Seite -Tägliche Omaha Tribttne-Frcitag, den 26. Dezember 1919 Tägliche Dmahs Tribüne TßlBÜNE PUBLISHING CO-VAL, J. FETEIt, VrtdienU 1307 1309 Howard SU Telephone: De Meines, Iowa, Branch Preis txs Tageblatts: Durch hm Träger, per Woche 12 Cents; durch die Post, bet Vorausbezahlung, per Jahr $G.OO; jechS Monate ?3.00; frei iWoirnle $l.f0. - ( Preis des Wochenblatts bei Vorcmöbq,ahlung $2.00 daS Jahr. Unterart esecond-clasa matter March 14, 1912, t lie postoffle et Omalia, Ncbraxka, under the act of Congreei, March S, 1879. Ctnafja, Ncbr., Freitag, Zur Situation Zur SihKUiu in Sibirien., Wi dein Rückzug der Armee dcs JidinirciB 5toltscha! in Sibirien han idt es sich of khBqc nur noch uin rinnt verzweifelten Versuch, der Vernichtung zu entgehen. Aller Wi dcrstand an der ursprünglich 110 Vtcilen langen Front ist aufgegeben. Es liegen nun auch kurz zusammen gefaßte Nachrichten über die dortige Situation von neutraler Seite vor. Ncch Berichten Col. Ö. H. Crner sons von der amerikanischen Eisen bahnkommisfion belaufen sich Kolt fchaks Verluste auf 11 Generale, 1000 andere Offiziere und 39.000 Mann, sowie große Mengen Kriegs Material, darunter 4 Millionen' Pa tronen. Die Situation ist eine der artige, daß die Japaner sich 'stark versucht fühlen werden, einzugreifen. Wie denn auch die japanische Zci tung Jiji Shimpo sagt, in Tokio neige man sich immer mehr der An ficht zu, die in Vereitschaft gchalte nen japanischen Armeen könntm nicht länger untätig bleiben. Die Anhänger Koltfchaks suchen den Zusammenbruch seiner Front da durch zu erklären und zu bcschoni gen wobei sie den Verlust von 4 MAionen Patronen freilich völlig übersehen daß die von den AI liierten gelieferte Munition durchaus unzureichend gewesen sei. Wie sich Bank-Skanöal in tzalsey, Aeör. Lincoln, Ncbr.. 26. Dez. Infol ge einer Untersuchunch durch das staatliche Vankbüro ist die Farmers State Bank von Halscy, Nebr., ge schlössen worden. Der Präsident der selben, F. M. Mdmgs von Min. neapolis, Minn., ist runter der An klage verhaftet worden, die der Bank gehörigen Kapitalien zu seinem ei genen Gebrauch unter Hinterlegung von zweifelhaften Sicherheiten, den Bank entzogen zu haben. Die betref sende Bank war nur ein kleines, für $10,000 inkorporiertes Geldinstitut, welches im Juni dieses Jahres an Ridings verkauft wurde. Ridings be' saß 56 Prozent der Bankaktien. Er DeuWand und die Freiheit der Lujt. Von HanLittmnn von WllamsWitz-WAensrff. Ja Versailles ist in der Luft-Konven ' iZoa der alliierten Staaten der toller echtliche Gmndsatz der Freiheit der Luft proklamiert worden. Es unterlag keinem Zweifel, daß mit der Beendigung des Krieges eine derartige Regelung der bis dahin ungelösten Frage des internatio nalen Lustrechtz folgen wLrde. Frei lich die nunmehr verkündete Freiheit der Luft ist nicht unbedingt. Der früher iewertreieni Standpuntt, daß der ge samte' Luftraum über der Erde lle VölZera freizugeben und nur der 3-Mci slen-Zone zur See entsprechend die nie drin Luftschichten, etwa fci3 1000 oder :2000 Meter Höhe, als Hoheitsgebiet der einzelnen Staaten anzusehen seien, hat sich im Kriege als unhaltbar herausge stellt. Mit der Freiheit der Luft ist in Versailles gleichzeitig die Gebietshoheit der Staaten über dem gesamten Luft säurn über ihrem Land- und Seegebiet sestgescht worden. Diese Regelung war eine Selbst