Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 02, 1920, Image 8

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Die Zuchtdare unserer Milchkühe.
Im geordneten Milchmirtjchast!
und Miichoichzuchtbetriebe ist e ad
jalut nodvendig, genau die Daten,
wann die jkühe gedeckt wurden, me
dcrzuichreidcn. Biele Farmer glau
ben immer kwch. daß diese Diegistne
rung der Zuchtdaten zu viele Arbeit
mache und sich außerdem nidjl lohne,
ba die Kühe jowiesg schon zur rechten
Zeit die ilchergiebigkeit einstellten,
um sich auf die Geburt des Kalbes
vorbereiten zu können. Einige nie
tiige Erwägungen werden unö indes
sen davon überzeugen, wie normen
dig die prompte Registrierung der
Zuchtdaten der Milchkühe ist.
Zu jeder guten Milchoiehherde ge
Jjort ein erstklassiger Zuchtbulle. Die
jer Bulle sollte niemals frei mit der
Herde herumlau jen, sondern nur von
Fall zu Fallier einzelnen Lkuh zum
Teckakt zugeführt werden, iliur
wenn dies geschieht, kann der Aulle
in einer erstklassigen Kondition er
hallen werden, fodasz er starke, krüf
tige Kälber zu zeugen vermag.
Starke, kräftige Kalber allein sind
ferner in der Lage, sich zu großen,
volleiitwickeltcn Äiihcn mit einer
Höchstleistung ausmachsen. Die
Decktatigkett des Äullen muß selbst
verständlich aber auch möglichst auf
die Herde in guter, zeitlicher Anord
iurng verteilt werden. Mit anderen
Worten, der Bulle darf weder zuzei
ten zu stark noch zu anderen Zeiten
zu wenig im Tectdienst in Anspruch
genmnien werden, Schon der Zuch:
bulle also bedingt es, dasz genau
'Datum über feine Tccktatigkeit ge
führt wird.
ferner aber können nur Kühe, d:c
eine genügend lange Zeit vor der
Geburt Les Kalbes trocken gestanden
haben, Kälber zur Welt bringen, die
bas Zeug zu einer erstklassigen
Milchkuh in sich haben. Das gilt auf
jeden Fall für die allgemeine Zucht
Praxis, und einzelne AuSnahmcfälle
in Hochzuchtbctrieben ändern nichts
an dieser allgemeinen Regel. Die
Kühe, die nicht von selbst zur rechten
Zeit auftrocknen, müssen deshalb
durch geeignete Maßnahmen der
Fütterung und Pflege trocken ge
ffacht werden, und zwar zur rechten
Zeit. Dies wiederum ist natürlich
nur danil möglich, wenn wir genau
das Datum wissen, an dem die Kuh
gedeckt wurde.
Aus dem Gesagten ergibt sich, daß
wir unbedingt das Zuchtdatum der
einzelnen Kuh niederschreiben müssen.
Ausländern unbekannte amerikani
, fche Nahrungsmittel.
Zahlreiche der nach den Vereinig
tcu Staaten kommenden Ausländer
wissen von den amerikanischen Nah
rungsmitteln nicht den besten Ge
brauch zu mackzen. In ihrem Hei
inalland haben sie Mahlzeiten in
ziemlich ausgeglichenen Rationen 'zu
sich genommen. Doch in Amerika ist
ihre Diät, da ihnen viele unserer
Zahlungsmittel unbekannt find, ge
neigt, sich auf einige wenige Artikel
zu beschränken und einseitig zu wer
den. Die unter Aufsicht des .Depar
tement! für Landwirtschaft tätigen
Hci!NUnterweisungsAgeiüen- und
iie staatlichen AckerbauAkademien
bemühen jich, diesen Zustand zu bef
fern und oiee Leute m amerikarn
schon Methoden dr Auswahl und
Zubereitung von Nahrungsmitteln
zu unterweisen. In St. ; Louis
County von Minnesota wohnen zahl
ireiche Finnen, die früher im Som
mer nur sehr wenig und im Winter
so gut wie gar kein Gemüse gegessen
haben. Verflossenen Sommer . hat
einer der , Agenten viel Zeit darauf
verwendet, diese Leute mit amerika
irischem Obst und Gemüse und des
sen Gebrauch besannt zu machen.
Anfänglich wurden von ihnen, wegen
Mangels an Bekanntschaft mit ge
wissen Gemüfearken und deren Ge
Krauch, viele Fehler begangen. So
pflanzte ein finnischer Gartenbesitzer
Kürbisse in dichter Reihe durch die
itte seines Gartens und war über
rascht und ärgerlich, dasz die Ranken
sch über den größten Teil, jemes
Gartens: ausbreiteten. Mich ich
warten, bis die Gurken völlig gelb
s.nd, ehe ich sie essen kaun?" und
welchen Teil des Kürbisses und ane
kocht man denselben?" waren typische
fragen, welche der Agent täglich zu
tcantivorten hatte. Einige ixt sin
Nischen Anfieötungen haben solche
Vorliebe für amerikanische Issigguc
t:n gewonnen, dasj an den Agenten
täglich Gesuche wegen Unterweisung
in ihrer Zubereitung gerichtet wr
;en. Die Rezepte werden ausgege
reit, sofern die Empfänger veripre
tyn, das die Essiggurken nur von
Älteren Mitgliedern der Familie ge
jgeZZen'Äerden, und daß sie lernen.
