u 1 1, Maiiitafi'ii's;Äsii' 1 t I ( ' !( lll'lll I ) J Xti. tjJklJU, Wiener Wrief. ,4 , Die verhörte Entwertung Ux Äron. Wie Fremde zu Spottpreise in Mm einsaufe.' trn Treiben der Cchicbex. In den Konzerthallen, Kabaretts nd Spielhölle. Ter wiide ., ,r-jn,; Wien. SL Oktober. JCVUI. Wallrietllrab ?2- asßss's AW Sfe hinausbugsierte WM Schumpet M seine 3j fcrc Nationalversammlung. Icgt dem !chafh chenden Hus s'men ma. 5?. ,7kntaulend Worten und tncM & J?5Ä . Eben kommt, ! a?s di. ValutavnMM. zu s . ZI , iäbnt die Erholung der ost' chischen Krone am vergangene Tag nb feat mit erhobener Stimme: .Die bmchtigt mich zu der ""0 AufwärtSbevegung unserer 5k one von im on stetig und unaufhaltsam se n !?rd. In diesem Augenblick bringt m S die telegraphisch .mn neuen Kursnotierungen der Sunq Vörse. und e raunt, lacht und , toi pert dttch da Sau: Die Krone ist wieder uf sitnf Centime gesunken! Mo kann d tolle Hezensabat tot t , tohd diese unselige Stadt weüer Zwischen Bankerott und Hungersnot chre asendea Tänze tanzen. ' Wa, sich ttt in Wien abspielt, hat die Welt noch nie lebt, ird deremst Sken erzählt werden ist räum, haft Phantastisch,, ist ein Purzelbaum 7 rJ? m-.w,WtfAn MffiflL Ist so wn Die wüuwivi i-i, ,7 l iizan. daß man entgeistert zusieht und den rasenden Tan, ntmacht. I . '. .: mintin 111 4111 i Jnnerya! n ? " veimal siins, Logik zum Unsinn, era M Wahrheit geworden. D " .viJJ.i v.- rn.tt ! k billigste. imerilk naui n. .. ,. --- tte 5tmste die reichste, man hat mchtö rb bekommt alles, man kann S mehr eben md jubelt, ma wnkt Champag eil Bier teurer istl Der altehr. 'v; ift ,mn Bloasoers t isroir s,"s 'V i : worden, ganz Wien, hat stch w em TollhanS verwandelt, in dem die Me. 'lancholiker lachen, die Warter irisu. i ... .- v ,: !?r?n?n MiilmOUtr Tia uno ua ". o- -- ' sich köstlich amüsieren! Und daSalle, !:". . 1 : rli. ..,1.l fcn5 litt. liegt m er aaiiaajc -r Ttt Geld ein UmrechnungSbegr,ff ohne ... n-i :a .ti ,4 n Rlerbrauer t teanni iwril l i"4 ,z in Zürich den spottbilligen Juz leisten i"1 yUV,u. m:tf,r, rnnn 'formte, aus lemcn scheine alS Etikette zu verwenden. In frSheren Zeiten pflegte man scher, haft zu sagen: .I Spanien 'st da Geld s wenig wert, daß man als Au land vom Disagi leben kann.' Dies Witz, d nie gut war. weil daS spam sch Geld immer einen gewissen Wert be safj. ist bei uns zur grausigen Wahrheit ' ' l 5nnmkS für eme rivvlvril. u" . : ... Irene. dS deckt zur N den Hnstel ZungspreiS diese, Geldscheines, stellt alle Verhältnisse auf den Kopf. Ein Franc hat zwanzig Kwnen, em Dollar hundert. . . rnc..v hwnmhhtttRta OOtt sin DlUN ti - , y. .... ti. r,. 0rnn ist taltt imtsß uno nie iiuyi-f -vj, ,llig. enn man sie um dn, ?relcht. 'schk bekommt. Daraus entstehen Wer 'hälkiisse. EntwiiZelunczk und VerwiSe. .'lungen. die zum Sckne komisch und !,um Heulen traurig sind. DcraiiS ent. ftht da Monstrum, daß Wien für den IXT-Tli " vi. Kim, &Anbl der Wett. ,rnnvrn is ,nj.v --- . den Oestnerich aber die teuerste xt. ,nasam f'äbrt daS Auto. f ai-'" i-i i mit bii alattraSerten Amerrka I ..-s. Um i,n,den tcklanken Krau vwiv. . i ' , , ij- durch die Kärwerftraße und halt satt vor jedem Geschäft. D SchackMn und tn-M.i. ..:., t. n r,. nrim htm Cbauneur suoacie uuttn t --t . tt Hiiaeln und es werden ihrer ,mme? 9 , n-r . f. !m-VTti hnrn mehr. Eianiza, ipiiBi "'"""7 .7 Trittbrett, belustigt folgt ,hr der Gatte und sie kaufen ein. Zausen dieS und da und jene, kaufen. waS ihnen unter die Augen kommt, und Madame lacht rmmer und ruft jedesmal: .0 how sveet! wenn da Gatte in Dollars und Cent j.. Ai Sipfcr Tfilftlbe Ut Mit UIiucuiuv. v"- -"i", " - m ,tfTiS Ornnflt. ,evN isyeisuciutuum" " ' iSollarS". schreit die Amerikanerin und f...iiji v:. PiSnS fvinhrmuttflta iiiaiinji IN v v""-" j"'"'-"1" ffttones diese reizende WildlederHand. t '.i ? . V fiATn.tt Luhe - macyi tintn unv Dollar. Mister Smith kauft einen Spa L . . -'i! r..l?, erftoa m maaziiger i,r,i, ?..' , ni, sunfbunderr n , --j 'Zkonen. dak sind fünf Dollars, hm. bat. Nnd so kaufe ne E-qirme uno ,?..r.. V M.rr'AJt QrnnnUm. mfolß lölult n Hurn .------ -i-- sen. Nippsache. Bronzen. Taschen au Werkn gestickt. Portefeuille? und Reife. .--rrt m.S.ftvthio N feftbeN. TierniaiKiV " J'"-if " . rümpfe. Wie sie aber zurückfahren und nochmai oa rinr von Schaft betreten, mach Mr. Smith ein dutzte Gesicht. , Die Krawatte die - " t r. x..! n.mn Ivt-fnnTt et tötn mi itojäig ,," . n.i rjt jti.;,. ha iSkiff mit ,I0fi IQ) uuyijia H-o-r , Elfenbeinkriicke prangt mit dem Vermerk 1 1 k.. k,,sl. Wfl T leazsiMnoeli c . lacht schon wieder, der Amerikaner, den eben hat er in der Wechselstube ersahren. dak er für einen Dollar jetzt hundert unddrei Krpnen bekommt. Der Handln kann nicht so .schnell hinaufnummer. .' - . "' .Ein entzückende Stadt.' sagt Mrk. xf.L. f.w ; ihtS nUA Krace lNliq tuujuv, ? 