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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Jan. 7, 1920)
cite 3-Täglichc Omaha Tribüne-?. ittwoch, den 7, Januar 1020 f vogellebcallllNVittcMZ Gelehrter widerlegt Ansicht, der tjolge da Wetter den So gelzg beeinflußt. r Daß das Wetter den Logelzug be einsludt, ivas dann und rvann m zu festem Glauben an den Zugin stinkt" bestritten wird, daß insbeson dere einzelne Zugperioden innerhalb der Zugzeit mit steigendem und ho ' hcm Barometerstand zusammensal len, wie das namentlich die ungari lchen Ornithologen zu enversen ver juchten, daß .ernee der Wind den Zugvogel auf langer Meerreise för dern kann, Wärme den Zug beschleu igt, Ltalte ihn verlanjamt und im fichtigeA Wetter bei Nacht, wie na. mentlich Weigold auf Helgoland be merkte, die Reise sehr erschwert, den Vogel ängstigt ihn in die tieferen Luftschichten herabnötigt und häufige . Schreie ihm abringt, alle diese Or nithologenansichten . oder .erfahrun gen haben auch vor den Augen des in der Wetterkunde Geschulten Ve stand. Ammenmärchen werden indessen widerlegt. . . Sollte, wirklich der Vo gel das Wetter voraussehen können? Es gib: Ornithologen, die noch heute daran glauben. Naturforscher Eckardt hält den von ihnen angezogenen Beispielen folgendes auf Grund der SLelterkarte entgegen. TaZ Aufhören des Krähenzuges aus der Kurischen öcehrung in einem Falle vor kom mendem Wetterslurz beruhte darauf, . daß dle Nachzügler nach Ausweis der meteorologischen Karte sich schon jn schlechtem Wetter befanden. Ein anderer Fall von Wetterwänden, vortselbst -bei-schlechtem Wetter er klärt sich nicht durch das zukünftige gute, sondern besser durch das ge gcnwärrigc nicht zu schlechte oder vielmehr nach vorausgegangenem Stillstand des Zugs schon gebesserte. Uebrigens jini Kraniche in einem iion Eckardt beobachteten Falle gera-, lern in das schleckte Wetter hinein- geivandert, was sie? wohl unterlassen haben wurden, wenn ne eiterpio pheten wären. Es ist begreiflicherweise oft sehr schmierig zu entscheiden, ob die un mittelbare Ursaäze für Wanderungs Hemmungen oder für vorübergehen den rückläufigen Zug im Frühjahr in der Stalte liegt oder in sonstiger Witterungsungunst oder in der Wirkung dieser Umstände auf die Nahrung der Bögcl. Denn da eine pflegt mit dem 'anderen und dritten zeitlich i einigermaßen zujammenzu äffen. Vielleicht wäre die Äalte an sich das unweientl'.chite. öuz uns Menschen aber ist sie das jurnfallig ste. Daher werden einschlägige Äeov üchtungen oft in- der Weise formn liert. daß man jagt, in kalten Früh jähren verfpäte sich die Rückkehr vie ler Bögcl. Inwieweit lGteres als nackte Tatsache zutrifft,' mögen Bet ivicle lehren, die ich 1917 auö dem Schrifttum sammelte. Damals hielt a ein ungewöhnlich strenger Winter vorn Januar bis März und mit zZückschlägen bis zum 1. Mai an, wie Ziameittlich ttriegsteilWhmer noch gissen werden, sosern nicht Freuden irnd Sorgen Zeit der Heimkehr die Erinnerung an das Ueberftandene zurückgeörängt haben. Als Folge Lurde eine verspätete Rückkehr zahl reicher Wandervögel bemerkt. So er wähnte dies B. Hosfniaim (Dresden) für Singdrossel und Buchfink, Rin gel und Hohltaude. Auch stellte er kinen verspäteren Abzug nach worden bei den Krähen fest, was man an derwärts auch bei Schwimmvögeln hemerk:e. Der Schwaldeneinzug uer Zpäteie sich allgemnn, der Schnepjen strich um 8 ins 14 Tage.'W. Schu ster sah im Warthual Bachstelze, üauchjchwaloe und . Hausrotjchwanz um bis 18 Tage verspätet gegen über dem durchschnittlichen An kunftstaz eintreffen, während der Kiebitz dort wie auch vielfach ander iväris zu -normaler Zeit erschien, ähnlich Lchwimmoözel. Auf der Zn fel Hiddensee bei Rüge sowie in Lorpon'mern erschienen die verschie densten Wgel von der Bachstelze bis zur Graugans mit drei bis sogar dreißigtägiger ' Verspätung, , der Storch mit fünftägiger, der Kiebitz mit stebzetntägiger. Unü sicher so mancher Vogel ist überhaupt nicht an Sie hemiatliche Stätte zurüägekchrt, mag er nun znöersvohln oerschlasjAi oder zu grunde - gegangen jeia. Bemerkte docy reihere o. Schiweiuaig im Kitzeinland eine iLeuniierunz der 8lm;eln, Schwnziueiien, Äot0h'ihu theil, BattUll!er, BrauneJr, Rot kehlchen, aUer ,KörnerjkLuer uild oer sonst U wlnrerharu'il