siändlichkcit. Sie macht innerhalb der Alliierten Staate den Zustand rechts kräftig, der während des Krieges iatsäöh lich von den kriegführenden und neutra len Staaten als bestehend bereits aner kännt worden ist. und entspricht allein der künftigen Stellung der Luftfahrt im Leben der Einzelstaaten und im Verkehr der Völker, die diese einmal als einen Machtfaktor der Einzelstaaten und zum ndern als einen neuen Faktor des 2Mt derkchrs erscheinen lassen wird. Es ist kaum zu bezweifeln, daß auch die neutra ' len Staaten, die bisherigen Mittclnlächte nS späterhin Rußland sich diesen Grundsatz des Luftrcchts zu eigen machen werden, denn durch ihn wird tatsächlich jed:m Seite sein Teil an der Weltluft fahrt nach der geographischen Lag seincl LaadeS und nach seiften Leistungen in der Luft fcrbürgt. Deutschland hat besonderen Grund, uf feie Avcrkcnnung und die Durchfüh tu?$ dcs , völkerrechtliche Grundsatzes fcer" Freiheit des Luftraums und dn Liisth.'it der Finzstaaten Wert z: iezin'. en!j zur gleichen Seit, wo di unSNck5chiN Herren der Welt für sich in"eisaill?Z d!?Z internationale Luft rfi s'?!'f'N, haben sie Deutschland dieses N.'t fcTfant und Teutschland von der L't-t:?i in d-r Wclk. die seine Lage vp ft.'ne LciAungk iht zuwiesen, aus- '!?'rr?. ' ' ' ussl. caredSische Lage läty TYLEK 340. Oman, Nebraaka. Office:' 4 14 6th Are. den 2G. Tczcniber ISIS in Sibirien. jedoch die Sache in Wirklichkeit der hält, geht ferner aus einer von Jr kutsk abgesandten Tcsche der Asso ciierten Presse hervor. Danach bcab sichtigt 5toltschak die Bildung eines neuen Kabinetts, in welchem die sozialistische Nichwng so stark vcr treten sein foll, wie es sich mit Kolt schaks Stellung dem Bolschewismus gegenüber verträgt." Zur Erklärung dieser überraschen den Berücksichtigung der fozialisti schcnschcn Richtung heißt es in der Depesche: Als die Minister Kolt schaks (auf ihrer Flucht von Omsk) am 19. November in Jrkutsk an langten, während die Armeen sich auf einem fluchtartigen Nückzuge bc fanden, und die in Wladiwostok un tcr Gaoda stattfindende Erhebung weiter um sich griff, mußten sie sich davon überzeugen, daß unter der so zialrcvclutionären Bevölkerung star ke Opposition herrscht' gegen den Fortbcstand der gegenwärtigen Re gierung.- Taraus läßt sich auf den wahren Sachvcrhalt schließen: Kvltschak ver mochte sich nicht zu behaupten, weil es ihm an aller Unterstützung sei tens der Bevölkerung fehlte. Und diese, Unterstützung werden ihm auch die Alliierten mit noch fo großen. Waffen und MunitlonZIiefcrngen nicht zu fchaffen vermögen. behielt seinen Wohnsitz in Minne apolis bei und unterstellte die Ge schäftsführung der Bank E.N. Tion' einem Kriegsveteranen ohne Ersah rung im Bankgeschäft als Kassierer. Bald nach der Uebernahme der Bank , lud Ridings für $18,50 Wertpapiere aus anderen Staaten als' Sicherheit gegen ausgestellte De Positenscheine ab. Der letzte Bank bericht erregte den Argwohn dcs Bankbüros, und ein Examinator wurde zur Untersuchung der Verhält nifse der Bank entsandt. Diese hatte die sofortige Schließung der Bank zur Folge. Durch die bisherigen Un tersuchungen ist die staatliche Vauk behörde zu der Erkenntnis gckom men, daß die in der kleinen Bank zu Halsey beteiligten finanziellen Kreise, mit denjenigen identisch zu net sich, vom luftpolitischen Standpunkt betrachtet, dadurch aus. daß es