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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Dec. 29, 1919)
I:., Seite '4-TägMje Omaha Tribüne-Montag, den 29. Dezember '1919 Massen-Austrltt aus Berliner Uirchen ' Berlin, 29. Tez, Ter Massen eustritt aus der Kirche macht den hiesigen Kirchcnkreiscn große Sor gen. Seit Wochen werden bei den Gerichten täglich etwa 800 Umga ben eingereicht, in welchen der Aus. tritt aus der Kirche erklärt wird. Vor dem Kriege zahlten die Kon fessionslosen in Berlin nur 57.000, Seit Ende Juli haben schätzungs weife über 25,000 Personen monat -i .'v lich ihre Beziehungen zur Kirche gesdemzufflg? an löst, so dasz es jetzt in Berlin, vo April aus drc den Vorstädten abgesehen etwa 250,. 000 Konfessionslose gibt, Während man iu manchen Krtiscn geneigt, ist, diesen Massenaustritt mit dem Radlkallsmus mb den atheistischen Tendenzen der Sozial. demolratle zu- verknüpfen. icheint dir wahre Erklärung dafür dem zu fu chen zu sein, daß die Lmte sich in mit der Kirchensteuer äziehcn wol. len. , f ' Admiral Decker hielt : . Spanien neutral Washington. 'S. Tez.- Kcal Ad miral Decker, oer früh'' e Marine Attache in MAriö, hat ie ihn, vom Marinefckretär Tan'als zugedachte MedaAe abgelehnt, weil dieselbe nicht der Größe seiner Verdienste entspricht. In einem Schreiben an den Marinesekretär behauptet der Admiral, daß es sein Verdienst sei, Spanien zur Zeit der deutschen MärzOffensive im Jahre 1918 von einem Bündnis mit den Mittelmäch ten zurückgehalten zu haben, wobei seinem Werk von feiten des amerika Nischen Gesandten allerlei Hinder. nisse in den Weg gelegt wurden. Tas Kongreßkomitee über Marine. Angelegenheiten wjrd die Aussagen des Admirals einer näheren Unter, suchung unterziehen. j Carranza sagt, Fall fabuliert. New )orf, 20. Tez. Te Negri. der mexikanische Generalkonsul in New Jork. hat ine Erklärung Car ranzas bekannt gemacht, worin dieser den Inhalt der von Senator Fall von New Mexiko veröffentlichten Briefe welche die Begünstigung ra dikaler Elemente in den Ver. Stal ten durch Carranze beweisen sollen, als vollständig falsch" bezeichnet. Carrant leugnet Bnefschreiberei. " Zöashinzton. 29. Tez. Tie mc xikanische Gesandtschaft erließ eine Bekanntmachung, in welcher das in einem Teil der amerikanischen Presse verbreitete Gerücht. Carranza habe sich in persönlichen Briefen an den Präsidenten von Chile wegen Un rersti'chung im Fall Jenkins gewandt, rnprntfrh in 9sfirpf)f ' npfMst Vnrrh -. ... vvk. ü;-w ivuv. Carranza habe weder 'persönliche . . " ' . T ' ' Briefe, noch andere Dokumente im Fall Jenkins ausgesandt. Volkszählung beginnt. . Einhundertundsiebzig VolZszähler werden am Freitag .den 2. Januar, mit der Aufnahme des Zensus be ginnen. Die Zählung soll nach den Bcsümmungen des Gesetzes inner, halb 14 Tagen beendet werden. Den Landdistrikten ist eine Frist von 30 Tagen gegeben. Jeder Beamte er. hält die Vergütung .von 4 Cents für jeden Namen. Die Fragen, wcl. che gestellt und beantwortet werden müssen, umfassen: Name. Alter, Na tumalität, verheiratet oder ledig. Kenntnis der englischen Sprache oder einer andern. Zensus.Aufnehmer auf dem Lande müssen eine Vermögens. aufnähme emes leden Farmers ma chen und erhalten dafür eine Ver. gutung von 30 Cents. Federmann ist verpflichtet, dem Aufnehmer alle Fragen getreu und wahr zu beantworten, widrigenfalls er sich strafbar macht. Hermann Loge No. 33, 0. D. H. S. Eine sehr hübsche Weihnachtsfeier hatte am Samstag abend die Her mann Loge No. 33 in den Klub räumlichkciten desSüdseite Turnver. eins für seine Mitglieder und deren Familien arrangiert.. Ein reichge. schmückter und elektrisch beleuchteter Christbaum war da und Frucht so. wie