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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Jan. 7, 1920)
. t ropatecD r y z' '0'' c & & & er w 'S , . 1 '" .V ! i .s 3 'J'tßf '0 ! ' Su VsstnWbricbten "T" . . e Die Hohenzollern als Bauherren. (Zum Uebexgang drr Schlösskr in Staatsbesitz). Zt Schlösser der HohenzollernHerr sjjcr, die nicht aus Prioatmitteln erbaut find, sollen nach berf neuesten Meldungen über die Beschlüsse der für den Aus gleich zwischen Staat und Krone ein gefitzten Ztommlssion in den Besitz deZ Staates Kberqehen. Es handelt sich da bei um die Baulichkeiten, die bis zum Tode Friedrich Wilhelms II., also KiS , zum Ende des 18. Jahrhunderts, tut standen sind, und zwar in Berlin und Potsdam um die Stadtschlöffer, um das Kronprinzen.Palais, das Charloitenbur ger Schloß. Schloß Monbijou, das Prin zessinnen-Palais, um daö Neue PalaiS. CanZsouci und das Marmor-Palais. Diese Nühe von künstlerischen Tenkmä lern bietet einen guten Ueberblick über die offizielle Bautätigkeit der Hohenzol lern von ihrem erster, Auftreten in der Mark an bis zur großartigen Entfaltung aller Kräfte in der Regierung Friedrichs des Großen. Der erste Bau, der von den Zlurnber ger Markgrafen als Kurfürsten in Bran venburg errichtet wurde, war die Ur anlöge deZ Berliner Schlosses, von der heute noch der sog. Grüne Hut", der also nach der Patina seines Kupserdaches getaufte kleine Turm, Zeugnis ablegt. ES war in .Zwing-Berlin". daS Friedrich Eisenzahn 1443 errichtete ,ud 8 Iah spater mit seinem Hofhält bezog. Eine größere Bautätigkeit hat dann erst wie der Joachim II. entfaltet, indem er durch den bedeutenden Baumeister Kaspar Teiß dai.zweite Haus" auf dem heu rigcn Schloßplatz in Frührenaissancestil errichten ließ. Weiter hat dann an der . Ausgestaltung des Berlin SchlofseZ Kurfürst Johann Georg gearbeitet, dem in der Interessante Persönlichkeit deö Grafen .Lynar ein an den italienischer Nenaissancehöfen gebildeter Architekt zur Seite stand. Im Ganzen war die Bau tätigkeit wie liberhaupt die Kunsipflege dieser erste Kurfürsten beschränkt; sie hielt sich durch die Ungunst der Zeiten und den Mangel an Mitteln in engen Grenzen. Erst der Große Kurfürst hat auch auf dem Gebiete des Schönen eine neue Bahn eingeschlagen, die demn sein prunksüchtiger, kunstliebender Sohn in großartiger Weise fortführte. Das un ter seinem Vorgänger verfallene BerNner Schloß stellte der Große Kurfürst wie der her ; zugleich nahm er sich aber auch der Ausgestaltung des Potsdamer Stadt schlosscs an, dessen Grundriß unter fran zöstfchen und holländischen Einflüssen von Philip de Ehiere entworfen worden var. Friedrich Wilhelm, der mit Hol land in enger persönlicher und politischer Beziehung stand, hatte ine Vorliebe für den gediegenen und reichen Stil dieses Landes, und in dieser Neigung für das niederländische Barock begegnete er sich Aas SchilkIak der DaS bolfchewffiffche Ungarn geht, mer Wiener Meldung zufolge, mit der Absicht um, die heilige goldene Stephans kröne zu versilbern. Dieses, fast tausend Iah in Ungarn wie ein Idol verehrte ArskungSschmuekstück st einem WUnch mr Antiquar zum Kauf angeboten worden, und die Regierung Bela Kuns gedachte es in ihren Geldnöten loszu schlagen, sofern bei der Versteigerung ur 100,000 Franken schweizerischer oder französischer Währung herauskommen sollten. Das ist gewiß nicht viel, aber die Stephanskrone hat einen Verhältnis mäßig nur geringen Materialwert, und s ist lediglich die historische Bedeutung, die st Zostbar macht. Die Geschichte der ungarischen Königskrone reicht zurück big in die Tage des frühen Mittelalters. Nachdem König Stephan I. von Ungarn zum Christentum übergetreten war, er hielt er vom Papft Sylvester IL diese Krone als Geschenk, und 'mit ihr wurde er im Iah 1001 vom Erzbischos von Prag feierlich gekrönt. Noch vor dem Ende des 11. Jahrhunderts wurde dieser König, der zahlniche Kuchen und Klöster rbaut hatte? heilig gesprochen und als die heilig Krone deS heiligen Stephan enotz das päpstliche Geschenk bei den Magyaren durch die Jahrhunderte hin durch bis in jmfert Tage Verehrung. Uralt, wie die Krone selbst, var auch daS Krönungszeremoniell; zu ihm ge hört jener seltsame Ritt, den der eben usgnufenk König im Schmuck des volle KrönungsornatS und mit der StephanSkrone auf dem Haupte den Krönungshügel zu Ofen hinauf machen , mußt, um dort mit dem Schwerte des heilige Stephan vier