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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Jan. 3, 1920)
Ö .mx Ant IlpiiljjlflO tii3- . An der E3 (Mmieningen kd 8w5bn!rr . X 1 0 1 1 etaatöskkntük bks 71 - llflM , Si 3 1 (13. Fortsetzung.) CnfWIosfrne' fflcrftätfun litifctct KZestsront durch alle nur vcrsügba ,rm Mannschaften, Formierung von kgurgerbataillonen zur Aufrechter Haltung der Ordnung tn, der Heimat, rückiichtslofe Fortsetzung deS Uboot kriegcs, der sehr viel stärker gewirkt hat. als man bei uns glaubt. Ein Wirkung auf die Pfyche der Mann ichaftcn durch alle erdenkbaren 2)faß regeln, gleiche Beköstigung ton Offizieren und Mannschaften, Auf klärung in weitestem Maße durch den StaatSorganismuS, um was es sich praktisch handelt. Jeder Teutsche muß begreifen, dafz andernfalls un scr Volk herabsinlt zu Lohnsklavcn unserer Feinde. " ' Um dieicn Weg durchzuführen, ist iiklatorische Mach! unerläßlich, wie es unsere Feinde getan haben in direktem Gegensatz zu unserem Wer fahren. Es ist ganz 'gleich, welche innere Parteirichtung diese Gewalt' uLübt. Sie muß nur ihre Macht ein zig und allein gegen den äußeren Feind richten. -' Das sind, fluchtig diktiert, aber .jahrelang überlegt, meine Ansichten, die mit Chauvinismus, Nnnexions trieb oder Mangel an Verständnis für unser Fricdcnöbedürfnis nicht das Geringste zu tun haben, sondern nur an die NctUung unseres VolkcS ienken aus schwerster Gefahr. Viel Tmsft rtnsmit 2 iftt-Km- ticfif flsitf f( vtui 0v(i4 V lljl.Wfr 411V) j,v den Fall bietet dieser Weg die ein zige Aussicht auf Gelingen, der pr ffUf fiiTn-f . m SI4ii4i(iit M Mt;iuvti .v.jiiijbifc Qi. einem .schmachvollen Ende. Wenn Euere Groszherzogliche Ho heit noch ein Urteil iibcr unsere mari twe Lage haben wollen, so ernpfehle ich dringend, den augenblicklich hier anwesenden Herrn Admiral von Trotha, Chef des Stabes der Hoch, seestrcitkräfte, kurz zu empfangen. Niemand ist imstande, ein so ruhiges und auch allgemeines Urteil hierüber abzugeben als dieser Offizier, der tan harrt Qslevlrrruoto 3i a .', twi vv-t-ttuMi. y w t- ymifltli Marine getragen wird. Soviel ich weiß, wohnt derselbe beim Chef des Marwekabivetts Admiral von mnn .-. n il!III0SVii!i!illlliiB I u N Wiege des Weltkrieges . r ' EkZmus M knadmlrals tz.?ktitz, EtsitöfeZretir deS RcichZmarl . D. '"ZS' ( gJEf cniiiiiüiiiiiiniiininüiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiH - -sgssr n a ' - 3 (14. Fortsetzung.) Wie im ganzen Volk, fa herrschte iei Beginn des Krieges auch in dez Marine das sichere Gefühl, daß es in Deutschland niemand gab, der den Krieg erstrebt hätte. So geschickt es England auch angefangen hatte, als es die ihnt 1914 sich bietende Gele genheit ausnutzte: sein lang vorberei teter Plan, Deutschlands Zukunft zu ternichten, war doch zu offenkundig gewesen. Demzufolge war der Geist unserer Flotte zu Beginn des Krieges hoch gestimmt und ließ das Beste er warten. Alte Reservisten stellten bei ten Musterungen das Gesuch an ihre Offiziere, an den Geschützen vcrwen det zu werden und nicht in Sicherheit unter Deck beim Munitionsmannen. Unsere Torpedobootskommandanten hofften auf den Befehl Flagge Z vor". Die Seokadctten und Fähn riche der geschlossenen Marineschule und der außer Dienst gestellten Schulschiffe begehrten stürmisch an Bord zu kommen, sei es auch nur, um als Läufer dcS Kommandanten Verwendung zu finden. Die üblichen Belohnungen bei RekordleWngen im Kohlen wurden von den kühlen den Heizern und Matrosen abgelehnt: rWir 'arbeiten ohne Belohnung." Seeoffiziere und Ingenieure wett eiferten. ds Schis? auf höchste Ge fcchtSbereüfchaft ?u bekommen. Jeder , Angehörige der Mar'ns war sich bei ttriegöbcginn darüber klar, einem Feind entgegenzutreten, der über eine starke Uebermacht ge M und dessen Unbcsiegb.''keit auf See fast zum Dogma geworden war. granzoicn, scunen, laliencr wuroen als Gegner sozusagen gar nicht ge