Süßigkeiten als Geschenke für die Kleinen. Passende Ansprachen wurden vom Sekretär Adam.Lippert , sowie den Brüdern Paul Hempler und Max Stronge gehalten. Dem Bruder Karl Schülcr.dem langjähri. gen Führer der Loge, wurden in Anerkennung seiner treuen Dienste ein goldenes Uhranhängfcl mit hm Ordensabzeichcn versehen, überreicht. Es war eine echte Familienfeier. Es wurden Kaffe, Tee und belegte Brötchen serviert, und Bruder Schnüttgen spielte auf der Ziehhar. monika alte deutsche Tanzweifcn. Gegen Mitternacht kam die gemüt liche Feier zum Abschluß. In der gegenwärtigen zuckerarmen Zeit ist es am Ende kein Wunder, da!: mich von unseren vielgcrühmten sül,en MädelS manche ein recht saue' Ki Gesicht machen. öem Staate. Allerlei x Etaatöhauptstadt. r.. 21). Tez. Ge. Linc neral P hat hier bekannt gcge ben, d Saus, in dem seine Cchwe und sein Sohn bis jetzt gewol. einflickt erworben' habe, ist an 1748 Avcnue V TaS gele Leonard Wood wurde n$ V 7 Zno.S Kandidat auf ocm rc- yMiH.ifchrn Ticket. Sein Korne mirdehicr eingereicht und wird ans der Pninanvahl tm dem Stimmzettel erschei nen. Mark k?oods ist der Ueberzeugung, dah Pershing, wenn als Präsident löliafs'Kandidat aufgestellt, er unbe. dingt erwählt würde. , - Tie Richter ds Lbergcrichts. mit Auöliahi.i!' des giichterS Aldrich, ga. bcn der Leiche des verstorbenen Oberrickters Saniuel H. L. Sedgwick das letzte Geleit. Ter Verstorbene wohnte früher. in Fork und würde auch aort beerdigt. Tie Kommission, welche mit dem Bau des nenen 5!apitols betraut wurde, hielt eine kurze Sitzung, wo bei ste mit dem Architekten ThoinaS R. Kinlb.ll konferierte bezüglich der Einzelheiten des Plans. Gouverneur McKclvie empfing eine Delegation der Frauen, die einen Bonkott gegen die Eicrhänd ler ins Werk setzen wollen und der Gouverneur versprach den Frauen, das; er sie in ihrem Bestreben, einen staatswciten Kampf gegen die hohen Lebensmtttelpreise unterstützen wer. de. Staats-Schulsuperintendent Eiern. mons hat einen Bericht veröffentlicht. woraus hervorgeht, daß in 93 Coun- ties Frauen als Schulsuperintenden ten fungieren Gouverneur McKelvie hat den bisherigem Wahlkommissär Sarlet, G. Moorhead von Douglas Count wicdcrernannt. Moorhead ist als tüchtiger Bcmntcr bekannt. Herr und Frau H. B. Kolter von Niobrara warm Gäste beim Wid fchutzbcaintcn Herrn George Koster. I. v. Hart. Ehe des Bank Vü- ros, hat eine Versammlung seiner Unterbemntcn abgehalten. Es wur den dabei nur Routincaeschäfte des Bureaus beraten. Lincoln, Nebr.. 27. Tez. Tho. mas D. Foley. der vom Douglas Coutny Gericht wegen Ticbstahl von Automobilzubchör auf 7 Safire ins Gefängnis gesandt wurde, wurde auf Vcrnalassung des Gefängnisarz. tes wegen einem Herzleiden paro liert; nun mufz er aber wieder nach Lincoln wandern, da er, kaum auf sreiem tfulje, das Stehlen nicht las. sen konnte. Lincoln. Nebr.. 29. , Des,. Alle Versuche der Freunde General a f 3 r Per,hmgs. hermlszubrmgen. ob er nnnnii I i:..i ... c- . rn- geneigt iA, die Kandidatur für Vrä nocnr anzunehmen, waren bis jetzt erfolglos. Bei dem Bankett, das zu Pcrshings Ehren stattfand, wurden von verschiedenen Seiten Reden ge halten, die darauf abzielten und dein General 3 nahe legten, daß er sich erklären soll, doch General Pershing blieb w:mm wie eine Auster. In allen seinen Ansprachen betonte er nur den Erfolg der amerikanischen Armee und speziell die Errungen, fchaftm der 89. Division. Am Sonntag sprach er vor den Boy Seouls" und der F. M C. A.. am Montag wird er vor dcn'Mitgliedcrn der G. A. N. sprechen. Am Nachmit tag besuchte er einen verwundeten Soldaten, der in einem der Sospitä ler liegt, namens Fred. A. Alcran. der. der in Frankreich als Mitglied des 137. JnfanterieRegiments