren Tiere von eigen
tümlicher Art hier hausten. Die Un.
tersuchung dieser Zähne und anderer
Knochen, welche in der Ncbraska
Universität , vorgenommen wurde,
versetzt diese in ziemlich gutem Zu.
stand erhaltenen Skelette in die
Pliocene-Periode oder Post.Glacial.
Zeit, welche nach Berechnungen der
Forscher etwa 25,000 Jahre alt ist.
i Täs Platte.Tal muß zu jener
Zeit bedeutend tiefer gelegen haben.
I. H. Haug lieb sich von Dr.
Kelly wegen Gallenstein operieren.
Der Patient verschied jedoch auf dem
Operationstisch, trotz Anwendung
des Pulmotors.
' tzekmatsklänge
Ziellos in' ich umher in weiter Ferne
Weit fort von Haus in einem frem
" den Land. ,
Ich jagt vergebens nach dem Glückes,
sterne,
Fand nicht ein ehrlich Freundschafts,
band.
TaS Mutterbild, da? liebste aller
Frauen.
Umschwebte mich oft hell in dunkler
Nacht
Auf meinen Neiscn durch die frem
den Gauen,
Ich sehnend an die Mutterlieb' oft
dacht.
Des Waters Nat, der stciS so schlicht
. und bieder,
Klang manches Mal im Traume
mir ans Ohr.
TaS treue Herz der Schwester und
der Brüder
Wie Marchenzauber kommt ' mir
alles vor.
Bin ich auch hier von Sprachgcwin
umschwirret,
Sich lockt mich doch das traute Hei
matslied.
Die Mtitiersprach' mein Herz nie.
mals . verwirret . '
Die alte Weise stet? mein Herz
- durchglüht.
So will ich denn mein starreö Herz
bezwingen.
Bis ich zum Heimatsherde kehre
wieder.
Wo mollig traute alte Weisen klin
gen Und Hi!imatsklängen lauschen kann
ich wieder.
. : Walter F. Hegemann.
Omaha, Nebr.
Wkitcre Opfer des Holzalkohols.
Waibinaton. 10. San. Andrem
Omen, ein Chauffeur, wurde in sei
ncm Auto, welches an einen Stele
aradbenpfosten acrannt war. tot
aufgefunden. Genuß eincS Holzalko
holgctranks. war die Todesursache.
Zur selben Zeit starb eine Negerin
in einem Hospital an derselben Ur
sache. Ein Opfer des ZitronenEx
trakts würd auf der Straf ausae.
hoben und ins Hospital gebracht.
Die e neuen Falle von Vcraifmng
durch gefälschten Whiskey werden zu
einer Untersuchung deö Holzalkohol
Handels durch die Großgcschworenen
führen. "
IW'a(PKa30Sg3gTOSgCC3
Die ögg.Ichxckr irr
Uojllilkcr Uaiottsltöt.
Bo Prof. Tr. G. ohfcldt.
Man weiß im allgemeinen nicht
zeraoe viel von der kleinen mealen
öurgischcn Hochschule an der Grenze
,bes Reichs. Erst wahrend der Jahr
lehnte nach 1870, in denen die Stn
bcntenzahl vt andetthalbhundert
aus mehr als tausend im letzten
Kriegösemestcr sogar auf fast zwei
lausend gestiegen ist, habeil Leh.
?er und Lernende aiich von jenseits
öcö Harzes und des Mains nach und
nach häufiger den Weg nach Rostock
gefunden. Bor der Neichsgrün
düng und zurück bis in den Anfang
des 13. Jahrhunderts hat die Uni
versität aber einen ausgesprochenen
llleinstadt und KleinlandEharakter,
In der Negcl nicht viel mehr bss
weilen auch weniger noch als hun
dert Studierende, zumeist aus Meck
lenburg und der nächsten Nachbar
,'chaft stammend, sülleit" während
dieser-Zeit die Hörsäle der ebenfalls
durchweg der norddeutsches Heimat
angehörenden Dozenten.
