Aus der Wmut Von Hermann ' Cr bietet keine Lberwultigmden Szenerien, ' jener - Strich Erde am unteren Neckar, darin der alte Götz von Berlichmgm nnst ,sel Wesen trieb. . Wie zwei landllche Gejchwl feer. emander itt Gesicht und Sinnes art auftallend ähnlich, wandeln die beiden Flüßchen Kocher und Jagst out vielaewundenem Pfade der fchwäbijchen HauptwaZserader zu. bei. nahe möchte man sagen Hand in Hemd", denn fast parallel ist ihr Lauf und stellenweise kommen sie sich b!s auf ein kleines halbes Stund chcn, nahe. -Und wo sie hinaustreten ins Neckartal,' dort unterhalb der blühenden ' Handelsstadt Hcilbronn bei dem Soolbade Jagstseld, da dehn! eS sich in behäbiger . Breite, irnD Rebengelande ziehen , sich empor an den sanft geschwungenen Talrändcrn. Ländlich.idyllifch, das ist das Ge. präge, das auf der ganzen Land jckiaft ruht, wenn man sie heute mit genügsamer Gegenwartsfreude be trachtet. Lenkt man freilich von dieser Gegenwart den Blick zurück In die Vergangenheit, läßt man sich don den alten Schlosern und Bur gen, von Kirchen und Klöstern, welche ' die ' Ufer begleiten, , ihre Er mnerungen aus den Tagen erzählen, da sie, noch um Jahrhunderte jünger waren, so beginnt sich um die land Iiche Idylle ein geheimnisvoller Schleier zu weben, zu dem die Ge schichte die Kette und die Sage den Einschlag liefert. Eine Gestalt, in der sich Licht und Schatten dieser Romantik so recht augenfällig ausprägt, ist der Ritter Götz fcorf Berlichingen. Stark, kühn, ein Meister im Wasfenhandwerk wie kaum einer neben ihm, voll Mannes stolz und ungezügelter Freiheitsliebe,. "! ;. I ' r. , : . r . .. .."1? tr& t, X ' ' - j ' ' , ,. ! t ' ' .' - I ' . i. , m j. , ; ,5 ' : ' 'f .' l . ' -V- -. 1. Jt' ' - - m - ' : ' .i .. .- s, . . i . . --.r-"ii -rv - : ' - . , lar -'t'-.j- - 1 - .;;' . - - " .'-;.v- f i , i ' i x . - i f'sv . '" ""-,' 's"! " .' ' .v" ' . 1 : -"'5. ' ' ' j S -r , . r- : : - ' ' 1 ?. . 1 " i ' 1 ' '"''i- ' ! ' ' '' ' i 5 - u rs ;rt . J 1 '.-Li.V 5K- w JV- -- W - - '-c uJ. ,, "M. - , - -fr. - .'4 -f1! - , f4k f - ? rs -z K , u -'"iS-'a ,Ä . ,--!:-(r . , , . . , ' V- i . - .r !.VL 1 - ' ':' k.t.a.$ yk : y 3 . . w w - . . , : ' '4 j . .' ' ' . r I .-v -?i . -; ' ' t, V tiÄv ' . i? ' : ' ' 4 ;t, f, , " V-r -7 K v .r M..' - - -jL- K . ' . . lVi'"'-.: : , , - ' n -1 ' - t 1 -W-Tv , 7f ' . e; , : J;k- - ..V .v.; WV , 1 44rffc WMMZ iilv " rfy I sir n MM..M i. : FWM ÄÄlr:r1 -i-n,-. V X. r f I . ' .m.-MAi& ft--t zv, . --. I '- Vix ' ' ! V-'r- -s--.- -t J .-." 4 - ' 3r j w ;? . - ' . --tflilV- - : II ti ' ' ä.'.'- .i-r? V -.'i.-.'-.-r.j bi.,;.. ; - . fwe-r, .'.ft ..w Miim ?lsAw.it-J.. !. -.-J . . Rest des StammschlosseZ in Berlichingen. ooii biderbem Freimut und offener Herzlichkeil gegen den Freund, war er gleichzeitig doch ein gewalttätiger Geselle, und in seiner Fehdelust stets gneigt, bei jedem Handel sein gutes Schwert in die Wagschale zu werfen. Das Bild, das Goethe in seinem Gotz von Berlichingen" von dem Helden mit der eisernen Hand ge zeichnet hat und das durch den gewaltigen Eindruck dieses Dramas dem' ganzen deutschen ? Volke so geläufig