reckmet. Schon im Frieden hatte sick die deutsche und die englische Marine gegenseitig in besonderer Weise ge achtet. öS ist freilich eine reine v findung, daß damals in den deut k5en Secoffiziersmcssen auf den .Tag" (der Schlacht mit Englands Flotte) angestoßen wurde. Diese Lüge gehört in da? große Kapitel der uns angedichteten Angriffsab Mten, mit deneg die Wcltvrche ,-3336 tj ft fcfer&l Wiege des Weltkrieges I mm)00m n u zzm? n Copyright 101 by Dtxlch fcead k Co. Llbschrift dieses 'Schreiben? habe ich Mit Rücksicht auf üe Dringlichkeit mir erlaubt, dem Gencralfeldmar schall don Hindenburg und dem Staatöseiretär Exzellenz Scheide, tränn zu übersenden. Euer Großherzoglichen Hoheit verharre ich in größter Ehrerbietung ' v. Tirpitz. Die Negierung des Prinzen Max von Badm unterla dem nerbörten Schwindel volkofrcmder Einflüste rungen. Der Ubootskrleg wurde aufgegeben, die Kapitulation eilige leitet, der Ncchtsfriede auf Grund der I-Punkte Wilsons mit der En tente vereinbart" und jeder An dersdcnkende, jeder wahrhaft deutsch Gesinnte In Acht getan, obwohl Ar mee und Marine ohne jeden Zweifel bi? zum Frühjahr 1919 hätten durich halten . dadurch wirkliche Friedens- Verhandlungen hatten decken können. In diesen schwärzesten Tggen der deutschen Geschichte, als wir die volle Fähigkeit noch besaßen, mit dem Schwert in der Hand dem glciöxfalls kriegsmüdctt Feind den Vorschlag zu einem gerechten Frieden zu ma chen, diese Möglichkeit aber von uns stießen, um im Chaos unterzug'en, schrieb ?ch als Vorsitzender der Vatcr lSndspartei einen zweiten Brief an den Reichskanzler. . Berlin, den 30. Oktober ISIS. Eurer Grobherzogliche Hoheit haben weinen ehrerbietigen Brief vom 17. d. M. gnädig aufgenom men; aber in einer wichtigen Bezieh ung, nämlich bezüglich des Ubits krkoges, eine Entscheidung getroffen, der ich, und wie ich höre, auch die Marine "und Armeeautoritäten, wi derraten haben. Die gegenwärtige Lage läßt es mir als Pflicht erschei ncn, einen in meinem damaligen Briefe nicht genügend betonten Gc danken 'auch jetzt noch Euerer Grofz herzoglichen Hoheit zu unterbreiten. Jeder militärische Rückzug, wenn er nicht m katastrophaler Flucht en. den soll, muß geleitet sein tnit zeit tottlig.cn und passenden Kchrtwen, düngen " gegen den- nachdringenden ,,Feind. ,,, Dasselbe gilt zweifelsohne n n n n Copyright 1$U fcy Doii, Mond & Co. Werfchwemmt worden ist. Dazu war doch die Sympathie mit dem cngll chen SeeofrizierLkorps dor dem itricQt noch zu stark, und usere vor nehme Gesinnung hätte Derartiges völlig unmöglich gemacht, ganz abge chen von der Torheit eines Wun fches,.mit einem doppelt fö starken. tüchtigen Gegner kämpfen zu wollen. Bevor ich auf die beiden Hauptur fachen eingehe, weshalb Unsere Flotte den Enderfolg ihres TaseinS nicht hat erreichen können, will ich ein kurzes Bild geben von ' den tatsach lichcn Wirkungen, welche sie auf die Gestaltung des KriegSverlaufcs aus geübt hat. In unserer Heimat hielt die Flotte imsere langgestreckte Küste von Me Mel bis zur Ems ganj allein von zcdem feindlichen Angriff frei: kein Kanonenschuß ist auf unsere Küste ge feuert wcrocn. Durch praktisch un bedingte Beherrschung der Ostsee sicherte d'e Flotte die freie Zufuhr von War,'N, Nmnentlich von Erzen, die ein dnngendeS Erfordernis für unsere Kriegsindustrie waren, sie deckte den linken Flügel unseres Hce res im Osten gegen rückwärtige Uwerfalle, die von den Russen ge plant waren und die in der zwischen Nusiland und England 1314 abge fchlosiencn Marinckonvcntion wohl ebenfalls eine Rolle gespielt haben, Die Motte ermöglichte spater den Nachschub unseres Heeresflügcls über See. Durch die erfolgreiche Unter nchmung gegen Oescl und den Moou fund trug die Flotte unter den Ad miralen Schmidt und Bchncke im glücklichsten Zusammenarbeiten mit der Armee dazu bei, den letzten Wv dcrstand der Russen zu brechen. Da unsere Flotte nicht geschlagen war