i chIK,,, -liiwt Ftinni.-fe Ttim&iaim&!.j&irj, U tOMkWAM. ,iSifoSüj.t -iakv. M,!? HP :..v j : x t j ? ( prtlrr b IfflMM ZAäiH , j An der ' ' -"S E3 Es ErKmerunK k rvSknirat . Z t f I . eaatekrer bt OHIHlIllillllllili AM . (7. Fortsetzung ) 2. .Mit Recht schreibt bai Volksge fühl nicht den Militärs, sondern dem (Staatsmann B-ismarck daS Haupt verdienst an den gewonnenen Kriegen zu. welche unS frei, einig und wohl habend gemacht haben. Solange un ser Volk gesund und treu, . unsere Wehrkraft unüberwindlich war wie in den ersten Jahren des Weltkriegs, hatte die Staatskunst politische, mili tärische und maritime Händhaben ge nug, um aus dem Krieg mit Eng land, in welchen ' sie hineingeraten war, mit Ehren wieder herauszukom men. Die Armee, die in ihrem Son dergebiet nicht darauf 'gedrillt war. England zu bekämpfen, unterWbte diesen fiir sie sozusagen unangreif baren Gegner. Ich war als Schwarz, feher verschrien und im Lion d'Or" u Charleville ging die Rede: Es ist kein Offizier im Großen Hauptquar tier, der nicht glaubt, daß der Krieg dor dem 1. April 1915 zu Ende geht Äußer dem Herrn Staatssekretär der? Marine." In der angelsächsischen Welt wurde ich als ein Gegner ange sehen, dessen Isolierung innerhalb der deutschen Reichsleitung mit Befriedi gung verzeichnet wurde. Denn dies begreifliche Vorwalten festländischer Gesichtspunkte H&ei der Armee wäre imgefährlich geblieben, wenn nur der Kanzler mit mir ging., -Ohne richtige Politik, welche die mantime Lage mitlierücksichtigte, war der Krieg' rnirfi misifsiriMi irfif in nctninncn i Wenn aber der Kanzler das Wesen des Weltkrieges Gegriffen hätte, wäre auch die Armee willig gewesen, den englischen Etappenlinien gleich zu Anfang deZ FeldzugeZ eine größere Bedeutung beizumesscn. Es wären dann auch jene see militäri schen Schläge gegen England ausge führt worden, von denen in diesem unh den folgenden Kapiteln die Rede sein wird. Am 1?. August 1914 jagte ich dem Kanzler in Gegenwart von Moltke und Jagow: Was Mir ge 20 " snn , -SS. . a l".? fcS. ' , - ; . ' ' M An her CrinerNR itS SZttßsdmrslS . Tit id. LtatSkktSr fcrt rn - CiE!!!;ii!;!l!i!li!i:& 1 ' a ... (S. Fortsetzung.) ' Wie selbst Blätter vom Schlag ter Taily Mail" durch Lob des Kanzlers ihn nicht zu diskreditieren, sondern zu festigen hofften, dafür ein paar Sätze aus ihrem Artikel .Der Kanzler und der Seeräuber vom 31. August 1915 (nach unserem Arabic Rückzug): Es ist schwer, in Bethmanns Kampf mit Tirpitz nicht mit ihm zu sympathisieren. Im ver gangenen Jahr war. er Kanzler nur dem Namen nach. Sein Geschäft war vielfach, Deutschland aus den Verwicklungen zu ziehen, die ihm die wirklichen Leiter der deutschen Politik die Armee- und die Marinebchörden auferlegt haben. .' Sie verfolgen ihren Lauf mit der üblichen Außer achtsetzung der Zwilansicht. Sein klmt ist, hinter ihnen aufzuwischen. Endlich beginnt er, eine Stimme zu fordern in der Entscheidung der Po litik, deren diplomatische Folgen von ihm, nicht ,von ihren Urhebern ge tragen werden müssen." Derlei wurde bei uns Stellen vorgelegt, die es für bare. Münze nahmen. ' Die handgreiflichen Beweise dafür, daß England und Frankreich vorerst mindestens, keinen Verständigungs frieden abschließen wollte, wurden überhört. . Unser Friedensangebot vom Dezember 1916, das, soweit ich vrerrichtet bin, durch großes Ent ggenkommen begleitet war, wurde mit Hohn und dem bekannten Erobe nmgsprogramm der Entente beant wortet. Schon damals hätte man sich ähnlichen Bedingungen gegen übergesehen, wie sie im November 1918 die deutsche Regierung ange nommen hat. Trotzgern wurde vom Kanzler und der Demokratie noch immer nicht begriffen, daß ihre Tak tik 'falsch war. Die schiefe Ebene wurde weiter beschriften, die Zuver ficht deS deutschen Volkes untergra ben, die der Feinde befestigt durch eine ununterbrochene Kette von Ka piwlationsanträgen. ,! DaS