7W - und Maud Und Ellen kabeln, sie sollen . 'auch herkommen. Wo könnten sie sonst ?noch so billig lebe?' ' .. . j Und sie kommen alle, die Mabel und ' die Maud und die Grace. die Herren und sDame au der Schweiz, aus Holland 'und au Schweden und alle bersten or Lachen über die Billigkeit dieser reizen fuw .. .. e-it ni Ottt tlkorNSIvllrvigc wiuu sam. Nicht gerade lachend, sondern eher verblüfft, kommen die Better auS Prag, rechnen jede österreichischen Hunderter in dttißig tschechoslowakische Kronen um und sagen verstimmt: Merkwürdig, wie billig man in diesem Wien noch immer lebt!" - , ar:a.m r,;H sin Mnnn ilijict 111114 m i-7-- tau, der Holländer Van Hofsten, der m.i.r k.. ÄTfcwi.S.. Xane jpen Btqtn, ci cujuuj He EmZli und der Herr Fantitschek Taumel am Abgrund. von Zugo Veitauer. au Prag sie alle pendeln zwischen Hotel Bristol und dem Cchottentor hin und her auf diesen ihren Wegen sehen sie nichts als schöne Frauen und vollbesetzte Caföhäuser und elegante Auslagen. Sie tun sehr gut daran, denn alles andere ist weniger schön. Wo sie aufhören, be ginnen die Kinderausspeisungen und die Volksküchen, die Delikatessengeschäfte ohne Delikatessen und man sieht plötzlich nur mehr graue, fahle Menschen. Be amte mit Hautfalten, wo einst ein Bauch war, vergrämte Frauen, altkluge Kinder und junge Mädchen, die mit brennenden, glasigen Blicken aus den hübschen jungen Gesichtern jeden Herrn anstarren, der so aussieht, als könnte man mit ihm in einem warmen Zimmer gut essen. Und gerade in dem Augenblick, da Mrs. Smith in der Hall des Hotel Br! siol ihrer Freundin Mrs. Brown sagt, dah sie diese Billigkeit in Wien direkt komisch finde, murmelt ein Hofrat oder gar ein Unioersitätsprofessor in der Straßenbahn einem Nachbarn zu: .Ich kann die Teuerung nicht mehr ertragen. Wenn es nicht bald besser wird, so bleibt mir nichts übrig als der Strick!" . DaS Dichterwort: WaS d ererbt von deinen Bätern hast, erwirb es, um es zu besitzen", gilt nicht mehr, sondern der Wohlhabende und der Reiche, der Junge und der Alte, sie alle haben nur ein Mo'to: Eleichgiltig, ob ererbt oder erschlichen schau, daß du eS los wirft, so lange du noch etwas dafür bekommst! Und' allen Beteuerungen des früheren und des jetzigen FinanzminiflerS zum Trotz ist jeder überzeugt, daß demnächst .etwas geschehen" wird müssen, etwaS. was dieser Kronen sintflut ein Ende be. reiten und ihr den ganzen oder Schein wert oder wenigstens neun Zchntkl da. von nehmen wird. Was soll man mit den Millionen an. fangen, die für den Kundigen auf der Straße liegen, die im Handumdrehen verdient werden, die man in die Tasche wie ein Butterbrot schiebt? Keinem halb wegs normalen Menschen fällt es ein. sie einer Bank anzuvertrauen, es gibt keine städtische Sparkassen, in die man sie legen möchte, und sie zu hamstern" hat erst recht keinen Zweck, weil man den Tag der Entwertung erwartet. Also in irgend etwas umsetzen, in irgend etwaS verwandeln, waS momentane oder gar dauernden Wert hat! Zunächst einmal in Nahrung. Also zunächst auf zum Schleichhändler und ohne nach dem Preis zu fragen. Mehl bestellt und Fett und Eier, Hülfenfrüchte und Zucker, Thee und Rum. Und dann ins Rcstau rant, um sich und die teuere Gattin or dentlich anzufüllen. Speisekarte gesäl lig?" Lächerlich, was brauch' ich eine Speisekarte? Sagen Sie mir, was gut ist." Viertel Gansel? Nicht übel, also zwei Viertel und dazu Gurkensalat und heurige Erdäpfel und dann den besten Wein und heben Sie uns Mehlspeise auf." Und nun wird geschmatzt und ge kaut und geschlürft. Obst marschiert an. frischer Kaffee wird gekocht, eine ero Mische Likörflasche entkorkt. Kellner. zahlen! 850 Kronen? Nicht einmal viel! Was, Anna, wenn man bedenkt, wie teuer die Sachen zu Haufe sind!" Hundert Kronen' bekommt der Zahlkell ner man muß ihn bei Laune erhal ten, weil man doch wieder kommen will fünfzig der Speisenträger, einen Zeh ncr steckt der Pikkolo gleichgiltig ein. Ueörigens war man im Restaurant in sehr guter Gesellschaft. Links und rechts nichts als Amerikaner, Italiener, Franzofen und Engländer, die sich im Schweiße ihres Angesichts bemühen, ihr Geld abzuessen. Da sitzt ein gewöhn licher amerikanischer Soldat, der an Ti Lten und Löhnung etwas mehr als fünf hundert Kronen im Tag bekommt, dieser italienische Leutnant kostet fast einen Tausender im Tag, der englische Kap! tän hier deren drei Stück. Und diesen armen Siegern kann man doch wirklich nicht zumuten, die lächerlichen Kronen scheine als Andenken aufzubewahren, sie müssen sie ausgebe, ob sie wollen oder nicht. Und so essen sie denn so oft sie können, kaufen