und die Engländer' insolgcdef fen nicht zur engen Blockade unserer Küsten übergehen konnten, ermög lichte sie eS den nordischen Mächten und auch Holland, gegenüber den Drohungen Englands in einer nnr trälcn Haltung zu verbleiben. AlF unsere Flotte im.erltea LMehut u ' WMj. Rrchmarnu . D. ' - u . $5ä . ; ' ra und bielleickt flock in verstärktem Maße bei einem politischen Rückzug. Selbst wenn wir uns klar darüber ,Ziiscin glauben, daß wir militärisch nichts mehr erreichen können, mug man sich stetS gegenwärtig halten, daß auch auf der gegnerilchen toeite bet Wunick. keine aroken Opfer mehr zu bringen, aus rein psychologischen Gründen sehr hoch gestiegen ist. Frankreich rettete 1871 durch seine damalige Hallung aucy nach crsolg tem Waffenstillstände Belwrr in den Fricdensverhandlungon. Wenn im Kamps ein Soldat den Degen über gibt, so kann er aus Pardon rechnen. Geschieht dicS aber auf politischem Gebiet, macht der Unterlicgnde sich völlig wehrlos und ergibt er sich ohne Haltung so bewirkt er.beinr Sieger das Gegenteil von Rücksicht, er er weckt vielmehr den Wunsch rücksichts loser ,estraZung.- , ; . Aus diesen Gründen kann ich mir, abacichen i?on Zier durck, ?alirkun dcrte'nackjwirkenden' Schmach, rein materiell gedacht, keinen schlechteren Frieden denken, als solcken. der Uns aufattwunaen werden würde, wenn wir zu einer Lei! emfach kapitulie ren, wo noch ein erhebliches Maß von Widerstandskraft bei uns vorhanden ist T.pt ftrinb. her icfetcre aenau einzuschätzen weiß, wird uns bei einer solchen vorzeitigen Wehrlosmachung nicht milder behandeln, sondern bru tali?r und rokier. weil ,u dem Voll aekübl des Sieaers nock binutreten wird ein Gefühl der Verachtung des. Gegners, vis kommt in dreier yra a wiederum der Unterickiied in un serer DenküngLweise und derjenigen unserer emoe in Äerrachr., In die ser Hinsicht würde es wr uns aünäi aer lieaen. wenn wir den Frieden mit England gesucht hätten und nicht über Amerika und Wuion. ' ?lch möchte schlieklich Uoich auf fol aendes binweisen: Unsere Zveinde befindefl sich jetzt nicht nur in vollem Siegestaumel, sondern ihre Volker haben auch das Gefühl, dem leit Äabren ersebnten Frieden, dem Ende der Opfer und Leiden, unmittelbar nahe gerückt zu sein. Me Nerden m o . dieses Jahrhunderts nolch schwach war, hatte England eine Landung in Jütland vorbereitet, also eine Berge waltigung Dänemarks nach der Art, wie später Griechenland behandelt wurde, vorgesehen. Angesichts der deutschn:. Flotte war das unausführ bar. Man stellte sich vor. unsere Flotte Ware überhaupt nicht vorhanden ge Wesen; welche Folgen hätte das als bald für unsere wirtschaftliche und militärische Lage gehabt. Mit ein gedrückter, ja auch nur stark bedroh ler Nordfront hätten wir Msere Ost und Westfront nicht halten können. Aber Weiteres koinmt hinzu. Unsere Flotte zwang die Engländer zu einer riesigen Vergrößerung er eigenen Seemacht. Allein das Personal ihrer eigenen Flotte wurde mehr als bcr' dreisacht. Von englipchcr Seite wird der personelle Gesamtaufwand für bie Kriegführung auf dem Wasser Mit Vz bis 2 Millionen Men chen wohl nicht zu hoch berechnet, eine Zahl, die doch eine sehr große Enb lastung unserer eigenen Westfront bedeutete. Ich habe schon int vorigen Kapitel davon gesprochen, welchen Schlag für England die Einnahme der fran zösischcn Kanalliäfert durch die Ar mee bedeutet hätte. Diese Besetzung durch uns wurde aber erst dann zu einer wirklichen, vielleicht entscheiden den Ge'ahr für England, wenn wir eine Flotte hatten, um diese Häfen als Stützpunkte ausnützen zu können, n dieser Hoffnung wurde das Ma rinckorps gebildet, die einzige un mittelbare Kricgsleistung, die ich im Rahmendes ReichLmarineamtS selbst für den Kampfs gegen England inS Werk fetzen konnte. ' . Unsere Armee hat die Nordhäfen Frankreichs nicht erreichen können, sondern nur die flandrischen Häfen, welche nach ihrer geographischen Lage