Zaünkcnige. ja bei Koht und 'lau.ncije. Star. LtiSglltz und Eisvogel, öein fjtiinsü ßigeu cichl.'uyn uno dem rni Aiiiei Sen augeiviejenen Grünspecht wuroe lie SlbnaMe ihrer Zayl - DejoiOe deutlich durch das Vermaijrvleil'en tonst gern bezogener Nislflätten. icht fertige ' Rotkehlchen. Stare. Kleiber und einige Schnepfen pfle ge gewöhnlich bei uns über Winter ,u verbleiben und 'sind in jenem Winter meist fortgezogen. In Schöt war waren am Hause eines Beob chter? E. Wolff, - selbst von den zahlreichen Spatzen nur noch wenige übriggeblieben, und Stare belegten die verlassenen Plätze, Nur zwei Spatzcnpnare brachten ihre Vrut hoch und sorgten damit freilich schnell genug für die Wieöeroeunehrung, Auch andere Klcinvögel gingen dort äußerst zurück, und die grünfüßigen Teichhühner erfroren oder vechun gerten vollzählig an Ort und Stelle. Thienemann (Magdeburg) fand Grasmücken und Laubsäng, nebst Star und Amsel vennindert, und wenn er als Ursache eü Verschie bung bef Vogelzugs infolge der Kriegswirren im Westen und Süd westen annalim, so dürfte er nicht auf dem richtigen Wege fein und nach allem, was man jonit über die oerichwlndend geringen Wirkungen deö Krieges und über die erheblichen der Winterfalte auf den Vogelzug allnlählich erkannt hat. Wenn dage gen mancherlei Singvogel mancher orts auffallend zahlreich auftraten, so durch thauen wir die Zusammen- hänge zwar nicht, können uns aber wohl vorstellen, daß auch . dies mit den durch die Kalte bcöingtm um gclmäßigen Wanderungsbewegungen zusammenhängt. Zahlreicher als sonst lind m jenem Winter litten, Waiie, Söger, Taucher, Teichhühner und in orddeutschland Schwäne aus S!or den zu -uns gekommen und sammel ten sich, oft stark ermattet, an Ufern und eisfreien Stellen. Vereint mit Krähen trieben sie zu taujendm aus Eisschollen die Ströme hinab, von Klointicren und Kuchenabfällen zeh rend, bis irgendwo sich die Eismasse festsetzt, stromauf anwächst und mit ihr die Vögel wieder stromaufwärts wandern. Tabei erschnappt eine Krähe auch 'mal einen mit ihr ans derselben Scholle treibenden Star, Falken halten sich beim Mäuseman gel an die Lleinoögclwelt, der träge Mäusebussard schlägt die schlaue El ster, Krähen nehmen zu mehreren so gar den erwachsenen Hasen an. Noch schlimmer aber ist die Verschärfung des friedlichen Kampfs ums Dasein für die Tiere. Ein Tompfaffenpär chen sah nian einen, ganzen Kirsch baum von Knospen leerfressen. Am seln und Lerchen, Krähen und Teich Hühner, Raubvögel und Rebhuhn die Reihe wäre gewiß noch zu ver längern. Die Scheu der Vögel vor den Menschen nimmt ab: der Bus sard mußte vom Hühnerstall vermgl werden. Die scheue Trappe kam vor die Tore einer rheinischen Stadt, wi man denn in den Straßen Bacha rachs sogar eine Wildkatze totschlug. Schon mancher Winter zwar hat ähnliche Bilder gebracht, doch längst nicht jeder! Also hat der Vogel allen Anlaß, der Kälte rechtzeitig zu weichen, wenn er kann. Nicht ganz so im nordojilichen u-rankreich mit seinen zwar nantaltcn, aber mclit verhäld nismäß'.g schnee und frostarmen Wintern. Tort sah ich mich einnml. am 22. Marz, bn hestigem Schnee gestöber, inmitten von fünf laut unl die Wene balzenden Rotteylchen Hähnen, während ebenso viele Bögcl oer gleichen Art, zvahycheinlich Sie Weibchen, still das Geduich durch schlüpften. Zu gleicher Zeit war in Norddeut-chland, wie' man mir schrieb, noch -alles tot und still Auch in den vorhergegangenen Kriegszahren haben anoere und :ch im nordöstlichen Frankreich, zumal in dem vogelreichen Aisne-Gediet, ein winterliches Verbleiben zahlrei cherer Vögel als im größten Teil Deutschlands bcnlertt, einen frühe ren Beginn des lenzlichen Liebes wcrbcns und eiy späteres Fortziehen mancher Arten. Seit dem 27. Ja nuar sehlle 1&1G der crchenfch.az keinen Tag mehr, und der Pirol, bei uns Pfingstoogel genannt, erschien dort 1Ö15 schon am 27. April. Diese Unterschiede beruhen teils auf dem milöeren Mima, teils prägt es in ihnen sich aus. Laß in Mittel curopa die klimatischen Zonen.wie das lenzliche Erwachen der Pflan zenwelt viel weniger von Süden nach Börden als von Westen nach Osten oorschreiten und auch der Vogelzug sich hauptsächlich in dieser Richtung oder im Herbst in umgekehrter Rich tung bewegt. Und während so im Westen der Zug sich zeitlich