gewordm ist,, daß es ein Jahrhundert lang kaum jemand ein fiel, an seiner uneingeschränkten Gültigkeit ; zu rütteln, ' daß ' noch Rlickert, im Jahre 1861 sang: Mann mit der eisernen Hand! Du hast in verworrenen Zeiten Tie nachdrücklich gebraucht, diese die . eiserne Handl SleiS gimt Schutze Bedrängter, dem Recht z?lm Schirm und der Frei ' heil: Hätten wir heute wie Du Männer mit eiserner Hand, Scanner von eisernem Sinn, bereit zum Kampf M die Freiheit, 5mnpf für die Ehre des BolkS, Kampf mit der eisernen Hand!" Dieses Bild ist .nicht falsch im vollen Sinne des Wortes, aber es ' Jf r I ' . 'i .-1.' i i L.C.V, 'i't s''?'j '.V :--. i" V' , rn--' ' IU'- SrnizZang b Kloster 'Cchönthal. ist doch euch nic5t ganz wahr. Es soll damit kein Stein auf den tavss rm Rittn geworfen werden. Man f jyrwrPIJ ; . i ;,': : - '; Y! I ' . X EötZ von Verlirhingens. Krhünlrber. muß ihn verstehen und beurteilen aus seiner Zeit heraus, und diese Zeit war eine eiserne, nicht geschaffen für sorgfältig bedächtiges Abwägen von Recht und Unrecht, keine Zekt für das Ideal der Maria, das diese Göbens kleinem Sohne Karl als Richtschnur vorhält: Leb Tu ein mal aus Deinem Schloß als ein frommer christlicher Ritter Noch war das Fehderecht, trotz Kaiser Wlax und Landfrieden, anerkannter und vielgeübter Brauch, und wer nicht Ambos sein wollte, der mußte Hammer sein. Indessen, wir wollen hier nicht über den alten Ritter Götz zu Ge richt sitzen, wir wollen vielmehr den Orten einen kurzen Besuch abstatten, wo seine Heimat war, da er noch unter den Lebenden weilte, den tätten, die durch die Verknüpfung mit seinem Namen ein Stück seines Ruhmes als ihr Erbteil behalten haben. Wandern wir von Mockmuhl, das heute eine Station der Bahnlinie HeilbronN'Würzburg ist. auf der den vielfachen Krümmungen der Jagst sich anschmiegenden Landstraße tat aufwärts, so sehen wir uns nach zwei bis drei Stunden Wegs ganz um ringt von .Berlichingenschen Erin nerungen. Ta liegen nahe bet einander Berlichingen, Jagsthaufen und Schönthal, die Wiege, ' der Hauptsitz und die Grabstätte des Ge schlechts. Unten m dein etwas über 1000 Einwohnern zahlenden Pfarr dorfe Berlichingen, gegen Jagst Haufen hin, stehen heute noch die Reste der Stammburg derer von Ver uchingen. Sie war emst ein so genanntes Wasserschloß", d. h. ein Schloß, das mit einem wasser gefüllten Graben umgeben war. Nach den erhaltenen Anzeichen muß sie einst einen gewaltigen Umfang gehabt und reichlich Wohnräume ge boten haben, denn es hausten darin noch im 13. Jahrhundert, ehe Jagst Haufen der Hauptsitz der Familie wurde, die , Mitglieder verschiedener Zweige des Stammes. Heute jedoch steht von der ganzen Burg nur tfech ein drei Stockwerk hohes, türm ähnliches Gebäude, das einst einen Flügel des Herrenhauses bildete. Unser Ritter Götz ist nicht in Ber lichingen, sondern in Jagsthaufen geboren worden, und zwar m Jahre 1489 als der jüngste von, seines Vaters Kilian von Berlichingen sünf Söhnen; in dem auf altem Römer boden stehendem Schlosse, das heute noch erhalten ist, hat, er, wenn auch mit großen Unterbrechungen, in seinen ersten