.lt die zungen Kinder Mohrrüben
.a-.d frische Gemüse zuzubereiten
i Bei der County Iaic in diesem
Herbst war eine große 'Zahl vou im
uöland geborener Fennen, die
eben erst PräseroiertniaSniethooen
erlernt hatten, veranlaßt ivorden.
groben ihrer Arbeit auszustellen,
-:id sie waren hoch erfreut, als eine
und harten DvunerStaa
Anzahl der verteilten Prämien ihnen
zufiel. Auch wurden dabei von fin
Nischen Frauen selbst zubereitete
Seife und ihrem Heimatlande eigen
tümlich Nahrungsmittel ausgestellt.
Dieser Schaustellung war ein bevor
zugter Platz zugewiesen worden, und
das, für dieselbe von der Besuch::
mcnae bekundete Jnteresss verursach
te den Ausländerinnen Stolz und
Freude.
Kultur der Zimmerfarue.
Neben allerhand Blumen und
Blattpflanzen, sind auch die Farne
beliebte Zimmerpflanzen. So man
eher Blumensreund ober bringt es in
der Anzucht bezm. in der Weiter
kultur der Farne nie weit, und gar
oft hört man Klagen, dasz sich Far
v im Zimmer nicht halten, daß
schnell die Wedel eintrocknen und
abfallen. Solche Mißerfolge erklö
ren daraus, da sich nicht alle Farne
dauernd zur Zimmcrkultur eignen.
Sie stellen ganz bestimmte Anforde
rungen ort Standort. Wärme und
Licht, besonders jene Sorten, die
lauge Wedel hervorbringen.
Alle Farne sind Lichtpflanzen.
Wenn man sie im Walde, in Parks
und Garten Anlagen auch meist im
Halbschatten antrifft, so ist damit
noch lange nicht gesagt, daß ein
Fartt die dunkelste Ecke unserer Woh
nun geil liebt.
Am leisten wird bei der Farn
kultur aber in der Erdinischung ge
sündigt, indem fast wahllos jede
vorhandene Erde, fein durchsiebt,
zum Einpflanzen oder Umpflanze
der Farne genommen wird. Wohl
soll hier nicht behauptet werden, daß
uns stets reine Heide-Erde das Heil
aller Farnpflanzen sei, aber gute
Heide-Erde oder Lauberde, recht
bröcklig, nicht fein zerrieben, dazu
etwas verrotteter Lehm und fcharirr
Sand, sind die beste Erdinischung für
Fam. Wenn die Lauberde noch
nicht ganz verrottet ist, so ist sie
hier , um so brauchbarer. Sie wird
mit den Hände mäßig zerrieben
und dann mit altem Torfmull, et
was altem Lehm und Sand ver
mischt. Allzu, feit dort man Farne
im Topf nicht pslanzen, denn fast
alle Farne lieben gute Durchlüftung
des Bodens, und dies ist nur zu er
reichen, wenn man die Pflanzejt recht
locker pflanzt. Tos Gießwasser
sorgt ja schon so nach und nach sür
das Einschlämmen. Nicht ' selten
wird auch der Fehler . gemacht.
Dungstoffe und Hornfpäne und der
gleichen, unter die Erde zu mischen.
Das ist jedoch, wie ich in langjähri
ger Praxis erfahren habe, nicht gut.
Viel besser ist es. die Fante durch
Dunggüfse zu unterstützen.
Will man eine altere Farnpflanze
in einen größeren Topf verpflanze,
so schüttele man den Bollen vorsichtig
aus und strähne mit. einem spitzen
Stab die Wurzeln gut aus. Alles
alte, verfilzte Wurzelwerk wird hier
bei entfernt: die gesunden Wurzeln
werden vorsichtig in die neue Erde
gebettet, sanst angedrückt und zwei
bis dreimal mit der Brause ange
gössen. Hat man die frisch Hinge
pflanzten Farntöpfe gut angegossen,
so sei man im weiteren Gießen zu
nächst sehr vorsichtig, denn ein Zu
viel im Naß bringt die Farnwurzeln
sehr .leicht zum Faulen, und alle
Mühe war umsonst. - Später jedoch
wenn der Topf schon etwas durch
wurzelt ist, gieße man wieder stär
ker, denn jetzt . braucht die Pflanze
fchon wieder mehr Feuchtigkeit.
Ein genaueres Kultuwersahren
läßt sich nicht gut geben. Der auf
merksame Pflanzenfreund wird bei
stetem Beobachten seiner Pflanze
bald heraushaben, wann ihr Wasser
fehlt, er wird auch, bald merken, ob
er ihr ein Dungguß zusagt oder
nicht. Die Zimmerverhaltnisse sind
ja so unendlich verschieden, deshalb
find auch die Anforderungen der
Pflanzen so mannigfaltig. Will
man Farne den Winter über im
Zinnner halten, so ist es am besten,
wenn man sie im September noch
mal? umpflanzt. Sie wurzeln darin
noch vor dein Wjnter leicht durch
und überstehen so die kalte Jahres
zeit diel besser, als trenn sie mit
verfikztem Topfballen in den Winter
gelangen, wobei durch stagnierende
Nässe leicht Wurzelkänle eintritt.