Schlimmste ' war, daß diese Dclitik sich'M'Jlluswnen auf einen Osrsieg ver.gui6t?. Wouie man Eng ilzd pnbssieLbsr. frqljen, MM h h .5S3-5- n .. , Wiege des Weltkrieges AAMAMAMMMMMVtAAAMAAAAAMi S- ö a Copyrfgtt 191t br Dodd, Md 4 Ca. gen Rußland erreichen können, drückt nicht auf England, sondern entlastet es. Die Verhältnisse haben uns gezwungen, mit einer Front zu Magen, die nicht unseren politischen Interessen entspricht. Ter deutsch N'sl,che Krieg ist in England sehr volkstümlich. Die englischen Staats männer find unbedingt entschlossen, bis zum Ende durchzuhalten. Unsere Zukunft kann nur gerettet werden, wenn wir England bedrängen. ES kommt für die Entscheidung des 5!rieges einzig darauf an, ob Deutsch hnd oderEngland länger durchhal ten kann. Unbedingt notwendig ist es, Calais und Boulogne zu besetzen. Dieser Gedankengang schien dem Kanzler nicht einz?ileuchten. Er weinte, wir mußten selbst im Fall eines im Westen glücklichen Kriegs uns dort einschränken und unsere Kraft nach Osten wenden. Schon in der ersten Augusthälfte hatte der Kanzl?r einem armeinsamen Bekann ten erklärt: Ter Krieg mit Eng land ist nur ein Gewittersturm, der rasch vorüberbraust. Nachher wird da? Verhältnis besser als je." Beth- mann ging darauf aus. eine Ver ständigung mit England zu suchen, und er hielt es deshalb für richtig, dieses Land auch mit unseren Kriegs handlungeil schonend anzufassen. England wäre eine Blilldogge, die man nicht reizen dürfte." Bethmann suchte jetzt nach der Freundschafts l?and, die er bei Greys Konferenz vcrscklag nicht gefunden hatte. Er übersah, daß England, nachdem es einmal den Krieg unternommen, nun in klarer und kühler Folgerichtigkeit diesen Krieg auch gewinnen wollte. Der landmilitärifche Standpunkt der Armee, eine gewisse Nachgiebigkeit des Kaisers und die unklaren politi schen Vorstellungen weiter deutscher Kreise gaben dem Kaiser die Mög lichkeit, sein zusammengestürztes Kartenhaus immer aufs neue aufzu bauen. Er dachte an Greys Fried lichkeit in den ersten Juliwochen zu rück, und da er deren Grund, den großenErnst des Risikos bei einem Wiege des Weltkrieges ' rr a a gag a a Copyright 191 by Dodd, Meid Co. halb unsere Niederlage sofort an-! nehmen, so war das immer noch besser als ein jahrelanger Erschöpf ungskrieg mit dem glichen Ende. Ader aus inneren Parteigründen kämpfte eine gewisse Presse in Teutschland gegen den Zarismus. Mit ihnen arbeitete leider unsere politische Leitung zusammen. Auf die vermeintliche Unbesiegbarkeit Eng lands baute man einen deutschen Sieg über den Zarismus 1" Ich möchte hierfür ein bezeichnendes Bei spiel anführen. Ein Beamter der Kilhelmstraße entwickelte diese be auem auf Englands Sieg zu grün dcnde deutsche Zukunft am 12. April 1916 mit folgenden Sätzen: Für uns als Zentralmacht Euro pa? ist es in erster Linie notwendig, auf dem Kontinent zu siegen und hier unfere Nachbarn zentripetal um uns zu gruppieren. Dieses Ziel durften wir nicht kompromitiercn, indem wir uns ohne Not in ein Aben teuer stürzen. Von dieser unserer festen europäischen Basis aus wollen wir planmäßig unsere Weltstellung und unseren Außenhandel ausbauen. Was bisher in dieser Richtung ge- schehen ist, ist ia nur Dilettantismus. Jede Schädigung Englands ist na- 4iiTiA VtillTf rttttmstn ,Ti0 imfirttmutl Mk.iuj viiivuimi-ti, uuil (imvuuyvii können wir es nun einmal nicht. Deshalb müssen wir soviel Kraft und Kredit m der Welt reservieren, daß wir nach dem Krieg unsere Ueber flügclung der Engländer fortsetzen. Gefährliche ungenutzte Kraft liegt in Zukunft im russischen . Boden, nicht im durchlöcherten , englischen Geld beutel. Ich glaube, daß der Frieden auf Kosten Rußlands eine mögliche Lösung bietet: Da er ja auf Kosten deS reaktionären Rußlands, gehen wurde, so wurde uns das auch kuns tiae Verständigungen ad hoc mit einer anderen russischen Regierung nicht