t, ZttMt Cmni Jrfllfif ?A ' Kf ic so mm ituiftif dj c Scrtfittung "in Ungarn: Mftaiinwl Seltpn.z Budapest, September. Als Ungarn feine Hoffnung auf die Großmut deS Westen! betrogen sah. als llar wurde, db die Sieger im Wett lrieg der jungen Republik keine Gnade gewähren wollten, daß das Land seine an Holz. Erzen und Kohlen reichsten Gebiete und selbst den ergiebigsten Acker boden verlieren müsse,' daß Hunderttau sende industrieller Proletarier in. Zu lunst vorn Hungertod bedroht sein Wüt den. gebar die nationale Verzweislung den Bolschewismus. Der Geist der Aus Innung, der. sich so elementar gegen hu Eroberungepolitik der Entente wanvle, Kalte unter dem Druck einer engen ßlaf senyerrschast längst tiefe Wurzeln ge schlagen. '!un wuchS im Volk mit einem Mal der Wille empor, zugleich mit der ffnmdkerrschaft da Joch der regieren. den 'Kaste abzuschütteln. Allzulange waren die Massen politisch und sozial , nlederaekialten und der Ausbeutung durch Magnaten und Kapitalisten aus; ociicku ncroc tu. oh t h ri.r49n tnnlSlnplUI ITlITIinfl DÖIIt man eS wagen dürfen, die Arbeitersrage sa zu vernachlässigen. Dort wohnte und arbeitete das 'Proletariat überall unter menschenwürdigeren. Bedingungen als -in --Ungarn. Den lusrouoicn ves zrapua 'liSrnuä hatte die politische Entrechtung de? Arbeiterschaft entsprochen. Die So zialdemokratie besaß noch, im letzten - ReichZtag vor der Oktoberreol,!on kein einziges 'Mandat, So stieg in den Mas sen die Gärung, die zur radikalen Um wälzung der bisherigen Herrschaftöver . Hältnisse führte. . . Die NcvolutionSrcgierung des Grasen - Karolyi ' hatt? diesem volllommenen Umsturz den Boden bereitet, hatte die 4t?c;z-,s hwnüfTft ä 8rrtPT VlUUl VUIVUVVt -VMgv. turn korrumpiert, Verwirrung in die Arbeiterschast und Auslösung in das SirnntlWr nktroaen. Sie hatte den beim ' lehrenden Truppen Versprechungen aus Landbesitz gemacht, die niemals erfüllt werden konnten und damit , ihre Begehr lichleit aufs äußerste gereizt, und als der Graf, den jetzt selbst seine einstigen An Hänger den bösen Geist Ungarns nen nen. aus dem öhaos. das er herausbe schmoren, keinen Ausweg mehr wußte, 1 legte er die Zügel der Gewalt in die Hände der Kommunisten und verschwand aus dem Land. So stand die klein: Gruppe der Kommunisten plötzlich vor der ungeheuren Aufgabe, das Land vor hm ÄK?nd. in den es u stürzen drohte, zu retten und so groß war die allgemeine Natlosigle:!, daß sich weite ftrfif, die niemals etwas von Kommu ,,isz fvitlm hpr Trührnnn der IllVtitUV .;i4.vti, Ul " O ihnen unbekannten Leute anvertrauten in der Hoffnung, daß diese das Zauber wort wüßten, das der Nation die Er lösung aus dem Unglück bringen könnte. Doch nicht nur die Unterdrückten und Enterbten im Volk, auch viele auS der t Schicht der Gebildeten und Besitzenden 1 sahen in de, neuen Lehre daS Ideal" der, Gerechtigkeit und glaubten an die Mög lichkeit seiner VerwirllichuneZ. Zu bc geisterten Aposteln des Kommunismus wurde vor allem die Volksschullehrer. Sie waren bisher die Parias unter den Dienern deö Staates gewesen. Mn wurden sie mit einem Schlag zum hoch sten Stand emporgehoben. In dieser, Würdigung der Volkserzieher wie in manchen Reformen des niederen und . höheren Bildungswesens bekundete sich CUst, der dem neuen System weit JiF Sympathien errang und manche äglichkeiten. die sich auf anderen - ien zeigten, als vermeintliche Be . " Momente des Uebergangs zunächst Aldbar erscheinen ließ. Aber es - ß stch bald heraus, daß die Schat . " f;n der neuen Ordnung weiter An, und. tiefer lagen, als man an zu erkennen vermochte und sie l n sich mehr und mehr aus unv ckten fckilienlicn auch die letzten i Stellen des Trugbildes, das vor , t kugen' deö Volles aufgetaucht