TaS Spritzen der Farne ist auch
so eine eigene Sache. , Nur wenn
man Regen oder Flußmosser zur
Verfügung hat, spritze man, denn
Brunnenwasser mit meist hohem
Kalkgehalt verklebt , die Blattporen.
also die Atmungsorgane der Pflan
zen, und infolaedessen sterben einzel
ne Vläiter, später ganze Wedel, ab.
Will man Luftfeuchtigkeit erzielen,
so stelle man einige Schalen 'mit
Wasser auf. das genügt.
Man achte aber darauf, daß des
nachts die Zimmer Temperatur
nickt allzu t'ier sinkt, und auch dar,
auf. daß die Farne des nachts nicht
allzu ' sehr am Fenster stehen, wo
die Temvrralur zu tief herabsinkt.
Lieber stelle man die Pslanze des
nachts, wen große Kälte zu erwar
teu ist. zurück, sonst erkältet sie fich,
die Wurzeln verlieren die Fähigkeit.
Wasser aufzunehmen, und gar bald
sangt die Pslaine an. zu kränkeln
und geht ein. , Das GießiixiZser soll
stets um einige Grad? wärmer sein,
als die Tiirchschnitiö Temperatur
deö Aufenthaltsortes der Farne,
dann bleiben sie auch gesund, wach
sen und gedeihen kräftig.
Vernachlässigte Pferdezucht.
Kein SensationZ - Liebhaber, son
dern in nüchterner Kenner, der
weiß, wovon er spricht, klagt in einer
Zeitschrift, dak amerikanische Far
er in unseren Tagen die Pferde
zucht stark vernachlässigten, und daß,
wenn es so weitergehe, mit dieser eö
ziemlich bald Matthäi am letzten
sein werde. Mindestens soweit sei
ne eigenen Untersuäningen in Be
tracht kommen, sind die Mitteilungen
von Ehester G. Starr, Jann-Ratge
der deö Jllinoiser Countys Tazen'
weu, unoeotngl vertaglicu.
Dieses County ist berühmt dafür,
daß es mehr Percheron Pferde pro
Ouadratmeile für Preisgewinnung
gezüchtet hat. als jedes andere Eoun
ty in Amerika. Aber die Aussichten
sür die nächste Zukunft find nichtö
tveniger als ermutigend. Und das
Automobil ist nicht jckuld daran.
Im Jahre 1916 hatte Tazewell
County noch 155 Zuchthengste auf
zuweisen: im Jahre 1!i18 . waren
es nur noch 83. , 1916 wurden
5036 Füllen geboren, abee Ende
1913 war die Zahl auf 1300 zu
rückgegangen. Im ganzen Staat
Illinois gab es im Jahre 1912 noch
9677 reinblütige und gradierte
Zuchthengste laut amtlicher Eintra
gung: 1917 waren es nur noch
7120. - .
Eine geschäftliche Umfrage, die im
August 1919 in dem obigen County
veranstaltet wurde, ergab nur 29
gradierte Zuchtstuten, welche zur
Zeit zu verkaufen waren.
Der Obengenamite führt diesen
?Iückgang einfach darauf zurück, daß
die Pferdepreise nicht Schritt halten
können mit den Preisen Don Weizen.
Welschkorn. Schweinefleisch, Rind
fleisch und HomelfleiZch, und natur
gemäß der Farmer meistens die
Pferdezucht zugunsten von etwas pro
fitableren vernachlässigt. . Wo wer
den wir nach weiteren fünf oder zehn
Jahren stehen, und was werden wir
für die Arbeitspferde tun?
Das Reinigen der Ställe.
Eine allgemeine Stallreinigung
sollte wenigstens zweimal im Jahre,
im Frühjahr und Herbst stattfinden.
Wenn es noch nicht geschehen ist, so
ist es jedenfalls die höchste Zeit, die
-tälle von dem Staub und, Schmutz
des. Winters gründlich zu reinigen.
Man soll keine Spinnweben in den
Ställen dulden. Sie vermehren sich
rasch und bieten Schlupfwinkel für
allerlei Krankheitskeime. : Also des
halb tüchtig mst dem Besen in alle
Ecken und Winkel und dann Kalkan
strich über alle Wände und Decken!
Der Kalkanstrich in den Ställen, oft
wiederholt und gründlich in alle
Winkel eindringend, ist ein Haupt
Mittel zur Förderung der Reinlich
keit, des Wohlergehens der Tiere
und zur Vernichtung von Kran.k
heitskemien in den , Ställen. Ganz
befonders Zoll , der Kuhstall immer
peinlich sauber gehalten und öfter
frisch gekalkt werden. Die Sache
mit dem Kalkanstrich kann man sich
nicht einsacher niachen, als indem
man den gelöschten Kalk zu dünner
Kalkmilch anrührt, diese durch einen
Drahtseiher oder ein Seihtuch gibt
und dann mit einer Truckspritze, wie
jie zum Bespritzen der Bäume, Kar
toffeln usw. benutzt wird, tüchtig im
Stalle verbrestet. Das ist eine Ar
best, die nicht viel Zeit nimmt, kann
leicht öfter wiederholt werden, und
der Ersolg wird sich in dem reiuli
chen, freundlichen AusZehen des
Stalles und deni erhöhten sanitären
Zustande zeigen.