eine erheblich geringere Bedeutung hatten, da sie keine unmittelbare Be drohung des KanalS darstellten. Da zu kam, daß bei ihrer Art hier nur UbLote uZd Torpedoboote zu; 23er fW groIe Äassen fÜÄ aus t!esenszeugung mch unseren angrWlustZ'N Punkt aewannt. EntschlieKen wir uhß idlt, infolge feindlicher Zumut ungen, zu einem politiscken Halt! Front!", zeigen wir dem Feinde noch einmal in ganz klarer Entschlossen heit die Lahne, lind erklären seine Forderungen für unannehmbar, so wird die vlobllch austauchende Not wendlgkeit, den Kampf fortzusetzen, von größter, Psychologischer Winung ein. Es wird sich der kampseZmu 5cn Massen unserer Feinde eine furchtbare Enttäuschung bemächtigen, und sehr bedeutende Kräfte werden sich in der Richtung entfalten, die Regierungen zu. einer Abniilderung ihrer Bedingung! zu veranlassen. In Verbindung mit dem Wachsenden, heldenhaften Widerstand an unserer Front, und in Verbindung auch mit der sehr begründeten Furcht vor dem VolschcuvikmuS, wird eine solche deutscl) Haltung die einzige sein, die unS erträgliche Bedingungen der schaffen kann. Euer Großhcrzoglichcn Hoheit verharre ich in größter Ehrerbietung v. Tirpitz - Ich hatte, als ich dits fchrieb, nur noch verschwindende' Hoffnungen da rauf, daß den kkegicrenden" Matt ncrn die Besinnung wiederkehren könnte. Mit diesem Brief endet meine politische Betätigung.' Der unglückliche Äusgang des Krieges gibt denen, welche , diesen AuSgang verschuldet haben, vor bet urteilslosen Masse die Handhabe, freilich nicht dös Recht, diejenigen anzuklagen, wclchö den Krieg hätten gewinnen oder mindestens ehrenvoll beendigen können, wenn man. ihnen freie Hand gelassen hätte. Ein Staatsgerichtshof soll eingesetzt wer den; wird er eingesetzt, so gehören Andere auf bie Anklagebank und da runter diele, die jetzt den Richter spie lcn wollen. Ich würde es gern cr mieden haben, persönliche Empfind ungcn Anderer zu treffen, doch tnuß ich vor der Geschichte das System an den Pranger stellen, welches unö verderbt hat. Dieses politische System, welches Vethmann Hollwcg wohl unabsicht lich, aber tatsächlich zur Entfaltung gebracht hat und welches auch heute noch in fast grotesker Steigerung lebt umfaßt die Preisgabe Unserer staatlichen Errungenschaften infolge blindgläubigen Nachlau fcns' hinter den erpresserischsten und verlogensten Vorspiegelungen des Auslandes und hinter eigenen internationalistischen Schwärmereien. Alle Uebcrliefer. ungen und Leidcnserfahrungen unse rcr Geschichte scheinen vergessen und müssen neu erlebt werden. !sssj (Vfiirr rrTltt"r ttn?ir. Wendung gebracht werden , konnten. Immerhin gewährten sie den großen Vorteil, daß die Entfernung von dort nach der Englischen Küste nu den vierten Teil des Abstandes von den deutschen Flußmündungen betrug. AuS diesem Gmnde wurden kleine Uboote hierfür verwendbar,, die sich in derhältnlsmaßig ulzer Zeit be schaffen ließen. Angriffe der eng lischen Seestreitkräfte auf Zeebrügge und Ostende warirn" zu gewärtigen. Da jntc nun zweifelhaft war, ob die Armee geneigt Ware, die erforder liche Einrichtung der Küstcnvcrteidi gung zu übernehmen, und da an drerseits die Landfronten unserer Ncichskricgshäfen Nicht mehr eigcnt lich bedroht waren, fo erschien zweck mäßig, aus dem hierdurch verfüg bar gewordenen Personal ein Ma rineskorps zur Verteidigung der ffan drischen Küste zu bilden. Die Hee reslciwng willigte nur unter der Be dingung ein, daß es unter den Befehl der Armee käme. Um überhaupt elwaS zu erreichen, stimmte ich dieser Bedingung zu, obwohl nach allen Erfahrungen diS Marine bei ge mcinsamen Operationen mit der Ar mee leicht in die Gefahr gerät, für ihre eigenen Zwecke zu kurz zu kom men. Der KaiscrglNg 'äuf den Plan mit großem Verständnis ein und gab mit für diese Aufgabe außerordent liche Vollmachten. Die Marineinfan tcrie, wclchö mis zwei . Bataillonen drei Regimenter bildete, stellte trotz dieser