Jugend und Mannes jähren seine Heimat gehabt., . Das alte Schloß" zu Jagsthaufen birgt das Wahrzeichen des Ritters Götz, feine eiserne Hand, die er sich von seinem leider dem Namen nach nicht , bekannten Wasfenschmiede an fertigen ließ, als ihm seine eigene Rechte im Jahre 1504 vor Landshut durch einen Schuß zerschmettert war den war. . Dieses Meisterwerk der Plattner kunst war geraume Zeit nach des Ritters Tode durch Bererbüng in die Familie Hornstein und nach Wien gekommen. Im Jahre ,1783 aber gelang , es Franziska geb. Reichs gräfin von Hadik, die einen Ber lichingen geheiratet hatte, das kost bare Kleinod in ihren Besitz und da mit wieder in den ber Familie Ber lichingen zu bringen. Sie ließ die öand samt einem dazu gehörigen ötanunbuche 1793 nach dem Schlosse Jagsthausen . schaffen und dem da selbst residierenden Grafen Soseph von Berlichingen übergeben. 'Dieser traf die Bestimmung, daß sie von nun an für immerwährende Zeiten als gemeinsames Eigentum der Ge samtfamilie in dem Archiv des Schlosses Jagsthaufen aufbewahrt werden soll. Leider ist ihr ein kleines Mißgeschick widerfahren. zrrrtti-istt-ry . IU" 'rv - wy: vj fc .7- ' f.7..-ej. yr-..- , .-4 '' ;i K i ' i T - - "t f ..: '.. ,i . " 'I' (',..! , V ' 's. .; i 5 . .. ; ' ' ';.-,, T-.J'f; :'' ; L'V-r1 ' ' V ' ' 1 s". .:''vV-,5; : ' .V ', ! i. ; ,' ' . , . "-,. -r- r-.;. V ' i)K,r, ,:- V;V':: -'4'i- w-'a.'-'- f;r.:-:z.,;.S:?c.:iS;;Z, ' , --.-iV" I V- 4.. i . - 'V- -.-,,( k' ' i i! Ir Ml.7v JLvii?jr- - - ! t y'-v .X'i'j -i. 'K i - i '.'Vi. 3 L'''V-'v' v;avi,J,-r ; J Vj-. t,'-j ' r.!"t .JX- f.--t-'-w' Js?i" t '..vr,l RvS-f-s' f si ütfX-' y,V -'s '- MkAv' &&-hfA y-V ? Wdfiy1 i$rskp&:4 Mch SK- wiSr, i is' T?--'-'r--;.vtvVVi'S :r:f 'WA l' i SMYMM i MiAMD Fr MÄ- i. F MMM ' ty 'e- - ? . ! ! , c; V, . 'U ! ' y1-. rvf'-"' ' ' N ! , MM?! i fc-,-.,v - ' , S 4, 1 .'' 2 1 ".?"--'-. v , 2 . , ? V,. -",-.V7,. V t L ' ' '1 J ' , ' VV . v 4 " I -w I t . . " V f . v-. - ' f ! - V; , - -vji " : ' - h - i ' in K? ,....: Lwi . ; ) --.T!- t;; X: j Tjffiflfpi6jfl ,, 3 Kloster Schoenlhal bei Jagst. Begräbnis der Eoetz von Berlichingen. Jene Gräfin Franziska ließ die!dem unruhigen Blute! Sechzehn eiserne Hand durch den Wiener . Hos j Jahre lang, behauptet Götz in seiner rat Chr. Mechel zerlegen und sowohl Selbstbiographie, durfte er die Mar in ihrer natürlichen Größe als auch kng seiner Burg Hornberg nicht in jedem Teil des inneren Mechams mus abzeichnen. Beim Wieder zusammensetzen über brachte Mechel eine leichte Unordnung in die Glie der ein Finger ward und blieb steif. 1 Eine halbe Stunde oberhalb Ber lichingen liegt das Kloster Schonthal mit seiner prächtigen Kirche, die den berühmten Abt Benediktus Knüttel (f 1791), den angeblichen Erfinder der Knüttelverse", zum Erbauer bat. Der Stifter des Klosters, Ritter - Wolfram von Bebenburg, batte einst um die Mitte des 1 Jahrhunderts von einem Engelhard von Berlichingen Grund und Boden für den Bau des Klosters unentgelt lich erhalten unter der einzigen Be dingung, daß, so ost einer von Ber lichingen mit Tod abginge, Abt und Konvent verpflichtet sein