'
Obstbäume mit oder hue Pfahl
rflanze?
Diese Frage zu entscheioen, waren
auf einer Obstbauanstalt neben einer
Reihe ordnungsmäßig mit Psahl ge
setzter Baume eine Anzahl ander
gleich starker ohne Pfahl gepflanzt
worden. Der Ersolg bei letzteren
war eine sehr bald eintretende, von
Jahr zu Jahr sich verstärkende Nei
gung des Baumes nach der der Herr
schenden Windrichtung entgezengeietz
ten Seite. Man hatte absichtlich Bir
neu geivählt, weil diese mit ihrem
tiefdrulgriiden Wurzelwerk wohl am
allerersten ohne Pfahl sich zu begnü
gen vermochten. Das vielfach be
hauvtete stärkere Dickenwachstuin der
ohne Psahl gepjlanzten Bäuiile
konnte hier in keiner Welse jejtge
stellt werden. ,
Die Wacht am Rhein" der tsche
chischc Leglonäre. Aus Aussig wird
berichtet: Kürzlich kam am Staats
bahilhof in Aussig ein grvßer Trans.
Port tschecho-siowakischer Legionäre
aus Italien an, ungetähr vierhun
dert Mann. Plölich summten die
tschccho sloivakischcn Legionäre zur
größten Ucbrraschunji, insbesondere
der tfchechisckcn Behöcdenvcrtreter,
Die Wacht am Rhein' an. Diese
tschechischen Legionäre waren näm
lieh lauter Teutsche aus dem nördll
chen Böhinen,- die. um aus der ita
l:cnischc KrlegSgefangenschast eher
los zu kommen und ihre Heimat
cder m selben, der tschecho-flowaki
z scheu Legioit beigetreten waren.
Offener Schreibebrief ,',
Lhillxx Saneramxftr.
103.
Mein lieber Herr Redacktionär:--!
' Krißmeß. dai lieb
liche Fest, wo sich
Alt und Jung und
Groß und Klein
-., Sufc
?A fiuui vv
JtmJi iS Widder 'da, und
das )tauoaze, wo
gesagt hat: Friede
und PieS auf Er
de! auch Widder
da gewefe. ES hat
viele Lcut, wo klehine. daß uier
nach jahrelange Wahr und Feite
endlich Widder Pics hcn, owwer ich
kann nicks von sehn, un ich glaube,
daß' es viele ailnere Leut dcnselwe
Weg gehn duht.
Ich kann auch nit gleiche, die
Festjlimmung dorch traurige Ge
schichte zu reduhse un d,e Ptebels
das Herz noch schwerer zu moche,
awwer ich kann nur soviel sage, das;
es verdollt wenige Leut gewwe
duht, wo wirklich e Feststimmung
zil verzeichne den. . Ich la,m auch
nit sehn, sor watut.- Wenn mer so
driwwer nachdenke duht, was jetzt
alles so hoch in, Preis is, daß der
Ewwcretsch Mann un die Ewmer
et jch Frau gar nit dran denke kann,
die Fainilch e Freud zu mache. Die
Kids brauche Suhtcher un Schuhs
und all so Stoff, n einiger Mensch
weiß, daß das e schmales Fnrtschen
loste duht. Jch hcn schon gedenkt,
nrehbie is eö daS beste, wenn ich
mich selbst sor e TZchehiifch nnal e
neue Suht im1 Jwwkutt kaufe
önhn. Da kann mich die Familch
an, Krismeß Tag betracht: un stolz
auf mich fein.
Da is awwer e annercs Ding,
was den richtige Kcisillcjz-Tpirrjt
nit aufkomme läßt. Sehn Se emal
puttinicr e jedes von unsere Lands
leut hat Rellettefs m die alte Kon
tric, wo noch nit einal fovicl hen,
daß se sich an dem schönste Tag im
Jahr satt esse könne; wo bieseids
das noch friere müsse un sor dn
Niesen en ganze Tag im Bett liege
blciwe, das meint, wenn se noch e
Bett ohne dubn. Un das ts in ti?
mchrschte Fäll auch nit ir.chr der
Kas. Mir in dieses hier Koiürie,
mir könne wenigstens den Stoff
kaufe, wenn mer das Geld dafür hen,
awwer, drauße in JurrpP, da kön
nc se for Geld un gute Worte noch
nicks hcn.