starken Verdünnung dank ihrer dreijährigen Dienstzeit vom er sten Tag ab eine Kerntruppe dar. Die auS den verschiedenen Forts und Plätzen zusammengeholte Matrosen artillerie sollte ihre Jnfanteriemis bildung in der Nähe von Brüssel nachholen, mußte aber infolge der kriegerischen Ereignisse vm Septem ber teilweise sofort aus der Bahn ge gen die m,s Antwerpen vorstoßende belgische Armee ms Feuer geschickt werden. Die Truppe stand schon da bei ihren Mann, wie später bei der Eroberung Antwerpens und in vier jährigem Stcllungskampf. Das Ma rinckorps unter Admiral v. Schröder machte die Seeflanke unserer West front mit der Zeit unangreifbar und baute die flandrischen Häfen mit Bchelfsmittcln zu brauchbaren Stutz punkten für den Torpedoboots und Ubootkkrieg auS. Unsere dortigen Seestrcitkräfte, obwohl ich leider- nicht die MM hatte, sie durch vermehrte Zuteilung auS der Heiniat so stark zu machen, wie Admiral Smrococr und ich gewünscht hätten, blieben ein empfindlicher Pfahl im Fleische Eng lands bis an den Kerbst 1918 heran In den ersten Monaten deS Krie .geS entwickelte LH ferner Ht eftiiche gen Nachbarn die Gelegenheit oder den Bonoand für den Krieg gege den. ES hat im Innern unsere Po litik zermürbt, so daß das Volk die erforderliche moralische Kraft der lor, um den Weltkrieg turZchzuhal ten. Dasselbe System ist die wesent liche Ursache, weshalb die Stärke unserer FloUe tn diesem Kriege nicht ginn Tragen gekommen ist. Dasselbe Shstem hat unsere Politik Nach der falschen Richwng, 'nämlich auf die Zerschlagung Rußlands und Schonung Englands orientiert. Das selbe System hat unsere an Torheit und Würdelosigkeit beispiellose Kapi tulatlon im Herbst 1918 verschuldet, und die schwere Folge dieses Schritts durch weitere Fehler verschärft. Das selbe System wütete noth der Revo lution gegen die letzten Reste staat lichcr Vernunft, so daß eS , eine Schmach und' Strafe geworden zu sein scheint, ein Deutscher zu fein. Das war mir einst höchstes Glück und Stolz gewesen. Wenn straff ge führt, gibt eö kein leistungsfähige reö Volk als daö unsere. Aber in der Hand schlechter und untauglicher Führer ist daS deutsche Volk sich sei bcr der größte Feind. ' ES wird der schwarzrotgoldenen , - Kopie , eincS Staates, die ihm fetzt zugemutet wird, in' Kürze .überdrüssig fein. Aber wird dann ' Noch etwas übrig fein bon der Substanz dcS guten alten Staates, um den uns die Fein de fo beneidet habe, daß .sie feine Kräfte: Monarchie, Wehrhaftigkcit, Integrität und Fleiß der BeamW kchaft ftaatenbildcndes Pttußentum lind - lodeSverachtende Vaterlands liebe mit Hilf? unserer radikalen Demokratie zerstören tnußtm? Wir stehen heute schlimmer da als nach dem dreißigjährigen Kriege. Ohne ein neues Potsdam und' ohne eine furchtbar ernste Selbstbesinnung und geistige Erneuerung, ohne eine nach außen tätige und würdige Staatsvernunft wird das deutsche Volk Nie wieder auf freiem Grunde wohnen und allmählich oder rasch nach Bildung und Zahl aus der Reihe der großen Völker ausscheiden: dann wird auch ein neues Weimar nicht möglich sein. Von der höchsten Höhe zur tiefsten Tiefe ging unser Sturz. Man soll , nicht leichtfertig vom Wiederaufbau reden, solange man immer noch tiefer sinkt. Der Ausstieg ist furchtbar schwer und hart. Er kann und wird gelingen, wenn das Volk cimg in" entschlossenem na tionalen Dulden und Wollen, so wie Franzosen, Italiener, Englander, Serben, ,a neuerdings felbst die In der es find. Solange w das Volk Mit dem schwächsten Nationalgeftihl sind, das jeden Länderraub oder Teil des MittelmeereS "zu einem Kriegsthcater von steigender Bedeu' WNg. j Bereit am 3. August hatte ich. da Nachricht' über den Abschluß eines Bündnisses mit der Türkei eintraf, trotz Bedenken des Admiralstabschefs für Gocben" und Brcslau", un fcre Mittolmcerdivision die Anwei fcre Ä!Melmecrdiyision, die Anwei Konstantinopcl zu versuchen. Am 5. August wurde dieser Befehl