war. j k war schon zur Zeit der Sowjet. ng zutreffend darauf hingewiesen . V daß daS völlige Versagen deö - Inistischen Experiments keinen ', igen Beweis für die Unmöglich -ner kommunistischen Staatsge " hast zu erbringen vermochte, da Z'rmirklichung der Idee mit dem an , Zalogischen Beginnen unternommen . '4', den Mangel zu sozialisieren, ?nd daS Land obendrein durch ein 4 ende Gebietsoeikiirzungen und die MliifAt Isolierung wie in einem 'lufiftoi einaeivannt war. Die, ' nach den weiteren Gründen des .menbruchS der Räterepublik sührt ' h'i Prüfung der persönlichen Eig bhrer Führer und der Methoden, ,lsie sich zur Erreichung ihrer Ziele ' .hu. Da ist dann zunächst festzu tii. dak unter den leitenden Männern th einziger war. dessen geistige Srnng sich v gewaltigen viroe 011 den gewachsen erwiesen hätte. Un n mehr 01 vreiig jucuisoeaui ,en saßen neuen .Schwärmern von rrr fflesinnuna ' 'und mittleren gleiten allzuviele Leute von zweisel i'r r moralismer und Intellektuellst e sknbüit. Die wellten wiilUcn leibst was sie imter dem Kommunist. und der Diktatur bei Proletariats chen sollten. Sie-wkiNfN minder iene Scblaamorte des Manismus in Massen und verbreiteten in den rti h! unklarsten Vorstellungen Von Ausübung, neuer Herrenrechte. Das Haupt der Nteregierung wia syin nicht all ein Werkzeug LeninS. ei slmütigter der rumsmen Bolimk iberrschaft aus vorgeschobenein Pc 'd?n er so lange wie monlich bt 1;n sollte, bis Nuszland Innerlich er. ' oder die Weltrevolution dem ?ui thn Werk zu Hilfe q?kommen wäre, siuB mußte die Rumänen angrei, 'ii um die russische Truppen am I stt i entlasten. Dieser Aufgabe ki .;?, wM Wm nfsfit ftt t,n ik,r ist sie rbrochen. Das nir u ' MLiiuii Mkniit rv k'er roten Armee ober beschleunigte lurz dek kommunistischen Regime!. it ungarische Kommunismus hat 'H arm an eigenea Lesae irwie sen. Er lebte vollkommen von den Lc ninschen Formeln, die er. schablonen mäßig und daher höchst widersinnig aus die ungarischen Verhältnisse anwandte. So entstanden innere Widersprüche, die noch vermehrt wurden durch die aus den Umständen der PraliS gebotenen Ab weichungea von den koinmunistischea Theorien. Die Notwendigkeit, die Ossi ziere der Roten Armee mit außerordent lich hohem Solde auszustatten, für Lohnarbeit ein Prämiensystem einzu führen, den kleinen Pauernstavd von der Sozialisterung auszunehmen. bei allen Maßnahmen geg?n das Kapital daS AuelandslapUal schonend zu begün stigen, und zahlreiche, andere Konzes sionen und besondere Rücksichten durch, löcherten das kommunistische Prinzip und entkräfteten seine Haltung. Ein kleines Beispiel mag die Methoden er, läutern, nach denen jede Produktion ins Sockcn geraten mußte. Ein Archi tckt hat drei große Fabriken zu bauen. Auf Anordnung de Amtes für Wirt rf. - if-il..-. tal.,v,H wi. m,.t. iuiuuuiuuimuiiim uciucu vic ouumi eingestellt,- da eine Zusammenlegung de.r drei Unternehmungen m urwagung ge zogen werden soll. 'Der Architekt muß den Bauarbettcrn die icienioizne wei tkk',blkn un verliert kein Vermögen. Schon ehe die Planmirtschast zur Durchluhrung gelangte, halte ne vas industrielle Leben crkckilaaen. Eines der wenigen Unternehmen der Haupt stadt, die nicht zu Gründe gingen, vas sich sogar einer starken Beschäftigung erfreute, war die staatliche Fabrik zur fceiMiina roter Vavicrstosfe kür Nlaa gen und potrintische Dekorationen. Aus Anlaß der Maifeier wurden für solche Zwecke allein etwa W Alillionen ro ncn ausgewandt. Vollkommene Des oraanisation erkakte alle Betriebe. In gz'nz Budapest wurden die Wasserlei tungcn reparalukoevurstig. 'ciemano kümmerte sich um ihre. Instandsetzung. Die Menge deö auf diese Weise vergeu deten WasserS beträgt heute noch 40 Prozent. Dabei ist das Wasserwerk aus Kohlenmangtt zur stariten Beiazran kung dcS, Konsums gezwungen. n . v . . x c .'