Jch hen mit die 'Lizzie, was me:
ne Alte is. schon mehrere Tahts
iwwer das Sobjcheckt gehabt,, un
sie hat gesagt: Philipp, es is zu
schlimm, daß es den Weg is; wie
wär es, wenn mir , di: Fohks e
schöne Backs mit Futter un Kleider
aufmache un schicke ' dhte? Was
macht es uns aus, wenn mer emal
e paar Hundert Tahler dran hän
ge! Jch sin schuhr, daß mer se all,
wenigstens sor e Weil häppie ma
che könnte." Ich hen die Lizzie cn
gute Kiß gewwe. fo von dte Kcind,
wo mer ganz iesig e. Halmes Tut
zend draus mache kann, un hen ge
sagt: Lizzieche, du hast mich auS
te See! gcsprochs. Ebdes schöneres
könnte-mer gar nit duhn. im sor
dich zu zeige, wie ich driwwer kühle.
will ich dich jetzt sage, daß ich nrei
selbst for K-rtsme gar mcks m die
Lein von e Prcssent eckspeckte duhn.
Mir hawwe ja alles, was mer brau
che, un ich - denke, es Ware e
Schehin, wenn 'mir Geld sor Lock
scherries spende dehte, wo es dte
arme Piebels in die alte Kontrie
so notwendig brauche."
Die Lizzie hat gesagt, sie wollt
auch nicks hcn, un ronn mer e we
nig sor die Büro? einkaufe dehte,
das wär all, was sie wollt. Sehn
Se, Herr Nedacküonar. das is, die
Keind von e Wumzn die Lizzie is.
Mer hen uns restweg angezoge un
sin dauntaun gange for enzulaufe.
un ich kann Jhnc sage, mer hcn cn
Haufe Stoff zuwumegekaust, das
war e Pietsch. Mir hen Hehm un
Behken un Lard un Sahsetsch un
e Latt gekannte Stoff gekauft, un
dazu hen mer noch wanne Kmilts
un SuhtS un Treffes packe lafo
un im ganze hen inec fünf Hunnen
Dl-li'er bezahlt. Jch hätt geglick)
e paar Battcle Wem un Whiskey
einzupacke. awwer soc drei Niejens
hen ich dadvn abgesehn: crschtenö iS
es gcge'die Lch so Sache zu schickes
zweitens kann ich auch ilicks von
mein Stack spehre im. drittens hcn
se den Stoff auch viel besser in ihre
Heimat. , Awwer ich hen noch cn
ganze Hicp Tobäcko 'und Schmohl in
die Backs gcdahn, un dabei is auch
e Dutzend gute gewcse, wo ich zwei
Schilling das Stück bezahlt hcn, ei
schult wurrie. ,
Mer hen dann noch dazu gesehn,
daß die Backs richtig an die Rctil
rohd gange is, un dann fin mer
heil un hen uns bäsainrne gehockt
un hcn uns von unsere fugend
verzählt, wie dninals alles noch so
ganz difscrcnt gewese is. Jch hcn
gesagt: Lizzieche, ich sin der beste
Mensch von die Welt un wenn ich
es selbst sage muß. Tu hast gesagt,
dil wallst kein Krismeß Prcssent
von mich hen, awwer ich will dich
sage, was ich duhu. Jch kau je dich
schon cbdcs un ich gewwe gar nicks
drum, was es koste duht: sag mich.
.fL
5g
was du hen willst, un eZ iS dein.
Sell duhn Ich owwer nur, weil du
so en sennsibbrl Wumnien bist un
hast so e gute Eidie gehabt, biekahö
ich will es dich nur reit hier sage,
daß dieö die schönste Krismeß is, wo
ich in mci ganzes Lews gehabt hen,
un daS olleS hen ich nur dich zu
verdanke. Un wie eZ von die FohkS
in die alte Kontrie eppriefchjehtet
werd, daS wirft du ja auSfinne,
wenn mer den erschte Brief kriege
Ei tell jnh, ich hen mich so ge
freut, daß eS mich ganz dumm im
Kopv geworde tS, womit ich der
bleiwe Jkme Ihm liewee
Philipp Sauerampser.
Das neue Innsbruck.
Offiziere, Hävdler und Schieber aus
allrik Wrltgkgknden.
Nie hat Jnnsbhuck ähnliches je
ziwor erlebt: die Oelhäitdlcr, die
Stoffhäiidler, die Scifenhändler
die Händler, die Schieber in allen
Winkeln. Sie kommen über den
Brenner herauf, fie kommen auS der
Schweiz herein, der Strom geht wei
ter nach Wien, nach München. Ueber
die Korsojtraben flanieren die ita
lienischen Ossizire, aber dies ist fast
das einzige, , das noch unmittelbar
an den . Krieg erinnert. Man hat
jetzt auch wichtigeres zu tun. als Er
mtierungen an Katastrophen nachzu
hängen. Zukunftsmusik in allen
Gassen. Man rüstet jich, zur Han
delsmctropole durchaus nicht in
bescheidenem Sinne emporzustei
gen. Die Fassade der asten Stadt
ist natürlich geblieben, die Berge
rundum sind jeierlich, schneebeglänzt
und herrlich wie je zuvor; das Gas
senminkelwerk am Jun, die guß
eisernen Schmiedearbeiten und
Wahrzeichen vor den voroüterlichen
Haustoren, siiu unverändert. Aber
die Menschen mit den Kniehosen seh
len. Kerne Gruppen mit Alpenstockcn
und Gcmsbart n Hut. Es wird
nicht gejodelt; Juchzer erklingen
höäzstens über eine geglückte bessere
Schiebung, auch dann in anderer als
Tiroler Mundart. Es schwirrt sta-
Ilenijch. und wer nicht za,ieor. oer
spielt: Hasard in versteckten und
minder versteckten Gaststuben, genau
wie anderwärts. Seppl aus dem
Zillertal und Loisl aus dem Oetztal
spielen zwar nicht Bac, aber Ein
undzwanzig mit Hingebung und
Talent. Die anderen handeln.