Als den mecklenburgischen Herz?
gen und dem Nostocker ?iat vom
Papst die Erlaubnis erteilt wurde,
eine hohe Schule zu errichten, fehlte
kö in dem weiten Gebiet der nieder
deutschen und skandinavisclicn Nord
und Ostsee Küstenländer von der
Rheiiimüiidung bis nach Liv-' und
Laltland hin noch gänzlich an ei
ncr ähnlichen ' wissenschaftlichen Bil
dungsstätte. Nur m Nande des
niederdeutschen Sprachgebiets, in
Köln, Erfurt und Leipzig, gab es ein
paar Hochschulen. , Ihnen gegenüber
lag Rostock fast in der Mitte der be
zeichneten weiten Ländermassen, zu
gleich aber auch an einer von allen
Seiten, zu Wasser .und zu Lande,
leicht erreichbaren Stelle. Denn,
nicht weit von Rostock, in Lübeck und
Hamburg, den mächtigen Hanscstäd
ten, die auch die Nostocker Universi
tätsgrundung gefördert hatten,
drängte sich das Handclstreiben der
ganzen nördlichen Lander zusam
men. 'und auch Rostock selbst nahm
damals an diesem Verkehr und Gü
teraustausch in ganz beträchtlichem
Maße teil.
So mußte Rostock, von dem in er
Gründungsakte noch hervorgehoben
wird, daß es durch ein gesundes Kli
ma ausgezeichnet sei, zu Ansang des
15. Jahrhunderts anss beste für die
Aufnahme einer weithin wirkenden
.wissenschaftlichen VildungSanstalt ge
eignet erscheinen. Und die Ge
schichte nicht liloß der ersten Jahre,
sondern der ersten Jahrhunderte der
Universität hat denn auch 'gezeigt,
daß die Erwartungen der Gründer
berechtigt gewesen sind. ; Schon in
den ersten Semestern muß die neue
Hochschule nach hen Matrikelein tra
(jungen von einem halben tausend,
wenn nicht mehr. Studierenden be
sucht gewesen lein. Aus dem We
sten, von den Mündungsgebieten von
Elbe, Weser und Rhein, auI den
skand!navisck.jn Königreichen, aus
Livland und Kurland und aus dem
ganzm weiten Gebiet bis zur hoch
deutschen Sprachgrenze waren . die
Wissensdurstigen gekommen. Am
sterdam und Riga. Bergen nd Ko
penhagen schickten zeitweise nicht we
Niger Scholaren nach Rostock als
Hansestädte wie Bremen, Stettin und
Danzig., Unter den reichlich 12.000
Studenten, die die öfters lückenhafte
Matrikel bis zum Ende des 15.
Jahrhunderts aufzählt, finden sich
gegen 1100 Skandinavier, 400 Nie
derländer und weit über 200 Bai
ten. Man kann sich darnach vor
stellen, welch ein Bild lebhaften und
bunten Scholarentreibens die mittel
alterliche Warnowstadt "dargeboten
haben muß. Aber auch sur das 16.
und 17. Jahrhuüdcrt liegen die Ber
Hältnisse nach den Matrikeleintragun
'gen nicht weniger günstig. Auch
für diese Zeit ist als das Gewöhnli
che eine Studentenfrequenz von viel
leicht 300 500, die aber gelegentlich
auf das Doppelte steigt und die einen
gleich starken Einschlag von Auslän.
dern aufweist, anzusehen.
1 Allerdings kann in diesen drei
Jahrhunderten nicht von einem völ
lig ungestörten und ungetrübte Ge
deihcn der Universität die Rede sein.
Auch Rostock blieb von den Zeitstür
wen nicht unberührt. Das letzte
mittelalterliche Jahrhundert brachte
der Stadt langwierige und Karle
Kämpfe mit den mecklenburgischen
Herzögen und , im Zusammenhang
damit wiederholt den Kirchenbann
und die Reichsacht. Auch an hefti
gen Konflikten zwisclen Rat uiid
Bürgerschaft fehlte es nicht. In
dieser sriedlosen Umgebung konnte
die Universität zeitweise ihren Platz
nicht behaupten. Von 143743
mußte sie ihre Tätigkeit nach Greifs
Wald, von 148783 nach Wismar
und Lübeck verlegen. Zu andern
Zeiten wieder brachten die einst hau
figen Pest- und Seuchengesahren daS
Leben der Stadt und der Universi
tät zum Stillstand. Am fühlbar
sten ober grifsen die ReformationS
stürme in daS , gesamte geistige- und
wirtschaftliche Leben ein. An der
Universität horte ein paar Jahre
m4 LuS5.L!!Kt, Vtuden-,
tcnzuwanderung fast gänglich uf.
und Jahrzehnte vergingen dann bi?
zur Schafsung einer neuen anerkann
ten Rechtsgrundlage für die mannig
fachen akademischen Verhältnisse.