dies und jenes ein und erklären Wien für jolly and nice". Nun kann aber der Mann, der eben hunderttausend Kronen an Schellack ver dient hat, morgen ebensoviel an Saloa san verdienen wird und vorgestern die selbe Summe aus Seifenpulver heraus geschoben hat, unmöglich alles in Nah rung umsetzen, auch nicht, wenn er pla tzen will, was man ihm ja gönnen würde, aber nicht in seiner Absicht liegt. Er muß also einkaufen, muß sein Ka pital investieren, indem er sich noch ein Dutzend Sephierhemden, das Stück zu 250 Kronen, kauft, noch drei Paar Stie sei ä 800 Kronen bestellt und den fetten Nacken der Gattin mit einem Blaufuchs zu nur 30,000 Kronen schmückt. Diese Gattin rennt inzwischen umher und fahndet nach Silberlöffeln, einer anged lich echten Biedermeiergurnitur, belagert den Juwelier, um ihm einen Saphir ring zu entreißen, kauft Seidenblusen, ein Stück Leinwand und quietscht vor Vergnügen, weil es ihr gelingt, ein Kla vier zu ergattern, das sie mit kaum dreißigtausend Kronen bezahlen muß. Die Kästen bersten, die Wohnung ist an gefüllt, daß, ma sich kaum noch um drehen kann, der Keller kann die Le bensmittcl nicht mehr fassen, aber auf dem Bodci! ist schließlich noch etwaS Platz nd Im Inneren des Klaviers kann man ja noch ganz gut fünfzig Kilo Mehl und ein paar Dutzend Büchsen Sar dinen aufheben. " Auf der Hamsterjagd war der Herr Verdiener und seine Gattin wieder in guter Gesellschaft. Links und rechts nichts als Amerikaner, Italiener, Eng lander und Franzofen. Holländer und Schweizer, aber nicht Soldaten und Of fiziere, sondern Händler, die Koffer voll gepackt, mit Tausendkronenscheinen mit bringen, und kaufen, kaufen, kaufen. Bor acht Wochen, als der Rummel mit dem Kronensturz , begann- und da durch Wien zur billigste Stadt wurde, haben unsere Kaufleute gejubelt, heute überkommt sie ein bange Grauen. Sie haben eS nämlich genau umgekehrt ge macht, wie die Schieber: diese haben wertloses Geld in gui Ware umgesetzt, jene ihre gute Ware in wertloses Geld! Heute sind sie ausverkauft, die Maga zine find leer, bei den Spediteuren la gcrt für sie nichts mehr, da Schaufen fter repräsentiert das Um und Auf und schon verschwindet Stück auf Stück auch von hier. Aber auch sie haben keine Lust, die Millionen, die ihre Kassen, Schubfächer und die Brieftasche, füllen, bis zum jüngsten Gericht, daS heißt dem Tage des großen PapierkrachS, zu behal ten, also auch sie müssen umsetzen", schmutzige Zettel in solidere Dinge der wandeln. Also lauft der Kaufmann A, der mit Pelzen handelt, zum Kaufmann B, der Juwelier ist, um einzukaufen, und der B zum C, der mit, Antiquitäten Geschäfte macht, und der C zum D, dessen Spezialität Bronzen und Ga lanteriewaren sind. Und so weiter, bis der D wieder zum A rennt, um seiner Frau einen Zobel für 400.000 Kronen, den letzten, den dieser besitzt, ohne lan gcZ Feilschen abzukaufen. Eine toll gewordene Schraube mit : schrecklichem Ende, ein groteskes Ringelreihen-Spiel, bei dem es schließlich Selbstmorde und Schlaganfälle geben wird. Ist Wien ausverkauft, so macht da nicht viel, man macht einfach auS Pa Pier Häuser, daS heißt, ma sucht Tag und Nacht so lange bis man einen ko mischen Kautz findet, der sich sein Haus oder Schloß, sein Gut oder seinen Hof mit Kronen bezahlen läßt. Ein Lei spiel aus persönlicher Erfahrung. Die sogenannte Zinsoilla im Gersthofer Cot, tage, in der ich wohne, hat. als sie vor etma fünfzehn Jahren erbaut wurde, 70,000 Kronen mitsamt dem Garten ge kostet. Im Jahre 1313 erwarb sie ein biederer Eierhändler als Kapitalsan läge für 80,000 Krsnen nd deshalb verlacht, weil die di Wohnungen nur 5000 Kronen im Jahr tragen, sich das Kapital nach Abzug der mehr als fünf zigprozentigen Steuern lso nur mit etwa drei Prozent verzinste. Im Iahn 1A8 war der Mann so schlau, sich in Obcrhollabrunn - anzusiedeln und das Haus für 180,000 Krone zu verkaufen. Man schlug im ganze Cottaz die Hände über dem Kopf zusammen und wunderte sich. Der neue Käufer hat nun das Haus im vorigen Monat für 220.000 Krnoen wieder verkauft, und der neueste Käufer,, der die Wohnung des früheren Inhabers beziehen wollte, wird nicht dazu kommen, denn schon steht er im 'Begriff, das HauS jemandem zu überlassen, der 300.000 Krone bietet Und das ist nur ein Beispi von tau senden. Täglich kommt eS vor. daß Häuser um daS Zehn bis Zwanzig fache ihres Wertes den Besitzer .wechseln und jetzt, wo die Schweizer und Ame rikaner auf den Plan getreten sind, gehen die Preise obermaS phantastisch in die Höhe. Ganz besonders die sogenannten Bindestcich-.Ameritaner, das beißt solche, die deutscher oder österreichischer Ab siammung sind und ihr Buen Retiro hier verleben wollen, beginnen als Käufer von Billen und Schlössern