Innsbruck steht . vor der Frage,
wie es die Millionen verarbeiten und
verdauen soll, dte letzt täglich durch
rollen. Einmal spielte Bozen eine
äbnlicke. aber natürlich im Auömaß
wesentlich geringere Rolle. Es war
vor hundert Jahren oer umichiag
platz im Handel der Italiener nist
der Monarchie und Deutschland. E
hatte besondere Gerechtsame und eine
etgcne Gewervckammer, . deren pracur
volles Haus noch hiuste an der Talfec
siebt. Als Umkcklaavlatz kommt Bo
zen jetzt- nicht mchr in Betracht; für
den Ualientjchm Außenhandel qt öle
Stadt Walters von der Vogelmeide
nickt von Bedeutung: sie liegt, jetzt
auf italienischem Boden, wie andere
italienische Städte auch. Xtt Grenze
ist der Brenner. Wichtig ist die erste
arökere Stadt vor dem Breniier,
alo Innsbruck. Es ist die letzte
deutictie Stadt, dicht am Eingang
ins Jtalienifche. Jitnsbruck hat die
ausaeivielte. Rolle Bozens übernom
men. öcur in unendlich größerem
Maßstab. Es liegt röeat: am gro
hen Schienenstrang West Ost, am
großen Schiencnstrang Süd Nord;
beiier kann man es aar nicht tressen.
Die Wandlung ist sichtbar an allen
Kauslaoen, schon in den chausen
itern. Die iüi'.en und Dutzia aedach
ten Andenken an die vorläufig noch
verzchoüelle Touristenzett Zins selten
geworden. Früher jah man nicht
mehr gls die ÄrosckM, die Briefde
schwerer mst den Jnnsbrucker Ai
sichten darauf. Jetzt funkeln die Lä
den der Jmveliere von hier mit nie
geschenem Schniuck. Wo vordem Lo
denjoppen standen, schimmern nud
türmen sich kostbare Pelze. Und die
alpinen Ausrüstungsgegenstäitde sind
bis aus werteres abgelöst ourcy eng
likcke. schweizerische. Ualicnische Tu
ck. Sie lind in jedem Tuchladen in
Ballen zu haben. Richtige, echte, so
lide Gummiwaren lagern in Sta
peln. Berliner Gemüter müssen
Zckmzermutla werden. Dte Jnnsbruk
ker werden eS nicht. Im Gegelüeil:
iie aelien fleikia statt aus die Serles
soilze und aut die Martuiswand zu
ihrer neuen Börse, die im höchsten
Grade sloriert. Und die Taueiuen
(wenn auch Kronen) flattern überall
ledhaster als jemals zuvor die An
fichtskarten. Riemuitd spricht von
Gleticherpartien, aber leöerniaim,
spricht von der Währung. Die frei
tick iit ein LcdNierlensktiid: kür eine
italienische Lira gibt es jetzt sieden
dcutichoilerrelchijche Zlroueni "Man
kann jich vorstellen, was l'ich'u) ein
imlienijäicr Uuteroist.uer für l'eine
Löhnung alles kauien kann; was er
alles nach Hauie schickt ...
Nur . der Hochsäzwung der Ge
ickärte verhindert, dast die Bevölke
ruug augenblicklich die geradezu
abenteuerliche Kalamität in der vot
len Schwere empfindet. Die Masse
der Geickärte Iäs;t iie leben, die vie
len rollenden Millionen gestatten
Las Ätmen. Noch nie at das u)ciö
irgendwo so wenig Wert gehabt wie
in 2 "r-i,Da,rreia).
(Der Morgen", Wien.)
Las Javosgekcht der deut
scheu ZNetroxol,.
Man hört in Berlin sehr gern,
wmn viel von dnn .unzerstörbaren
Lebensmut" seiner Bewohner uitd
der unversieglichen . WirtschaftS
kraft" gesprochen wird. Wie im
Krieg, so haßt man auch jetzt die
Flaumacher, daS heißt jene offcnher
zigen Erkenncr der wirkliche Lage,
die sich über deren Ernst durch kein
Trugwcrk täuschen lassen.
Und besonders scharf äugende und
fein beobachtende Gegenwartschroni
sten führen sogar zum Beweis, wie
gut eö uns m Berlin geht, nne
ganze Reihe schlag krästiger Symp
tome an: Die Wiedergeburt der
Schrippen, die gebesserte Reinlichkeit
der Straßen. Die Ueberheizung die
ler Aergnügungölokale, die Lukul
lusgruppen von Schokolade, dunklsn
großbecrigen .Trauben, Aufschnitt
und Rebhühnern in den Schaufen
stern der Delikatessenhandlungen
und die allgemeine Hebung dcö Be
tricbcs", unter welchem Sammclna
men der Berliner alle Lebensauße
rungen seiner schrecklich leichtsinnigen
Vaterstadt zusammenfaßt. '
Ein anderer Plauderer stellt mit
größter Bergnüglichkcit sest, daß die
Filmsabrikation derzeit die dritt
größte Industrie Deutschlands i sei.
was eine unwiderlegliche Erhör
tun der ewigqucllenden deutschm
Lebensbemhung" darstelle .