sollten, den Toten mit einem Viergespann ob holen zu lassen; dann, wenn der Leichnam vor der Klosterpsorte an käme, ihn prozessionsweise in die Kirche zu geleiten, die gewöhnlichen Excauien halten zu lassen und endlich im Krenzgange des Klosters, der für immerwährende Zeiten der Familie von Berlichingen als Erbbegräbnis überwiesen werde, feierlichst bcizu seyen. : v - In den Frieden der "speciosa vullis", wie im alten Mönchslatein Schönthal heißt, ward auch der alte Held gebracht, als er, ein 82jähriger Greis, auf seiner Burg Hornberg draußen am Neckartale das Zeitliche gesegnet halte. Götz batte diese Burg im Jahre 1517 selbst käuflich erworben; hier 'T- -A ivfc ,', ; j F" " ,,-'-,it.1l;4 t i f-r i , , ; .? j I tijmß- , !?f i. J e ' l-z -je-. js i h -P? . x&Z - ' Hornberg am Neckar.' ivar sein ständiger Wohnsitz in den letzten drei Jahrzehnten seines Lebens, hier schrieb er jene originelle Selbstbiographie, die, wenn sie auch keine ganz reine Gefchichtsquelle ist, doch za den bedeutsamsten Denk malen der mittelalterlichen Kultur geschichte gehört. .Hier saß er dle Jahre erzwungener Ruhe ab, als er 1530 zu Augsburg die harte Urfehde hatte beschwören müssen, die ihm vom Schwäbischen Bunde nach seiner Beteiligung am Ausstände ' der Bauern auferlegt worden war. Ein grausam Los für den Necken mit i . ..,',??.'... j"- .- - L.j ,JLfV.f-,'j '"x" i Jf ?A '. . ' ' i .i ''lrib r'1' ':-. ;'y I "'h'-'at f.f'-y;' 'yf I t't'vi I f- - A i ;. ' . j 'V- s . . --A A k ' l',- . 4 'ß'w ti ;-pti 4 vk v' - Am (Jf .-Cf, Vi kw-p t u. t " '" 'S r;r i I ' " ; i 3 t'5- , , - . t ' v - "v" ' , " 4 ?-''. ' j" V "i '-r'- V5"- f;'V"Vv v' -,.-r--';'i 1 t . ' - - , k trr --tv-.'. i r. r v " .' 1 h 1 . . , ' Ji ..r :4 ä'O j rf.:Ä fi '. L ü'' TM- . 9 B I-? tt?'-- - 53 i - . v ; , jsr v;:.'i ? ' , u"s .- ! -??W!.w 1' - ja . 'i . W .rL-; "jkJ . , - 1 -(P , . 't.' ' ' , t-iT'i vy " r . - t"- st- ;", t""- v.??!. y-M) t'-'wSff i. -i,.. . .TL - --f V,v . , n-' w. ,i aV.V ., ' SSdui" r A'A überschreiten, kein Pferd besteigen, und selbst dann, wenn er innerhalb seiner Hofmarkung blieb, sollte er abends wieder auf die Burg zurückkehren. Horiibeeg ist heute, nachdem es oft den Besitzer gewechselt, Eigentum der Familie von Gcmmingen. Noch manches andere Bauwerk steht in der , Gegend, an das sich Götzens Name für alle Zeiten ge heftet hat. Berühmt ist jener Götzenturm" zu Heilbronn, darin der Ritter nach der von Goethe aus genommenen Volkssage Jahre lang in dunkler Kerkerhast geschmachtet haben soll. Zum Glück wissen wir aus der eigenen Versicherung des Gefangenen, daß er nur eine Nacht darin zugebracht hat. Die geschichk lichen Ereignisse aber, die Götz in jenen Heilbronner' Turm gebracht haben, leiten uns hinüber zu dem Götzenturm" zu Möckmühl, dem heute noch hochaufragenden Berg sried ; der alten Stadtbürg. Tort saß unser Ritter in der Eigenschatt eines herzoglich württembergischen Amtsmanns, als jener Kampf zwi schen Herzog Ulrich von Württem berg und dein Schwäbischen Bunde ausbrach, der den unglücklichen, aus Hauffs Lichteiistein" bekannten Für sten auf geraume Zeit um Thron