aufzutreten. Warum auch nicht? Für hunderttausend Dollars das sind zehn Millionen Krone können sie haben, waS sie wollen und nie erträumt haben und für eine Million Dollar ist eine ganze Pro vinz feil. Und die Preise für alles, für daS Hemd und den Hut, die Stiefel und das Klavier, den Pelz und die Bluse, steigen und fingen und steigen, und während die Tausender durch die Luft wirbeln und häufchenweife auS der Brusttasche zum Händler und von diesem wieder in' die Tasche wandern, während man die Wirtshausmahlzeit für hundert Kronen als billig empfindet und darüber staunt, wenn man noch ein Paar Winterhand schuhe für achtzig Kronen bekommt während sich eine satanische Jagd um Papiergeldberge herum entwickelt und der Schieber dem Kellner sür zehn Zi garren hundert Kronen -zuwirft, wäh rend die schmutzige Fingernägel und ungewaschenen Hände nach den letzten Kulturgütern, die wir noch haben, grei fen während dieses ganzen Zersetz ungs und Fäulnisprozcffes, den , ein Shakespeare dramatisieren mußte sieht das arbeitende Volk und das ehr liche Bürgertum in ohnmächtiger Ver zweiflung da und sieht den Strick als letzte Rettung. Die offizielle Polizeikorrespondenz hat im Monat Oktober bis heute mehr als fünfhundert Selbstmorde registriert. Nicht einer wurde auS unglücklicher Liebe begangen. Und trotz alledem. Wien amüsiert sich, Wien praßt, Wien spielt, johlt und feiert Bachanalien. Die KonzertkaffeeS, die Kabaretts, die Vaudevillctheater sind bei grauenhaft stinkender und schwälen der Azetylenbeleuchtung bis zur frühzei tigen Sperrstunde um halb elf Uhr ge füllt, und solche Lokale sind jetzt nicht nur in Stadtzentrum, sondern auch in allen Vorstädten und Vororten vorhan den. In der inneren Stadt sind eS die einheimischen Schieber und Spekulan ten und die artsländischen Egtenteoffi ziere, die die Sektpfropfen knallen lassen und mit den Tausender um sich werfen. Da merkt man nichts von Rot, nichts von Elend, da gibt eS keine Mangel und keine Entbehrung. An den Fingern der Herren blitzen die Diamanten, auf den üppigen Dekolletöel der Weiber, der le zitimen und illegitimen, liegen in Form von Perlen und Smaragde, von Ru binen und Brillanten ' ungekme per. mögen ausgebreitet. Und alle kreischt und schreit, singt mit. schlägt im Takt in die Hände und man kann die Frau bei stgalizischeg Petroltumschieberl von der Gcjsette au dem Karltheater nicht unterscheiden, die Tochter des Manne, der in Valuta Millionen verdat hat. nicht von der Dirne, deren Vater Zeichen macht. Auf den Tischen sieht man all Lecker bissen. Austern und Hummern, da Stück von diesen um dreihundert Kro nen, saftige Schinken ud mächtige Rost, beefö, Torten, in denen sich da derbo. tene Schlagobers diskret verbirgt, Obst au Italien, Weine au Frankreich, schneeweise Bäckereien alles ist zu ha ben, wenn man e nur zahlen kann. Und man kann e ja zahlen! Da Geld strömt ja noch schneller In die Taschen al der Sekt durch die Gurgel, ein Wag gon Speck, den man unter der Protek tion irgend eines exotischen Attachöe eingeschmuggelt hat, ein paar Kisten mit Medizin au Deutschland, eine neue Hausse auf der Börse und man hat so viel verdient, daß die drei oder vier tausend Kronen für die Zeche nicht be deuten. Ist aber die grausame, unerbittiche Sperrstunde gekommen, muß man pro testierend, bezecht und gröhlend da ver rauchte Lokal verlassen, so weiß man doch ganz genau, wo man den ange brochenen Abend beenden kann. Und weiß man eS nicht, so flüstert eS-einem der betreßte Portier draußen ganz sicher zu: Man sucht dann eben einfach eine sogenannte Spielhölle auf, von denen täglich eine ausgehoben wird und täglich zehn neu erstehen. Man geht privat", nennt man daS, betritt nach geheimni! vollen Vorbereitungen und abgegebenen Losungsworten eine Wohnung, die nach außen hin so dicht verhängte Fenster hat, daß kein Lichtstrahl uf die Straße dringt. Dort ist es g'anz behaglich, al ler gohlennot zum Trotz sind die Ocfca glühend heiß, Schnäpsen, Ehampag ner, belegten Brötchen und Torten fehlt es nicht, und vor allem gibt es genug Tische, an denen man Roulette, Vacca rat oder auch nur Poker spielen kann. Und alleS spielt. Am Tag on der Börse, in der Nacht am grünen Tisch in der Spielhölle. Und Einsätze von phanta ftischer Höhe gibt e!. Daß der eine oder der andere Pechvogel in einer Nacht ine Million verliert, gehört zu den All nächtlichkeitcn, ein Plus ode'r Minus von hunderttausend Kronen ist so gut wie nichts. Natürlich wird nur mit Bar geld gespielt, Kredit gibt es da nicht, ein Ehrenwort gilt nichts. Das Furchtbare aber ist die seltsame Gemütlichkeit dieser Gesellschaft, die sich in den privaten Spielklubs findet. , Sie allein schon ist ein Symptom des Zerfalles, der