schwer verwundet, wurde. Versbina hatte eine längere Unterredung mit oem Berwunocteii Fremont. Nebr , 29. Tez. Die Feuerwehr von Frcmont. sowie auch die von andern Städten, werden wahrscheinlich in Gesamtheit einen Ausflug nach Scotts Bluffs ma chen, um der Staatskonvcntion de, Feuerwclir beizuwohnen. Die Kon vention findet in den Tagen vom 20. vis -it. Januar statt. Am 19 vu,iunr rciro ocn xeicgatcn zu kyrcn- ein Bankett in Sldney aeat hen. Es wird der Versuch gemacht werden, eine große Exkursion per Eisenbahn nach Scotts Bluffs wäh. rcnd der Konvention zu veranstalten, R. B. Houfcr, der von Tckamah kam, wir) die Stelle 'des County Agenten Christie übernebnien: C&d stie gpfit nach Scward Eounty. um die l-tcll? des Countg-Aaenten in lenem Counry zu übernehmen. llcewton L .vua!s. der n, frühen . Jugend mit seinen Eltern nach Dodae Eounty kmn. ist im l tet von 72 Jahren gestorben. Jud- son Hüghes in Central City, ist sein einziger 'nider. Tie Polen bleiben dabei, daß sie bei der Verteilung der Kriegsbeute zu kurz gekommen seien. Daß sie Jgnaz Paderewski haben, scheint ihnen als Ersatz fiir das, was sie noch ibrr Ansicht außerdem noch haben inuhten. Nicht zu genügen ? u 75 c im 1 ; r 1 rcüfui llin Rnmpk. , Von Eva Gräfin von Bandissin. .Nein . . . nein . . . unmöglich!' Immer wieder überlasen die Augen der alten Dame die Zeilen, ohne den Inhalt erfassen zu können. Ja, ein paarnial sank der Brief herab, uiid die Blicke irrt.il haltlos durchs Zim wer, als sollten die vertrauten, ge Pflegten Gegenstände ringsum lh nen die Gewißheit verleihen, daß ein Traum ein Spaß u foppe Aber dann kehrten sie doch zu der sellsaiu unregeluiüßigeu Schrijt zu rück der Handschrift, die kaum auf einen erwachsenen Menschen Ichließen ließ, geschweige denn durch einen akademisch Gebildeten, einen Mann, dessen Stellung durch seine Forschungen und Werte unantastbar schien . . . Und nun hatte er dies getan, dies . . und wollte dein er slen Streich: der übereilten Verlo bung, den zweiten viel gewichtige ren: die Ehe folgen lassen. Im allgemeinen stehen ja diese beiden Handlungen in engem Zu sammenhang. Während der letzten Jahre jedoch hatte Professor Lang b)n seine Mutter daran gewöhnt, sie öfters mit einer Leidenschaft und daran anschließender Verlobung zu überraschen, ohne daß die letzte Kon sequenz daraus, eine Heirat, auch wirklich erfolgt wäre. Es war. als gäbe es keine Schranken mehr für ihn, oder als wolle seine Natur nach holen, was er ihr in strengen Ar beitszeücn versagt halle. 5!un legte Frau Pastor Langbahn den Bogen endgültig neben ihren Teller hin, schenkte mit , etwas zit ternder Hand Kaffee in die Tasse und begann mechanisch zu früh stücken. Dabei gingen ihre Gedan ken rückwärts, flogen von einer Pe riode zur anderen, zählten die Na men auf, die der Professor ihr nach einander gepriesen hatte, und ließen flüchtig die Erscheinungen dazu auf tauchen, die sie teils persönlich, teils Gott sei Dank nur aus Bil dern kennen gelernt hatte. Ueber keine dieser 'Beziehungen hatte sie sich aufrichtig freuen können. Zwar wünschte ' sie sich seit Jahren, ihr Sohn möge sich einen eigenen Haus stand gründen und sie vielleicht noch die Freude an Enkelkindern erleben; aber seine Wahl traf stets auf Frauen, deren äußere Verhältnisse in keiner Weise zu den seinen paß ten. Sie war wohl zu altmodisch, um es gutheißen zu können, wenn cr einmal eine ältere, elegante. Wit we mit erwachsenen, anspruchsvollen Töchtern, dann wieder die fast noch kindliche Tochter eines Handwerkers oder eine fthr flotte Malerin, die Gott fei Tank das Dasein genau kenne, für die allein Richtige hielt. Ohne, ihr Zutuns waren diefe und zahlreiche ' andere Verbindungen