Auch die spateren polm chen Ber
Wicklungen und llriegönöte ließen
Rostock nicht unberührt. Trotzdem
behielt die Universität ihre Anzie
hungökrast.
Aber die. Annehmlichkeiten der
Stadt allein würden die Scholaren
Wvcrllch aus weiter Ferne ange
lockt haben, wenn nicht der Ruhm
ihrer Gelehrten das seinige dazu bei'
getragen hätte. Sowohl die Hed
zöge wie der Nostocker Rat hatten eS
sich trotz alles Zanls und Streiks
immer wieder ongelcgcn sein
lassen, die Lehrstühlis mit Männern
von anerkannter Tuchtlglelt zu be
setzen, wie denn auch von der Grün
dungszeit an die Lehrtätigkeit von
angesehenen Gelehrten von Nah und
Fern ausgeübt worden war. Aus
der großen Zahl von einst hochbe
rühmten Namen können hier natür
lich nur einige wenige genannt wer
den. Eine weithin sichtbare Gclehv
tcngcstalt deö 15. Jahrhunderts ist
aber z. B. Albert lirantz, der Ber
fasser großer historischer Folianten
werke, der in Rostock Theologie und
wohl auch Jurisprudenz lehrte.
Noch Zeitgenos cn von Krantz sind
Sann die ersten Humanisten, die tfy
re Schritte nach Rostock lenken. Bon
ihnen behaupten Hermann von dem
Busche, Konrad Celtcs und Ulrich v,
Hütten, die eine zeitlang dort lehr
ten, noch heute ihren hervorragenden
Vla m der EMickte d Wisspn.
schaften. Ebenso Marschalk Thuri-
us, der-sich eine eigene Druckerei ein
richtete, nachdem schon seit 1475 ei
ne Anzahl von prächtigen Dnickper
ken im Rostocks? Fraterklofter berge
stellt worden war. In den beiden
ReformationS Jahrhunderten sind
dann alle Gebiete der Wissenschaft
durch eine lange Reihe von ihrerzeit
berühmten Gelehrten vertreten. Weit
über die Universität hinaus wirkt
in den Reformationskäinpfen - der
Jurist Joh. Oldendorp durch Wort
und Schnft. Das An eben , des
Theologen Tav. Chytraeus ist so
groß, daß er auf Wunsch des Kai
fers beurlaubt wird, um für' die pro-
testantische Kirche in Oesterreich eine
Ordnung und Verfassung zu schaffen.
Mediziner wie Jan. Cornarius und
Simon Pauli: Philologen wie Joh.
Caselius, Joh. Lauremberg, Andr.
Tscherning; Philosophen und Natur
forscher wie Joach, Jungius und
Magnus Pegel werden noch heute in
der Geschichte der Wissenschaft und
Literatur gewürdigt. Von dem da
maligen regeck wissenschaftlichen Le
ben in Rostock können aber auch Tat
fachen wie die' folgenden Zeugnis
geben: 1568 wird ein Botanischer
Garten, vielleicht der erste m Deutsch
land, errichtet? seit 1567 finden re
gelmäßige ' Leichcnfcktioncn statt
1611 wird eine allgemeine UnivLr
sitätsbibliothck eröffnet. 1622 tritt
ans Betreiben des Joach. Jungius ei
ne Gesellschaft für Naturforschung
inö Leben.
Für den im 13. Jahrhundert
dann beginnenden Niedergang der
Universität gibt es mancherlei Grün
de. Außer den in-den allgemeinen
Zeit- und Bildungsverhältnissen lie
genden vo, allem die, die sich aus
den zerfahrenen politischen und Wirt
schaftlichen Zuständen Mecklenburgs
und Rostocks und besonders auch aus
den sogar zur Begründung einer
neuen mecklenburgischen Universität
in Biitzow führenden Streitigkeiten
der Stadt und der Regierung erge
ben. Jedenfalls bleibt der Einfluß
der Nostocker Hochschule während deß
größten Teils des 13. und des lö.
Jahrhunderts auf Mecklenburg und
dessen nächste Umgebung böschränkt.
An dieser Tatsache vermögen auch
tüchtige Dozenten, an denen es selbst
in diesen kleinen und kleinlichen Ber
Hältnissen nicht seh lt, nichts zu än
dern, ebenso wenig wie gelegentliche
Verbesserungsversuche der Landesre
gierung, der die Leitung dcs Univcr
sitätswesens allein oblag.