Fäul nis, der bevorstehenden Katastrophe. Pferdehändler neben ehemaligen Grafen, basse, schlanke Herren, die dem Hause Habsburg sehr nahe stehen, neben unge waschcnen Wucherern, Bankdirektoren neben KommiS, die mit Erfolg Lebens Mittel getrieben haben, G.'lchrte von Ruf mit Leuten, die der Umsturz aus dem Gefängnis befreit hat, Schriftsteller und Kuppler, Aerzte -und Fleischselcher sie alle mischen an einem Tisch die Kar ten, sie alle sind von der Jagd nach die fen bauen Tausendern und braunen Zehntausend besessen, die keinen Wert haben und doch mitten im Zusammen brach och alles bedeuten. Schlimmer noch ist die Mischung der edlen Weiblichkeit, diese widerwärtige Melange auS Dirnen und ehrbaren Ehe flauen, auS Künstlerinnen und ehemali gen Kellnerinnen, auS feisten Kupple rinnen und zarten Mädchen, die gestern noch schulpflichtig waren. Auch sie spie lcn und mogeln dabei und Kuchen vor Aufregung und kreischen, wenn sie verlie ren, und ein durchaus glaubwürdiger Augenzeuge erzählt, daß in solchen pri Veiten Cirkeln eine hochseudale Dame, die ehedem bei keiner Hoftafel fehlen durfte, mit einer Choristin aus einem' Vorstadttheater am Roulcttetifch wegen eineS TausendkronenfcheineS eine Aus einandcrsetzung hatte, die mit Ohrfei gen und Kratzwunde endete. Draußen in der Vorstadt ist es nicht anders. Die Männer erscheinen im Konzcrtksffee nicht im Frack fondern im Alltagsgemand, die Damen nicht im De kolletSe sondern in Rock, und Bluse, es wird nicht Champagner getrunken, son der gewöhnlicher, aber sündhaft teuerer Wein, es geht nicht um Tauscnderson der um Hunderter. Das Bild ist kle! ner, die Konturen sind dieselben. Der Telikatessenhändler, der die armen Leute auswuchert, der Kohlcnkutscher, der seine zweihundert Kronen im Tag verdient, der kleine Schieber, der nicht mit ganzen Waggons sondern nur per hundert Kilo handelt, die Milchhändlerin, die durch Lift und Betrug täglich den kranken Kin dern die Rettung vom Tode entzieht, um sie im Schleichhandel an Feiste, Ge fünde zu verkaufen, die Eanslen, in deren Augen jeder, der sich nicht eine FettganS für tausend Kronen leisten kann, ,ein Lump ist sie hauen genau so mit dem Geld auf, sie gröhlen eben so, singen, tanzen zwischen den Tischen und gehen schließlich ebenfalls in den Spielklub, wo sie um eine Null weniger gewinnen oder verlieren als die Herr schaften in der Inneren Stadt. Zwischen diesen Reichen auf der Ober fläch und den Reiche auf dem Grunde aber ist nichts als Elend! Und außer dem Elend und dem Hunger und der bitteren Kälte ist da noch der Magne tismuö. den die reichen Schieber von oben und unten ausüben. Dieser Mag nctismuS. der bewirkt, daß die Jungen! im Gymnasium und der Handelsschule kleine Schleichgeschäfte machen, im HauS tor Hazard spielen und die Taschen mit schmierigen Kronennoten gefüllt haben. Die Polizei hat dieser Tage daS Nest einer Kupplerin auSgehoben, in dem an die dreißig Gymnasiastinnen. Handels schlllerinnen und Büroangcflellte. die äl teste siebzehn Jahre, die jüngste knapp vierzehn, die Klientel bildeten. Wien amüsiert sich! Nach unk die Sintflut! , . Der Liebe Schmer, ist ei zu süßer Schmerz. al daß ma gleich an Heilung dächte; und wenn man dann geheilt sein möchte, so ist' zu spät. , Einen Maler, dem viel einfällt, soll ,VkMft njcht Einialtlainjet tniin Lin Zcchr Waffenruhe. . von Dr. Aeknhsld Seeberg, ,Univk,sitSt.Pr,fessar in erkin. Am 9. November vor einem Iah fand die Revolution statt. Da alte Deutschland zerbrach, und au seinen Trümmern sollte ein neue Deutschland hervorgehen. Da Heer wurde zerstört. Wozu bedürfte man feiner, sollten doch all, Menschen Brüder sein und die Feinde nur darauf warten, daß Deutschland die Waffen fortwerfe und sich demokratisiert, um unl gerührt an Herz zu ziehen. Man tat noch mehr. Man klagte sich selbst schmerer Schuld an. Man nahm einen ungeheuerlichen, entehrenden Waffenstillstand hin im stil lcn Glauben. eS werde so schlimm nicht werden. Man konnte nicht genug reden von der fluchbeladenen" Herrschaft der Hohenzollera.und nicht begeistert genug die Errungenschaften" der Revolution preisen. Man schuf die freiste Verfas sung der Welt", ohne sich viel darum zu kümmern, ob die Geleise unserer Ge schichte auf die Spurweite der neuen Wagen eingestellt seien. Man meinte neue Geschichte machen zu können, ohne sich um die Anknüpfung an die gewor dene Geschichte zu kümmern. Man war Meister in den kleinen Geheimnissen der Parteipolitik und stand naiv wie ein ,Kind den Dingen der großen Welt ge gcnuber. Sa schien ei erreicht zu sein. Ein Friede, wenigsten ein ertraglicher Friede würde von den Demokraten den Demo kraten gemährt werden. Tann werde man wieder Brot in Fülle haben, und