ebenso schnell ' abgebrochen wie be gonnen worden. Sie hatte ihren Sohn in keiner Weis zu beeinflus sen versucht. Immer wieder wünschte sie ihm Glück und sprach die Hoff nung aus, daß er nun innerlich wie äußerlich in Ruhe kommen möge. Erfuhr sie dann von seiner neuen Enttäuschung, so tröstete sie ihn herz lich und richtete ihn wieder auf. Heute hatt' er geschrieben: Ich habe Dein ewiges Gutheißen satt. Du ahnst. Denn aus den stets wie derholten Formeln der Zufrieden heit mit meinem Entschluß fühle ich nur zu sehr heraus, wie wenig ein verstanden Tu im Grunde mit mir warst. Und das hat mich jedesmal aufs stärkste beeinflußt. Ich bitte Dich diesmal, Dich jeder Meinung nein. Du äußerst ja nie eine offene! also: Dich auch jedes Glückwunsches zu enthalten. Ich will endlich, losgelöst von allen Fesseln des Vorurteils, der Tradi. tion, der Abhängigkeit, für mich selbst handeln. Ich bringe Dir Margu6rüe, sobald- unsere Heirat vollzogen ist: Du wirst ihr bei der ersten Begegnung ' die kleinlichen. engherzigen Bedenken Abbitten, die nun Dein liebes, pastörliche Herz erfüllen und bewegen, kleine Mut ter! Es gibt an dieser Frau nichts auszusetzen: sie ist siel Eine starke, in sich ausgeglichene Persönlichkeit: bcr prachtvollste Mensch, den ich mir denken kann, der fich innerlich im mer weiter entwickelt A Auch das wollte er also schon konstatiert haben in den drer Wochen ihrer Be kanntschaftl Ach du dummer, guter. alter Adols! v . Tann überlas Frau Pastor nach mals, was 'chre zukünftige Schwi? gcriochter auf die letzte Seite des Briefes geschrieben hatte: daß sie sich der alten Mvtter des geliebten Mannes in EhrfuM nahe, ihre Hand küsse und überzeugt fei, daß auch sie gute und wahre Freundin nen werden würden . . . MarguS rite Meroni"'. . . Margu6ri!e Meroni? Gewiß war es nur derTeck und Künstlername und aus einem ehrlichen, deutschen Grete Meyer oder , dergleichen ent standen. Aber die Besitzerin war wohl stolz auf den Ruhm, den sie üittir dieser fremden Flagge erwar ten hatte, so daß sie ihn auch bei dieser Gelegenheit voll ausklingen ließ: .Marguörite Meroni' . . ' Da wußte sofort jeder Mensch, der überhaupt Zeitungen las, wer und was sie war: eine Größe der Film schallspiele. Ihre Perlon war zu einem Begriss geworden, , mit dem man unvergängliche Jugend, über irdische Eleganz und märcheichaste Einnahmen verband. Daß sie ein wirklich lebender Mensch war, hatte man beinahe veraeücn. Was sollte sie mit dieser seinen Dame anfangen? . CM Frau Pastorin setzte iuu ausrechter hin: sie dachte nicht daran. auch nur um ein weniges die Linie zu verschieben, die sie um sich her gezogen und als die richtige für sich erkannt hatte. Jede Veränderung konnte nur unharmonisch wirken, eine .mondSne" Frau war aus ihr nicht mehr zu machen! Adolf hatte recht. Man mußte auseinanderbleiben, allmählich et füllten sich dann wenigstens die äu ßeren Formen. Tie Blätter brachten die Nachricht von der Verlobung des bekannten Professors Langbahn -mit der be- rühniten Filmjchauspielerin. Man beglückwünschte die Verbindung von Kunst und Wi m cha st, und war es nicht schön, daß gerade von seiner sonst streng in sich geschlossenen Kaste eme Brücke zu einer neuen gesell schaftlichen Schicht geschlagen wur de? . . . . Ta tat der Pastorin ihr Sohn leid. Tenn er war keine Kanlpma tur, und nichts lag chm ferner, als durch seine Handlung ein Pro gramm zu unterstutzen. Aber sie schwieg auch setzte ' Ihre Bekannten gratulierten vorsichtig, stießen aber auf solq eine gute vllie zum vojen Spiel, tote ste sagten, dan sie zwei' selhaft wurden. ! MargittZrite Meroni schrieb, daß sie doch einet. Glückwunsch auf ihre entgegenkommenden Worte hin er wartet hätte. . Frau