in die Länge zieht, bemerkte Entgegenge setztes Graf Zedlitz im Osten, in Rußland. ' Das -Beobachwngsgebiet lag nördlich der Rokitnofümpfe, Es wird im WiMcr gänzlich von folgen den Anen verlassen, d in Deuiich land meist nur bedingte Zugvögel sind: Teichhuhn, Walojchnepie, Rin geltaube, Siar, Buchsink, ,Grau und Äoldainmer, Mitteldrosjel, Amiel und eraze. Und sie ziehen dort srü- oer fort als bei -uns. soweit über haupt, und kehren verspätet zurück. gegenüber der Zeit des Eintreffens vri uns. Mit anderen Worte: don ivird nicht gebummelt, unö dieie Anpassung an die regelmäßig lauge und strengen Winter des Ostens be wahrt die Zugoögel vor jenen un vorsichtigen Ezperiinenten, die ihnen bei uns leicht zum Verhängnis wer den. Die Arte dagegen, die, auch bei uns schon früh fortwandem und spät heimkehren, weichen in ihrem AnkunftZtermin Zur Rußland wem ger von dem für Deutschland ab, ja einige unter ihnen erscheinen dort fo gar besonders zeitig, so Kuckuck, Wendehals, Wiedehopf. Laubsänger arten: das find vielleicht Vögel, die nicht von Westen, sondern gerade wegZ ton Süden nach jenem Teil Rußland hcramvandcrn. ES fehlen wegen der zugefrorenen Flüsse im Winter Möwen und Säger, selbst der Eisvogel weicht schließlich, wich rend die Stockente sich an Bächen und Moorgräbcn durchfüttert, Rabe und Rebhuhn, Nuß unö Eichelhäher in die Ortschaften kommen, Körner fresscr, Spechte und Waldhühner (Auer, Birk und. Haselhuhn) aber immer den Tich gedeckt finden uno Eulen sich gcselljchastsiocise durch- schlagen. Prof. Franz. Jena. Ui Der neue Fried hos. . - .. u Bon Franz Tvrba. Tie Frankenrieder hatten einen neuen Friedhof angelogt. Ein außer, halb des Dorfes liegendes Kleefeld wurde mit einem braunzestrichcncn Holzgatter umzäunt, ein hohes Kreuz in der Mitte aufgerichtet, und dann wartete man, wer sich auf das Sterbebett legen und als erster in die neue Begräbnisstätte einziehen wollte. Daß der Friedhof mit der ersten Beerdigung in feierlicher Weiie er öffnet und eingeweiht werden mußte, itand bet allen mit den Eeioohnhei- ten und Gebrauchen des Torfes Ver trauten umviderruflich fest. Der Kriegerverein sagte die Aeistellung seiner florumhiillten .zahne zu, die Feuerwehr wollte in Paradeuniform unter Vorantritt einer Musikkapelle ausrücken, der Oberlcbrcr übte mit den Sängern einen neuen Trauer- chor ein, ja man erwog ernstlich, ob nicht auch krachende Böllerschüsse die Feier beleben und verschönern soll ten. In Frankenried ist das Sterben km Sache, mit der sich die Menschen nicht ohne Grund und durchaus nicht vor der Zeit besassen wollen. An ge brechlichen Leuten, die sür das schnitterweck des Todes reis waren, schtt? es nicht, aber die Allen mein ten, in solchen Dingen führe Eeduld und ruhiges Zuwarten ebenso sicher zum Ziele als Hast und drängende Eile, und der Sensenmann kam mtt jelner Jahrescente über dreigig Seelen nicht hinaus. Es war nicht leicht abzuschätzen. wer in den kommenden Wochen dem Pfarrer- zu der Einsegnungsgebühr, der Gemeinde zu der vorbereiteten Eröffnungsfeier des Fricdhoses ver helfen würde. Vielleicht würde es der Lenzenfellner fem, der Zeit zwei Mo naten halb gelähmt im Bette lag und vom Leben nicht mehr viel Trost, vom Tode nichts Schreckens volles zu erwarten hatte, oder die alte Bergerin, ein zahnloses spindel dürres Weib, das nn die neunzig Jahre zählte, nichts arbeiten konnte und ihren Enkelkindern Zett langem zur Last fiel. Am besten wäre es sreulch, es wurde den dicken Tal müller treffen, denn der Mütter nimntt an dein Begräbnis eines je den Kornbauern teil und muß dafür, wenn in seiner Familie ein Todes fall eintritt, aus jedem Bauernhause einen Teilnehmer zum Totenmahl laden. Bei der Leichenfeier eines Müllers fließen in Frankenried Bier und Wein reichlicher als die Tränen, der Seemirt opfert bei einem solchen Anlasse einen gemästeten Ochsen, und der Freileiner Schneider, der Vorbe ter. pflegt sich bei dieser Gelegenheit miede? einmal auf eine Woche vor aus gründlich satt zu essen. Ja, ja, das Totemnahl eines Müllers ist für das Torf ein Fest, das an Be liebtheit gleich hinter dem Kirazweih tage zu. flehen koinmt. Ter Talmül ler aitt dacyle gar nicht daran, sich ans der liisiigen Eeseüschaft seiner Zkcköauchrgen Mostfäjjer zurückzuzie hen, und die