noch em mal zurückgenommen, weil der Bot schaft in Konstantinopcl bei der der tigen Lage die Ankunft der. Schiffs im Augenblick noch Nicht erwünscht schien. Die Schiffe erhielten Anwei sung, nach Pola zu gehen oder nach dem Atlantik durchzubrechend Zwischen Oesterreich. Italien und uns bestand vom Frieden her ein MarincabkomMcn, nach welchem im Fall eines Krieges unsere gesamten Secstreitkräfte in der Straße von Messina gegen den Zweibund der einigt werden sollten. Den Oberbe fehl über die Dreibundflotte sollte der österreichische Admiral Haus füh ren aus italienischen Vorschlag; ich lasse es dahingestellt, ob er je ernst haft gemeint war. Der Kaiser war besonders stolz auf unser Mittelmeer geschmader, während ich das Fehlen besonders der .Goeben" in der Nord sie bedauerte. Als' Gocben" und Vreslau" nach erfolgreicher Be schießung algerischer Küstenplatze in Messina eintrafen, 'blieben sowohl die Italiener wie die Österreicher a . t sX i . Y ! C n tl CV . aus, uno planen, oas jnenge Bleu tralität erkXirt hatte, gewährte den Schiffen in Mefsina kaum emmalige Kohleneinnahme. An beiden Aus gangen der Meerenge kreuzten seilt! liche Schisse. Da Oesterreich noch an keine der uns feindlichen Mächte den Krieg erklärt hatte, standen der, Hib feleiswng seitens der österreichischen Flotte Formschwierigkeiten entgegen, Auf Verlangen des Reichsmarine nmts erhielten wir am- Nachmittag ses 5 August vom Auswärtigen Amt die Antwort, unser Botschafter in Wien wäre angewiesen, die Kriegsw klärung dringend zu verlangen. Am Abend kam die Nacknlcht, daß der österreichische Seebefchlshaber nach Lüge. Entfernung und Bereit chafts grad der österreichischen Flotte nicht inlstande wäre, zu helfen ein Ab bild unserer politischen Krkegsvorbe reitung, überhaupt. Unter 'diesen Umständen wurde dem Admiral Souchon telegraphisch überlassen, wohin er durchbrechen wollte. Er hnl hnrauffoin. dem erffcit Ncsebl pni sprechend, die Richtung nach Kon stantinopel gewählt. Die ganze türkische Frage erhielt ldurch das Gelingen dieses .Durch brtMae Schmach, kle trr.3 angetan wird, mit Versöhnungörcden erwi dert, damit firasloö macht und zu neuem Raub einlädt, solange wir ohne den erforderlichen National stolz den Sitten unö Formen anderer Völker nachlausen und solange ms daS Bekänrpfen anderer Deutscher von anderer Parteirichtung wichtiger ist I das Zusammenhalten gegen außen, solange kann Deutschland nur sinien, nicht gesunden. In der Ale manncnschlacht riefen die Deutschen ihren Häuptlingen zu Herunter von den Pferden" und verloren die Schlacht. Deutsche Avietracht hat uns auch jetzt wieder zu Fall ge bracht, denk politisch und in gewis sen Schichten auch sittlich war unser Geschlecht seiner Zeit nicht "gewachsen. Vergangenheit. Gegenwart und Zu?unft ließen mir also die Pflicht erwachsen, dieses System zu bö kämpfen, Wenn dagegen daS bmtschs Volk aus dem Taumel des Zusammen bruchs erwacht und sich mit Stolz und Rührung der ungeheuren Kraft, Tugend und Opferbereitschaft er innert, welche eS px preußischdeut schert Staat auch noch während des Kriegessclbst hat entfalten können, sa wird es die Erinnerung an den Weltkrieg neben seine höchsten natio nalen Heiligtümer stellen dürfen. Wie wir trotz unserer gcnngwerti gen Bundesgenossen einer so furcht baren gewaltigen Uebermacht stand hielten, wie wir der englischen Welt Verschwörung gegen uns trotzten, der Verleumdung unserer friedlichen Ge stnnung Und bem brutalen Vernichten unzahliger deutscher Einzelezistenzen in allen Erbteilen utigeachtet fahre lang den Mut nicht sinken ließen, und wie unsere Männer zu Wasser uns zu Lande es verstanden haben, den Feind zu treffen und sich selbst zu opfern: Daran mögen sich künf tige Geschlechter unseres Volkes be wundernd ihren Glauben stärken. Aber Deutschland war wie zu Luthers Tagen ein weidlicher Hengst, , dem nur eines mangelt, der Reiter. Der aufgezwungöne Kampf war zuerst in icver Hinsicht aussichtSvoll. er ge, wahrte sogar nach allen begangenen Fehlern noch im Oktober 1918 die Möglichkeit, e:nen Vernkchtungsfrie den abzuwehren. Aber inncvpoli tische Begehrlichkeit, welche die gan zen Kriegsjahre hindurch immer be reit gewZsen war. vor dem Feind ü kapitulieren, hatte die Zügel der führerlosen Nation ergriffen. , . . . . "'' Die Hochseeflotte im Kriege. 