.s:,.. i,a ven Miucucui uuuj un viuiiuujuii Stillstand der Produltion ihr hohes Einkommen gesichert blieb, machte sich eine zunebmcnde ArbeitsunluU breit. Allgemein verloren auch die' ethischen Werte deS kommunistischen Jveais.m der rauhen Wirklichkeit rasch ihren Glan,. Die Wablen üum Sowietkon qreß wurden mit den gleiche Mitteln tkrupelloier Beeinlilli,ungcn ourge führt, die auch das bürgerliche Paria ment in Unarn von iebcr zu einem Produkt der Fälschung gemacht hatts. Da es aber trotz allen laazenicyasien nicht gelungen war. die kritische Stimme deS VollegemiZfens aus dieser Parodie einer gesetzgebenden Versammlung ganz auszulchlietzen, lchiate eia zcun ven Kongreß kurz entschlossen wieder heim. So trat auch bei diesem Akt der Selbst Herrlichkeit deutlich zu Tage, daß es sich bei der ungarischen Sowjetrepublik schließlich nicht mehr um eine, Diktatur dz UlroletariatS durck, seine aewa'hlten Vertreter, sondern um die ,GewaltherrxS Ichast einer kleinen Gruppe machlyung riger Leute handelte, die sich mrt so rücksichtsloser auf ihrem Posten zu be Häupten suchten, je heftiger sich der Wi derstand gegen ihr unheilvolles Treiben regte. JedeS Votum, das in den zahl reichen Kundgebungen und Versamm lungen sur die Regierung und den Kom munismus abgegeben wurde, war mit dem Gelde der unermüdlichen Noten presse erkauft. Große Summen wurden aufgewandt, um die Presse Ungarns, so weit man ihr noch das Leben gönnte, und die öffentliche Meinung des AuS, 'landeS für -die Sache Bela KunS lind seiner Genossen zu gewinnen. AuS allen Mitteln des öffentlichen LebenS grinste immer schamloser die Fratze der Kor. ruption. Gegen Ende der Rätezeit gab eS kaum noch eine Behörde, bei der -nicht durch Bestechung jede Begünstigung er reicht und jede unerwünschte Verfügung rückgängig gemacht werden konnte. ES war, als ob vor Einbruch der Sintflut alle, Beteiligten ihre Taschen füllen wvllten, und nachher irgendwo in unge starker Ruhe die Segnungen ,deS Ka pitals zu genießen. Nocham letzten Tage der Rätereaierung sandte der Voiksbeauftrakte für das Finanzwelen. Belg Szekelq. einen Melnn, den er als einen gewissen Karl Mayer aus Pforz heim ausgab,' zur Ungarischen Allge meinen Kreditbank mit der Weifung, daß ihm Juwelen im Betrage von einer Million' Kronen ausaebändiat werde sollten. Der als Beauftragter der Geldinslitutszentrsu anwesenve r. JuliüS Berger weigerte sich, dem Be, ikren deS skinanzbeauktraate statt!. neben nd verlanate eine Anordnung der Gesamtiegierung. Obwohl Szekclq dem Dr. Berger mit Erschieszen vrogre. gelang eS diesem, den Raubzug zu ver eitcln. Der angebliche Mayer auö Psorzyeim empuppre ncq ai in ra dank aut der Schutzwache dcS Finanz beauftragten. Die ReckitSvfle bot In SowZetun garn keinen Schutz mehr gegen den zu nehmenden Verfall der Sämtlichen Mo lak. Die Justiz wurde sogar mehr und mehr selbst zum Werkzeug terroristischer Machtanwendung. x In den ersten Wo chen der Räterepublik wollte ein obsck, tikk Veobalüter der Revolutionstribii nal:n noch .ein gewisses Streben nach Gerechtigkeit' nicht bestreilen. Sie gin gm auch in der Tat im Ansang mit Bluturtcilen sparsam um und sprachen sie hauptsächlich nur gegen Plüiderun, gen und, schwere Störungen ,der Sich.'r heit aus. Doch bald versuchte die Räte regicrung. einmal auf dcr abschüssigen Bahn angelangt, immer unbedenklicker sich durch Folterungen unv Hinricy jungen ihrer Gegner über die wachsen den inneren SckimZeriakeiten binüberzu, retten. Die volle Wahrheit über die Schreckenstaten Tibor SzamuelyS und feiner Gehilfen ist noch nicht authentisch festgestellt. Die Voraussetzung einer historischen