behagliche Gruft seines Weinkellers mit dem engen Bretter gelaß am Friedhof zu vertauschen. Während sich die Frankenrieder noch in verschieoenen 2iutmaßungen über den nächsten Todessall ergm gen, fiel im Kerfchenbauerhofe die Magd die Bodenstiege herab und mußte ins Bett. Ter Doktor wurde gerufen, und am Abend des gleichen Tages ging es von Haus zu Haus: Die Kerichenbauer Marie hat ein totes Kind geboren." Also' ein Kind einer Magd, ein totgeborenes, ungetanstes Gcjchöps! Und zu dieiem Begräbnis sollte die Feuerwehr ick -Paradeuniform, der Kriegeroerein mit 1 der umflorten Fahne, der Bürgermeister in jchwar. zen Handschuhen und mit einem neuen Zylmöerhut, weißgekleidete Mädchen mit Myrtenkränzen aus- ruckcnV Nein, nein, Las ging nicht, so hauen sich die Dorfbewohner die Eröffnung ihres Fricdhoses nicht ge dacht! . Auch in Frankenried gab es Leute, die aus dem Widerstreit einanöer entgegen wirkenoer Mciuungi,' eine Vermittelnde .iorm, einen gangoa ren Ausweg fanden. Sie rieten, das totgeborene Kino noch auf dem. alten Friedhose zu dejlauen und er,l (im Der , nächsten Beerdigung die feier liche Einweihung zu verbinden. Tie Ausführung dieses Vorschla ges befreite die Dorfbewohner von einer großen Sorge, das Ausrücken der Uniformen, der neue Charge sang, die Mitwirkung der schwarzen Handschuhe war wieder gesichert, man konnte sich von neuem in ver schiedene Annahmen und Prophezei, ungen vertiefen, die Spannung und iNcugierde wurden noch größer. Man begann aufs neue zu wispern und zu tnschcln, schätzte und berechnete die wahrscheinliche Lebensdauer der von schwerer Krairkheit befallenen (Se meindegliedcr, stritt sich, ob der Ma genkrebs dc5 BäckerS sich dem letzten Stadium nähere oder die Wassersucht des Metzgers früher zu dem crwar tcten Ziele führen werde. Während die Erwartung wuchZ, die einen für den Bäcker, die anderen für den Metzger eintraten, und diese leidenschaftliche Anteilnahme die Dorfbewohner beinahe in zwei feind liche Parteien auöeinandcrriß, ging, der im Ausgedinge lebende alte Zöl. ler hin und hängte am Waldesrand den Uebcrdruß vor der keifenden Schwiegertochter mit einem Strick an einen Baum. Ticses Ereignis rief in Franken ried große Aufregung und Bestür zung hervor. Wieder sahen sich die Feuerwehr, der Kriegerocrein, die weißen Ehrenjungfraucn um eine schone Gelegenheit, ihre Unisonnen und Festtagskleidcr zur Schau zu tragen, gebracht. Die Tat des Zöl ler wurde von allen verdammt und dem Selbstmörder jeder Gcmeinsinn, jede Heimatlicbe abgesprochen. Aber auch jetzt sandcn sich einige scharssin nige, in Fragen des Rechtes und der Gerechtigkeit wohl bewanderte Män ncr, die auseinandersetzten, eine 23 c erdigung ohne feierliches Wlockengc läut und kirchliche Einfegnung, eine Bestattung in einem ungewclhtcn elbstmorderwinicl sei eigentlich so gut wie kein Begräbnis, für den Zöllcr wäre noch Platz auf dem alten Fricdhofe, und die geplante festliche Einweihung konnte deswegen später immer noch stattfinden. Tiefe Entscheidung brachte die ans geregten Vunüter zur Ruhe, und dct der Bäcker zur Vornahme einer Ma genoperation in die Kreisstadt kam, und die Wassersucht des Metzgers nur langsmne Fortschritte machte, war es für die Ungeduld der Iran kenrieder ein Glück, daß der Huber Martin in jenen Tagen beim Virn pflücken von der Leiter fiel und mit einer Gehirncrschütteruiia und schweren inneren Verletzungen liegen blieb. Der Huber war ein alter Sünder. hatte mit seinem Geiz und Wucher sinn maiichen im Torf um Haus und Felder gebracht; jetzt, wo er zwi schen Leben und Sterben lag, war eme Hartherzigkeit vergessen, die Teilnahme der Nachbarsleute ver ehrte in ihm den wahrscheinlichen Inhaber des ersten Grabes auf dem neuen riedhose, den hilsrelchen Vermittler der durch manchen böjen Zusall bedrohten Einwclhungsreier. Die Nachrichten, die vom Kran kenbctte des Hubers kamen, fanden bei den Frankenriedern eiii Interesse, das in nichts hinter der Teilnahme zurückstand, mit der in vergangenen Zeiten die täglichen Zeitungsberichte über den Gesundheitszustand hoher und höchster Herrschaften verfolgt wurden. Tag für Tag versammelte sich vvr dem Hause des Martin eine neugierige Menschenmenge, und wenn einer von den Besuchern auf die Straße hinaustrat, wurde er von den