Streiche nach den derschiedenen Himmelsrichtungen zu süh un, als Symbol, daß der König das Ungarland gegen Angriffe von allen Seiten zu verteidigen gelobe. Der letzte, der mit der St?phanskrone gekrönt wor den ist. war König Karl. Heute ist Ungarn! letzte König aus dem, Hause Habsburg landflüchtig un feine Krone ist jetcm amerikanischen Nabib oder inem europäischen Kriegsgewinnler feil. Die Stexhanskrone ist, wie gesagt, kci kunstvolle Werk der n:uzeitlichen Juwe ' liere. scmtern tut ein ziemlich einfacher Dldreif mit verqold.'teg Bügeln und mit einem Sch.Hui von großen Steinen, dr ob.r nicht sonderlich wertvoll sind, rimittcn der Krone befindet sich em gezeigtes Kreuz. . Nicht zum ersten Male übrigens droht d.r CtkPhznskrone ein romantisches Ge schick. Schon' einmal ist sie ihrer Schatz lammet entführt worden und jahrelang d'rschw'.indcn gewesen. EZ war Wäh rc.is de? ungarischen Revolution von 1848, a!s vor den, heranrückenden Oesterreich die Etephanskron in Giafjeit gebracht wurde. D an arische Kriegsminister Berthold Sze mit seinem bedeutendste Baumeister, mit Johann Arnold Ncrina, der den Mittel bau des Potsdamer Stadtschloesss schuf, den Flügel an der Wasserseite deS Wer liner Schlosses ausführt und wahr scheinlich auch den wundervollen Mittel teil deS Charlottenburger Schlosses ge schaffen hat, deffe majestätischer Ein druck später durch die allzu hohe Kuppel und die nüchternen Seitenflügel Cosan der von Göthel stark beeinträchtigt wurde. Unter dem Großen Kurfürsten taucht auch bereits der genialste Künstler auf, der je im Auftrage der .Hohechol lern gearbeitet hat, .nämlich Schlüter. Seine großartige Bautätigkeit, die einen Höhepunkt der fflarotkfimft" überhaupt darstellt, hat er aber im vollen Maße erst unter dem ersten preußischen Konig entfaltet. Nun erhält das Berliner Schloß jene wundervolle jubilierende Pracht, die sich vor allem in der Ar chitektur deS Hofe! und ln der Aus stattung der Prunkstile offenbart. Auch am Potsdam Stadtschlotz arbeitete Schlüter. Sein, Nachfolger, der in'.ri gante Eosander v. Göthe, hat das Char lottenburger Schloß für die Königin Sophie Charlotte vollendet und das i zend Schlößchen Wonbijou geschaffen, daS dann die , Kronprinzessin Sophie Dorothea bezog. Unter dem einfachen Soldatenlönig Friedrich Wilhelm I. war für derartige Luzusbauten nicht viel übrig. Immer hin wurde .daö schon in der Mitte des 17. Jahrhunderts entstandene Haus des Geh. Sekretärs Martis zum Kronprinz liche Palais umgestaltet; doch hat die sei Bau. in dem Friedrich der Große .als junger Ehemann wohnte, später sür einen ander Kronprinzen, den nachma ligen Kaiser Friedrich, inen so völligen Neubau erfahren, daß nur noch Kleinig leiten an die alte Front rinnenr. Da gegen zeigt das Prinzessinnen-Palais noch alle Eigenschaften des bescheidenen und öornehmen Barocks unier Friedlich Wilhelm I. Mit Friedrich dem Großen zieht das Rokoko in die Baukunst der Hohenzollern ein und entfaltet seine höchste Schönheit. Ter Große Friedrich war auch als Bauherr ein geniale, al leg überragende Persönlichkeit; seine Baumeister, selbst ein Knöbelsdorff, waren nur seine Handlanger, und Idie von ihm erbauten und ausgestatteten Teile ,de,s Potsdamer Stadtschlosses, Sanssouci und die gewaltige Anlage des Neuen Palais, tragen- völlig das Gepräge seines geniale SchonheitZsin nes. Der Klassizismus, der hier bereits anklingt, findet dann seine Vollendung, in dem' unter Friedrich Wilhelm II. ent siandenen Marmorpalais GontardS, dem letzten der Bauten, die nun in den Besitz des Staates übergehe sollen. ' . Stephanskrone. mer brachte sie in Sicherheit, indem er sie in einer Eisenkiste auZ Budapcfi nt führte. . In Orsowa an der südliche Landesgrenzc, wo neben einigen anderen ungarischen "Flüchtlingen damals .auch Ludwig Kossuth weilte, wurde' die Kassette in einem Gehölz vergraben. Szemen hatte seinen Freunden nicht inmal anvertraut, welches Heiligtum sich in dem Eisenbehälter befand; er hatte ihnen gesagt, es seien die schrist lichea Dokumente Lber die Revolution, deren sichere Unterbringung s gälte. Bald nach der Bergrabung der Krone kamen österreichisch Truppen nach Or sowa. , Da das Verschwinden der Kö nigskrone - mittlerweiöe . bereits zur Kenntnis der Oesterreich gelangt war, so galt es für sie als ausgemacht, daß Kossuth sie intführt haben müsste. Viele Monate hindurch kehrten nun die Trup pen in Orsowa das Unterste