das Herz stück Europas darstellt. Der gerade Weg von London nach airuila. von x,onoon nntfi ganstemttiwvel. von Varis nach Pe- tersburg, von Madrid nach Kopenhagen, von Stockholm naq airo suizri uoer deutsches Gebiet. Führt als die Lust fahrt, indem sie die gerade Linie an Stelle der bisherigen Seerouten setzt, den Weltverkehr aus neue Wege, io wäre ?t!'rti'irth berufe, infolge keiner graphisches Lage, Znseblichen Anteil an ? ctv:. i.iltj. iijni zu Btqinwu hju KUjmm gen Deutschlands lassen tl außer Frage erscheinen, daß eS imstande ist, die Auf gaben, die seine geographische Lage ihm stellt, in hervorragender Weise zu lösen. Der Flug des Luftschiffs Lodensee einem Tage von Bcrkt nach StoShoim und zurück, obendrein . bei ungünstiger Witterung ausgeführt, beweist dies zur Genügt. Nur in volle, Erkenntnis der ungeheuren Schwierigkeiten in der Be schakfung von Bau und Betriebskosten, in der Lähmung von Unternehmergeist und Zlrbeitskraft, unter denen diese Lei ftung vollbracht wurde, vermag man ihre ganze Größe zu würdigen. Sie beweist, daß Deutschland nicht allein vor dem Kriege und im Kriege eine der allererste Luftmächte der Welt war. waS uns die deutschen Luftstreitkräfte vier Jahre hin durch Tag für Tag vor Augen führten, sondcrn daß auch in seinem heutigrn Tiefstand daS deutsche Volk zur Luft ein überlegener Vorkämpfer der Kultur ist. Auf' Grund dieser Leistungen hätte Teutschland den Anspruch darauf, seine Luftsahrt zur Forderung der allgemeinen Kultur frei in die Wcü zu tragen. 9mt& htn Nerttt von Versailles ist Deutschland heute eine Anteilnahme am Weltluftverkehr. wie it nach den t er fmfl? b!iinbeieit Grundrechten der Lust aus seiner geographischen Lage und . . ' , .. e .vr"i.;jEi jemen nztungc ernmazse. grunviusii toffirt 55fuHtf,Islnb fcefifet weder die Lusthoheit im eigenen Lande noch hat ei Zutritt zum freie Lustraum. Der ZZriedensLertr räumt den alliierten Sinnen srankenlole Rechte der Luft fahrt in Deutschland ein und zwingt SVutHisMilj Wie Cuftoesefee der Entente mit TAr hcrn ttriedenSveriraa anae fi'DiTfne Luftfahrt - Konvention will außer de alliierte auch die eutralea Staate zwingen. Deutschland das Be J&ji iel Gebiete! zu dnNeten. sein scheinen, die für die Manipu lationon her Staatsbank von !?arao. N. D., verantlvortlich zu machen wal ren . Verfassung für Br!tisKJndicn. London, 21. Tcz. König George hat in einer Proklamation ein er höhtcs Maß Selbstverwaltung fük Britisch.Jndicn verkündet. Die Pro klamation betont, daß die. Verfassung auf der geschichtlichen Grundlage dcs Landes beruhe. Der Prinz von Wa lcö wird nach Indien gesandt wer dcn, um die neue Verfassung zu in MMricren. . ' FlgttcnbafiS. Waflzington, 21. Dez. Manne stkretär Daniels unterzeichnete eine Genera?Order,' wonach Zie Errich tung einer Floüenbafis in San Die go, Kal., autorisiert ist.( r Aus cineoln. Feuer brach aus im Tachstuhl dcs Hauses an der Ecke von 18.virnd H Straße und richtete Schaden am Dache an, bevor eS die Fsucrwchr lcute löschten. Die Ncbraska Blitzableitcr-Ge sellschaft brachte im Countygericht eine Klage ein gegen Harry Hcarlvcy wegen Judgment in der Summe von $$30.89, welche sie für Waaren so wie für eine fällige Note bean sprachen. Das Testament deS vcrftorbe nen John Forbcs ist im Distrikts gericht eröffnet worden' laut dem selben erhalten seine vier Kinder jedes $500, dcn Rest bekommt seine Witwe, Frau Samantha Forbcs. Die pcrsönliche Hinterlassenschaft be trägt $3.13. Im Tistriktsgcrich! erhielt Frau Sarah Grcn die Ehescheidung von ihrem Thomas durch Richter Shephcrd. Dieselben traten am 13. September 1913 in Firth. Ncbr., in dcn Ehestand: ferner erhielt fie die Erlaubnis, ihren Mädchennamen Aapp anzunehmen. Sie giebt an. daß er fie schon nach kcnnn vier wöchentlicher- Ehe verließ und nicht für ihren Lebensunterhalt sorgte. In einer Petition, welche im Tistriktsgericht von Fricda'McElwee eingereicht wurde, sagt fie, daß sie mit ihrem Edgar am 6. Dezember 1919 hicrselbst in dcn Ehestand ge treten ist; da sie aber ausgcfunden hat, das; derselbe zur Zeit drei lebende Frauen hat. will sie die Ehe für null und nichtig erklärt haben. Das ist ja der reine Blaubart! Robert Grccn hat im Distrikts gericht eine Klage gegen Harry und Muricl Lichty eingereicht; sie der langen Judgment im Betrage von $126.95- welche fällig sind für AdvokatcN'Ticnste. es wird irsienssant zu beobachten fein. w! di nnitralcn Staaten sich diesem Bcgchrcn der Entente gegenüber berhal n tn,.Thn tn! itt Recktscmvsinden sich 31t v,tUm rften es eti des WlterbundeS verhält, das gleichzeitig ine Rechts-;. grundsatz aufstellt und icn mir v"Len tritt; vielleicht, daß Deutschlands Lag! durch ihre Stellungnahme zu bessern ist.! Hierna, wird eulzcymno ant uiww ?swnlillk m richten baben: denn! Deutschland muß Luftpolitik treiben. Heute wehrlos dem Willen lemer ,cmoe , 7... c. r st.,..?fff,Trf unierloorzen un uwt dauernd beraubt, muß es doch das große Ziel im Auge behalten, sich Weltlufigel tung wieder zu erringen, muß dcn Ge fcnnf.iT Tfnffn lfTt!i. han die Bezichun- gen der Volker in Zukunft nicht nur zu Lande und zur l, lonvern aucy zur Lust gepflegt werden müssen. Es muk s;.a um fn mehr in d?r Erkenntnis, dass das schnell und verhältnismäßig billig z bauende Flugzeug für die gerauvie an delsslotte und für die geraubten und bc sehten Kabel- und F.-T.Ctationcn eine Ersatz zu vielen vermag, der auaz geeigrici ist, ewige Frachten und vor allem Nach, richten über Land und See zu andern Völkern zu tragen und dort von deut schem Geist und deuticher Arveir unoe , firmncn her Zick das Gift der IÜ??N' verbreitenden englischen Quelle nicht bei-' zumengen vermag. Die Grundlage, auf der Deutschland heute seine Luftpolitik auszubauen hat. ist freilich trostlos; daß das republika tiiM utfAItmb iefet erst am Anfang seiner Luftpolitik steht, ist mit ein Grund ; dieser trostlosen Lage. So rechtlos aber. . Deutschland ist. es fehlt ihm nicht a einer guten Waffe-für feinen luftpoliti- , sche Freiheilskampf. Diese Waffe liegt darin, daß einmal der bewußte Rechts bruch in leiner Maßnahme der Entente so klar zutage liegt wie in ihrem luft politisch! Vorgehen, und daß zum an dem der Wtttlustoerkehr ein Zusammen wirken aller Natione erfordert. Es kann nicht unmöglich sein, die neutralen Vol. ier zur Stellungnahme gegen die luft politische Willkür der Entente wenigsten! an ihrem Teile zu bewegen, wen Deutschland immer wieder seine Grund rechte zur Luft fordert und immer wieder betont, daß jedes Volk, daS sich dem Willen der Entente fügt, sich deS gleichen RechUbruchZ schuldig macht wie diese. Hierzu freilich gehört eine folgerichtige und zähe Luftpolitik, gestützt auf die Kenntnis des Wesens der Luftfahrt