draußen Wartenden mit der Frage cinpfangcn: Nun also, wie geht's?" Kennt er noch jemand? Was jagt der Doktor? Wird er die heutige Nacht überleben?" Wahrend die Spannung aufs höchste stieg und in der Stube des Huber die Stcrbekerze angezündet wurde, schloß im Armeuhaus'e die Lcholzen Liese die müden Augen zur Ruhe. Das alte Weib, Las von dem geringen Armengelde nicht leben tonnte rind ni:t dn Betteljack von Tors zu Torf gezogen war, sank vor Entkräftung zusammen, und als, am nächsten Morgen eine 5cachbarin in der Stube Nachschau hielt, lag die Liese tot im Bette. Es half nichts, daß nian den Tod als erst in den Morgenstunden eingetreten anneh men wollte, der Huber hatte eine zähe Natur und lieg sich mit dem sterben noch zwei Tage Zeit, die Scholzen Liese zog als erste in den neuen Friedhof ein.- Die alte Bett lerin, die in ihren letzten Lebensla gen nicht einmal das zum Unterhalt Notwendigste finden konnte, kam nun im Tode zu besonderen Ehren, die schwarze Fahne des Kriegeroer eins, der glänzende Zylinderhut des Bürgermeisters, die Uniformen der Feuerwehr nahmen an ihrem Be gräbnis teil; der OrtSpolizist trug dem langen Zug der Leidtragenden seinen Säbel voran,- weißgekleidete Mädchen schritten mit orenncocn Kerzen neben dem Sarge, die Glok ken klangen, die Böller krachten, trä nenfeuchte Augen blickten in das of fene Grab. Weinen und Schluchzen begleiteten den neuen Chorgesang, unS lang noch fprach man in Iran kenried von der schönen Leichenfeier, und keiner wollte bedeuten, daß die hohen Kosten der feierlichen Beerdi gunz dem alten Weibe noch einige Wochen und Monate hindurch ein ru higes Dasein ermöglicht hätten .. . . Anmaßung. Der Herr Kommerzieurat gibt ein Diner; bei der Tafel wird der Wein in äußerst kostbaren Gläsern serviert. Einer der Gäste bringt einen Toast aus und beginnt mit den Worten: Ich erhebe mein Glaö ..... Hausfrau (sür sich): Wie heißt, sein SlasIL" vom Erzählung d,n Httt4H4t4i4 H""' (1. Fortsetzung). Freiherr v. Windhi'sf: v. Palm und v. vronacy, vtt un it war Alkliuider v. , Stldih. Ckldih war srüh auch Cfficicr pkwe skn. hatte sogar bei demstlbcn Zi-gi mknte, dem dit LieutknantZ angkhörtkii, gestanden, jedoch schon vor inem Jahr seiin Abschied genommen, weil er sich im Avancement Übergängen ahnte und ihm Lberhaupt die slrengen Pflichten de Dienstes wenig zusagten. Er war einige Jahre 611er als die Cf siciere, eint grobe Gestalt mit etwas iu lebten, aber nicht uninteressanten Zügen. Ein stolzer, sich überschähender Characier, der bei jeder Gelegenheit den allen Ctammbaum seiner Familie hervorhob und von jeher daraus gepocht Halle, daß derselbe ölter war, IS der manches Gene ralS. Er war st vor einigen Tagen in Tl. angelangt, Halle mit den früheren Käme raden in dem Garten zu Mittag gespeist und die lustige Stimmung dcs Diners hallte bei ihnen noch nach, wahrend sie den Kafft tranken und aus die Klänge der Musik lauschten. .Wirklich ganz hübsch hier !" rief Sel bis,, indem er sich auf dem Stuhle zurück bog und den Damps der Cigarre lang kam in die Luft blies. .Als ich die Ne sidenz verließ, um mich hierher ju ikge ben, glaubte ich nicht, daß man hier an genehm eristiren könne.' Die Ansicht war für unZ kein Com plimtnt, da wir sämmtlich hier bereits über ein Jahr stehen,' warf der Premier lieutenant V. Platcn lächelnd ein. .Kamerad, so hatte ich eß nicht ge meint,' erwiderte Selditz, Ich habe bi jetzt fast immer in der Residenz gelebt und Sie kennen die vielsachen Bkzicbnngen, welche mein Familie dort hat. Daß es meiner Garnisonsstadt gewöhnlich ver teuselt langweilig hergeht, weiß ich. Man trinkt Mittags seinen Kaffee in einer Konditorei, langweilt sich NachmillazZ m die Wette und seht dies des Abends bei einem Glase Wein fort. Die Wen schen einer kleinen Stadt sind, zu be schränkt, um mit ihnen verkehren zu kön nen. sie gehören fast sämmtlich dem Bür gerthum an und ich liebe dasselbe nicht !" .Seldit!, Sie haben nicht ganz lln recht !' rief der Lieutenant v. Windhoff. Platen ist immer sehr bescheiden, allein langweilig ist es hier sehr oft, es soll hier sogar kürzlich ein aller Mann aus Lan gerweile gestorben sein, auf Ehre ! m sagen Sie ober, was Sie nach M. geführt hat!' Ter Baron zuckle mit der Achsel und strich mit der Linken den ziemlich