Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 01, 1920, Image 3
t II y H' i . 'j f i A) SBBgUMBMtgg! Jcltzreswende. " - Seif verhallte jene Glocken, Die dem Fest der höchsten Liebe, Die der heil'gen Nacht geläutet. Und ach seines Leidens Fülle Geht im Winterschlaf der Erde Auch das alte Jahr zur Nuh! . Ta, mit hehrem, vollem Klänge Lanka nun der Turme Glocken! ' Und sie läuten Tal und Bergen, Jung önd Alt in Schlofz und Hütte, -Jung und Alt in Leid und Hofse Ein das fremde neue Jahr! , Mög' ihr Klingen freundlich hallen, Wlotf ihr Klingen Frieden läute Voll und klar in allen Landen; . Daß auf echter Arbeit Mühen, Taß auf echten (ölückeS Freude ' ' Wie auf Träne echten Leides Segen ruh' im neue Jahr! . Eine i(Dß(lcrJfcr(idjti!i. Fon Aättze Schnitzer. 9 9 9 9 9 y Seinen .Heimatschuß" hatte der Unteroffizier Fritz 5!rone weg. ,Eine Schrapnellkugel im dicken Fleisch. Tcr Knochen war glück licherweise uiwerletzt geblieben. Frei Zich, der Blutverlust . . . das' bibchen Ohnmacht.- Na, dem kräftigen Jungen tat's nicht viel. Auf dem Wcrbanösplatz kam er zu sich und war bald wieder munter. ' f Trei, vier Wochen Lazarett, und dann zur weiteren 5!räftignng nach Hause. Sowas hört auch der !tapserste Soldat gern inß zu denen 'gehörte Unteroffizier Fritz Krone, m bürgerlichen Beruf , ehrsamer Buchhalter in einer Berliner Groß Handlung. ' " i Aber nach Berlin ging's, als der Verwundete halbwegs hergestellt ,war, vorläufig nicht, erst in das lüine Nest, wo Mutter wohiüe, zur Mholung und Auffütterung. So-' gehört sich's mich. Mutter versteht das immer am besten und sorgt schon dafür, dah so, ein junger Tachs, den !zedennann verwöhnen möchte, nicht über die Stränge fchlägt. Scatürlich, Berlin stand auf der Urlaubsliste. Än erster Stelle sogar. TaZ fehlte gerade noch, daß man da nicht hin kommen sollte! Wo man fein halbes ' Leben zugebracht und feine guten Freunde hatte . . . i ; Für die Zollte es eine ganz beson !ere Ucbcrraschunz fein, wenn man so in voller Lebensgrösze in die Er Zcheinung trat, mit dem jungen braunen Vatt in dem immerhin zer wetterten Gesicht und dem schwarz weiszen Bündchen im Knopfloch zumal für einen: den alten, lieben, wenn iiuch etwas' wunderlichen Junggcscilen, Einsiedler und Kol legen Johanne? Kleinpeter, mit dem man einige Jährchen und bis zum Tage, da man ins Feld gemußt, ein trächtiglich zusammengehaust hatte bei Frml Nösike in der Schmidt straße. In der behaglichen Stube f&infAfJ . rftt ijartfe , t s II 3: ' j!f j "ssl IS yflyTsi -W r gg I - J ljj f v ' X P ril ji.sl" mmm WM. U :ll M; taf Lj-Lv. mit der Aussicht nach einem grünen Stück des Michaelkirchplatzes. Ja, der sollte Augen machen, wenn Fritz da hineingeschneit-kam, sich zur Stelle meldete und gleich die Flasche mitbrachte für einen urkräf tigcn Silvestcr.Punsch. v " Denn für den SilvcstcrAbcnd war ' der Uebcrfall geplant. Auf diesen Gedanken aber war Fritz Krone dadurch gekommen, daß er daheim in dem Zivilköfferchcn, das er vor sechs Monaten nach der Ein klcidung der Mutter geschickt, seinen Berliner Hausschlüssel fand