und getragen von festem nationalen Willen. Ob die deutsche Regierung diese Eigen' schaften bcstkt. steht leider dahin; noch hat sie sie nicht bewiesen. Als sie den Frieden doa Versailles unterschrieb, ha ihr luftpolitifche Kenntnis ebenso fern wie naZionaler Wille. Aufgabe des LolkcS wird e fein, seine luftpvlitischen Interessen zu erkennen wn ihn Vertretung zu fordern. Eine miWlkteUovklle Bo Salamou Tkinliter. Um ein paar Gulden zu derdie nen, saß ich die halbe Nacht auf und arbeitete an einer Erzählung, die mir durchaus nicht glücken wallte. Ich schrieb, strich auZ, schrieb, strich wieder auZ; aber daS Nichtige war cö nicht; und als mir endlich ein guter Einfall zu kommen schien und ich ihn niedergeschrieben hatte, ah ich, daß er von jemand ganz anier stammte und ich ihn in irgendcinein Buche gelesen haben mußte. ' Ich strich wieder au, denn eins innere Unruhe quälte .mich und eins Ctim me klagte mich n: .Denkst du denn, daß dieser Diebstahl'anderS ist als ein ganz gewöhnlicher? Hast du dich noch zu wenig mit fremden Federn geschmückt? Du bist ein ganz ge wohnlicher- Dieb, ein Missetäter . .. . ich wollte dich nicht 'immerwährend daran erinnern, weil eS mir Freude bereitete, wie du schwitztest und aus stachelnde Reden hieltest über Recht und Moral, die wohl klug zusam mengestellt, aber doch von einem an deren bgeschriebcn waren, so daß mm: es nicht inerkcn konnte . . . am meisten habe ich gelacht, als du eine Anklage gegen die Reichen und Besitzenden schriebst und die Armen und Verstoßenen in Schutz nahmst . . . später rietest du 'deinem reichen Freund, die Witwe mit ihren fünf Kinderchen au? der Wohnung zu ja gen, weil sie die Miete nicht bezahlen konnte, 'und dann nahmst du selbst die Wohnung ... du selbst . . Die Nacht ging ihrem Ende zu; eS wurde Tag. Uno ul, stand am Jen stcr und sah die lange leere Straße hinab. Die Häuser standen müde und schläfrig da; nur durch ein paar vereinzelte Fenster sah man ein Nackztlicht' brennen. Von irgendwoher klangen langsame leise Schritte, ein Einbrecher kam und ging, sein Schritt klang unsicher, hart und ha stig; endlich verlor c: sich um eine Ecke . . . und über, dieser Zruhen Moraenstille hing ein grauer Hmr mel; melancholisch. Diese tiefe Stille machte mich noch unruhiger, und während ich so ani Fenster stand und daS tote Leben betrachtete, sprach eine Stimme weiter: Einst warst dn ein Kind und ein kleines sechsjähriges Nüdelchen, das Kind der Amme deines Bruders, kam jeden Abend Zil euch, um seine Mutter zu besuchen. Sie hatte blonde Locken, ein blassss Vesichtchen und dunkle unschuldige Kmdcraugen, die venvundert in die Welt blickten und nicht begreifen konnten, daß seine Mutter bei deiner Mutter die nen und deinem Brüderchen zu tritt. ken geben mußte ... und warum ihr in solchen schönen Zimmern mit modernen Möbeln wohnet, wahrend seine Mutter mit einem kleinen Ee mach vorlieb nehmen und ihr Kind zu fremden Leuten geben mußte, die den ganzen Tag arbeiteten: der Mann in einer Fabrik, die Frau am Waschfaß, und die keine Zeit hatten, nach dem Pslegekind" zu sehen. Diese unschuldigen Angm wunderten sich nicht selten, daß du, obgleich, du erst sechs Jähre alt warst, immer so viel Geld hattest und dir dafür kau ,fen konntest, wag du wolltest; und dann durstest du den ganzen Tag herumtanzen und abends mußte ihre Mutter dir noch