Prüfung wird heute noch durch eine blutrünstige Legendendildung setrübt..die jich um die Veichelzmue ae legt hak. Die Angaben Mrlässiger Gewährsleute über die Zahl der Opfer bei TenorikmuS schwanken zwischen einigen hundert und etwa tausend To ten. Schon aus- der Verschiedenheit und Unbestimmtheit dieser Angaben er gibt sich, daß sie durchweg mit starkem Vorbehalt auszunehmen sind. Wenn auch mit der Zeit au! den meisten Verkllndern einer neuen Frei heit und Menschlichkeit raublustige und blutgierige Tyrannen geworden, waren, hatte sich doch bei einzelnen Vorkam psern des Kommunismus die Ueberzeu, gung von der Heiligkeit einer iveltbe glückenden Misston , lebendig erhalten, ober sie vermochten die Reinheit ihrer Anschauung nicht mehr zur Geltung zu bringen, odei wagten nicht mehr, sich zu ihr zu bekennen, auö Schwäche oder auS Furcht vor dem Terror der angeblichen Gesinnungsgenossen. Sie wußten, daß diese sich zu Unrecht Kommunisten nannten, und daß deren Treiben mit wabrem Kommunismus nicbti mebr ae mein habe. Dgch sie mußten die Qual ,hrer Enttäuschung schweigend mit allen lenen traaen. denen das 'aroke ?!deal einer neuen Gemeinschaft für' Immer in einem Meer von Blut und Ecymacy versunken sifiien. Untat allem Unbeil. das die abenteuerliche Episode der Räte diktatur angerichtet hat. ,st es ielleicnl eine der übelsten Folgen, daß das un garische Proletariat daS Vertrauen auf den Wea ,ur eioeAen Emanzivation ver loren hat und nun wieder in Gefahr ist ein Spielbau der widerstreitendstcn In teressen zu werden. Die Arbeilerscoast wird nach dem, was sie erlebt und er litten hat, schwerlich je wieder den Lockungen des Kommunismus versallen. Aber s'cbon ist die klerikale Reakiien da bei. aus der Empörung der Masse über die falschen Propheten, die das tausend jährige Reich verkündet hatten, 'ür die Zwecke ihrer selbstsüchtigen Politik Ka pital zu schlagen. Ungezählte Mitgl, der der freien Gewerkschaften strömen den christlichen Verbänden zu. Ändere werden wohl, da sie an dcr Macht dir politischen Organisation verMisein. unter dem Druck eS kommenden Hun aerelendS der Anarckiie in die Aeme ae trieben. Die sozialdemokratnch. Partei aber tr.'z t mit die Schuld an de? poil tische,' EuI'.vulZ' ung der Arbe trklaffe. Die JZchrz-lhl ih'ee Führer a in den entscheidenden Stunden besinnungslos vor dem kleinen Haufen der Kommu nisten kapituliert und die bis dahin gut disziplinierten Massen mit fliegend' ffa?,,n aus dem Laacr dr Demokratie in das der Diktatur geführt. Sie hät Un wissen muffen, daß die Ueb-r!wgung des Leninschen Systems .,uf l,'grn die Selbltvernichtung ,d?r A ,-,-!tcr,a,a;t ve deutete. Die sozialdemokratische Partei hat ihre Sünden gegen den Geist der Demokratie und les So,".l'.em!iZ mit dem Verlust ihrs garun Einflusses büßen müssen. J,tzt mv'te sie reu mütig umkehren und ihre versprengten Anhänger von neuem auf dem Boom ihrer ' alten Prinzipien sammeln. Sie tkäat wieder- ibren alten Namen, den sie während der Nätezeit mit dem einer sozialistisch kommunistischen" Pariel vertauscht hatte. Aber wird die Arbe! terschaft die Partei auf diesem Wege der Umkehr begleiten? Wird sie sich von den Erschütterungen erholen, die ihr die Haltung grundsatzloser Führer zugefügt hat? Jetzt, wo die isoziaivemoirailk tick, ausrasfen will, um die schweren Feh ler, die sie erkannt hat und die sie be reut, wieder gut zu machen, hat der weiße Terror der Reaktion im Lande die Gewalt an sich gerissen und legt mit der llnr,rl!una all ttreibeiten und der grausamsten Verfolgung aller politisch Mißliebigen jjde Agitation sur 'ineis Mirslia, Vt berufenen Arbeit's organisationen lahm. Es bleibt der" ungarischen Sozialdemokratie tm Au genblsck nur die Hoffnung auf