rmd da zu auch den, der zur Wohnungstür der Frau Nösike gehörte. Tie ob zugeben hatte er damals in der Hast des Abschieds vergessen, und nun sollten sie ihm" dazu dienen, die UcberVschung noch wirksamer zu gestalten. Zu nachtschlafender Zeit wollte er bei Herrn Johannes Klein pcter erscheinen und mit ihm das neue Jahr bcgrüszen. Fritz Krone war in gehobener Stimmung, als er gegen acht Uhr abends in Bctlin eintraf. Sah auch sehr fein aus in feinem besten Zivil anzug, den er angelegt hatte, um nicht fortwährend aufpassen und salutieren zu müssen in der großen Stadt. So schlenderte er, die mit gebrachte Tasche mit einiger Wäsche und der besagten Punschflasche in der Hand, durch die belebten Stra den. Silvestcrftimmung war nicht zu bemerken. Der Krieg , . . der Krieg ... Darüber wunderte sich Unteroffizier Krone nicht weiter, es schien durchaus ' angemessen und natürlich, wenn in ihm selbst auch eine starke Freude war, endlich wie der den blendenden Lichtglanz Ber linS zu sehen. Schneeflocken umwirbcltcn ihn und legten fich ihm auf Hut und Mantel; er achtete nicht darauf. So wie's eben war, gefiel kg ihm am besten. WaS ging ihn daS Wetter an? Er wußte, wo er feine warme Stube und fein weißes Bett -fand für die Nacht. Bei feinem Freunde Johannes, der jetzt ahnungölo? dessen, , waS ihn in spater Nacht stunde erwartete, feinein Heim zu streben mochte. Fritz Krone aber gedachte bis da hin noch einiges 'ton der Großstadt zu naschen, und da er einen ordent lichen Soldatcnhnngrr spürte, trat er in eine Wirtschaft ein, aus der ihm Musik entgcgenttang, dann In eine zweite und dritte. In der lebten, einem der schönen Kaffee Häuser in der Fricdrichstraße, erstand er ein Stück Baumkuchen die üb lichen Pfannkuchen gab's ja nicht!), tat cö zu der Punfchflaschc in die Tasche und schritt vergnügt auS, der Schmidtstraße zu, um endlich cS war fast halb zwölf seinen Spaß steigen zu lassen. . Der Hausschlüssel tat feine Pflicht. Tas Tor össnete sich. Fritz Krone entzündete ein Wachskcrzchen und ging, leise vor sich hin lachend, die Treppe hinauf, wie in früheren Tage. An der Tür rechts im vier, tcn Stockwerk zog er den kleineren Schlüssel hervor und öffnete sie. Dubci stellte- er sich vor, wie Hert Klcinpeter erschreckt aus dem Schlafe fahren werde, wenn da ein bärtiger Mann vor feinem Bette stände und ihn weckte. Der war jetzt erst recht zu allerlei übermütigen Streichen aufgelcgt. . Auf den Zehen ging er dann, düs Kcrzchen in der einen, die Tasche in der anderen Hand, durch das Vor zimmer, öffnete leise' die Tür der Stube, darinnen er so lange Zeit mit dem alten Freunde gehaust, und trat ein. Sein erster Blick fiel auf das Bett es war leer. , Na int," iniir melte er verdrießlich, "Klcinpeter nicht daheim" ... Begab sich ml den Tisch, wo die Lampe stand, bei deren Schein er jahrelang gelesen. Entzündete sie lind brummte: Sollte er am Ende gar unsolide geworden fein, seitdem ich ihn.ver lassen und somit die 'väterliche Ain ficht fehlt?" Tas kam ihm so spaßig vor, daß er laut auflachte. Sieh mal an," dachte er, so ein Bummel