verschließen. Werden wir in Europa stark und zur Vormacht gen Osten, so wird die Verständigung mit England nicht schwer und vielleicht einmal der Fall eintretm. daß Albi nos Interesse mit dem der stärksten Kontinentalmacht im beiderseitigen Interesse zusagienläuft n 3 rU C3 RkZchlmxinmtt , D. . S ' N?Z a , Seekrieg, nie begriffen hatte, so setzte er dieselbe Friedlichkeit auch noch voraus, als England den Ent schluß zum Krieg gefaßt hatte und durch die Begleitumstände des Kriegsausbruchs, sowie durch die Nichtbesetzung . der Kanalküste, die Zurückhaltung der deutschen Marine und die Ereignisse an der Marne in der Aussicht auf den Sieg bestärkt worden war. England folgte jetzt, wie ich oben bemerkte, . seinen alten Ueberlieferungen, im Krieg gegen die jeweils stärkste festländische Kon kurrenzmacht zu wachsen. Mit puri tanischem Pharisäertum war die prak t:sch . utilitaristische britische Politik beherrscht von den' Interessen d's angelsäichsischen Kapitals, ganz ein heitlich entschlossen, das Deutschtum um so härter und unerbittlicher zu bekämpfen, je näher bis zum' Juli 1314 schon, die Möglichkeit gelegen hatte, daß wir uns friedlich durck setzten. Wie konnte man glauben, daß England die Chance nicht voll aus nützen würde, die ihm jetzt gegeben war. um den ihm beinahe schon über den Kopf gewachsenen Wettbewerber doch noch, und zwar in letzter Stun de, niederzuschlagen! England tci flirre feine Kriegsentschlossenheit, je mehr es sie bei uns vermißte. Lloyd Georges Einfluß wuchs über denjeni gen Asauiths empor. Bei uns voll zog sich die umgekehrte Entwicklung: die entschlossene Richtung wurde zu rückgedrängt. . Dieser Weg, mußte mitSichcrheit zur Niederlage führen. Seit 1911 hatte unsere Politik aus chronischem Mißverstehen Englands bestanden. Jetzt wurde das fortgc setzt. Die Presse erhielt die Anwei sung, nicht scharf gegen England zu verfahren. Wiederholt wurde das in den Sitzungen der Pressevertreter zu Berlin von feiten des Auswärtigen Amtes eingeschärft.' Den Engländern ist das natürlich nicht verborgen ge blieben, und sie zogen daraus ihre Schlüsse, freilich die umgekehrten, als Michel annahm. . Weil unsere Öffentlichkeit Eng lands Willen, und Kräfte nickt a ,z5fä " - - .Ea VeiSSm, .. ' a , gjs Anfang Juli 1916 informierte Staatssekretär Selfferich die Haup- icr der deutschen Bundesstaatcn mit fügenden Eedankengängen, die ich einer Denkschrift - aus jenen Tagen entnehme: - Wir müssen zwischen England und Runland optieren, um auch im spa teren priesen Rucrenoeclung gegen einen dieser beiden Hauptseinde zu gewinnen. , Diese Entscheidung hat für England und gegen Rußland auszufallen, weil das russische Pro gramm mit unserer Stellung als Vormacht westeuropäischer Kultur und unserem Verhältnis zu Oester reich Ungarn, Balkan,- TürkA un vereinbar ist. Zwischen England und Deutschland ist dagegen eine Teilung der Interessensphären mög, lich. . Deshalb keine Flotte als Er stenznotwendigkeit für Deutschland, dafür möglichste Schwächung Nuß lands. Wir müssen an einer Setelle ganze Arbeit tun, statt an vielen halbe. Englands Interessen wurden uns gestatten, gegen Nußland ganze Arbeit zu tun. Tie ent schiedene Frontstellung gegen Ruß, lano gwl umerem B erhalten im Weltkrieg die' sittliche Grundlage wieder, die im Eintreten für Oester, reich Ungarn besteht, nicht aber im Kampf für die Freiheit der Meere, Die Entrüstung der deutschen Oes fentlichkkit gegen ' England ist also auf Rußland abzulenken. Sowei Helfferich. Er schließt diesen Ge dankengang mit den Sätzen: Obige Ausführungen werden dem Einwand begegnen, daß sie die Rech nung ohne den Wirj machen, insofern gerade m England Haß und Ver nichtungsgclüste jede Verständigung unmöglich machen, Chamberlain kennzeichnet die Gesinnung mit der Forderung, die ihm auch schon vor dem Kriege entgegengetreten se; .We must crush Germany": Cham