1 1 Ich stehe vor dem schmerzlichsten Teil meiner Aufgabe, nämlich mich darüber auszuprechen, weshalb mv bruchs die entscheidende Wendung. Wenn mrr auch vor Ausbruch des Krieges unsere , Orientpolitik fchi?s erschienen war, weil eine Befreiung von der pollischen - Einkreisung Deutschlands nur auf dem Wege über Rußland Aussichten hatte, so fiel jedes Bedenken in dieser Richtung fort, seitdem wir uns tatsächlich mit Rußland im Kriegszustand befanden. DMentsprechend habe ich die Türkei fo weit Mir möglich war, unterstützt. Ihre Schwäche ließ eine wirMche Neutralitat auf die Lange nicht zu. Die Ankunft unserer Schiffe ermög lichte es, daß die Türkei für, statt ge gen uns ausgespielt wurde. Die nun folgende Unterstützung der Türkei durch die deutsche Marine unter schwierigen Umständen ist ein Kapitel für sich. Hier soll nur hervorgeho ben werden, daß unsere Marine we fentlich an der ruhmvollen Verteidi gung der Dardanellen beteiligt ist und damit zur Rettung feon Konstan tinopel beigetragen hat. Von dieser Rettung hing Sieg oder Niederlage auf der für die Mutumachte fo wichtigen Balkanfront ab. Der Zu fahrweg nach, Rußland .dcyn Mittel mesr aus blieb geschlossen. Das Of fenmewen der Verkehrswege nach Vorderastcn ermöglichts die schwere Bedrohung Englands' i Aegypten und Mesopotamien und zog starke mansche Heere , und Seetransport Mittel dorthin' ab. Es wird bei un serer kontinentalen Denrungsweise leicht übersehen, daß der von Eng land - unternommene Versuchs ' die Dardanellen mit seiner Flotte zu forcieren, nur deshalb mit unzurei chenden Mitteln bor sich ging und daher scheiterte, weil unsere eigene Flotte England zwang, ben größten Teil seiner Flotte m der Nordsee kon zentriert zu halten. Die Fernwirk ung unserer Flotte schützte die Türkei. Auch Oesterreich haben wir durch Entsendung von Ubooten unterstützt und in Pola und Cattaro Stutz' vunkte errichtet. - Der Eintritt Japans warf den Plan eines Krieges unseres Kreuzer geschwadert gegen den feindlichen Handel und gegen die dortigen btv tischen Strcitkräfte über den Hai, sei und ließ ihm nur den Versuch übrig, sicb nach der Heimat dunMuschla Auf der Heimreise vernichtete das Geschwader unter dem tapferen Gra fen Spce ohne nennenswerte eigene Verluste daS an Chiles Küste statio nierie englische Geschwader, dessen Cbcf noch kurz vor dem ArnenSivr. hangniS freundschaftlich mit Spee verkehrt hatte. Stur ein kleiner eng lisch Kreuzer entkam auS . dieser Schlackt bei Eoroncl. D dem Grafen Spee ach dem ssne spotte, nachdem ' unsere PoUkl? den Auöbruch des ltrieges nicht hatte vermeiden können, uns kein ge reichten Frieden hat erstreiten dürfen. sondern selbst das schmackwoll te Ende gefunden hat. ES liegt nicht in mei ncr Absicht, eine scckriegsgejchichtlichs Darstellung zu geben, ES koinmt nur, dem Zweck des ganzen Buches entsprechend, nur darauf an, die we scntlichsten Gesichtspunkt? für die Beurteilung unserer Flvtte hervor zuhcben. Zunächst mochte ich darauf hinweisen, daß aM unsere Armee. die bei Kricgsbcginn in hoher Voll enoung dastand, der ungcheurn: Uebermacht schließlich unterlegen ist. Den Einwand, daß wir ohne Flotte den Weltkrieg nicht bekoinmcn hätten. habe ich früher zurückgewiesen, denn eS war für England feit Jahrzehnten zum Staatsgrundsatz geworden, ein Niederwerfen FramrcichZ nicht zu dulden. Unsere Seemacht war im Jahre 1914 zwar schon sehr beträchtlich, aber zur sicheren Erfüllung des für Krieg und Friedm gellenden Risiko Prinzips noch nicht reif; sie war noch