jedermann würde sich mit Lust wieder an die Arbeit machen. Da Ziel werde erreicht werden, freie Bahn dem Tüch tigen", auf freiem Land mit freiem Volk zu stehen". Tausende und Aber taufende haben e! geglaubt. Endlich schien erreicht zu sein, was immer wieder als fernes Ziel alles Strebens verkün digt war, herrlicher und voller erreicht, als man es auch nur zu träumen ge wagt hatte. Es gelte nur, so meinte man, so schnell wie möglich die Reste des alten zertrümmerten Baues fortzu räumen, dann würden die neuen Bäume schnell heranwachsen, und niemand dürfte verhindern, daß sie in den Him mel wachsen. So malte sich das Bild der Zukunft in , vielen schlichten und gläubigen Ge mütern am Abend des 9. November 1918. Man war begeistert und. hatte nur die eine Sorge, es könnte die 'Re aktion" mit einer Gegenrevolution kom men. So sah man die Gespenster ihrer Maschinengewehre auf den Dächern der Häuser und schmor auf ihre Handgra naten in sagenhaften unterirdischen Gän gen. Die waren dunkel, aber hell genug, um Gespenster zu sehen. Und dazu kam das helle Licht der großen Hoffnung, nun würde bald alles gut, so gut wer den. wie nach der Schöpfung der Welt. Viele standen freilich abseits. Sie kannten Welt, Menschen und Geschichte besser, und sie wußten, daß Träume Schäume sind. Tu armes, deutsches Volk, wie bist du getäuscht worden, und wie hast du dich selbst getäuscht in je nen Tagen! Wieder stand der arme Michel da, und der Zipfel der eigenen Mütze hing ihm über, die treuherzigen Augen. Er kam sich so klug, so fort geschritten vor und sah nichts und ahnte nichts. Die Welt sieht anders auZ, wenn man sie vom .Standort des 9. November 1919 her anschaut. Ganz, ganz anders! Von allen Hoffnungen ist keine in Er füllung gegangen, und auS den Träu men sind alle jäh emporgefahren. Ein grauenvoller Waffenstillstand lehrte unS die Gesinnung der demokratischen Feinde Feue Enthüllungen eines englischen Admirals. Der englische General Sir Percy Scott schreibt in seinem eben erschie nene Buch, betitelt: Fifty Years in the Royal Navy: Ich war vor dem großen Krieg der Ansicht, daß daS Linienschiff tot fei. und ich glaube, daß es nun womöglich noch toter ist." Die meisten Sachverständigen werden wohl geneigt fein, hinter dieses Dik tum ein großes Fragezeichen zu setzen; immerhin ist aber Scott ein so erfahre ner und erprobter Offizier, daß' seine Ansicht Gehör und Erwägung wohl ver dient. Wenn die englische Marine im Krieg leider außerordentlich viel besser schoß, als ein paar Jahre vor dem Krieg, so verdankte sie daS vor allem dem Vater ihrer Artillerie", wie Scott genannt wurde, und er war es auch, der vor dem Krieg den tatsächlichen Verlauf deS Oee krieges am richtigsten voraussagte. Hö ren wir also, was er über den .Tod" deS Linienschiffes zu sagen hat: Das moderne Linienschiff kostet nn gefahr acht Millionen Sterling. ES ci ungefähr tausend Geschosse an Bord, die so etwa wie hunderttausend Pfund bri sante Explosivstoffe enthalten. ES be. herrscht einen KreiS mit einem Feuer strahl von, sagen wir fünfzehn Meilen. ES ist verwundbar durch Flugmaschinen mit Bomben und Lufttorpedos und durch Unterseeboote. Für acht Millionen Sterling könnte man viele Schiffe bauen, die für daS Mitführen von Flugmaschi nen eingerichtet wären. Sie könnten Flugmaschinen an Bord haben mit zu fammen hunderttausend Pfund brisanten Czplosiöstoffen. Wenn diese Flugmaschi. nen genug Benzin für fünf Stunden mitführen, könne sie ein Gebiet von 150 Meilen bestreichen. Im Linienschiff setzen wir alle auf eine Karte. I Friede könnte man die Flugmaschinen schiffe al Passagittschiffe gebrauche und die Flugmaschinen gleichfall für den Transport von Reisenden statt Bomben. Tann muß man die Unter haltunqskosten in Rechnung stellen. Ei tml&MM Mlia MmkJJ kenne, und ein erwürgender, zerdrücken der Friede zeigte un den bitteren, dlu. tigen Ernst dieser Gesinnung. Mit Deutschland Macht und Ehre, mit sei ner Freiheit und seinem Wohlstand ift ei zu Ende, auf Jahrhunderte zu Ende. Diel Lied ist au'. Ein Volk von Bettlern, dessen Geld bald nicht viel mehr wert sein wird all da Gebiet, auf dem I gedruckt wurde, die Hungerpeit sche liegt über un, und jede Vergewalti gung kann al .Strafe' täglich über un kommen. Und sind wir etwa im Innern glück lich geworden? Ströme von Bürger blut sind geflossen. Man möchte nicht glauben, daß die Träume wirklich nur Träume gewesen. Man raste und tollte, um ihre Verwirklichung zu erzwingen. Mord und blutige Köpfe gab e dabei, sonst nicht. Und daS Brot, da nun kommen sollte? Alle wurde teurer, lin erschwinglich teuer. Die Maschinerie der Streike schnurrte; sie stellte die Ma schinen still, sie erpreßte Lohnerhöhun gen, sber mit ihnen zugleich