Alle Kncgöschrccicm sind somrt
überwunden? Ja, für denjenigen,
der dieses Berliner Leben nur an
der Oberfläche sieht und dessen Blick
nicht tiefer zu tauchen vermag; für
alle meiemgen, denen sich das Bcv
liner ' Leben auf dem Potsdamer
platz. Unter den Linden, in der
Friedrichstraße, auf der Tauentzlm
straße, in Kabaretts, BarS, Spiel
klubs oder auf der Rennbahn osfen
bart. Auf allen diesen Inseln der
Seligen weiß man nichts von Sorge
und Kummer. Der Gent trägt ei
nen schlechten minderwertigen An
zug für 60 Mark und trinkt seine
Flasche gepantschten Sekt sür 75
Mark, die Mondaine bläht sich in
ihrem Sealmantel sür 20,000 Mark
und läßt ein Patt BoutonS für
10.000 Mark im trüben Schein
spärlicher Straßenbeleuchtung sun
sehr. Wer aber nur diese, die
Straßenbeleuchtung sich naher an
sieht, der das lebensgefährliche Ttef
dunkel von heute erhöht und veo
dichtet durch den qualmigen, stin
kenden Auspuff der holpernden,
ratternden, quietschenden Auto
droschken vergleicht mit der strich
l enden Helligkell einer ganznächti
gen Beleuchtung von ehedem, der hat
Berlins Elend vor Augen. In den
Läusern bat man Zentralheizung
und' Warmwasserleitung, aber die
Rohre sind, tagelang fast kalt, und
Warmwasser gibt eö nur wenige
Stunden in der Woche.' DaS Volk
hat keine Kohle, kein Fleisch, keine
Butter,, keine Milch, zu wenig m
müse, zu wenig Kartoffeln, kein
Essen. Wmn die Lokalpatrioten,
die Allberliner sagen, daß das alles
in Mengen da ist, so übertreiben sie
nicht. Aber sür wen ist es da? Für
die Masse, sür .das Volk? Ein
Abendbrot, bestellend aus einem IM
ben Salzhering und einer in zwei
Hälften geschnittenen Kartoffel, ko
stet heute mehr als im Frieden ein
Souper im ersten Restaurant. Der
Vielmillionenumsatz eines jeden
Renntages wird gewissenhaft von
den Tages und Fachzettungen
bucht, aber wieviel Hunderttausende
in zerrissenen, löcherigen Stiefeln
durch den entsetzlichen Regen laufen
müssen, weil ein paar neue Stifel,
ein warmer Winterrock, ein wollenes
Unterleibchen, ja ein neuer Hemde
kragen zu Gutern der Snobs ge
worden sind, das verschweigt daS
Trompetenkorps ' der Allbcrltner,
An seiner VergnügungZtrieb wird
Berlin gesunden, hört man jetzt
viel die Optimisten reden, und greift
sich an den Kops oder ans Herz,
ja nachdem man mehr an dem Ver
stand oder an dem Gefühl des so
Sprechenden zweifelt.
Nur in Berlin wird es verstand
lich, warum die Provinz Berlin
abzuschütteln sucht. Nur in Berlin
lernt man e5 begreifen, aus welchen
Gründen man in der Provinz
schrest: .Los von Berlin! DaS ver
sumpfte, moralisch und körperlich
kranke Berlin ist nicht das Reich!"
WaS nützt der Ehrliche, ernste Wille
der Regierung, auS diesem vereinig
ten Sodom und Gomorrha die alte
Arbeitsstadt zu machen?
Die Minister beschwören, die Ab
geordneten predigen der Allbcr
liner lacht und torkelt weinsclig,
austernvoll und liederfroh von Re
staurant, . Balllokal und Kabarett,
die um halb 12 Uhr nachts Polizei
stunde haben, in die verschiedenen
verfchwiezenett Keller, die spät nacht?
ihre dunklen Pforten offnen und
sie erst frühmorgens schließen. Hat
doch daS Geld, solange die Papier
presse nicht stillsteht, keinen Wert,
und besser, es wird verludert, als
das Reichsnotopfer verschlingt eS.
Leute, die am höchsten wohnen,
haben nicht immer die höchsten Se
danken. , v . ,
HmeMlNAÄges.
Um wollene Wäsche zu
waschen, wird Seile in lamvar
mein Wasser gelost, daS bearessende
Stück hineingelegt und längere Zeit
ruhig dann gelassen, damit oer
Schmutz sich losen kann. Sodann
wird da? Stück in dem Seisenbads
auf und obbewegt, ober niemals
gerieben, weil dies den toton ver
silzt. TaS Stauchen des StofseZ
wird solange fortgesetzt, bis das Sei
fenbod schäumt, was ein Zeiazen in,
daß die Seife den Schmutz gelöst hat.