berlain und mit ihm unsere Zeitun, gen und Flugblätter lassen aber den Nebensatz fort, welcher die logische Erklärung für die Feindschaft ent hält, nämlich den Satz: .bewre crufhes us ... kannte, nahm man sie halb als nicht vorhanden und sah nicht, daß wir unsere Niederlage annehmen muß ten, wenn ez nicht gelang, England so zu bedrängen, daß es eine' Aili söhnung für vorteilhafter Mit. Die Erkenntnis Englands, deren Ansätze von Eneisenau und Friedrich List bis zu Karl PcterS und A. v. Peez reichen, ' war nicht durchgedrungen BiLmarckS Zeit, welche hauptsächlich alö Lehrmeisterin für die Gegenwart herangezogen wurde, hatten notwen digcrwcise andere Probleme und Be dingungen unsere? Politik zugrunde gelegen. Außerhalb der Marine iibersah man die Art von England! Macht und seine Entschlossenheit, unS zurückzudrängen, um so bereit w.lliger, als man sich keine Vorfiel lung davon machte, welche Mittel wir selbst schon besaßen, um diesem Willen Englands entgegenzutreten. Tie Marine aber war noch zu jung und zu wenig verwachsen mit der Nation, um' sie mit ihrer Schweife zu jurckdringen Diese im Laue des Krieges sich steigernde Verein samung der Marine, welche straffe Staatsgcsinnung mit überseeischer, für einen Weltkrieg geeigneter Er fahrung verband, zeigte, daß die Na tion oder ihre Oberschicht für einen solchen Krieg nicht reif war. In den ersten Kriegsmonaten traten nöch Männer aus allen Kreisen des Vol kes an mich mit der Forderung öer an, die Flotte zum Schlagen zu bringen; wenn später die öffentliche Meinung hierin erlahinte. so folgte sie nur der von der politischen Lei tung eingeschlagenen Richtung. Am 27. und L3. August habe ich anläßlich meines Planes, ein Ma nnckorps zur Knegsführung gegen England von Flandern aus zu bil den, den Kanzler erneut bestürmt. seine Politik gegen England zu kon zentrieren.' Es war mir schon da mals kaum begreiflich, wie man den Krieg gegen England allein zu Lande gewinnen wollte: vier Wochen spater, als die Hceresfrontcn angefangen hatten zu erstarren, erschien dies als eine völlige Utopie. Ich stand, wie bemerkt, im Haupt quartier und besonders gegenüber den Tipkmaten allein. Ueber meine Art der Auffassung konnte ich fast mit keinem mehr reden. In' dieser , Umgebung, die bewußt und unbe wußt gegen mich in oberflächlichem Optimismus übereinstimmte, habe ich mich oft gefragt: Bin ich mit Blind-' heit geschlagen oder find es die an dcrn alle? Sche ich zu schwarz? Labe ich mich in meiner ganzen Le bensarbeit über Englands hart näckigen Hcrrschastswillen wirklich getäuscht? Die führenden Kreise In diesem Abgrund tiefen gegen-' festigen Mißtrauens, welches eine gewissenlose Demagogie gezeitigt und die Staatsleitungen nicht zu verhindern gewußt haben. - welches aber in den - tatsächlichen politischen Verhältnissen, d. h.' in den Existenz- edingungen beider Länder in keiner Weise begründet ist, liegt die Taktik der Lage, und nur hohe staatsmänni sche Weisheit, verbunden mit einem alles niederzwingenden Willen, wel cher von beiden Seiten gleich stark ein müßte, kann den verfahrenen Karren auö dem Sumpfe der Dema gogie herausziehen. Diese Hoffnung ,it nicht so eitel als sie scheinen mag; denn dem demagogischen Ministerium Asquith ist keine ewige Tiuer be schieden. Ter Wunsch der Englän der, uns zu vernichten, mag zum Teil die Möglichkeit einer Verständigung ausschließen; es nötigt aber keines wegs dazu, den Kampf da aufzuneh men, wo v.e uns möglicherweise überlegen sind, - das ist auf dem Wasser und in Aegypten." Auch Helfferich sah also nur ganz vage Hoffnungen auf eine Verstand! gung mit England und nirgends etwas Greifb-es. Aber diese leeren Wünsche genügten ihm und seinen GesinnungIgenosten, um während der kostbaren und zur Rettung Teutsch. lands gegebenen Jahre aerade bas Einzige zurückzuhalten, was England zum Einlenken bringen konnte, näm