chen ... so ein Bummclchen, der alte Herr!" ... Tas Zimmer war behaglich durch wärmt und traulich erhellt. Fritz legte den Mantel ab und sah sich um. Nichts hatte sich gcänderr. Ta war derselbe Schreibtisch mit dem Rollvcrschluß, das waren dieselben roten Plufchmobel, dasselbe Ber tiko", nur daß anstatt der zwei Betten, die früher dagewesen, nur noch eins vorhanden war. Schön," dachte Fritz Krone, da werde ich eben auf dem Sofa schlafen. Aber erst, werde ich mir aus diesem üppi gen Bette eines der feinsten Kissen requirieren. So , schön wie im Schützengraben wirds noch immer sein." Indem er dies tun wollte, fiel ihm ein, daß er doch etwas besseres unternehmen , könnte. Ta stand das leere Bett . . . Wie, wenn er sich selbst hineinlegte? Wenn Herr Kleinpeter, dieser Bummel greis, nach Hause kam, und einen fremden Mann auf feinem Nacht, lager vorfand . . . Tcr Gedanke be reitcte ihm soviel Vergnügen, daß er um mon zur '.'uislmirung brachte. Nach einigen Minuten hatte r'3 , , h 1 i,lVW ,. -i ; 3 1 f.'lT'. ' i : s . i . . : i i h i "VÄ ivk Imt?' i'Ämi t r (Vv,. v ' V . V. I j w:; er sich der Stiefel entledigt, den Rock abgelegt, über die andere Kleidung ein mitgebrachtes Nachthemd ge zogen, die Lampe gelöscht und sich ins Bett gelegt, wo er sich behaglich streckend und schönem ersten Täm niem des Einschlummcrns, por sich hin lachte: Nee, fo'n Bumntlcr . . . warte, mein Jungcken, Tu sollst Augen Machen ..." Tie Punschslasche sollte aber unter allen Umständen zu Ehren kommen. Konnte es nicht mehr im alten Jahre fein, so doch im neuen, und zwar noch in dieser Nacht. Fritz Krone wäre beinahe ringe schlafen, hätte ihn nicht nach einer kurzen Weile daS Kreischen der Wohnungstüc munter gemacht, üta kommt er endlich, der Bummler!" dachte er, na warte!" llnd nahm sich vor, mit geschlossenen Augen da zuliegen, biS sein Freund anS Bett trat. Die- Stubentttr öffnete fich. Tcr luliche Schimmer eines Wachskerzchens. Fritz druckte die Augen zu mvd bemühte sich, ruhig zu atmen wie jemand, der in tiefem Schlafe liegt. Dabei horchte er ge spannt auf ' jede Bewegung des Mannes, der eingetreten war. Auah!" hörte er eine unwillige Stimme. Er blinzelte und lackte in sich hinein. Ganz recht geschieht ihm, die Lampe ist noch heiß . . . So ist's reckt . . ," Im nächsten Augenblick ist ihm daS Lachen vergangen. Mit einem geivaltigcn Satz springt jemand an daS Bett, packt Herrn Fritz Krone an den Schultern und beginnt ihn zu schütteln. Jäh fährt der Unter ; Offizier auf und reißt die Augen aus. WaS er aber sieht, entsetzt ihn. Ter Mann, der auf ihn Anbrüllt, nein, das ist nicht sein alter Freund' Johannes Kleinpeter. TaS ist ein Fremder mit wildrollcnden Augen. Mit einem Ruck hat er sich ihm ent rissen und ist auS dem Bett ge fpningcn. " ' Herr!" schreit er ihn an, WaS wollen Sie hier?" WaS ich. hier will? . . . Mensch, waS ich hier will! , . . a eine Frech hcit! Einen WohnungSschlcichcr will ich absasscn . . . Frau Rösike ... zu Hilfe . . . ein Einbrecher!" , WaS erlauben Sie sich? Zum Tonncrmctter ...Sie sind ein Ein brccherl ' Ich werde Sie der Polizei übergeben ..." Der Lärm hatte Frau Nösike her bcigelockt. Sie stürzt ins Zimmer, fährt aber zurück, als sie einen Mann sieht, der im Nachthemde und in drohender Haltung dasteht. . Fritz Krone stürmt ihr nach. , Frau Nösike!" ruft er, Sie kennen mich doch, nicht wahr? . . . Ich bin doch Ihr alter Mieter '. . ." . Aber in ihrer Angst Hort sie ihn gar nicht . Sie steht an der Tür eines anderen ZimmerS, schlägt mit sw den Fäusten daran und - kreischt: Herr Klcinpeter, so hören Sie doch ... zu Hilfe!" Mit einem Male wurde Fritz Krone etwas klar, und noch klaret wurde es ihm, ' als sich die Tür öffnet, an der die heulende Frau Nösike steht, ,id; ein brennendes Licht in der Hand, der liebe, gute Johannes Kleinpcter heraustritt und ärgerlich nach der Ursache des Höllenspektakels frägt. Und im nächsten Augenblick liegen fich die Freunde m den Armen . , Und Frau Nösike will auch ihren Anteil . haben an der freudigen Uebcrraschung. Fritz 5!rone erfährt, daß Herr Kleinpetcr ach feiner Abreise ins Feld das teure Zimmer aufgegeben und das kleinere, in dem bis dahin Frau Rosike gewohnt, bezogen hatte. Tie Wirtin hauste bcscheidentlich, wie es der Kriegszeit angemessen war, in dem für das nicht vorhandene Dienst madchcn bestimmten Raume, nach dem Pe' die schöne Stube an einen Musiker vermietet hatte. So löste sich alles in Freude und Wohl gefallen, und nachdem Fritz Krone das Nachthemd abgestreift und fich wieder fein gemacht hatte, vcrsam melten sich die Anwesenden in des Herrn Musikus Zimmer. Frau Rösike bereitete heißes Wasser, die Flasche kam zu Ehren, und man war noch einige Stunden im neuen Jahre fröhlich beisammen bei Baumkuchen und dampfendem Punsch. Wobei sich erwies, daß der Musikus mit den rodenden. Augen ein ganz gemüt liches und vergnügtes Haus war. Er bot dem Unteroffizier für den Rest der Silvesternacht sein Bcttan und begnügte sich selbst mit dem Sofa. Und wäre zufällig noch eine zweite Flasche Punsch dagewesen, hätten sie voraussichtlich Brüderschaft getrunken miteinander. Tie Freundin. In der Silvesternacht suchten mch rere Tarnen den Stand ihres Zu künstigen durch Bleigießcn zu ersah rcn. Eulalias Bleiklumpen hatte ungefähr die Gestalt eines Stuhles. O. ich heirate einen Tischler!" rief sie strahlend aus. Oder du bleibst noch ein Jahr sitzen, der Stuhl deutet ganz dar auf hin!" erwiderte boshaft lächelnd ihre Frcund.in Euphemia. D i e Klust, welche zwei Menschen geistig trennt, sieht nur der, der höher steht - 4 jS ' I iw1 , gi,fl ' i fs ü WM y m ff i & $ ' I Y I l ' A l tfö,a-U t i " sX&;Y77J''V$ rV r?ft (rirALJ. rMTsTTl m (te&K S yä r1 (A IfJ- ' M C U flfvw !?