die kiilfe der Entente, die sich in den Pariser Per h'Mungen über öle innerünaarilche Krise bemüht gezeigt hat. der Social, demokrotie eine Vertretung im Kabinett zu erwirken, um sie dadurch wieder zu einem Machtfaktor im Staat, zu mi chen. Die Frage, ob e? gelingt. der k zialdemokratischen Partei Ivieder ,ur Geltung zu verhelfen, ist nicht nur für daS Schicksal des ungarischen Proleta rlots, sondern auch sur die Möglichkeit einer Politik der fortschrittlichen Ent Wickelung und des friedlichen Ausgleichs in Ungarn von allergrößter Bedeutung. Da' aber in den radikalen Kreisen die 11fcinii nrttoirkt. dak di? En tente ihren Feldzue gegen Sowjetun garn nur im Interesse ves lniernano nalcn Kapitalismus geführt Habe, ist hbf Nrntekiion. die der Sozialdemolia ist von Paris her zuteil wird, geeignet, k, N't,i M der unentwegten Ovdo sition den letzten Rest des Kredits zu rauben. Der ungarische Voztalismus mft fcnfipr iu seiner Rechisertiauna und Selbstbehauptimg den Beweis erbringen, daß der Geist einer zieioeivuiziei, , zialdkmokratischen. und demokratischen Politik unter -den VTrümmern. die der bolschewistische Brand geschaffen hat, nicht begraben ist. In Trcöscn angeblich ein sSlsarzcsKabiüctt. ES überwacht Auell?ndSpo.st nnd dcr. hindert Kspiialsflucht. , (El,j!fl .. SS. Okt.) , DaS .Berliner Tageblatt" bringt in feiner Sonntagknummer in auffälligster ' Aufmachung Mitteilungen über ein fchwarzcS Kabinett in Dresden', worin festgestellt' wird, daß in DreSdeg eine Ucbcrwachungsstelle für den privaten Auslandspostverkehr zur Verhinderung der Kapitalsflucht inS Ausland besteht. Alle nach Oesterreich gerichteten deutschen Briefe werden über Dresden geleitet und dort geprüft. Diese Maßnahme hat sich al außerordentlich zwtckmäßigeZ Mittel zur Aufdeckung von Kapitalschiebern er wiesen. Vollkommen unverständlich ist uns daher, wi ein dzr Regieren g. $ V , Mclned von. Von Gits ' (berliner lag,) . Der deutsche Osten bat ,.ch ühtx allzu ' C . . k . ! ,' . . Qs4 nt.fc (iM g.ige Acuirauic un wi- sialtung durch daS reise Mitte! und Westdeutschland nie zu veiiagen vrau un. 'Da auviinteress. bezoa sich in der Regel auf die Ergebnisse der Ernte tn Korn und arionein, mn ein i Dtim hn 0T.eTtn tu verlorae baiie. Im übrigen fühlten -die meisten Bewoh. ner eö iillesilanvs wenig eriangkn, mit ten Deutschen im Weichselland und jenseits davon in Bcziehuikg zu treten, i, ni Londlibast östlich der Oder. von einzelnen w..'igen Plätzen abgesehen. blieb dem Reiseverkehr unenivear. a hin fuhr der kücstdeutsche nur. wenn er dort kscbLstlick, ,u tun hatte. Dcl st. deutsche Teil deS Reiches mit den schön geliauten. unablässig aufstrebenden Städten und mit ven seinen Aaiurrci zen ihrer Wälder, Wasser und EinödS KAU Kar Tim besser kstellten westlichen Teutschland verborgen. Etliche Ver suche, die von ontgsurg unv Auennein gemacht wurden, um .ai Interesse für Ostdeutschland zu heben, verwehten in dem breiten LebcnL-RhyIhmus deS well elöischen LandeS. Ostdeutschland blieb mit seinen schweren Kulturausgaben sich selbst überlassen. Jetzt, wo die pollti schen Folgen deS Kriege! den vielleicht wertvollsten ostdeutschen Gau den Po len überantworten, da ist endlich die Teilnahme für die Heimat jenseit der Oder und Warthe erwacht. In den Ta gen deS Abschieds ist das Gefühl der Zusammengehörigkeit zwischen West und Oft ans einem lauen Jnieiesse zu einem starken Band geworden. Viele eilen in letzter Stunde in. das Weichselland, um es anzusehen, he 'Z polnisch wird. Der erste Besuch ist somit gleich der Ab schiedSweg. Mögen die zurückbleibenden Ostdeutschen aus der neugewordenen echten Teilnahme sür ihre Not Stärkung und Hoffnung schöpfen. Mehr kann ihnen daS niedergebrochene Reich zu nächst nicht geben. Aber durch tatkriif, tigcS Mitfühlen und Mithelfen kann eine erträgliche Lebensform für die enteigne ten Gaue, kann die Bewahrking des deut schen Charakters in den abgetretenen. 