lich unsere Verständigung mit dem Zaren und die äußerste Entfaltung unserer Machtmittel zur See. Wir fckilugen der englischen Seegewalt nicht die Wunden, die wir ihr bei bringen konnten, und so erreichten wir durch Sentimentalität, überklu, ges Rechnen und unmilitärische Aus wssung deS Seekrieges, daß in. Eng' land der. Wille sich durchsetzen konnte, dem starken deutschen Nebenbuhler schon in diesem Kriege jenen furcht baren endgültigen Schlag zu ver setzen, von dem er nie wieder auf stehen könnte. Im Herbst 1916, als me englische uoooisavweyr emem gewissen Abschluß entgegenging und unser Mangel an Mut durch den Sussexfall weltbekannt geworden war, wagte Llovd George schon da Wort vom Knockout. ,Jene oben wiedergegebene Hofs nung eines oeunchen Sieges aus Grund eines englischen icgcs er scheint wie ein Rätsel, obwohl sie le der die Schicksale Deutschlands in der schwersten Stunde bestimmen durfte, An dem Prestige Englands abpral lend, nahm die deutfckze Staatskunst wie ein Querschläger den ihr von England gewiesenen blinden Lau' gegen Rußland. Unzählige Deutsch in der Heimat und an der FiW hatten einen richtigeren Instinkt tzd V (W yM m tystim standen dem Wesen, der Seegewalt und dem unl drohenden Schicksal stujnps gegenüber? sie wollten nicht eben, daß England unsere Seeinto reffen zum Versiegen bringen wollte. AIS die Envoickkung deS Krieges mir leider recht gab. enthüllte sich mir erst' der fürchterliche Sinn 'jene! Worte: out you are not a seagomz Nation. Ich stellte dem Kanzler immer wieder dor, daß England nicht aus hören würde zuzuschlagen, , solange Aussicht bestünde, unseke Weltstellung zu brechen. - Unsere Demokratie hätte dieß cm allermeisten fürchten müssen. Predigte doch Lloyd George: .Ich fürchte nicht v. Hindenburg, v, Mack. ensen und alle die anderen VonS. son dern den ' deutschen Arbeiter.' Je langer sich daS Knockout hinzog, desto ' gefährlicher wurde es für unS... Denn die britische Haupt waffc, die Flotte, konnte nur durch lange Jahre der Blockade wirken. Ailch zu Land vergingen Jahre, bis Englanirsein eigenes Heer geschaffen hatte, nachdem es keinen raschen Sieg durch, fremde Heere errang. Unter nahm aber England diese giganti schen Anstrengungen, die seine eigene Wirtschaftsordnung aufz Spiel fetz ten. dann wollte eZ sich auch in rie- senhaftem Umfang bezahlt machen und ein Wiederaufleben des deut fchen Volks nicht in Jahrhunderten befürchten brauchen. . Auf. meine Versuche, den Kanzler von seiner unrichtigen Bcurteiluiq und Behandlung Englands abzubrin gen, sprach Bethmann. feiner Eigen crt gemäß, seine Anficht wenig posi tiv aus. Es blieb aber nicht zweifel haft, daß er in feinem alten Ideen gang beharrte. AIs am 19. August der Kanzler mir mitteilte, daß die Engländer holländische und für Hol land bestimmte Getreideschiffe nach England wegführten, war er nicht zu bewegen, diesen Neutralitäts bruch in der von mir empfohlenen Form an den Pranger zu stellen. Ich sagte ihm schon damals: Jeder offen gezeigte Wunsch, mit England zur Verständigung zu kommen, wird daS Gegenteil bewirken und unS als Schwäche ausgelegt. Die äußerste Hartnäckigkeit, die wir England zei gen, ist das einzige Mittel, um eö zum Einlenke zu stimmen." Ich stelle hier fest, daß mein Ein treten für einen geschlossenen Kampf willen gegen England in den Fahren 191413 die Regierung niemals daran gehindert hat, einen Verstän digungsfrieden mit England zu su chen. Ich spreche hier nicht in Ver teidigung. Denn das in die Massen oeworfene Schlagivort. ich hätte die! Regierung an einem rechtzeitigen! Zu dieser Weltanschauung der ! Wilhelmstraße gehörte dann noch weiter der unbezwingliche ftomme Glaube, daß ejnem flotteulosen Teutschland das Ueberflügeln" Englands willig eingeräumt würde, während einem feemächtigen Deut schen Reich das nicht gestattet wäre. Wenn der Kanzler und seine Leute