in doller Entwicklung begriffen, als sie den fünf größten Seemöchten ge genübcrgestcllt wurde, zu denen 1917 noch Amerika hinzutrat. " . Trotz allem bin ich auch heute noch der Ueberzeugung und daS ist daS Tragische an dem Endergebnis: die Flotte hätte es scharfen, sie hatte uns zu einem ehrenvollen Frieden Nachei fert können, wenn sie richtig zur Ausnutzung gebracht wäre. Die Flott: war gut, das Personal voll Kampfbegierde, in hohem Anöbil vv.uuuaiu, u.ia miuiim uem eng lischen ' überlegen. Das sichtbarste Zeichen fiir . den Militäris!chen Wert unserer Flotte und die hohe EinschLtz ung ihrer , Leistungsfähigkeit durch den Gegner lag wohl in der Tatsache, daß die Engländer, je länger der Krieg dauerte, 'desto bestimmter einen Zusammenstoß mit ihr vermieden. Sie haben trotz innner wachsender Neberlegenhcit unsere Streitkraft niemals mit Vorbedacht angegriffen. Kein Zusammenstoß ist von ihrer Seite gesucht. Unsere Flotte ist schließlich von derselben Krankheit erfaßt worden, von der ganz Deutsch land verseucht wurde. Wcntt sie auf den großen ; Schiffen einige , Tage früher als in der Armee, und offen sichtlicher in die Ercheinung getreten ist, fo liegt ein wesentlicher Grund hierfür in den engen Beziehungen, die sich auf den Werften zwischen bcti verhetzten Arbcitcrmassen und dem Schiffspersonal, namentlich den Hei zern, herausbilden konnten. Diese parteipolitische Bewegung, deren Lei tung in Berlin saß, wurde von der damaliaen Reichsleitung geduld. ni htt ni i . n mh m i i & - -u Uor:i?n!kna wu starkm Verbrauch verbleibende 9t:ji an Munition schien, wir für eine zweüö Schlacht nicht mehr hinrei ckend. Anderseits batten wir Nach- richt von der Zufamnrenziehung star.' ker engUscher rrasle an cr suitmiie Südamerikas. Ich schlug deshalb vor, Spee, mit dem wir nach Valparaiso drahtlose Verbindung hatten frei zustellen, die Ostküste Südamerika? zu meiden, um m der Mitte oes Ar lntik oder 'auf der airikanikchc Seite nach Norden zu gehen. Meine Absicht dabei war, öem rasen spe bemerklich zu machen, daß wettere Kriegshandlungen mit Rüch'icht auf den Munitionsmangel von ihm nicht mehr erwartet würden und daß dzr i t:.. or..c,r. ,.i.j üUjaiutuuu euiuc tiuiyuuc uuii- nrcht in der Rückkehr ne.ch der He mat läge. Spee konnte dann, mit einzeln fahrenden Schissen die un MiMiräs Weite des Atlantik aus nutzend in ähnlicher Weise wie spä ter die Möwe" usw., heimkehren Dann wäre das Predige von oronez in der ganzen Welt gewahrt geblie ben. T.a Graf fövee über die Krieaslaas nicht unterrichtet war, schien mir ein solcher Hinweis von Hause wun- schenswert. Der Admiralstabschcs hielt indes die Venackricktiailna Spees nicht für zweckmäßig. Es kam über diese Frage zu Meinungsver schiedenheiten zwischen ihm und mrk. Der Admiralstabschef wollte dem Grafen Spee nicht vorgreifen, weil derselbe nach seiner ceinung besser über den Stand der englischenStreit-kt-aiie unterrichtet lein müsse, als wir selbst. , Leider war dies nicht der Fall. !,unier KreuzcrgeMvaoer. i bei den Falklandsinscln durch eine von Spee nicht vermutete groszs Uebermacht bei der sich zwei Drcad noughtkrmzer befanden,, vernichtet worden. Man kraot lieb, was den ausae zeichneten Admiral bewogen haben mag, d:e Faluanosinicin anzuiau fen. Die dortige englische Funken st!an m ilkrliörcn. kalte nickt viel Zweck, denn sobald sie die Meldiing abgegeben halle: ie? ,icm oaz deutsche Geschwader", war ihr Bestes getan. Vielleicht erklärt sich daS lln 1er nehmen aus der Sorge, welche die Tapferen bei ihrer Unkenntnis der Lage bewegte, der Krieg nälicre sick seinem Ende, ohne daß sie noch zur Leistung kämen. Nachdem der Sieg bei Coronel bor unsren an 05 leuten in aller Welt den Stolz aus ihr Deutschtum erhöht hatte, senkte der Untergang der Besatzungen, die. Graf Spee mit feinen Söhnen an der Spitze, die Unterwerfung ab lehnten, Achtung und Wchmut in des Herz. - - (Fortsetzung folgt.)