zu oberste um daS Kleinod wiederzufinden, aber vergebens. ,Die Hüter des Geheimnisses wann mittlerweile nach der Türkei ent kommen, und dort erst hatte Szeme sie über den wahre Inhalt der ver grabenen Kassette ausgeklärt. Aber KossuthS Sorge um die Sicherheit des nationalen Heiligtums sollte , schließlich zt. seiner Entdeckung führen. Im Iah 1833 sandte r aus dem Aus lande einige Vertraute nach Orsowa, die sich überzeugen sollten, ob ,das Versteck noch unberührt sei. Die Abgesandten fielen aber den Oesterreichcrn i die Hände und wurden verhaftet. Nicht ohne Grund nahm man an, daß die Verhafteten um das Geheimnis der der schmundene Stephanskron Kissen muß ten, und da auf andere Weife auS ihnen nichts herauszubringen war, so ver suchte man S mit der Bestechung, durch die sich auch in der Häftlinge, na mens Varga. ein früherer Mivifterisl beamter, verleite ließ, daS Versteck deS Kleinod zu verrate. Es würd aus gegraben nid feierlich nach Wien in die kaiserliche Schatzkammer übergeführt. Im Iah 1867, als Ungarn mit Oester reich wied seinen Frieden gemacht hatte, würd die Krone deS heiligen , Stephjn nach Budapest zurückgebracht, nd Franz Joseph I. wurde mit iht zum König von Ungarn gekrönt. . ZNaseagni über tU - italienische Operette. Die d Aalienische Bühne bevor stehend Hochflut der Wiener Operette gibt Mascagni willkommene GeleÄn heit, sich einem Mitarbeiter deS Gor ale d'Jtalia" gegenüber über die ita lienische Operett im allgemeinen und feine neue Operett, ,Ei" im besondere zu Lußern. , Unsere iiaNenische Ope BriitiiliMil iitklZmM., Wi it Vertreter "der Humanität" und Ritterlichkeit l Deutschland hausen. Mainz, 20. Novbr. Vergangene Nacht wurde van rinem französischen Wachtpos.en in eine Gruppe Epazier gänger hineingcschossen, ein Mann wurde getötet. Nach srayzösischer Darstellung sollen di: CpazinLmzer M erfolgtem Anruf nicht sofort stehen geblieben sein. ' Saa. brückt. 20. Novbr. AIs in einem hiesigen Kino die Buchhalterin Helene Kilburg während der Untcrhal tung mit Freundinnen vergnügt lachte, zog ein in ihrer Nähe sitzender farbiger Franzose, ein Anamite, den Revolver und brachte ihr einen Beckenschuß bei, an dem die Schwerverletzte seit mehreren Wochen im Krankenhaus am Reppers berg darniederliegt. Der Täter konnte später ermittelt werden, von einer Be strafung ist jedoch bis jetzt nichts gewor' den. Ter Bkrleger Langwiesche überfallen. K r o l, b e r g , 21. Novbr. Am letz ten Montag überfielen in KLnigftcin i. T. vier französische Soldaten den be kannten Vcrlagsbuchhändler Karl Ro bcrt Langewicsckze, den Verleger der Blauen Bücher", als er sich abend! ge gen 9 Uhr von seiner am Rande des Städtchen' gelegenen Wohnung nach dem Stadtinnern begeben wollte. Dem ah nungslos seines Weges Dahingehenden begegnckn vier weiße Franzosen, die. ohne ein Wort zu sagen, Lber ihn her fielen und ihn mit einem harten Eegen stand (anscheinend Schlagring), mit Fausihicben und Fußtritten bearbeiteten bis er bewußtlos und blutüberströmt am Boden lag. Eine Gegenwehr war voll ständig ouZgeschlossen, da Herr L. ein kleiner, zart gebauter Mensch ist. , Französische Justiz. Mannheim, 22. Nov. Die Pfalz Zentrale meldet: Bekanntlich wurde sei nerzeit der Kaufmann Mobs in Kaisers lauicrn von einem französischen Korpo ra!. Cassot. erschossen. Mobs hatte übn zwei sogenannte Damen", die sich in Begleitung französischer Soldaten be fanden, eine absprechende Bemerkung ge macht, weshalb eine derselben ihm ins Gesicht schlug. Als Mobs sich zur Wehr sehte, sielen die französischen Soldaten Über ihn " her And mißhandelten ihn schwer. Der Korporal Cassot, mit dem MöbS nicht das Geringste zu tun hatte, schoß ßem Wehrlosen und am Boden Liegenden ein Kugel in den Kopf. Der Mörder wurde heute von dem französi schen Kriegsgericht freigesprochen. - Scheidemaim Oberbürgermeister von Kassel. Nach dem Rücktritt deS Oberbürgcr Meisters Koch, der bekanntlich Reichs minister deS Innern wurde, wurde in Kasseler Stavercrdneienkreisen die Frage erörtert, ob man dem sozialde mokratischen Führer Scheidemann daS Amt des Oberbürgermeisters antragen sollte. Da die sozialdemokratische Fral tion die Mehrheit in der Stadtvertre tung hat. ist die Wahl Scheidemanns gesichert.' Ter .Vorwärts" veröffentlicht ein Telegramm der Kasseler Sozialde moZraten, daß sich Scheidemann bereits vor mehreren Wochen zur Annahme des Postens bereit erklärt babe. Scheide mann