helsen, dich auszu ziehen . . . und sie . . sie bekam nur jeden Sonntag einen Cent von ihrer Pflegemutter und dafür mußte sie die ganze Woche hindurch allerlei Gänge machen und sogar noch bei der Wäsche helfen. Und wenn sie deS Abends zu uns nach Hause kam, mußte sie euch wohl mal deine Lack schuhchen zum Schuhmaäzer bringen und auf dem Zurückiveg allerlei für deine Mutter mitbringen . . . ach. dieses kleine Mädchen locktest du eiM auf den dunklen Boden, stachest sie dort mit einer Nadel in den Arm und schlössest sie dort ein, daß sie nicht heraus konnte. - Und während sie jämmerlich weinte, gingst du ins Länderzimmer zurück und tatst, als ob die ganze Sache dich nichts an ginge , . . Erst ein paar Stunden spater kam zufällig jemand auf den Boden und hörte das noch schwache Schluchzen de Kindeö. Man schloß ihm auf, brachte eS hinunter und objchon es ganz blaß vor Schreck war und noch nicht auf alle Fragen ' antworten konnte, wurde es obendrein von der Amme, seiner Mutter, bestraft, Und, wenn auch jeder wußte, daß du der. Schuldige warst, schlug man eich doch nicht. Ja, deine Wiitter brummte selbst noch, daß daS fremde Volk ihr Kind verdürbe. . Du wurdest alter. , Tu gingst aufs Gymnasium, und wenn deine Mutter dich so mit den Büchern unterm Arm dahinge hen sah, strahlte ihr Gesicht von Muttergluck. Und einmal brachtest du einen kleinen Freund mit, eiuen Schulkameraden, dessen Mutter sich das Geld vom Munde absparen mußte, uin die Schulbücher kaufen zu können. Er war schlank und bleich, hatte eine hohe Stirn und ein paar freundlich, verständig ttugen. Deine Mutter verabredete mit ihm, daß er dir bei deinen Schularbeiten mit helfen sollte. Und dafür bekam er deS Abends ein Butterbrot . , . und gerade kKitte sie ein junges Dienstmädcheir, daß du, als du eines Morgens aufstandest, auf dem Hose bemerktest . . . und du schämtest dich . nicht, die durch ihn Liebeöbriese schreiben zu lassen, die du ihr per sönlich übergabst. Ja, noch mehr. Da du wußtest, daß er von dir ab hängig war - (wenn auch, hätte er dir nicht geholfen, du bestimmt jede! Jahr sitzengeblieben wärst), daß du ihn mit den anderen Jungen zu sammen au'zelacht 'und verspottet; aber er schwieg still, weil er ver nünstig war und seine Abende nicht verlieren wollte . . ja, er blieb auch still, a!S du den Jungen lachend erzähltest, daß du ihm einen alten Anzug geschenk hättest . . . weißt du, obgleich er einen gkten Kopf hatte und alle Schularbeiten für dich machte. Und obgleich er die Härte des Lebenö wohl kannte und sich den Umständen anzupassen verstand, hat er es in dieser Welt doch zu mchts gebracht. , Er ist nun Äuchhalter, irgendwo und muß seine "alte kranke Mutter mit unterhalten. Vielleicht denkt er i schlaflosen Nächten an dich und freut sich trotz seines Unglücks, daß er sich damals nicht gerächt hat . . . dem sonst wäre er jetzt nicht einmal Buchhalter gewesen.' . ,.. Und du wurdest noch alter. Und in einer kalten Winternacht,, als deine Mutter krank zu Bette lag und sie dich unter Schmerzen bat, diese Nacht bei ihr zu bleiben, weil sie sich fürchtete, vor Verlassenheit imd Schmerze sterben zu müssen, schlichst du. obgleich du es ihr ver sprachen hattest, doch heimlich aus dem Krankenzimmer hinaus. Und während du dich in diesen traurigen Häusern bei gepuderteil Mädchens bei Spiel und Wein amüsiertest, gab