'Teilen eingeleitet werden. Es ist ein altberllhmtes Kulturland, der W e tth s e 1 g a u.mit bodenständigem Deutschtum, das kernsest ist und am lieb sten die politische 'Wendung der Dirge mit eigener Krast zurückgehalten hätte. Den sichtbaren Spuren der. deutscben Ordensleute Ind die Deutschen der Neu zeit gefolgt Sie haben aus den lange Zeit polnischen Wiichsclstädten blühende Gemeinwesen gemacht, in denen dK Deutschtum borherrscht. - Des kan7 nur der richtig einschätzen, welcher die Schwierigkcit:n de Emporr!ng:nS in dem an wirtschaftlich wertvollen Fak:o ren so armen Ostdeutschland kennt, hier', wo selbst manchmal die N ,tur lie der das Stagniere. als Weiteren Iwick lung zu wünschen scheint. Der stolze, breite Strom nimmt keine Rücksicht auf die wirtschaftlichen' Wnsche seiner An ' wohner. . Sein, graugelben Fluten wirft er mit Heftigkeit, durch das Tal. so daß sie oft. die ganze grüne Talebei unter Wasser fetzen und die Städte sich in gemessener Entfernung uiif dem obe ren Talrand Einbaue müssen. Die Ur kraft der dreimal längeren Steppen, ströme von Sibirien zeigt die Weichsel, auf deutschem Boden., Hohe Deiche däm men den Waffen, einen mehr als ein Kilometer breiten Raum ein. Dahinter liegt auf den von den Brakwassern be fruchteten Talstreifen fett Polder, der schwere Ernten bringt. Ansehnliche Höhensäume begrenzen da! insgesamt oft ziemlich eine Meile breite Tal. Ge gen Westen und Osten flächen die Hö ben hinüber in die Kiefernwald-Hoch ebene dex Tucheler Heide und indaS hohe Seenland von .Südostpreußen, Am hohen Rand der Rinne, die die Weichsel schuf grüßen die deutschen Städte. Mit der westlichen. Weichseluferbahn geht S auf einem kiefernbewaldeten Hö henrand hin zum Brahetal. Bei Brahe münde verläßt die Weichsel in einem auffällig scharfen Bogen des Urtal. durch dos si ehemals, dem Läufe der Netze. Warthe nach, in daS Utcd, in das EberSwalder Finowkanalgebiet und zur Elbe gelangte. Ein starker Höhen rücken begrenzt die nördliche Seite die se? TaleS bis zu dem den' Berlinern wohl bekannten Choriner Bogen. Die Weichfek wendet sich also unter der riesi . 12V) Meter lanac Fordoner Bo genbriicke nach Norden. Aber sogleich erglänzt an ver unrersien raye uno noch im Antlitz dcS großen Stromes B r o m b e r g. Die Hochburg für das Deutscht der Provinz Posen ist immerhin nahestehendes Organ wie daS Berliner Tageblatt" diese vortreffliche Einrichtung gewissermaßen zu tziskredi tieren sucht, ES sollte doch vielmehr Ge nugtuung darüber empfinden, daß auf die In Dresden aellbte Weise den schänd liehen Kapitalschicbern ihr trauriges fnhtni- nrlrnl w!kd. Unskk ErslailNeN , , n , 1 :i ' i -i über die Haltung bei Verl. Tgbl." wird übrigens von der .Teutschen Allg. ta.. geteilt. Dies, schreibt, zweifellos nicht ohne Fühlungnahme mit den amtlichen Stmen- ' " . " DaS .Berl. Tagcbl." veröfsentlicht un ter der Uelitrscbriit: .DS cdwarze Ra binett in Tresdea' ein Interview über bis Poflüberwachungsstclle in Dresden. Es ist nicht recht verständlich, warum !!kr ein derart! bekannte und den ae setzlichen Bestimmungen entsprechende Einrichtung so sensationell berichtet wird; Die Postubcrwachungk wie sie in Trcs kn nt anderen Städten DeutlcklandS ausgeübt wird, dient allein dazu, dcr Kapitalflucht Schranken zu' ziehen. Die Einrichtung hat in zahlreichen Fällen auzaeieickinete Eraebniise ezeitiat. ES ist deshalb zu erwarten, datz sie auch über den 31. Dezember hiest! Zahrcl hmauö velbegaltenirird' ' der Weichjel. Grssch. Bromberg gewesen. ES hat sich