erhöhten sich die Preise. Wag nützte da der Lohn? Schlimmer noch als dem Arbeiter erging eS dem Beamten; die Not und daS Elend guckten zum Fenster herein trotz aller Teuerungszulagen. Wo ist die Arbeit geblieben und der Friede? Und dazu die freche Verhöhnung, deS Heiligen, die schamlose Genußsucht, die täglich zunehmende Unehrlichkeit, die all gemeine Verdrossenheit nd verbissene Unzufriedenheit! WaS hilft da die Frei heit, waS, nützen die Räte", wo sind die Errungenschaften"? So sieht die Welt am 9. November 1919 auS. ES ist lächerlich, sich damit zu trösten, ,e kann nicht so bleiben." es muß ja besser werden." Es wird nichts besser, wenn wir nicht Hesse wer den. Und wir werden nicht besser, wenn wir nicht umkehren zu den alten Ouel len unserer Kraft. Die Menschen stehen immer vor dem Dunkel der Zukunft. Man kann sie er hellen von der Gegenwart aus. Unsere Gegenwart wirst keinen Lichtstrahl auf die Zukunft. Aber unsere Vergangen heit und unsere Geschichte int es. Nie mals kann der Mensch zu der Bergan gcnheit zurückkehren. Auch wir können es nicht. Aber wir können zurückkehren zu den Kräften dieser Vergangenheit, und durch sie die Gegenwart erträglich machen und die Zukunft inS Licht der Hoffnung stellen. . Hüten wir unS in diesen Tagen vor einem: lassen wir uns unsere Geschichte nicht fälschen und be schmutzen! Geschieht das. dann ist al les verloren, und für immer verloren! Tun wir ab die Lüge, als wenn wir aus einer Vergangenheit der brutalen Ge walt. der. Verelendung des Volkes, der Willkür der Machthaber herkommen. Werden wir nicht müde, unseren Kindern von der Zeit zu erzählen, da die Deut schen an den lebendigen Gott glaubten, da sie ein mächtiges und glückliches Volk waren, da Wohlstand , und Ordnung unter ihnen herrschte, da ihre Schisse über die Meere fuhren und die schwarz weißroke Fahne von allen mit Achtung gegrüßt wurde. Sie werden dann fragen, wodurch daS alles verloren ging. Dann laßt sie selbst die Antwort finden und helft ihnen die Augen öffnen für die Kraft der Ideale, für den nationalen Gedan ken und für den lebendigen Gott, für die freie Bruderliebe und die streiklose Arbeit im Dienst deS Volkes. Dann sehen sie eS vielleicht ein. daß der Mensch nicht vom Brot allein lebt. Und dann kann unS geholfen werden. zeiten jährlich ungefähr 120,000 Ster ling. Die Flugmaschinenschiffe und die Flugmaschinen würden nichts kosten; man würde Geld uiit ihnen verdienen. Die Offizirre und die Mannschaften, die die Bemannung bilden, würden zur Handelsmarine gehören. Flugmaschinen lenk würden ebenso zahlreich sein w Taxameterführer und ungefähr dieselbe Bezahlung erhalten. Da Linienschiff fährt ungefähr mit einer Schnelligkeit von 20 Meile die Stunde umher, kann nicht weit von Hause wegfahren uno besitzt, verglichen mit der Flugmaschine, eine sehr geringe Schnelligkeit. DaS Ziel im Kriege ist, brisante Ex plosivstoffe auf Schiffe oder das Gebiet des Feindes zu werfen., Es kostet viel Geld, die Explosionsstoffe mit Kanone auszuwerfen, da das Werkzeug, das den Explosivstoff wirft, sehr stark und in folge davon sehr schwer sein muß. um dem Stoß zu widerstehen. ES ist ein Linienschiff von einer Schwere von 30. 000 Tonnen nötig, um hunderttausend Pfund dieser Explosivstoffe mitzufüh ren. Zehn Flugmaschinen, von denen jede ungefähr drei Tonnen wiegt, könn ten dieselbe Menge mitführen, sicher jev 30.000 Pfund. Wenn auf dem Linien schiff der Kohlen und Munitionsvorral zu Ende geht, muß e langsam heimkeh ren. und eS erfordert mindesten einige Stunden, um alle wieder anzufüllen. Eine Flugmaschine kommt mit hundert Meilen die Stunde zurück und hat drei Minuten nötig, um Benzin und Muni, tion zu fassen. Da Linienschiff ift tot. Die Zukunft gehört dem Flugzeug, da sich in den nächsten Jahre schnell ent wickeln wird." Eine sehr interessante Spekskation, von der den Deutsche gewiß nur ange nehm sein kann, wenn sie zutrifft. Sie hat übrigen ihr Gegenstück in der Theo rie, dah im Landkrieg die Tage de schwere Geschütze gezählt sind und daß die Flugmaschinen die Rolle d .dicke Berka!" übernehme werden. De? schwa che Punkt der Scott'slben Annahm ist P$HM ßJ2L tei i. KmsUim. mitnehmen muß. und vielleicht steckt ia der Theorie auch etwa der Wunsch, den Amerikaner da Bauen von riesigen . Linienschiffen ,u verekeln, da die Eng lander nicht verhindern können, daß Amerika sie auf diesem Gcbiet überbaut! ' Scott macht auch Interessante Mitte! . m . kl. fc.I lungen uoer o eriviirung, Kriegsausbruch auf der Admiralität herrschte, und er hält ihr ein lange Sündenregister vor. Er erzählt, er habe Im November 1914 der Flotte in Scap, Fiow inen Besuch abgestattet und dabei mit Jellicoe über den abscheulichen Zu stand