und Land brachte. Bei Neckarsulm, einen schwachen Tagemarsch entfernt, stand das siegreiche - Vundesheer, Götz aber war entschlossen, sich nicht aus der Mausfalle nehmen zu lassen," wenn nicht die Stadt, w doch die Feste seinem Herrn zu be Häupten. . Zwei Fähnlein bayrischer Knechts rückten vom . Neckarsulmer Hauptlager heran, die Stadt ergab sich sofort, Götz aber hielt tapfer aus, bis endlich Mangel an Lebens mittöln und Kriegsbedarf ihn zu einem verzweifelten Entschlüsse trie ben. In der Nacht vom 10. auf den 11. Mai 1519 unternahm er mit etwa 80 Mann einen Ausfall, ward aber hierbei verwundet und mit der Mehrzahl feiner Kriegsleute gefan gen genommen. ' So geschah's, daß er in jene Hast zu Heilbronn geriet, aus der er sich erst 1522 um die Summe von 2000 Goldgulden aus. löste. Gemeine Kerle. McTavish und zwei ihm befreun dete Engländer fuhren gemeinsam auf den See hinaus, um. zu fischen. Es wurde ausgemacht, daß derje nige, der den ersten Fisch herauf bringen würde, die beiden nachher im Wirtshaus traktieren müsse." Ta McTavish als der beste Fischer : der Gegend bekannt war. verspotteten die beiden Engländer . ihil mit dtr wiederholten Versicherung, et habe bereits so gut wie verloren. , .Und wissen Sie,, was die beiden gemeinen Kerle taten?" fragte Mac Tarnsh cmen Bekannten, dem er die Sache erzählte. , Jeder von beiden hatte einen guten Fang an der An gel. und keiner zog die Angelschnur auf." - Ja, dann haben 'Sie also tat sächlich verloren und mußten trak tiren, wie ?" fragte der Bekannte. O uein," antwortete der Schotte mit schlauer Miene. Ich hatte über Haupt keinen Köder an meine Angel getan." . . Wenn man jemanden nicht aus nützen kann ist er ein Egoist. . Kie Maske. Ekizz von Friedrich Seb recht. Er war neu in der Stadt, und als eine Dämonie es wollte, daß er ain ersten Abend daS Theater au suchte. verliebte er sich über Erwarten schnell in die undurchdringlichen Au gen von' Madame Henriette. Unbe dingt cdelgebogeneö Profil stand be rückend gegen einen schwarzgewellten Berg schimmernden Haares. Die Rolle war nicht grob, wurde indessen durch diesen Kopf zur Bedeutung aeboben. Eisersucht wirkte Wun der, als ein kugelrunder Herr neben ihm sette beringte Tatzen faltete, wie wenn er beten wollte, und an dächtig flüsterte: Weiß Gott, sie sieht heute wieder einmal brillant aus!" Dieses Wieder einmal" war nicht ohne Tragik., Seine Phan tasie begann zu siebern. Koste es. was es wolle, er musste gewinnen. Zwar hütete er diese X!icbe wie ein kostbares . Heiligtum, Indiskretion eines solchen unerfüllten Gesühles konnte sich rächen Nauhreis auf Märzknospen. Auch fürchtete er, aus schwebenden Einbildungen gestürzt zu werden, . etwa dasz einer heim tückisch zwinkernd ihm bedeuten kön ne, er komme zu spät der kugel runde andächtige. Herr sei bereits mitten im Glück. Schließlich fühlte er sich, ein Verlobter Oberjekreiär, zu Redlichkeit und Treue verpflichtet: ein Abschweifeil vom Pfad der Tu gend in Gedanken war gleichsam nur in Parenthese gesetzt. Tagegen war es angenehm, von einer holden, wenn auch fernen Möglichkeit zu träumen. Und