Pastorin ant wartete, daß fie ihn für die perjöii' liche Begegnung habe aufsparen wol len. Doch reise sie nun in ein Bad, Sie verriet nicht, daß ihr Sohn Stillschweigen gefordert habe: war es nicht auch anzunehmen, daß Mar gerite Meroni nach Frauenart sei ne Zeilen las, ehe sie die ihren dar unter setzte? iCdcr war sie doch anders: ein prachtvoller Mensch? Ein regelrechter Briefwechsel zwi schen den beiden Frauen begann. Adolf schien nichts davon zu ah nen. Frau Pastorin sollte offener' klären, ob fie sich die Schwiegertoch ter so oder ähnlich gedacht oder ge wünscht habe: sie tat es. Ihr wurde die Frage nahegelegt, 'ob sie sich ein Glück aus der Verbindung erhole: sie antwortete darauf. Bescheiden wurde angeklopft, ob fie nicht ein wenig stolz auf die Berühmtheit der zukünftigen Frau Professor sei, und ob sie wisse, was man alles dieses Titels zuliebe ,fgäbe.' Sie entgeg nete, sie sürchte, dr Titel könne nicht den selbsterrungenen Ruhm auswiegen, wie auch die Freuden einer Universitätsstadt sich nicht mit denen der großen Welt messen dürf ten. Aber davon, daß man der Re signierenden Tank schuldig sein solle, wollte sie nicht viel wissen. Sie hatte ihre eigene Meinung über die Vor züge ihres Standes, die alte Frau Pastorin . . . Dabei wurde sie krän ker und matter. Die feingeschliffe- nen Briefe, die sie mit Marguörite Meroni austauschte, ermüdeten sie, um so überlegener und zuversichi- liehet der Ton ihrer eigenen Zeilen auch wurde. ' Wenn Marguörite Meroni an sie dachte, so sah sie eine streitbare, alte Dame vor sich, deren Aeußeres ihrer unverwüstlichen Sie gesgewißheit entsprach: es mußte herrlich fein, diefer Feindin einmal Aug' in Auge gegenüberzustehen! Die Schauspielerin fühlte sich form lich in ihrer Bedeutung gewachsen. Ta kam eines Morgens die De pesche, daß Frau Pastor Langbahn ihrem Leiden erlegen sei. Ter Pra fessor war fa'Lnngölos: jetzt starb seine Mutter, gerade jetzt, wo die Hochzeit vor der Tür stand Er war innerlich erstaunt: niemals hat te er der feinfühligen Frau soviel Taktlosigkeit zugetraut. . . . Aber Margu6rite Meroni hatte das Gefühl, als fei ihr Kampf gegen die alte Frau noch nicht abgeschlof sen. ... Wir reisen hin," bestimmte sie. Und gegen ihren Wunsch gab es sei ne Widerrede, das war sie von ihrer Laufbahn her nicht anders gewohnt Freilich, den Sohn überfiel es im Zug wie. eine geheime Angst, als wurde der Konflikt zwischen den beiden Frauen auch durch diese nach trägliche Begegnuriz nicht mehr be- hoben werden, und als habe er der Mutter allein noch ein heimliches Wort zu sagen gehabt. ... Aber in Margerite Meronis Ge genwart konnte man sich nicht in sich abschließen, sie beherrschte Lebend, wie Tote. Im Sarg lag eine kleine Gestalt, fesn und zart wie ein Kind. Eine weiße Spitzenhaube fiel um ein ver fallenes, trauriges Gesicht, zwei ms gere Hände lagen hilflos überein ander, als hätten sie nicht halten können, was ihres Lebens Höchstes gewesen war. Nach dem ersten furchtbare Schrecken stieß der Professor aus: .Sie hat sich totgegrämt ich sehe eS wir sind schuld Du bist schuld ' Marguörite Meroni hörte kaum auf ihn hin- Sie zitterte vor dieser Toten: nur sortl , ' Gegen diese zerbrochene Frau gab eS keinen Kampf mehr, sie hatte sich selbst gegeben, biS zuletzt, bis zum Reit idrer lan. so war oer leg sdcr ihre geblieben: vom Tod besie gelt. ... iviargnorue meroni rel,ie mn grv ßcm Pomp wieder ab eS stand in allen Blättern. Und dann verstigte sie sich inS Ausland. Dik Kertreibnng der ßaije- rin Ter .Phosphor", ein in München er. erscheinendes nationales Witzblatt, veröffentlicht folgende Schilderung eines Auacnzeuaen uvcr oie er- treibuna der Kaiserin aus dem GMMa" Die rot-blaucn