auf eine rasche und völlige Freund- chaft'mit England nach dem Ge- wittersturm" rechneten, so glaubten sie dies eben durch Preisgabe der deutschen Flotte erzielen zu können. Noch im Oktober 1918 haben deutsche Politiker unter Preisgabe des Ibootskricgs die Gnade der Angel sachsen zu erkaufen gewähnt. . Das Erwachen Deutschlands nach dem November 1918 war grausam. Bes- cre Erkenntnis nutzt jetzt nichts mehr. Mein Standpunkt war: Entweder wir hielten England für unbesiegbar und nahmen dann die Niederlage ze eher desto besser an. ' Oder aber wir versuchten durch Einsatz aller militä rischen und politischen Mittel Eng ands Unbeiiegbarkcit zu erschüttern. Praktisch kam sur mich 'Mfftveriiand ich nur der zweite Weg in Frage, tTrtnn mußte man aber klar den eg sehen, den man gehen wollte. Alles Klügeln und Harren, daS nicht von. dieser Alternative ausging, ührte ins Verderben. Hiervon, nicht aus Ressorterwagungcn jrgendwel cher Art, sind meine Kampfe für die Besetzung, der Kanalkuste für die eeschlacht und für den rechtzeitigen Ubootskneg ausgegangen. S. Welche Mittel besaßen wir aber. um aus England mim,!,! zu drucken? Bei Ausbruch des Krieges war ich überrascht, zu erfahren, daß der mir geheim gehaltene Operationsplan der Marine nicht vorher mit der Armee vereinbart worden war. Die Armee ging von der für sie wohl er klarlichen Auffassung der Seekriegs führung und überhaupt des Krieges gegen England als einer Nebenfache aus. Deshalb hatte es einer vor dem Krieg unter Vorsitz des Reichs kanzlers. vorzunehmenden Auffiel lung eine? EinheitSplaneS für einen Dreifrontenkrieg oder Weltkrieg be durft. Eine solche Besprechung war aber, wie früher bemerkt, unterblie ben. Nur eine einheitliche Oberste Scekriegkleitung hätte die Autori tät besessen, um während des Krie geZ selbst daZ in der Marine ange- sammelte größere Maß an Kennt, niö und Urteil über die Macht Eng landS zur Geltung zu bringen: eine solche Oberste SeekriegSleitung aber wurde nicht geschaffen. Von den drei Möglichkeiten, Eng '!gn.d W fcejKwifcieJB vM ich iraitäft Frieden mit England gehindert, ist zu töricht, al? daß ich mich dagegen zu verteidigen hätte. Niemals in den ganzen Jahren trat meines Wissens eine Stunde ei, tn welcher Eng land uns einen anderen Frieden ge wahrt hätte als den Frieden der Ver nichtung. Niemals war mein Ein fluß derart, daß ich eine Friedens Möglichkeit hätte durchkreuzen kön nen, auch wenn, ich gewollt hätte, end niemals hat der Kanzler mir ein? greifbare JriedciiLmSglichkeit eröffnet. Ich spreche hier vielmehr von einem einfachen Gesichtspunkt d,r politischen Taktik, der um so wichtiger wurde, je mehr sich unsere Lage verschlechterte. Gerade wenn man z einem leidlichen Verzicht, frieden mit England kommen wollte, mußte man. im Kriege begriffen, einen kräftigen Kampfeswillen gegen England zeigen und die Annähe, rung an Rußland suchen. Ein sol cher taktischer Gesichtspunkt ist so einfach und elementar, daß ihn alle Volker mit Ausnahme des deutschen befolgen.. In den Lebensfragen der Aktion scheint aber der Teutsche nicht genug Leidenschaft aufzubrin gen, um diesen Grundsatz zu beher zigen. Die letzte Aussicht, einen ludlichen Frieden mit England zu finden, ging verloren, als wir die umgekehrte Taktik der öffentlichen Friedensangebote beschritten. Um seinen guten Willen zu zeigen, gibt der Deutsche gern beim internatio- nalen Geschäft seine Trümpfe von vornherein dem Geaner m die Hand. in der Hoffnung, ihn dadurch freund lich zu stimmen. Von den Friedens kngsbotcn an sah die britische taatskunst mit unbeirrbarer Sicher- heit unsere innere Zerbröcklung fort schreiten. Der natürliche Instinkt mußte es verbieten, den Kriegsgeg ner nur mit der einen Hand zu schlagen, mit der anderen zu strei- chcln So aber verfuhren wir, um den Hauptseind .nicht zu reizen". Besonders wer den Engländer kennt, weiß, daß