ist geborener Kasseler und war schon vor seiner Wahl in den Partei vorstand Stadtverordneter in Kassel. In der Nationalversammlung vertritt der neue Oberbürgermeister die Stadt. Er wird auch wziterhin sei Mandat beibehalten. v Tauksagung HindenburgS. Das 23. X Begibt die nachstehende Kundgebung wieder: . Gelegentlich meiner Reife nach und von Berlin sow während meineS Aufenthalts daselbst und auch nach mei ner Rückkehr noch Hannover find mir wieder von einzelnen wie von Vereini gungen zahlreiche Beweise freundlicher Gesinnung in Form von Begrüßungen, Schreiben. Telegrammen, Blumen und sonstigen Gabe entgegengebracht wor den So sehr mich diese Aufmerksam leiten erfreut haben, so wenig bin ich in der Lage, meinen herzlichsten Dank hierfür, einzeln auszusprechen. Ich bitte daher, dies ausschließlich durch ' diese Leröffenttichung tun zu. dürfen. Han nover, den 2. November 1913. gez. V. Hindenburg, Generalseldmarschall.'' " 1 1 - i rette bemerkte Mascsgm, .befindet sich zweifellos in einem langsam fortschiel tendea und beschämenden Niedergang. Wer trägt die Schuld? Nicht zum, we nigsten die überall wenig einwandfreie Aufführung, eine' Unzulänglichkeit, die zu bekannt ist, als daß ich darüber noch viele Worte verlieren sollte. Aber kommt denn dea italienischen Musikern das Unrecht gar nicht zum Bewußtsein, daS sie begehen, indem sie der Wiener Mode blind und sklavisch Gefolgschaft leisten? Und daS ist nicht einmal daS einzig Unrecht, dessen sich unsere Operetten komponisten schuldig machen. Sie be gehen weiterhin den -F'chler, Gefühls musik i schreiben, all wen es daraus ankäme, in Melodrama zu vertonen. In einer Operette soll man aber nichts ernsthaft nehmen, nicht einmal die Liebe. Hier muß alle? saürisch, scharf poin tiert. luftig, und im Karikaturistenstil gehaltei sein." Danach ,hat man alle Grund zu der Annahme, daß WaZcagni seine Landsleuten in seiner euen Ove rett , Ja' daZ Muster deiner Operette, wie sie sein soll. besHerea wird Die Seuchen , ' im Kriege. Während die KriegZseuchen sürden Ausgang eines Jeldzugel und damit sür wichtige Entscheidungen im Leben von Völkern' ost von ausschlaggebender Be deutung waren, hat sich hierin seit dem Fcldzug von 187071. wie Dr. 53. Schmki6hkimer in Natur und Kultur ausführt, ein vollkommener Wandel voll zogen. Ueberwiegen bis dahin die Opfer der Seuche dt im Kampfe Gefallenen, fg ist feit 1870 71 dank der hygienischen vorischritt das Umgckhrtt inge!ii.tcil. Aus dem Altertum ist genauer die wäh nnd des Peloponnefi schen Kriege Herr schcnde Seuche bekannt, eine pestartige Erkrankung, du auch Pcrikles erlag. Thukydides gibt an. daß allein die Athe ner damals 4400 Hopliten und 500 Rei ter verloren, -eine beträchtliche Anzahl, wenn man bedenkt'baß Athen zu jener Zeit ' etwa 30,000 erwachsene Bürger zählte. Im MittelaNer gab .der schwarze Tod' vielen Fetdzügen eine entscheidende Wendung. DaS Scheitern des Napolco. nische ZugeS nach Rußland 1812 wurde weniger durch den strengen Winter, als durch daS Auftreten verschiedener Seu, chen (unter dem Namen .KriegSlyphuS" zusammengefaßt) verursacht. Von den 430.000 Mann, die damals unter Napoleon nach Nußland zogen, gingen Über 8G0,00 wornehmlich als Opfer dieses KriezStYphus zugrunde. Im russisch-türkischm Krieg von 1828 1829 starben von den 60,000 Mann, die die Russen verloren, nahezu alle an epidemischen Krankheiten, vornehmlich Pest und Ruhr. Besonder? klar sprechen die Zahlen im Krimkriege von 185356, wo von den 428.000 Mann, die die der bündetcn Weltmächte ins Feld schickten, 17.000 im Kampfe fielen. 69,200 dage gen hauptsächlich dem .KriegStyphus' er lagen. Ebenso überwiegen auf russischer Seite die letztere sehr erheblich. I dem kurzen preußisch österreichischen Feldzug von 1863 verlor die preußische Armee 11,662 Mann an Toten; davon trafen 4? Prozent (525?) auf Schlacht Verluste. 