Jungen drang? W. ins Schloß. Keine Warnung war an die reise Bewohnerin von auto rativer Seite gelangt. Prinz Mar von Baden, der Orleans Egalltö der Revolution, hatte entweder den Kopf verloren oder es nicht für op vortun gehalten. Sorge für die Si cherheit der ihm verwandten Frau zu übernehmen. Schnell waren die drei! oder vier Leute der, .kleinen Wache von den brüllenden Revolu tionshelden überwättigt. Die Hel den der Straße gebärdeteil fich als die Herren im Schloß. Tie Kaiserin sah ihnen ruhig ins Auge, doch die sen Burschen war es nur darum zu tun. möglichst schnell uiücr' sich zu kein. Der Führer befahl: .Zehn Mi nuten haben Sie Zt, gnädige Frau. Nu raffen Se man Ihr Zeug zusammen, unten steht .cn Wagen, un nu nix wie raus!" Die Kaiserin zitterte, ratlos, wie Frauen in solchen Fallen ein ton nen: oer ueveriau war z jrnniiia. erfolgt. An eine praktiiche Sorge für 0) und ihre Person dachte sie nicht Nur niütterliche und großmütterlt che .Gefühle wurden in ihr wach und -so begann ste von dem kchrelv tisch die Bilder ihrer Kinder und Enkel zu sammeln. Diese tztuae dazulassen, erschien ihr als eine Unniöalickkcit. So stand sie denn nach zehn Minuten mitten im Zim mer, beladen it diesen kleinen &tui len. die den vor Erregung zittern den Händen entglitten. Hilflos schaute die Kaiserin auf die weißen Pnppevierecke, die ihr so teuer wa ren. Ter Matroscnsührer an der Türe grinste und herrschte sie an Nu aber dalli, gnädige Frau, 'die zehn Minuten sind um! Sehen Sie, daß Sie Ihre Klamotten bald zu sammenbringen! Wir haben keine Seit!" Keiner dachte daran, der weißhaarigen Frau zu helfen. Dü ken Se fich man selber!" schrie der Führer. Tie Kaisenn sah ihn groß an, las die Bilder ihrer Kinder vom Erdboden auf und sagte: Für mev ne Kinder bücke ich mich gern.' Zwei Minuten später rollte der Wagen mu ihr davon. Die Greisin fuhr hinaus in d' Novemberkälte ohne Hut, ohne Mantel, nur begleitet von einer Kleidersrau. ,''' Vensionen für Frauen Witwen, geschiedene Frauen nd Mütter erhalten sie in Norwegen. Tie Gemeindeverwaltung von Christiania hat dieser Tage eine be merkenswerte soziale Neuerung ein geführt, die bald auf ganz Norwe gen ausgedehnt werden dürfte. Sie hat nämlich beschloßen, allen Wit wen, geschiedenen Frauen, gleichgül tig, ob gänzlich oder nur Hon Tisch und Bett geschieden, und unverhei rateten Müttern, wenn sie zumindest seit fünfzehn Jahren in Ehristiania wohnen, ab I. Januar des nächsten Jahres das Recht auf eine Pension zu gewähren. Das Jahresemkom inen der Pensisnsbemerberin darf allerdings 2000 Kronen nicht über steigen. . Man ist von der Erwägung aus gegangen, daß die von einer Frau als Mutter in ihrer Familie verrich tete Arbeit von der Gesellschaft nicht genug gewürdigt wird, das heißt: nicht , als Arbeit betrachtet wird, die Anspruch aus Gleichstellung mit an deren produktiven und bezahlten Leistungen gibt. Man sieht bishet die Arbeit der Mutter im großen und ganzen als eine f die Frau ohne weiteres gegebene Pflicht an, und man verschließt die Augen ter. der Tatsache, daß die Frau duri die Erziehung der Kinder ein We:: von großer sozialer Bedeutung voll bringt, für das fie in keiner Jon: irgendeine Vergütung empfängt, r selbst nicht einmal öffentliche Wür digung findet. Was die Frau al: Mmter tut, versteht sich von selbst, sie tut einfach ihre Pflicht als Mm ter, so argunientiert man und ver gißt dabei, daß, wenn ihr Man.