gesprochen. Jellicoe habe ihm ge sagt, er müsse die Flotte au strategischen Gründen in Scapa Flom halte, er tue alle, um ihr einen sicheren Ankerplatz zu ' , verschaffen, aber die getroffenen Maß regeln seien nicht genügend, und jede Nacht könnten U-Boote in die Bai kom men und die große Flotte In den Grund bohren. Bei feinem Abschied hab er zu Jellicoe gesagt: , .Werden wir mor gen noch hier sein?", und die lakonische Antwort sei gewesen: I vcmcier (ich möcht'S wissen"). Warum die Flotte nicht vernichtet worden ist," schreibt Scott, kann ich mir nicht erklären. Hat ken die Deutschen ein halbes Dutzend Männer gehabt vom Schlag unserer Un. tcrseebootkommandanten, dann wären -wir heute eine deutsche Kolonie." War um diese englischen Kommandanten dann die deutschen Schisse nicht in ihren Ankerplätzen aussuchten, erklärt Scott allerdings ick. Es war für ein eng. lischeS Tauchboot , nicht schwerer, nach Wlhelmshaven hineinzukommen, alS für die Deutschen nach Scapa Flom. Scotts iqrciok serner, Jeuoe yave gute Gründe dafür' gehabt, daß er die deutsche Flotte in der Skagerrak-Schlacht nicht verfolgte; denn be! Nacht habe die deutsche Flotte viel besser geschossen. Amüsant ist das Kapitel, in dem Scott erzählt, wie traurig eS mit der Verteidigung Londons gegen Luftan griffe bestellt war, bevor er mit ihrer Organisation betraut wurde. Vierzehn Monate nach Kriegsausbruch hätten die Abwehrmittel beständen auS acht Drei-zoll-Kanonen mit einer großen Elevation, aus vier Sechspfündern m' schlechten Visieren, aus sechs Maschinenkanonen und einigen Maschinengewehren, die nicht so hoch feuern konnten wie ein Zppelin flog und daher nur für die Bevölkerung eine Gefahr waren. Die Munition, die zu den Kanonen gehörte, war zweck widrig und für die Bevölkerung gefähr licher als die Jeppclin-Bombcn. ,,Eltcrn-Ermhung." ' Ratschläge eine? modernen SshneS. Meine jugendlichen Freunde schelten mich altmodisch, weil ich weine Eltern anderS behandle als sie, weil jch drako nische Erziehungsmaßregeln ablehne. Gewiß, auch ich bin für entschiedenes Auftreten, und ich weiß, daß unsre El tern eS uns im Alter danken werden.' wenn wir jetzt ihre Fehler und Mängel rügen und sie auf den richtigen Weg weisen aber mein Hauplerzichungs Mittel ist immer dik ffliiie. Vrt 6nf k,k meinen 'alten Herrschaften damit die al lcrbestcn Erfahrungen gemacht. Ver trauen müssen sie zu uns haben, freudig müssen sie ihre Pflichten erfüllen, dann geht ihnen alles noch einmal so leicht von der Hand. Man gewahre darum feinen Eltern auch ein gewisses Mitbestimmungsrecht, natürlich nur in Fragen, die sie s'vift Vi.tV.IIHl. iilMU lll 111 4UlUUUlUlUi u , HPTT-'TTffTT in t ITt t I 0 r t fT I s1 11 i IltlVi TTTrtTT fcrirS itsw V( tm Tfi.' .! IVIW tVV V IV uuiVt (ttwlt M Freude herzliche Genugtuung empfing Ich bin auch dafür, den Eltern wenn auch bescheidenes, Taschengeld 1 gewähren. Ich kenne die pädagogis ' Gründe, die dagegen sprechen, woh?, . -ich sage mir immer: der Vater arb i mit viel größerem Eifer, wenn er (h dem Erworbenen wenigstens einen $ , nen Teil für sich verwenden darf, Rechenschaft ablegen zu müssen. : Wichtig ist die Lektüre der Ett,' - Man lasse sie nie ein Buch lesen, A mav nicht selbst geprüft bat. $1 w i Politischen Versammlungen halte r ' sie fern. Das lenkt ab. Elternvere' Jungen verbiete man. Sie dienen dazu, einen aufsässigen Geist gro ziehen, der ganz vom Uebel ist. 1 An die Auskliirung, besonders c sexuelle Aufklärung der Eltern, tl ' -man langsam und mit aller Vor' heran. Hier beachte man immer ' Hauptgrundsatz: Sie dürfen nicht a'-''' -IT.f.l-l. T. ' y .Ilicnl juaa umiirg miig iiznen fc t heimniö bleiben! is Folgt man diesen Ratschlägen, so iy 5 Hirn k VCtAfnl I. .. T ixi mittu in vci wicyi ycuHui, aun u. 1 nen Eltern brauckba Menschen machen. In alter Zeit. In einem Berliner Theaterzettel c4s i dem Jahre 1734 finden sich unter i deren die folgenden drolligen Sätze, $ ...c ...f.i rxc.t..- r..T : uu. muiiu;cn:i U)iii;Bcn iaifn; -T mit alle Zuschauer sehen, was vor si? geht, ist bestimmt werden, daß die PeiV sonen. die ihre Plätze aus der rrsi. . . Reihe haben, sich ouf den Boden sctz5 il da Publikum der zweiten Reihe blei5.f. auf den KniendaS der dritten sitzt m't die letzte und vorletzte Reihe stehen aus. i Ei ist strengsten untersagt, heute abcß.x. 5 Inmfn Vion hvij in !,,lk!!s,.,, 1, I w..Mi vw j"l iUU(Utl langt, ist ein Trauerspiel." '4. . j-c Eine Unmöglichkeit. fy Dek Arzt hatte die Untersuchung tc--cf endet: jf; '.Ich klaube, ie trinken zuviel Kaffee' wie wäre . wenn Sie' mit einn c Substitut versuchen würden? .rV Der Versuch ift vollkommen liberflü ? , sig. Herr Doktor .... ich wohne schon sf- IVSwn oardlvIhau,' i - ij ii -. i. VÄtfS