55 Prozent 6427) auf an Krankheiten, vornehmlich an Cholera Ee ftorbcnca. Das starke Umsichgreifen der Seuche veranlaßte damals Bismarck, wie r in seinen Gedanken und Erinnerun gen" bemerkt, mehr noch als die drohende französische Intervention, die Frieden s vcrhandlungen zu i beschleunigen. . Mit dem deutsch-franzosischen Krieg do 187071 tritt dann ein vollkommener Umschwung in dem ZahlcnverhaltniS ein. Aus deutscher Seite fielen und erlagen ihreg Wunden damals 28,278 Mann, n Krankheiten starben -14,904. Tie sranzö, schen Verluste sind micht bekannt. Seit dem hat die Umkehr dieses Verhältnisses angehalten. Im russisch-japanischen' Krieg derlo re die Russen zirka 34,000 Mann im Kampfe, dagegen nur zirka 9300 durch Krrlnthnten.' Von den Japanern sielen dezw. erlagen - ihnn Wunden 58.887 Mann, an Krankheiten starben 27.158. In den Balkankriegcn 1913 trat infolge ungünstigere sanitärer Zustande ein Rückschlag ein; die Cholera erzwäng sich damals schließlich - d Oberhand und raffte insbesondere bei de Kämpfen um die Tschataldscha-Lin weit mehr Sol baten hin, als die feindlichen Waffe es vermochten. Die ndgüktigen Verlust zahlen in dem Kriege 191413 sind noch 'nicht veröfftntlicht. Sicher aber ist daS eine, daß die Todesfälle infolge blutiger Verluste im deutsche Heere, und soviel bekannt ist. auch in de Armeen der an deren Länder, die Krankheitsverluste bei weitem übertroffen haben. Die Stimmung in SchlZeden. Dem in Cassel erscheinenden Blatte' Der Wahrheitszeuge" ist , Folgendes 'entnommen. " Ja Schweden wollte man am 17. August in allen Kirchen einen Danktag 'für den Friedm abhalten. Dem hat aber -Sven Hedin, du bekannte For fchungsreifevde. aufs entschiedenste wi versprochen. Er hält seinem Volke vor, daß es durch die Beförderung von Hee reSlieserunz der Weftm'ächie nach Ruß land den Deutsche ihre Stellung außerordentlich erschwert habe.: Freilich seien dabei Hunderte Millionen verdient worden, ab S sei Geld, für das keiner Gott zu danken wagen sollt." Die Gründe, weswegen man mit seinem Tanke zurückhalten sollte, sind nach Sven Hedi folgende: .Wofür solle wir danken? ' Der Friede, den wir bekommen haben,' ist keine Da! wert! Sollen wir dafür danken, daß Deutschland zerschmettert und zertrümmert ist? Dafür, daß die Macht im Herzen von Europa, di unj und aller Welt Schutz gegen die Slawen gewesen ist. jetzt gelähmt und vernichtet worden ist? Dafür, daß die Grenz der Balkanhalbinfel biS zum Rhein vor gerückt worden ist? Dafür, daß eine unendliche Perspektive neuer Krieg sür di Zukunft eröfsnet worden- ist? Da für, daß gnad durch den Friede ein unauslöschlicher Haß zwischen den VSI ker ausgesät worden ist? Für die Gemeinheit, mit welcher Kaiser Wilhelm, die" einzige wirkliche Herrschergestalt der Jetztzeit, von fremde Demokraten dem Hohn bei WeltpöbelS überlassen worden ist? Dafür, daß wir selbst -unsere "Freiheit verlöre habe und un ter Vormundschaft gestellt , woeden sind?"' , - Zum Schluß wünschte Sven Hedin, daß am 17. August alle Kirchen deS LanbZZ leer stehen möchten, den: es wäre besser, den ewig gerechten Gott zu "bitten, dem zertretener,, verblendeten, fieberkranken, unzurechnungSsähigm, ach märchenhafte Siegen und Wunde? IlliiverMstiidiW erLkhrer. Eine Kundgebung der Universität Tübingen, D! Verfügung det preußischen Kul tusministerS, die den preußiichen Volks schullchrern ohne Neifcprllfung den Zu gang zum Univeisitäisstudium - ermög licht, hat den großen Senat der Univer sität Tübingen zu einer Kundgebung "an das württcmbcrgische KultuSministes rmm veranlaßt. Er weist auf die lach liche Zuftcindizkelt der Hochschullehrer bei genereller Entscheidungen über die Bedingungen zur Zulassung zur Hoch schule hin und. fordert, daß zu den Be ratungen über Veränderung des Vor bildungLwegel in erster Linie und von Anfang an die Universitäten herange zogen werden. Nach der Art, wie die Dinge bisher gegangen sind, sei die Befürchtung nicht grundlos. 'daß die an gekündigte Reichsschlllkonfercnz zwar mit starker Beteiligung stattfinde, ober auf die .letzten Entscheidungen keinen Einfluß ausüben werde, weil alles We .fentliche schon in den Vorverhandlungen im engeren Kreise fcstgilegt sein werde. Insbesondere scheine die Neigung zu be stehen, durch die ichkgisetilichen Be stimmungen der Stellungnahme der ein zelncn Landesregierungen vorzugreifen. Dagegen wende sich die Landesuniversi tät und gebe sich dn Hoffnungg hin. daß di anderen deutschen Hochschulen ihrem" Beispiel folgen werden. .-, Hierzu schreibt der pädagogische Mit arbeitcr der Vossischen Zeitung": Der Einspruch der Universität Tu bingen wird skher nicht der einzige bleiben, der gegen d:n , Universitätsbe such der Lehrer vom Seminar erhoben werden wird.