-, stirbt, der' durch seine Arbeit die Fa milie, erhalten, die Mutter mit den Kindern schutzlos in der Gesellschaft zurückbleibt und völlig fich selbst überlassen ist. Durch die Einführun. ner Pension für öte ourq o sellschaft biS jetzt so sNe,mulierua, behandelten alleinstehenden Müttern anerkennt die Gesellilyair lyre er pflichtungen gegenüber jenen, dir. die Familie welter' wilanoycuien und dabei eine wichtige und dennoch unbezahlte Arbeit leisten, aus der die Gesellschaft ihren Nutze hat, Daß tatsächlich die Lage der Witwen mit Kindern in Thrl,nana ieyr schwierig ist, ergibt sich aus der Sta tistik, die uns lehrt, daß von 1733 Witwen mit Kinoern, oie am i. ce' bruar 1916 einen eigenen Haushalt hatten, 6"7 die Amenunterftutzung bezogen und bloß 205 eine Steuer ür ein Einkommen von mehr ms ir,00 Kronen bezahlten. 1134 Wit- wen zahlten überhaupt keine Steu . Gegen die Einbeziehung der ge miedenen Müttern in die Pensions. berechtigung wehrten sich die konser vativcn Gcmeinderäte, weil diese, zu meist von ihrem geschiedenen Gatten eine. Alimcntation bezögen. Tatsäch ich sind aber die Beitrage, die etn geschiedener Mann zum Unterhatt einer Gattin oder seiner siinocc zu oiiten hat so niedrig, dad die Frau gewöhnlich den größten Teil ihres und ihrer Kinder Lebensunterhalt lbst verdienen muß. . Zum Schlüsse kommen noch die unverehelichten Mütter die in einer besonderen Klasse stehen, da sie sei ne Familie biloen. Vie norwegitaie.., Gesetzgebung weist in der letzten. Zeit das deutliche Bestreben auf. die unehelich geborenen Kinder und da her auch die ledigen Mutter naa Kräften zu beschützen. lsetbswer - ständlich traten auch hier oie on servativen gegen die Zubilligung einer Pension auf, aber ihr Mucker tum wurde entlarvt, als ein Gegner führenden Männern ihrer Richtung nachwies, daß fie Bäter unehelicher Kinder wären, trotzdem aber mit sittlicher Entrüswng die ledigen Mütter verdammen. Tie , Pension belauft sich jährlich bis zum Höchstbetrage von zvw Kronen und die Mutter bezieht die Pension, bis die Kinder ein Alter von fünfzehn Jahren, oder, wenn sie noch auf der Schule sind, ein Alter von siebzehn Jahren erreicht haben. Ter sonstige Verdienst der Mutter wird von der Pension in Abzug ge bracht. Beim Ableben der Mutter erhalten die Kinder 200 Kronen, beim Ableben jedes Kindes . die Mutter 100 Kronen Begrab!Nbko stenbeitrag Außerdem haben Mut ter und Kinder Anspruch ' auf freie ärztliche Behandlung, .unentgeltli chen Medikamentenbezug und kosten lose Verabreichung von Krankenkost. , Jntcrnationiiler Cammlkrklub. Die währe..d des Krieges stark be. emträchtigte Verbindung der Samm ler aller Länder beginnt mit der Aufnahme des internationalen Ver kehrs ihre Faden wieder zu knüpfen. An der Selle einer., deutschen wäh rend des Krieges aufgelösten Gesell schaft will sich nun ein schweizeri sches Unternehmen dieser Aufgabe widmen und hat fich zu diesem Zwecke unter dem Namen The In ternational Ezchange - and Corre spondence Club" in Zürich gebildet. Ter Klub stellt sich die Aufgabe, die Sammler der ganzen Welt mitein ander in Verbindung zu bringen und vermittelt Adressen von Mit gliedern, die den Austausch von Briefmarken, Postkarten, Kuriosita ten. Pflanzen, Schmetterlingen. Büchern, Monogrammen, Steinen, Muscheln, Infekten, Münzen, Pho tographicn usw, aufzunehmen wün schen. Schulluabe ?lö GiiterrSuber. Auf verschiedenen Güterbahnhöfen in Hamburg wmden in der letzten Zeit durch Schulknabcn bandenma ßige Güterberaubnngea ausgeführt Die jugendlichen Bandenrauber hat ten es hauptsächlich auf Lebensmit tel abgesehen, die sie dann gleich verzehrten. Kürzlich ertappte . ein Bahnbeamter eine derartige Gesell schaft. AIs er zur Festnahme eineö der Täter schreiten wollte, wurde er mit teilweise saustgroßen Steinen bombardiert, so daß er sich in Si chcrheit bringen mußte. Es gelang kürzlich drei der jugendlichen Gü terräuber abzufassen. T Verheerungen der Grippe in Frankreich. Die vom französischen rbeitsministerium