in den letzten Jahrzehnte prächtig entwickelt. Großstädtische GtschäktLstraßen. Park anlagen, .Schmuckplätze. Wohnviertel machen die wenigen Reste auS der Klein stadtzeit. die einzelnen niedrigen Häuö ch. in den Hauptstraßen, schon fast zu lokalhistorischen Merkwürdigkeiten. Der Betrieb am Theaterplatz. die Auklagen in den Geschäften, die umfangreichen Ratn hti Nabnkoks. tit Eisenbabn direktion. der Post, der Schulen us. zeigen, daß Bromberg. daS nach Ein gemeindung der Bororte Großstadt ,wird. diese Würde rechtfertigt. Durch einen Ausblick von den Höhe am Wiß mannturm in her Stadt oder bei dem wuchtigen Wahrzeichen de Deutschtum, beim Bismarcktur.m, übersieht monierst die Größe der angehenden Großstadt und ihre reizende Lage an den Wald höhen der Brahe. Ein neuer Groß. siks,ibtme um'bt die kleinen, idvl lischen Parkschleusen deS alten Brom berger anais, ver aus ver garienrei chen Stadt seinen Weg unter dem dich, ten Laubdach hoher alter Baume be gann. Der Abschied von Brombcrg wixd unS besonder! schwer fallen, ihn wird nur die Gewißheit erleichtern, daß diese Stadt dem Deutschtum nicht ver loren gcycn rann. - v N! ab M linken WeichseluferS entführt uns auS allen Betrachtungen hur, K, Ssstnlhiflne. die Brombera ein hüllt, schnell nach der Höhe bei eres pol und dem levyasken iroensilaomien SckweK. daS erst iu Zünaster Zeit durch den' Wcichselstrom zu einem weiteren Ausstieg an der Useryoye genong, wuroe. Bon ' Schönau bei Schmetz leitet eine FahrvtrbmrMg hinuoer nacy u i m. bet siBrfistoeltaenen der Weichselstädte. fei meitbin winkt. Der Ueberaana über den Strom zeigt die Schwierigkeiten deS Weichseltales. Zum diesseitigen Deich führt eine -Dammsirasze vurcq oii uoer kknikt Miesen und Gelder. Dann solat eine Wagenfähre über ein breitcS. schnell fließendes Altwasser, varan icyi,ci kick wieder ein Stück StraKe. das bei Hochmasser , (wie in diesem Sommer) von Fuhrwerken schwer erreich! wiro. Danach trifft man erst die Hauptfähre iid'r den Strom mit seinen schwefel gelben Wassermogen selbst. Drüben ist man aber nur Bet grozzer iroacnqeu auf festem Land. Bei Hochmasser muß man eine Raynsayn unierneqmeu. Dann ist man endlich am jenseitigen imh am iu& der, 5iökie. aus der Kulm thront. Mit der Erbauung eincS Brückcnwkgcs Sszonauscyme?-nuim' können die Polen, ebenso wie bei Mcwe. wo die Dinae ähnlich liegen, ein gutes Werk tun. Aber waS die Deutschen nicht zuwege brachten, wird auch den Nn??n nickt acllnaen. Nack Kulm, des sen Höhe landwärts durch' Gründe ab gespalten ist, steigt man aucq von ver Wasserseite durch daS Tälchen empor. Oben betritt man die verkehrsreiche Hauptstraße der ' aufstrebenden, schon teilweise mittelstädtischen Kleinstadt, die zu dem breiten Markt mit dem alten, interessanten Renaissancebau des Rat Hauses inmitten unix zu den gotischen ' Ordensbaulichkeiten weist. Eindrucks voll , ist der AuSblick von dem hoben Stadtaltan über das breit Stromtal hinweg mit seinen Wassern. Wiesen. Feldern und Auenwäldern bis zum Bahnhof Terespol und zum Schloßturm von Graudenz. Auf bet Weiterfahrt nach Grauden, zu blickt noch lange burgartig das Städtebild der Weichsel ftadt Kulm. . Bei G r a u d e n z ist der Strom rubi ger.so daß sich die Stadt brekter hinla gern konnte. Ali wichtiger Jndustrieplatz. einer der wenigen in der Provinz, als Eisenbahnknotenpunkt hat sich Graudenz gut entwickelt, so daß bald das halbe Hunderttausend der Einwohnerzahl er reicht ist. Die Stadt ist vielfach neu zeitlich gebaut. Der Schlohberg mit dem hohen Ordensturm, die Festung, ein Sinnbild ' treu ausharrender Zähigkeit auch in ärgster, Bedrängnis, und die beiden großen Strombrllckcn bilden reiz volle Ziele sür den Besucher. Weiter stromab erblickt ma