man ihn nur durch Festig keit und äußerste Entschlossenheit zu einem billigen Abkommen veranlas sen kann. Welche berechtigte Kritik huben Iren, Inder, Aegypter und an- dere unterjochte Völker an uns ge übt. Sie wußten aus langer, lei denreicher Erfahrung, wie man Bri- ten behandeln muß. Sie hofften. durch uns zur Freiheit zu gelangen und erlebten es nun, wie wir durch eine verkehrte Taktik unS selbst inner- lia zum Untergebenen der Angclfach- stil machten, als unsere Süßere Kraft noch machtvoll dastand. AIS am 4. September 1914 alle bürgerlichen Parteien des Reichstags, damals noch in ungebrochener Einig die Frage der Kanalküste berühren. Ende August war vorauszusehen, daß die Operationen der Armee uns an die flandrische Küste führen und die Einnahme Antwerpens nur eme Frage der Zeit . sein würde. Eine eekriegsruhrung von Flandern auS und eine nicht unwesentliche Verbes- erung unserer feestratogischen Lage wurde damit möglich. Da von mir als Staatssekretär diese Aussicht ,n die Wirklichkeit umgesetzt, werden onnte, so ergriff ich sie mit aller Kraft, und zwar durch Schaffung des Marinekorps und Ausbau der landrischen Küste. Darüber hinaus aber hätte es das Ziel einer scharf- fichtigen Kriegsleltung fem müssen, Calais zu nehmen. Solange die Ar mee hoffte, Paris zu erobern, erwar, tete ich, daß uns der Gewinn der Küste von selbst zufiele. Ich lasse die Frage offen, inwieweit es nch ig war, nicht die Küste von vorn herein zum Ziel zu nehmeil. Un cre Artillerie konnte auf Kap Grinez aufgestellt, den Verkehr durch den Llanal erheblich er schtverenunsere Seestreitkräfte konn en von dort aus stärker wirken. Tie beständige Störung des auf die Themse eingestellten Verkehrs hätte dem englischen Mrtschaftskorper eine chwere Stockung zugefügt, welche da mals, als die deutsche innere und äußere Kraft noch völlig ungebrochen dastand, die Fnedensgeneigtheit hatte wesentlich erhohen können Dazu kam später die Möglichkeit. von Kap Grinez aus London selbst zu beschießen, waS sich bei längerer Kriegsdauer bedeutend wirksamer hätte gestalten lassen, als unsere 1918 ausgeführte Beschießung von Paris. Ich bin, wie früher bemerkt-, stets gegen alle milltansch belang losen KriegSmaßnabmen aufgetreten. zu denen gelegentliche Fliegeran griffe auf Städte des Hinterlandes gehörten. Eine tatsächlich wirksame konzentrierte Beschießung Londons dagegen mit allen Mitteln vom Lan de und aus der Luft wäre gercchtfer, tigt gewesen -als eine? der Mittel um den unmenschlichen rica abzu, kürzen, besonders da England in der härtesten Weise das Völkerrecht nur so weit gelten ließ, als es in s'.inem Interesse lag. DaS zweite Mittel, um England zu bedrängen, war die Seeschlacht Die Entente hat unS durch die brit, schen Linienschiffe besiegt, welche die Hungerblockade ermöglichten und deren Prestige alle Völker der Welt vor den englischen Wagen spannte, Linienschiffe in erster Linie konnten uns ritten. Von allen Vorwürfen, welche en mich erhoben worden lind, hat mich nur der einzige ernst haft beschäftigt, daß ich nicht , noch mehr SSaKschijje gebaut hätte. keit, eine wirksame Demonstration gegen England planten, indem sie von sich aus ohne mein Zutun eink Ergänzung des FlottengesetzkA vor schlugen, verhinderte de? Kanzler de Antrag. Eine solche Politik de Un terdrlickenS nationaler Entschlossen heit kn einem solchen Krieg wa, krankhaft. Als ich in den ersten Tagen de November erfuhr, daß die Engländei m den Zugang zum Kanal zu sper ren, ein ricgsgebiet durch Minen legen in der offenen Nordsee acschaf fen und damit einen besonders ftar ken Bruch des bestehenden SeerechtZ begangen hatten, war Jagow nicht zu bewegen, die von mir entworfen Protestformel abzugeben. DaS SluS märtigc Amt arbeitete vielmehr mit dcm für solche Materien bisher nicht zuständigen Admiralstab eine ander! Erklärung aus, die von Spezialisten des