Sobald das Kleidungsstück vom
Schmutze befreit ist. wird es erst in
reinem, lauem Wasser und sodann
nochmals in kaltem gespült, um alls
Seiienteile. welche den Stoss gelb
machen würden zu entfernen.
Weißer Wollenstofs wird genau eben
so. aber heiß gewaschen. Besonder?
widerstandsfähige Flecke. Schweiß
ränder u. f. w. streicht man mit et
was dicker Seife ein, bevor man daZ
Seifenbad erneuert.
-
HauöhaltohneDienstbo.
t e n. Die veränderten Zeiwerhältnisie
haben wohl in ollen Haushaltungen
Veränderungen notwendig gemack,t.
Durch die schwerwiegende Kohlen
srage ist eine Einschränkung d'r
Wohnräume geboten, man kann sich
nicht mehr den LuxuS gestatten, ein
Zimmer extra heizen zu wollen.
Dazu kommt als zweiter schinenvie
geirder Faktor die Erniihrungssrage.'
Die Beköstigung einer Hausange
stellten kann man bei den heutigen'
Preisen nicht hoch genug veran
schlagen, wie ein Blick in das Wirt
schastöbuch beweist, und wie auch
Umfragen bei den verschiedenen
Hausfrauen ergeben haben. Durch
diese Umstände ist die Hausfrau viel
fach gezwungen, sich ohne Dienst
boten behelfen zu müssen. Sie muh
sich eben mit der" Tatsache abfindend
daß fie. resp, ihre Töchter, auch die
Berufstöchter, viele Arbeiten auf sich
zu nehmen haben. Wie kann sich da
die Hausfrau die Haushaltsführung;
erleichtern und es doch sauber und,
behaglich in der Häuslichkeit haben
auch ohne die Hilfe der Dienstboten?.
Wie glücklich können fich die Haus
frauen schätzen, wenn sie in den mo
dernen Häusern gute technische Ein
richtungm vorfinden,, die ihnen
wesentliche Erleichterungen schassen!
So .schluckt z. B. der Vakuums
Apparat den Staub auS den Polster
möbeln und entstaubt die Vorhäng
sowie auch die Teppiche bei. der
gründlichen Reinigung, während mat
bei der täglichen Reinigung di
TeppickLehrmaschine für die Läufeij
und Teppiche zu Hilfe nehmen kmrnj
Gas und elektrisch Kocher erleich
tern daS Kochen sehr und vermeide
die Nußbildung an den Kochtöpfen
In den alteren Hausern lassen sich
nach Rücksprache mit dem Wirt auch
manche Einrichtungen anbringen, di
der Hausfrau Erleichterung ver
schaffen, so kann sie sich z. B. einen
VakuuM'Neiniger sür die grünölichij
icuimil
t, da
r Lln
Reinigung mieten, vorausgesetzt.
in dem Hause selbst elektrifcher
schlun vorbanden ist.
Hauswirtschaftliche Maschinen fhti
bei der Vorbereitung sür das Essen
eine große , Hilfe. ' KartoffelschäU
Maschinen. Fleischmaschinen. Obst;
Pressen, Gurkenhobel und andere Jn
strumente sollten von der Hausfrau
eifrig benutzt werden. Ueber einR
aber muß sich die Hausfrau vorj
allem klar sein: sie muß sich diq
Arbeit einteilen und richtig verteilen
das war immer schon für die Haus
haltsführung überaus wichtig und ist
noch notwendiger in einem Haushalt,
in dem die Dienstboten fehlen und
wo man doch Behaglichkeit und
Sauberkeit zu haben wünscht. - Gei
wiß ist es schwer und bedarf manche
Ueberwindung, aber die Arbeit läßi
sich schaffen, besonders wenn Zentrali,
Heizung und Warmwasserven'orgung5
vorhanden ist. Auch in dem Haus
stand ohne Dienstboten must : el
Stunden geben am Tage, wo ditz
Hausfrau Zeit hat. an sich zu denken.
Wieviel Zeit spart die Hausfrau
z. B., wenn sie immer einen ge
wissen Vorrat an Waren im Hause
hat, damit sie nicht bei jeder fehlen
den Kleinigkeit die Arbeit einstellen
muß? Eine wie wichtige Nasse spielt
die Kochkiste, die der Hnnsfmu da?
Kochen' sehr erleichtert, die Speisen
warm hält und auch als Ersatz
Kühlschrank sehr wertvolle Dienste
leistet.
Mit Hilfe von Konserven kantt
man sich daS Kochen sehr verein
fachen und. wenn eS möglich ist,
sollte man immer auch eilten gewissen
Vorrot an verschiedenen Konserven
haben. , .
Die Hauptsache ist und bleibt für
die Hmik'f.'au die Einteilung und
daS praktische Können, welches man
in dieser Zeit nicht hoch genug be
werten kann.
Herenschusz äußert sich hau
fig durch Steifheit deS Rückens. ES
gibt zahlreiche Männer, denen man
einen Hexenschuß wünschen möchte.
Verlorene Jugend,
Verschlafenes Glück
Und verliehene Bücher -Kommen
nie mehr zurück.
I