so schob er einen Angriff mit dem seine EinbilduiigS kraft bereits waghalsig fpielte, von! Stunde zu Stunde, von Tag zu Tag auf. ' Man gab Wochm nacheinander das gleiche Stück und immer wie der fand er sich im Parkett. Der Vorhang verschleierte, ihm Ähnungen. Er wechselte in tausend hin und her wogenden Empfindungen. Schüch tern wartete er am Bühnenausgang und erhoffte die Gelegeicheit Lines, günstigen Vorstoßes von den Ster nen. Aber die Sterne schwiegen. Viel Weibliches hastete vorüber: zierliche flinke auf girrenden tanzen den Füßchen; majestätisch gereiste: dunkeläugig verträumte; hochmütige Primadonnengesichter; dankbar durch Lächeln 'jeden Blick quittierende A fängerinnen, deren überlebhafte Ge slikulation sich zunl Theater besann te. Aber die eine, die Gesuchte ver mißte er immer wieder in dem Schwärm der . Schatteil, ; die dem Bühnenausgang entschwebten und nur eine Sekunde in dein gequälten Licht einer trüben Straßenlaterii e sich, fangen ließen. Der PerZonen reichtum des Stückes . schien sein Verhängnis zu werden. Das Un glaubliche war wirklich: ver ver mochte die Geliebte nicht zu unter scheiden. Er wurde . schwermütig Tagelang, wochmlang beharrte das gleiche Stück. Auch der langmüti geu blonden , Harmlosigkeit "seiner Braut wurde die häufige Wiederkehr einer seltsamen Abwesenheit, lind Zerfahrenheit, dazu die' . stereotype Ausrede, daß der Abend bereits be jetzt s, allmählich unheimlich. Sie erzwäng sich als Begleiterin in die zehnte Vorstellung und wurde von einer jähen Traurigkeit angefallen, als sie erkennen mußte, wie seine Augen die Schönheit von Madame Henriette umfingen. Wortwechsel führte zu tieserem Bruch, stärkte aber 'auch seine Entschlossenheit, ein unrühmliches Zaudern nunmehr zu besiegen. ' Er schrieb, fest wie ein General, ein feines Kartchen, dessen Worte er feinschmeckerisch viele I!ale auf der Zunge erprobte. Denn die 'Wahl der Worte konnte, mußte hier ent scheidend sein. Und so wurde ein Text geschaffen, formvoll, aber nicht äußerlich, ungesucht, indessen nicht simpel, sieghaft, ohne arrogant zu wirken.' Die Antwort blieb lange aus. Er war nicht mehr er selbst. Unruhe auf Unruhe . überrann ihn. Nachts erwachte er wild und warf sich, in Schweif; gebadet. Der Wahn, daß er seinen Namen, seine Beamtenehre an ein unkontrollier bares, Abenteuer preisgegeben - habe, wurde übermächtig. . Der Brillen blick seines Direktors stach in sein zerrüttetes Gewissm wie die Sonde des Zahnarztes in den, morschen Zahn. ; Ta eines Tages, feine Hoffnung lag schon im Sarge, kam unerwar tete Erlösung. Ein schlichtes Kärt chen ermutigte. Ex wurde ein Wunder war geschehen zum Tee erwartet. - Er zählte Stunden und Minuten, schwankte. Straßen aus und nieder, stand bereits eine Stun de zitternd ' vor der verheißenden Haustür, kehrte um, ging hinauf, zögerte mutlos, klingelte plötzlich, als ob es das Leben gälte. Der schrille Ton einer alten Hausglocke riß ihn zusammen. , Er spannte sich fest in das Ereignisschwere des Au genblicks. Er wurde eingeführt, wartete lange, die Türe öffnete sich endlich. Eine hohe gespitzte Dame