veröffentlichte' Statistik ergibt daß in Frankreich im Laufe des Jahres 191 an der Grippe allein mehr als 200,000 Zivilpersonen gestorben sind. Den Tadcszug der Grippe ' zeigen dit Ziffern, die für daS zweite Halbjahr 1918 insgesamt 472,000 Todesfälle angeben, während es im zweiten Halbjahr 1917 nur 253,000 TodeS ,ille waren. Für daS ganze' Jahr 1918 beträgt die Zahl der Todes sälle 788,000 gegen 613,000 im Jahre 1917. Dafür 'ist die Zahl der Heiraten von 158,000 im Jahre 1917 auf 177,000 .im Jahre 1918 zcsticgen und die Zahl der Gcöurten .M 343,000 auf 899.000. DaS beste Empfehlungsschrei ben bekommt gewöhnlich der mit den man loswerden will. 1 Marktberichte Omaha. Ncbr.. 29. Dez. ; Nindvieh-uZsuhc 9.800. Jährlinge, schwam, t Ausgemahlte, U.75-16-25. ' Gute bis beste Jährlinge. 13.00 14 75 . Mittelgut bis gut. 11.00-J3.00.' Gewöhnliche bis ziemlich gute. 0.00 11.00. . . Bcefstiere schwach, 25-;50e nied rigcr. . . ..Kn Ausgewählte biS Prima, 1450 Gute biS ausgewählte. 13.00 - 14-50' , Ziemlich gute btö gute. 11.00 13.00. , Gewöhnliche bis gute, 9.00-jl Kühe und Hcifcrs, schwach. 25 50c niedriger. Gute biS prima, 11.5012.50.. Gute bis ausgewählte. 9.00 -11,50. ... . Prima Kühe, 9,50 11:00. . Mittelmäßige bis gute .Kuhe. 8.00-9.50. .. Gewöhnliche bis mittelmäßige. 6.758,00. Gewobnliche bis gute, S-OO 6.S. Stockers und Feeders, fest, andere 15c oder mehr niedriger. Ausgewählte bis prima. 11.00 13.00. Gute bis beste Feeders. 9.50 11.00. Mittelmäßige bi gute Feeders. 8.00-9 50. Gewöhnliche bis ziemlich gute, 6.758.00. Gute is ausgewählte Stocket. 9.0010.25. Gute bis sehr gute, 7.80-9.00. Gewöhnliche bis gute, 6.00-7.25. Stock Heisers. 6.007.25. Stock Kühe. 5.256.50. Stock Kälber, 6.2.? 10.25. Beal Kälber. 9.5014.50. Bullen. 5.2,511-50. Western Rasse Rindvieh, nominell. Ausgewählte 'bis prima Graö Beeves. 12.5013.50. Gute bis ausgesuchte. 10.50 , 12.50. ; Mittelgut bis gut. 8.7510.50. Gewöhnliche bis ziemlich gute, 7.258.75. MeMnische. 6.508,0. -,;r Oi.fniu- 19nnn- Wnrh UllftUlV iJMIUy' AJVUJ, fest, 10c niedriger. Durchschnittspreis, 13.3013.50. Höchster Preis. 13.75 Schafe Zufuhr 11,500; fette 2äi mer völlig 2oc modriger. Gut W ausgewählte, 17.00 - 17.25. v Mittelmäßige bis gute, 16.50 - -17.00. Fettes Mastvieh. 14.50 15.00. Ausgewählte Feeders, 14.35 - 14-75. . . Mittelmäßige Feeders. 14.00 - - 14... ' . 5 , . Cull Lämmer, 12.00 14,50. ' Jährlinge, 14,0015.75. . Widders, 10.5012.00. lute bis ausgewählte Mut k,k.. Kn i n 95 ll"W ".vv. . j (mwiniv.iXkiKi s,!i Ilse 8 7K i: .viuit: ft:ii)t)i 5 . " r,T 9.50. , Ki Gute FütterMutterschafe. 6.25 1.C0. - hr C'..lls und Canners. 5.006.0 ibi Chicago Marktbericht. Ekiicaao M.. 29. Te, h Rindvieh Zufuhr 28,000; rn(U 25c niedriger: hochiter 18.40. i.t Schweine Zufuhr 62,000; ,.öjf:iL; vater 15 20c hoher. P,s stetig; später 15 20c höher. - f Durchschnittspreis 13.80-141 " r.? cn. ' a 4 a ein ii 1 ' n 18.V. oaz ler Preis i.u. , Schake Zufuhr 32,0000: offne 15c medrer: water fiofici. Höchster Preis für Lämmer 18.V ; . . ik - -isj ', i f , St. Joseph Marktbericht St. Joi'evh. Mo.. 29. Tat! Rindvieh Zufuhr 2500. chweine Zufuhr 0000; 5 S2C " höher. . :- ' rj ; urm cvnmsprets iö.öo ha Ii , Höchster Preis 14.10. Schafe Zusuyr auuu; stetig. - Omaha, Getreidemarkt. ; Omaha. Nebr.. 29. lej.1 Farter Weizen Wo. 1 2.602.65. No. 2 2.542.63. No. 3 2.502.60. No. 4 2.432.48. No. 5 2.302.35. Frühjahrs.Weizen No. 3 2.783.00. Gemischter Wetzen No. 1 2.20. No. 2 2.17. , WeißeS Corn Na. 5 1.22 1.25. GelbeS Com No. 1 1.471.48. Na. 4 1.251.30. No. 5 1.251.26. No. 6 1.23. Gemischtes Corn , Na. 1.26-1.23. No. 5 1.231.25. Na. 6 1.22. Weißer Hafer No. 3 8U282. No. 4 81. Standard Sample 80, V 4 w k ; i er