- Indessen ist der Erlaß deS preußischen Kultusministers lcdig lich eine Uebergangsbestimmung, die dadurch in kurzem ihre Erledigung sin den wir?, daß die Seminarien oufge hoben werden und die ganze Lehrer bildung auf neue Grundlagen gestellt werden wird. In einer Ausschußbera tung, die vor ewiger Zeit im. Zentral Institut für Erziehung und Unterricht in Berlin stattfand, wurde übrigens ein zehngkiederiger Ausschuß gewählt, der den Auftrag erhielt, eine Denkschrift über die Lehrerbildung auszuarbeiten. Es wurde als einer der Leitsätze ange nommcn die bestehenden Hochschulen sollten ausgefordert werden, in Werbin dung mit Lehrern und Erziehern an die Bearbeitung her Probleme der Leh rerbildunz und der damit zusammen hängenden Orgnnisationsfragen unvcr züglich heranzutreten. Neues . über Farben sin dcsKDks7 ,. Ueber die bisher noch nicht einwand fte! geklärte Frage, in welchem Alter und in welcher Weise sich der Farben sinn des KindeS entwickelt., hat Dr. Fritz Marqnardt ' durch die Unter suchung von mehr als, 200 Kindern neues Material gesammelt und teilt seine Ergebnisse in der Naturwiffcn fchaftlichcn Wochenschrift" mit.. Einer größeren Anzahl Kindern im Alter vom 6. Monat bis zit m 3. Lebensjahr wur den farbige Bälle gezeigt, nach denen die Säuglinge tipvtcn und die alteren Kinder griffen. ES ergab sich, daß im si. Lebensmonat nur die Empfindung für .Rot' vorhanden ist, im 7. und 8. Monat die für .Gelb" hinzutritt, im 9. sich .Grün' anschließt und im 10. oder 11. Monat noch Blau" und Lila' hinzukommt. Auffallend war, daß die Kinder arbeitender Mütter" zweifellos eine Hemmung der Rückbildung der Farbensinnentwicklung zeigten. Im all gemeine bevorzugten Knaben Gelb. Mädchen Rot. Blau und Lila. In der zweiten Gruppe der Kinder, die im.Al ter von 415 Jahren standen, besaßen im 4. Lebensjahre 20 von 23 Kindern vollständigen Farbensinn sür 8 Farben, 2 beherrschten die Farbenterminologie vollständig. Jm,S. Lebensjahre besaßen von 56 Kindern 53 dollständign I bensinn für S Farben; 12 beherrschte die Terminologie. Im 6. Lebensjahre hatten von 31 Kindern 30 vollständig entwickelten Farbensinn für 9 Farben; 8 beherrschten die Terminologie. Im allgemeinen gaben Mädchen mehr rich tige Antworten als Knaben, und am weitesten zurück waren Arbeiterkinder. Bon SArbeiterkindern im Alter von 36 Jahre konnte keines die samt liche Namen der Farben angeben; 3 dieser Kinder hatte, unvollständig auS gebildeten Farbensinn, wobei nistet dem vollständig ausgeprägten Farbensinn die Fähigkeit u verstehe ist. die Spektral sarben Rot, Orange. Gelb. Grün. Blau und Lila genau von einander abzugrur zen. Dagegen beherrschte von 7 Kin dern mittlerer Beamten und Akademiker im Alter von 33 Jahren 3 die voll ständige Terminologie und alle 7 hatten vollständig ausgeprägten Farbensinn. Vielfach würd im 8. und 4. LebenS jähre noch ine Farbengruppe nach einem Bestandteil benannt, z. B. dir Grupp RotOrange vd?k'S!otOeangk-Gclb als .Rot", die Gruppe Gelb-Srün als t veu Tapferkeit verblutenden, 'zerrissenen deutschen Volke Kraft in der Prüfung z verleihen, die eS jetzt zu bestehen hat." Wir wissen natürlich nicht, welche Stimmung in Schwede die allgemein vorherrschende ' ist. Ei allgemeiner Haß gegen die Deutschen besteht dort sicherlich nicht. Wal der berühmte schwedische Forscher sagt, ist jedenfalls !chtkt. Mombenattentat bev CsrtT-nÄtrtrtv C QWV J(J l3 V"V f3lVtttT' w'wtww Auf Ctabsingemeur Schwartz, Leitkr der tkchnischen Nothilfe, war eS ' ' abgesehen. ( Die Leipziger Neuesie Nachrichten' vom 20. November schreiben: Als wir dieser Tage die Mitteilungg von der Einrichtiuig einer technischen Nothilse auch in Leipzig brachten, waren wir U!iZ und nlit un! wohl die gesamte Ci wohnerschaft. darüber klar, daß die Neueinrichtung i gewisse Kreisen ei nein lebhaften Widerstand begegnen werde. Wir sagten damals bereits, daß eS eine völlige Verkennung der Tatsa chen bedeute, wenn man die technische Nothilse als Streikbrecher-Organisa tion", alS .Kampsmittel deS Unterneh mertums" u. s. w. hinstellte. Die tcch nische Nothilse diene, so sagte wir weiter, lediglich den Zioecken der Allge meinheit uiid insbesondere der Arbeitcr schaft, wenn sie lebenswichtige Betriede wie GaS, Wasser 'und Elektrizität? werk aufrecht erhält und Notstand! beiten dringendster Art. . ebenfalls im Interesse der Gesamtheit der Lcvölle rung. verrichtet. Nichts ist bezeichnender für die syfle matisch und gewissenlose Hetze gewis scr dunkler Elemente, als daß schon we nige Tage nach der hiesigen Neucinrich tung, am Donnerstag oend, gegen die Leiter der technischen Nothilfe ein Boni bcnanschlag ausgeübt , worden ist. bei dem nur wie durch ein Wunder Wen schenleben verschont geblieben sind. Der Anschlag darf als ein Sabotageakt schlimmster und gemeinster Art bezcich nct werden. Ueber den Anschlag liegen unZ die salzenden Meldungen vor: Am Donnerstag abend, kurz nach 6 Uhr, wurden die Anwohner der Rödcl straße in L.'Schleuhig durch eine hef tige Detonation erschreckt. Im Trep pcnhause deS Grundstückes Rödclstraßc No. 11 war eine .Bombe zur Ezplosion gebracht worden. Der Anschlag galt, wie die Kriminalpolizci mit Bestimmt heit annimmt, dem Stabsingenieur und Leiter der technischen Nothilfe Schwartz, der im zweiten Stockwerk des Hauses wohnt. Die Wirkung der zur Entzün dung gebrachten Sprengladung war außerordentlich stark. Die Treppe vom zweiten zum drillen Stockwerk .wurde vollständig zerstört, die Türen des l?e bäiidcs wurden eingedrückt. Fenster zer triimmert und die Wände arg beschä digt. '. Am Schauplatz der Tat. Das pattliche HauS liegt an " der Ecke Rödel und Beipertftraße. Aeußer lich ist an dem Haufe überhaupt nichts zu sehen. Der Verbrecher hat die Dy amitladung Donnerstag abend gegen 6 Uhr vor di Wohnungstük deS Inge nieurS Schwartz in der zweiten Äage des Treppenhauses gelegt und scheinbar mit einer Zündschnur zur Entzündung, gebracht. AlleL war das Werk nur we Niger Minuten. Die Wirkung der Ez plosiön innerhalb des HauseS ist surcht bar gewesen. Der hölzerne Treppen aufgang von der zweiten zur dritten Etage ist durch die Wucht der Erplosion vollständig zerstört worden. Die Tür zui du Wohnung des Ingenieurs Schwartz sowohl als. auch die Tür zu der Wohnung deS Nachbarn wurde durch die Gewalt der Explosion vollkommen auS den Angeln gehoben und eingedrückt. Die Wirkungen des außerordentlich star ken Luftdruckes sind ! dcnz Haufe vom Kellereingang, wo ebenfalls die Tür zerstört wurde, bis hinauf zu den Tachräumen, zu bemerken. An der Stelle vor dem 'Eingang, wo der Ver brecher im Dunkel des Abends die Bombe (man fpricht auch von einer ge ballten Ladung der Art, wie sie im Felde verwendet wurden), niederlegte", hat die, Explosion' in die Mauer ein großes Loch gerissen. ' Auch innerhalb der Schwartzfche Wohnung selbst sind, einzelne Türen und Einrichtungsgegen stände durch die Explosion vernichtet worden. Noch i den Dachräumen war der Luftdruck fg stark, daß auch dort alle Scheiben zertrümmert wurden. Die etwa 6 Zentimeter starke Glasscheibe, die den Luftschacht km Dachgeschoß ab schließt ift ebenfalls durch die Erplosion eingedrückt worden. Glücklicherweise war im Äugenblick der örplosion niemand im Treppenhsuse deS von sieben' Parteien bewohnten Gebäudes. Durch die Ez plosio wurden die Bewobner des Hau seS von einem starken Schreck" gepackt Gelb" usw. Ebenso wurde in diesem Alter noch ziemlich oft verschiedene spek tral benachbarte .Farben als gleich zu fammengelegt. Der kindliche Farben sinn erwies sich afl keineswegs an die Intelligenz gebunden, sondern hing mit der häuslichen Umgebung und Herkunft zusammen; er wird sich daher durch eine bessere Ausbildung deS Farben sinneS in der Schule such bck"Äl'iter lindern schneller entwickeln lassen. Die Farbensinncntwicklung beim zivilisierten Kind Lhnelt der Farbenentwicklung bei den Naturvölkern; auch bei diesen wer .den Not, Weiß,. Schwarz stet igenl benannt, und diese Benennungen werden dana für ganze Gruppen angewendet. Kein? der untersuchten Kinder erwieS sich noch dem dritten Lebensjahr IS farbenblind. Und durch ine Umfrage würd festgestellt, daß von 4000 Kin dern im Alter von 36 Jahren nur ein tinzigel Schwierigkeiten hatte, die Farben Rot und Grün von einander zu unterscheiden. ES ist daher anzuneh men, daß ein großer Teil der Farben blinden durch systematische Uebungen von früh Kindheit an geheilt werd ksnn ' nmmimTff01T. und verschiedene Frauen liegen an einem Ncrvcnchock krank darnieder. Der Familie deS Ingenieur! Schwartz. der im Moment det Ezplo sion nicht in der Wohnung war, hat daZ Attentat nldM geschadet. DaS Dienst. 