mit gründlich : entblühtem Gesicht empfing ihn, weh und galant lä chelnd. Er taumelte, wankte auf einen verstaubten Pliischsefscl, erstarrte, ftammelts zerhackte Dätze, suchte lRch,... gi c; .Schade, Hans! Ta mus; MloDg an 0 er Wer sich vor d Rivieraschlange schlitzen wiö, tut gut, sich von Genua aui nicht nach rechts zu wenden, son dern nach lintt,. nicht nach der Ri viera di Ponente, sondern nach der Rioiera di Leoanie. Für die Kran ken, die in dem herrlichen Klima die sei Küstengegend Heilung cder wenig s!cnö Linderung lyrer Leisen suchen, soll eS j? ziemlich gleichgültig sein, ob sie sich nun nach Westen zu in San Remo, , Äordighera, Mentone, Cannes, Nizza niederlassen, oder ob sie gegen Sonnenaufgang in Nervi, Rapaüo. Santa Margherita, 'Porto, fino wohnen. Den einigermaßen, Ge funden aber droht an der Rlviera vi Ponente die große Schlange von Monte Carlo, während ihnm cn der Riviera di Levante keine - derartige Versucherin in den Äeg tritt. Uno im übrigen wie paradiesiich es auch an dem Gestade der, Spielhölle fein mag an landschaftlichem Reiz steht es doch hinter d:r Gegend um Porto fino herum w?it zurück. Hat man, von Genua ausgehend, !!ervi streicht, dann beginnt tine Scenerie, die ihres gleichen nicht hat. Jede der kln.'N oder' größeren Buchten schließt ein Wunder auf, bald neue Fernblicke über das blaue Meer hinweg nach den steil abfallenden Felsen, zwischen de nen immer wieder Palmenivipfel und Lorbeergriin, Eypressen und Pi nienhaine und die glühende , Pracht tropischer - Blüten hervorleuchten, und bald neue Blicke nach den jäh anstei genden Bergen mit dem Silberschim- Portofino an der Flucht und fand sie erst, ' nachdem er einige Tassen Tee hinunter gestürzt hatte. Eitie alternde Frau sann, blickte aus verblaßte Kranzschleifen. Ein sehr müdes Lächeln wuchs und wurde groß und schön.ertränkte in sich eine turchibarg Lächerlichkeit. - Und in tiefen Augen, die nicht gealtert wa rat, stand der Schatten eines Schmerzes, unvermeidlich und uner bittlich wie der Tod. Eine Caruso-Anckdote, . AIS der berühmte Sänger Caruso vor Jahren in Berlin sanierte, ent stand an der Theaterkasse ein so !e beiiLgefährliches Gedränge, dasz ein alter Mann schwerverletzt nach Hause gebracht werden mußte. ES konnte das Bett nicht niehr verlassen, das zu seinem Sterbebette werden sollte, Ach," seufzte er, welch ein hartes Geschick! Nun soll ich sterben, ohne den göttlichen Caruso gehört zu ha den!" Tränen rannen ihm in den Bart. Seiner Tochter wollte das Herz schier zerspringen vor Kum mer. Kurz entschlossen machte sie sich auf den Weg zu Caruso und be schwor ihn, das; er ihrem unglückli chen Vater den Todeskampf erleich Q t : Die schlechte Geschäftslage 'ey' . -' x - - .v , "'.-..,,, s 'äasn-ÄwWsAe ..ai,... WH- - " f , r -JL- .-r-W, -- ------4 ?.i w.. Tyh '-r:---c:--m S5'4 ?3"Sy mtä: MWWMMchSK KMMKAMM.'. rymj -MWMMMtz :,ä-:-r - vt$?P. Mfe-; : 1 'JL' 'foZr S I. !' . Vi'sS - -.-7 . - ' -i V Jt -Jr't t för&JQ z'Qk& ' k:i &ß-ktäv&Äh-, Kytn&& -xJss'X i . L',' MQMÄMxZMM DMMMWMMVHK WMZWMWKUH r;'f$'rf& 1 - "5Ä5frr43' 'l' "'ÄA- -C,Fti C f , - -t'-iJvT1 I rtxlAtaT Itfcai Jt-j. AtJuJejLSizx.i -.Tj -,(4 Eine zärtliche Gattin. " 4;v y " Iji 7Wv'r:?tJV7''ltW 1 S ?