langen und sorgfältig gepflegten Schnurrbart. ' Mein Onkel," gab er dann kurz zur Antwort. .Ihr Onkel V wiederholte v. ssronach, der jüngste der Lieutenants. ..Tqs be greife ich wahrhastig nicht. Ist er denn hier?' Cronach, Sie werden noch Manches, in Ihrem Leben hören, was Sie nicht; . ynni .iirni yiwi, ums rnuij begreisen, und eZ ist auch nicht nölhigt gab Selditz zur Antwort. .Mir wäre eS, wenigstens lieb, wenn ich Einiges nicht, begriffen hätte.' fügte er beruhigend hin zu, da er an dem Blicke des LieulenantZ, gesehen, daß seine Worte ihn verletzt hat ten. .Ich will Ihnen die Sache erklären sie ist sehr tinfach. wenn sie auch nicht sehp angenehm ist. Mein Onkel ist sehr reich, und ich werde ihn einst beerben; diese Aussi4,t ist sehr hübsch; vorläufig hat mein Onkel jedoch in seinem Kopse oft unerträgliche Launen und Grillen und ich muß sie bis zu einem gewissen Punkte er trage, ixn ich mag ihn nicht erzürnen, weil er meine Schulden zu bezahlen pflegt. Nun ist der alle Mann auf die tolle Idee gekommen, daß das Leben in der Residenz mich zu sehr aufreibe und überhaupt allzu verführerisch aus mich einwirke ; um mich n ein einfacheres Leben zu gewöhnen, hat er mir die Bedingung gestellt, einige Zeit hier zu leben, und gutmüthig wie ich bin, habt ich seinem Wunsche nachgegeben. Da haben Sie die Ausklärung !' - .Baron,' rief Windhoss lachend, hos fentlich werden Sie hir sehr eingezogen leben!' .Nicht ganz,' entgegnete Selditz. .Ich werde mich bemühen, meinem Onkel zu beweisen, daß mein Leben hier sür ihn noch therer ist, als in der Residenz, und daß er mich selbst bittet, dorthin zurückzu kehren.' Die Lieutenants lachten, Windhoss fand diese Idee sogar göttlich. .Sie werden mich hoffentlich in diesem Vorhaben unlerstützcn,' fuhr der Baron fort. .Sie wissen, alte Leute lieben Thatsachen. Mein Onkel wollte mir nicht glauben, als ich ihm sagte, der Wcch sel. den er mir für M. bewilligte, sei zu gering, nun werde ich es ihm bewei sen!"... Er schien noch etwa! hinzufügen zu wollen, seine Aufmerksamkeit richtete sich äcdoch auf eine junge Dame, welche an tx Seite eines älteren Herrn und einer Llleren Frau in den Garten getreten war, wenige Schrille von ihnen vorüberging nd an einem nahen Zische sich nieder ließ. In ziemlich dreister Weise richtete r das Lorgnon aus sie, unwillkürlich ließ er die Hand, weicht dit Cigarre hielt, sinken. , 'EZ war in der That eine reizende Er schnnung. welche seinen Blick fesselte, noch prangend in dem vollen, krischen und un Zogbaren Zaub der Jugend, denn sie mochte höchstens achtzehn Jahre zählen. Eine große, schlanke Gestalt. Die rei ehe braunen Locken sielen bis aus die Schultern hinab und rahmten das sein kschnittem Gesicht ein., ES lag etwak vom griechische Styl in diesem Gesichte, die hohe Stirne, die schön gezeichneten Vrau und tu langen Wmvci. welche Adel. Friedrich Friedrich. ( In einem Garten der GarnilonSstadl V. war Militärconcert. pflegte die fein Gesellschaft von M. sich bei dieser Gelegenheit hier zu treffen, und die ganze ssiiirlchluiig dcZ Gartens, die zierlichen Stühle und Tische, die Sauberkeit der Käiige und auch die Preise waren sür ein gewähltes Publikum berechnet. Unter den hohen und großblättrigen Platanen, deren Zweige sich zu einem dichten Dache wölbten, saß eZ sich kühl und lustig. An einem Tische hatten fünf junge Viänner PlaK genommen, der Premier lieutenant v, Plalen, die drei Lieutenanls den großen Augen einen sanften, reicher und halb träumerischen Ausdruck verlie hen. Jnihren Bewegungen sag Leichtigkcll und jene unbewußte Anmuth, die doppcl fesselt, weil es nicht ihre Absicht ist, jv scsicln .Ah. ein reizendes Geschöpf ! Au' Elsre, eine Schönheit !" rief Celditj hall laut. x .Wer ist da Mädchen V Die Lieutenant? halten die Vorüber' gehende gleichfalls bemerkt und bürsten lächelnd aus den Baron, der bei demMil lagcssen erklärt Halle, es gebe in M. kein schönes Mädchen, obschon er erst seit zwei Taen in der Stadt war. Ktsa Stein,' gab Windhoss zur Ant, wort. .Ich habe Sie bereits hcuie Mit lag darauf aufmerksam gemacht, weil Sii behaupteten, eS gebe hier kein hübschek Gesicht. Haben Sie jcht eine ander, Ueberzeugung angenommen?" .Ja, ich nehme meine Behauptung zu rück,' fuhr der Baron fort, ohne den Älie' von dem