Zeigt so die Rostocker hohe Schule
keine gleichförmige Aufwärtsbeme
gung,' so mangelt eS dem größten
Teil ihrer Geschichte doch keineswegs
an Größe und Glanz, r ollen ih
ren Abschnitten bietet aber diese Ge
schichte eine Fülle von anziehenden
Bildern, rührigen und bunten Ge
lehrten- und StudententrcibenS in
mitten der Stadt, die selbst in die
sen langen Zeiten so viel Bewegung
und Wandel aufzuweisen hat.
Da sind zunächst die akademischen
Bug der mittelalterlichen Univer
sität. In Kleidung und Lebens
weise zeigen sie. die Lehrer und die
Schüler, daß sie sich als Diener und
Glieder der Kirche fühlen, von der
sie auch ihre Rechte herleiten. In
ihrer dunklen und langen mantel
artigen Tracht gleichen sie, vom Bolk
deshalb als Halspapen bezeichnet,
den Geistlichen, und die ganze Le
benshaltung der zumeist ehelosen
Dozenten sowohl wie der Studieren
den, die beaufsichtigt von den Leh
rern in besonderen akademischen
Häusern, den Regenticn, nach be
stimmter Arbeitö- und Erholungs
ordnung leben, hat einen klösterli
chen Anstrich. Einen allzu düsteren
Ton dürften aber depnoch die Jün
ger der Wissenschaft wohl nicht in
das mUtelaUttIM StsdtbtÄ
bracht haben,' denn auch aus diese,
Zeiten, noch bevor der Geist deo
wander und lebensfrohen Huma-,
nistenscharen herrschend würd,, sind
so manche Züge von Fröhlichkeit,
Ausgelassenheit, ja auch Rohheit
überliefert worden, daß man schmer
lich eine allzu strenge Handhabung,
der Universitäts- und Negentieni
Gesetze annehmen darf.
Neben der großen Schwcster.Uni
versität in Hamburg wird auch Na
stock deshalb seine Eigenart gttoiß
weiter Pflegen können. Hinter den
von Natur und Menschenhand ge
fchafscncn Vorzügen der Stadt steht
die der Universität nicht zurück. An
der Hauptverkehrsader und zugleich
an dem weltabgeschiedenen idyllischen
Klosterhof, dabei inmitten der Stadt
gelegen, ist ' das Hauptgebäude mit
der Viblothek und den benachbarten
wissenschaftlichen Instituten von
überall her leicht erreichbar und doch
wieder mir wenige Schritte entfernt
von den Stadtgrenzen: dem War
nowhafen ' auf der einen und den
Wall- und Toranlagen auf der ande
ren Seite. Einen stattlichen Raum
in der Vorstadt nehmen die einan
der benachbarten Krankenhäuser,
Kliniken und Laboratorien ein, diö
aber in allernächster Zeit bereits ei
nen bedeutenden Zuwachs durch diö
großangelegten, fast fertigen Neu
bauten bei dem Varnsdorfcr Gehölz
erhalten werden. Zeigen schon die
se Neubauten, daß der kleine meck
lenburgische Staat keine Kosten
scheut, wenn eS sich um die Förde
rung des Universitätsinteressen han
delt, so kann erfreulicherweise auch
darauf hingewiesen werden, daß er
gerade in Anlaß des Jubiläums
noch weiteres für den Ausbau der
Universität getan hat: Mehrere neui
Professuren sind geschaffen, einigt
Extraordinariate in Ordinariate ver
wandelt worden, für die Bibliothek
sind neue Räume in Aussicht gmom
mcn, und für diö Verbesserung man
cher Instituts und Vorlesungsein'
ricktiingen liegen Pläne vor. ' Er
gänzt werden aber diese staatlichen
Aufwendungen noch durch die Hilfe
von Freunden der Universität in
Stadt und Land, die die Festtag
nicht vorübergehen lassen wollen, oh
ne auch ihrerseits beträchtliche Mit
tel für mancherlei Studien- und
Wohlsah rtszwecke , zur Verfügung
zu stellen.
Ein Kleiderhaken im Kchlkopf.
In der Sitzung des Vereins
deutscher Aerzte in Prag stellte Prof.
Piffl eiüen äußerst interessanten Pa
tienten vor. Der Mann lag vor mehr
als einem halben Jahr als Soldat in
einem ungarischen Hospital mit ei
nein schweren Typhus darnieder.