-; A; Ä WSt nw f. ' -MkmüMi h'f:siih-y' r j 'rTT. &MÄSAliSr MÜ wSIJiWK mim i mk MWMW MMKKMM v 'tsk-z C4iAiTM . &m-$y&s& TmUf M'vyl !7 &"'j&M iH4lWl Vd Iktänfo ' B-rr; x:s l W üjfl lMir&J i- 'i wMM ) V iVlrrn- r 7'i-s - SJaÄäHä': -;ii frJZ eJZZ-A-- JL y j ' M?t Cliristbnumplnnderung. In vielen Familien ist es Sitte,' am Neujährstag oder, wenn der Baum die Nadeln so lang hält am Heiligen Treikönigstag den Christ bäum zu plündern. , . Meist werden dann die süßen Dinge durch eine Lotterie verteilt. Viel hübscher ist aber folgende Art: Die Mutler oder die - Spielleiter! erzählt eine fchö ne Geschichte und stockt zuweilen mit Absicht, um das fehlende Wort durch eins der Kinder ersetzen zu lasseil. Wer am schnellsten und besten erset zen kann, bekommt dann einen fii den Preis. Man könnte einwenden, daß dann die gewandten, vielleicht die vorlauten Kinder am meisten ge winnei;. Tas wäre schließlich auch nicht viel schlimmer, als wenn der ,',fall regiert, wie bei einer Vcrlo sung. Später kann ja dann immer noch ein gewisser' Ausgleich dadurch herbeigeführt werden, daß die Wir tin und Veranstalterin aus einem Reservefonds denen austeilt, die zu kurz kamen.. - ', '" Tie Geschichte könnte ungefähr so erzahlt werden: Als die Unglück liche deutsche Königin Beria - in ei ncr kalten Winternacht vor den? (Sachsen) fliehen mußte, gebar fie in? (einem Kirchlcin auf dem Eichs fcld) ihren Sohn, den nachmaligen? (Kaiser Heinrich den Vierten). Diese Art würde sich natürlich nur für ältere Kinder eignen. Kleineren Kindern erzählt man eine selbst Der ' Jahreswechsel im Sprichworte. Zu Silvester ein gutes' Gewissen ist besser als Punsch und gute Bissen. - Silvester Nachtwind und Mor gensonne wirst jede Hoffnung auf Wein und Korn, in den Born. Wer zu Silvester als Narr schlafen geht, steht zu Neujahr wieder' als Narr auf. Silvester Wind, früh Soitncnschcin, bringt feilten - guten Wein. Wie's Wetter zu Silvester war, ist's wiederum im Februar. Was man zu Silvester beim Punsch verspricht, muß man im neuen Iah re beim Glase Wasser halten. Silvester kalt mit Schnee, gibt Korn auf jeder Höh'. Schließ' deine Fehler zu Silvester alle ins Spind und laß sie drin liegen, bis sie der schimmelt sind. Zu Silvester Schnee oder Regen, streut auf die Felder reichen Segen. Geht zu Silvester nachts der Wind, im neu en Jahr viel Nüss' an den Bäumen sind. yMack) dir zu Neujahr keine Sorgen: der Himmel hält viel län ger als bis übermorgen. Zu Neujahr kann's nichts Klügeres ge ben, als nian fängt an, gescheiter als im alten zu leben. Scheint Neu. jahrstag die Sonne 1 klar, so lacht darob der Fischer Schar. Ist zu Neujahr auf den Flüssen Eis, wird der Sommer trocken und heiß. Wenn der Neujahrstag Regen bringt, werden die Gottesacker ge düngt' V e!IU,!K. t. U Jf.HM1 U j I j ÖF MC'm . 1 rf fundene Geschichte, in der man die umschriebenen Dinge erraten ' läßt, Ungefähr s: Eine arme Frau ging an einem schonen Somrncrtäge vor das Tor und pflückte im Wald klev ne und rote süße? (Erdbeeren). Die trug sie dann zu dem Besitzer eines? (Gasthauses). Dieser hatte" gerade sein Haus voll? (Gäste)' weil der Herr des Landes in der Stadt weil te, um für die neu zu erbauende Schule den? (Grundstein) zu legen Ter Wirt bereitete aus den köstll chen? (Erdbeeren) einen kühlenden? (Trank) und setzte dielen dem crmu deten 5!önig vor. Ter König und seine Frau? (Königin) erkundigten sick, wo die schonen Beeren gewach fen seien. Der Wirt sagte: Die hat eine arme ehrliche? (Frau) ge sammelt an einer sonnigen? (Stelle) im Wald." .