4nLdchen hat einen Nervcnchock erlitten. Sofort, nach !der Ezplosion hat ein im Nachbarhause wohnender Tischlermeister die Feuerwehr alarmiert, die sehr ralch zur Stelle war und sofort die Ausrau munasarbeiten einleitete. Da die Be ivohncr des dritten Stockwerkes durch die Zerstörung deS TrcppenaufgangS abgesperrt waren, stellte die Feuerwehr unter sachkundiger Führung zunächst eine Nottrcppe her. Außerdem wurde im Treppenhaus überall starke Stütz balken angebracht, so daß jede Einsturz gefahr beseitigt ist. Nach der Feuerwehr trafen alsbald" auch die Beamten der Exekutive und dck Kkimlnalpokizei ein, die das HauS ab sperrten. Di Sicherheitsmaßnahmen wurden dann unter der Leitung deS Polizeikommissars Ritsch weitergefllhct, Im Laufe dcö Abends trafen an der Stelle del Verbrechen auch noch der Oberstaatsanwalt und ipolizeidirektor Kubitz ein. Die Aufrä'umungsarbeiten i- ...n.i. s,.k 1,... lli UC1II JtllUUUl 4,'UUC Ull j 1 Lause des Freitags fortgeführt. Jrq ' Haufe selbst befindet sich ein geräumiger - Lustsckiacht. durch den die Gewalt der Explosion abgeleitet wurde; sonst würde sicher das stattliche, ziemlich seft gebaute HauS auch nach außen hin starke Er! sckiittcrungV erfahren haben. . . Im Luftschacht selbst ist teini Scheibe mehr ganz geblieben. Auch an den Wänden innerhalb deS Hauses ei gen sich Spuren deS starken LutdruckeS.' Kalkocrzierungen und hölzerne Täse Zungen sind auS den Wänden lzerausge schlagen worden. DaS Ganze macht den Eindruck, als ob eine Granate durch das Dach in daS HauS gegangen und an der Tür des Ingenieurs Schwartz zur Explosion gekommen sei. Das HauS wird jetzt durch Polizei bewacht. Drohungen nd Warnungen. Marineingenieur Schwartz hatte in den letzten Tagen viele anonyme Briefe erhalten und auch aus der Straße wurde er 'und feine Angehörigen häufig durch, .warnenndc" Zurufe belästigt. Im Zu sammkanz mit dem Anschlag wurde g:ftcrn in. Leipzig ei Mann verhaftet, iü dem schwer belastendes Material ge funden werden ist.. Nur einem Zufall ist ist zu verdanken, daß der Anschlag lein Menschenleben gefordert hat. Die Wand an der. Treppe zuk Wohnung des Marinclngmieur, die 20 Zentimeter stark ist, wurde durch die Explosioq vollständig eingerissen, ein Teil deS i dels wurde abgedeckt. ' Die Staatsanwaltschaft ' in Leipzig hat für die Ermittelung deS Täters, so wie für. sachdienliche Angaben, die zu; Ermiltelung deS Täters führen, eine Belohnung von L000 Mark ausgesetzt, so daß nunmehr eine Gesamtsumme von 8000 Mark al Belohnung verteilt wer den kann. Die Erörterungen der Kri minalpoiizei sind in vollem Gange. Eine 'Sichtung der Holz und Steintrümmer bat ergeben, daß die sehr starke Spreng ladung im Treppenhaus deö 2. Stockes in unmittelbarer Nähe der Tür zur Schwarzsehn Wohnungswand ange Ithni t-tttttün Tin trnin Die Leipzig Zentrale der KommS nisten für Mitteldeutschland wurde von ' der Polizei aufgehoben. Es wurden sämtliche Bücher und Flugblätter de fchlagnahmt und eine Anzahl kommuni stischer Mitglieder Lerhaftet. Die Aus Hebung erfolgte im Anschluß an daS .At tentat auf den Leiter der Technischen Nothilfe. Drei verhaftete Kommunisien wurden der Staatsanwaltschaft vberge ben, nachdem bei ihnen schmerbclastendeS Material gesunden wurde. München. 21. Nov.- In der der. aangenen Nacht erfolgte in den Ge schäftsraumen deS OrganS der Unab hängigen Der Kamps" eine hcstige Ex plosion. durch die ein nicht unerheblicher Sachschaden angerichtet wurde. Sie ist wahrscheinlich durch einen mit emem Zeitzünder versehene Sprengkörper her, vorgegangen worden. Es handelt sich ver. muttich um inen Anschlag auS politi,. schen Motiven. Man fand an. dem. Hause einen Zettel mit der Aufschrift Hindenburg und Ludendorsf solle" von' , Drückebergern und Gesinnungslumpen Nicht ungestraft besudelt werden." . i Der bestohlcne Räuber. Ter Raubmörder Blau, der Ende Juki den Malermeister Pischt ermordete und deswegen vom Schwurgericht in Konstanz zu lebenslänglichem Zuchjhau verurteilt wurde, sitzt noch im dortigen Gefängnis, bevor er in Vruchfal unter gebracht wird. Er schmuggelte nu einen Brief hinaus, worin er unter Zu sicherung einer großen Belohnung um die Mittel zur Flucht bat; er babe noch viel Geld' versteckt. Der Adressat zeigte die Sache an. die Staatsanwaltschaft riet ihm auf daS Anerbieten deS Mör derl einzugehen, und so hoffte man. daS' versteckte Geld zu erlangen. Pifchl hatt bei seiner Ermordung vermutlich etwa 25.000 Mark bei sich, während Blau und sein Mordgenosse nur den Raub von 9000 Mark zugestanden hatten. Blau bezeichnete bei einer unauffällig gewahrten Unterredung mt dem Brief empfanger da, Versteck ganz genau. Man fand a dem Ort ine Brieftasche ober sie var leer. Da daS Stehle jetzt mode ist. hatte ein weiterer Dieb sich die Beute angeeignet. , , er . n n t J ' Ji . h iJCs .'JEn-r--r j -fc, -r -f,-,A jr 'V