Nach der Entlassung suchte er wegen
einer angeblichen Geschwulst im Kehl
küpf bei Professoren und Aerzten
Hilfe. Es bestand der Verdacht, daß
die Geschwulst tuberkulöser Natur
sei und man riet ihm eine Emfer
nung des Kchikopfes an. Später
wurde bei ihm eine Operation borge
nominen und eine Kehlkopfkanüla,
eingesetzt. Trr Patient kam dann
spater auch zu dem Präger Universi
täts-Professor Piffl, der erklärte, es
sei nicht 'ausgemacht, daß es sich um
eine Geschwulst handle, und die
Möglichkeit' eines FreiiidkörperS iin.
jiehlkopf aussprach. Bei einer Probe
Untersuchung entnahm der Professol
ein ckleines Stückchen des Gegenstan
des und ließ es vom Dozenten Star
kenstein mikroskopisch untersuchen, der
feststellte, daß es sich um ein Holz
Partikelchen handle. Prof. Piffl ent
fernte dann durch eine Operation den
Fremdkörper. Es war ein 12 Zenti
meter langes und mehr als bäumen
dickes Holzstück, das sich als Haken
eines Kleiderrechens herausstellte. Es
ist zum Staunen, daß ein Mann mit
einem derartigen Holzstück, welches
die ganze Luftröhre und den Kehl
kopf verschlossen hat, so lange leben
konnte. DaS Befinden des Patienten
ist verhältnismäßig gut. Der Patient
dürfte im Delirium den Kleiderhaken
geschluckt haben.
Seltenes' Naturschnuspiel. Kürz
lich wurde im unteren Teile des
Amtes Laupen ein , wunderschöner
Meteor beobachtet. Eine ziemlich
große feurige Kugel fiel in süd
westlicher Richtung von bedeutender
Höhe in langsamem Laufe gegen die
Erde zu. In scheinbar geringer
Entfernung vom Erdboden zerplatz
te sie in eine ganze ttnzahl hell
leuchtender kleinerer Kugeln, die dann
die eine nach der anderen erloschen.
Das prächtige Phänomen dauerte
wohl 7 bis 3 Sekunden. '
Ein Rcichsvcrmögeusamt ist in
Rendsburg in Tätigkeit f getreten.
Dieses ist aus dem früheren Mili-
t!irBananit und der Garnisonver
maltnng Rendsburg zusammengesetzt.
N?!t Unhi'rt'fwrmrm hisr flTJnrftrtnhÄd.
Wl. . . VW. VV.jtUIIV)JV
schäfle ist einstweilen der Vorstand
des früheren Militär Bauamts
Rendsburg, Regierungsbaumeister
Lchnlcnburg, beauftragt. -
Neue- Fahndungsstelle. Eine neu
Fahndungsstelle zur Herbeischafsung
veruntreuten SeeresauteS ist in
Nürnberg errichtet worden; sie ha
kürzlich lhr Bureau aufaetan und
bearbeitet die drei Kreise Oberfran
ken, Mittelsranken und Unterfran
ken. Der Fahndungsstelle ist au$
eine KriminaMeiluv onaeglis,
dert. ' "" - :
mwmi
STERLING, FRANCS, MARKS, ' LIRE.
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, Tägliche Omaha Tribune
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Tagliche Omaha Tribune, 1307 Howard Str., Omaha, Nebr, i I
Werte Herren! 1
Hierinit sende- ich Ihnen Z. flr Monate Dr lt I
Tägliche Omaha Tribüne, '
I viurca staute
!
Nctljaway Jnry entlassen.
Die Jurn'in dem Kriminal Pri
zck gegen Claud L. Nethaway, der
vor Richter Sears zur Verhandlung
kam. konnte sich, aus Schuldig oder
Nichtschuldig des Angeklagten nicht
einigen. Der Richter enmesz die Ge
schworeilrn. County-Anwalt Shot
well konnte keine Auskunst geven,
wann , ein iZweitcr Prozeß festgesetzte
werden soll. Nethawn wurde unter
seiner alten Bürgschaft freigelassen.
Klassifizierte Anzeigen in der
Tribüne bringen gute Resultate..
-
Marktbcrichte
I
j
Omaha. Nebr.. 10. Jan.
Rindbieh Zufuhr 800.
Jährlinge, nomincu, se,r.
15 25c niedriger
Ausgewählte, 14.7516.25.
Gute bis beste Jährlinge, 13.80
14.75.
Mittelgut bis gut, 11.5013,50.
Gewöhnliche bis ziemlich gute
,9.0011.5.
Beesstiere, nominell, fest.
Ausgewählte bis prima, 1450
16.50.