Mädchen zu wenden. ,Wi schade, daß sie nur eine Bürgerliche ist fügte er hinzu. .Tbut dies ihrer Schönheit Abbruch?" warf Platen ein. Gewiß!' versicherte Selditz. ohne seine Behauptung zu begründen. .Kameraden, ich muß sie trohdem kennen lernen ! Ein köstliches Gesicht ! Diese großen Augen, die fcin geschnittenen Lippen, die kleinen Hände, welche mit der Stickerei zu spie len scheinen ! Superb. auf Ehre !" Baron, ich habe Sie noch nie schwäc men sehen!' rief Windhoss lachend. .Sie lernen hier in M. kennen, daß es doch möglich ist.' Seldit! schien d;"e Work zu überhö ren. .Sind die beiden All? ihre Eltern ?" fragte er. .Min, sie ist die ?!ichi? derselben,' gab Baliu zur Antwort. .Der Alte ist dei Professor Werther.' .Ich dachte eS mir, daß solch' alteZ, verirocknetes Gelehrtengcsicht nicht ein sc reizendes Kind haben könne.' fuhr Seldis fort. .Kennt einer von Ihnen den Pro sefsor? Ich muß mit dem Mädchen be kannt werden.' Platen ist mit ihm bekannt bemerk!' Windhoss.' .Tann bitte ich, mich ihm dorzustel len.' ' .DaZ würde daS sicherste Mittel sein, um seine Nichte nicht kennen zu lernen ; ow i oi i i ivi r ,tr. gab Platen zur Antwort. .Ich jclfcsi habe noch nicht drei Worte mit ihr ge sprachen. Der Professor hütet sie wie seinen Augapfel und die, Nichte ist sasi unnahbar.' Pah!' unlerbrach ihn der Baron. Sie scheinen sämmtlich sehr schüchiern geworden zu sein.' Selditz, Sie können sich leicht vorsiel len, daß das Diädchen hier AusZehen er regte, IS sie zum Besuche kam.' gab Windhoss zur Anlwort. ..Fast alle jun gen Männer bemühten sich, sie kennen zu lernen, und noch ist die? keinem gelun pen, obgleich sie schon länger als zwei Monate in der Stadt weilt." Dann haben Sie eS verkehrt nge fangen !" rief der Baron, indem er sich selbstgefällig auf dem Stuhle schaukelte und seinen Bart strich. Ich will in we nigen Tagen mit ihr bekannt sein." Selditz, versprechen Sie nichtzuviel," warnte Windhoss lachend. ,.Auch wir besitzen einige Uebung, unS Damen zu nähern." - Der Baron zuckle mit d Achsel, der Widerspruch reizte ihn, er hielt sich ohne hin für unbesiegbar. Ich geht sogar noch weiter und biete Ihnen eine Wette an, daß ich binnen vier Wochen mit dem Mädchen verlobt sein will," bemnkte er. Wir halten die Wette !" riefen Wind hoff, Palm und Cronach gleichzeitig. Wollen Sie nicht auch wetten, Pla ten V wandte Selditz sich an den Prc mierNeutenant. Dieser schwieg einen Augenblick. . Wenn es Ihnen Vergnügen macht, weshalb nicht?" erwiderte er dann. Sie wollen Ihrem Onkel ja den Beweis lie fern, daß eS hier ein theures Leben ist !" Sind Sie Ihrer Sacht so gewiß, daß ich die Wette verlieren werde 1" rief der Baron, durch Plalen'j Worte in seiner Eitelkeit verletzt. Ich setze hundert Fritdrichsd'or, wagen Sie eine Wettt zu haltkn?" Selditz, Sit wollen unsere Finanzen ruiniren!" warf Windhoss ein. Die meinigen besinden sich ohnehin schon in einem Zustande, in den ich kemeOrdnung mehr bringen kann. " ..Wir können die Wette halten, da wir sie nicht voigcZchlagen," bemerk! Platen lächelnd. Die Ossiciere nahmen die Wette an. Holt, mne Herren !" siel dsk Baron ein.' Ich habe eine Btdingung verges sen. die. daß Sie mir Ihr Ehrtnwort ge ben, hierüber zu schweigen. Wenn die Schöne erführe, daß S sich um eintWette handelt, so dürste sie mir doch mehr Schwierigkeiten entgegenstellen, als mir lieb sein würde. Die Lieutenants fanden die Bedingung gerean uno versprachen zu schweigen. j . Ich danke Ihnen." fuhr der Baron fort. Dasiir verspricht Ich Ihnen auch daß wir die hundert Friedrichgd'or ,u ammen verzechen wl'klen' m i Aus Ihrer Hochzeit?" ric.s Wmdhvg kochend. . ' . - - Aus meiner Hochzeit?" wlederholl der Baron mit besremdetem Ausdrucks Sie werden doch nicht glauben, daß ich, je eine Bürgerliche heiralhcn werde?" , Sie holen gewettet, daß Sie sich miß ber Dame verloben wollen," bemerk!, Platen. Kan, recht." Ttun und dann, wenn eS Ihnen litt kich klänge ?" ! , Tann habe ich meine Weite gewon nen!" enlgkgmlt Selditz. , Sie verstehen mich noch nicht," suh Plalen ernst fort. WaS wollen Ei dann beginnen, da Sie persichern, dag Cie sich nie mit 'einer Bürgerlichen der, heirathen würden ?" haha ! Ich meine die Antwort aus diese rage ist selbslueisländlich. ich hei die Verlobung unter irgend