-. . Es mag nun einer phantasiebegabtcn Mutter oder äkte ren Schwester gelingen, mgendwi kleine heitere oder ernstere Erzäh lung weiterzuspinncn. Tie Erfah rung wird den Beweis liefern, daß Die Knider sich sehr wohl dabei süh len und in schönstem Eifer dabei hel scn. Neujahrs - Wächterruf. Hört, ihr Leute und lasset euch sagen: Tas Jahr, das alte, hat asgeschlagen. Die Glocken lau ten von nah und fern. Glück Und Segen, ihr werten, Herren! Vom ganzen Herzen in Gottes Namen, Heil und Freud Euch, ihr lieben Da men! Frieden im Land! , Ruhe im Städtchen! Myrrhen und Ro scn den schönen Mädchen! Gl fundhcit dem Alter, Ruhe dem Leid! Frohe Herzen und frohe Zeit! Sonne am Himmel! Segen auf Er den! Was noch nicht gut war, mög' besser werden! Was euch beglückt, mög' bleiben, wie's war! Gott walt' es, ihr Leute, Prosit Neujahr! Seö Junggrfcllen Eilvestnakcnd. Das soll ich am Silvester sein In meinem Zimmer ganz , allein? Ich bin ein alter Junggcsell, Und niemand macht's mir warm und hell. So wand'r ich in mein Stammlokal, Dort speis' ich einmal recht feudal llnd als Dessert am Jahreöschln Geb' ich der Schenkir. einen Kuß. Sie macht mir-dafür einen Zluiisch Tat Edeliviirze ganz nach Wunsch. , Und pünktlich schrei' ich: .Prost Neu jähr" Um zwölf Uhr, wie es imner war. Zweideutig. Wirt (zum Gast, der am Neu jahrstage die ihm vorgesetzte Por tion Hasenbraten mit kritischem Au ge mustert): Na, schmeckts Ihnen? Gast: So recht nicht, es gibt am Neujahrstage zu viel Kater! AuS CulaliaH Tagebuch. Wieder ist ein Jahr dahin! Ach. dah ich noch ledig bin. Das bekümmert niein Gemüte! Schon seit meiner Jnaendblüte Ist mein Herz in Lieb' entflammt. Steht mein Sinn ins Standesamt. Ich will niich auch noch nicht scheuen, roh zu hoffen in dem neuen., ; "jry. ' DU crslcn Neujahrs Karten in Dcnljch.lind. Die Feie: deö JahreZansan.,'.! reicht in Deutschland weit zurück. Ais nur wenige deö Schreibens sün dig waren, tauschten Verwandte und gute Freunde Besuche aus, bet denen man des Himmels Segen auf die cue Zeitspanne herabivunschtc. .'tl war in Freudigkeit belsammen und feierte den Tag mit festlicher Bewirtung und mit Gelagen., Zu dieser Zeit beschenkte mail sich auch nicht zum Weihnachtsfeste, sondern zu Nemahr. Mit der Zunahme der 5lulturdie Hand in Hand mit der Erlernung des Schreibens ging, ka men auch die geschriebenen Neujahrs. Wunsche mmer mehr auf. , Im 14. und 15. Jahrhundert war der Neu zahrsbriefwechsel unter den Gcbil deten schon ziemlich entwickelt, und damals wandte man mit Vorliebe die fromme Formel an: Gott geb' Dir und uns allen ein gut selig neu Jahr und nach diesem Leben das cwige "Leben. Amen." Dann kam die Erfindung der Vuchdruckerkiinst Mitte des 13. Jahrhunderts. Diese und die verhältnismäßig - schnelle Ennvlcklung des Kupferstichs mach tcn sich bald daran, Neujahrsglück, Wünsche herzustellen, die als Ersatz! fu? die persönlichen und schriftlichen Wünsche von wohlhabenderen gebil' ccten Leuten mit Beifall aufgenom men wurden. Zunächst wurden, wie es in der