--;-Zcm -.-.f..' f ., iH vv';-;a V"':' '.'.V. ' l li. 8?c-fcrH 0 rr::te ( : MpOKM-ftffMtz ,rmm y V AAWv'Wi-, flis? tchMWMMj : W 61 Ä , ,Hnfe''v& s t ' ß V -V7 U: fif &r yS'S&kri h i4 kw' tf- s-if, r wWy: t$t yMwx V . t kV, r Mk iV . u ffi - - - Yrsyr:- V : y I mmjyh JX JÄYy Vx.i ' j-i. M y Fl- -.4TL Vl h --"r ' -.'i ti 4 yt i s pr ''IWf A . ',7 , ,. J ;JÜ1 f4 'j',c versprochene Reise nack Tirol zu machen." Jlioicra öi fooMile. wer der Olivenwaldungen oder den seltsamen Häuierme.ssen. die sich k der wlldbrand.ndkn Flut wie schütz suchend an das gleich trotzigen Turm, bauten zum Blau deS Himmels auf ragende Gestein jcbmiegen. Neben den wildromantischen - KusteneinschnMen fehlt es aber auch nicht an südlichen Idyllen, an Buch: mit weichen SLu nien. wo Land und Meer plötzlich sanster erscheinen, daS Grün üppiger die Felsen bedeckt, freundliche ÄiUen und stolze Landhäuser an Stelle der Seeräubernester treten. Gin solch köstliches Fleckchen Erde ist Portojino. das unser Bild zeigt. Man bejucht es von Santa .'nrgherita aus, das man von G:nua mit einer Eisenbahn fahrt von einer Stunde (auf der Strecke Genua Nervt Rapallo Ehiavari) erreicht. Ein Stündchen wandern wir so behaglich an dein klippenreichen Gestade dahin im Duft der südlichen Vegetation, den trunke nen Blick beständig nach dem mag! schen blauen Glänze der Ferne gerich tet, dann taucht üver Lärchenwald eint zinnengekronie Burg vor uns auf und unweit davon öfsnet sich eine stille, kleine Bucht, von deren Ufer die wei ßen Häuser so freundlich herüber grüßen, als wollten sie zum Verwei len einladen. Wir sind in Portofino und wer der .Einladung folgt, der ist noch tausendmal weiter .von, Monte llarlo entfernt, als es nach der Land karte den Anschein hat, denn in die sem bescheidenen Oertchen leert sich selbst ein mäßig gefülltes, Portcmon naie nur sehr langsam. ' Rcviera di LevanteS. tern möge. Der Sänger dess.'n Herz nicht minder Geldes wert, ist als seine Stimme, war tief gerührt und versprach, der Bitte , des Mäd l.,..0 ... U,MVn ' IV...... X.- Ujtll WlJUl UJVIIUll. OlUlfl l'Ul.- auf stand er am Bette des Cterbeik 5 den und saiig f'i köstlich, so glocke.y rein, wie wohl noch nie zuvor; tf ' war wie Spharenmunk. Als er g. endct hatte, tönte ein lautes Bri vol Bravo! Ta capol" aus de, Bette hervor. Caruso wandte si' erstaunt dem Beptzer dieses kräft gei: Organs zu und sah einen vk Gesundheit strotzenden jungen Man' im Bette liegen. Jener Greis hat. sein ' Sterbebett für zweihundert Mark zum Caruso-Konzert vermi',' tet . Und weim diese Geschieht nicht wahr ist, dann ist sie doch ,g',- erfundm. ; öf;"': Der Submissionswe r Waschfrau (auf dem Rath aus Herr Sekretär, in der Zeitung stehZ das; die Wäsche für die Kinderklin? auf dem Submissionsweg vergebe ! wird. Ich möchte die Wäsche ger5'. übernehmen, aber ich lauie schon ein ganze Stunde in der Stadt Henri! ' und kann den SubmiZsionsmog nici'. finden." . erlaubt mir leider Nicht, mit Dir d'. 'it ich also ganz allein reisen. 1 h i