einem Bor wände wieder aus." , Platen'S Brauen zogen sich zusammen, er erhob sich. Dann gestatten Sie mir wohl, dag ich von der Wette zurücktrete," sprach ei ernst. i Platen, weshalb denn ?" rief Wind Mi- i So weit kommt es ja nie. der W dit) wird die Wette verlieren." j I Bitte, Windhoff, lassen Sie !" unter brach ihn der Baron, der seinen Unwille kaum noch zu verbergen im Stande war, Sein erregtes Blut sprach auS seinen Zü gen. Ich entbinde Platen gern von de Wette und auch von dem Ehrenworte, wenn er eS wünscht." Der Premierlieutenant zuckte bei diese, Worten unwillkürlich leicht zusammen, seine Lippen preßten sich auf einander un einen Augenblick hielt er mit der AntwoN zurück. Er mußte sich zusammennehmen um nicht in heiliger Weise zu erwidern. Ich bin gewohnt, ein einmal gegebe ne Wort zu halten, selbst wenn ich wün" jche, eS nicht gegeben zu haben," sprach er, grükte artig und schritt fort. Celditz blickte ihm nach, seine Augen bntten sich halb geschlossen, es leuchle! Erbillcrung auS ihnen, die zu verberge er bemükt war. Ich begreife Plalen nicht !" riefPalm. Er geht doch sonst gern auf einen Ccheq ein ! Sch werde mit ihm sprechen und hoffe ihn umzustimmen." ' Bitte, thun Sie da? nicht, Kamerad," siel der Baron ein. Bon der Wett, habe ich ihn entbunden, und daß er die selbe geheim hallen wird, hoffe ich." Platen hat sen, Ehrenwort gegeben, und er wird dasselbe nie brechen !" rief Windhoss. Sie sehen, daß ich Platen'S ttwaS ausfälliges Benehmen möglichst ruhig auffasse," bemerkte der Baron, indem et sich zwang, gleichgillig zu erscheinen. ES! liegt mir daran, mit Ihnen und auch mit Platen in freundlichem und kamerad schaftlichem Verhältnisse zu bleiben, ich werde deshalb AlleS vermeiden, waS das! selbe stören könnte. ES läßt sich bei jedem Scherze eine ernsthafte Seite herauSkeh, ren, ich für meinen Theil liebt mehr Un Scherz. Meine Wette Halle ich Ihnen; gegenüber nalürlich aufrecht, nur lasse! Sie uns über das Vorgefallene schweif gen." , Seine Stimme hatte doch vor Erre gung leise gebebt. Er winkte einen Kell ner herbei und flüsterte ihm einige Wort! zu. Dieser brachte gleich darauf ChamZ Pagner und Gläser. Der trübe Schalten,! der durch Platen in die Stimmung ge kommen war, verschwand, sobald der! Wein in den Gläsern schäumte. Selditz trank hastig, um die Erbitterung, welche' in ihm noch nachhallje, zu verscheuchen,! und als das Concert zu Ende war, touf den Wndhoff, Palm und Cronach bereit willig beschworen haben, daß eö keinen liebenZwürdigeren Menschen gebe,alS den Baron. Elsa Stein hatte keine Ahnung davon in welcher Weise sie den Gegenstand dez Gespräches gebildet Halle. Sit war die Tochter eines höheren Beamten, der schon vor mehreren Jahren gestorben war, ohne seiner Familie Bermögen zu hinlerlassen. Elsa lebte mit ihrer Mtler in einer Hei neren Stadt von dem Witlwengehalte,! welchen dieselbe bezog und der kaum zu ihrem Lebensuntcrhallt ausreichte. Ihr! einziger um einige Jahre älterer Bruder War. war Maler und befand sich scho , seit länger als einem Jahre in Italien lim dort Studien zu machen und sein' hervorragendes Talent weiter auszubil den. Elsa hotte durch die Fürsorge ihres PalerS eine tüchtige Bildung erhalten.' Jahre lang hatte sie zum Vergnügen an dem Privatunterrichte ihres Bruders Theil genommen und Vieles spielend gelernt, so daß sie in manchen Fächern ihren Bruder, an Kenntnissen übertraf. Cie war der Liebling ihres Vaters geweseu, der ganz richtig erkannt, daß i dem heranwach senden Mädchen ein ganz entschiedener Charakter schlummere, ohne jedoch zu! missen, in welcher Weise sich derselbe einjt enMlkn werde. (Fortsetzung folgt.) Hllmoriskischez! - Stolz. .Warum ist im in Lude in lehier Zeit gar so siolz?' .Ach. der hat den ersten Automobil Lk,'ängnißagen einweihen dürfen!" Gri. Sie: .Moritz, hast d Astern aus trat Ball lernet, w! dich Herren mich umschwärmten?' Er:,Ja, mein Lied, es war der rein Tanz ut&l goldene Kalb!' 8 n traft .Wer ist tttn bett der Herr, der s, furchtsam bei seiner Frau beitrottelt?' .Der! Da ist der Verfasser der Lrofchitre .Wie werde ich energisch," s -MutteralilS. Frs ,M n rnetn Junge beliebt bei seine & tern war. Als tt ettl der Schule et lassen wurde, da hat ihm der i s?M kiu . ,, Stkafgefcbnch t&iiisr 3