Gute bis ausgewählte. 13.00
14.50.
Ziemlich gute bis gute, 11.50
13.00.
Gewöhnliche bis gute, 9.50
1150.
5!ühe i-.nd Heifers, nominell, fest,
schlichen 15 25c niedriger.
Gute bis prima, 11.60 13,00
,Gute biÄ ausgewählte, 9.00
11.50.
Prima Kühe. 11.0012.50.
Mittelmäßige bis gute Kühe.
9.23-11 00.
Gewöhnliche bis mittelmäßige,
7.509.25.
Gewöhnliche bis. gute. 5.007.50.
Stockers und Feeders, nominell,
fest.
Bullen. 5.2510.50.,
Ausgewählte bis prima, 12.00
13.00.
Gute bis beste Feeders, 10 50
12.00.
Mittelmäßige bis gute Feeders,
9.0010.50.'
Gewöhnliche bis ziemlich gute,
7 50 9.00.
Gute bis ausgewählte Stockers,
9.50 11.00. '
Gute bis sehr gute. .00-9.50.
Gewöhnliche bis gute, 6.00
3.00
Stock Hnfer 6 007 25.
Stock Külie. 5.256.50. .
Stock Kälber. 6.2510 25.
Vcal 5lälbcr. 9.5 14.50.
Bullen. 5.25-11-50.
Schweine Zufuhr 9.000; Markt
i 10-1 5c bölier.
Durchschnittspreis. 14.5014.65
Höchster Preis, 14.80.
Schafe Zufuhr 70: Markt nomi
nell, fest
Gute bis ausgewählte. 18.50
19 00. .
Mittelmäßige bis, gute, 18.00
18 50
FcttcS Mastvieh. 16-2516.63.
Mittelmäßig schwere FeederS,
15.5016.00.
Exchange
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Mittelmäßige Feeders, 15.50
15.60.
Cull Lämmer.2.50 14-50.
Jährlinge 152515.65.
Widders. 11.0012.50.
Gute bis ausgewählte Mutter
schafe, 10,50 11-00. -,.
Mittelinäßige bis giü?, 9.75
10.5(
Gute Füttcr-Mutterschafe, 9.25
8.00.
Culls und Cann,rs, 6.5O 7 50.
Chicago Marktbericht.
- Chicago, Jll., 10. Jan.
RindLieh-2.000: Markt fest.
Schweine Zufuhr 9,000; Markt
durchschnittlich fest. ,
Durchschnittspreis 14.6014.85.
Höchster Preis. 15.00-Schafe--Zufuhr
4,000: Markt fest.
. Höchster Preis für Lämmer 19.50
"Export-Widders 18.50.
Kansas ssity Marktbericht.
5!ansas City, Mo.. 10. Jan.
Rindvieh Zusuhr 400: Markt fest.
Schweine Zufuhr 1.50: Markt
fest.
Durchschnittspreis 14.6014.85.
Höchste Preis, 14.85.
Schafe Zufuhr 500; Markt fest.
Höchster Preis für Lämmer 13.73
St. Joseph Marktbericht.
St. Joseph. Mo-, 10. Fatt.
Rindvieh Zufuhr 500; Markt ns-
mincll. ' -Schwein
Zufuhr 5,500; Markt
fest, stark.
Durchschnittspreis, 14.5014 80.
Höchste Preis, 14.85.
Schafe Zufuhr 500; Markt nomi"
nell.
Omaha Getrcidemarkt.
Omaha. Nebr.. 10, Jan
Harter Weizen
No. 2 2.852.83.
No. 3 2.76 2.80.
Frühjahrsweizen'
Sample 2.55.
Gemischter Weizen
No. 2 2.95.
No. 8 2.75.
No. 4 2.72.
No 5 2-22.
Weißes Corn -
No. 4 1.381.39.
No. 5 1.351.36.
No. 6 1.33
Gt'lk'cs Ci'rn
No 4. 1.381.89. ' ,
No.' 5 1.35-1.36.
No. 6 1-31.
Sample 1.201.27.
Gemischtes Corn
No. 3 1 39.
,. No. 4 1. '35 1.37.
No- 5 1.331.35.
No. 6 1.31-1 32.
Weißer Hafer
No. 2 83284.'
No3 83y2 84.
' No. 4 83-83'.
Sample 82.
No. 2 1.75
No. 3 1.74-1.75.
No. 4 1.73, . .
Gerste
No. 1 Fecd 1.40
Miected 130-13. '