internationalen Rechts vielleicht schön gefunden werden mag, praktisch aver mehr schadete als nützte, da si mit ihren juristischen Spitzfindigkeit ten Zweifel an unserem bisher streng beobachteten Festhalten am Völker recht erweckten. Sie war wIrkungS loö. weil sie den Vorbehalt der V geltung nicht enthielt. ' Daß es besser gewesen wäre, de st1- ,.k, I viiimumn'iit jenen Zlninpliviuen zuj eigen, vcitatigte sich durch immer neue Erscheinungen. Darum zitterte man in England, daß der Kanzler sl'llen und eine kräftigere KriegSfüh rung Platz greifen könnte; darum stiegen in London die Kurse. alS mein Rücktritt sich vollzog. Um kehrt legten die Engländer eS ge schickt darauf an, den Kanzler am Ruder zu erhalten. Seit sie 1911 12 einen Einblick in seine Geschäfts gebarung erlangt hatten, schien er ihnen die beste Gewähr für den Siez zu bieten. Weite deutsche Kreise blickten deshalb aus Bothmann als den Vertrauensmann Europas, und' ur,Z..-e Demokratie, welcher seine Schwäche und Unklarheit auö ande ren Gründen aleichfalls unentbehr lich war. pflegte gerne diese Legendes ex Kaiser aber glaubte sich an de Mann gebunden, der sich der deut schen Demokratie und den Englän dern empfahl. So blieb Bethmann und wurde gehalten, trotzdem er in drei langen Kriegsjahren keinen Be weis dafür erbracht hat, daß England ihm einen billigen Frieden gewähren wollte. Ader die Englander erklär ten ja, an ihrer UnVersöhnlichkeit waren nur die Vertreter der deuticke Wehrkraft schuld, nicht Bethmann, und wenn erst unsere Wehrkraft zer stört wäre, würde eö uns gut gehen. Das wurde von vielen anten Deut schen ernstlich für wahr genommen , 'isonsetzuna Indes hat der Leser schon auS einem . . früheren Abschnitt dieses Buches eine Vorstellung davon empfangen, daß -die Schlacht für unseren Flottenbe stand nicht mlssichtslos gewesen wäre. Ueber die lnneren Gründe, welche die Marine damals gelähmt haben.- werde ich im folgenden Kapitel m sprechen haben. Hier muß ich nur den Hauptgrund vorweg nehmen, das Versagen unserer politischen , Leitung. : Der Kanzler vertrat, nne darge 'egt, die Auffassung, England dürfte nicht gereizt werden, wenn wir atnV' 1 einer Verständigung mit ihm kom ' 4 men wollten; auch müßte die Flottes bei Kriegsende möglichst unverfehrtj vorhanden sein, um bei den Frie densverhandlungen ein Gewicht aus, zuüben. Den letzteren Grund habet ich ebensowenig jemals begreifen ?. onnen wie den enten. Auch anderes Persönlichkeiten wirkten in oiesem inne. So schrieb Ballin an den?.' Kabinettschef und an mich, wir sollt en uns mit der fleet in bring" be . gnugen; cos wäre für den Verlauf des Krieges das einzig Richtige. Tie-1 ser Auffassung schloß sich der Kabi-'' nettöchef an, der niemals besonders , vom Frontgeist berührt gewesen und. in seiner Jmmediatsteüung mehr;!' und mehr zum Kompromißpolitikerl,'. geworden war. Unter seiner und : des Reichskanzlers Einwirkung stand r, -Admiral v. Pohl. der mir noch arfaji ; 12. November 1915 geschrieben hat., daß der Herr Reichskanzler mi c'-' (Pohl) gegenüber ' während meine, - ' Tätigkeit als Chef des Administral. ,"' stabes mehrfach den Standpunkt verV treten hak. daß es durchaus geböte." ' tt vc vi eY-ii- v c ä ' ' in, duo vir tfwiic zum iyncorniy(- , IMlUN unversehrt erholten hlrihrni. müßte." (Fortsetzung folgt.) Menschliche Schwuchheite. Ich kenn reiche Leute, die daö ElüÄ Im Spiele gern ein bischen korrig ren. Und die erbost sind, wenn durch M tn geschick, ly. Sie manchesmal zehn Pkennia IC V , zehn Pfennig verlieren Tie froh sind, wenn zu viel sie dai und wann Herausbekommen die vor Freu strahlen. Wenn hin und wieder sie die St, ßenbahn Benützen können, ohne zu bezahlen. Sie tun sonst keinem Menschen wail zuleide. Sind gut, freigebig, nobel selbst. da be, Und doch macht ihnen ganz besonder! Fre uoe So elne kleine, sLäüige Mog.elet W ) V 71 ; ' - i .. ,-