deine Mutter, noch deinen Namen auf den Lippen, den Geist auf. Dein einziger, Freund schenkte dir Verträum und -bat dich, seiner Frau Gesellschast zu leisten: Da hast du sie einfach zu dir 'genommen, gelacht über alle seine Vorstellungeii und gelacht, al er wie ein Bettler dir zu Füßen lag, und dich auflehte, fein Glück nicht zu zerstören. Aber sage mir, warum haft du sie dann von dir gestoßen, als sie älter wurdet Weißt du nichts daß Fraucnherzen nur einmal im Leben-blühen und der Glanz nie wieder zurückkommt; denrr zart lind sie wie Frühjahröbku men, schwach und hilflos. Sie habe Schutz nötig gege Sturm und Un nietter, und wie' unschuldige Kinder glmiben sie starke Mannesworten . . . und wissen nicht, daß Worte Worte" lleibcn. , Warum hast du deinem Bruder das Erbe, das ihm zukam, fortge nommen? Du hängtest ihm einen Prozeß an und zeigtest einen falschen Wechsel deiner Mutter vor, daß er ihr noch Geld schuldig sei. , Und als er dcn Prozeß und das Erbteil der lorcn hatte und zurück wollte in daS fremde Land, wa feine Frail vcrlan . gend auf ihn wartete in der Hojf nung, daß sie nun nicht mehr so hart wie früher zu känipfcn yabcn wür den . . . wolltest du ihm nicht einmal das Reisegeld geben..,- .. .. ... Von der Straße her horte man bereits Schritte; Arbeiter gingen schnell vorbei, noch den Schlaf in den Augen. Frauen mit großen Körben riefeil ihre Waren schallend aus; und während allerlei Läden geöffnet wur den und die Kirchcnglocken zu läute anfingen, wurde der Himmel immer Keller und heller;' das Leben begann seinen gewohnten Gang. Das alles störte mich in meinen Gedanken am Fenster und darum setzte ich mich an den Schreibtisch; und auch hier' noch horte ich die Stimme, die wettend und scharf die lange Reihe.der Erinnerungen meines Lebens beendete: ....Ich hätte dir noch tausend mal mehr sagen können, aber ich weiß, du wich so unverschämt sein, s nbcZcheidcil und acmein. daß du deine eigene Seele bloßlegst und kür Geld verkm'.sst. Was ich dir diese Nackt erzählte, wirst du aufschreiben als Entschädigung f die Erzäh. lung, die dir nicht glucken wollte... Du wirst dabei vielleicht auch lachen, den du bist so. verdorben ' und schlecht, daß du dich nicht schämst,' dein TicntcS und Heilig ics lächer lich zu mache,.., Eme Fabel, Kuh und Schaf und Esel stritten. ' , Wer wohl trn znieg von snircn ,ei. Und die jfth begann mit Pathoö: Wenn wir Stü'jt rtiajt gewrsen. Wen die Milch dcn Menschen fehlte Hätt' der Krieger keine Kraft. Trauf das Echaf sehe melancholisch: .Ohne Woll' und ohne Kleider, Ohne Ctrümpf -.ini, ohne Stöcke Ginge, ach. der Mnsc.) u Grundl' , Doch der. Esel, der geschioikgen, . Fügte bei. fel,r überlegk: JSitnn die Csel nicht gewesen. Hätt' die Menschheit keiue Krieg. Ermutigend. , .Jetzt werd' ich Sie mal recht dumm sra gen, Herr NechisanwaU!" - .O, bitte, daran bin ich schon ge-wöhntl-, - v D Libörty Bonds d txunu. Wir kauft . dnkaufk Farm-Hhpothckcn Farm-LändercikN. Hschklassige Csrporatisns vonds. Mo schreibe rn unsere Liste. Inter-Stale Tille &' Moilgage Company Ginj National Bank Building, Omaha, Ncbraöka. SS&3S3S3E3 Jetzt ist die Zeit, L ' ' i ' deutsche Mark zukaufest! Der Kurs ist jetzt wiehcr am Stcigcn und man kann nichts Besseres tun, als dcn gekauften Betrag als Depositen in dcr Bank anlegen. 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