Natur der Sache liegt, nur. verhältnismäßig wenige hedruckts Karten hergestellt, aber allmählich brachen sie sich Bahn und eroberten immer weitere Kreise. Nur wenige Truckkarten sind aus dieser Zeit er halten geblieben. Tcr älteste Neu. jahrswunsch dieser Art stammt uS dem Jahre 1466 und ist von dem damaligen bekannten Meister der Kiipferftechkunst E. S. gefertigt wor ' den.. Der Glückwunsch ist glcichzci tig ein hervorragendes Werk volles Anmut und LZoesie. Eine schöne sti -lisierte Blüte mit Blättcrschinuck, b'u sich eben erschlossen hat, deutet den Jahresanfang an. Ans ihrem Fruchtboden steht as Christuskind, umgeben von einem fein ausgeführ ten flatternden Bande, ' auf dem Ein goot felig Zor" zu lesen ist. Die verhältnismäßig große Anzahl von Kopien des Originals zeigt da es' sich damals großen Anklangcs er freute. Auch Kalender wurden , da ft!äls' 'schön 'von Buchdruckern hcrqe stellt und vielfach findet man cui ilwen den gleichen Wunsch. Dabei hielten sich aber auch die geschriebn ncn 1 und ' mündlichen Glückwünsche n:V Verkehr" "der Gebildeten. Bon der Klosterfrau Brigitte Holzschnl. rin ist ein tiefreligiöser Glückwunsch der Nachwelt erhalten geblieben. Er lautet:, . . . ,. Jesus Christus der neugeborn König, mit allem Trost, Freud und. Seligkeit, die er uns mit seiner Ge burt gebracht hat, bcsunder mit fei ncr Kraft wirkcn den heilsamen Na , men Jesu ain achten Tag ausgesetzt ' in der Myrrhen Bitterkeit seines' Blutvergießen, in dem Geschmack der ' Süßigkeit des Weihrauchs und Gold; seiner' unergründctcn Lieb, wünsch' und beger ich dir aus Grund meines, perzens, zu einem guten seligen gna' cenreichen neuen Jahr." Die gedruckten Neujahrswünsche des : 16. Jahrhunderts zeigen auch fast alle religiösen Sinn Und., das Bild des Christuskindes. Aber man' verlängerte ' den Text der Wünsche ganz wesentlich Md umgab das Bild stlbst mit allerhand frommen Sprü chen. Allmählich wuchsen die Kar' ten zu förmlichen Plakaten an, die man allen fichtbar im Zimmer an heftete. Achnlich war es im 17. Jahrhundert, wo man in dieser Hin. ficht , noch überschwenglicher wurde und das 18 Jahrhundert brachte wie der normale Verhältnisse. Die Kar ten wurden meist in Krchfer gesto. chen, es wurde auch Seide verwendet,! und die erstcrk Ansätze humoristischer! Art tauchten auf. . j Frsch. Ein paar Tags nach Weihnachten erklärt das Dienstmäd chen der Hausfrau, sie , könne nicht arbeiten, weil sie fich einen Bruch gehoben habe. ' Hausfrau: Ich Mochte mir wis scn, Minna, wobei Sie sich einen Bruch gehoben habe. Dienstmädchen (schnippisch): Viel leicht bei dem Wegtragen meiner Weihnachtsgeschenke von Ihnen, gnä dige Frau. Am N e u j a h r s m o r g e n. Logisfrau: Ich wünsche ein glückli ches Neujahr. Herr Doktor und der' Hausherr hat sich beklagt, daß Sie diese Nacht ein Paar Stiesel zum Fenster hinausgeworfen haben, die von dem eisernen Gitter nur mit großer Muhe heruntergeholt werden kennten. Süsfcl: Donnerwetter -1 in den Garten-hinab?! Teufel, die habe ich Ihnen doch zum Putzen hcrausge stellt. fMr .-WKH r .- CiEr1 't h