schon vom Grau denzer Schlohberg daS ähnlich wie Kulm gelegene Städtchen Neuenburg auf dem. linken Hochufer. Auch dieses aufblühend Ordensstadtchen fällt ebenso zu Polen, wie da nahe der Wontauer Spitze, wo das Wcichseldelia beginnt, sich aufbauende Mewe., Zwischen dem wuchtigen Ordensschluß und der alten Ordenskirche gruppiert sich de? Ort. Das Kaulbachsche Gemälde .Zu .Gott" soll daS wirkungsvolle Stadtbild von Mewe als Hintergrund haben. Vor Mewe erhebt sich drüben Maricnwerder, großartig anzuschauen mit seinem fünf bogigen Danskcr und seinem Ordens frtin heil mit dem Dom eine bedeu tende Baugruppe auf dem östlichen Steiluser bildet. Die Regierungshaupt, stadt Marienwerder. gut gebaut auch in ihrem Bahnhos und geschäftsreich, ge hört zum Abstimmungsaebiet, Sie wird unS auch politisch bleiben, Von ihr aus wollen wir die anderen Weichsel städte, die. unter Fremdherrschaft kom men, grüßen. Irssten und kftizen. ' , Noch ist, die Reihe der WeichsclstLdte. von deren Besitz wir uns vorläufig tren nen müssen, nicht erschöpft. Eine der wichtigsten wird unS im Unterlauf 'deS Stromes entrissen. Es ist Dir schau, dienerte in das deutsche and im Osten. Jeder von uns, dcr einmal draußen Im Osten weilte, ist durch Dirschau gekom wen. ist über die gewaltigen Brücken gefahren, die mit mehr als ein Kilometer Länge den Strom deS Ostens llbcrfpan nen. Die älteren von unS sind noch über die von burgartigen, gelbbackstei nernen Aufbauten bekrönte, achtfcld rige Gitierbrllcke gefahren, an deren stadtfeitigem Eingang ein schöner Lrllk kcnkops mit Darstellungen zum Bau und zur Eröffnung des Werke? -errichtet ist. Jetzt dient die Brücke dem Stra , ßenverkejr. 1890 wurde für den Eisen Seröilclie Lnlhüssungen. Don 5c. arl Macchl-, Astschafter a. X. Vor mir liegt ein Buch oder viel, mehr eine kleine unscheinbare Broschüre: KriegSursachen' von Doktor M. Boghit chevich, ehemaligem serbischen Geschäfts träger In Berlin. Ich lese und staune staune Immer Mehr. Ist S den möglich, aus den Reihen unserer ehe, maligcn Feinde ersteht ein Kämpe der Wahrheit! Während der Geist der Lüge. deS Has seS, der Verleumdung noch überall keck das) Haupt erhebt, während in den Län dern der Besiegten, wie das ja meist so zu ;ehen pflegt, in Heer von mehr oder weniger Eingeweihten von Bethmann biS, zu Nowak herab ' einen Entschul digungsfeldzug in Szene fct, tritt aus den Nebelschwaden, die allerwärtS unse ren klaren Ausblick hemmen, ein einfacher serbischer Diplomat hervor, der sieben Jahre, vor und wäh-end tzes Krieges, sein damals kleine Lnd im Deutschin Reiche vertrat, Und beleuchtet an der jfirtTib niitfiftitifckct Dokumente und ver sönlicher Ersahrungen die Politik Ser biens im engen Zusammenhang mit jener Rvßlands in dieser ganzen Epoche von der Arinezionskrise durch die Bal kankriege zum Weltkrieg. ; Ausgesucht ein Serbe war eS. der zu einer Zeit, wo noch alles gärt und brodelt im Hezenkeffel der aus ihrem Gleichgewicht gerüttelten Menschheit, den Mut ausmachte, wie er selbst in feinem Vorwori sagt, des,' Gegnern Gerechtia kcit widerfahren zu lassen".. Endlich ein Mann, der ruhig, sachlich, klar, vor urteilslos und unparteiisch die Entwick lung der Dinge mit historischem Weit blick schildert, wie 'sie sich ihm als Mit erlel'tcs darstellte und zu unumstöß licl , Schlüssen auä dem Altenmaterial formten, das ihm zur Verfügung steht. Vom Berliner Kovgs ausgehend, sehen wir den Autor die russische Politik in k'schteitcn'ö enger werdendem Kontakt dtfi der serbischen Großmannssucht durchforschen. Mit zunehmender Spbn nung gewahrt mag da3 Netz von In trigen, das von Petersburg auS gefpon nen wurde, immer mehr seine Richtung wechselnd indem der Türkei ' die Schlinge schon über den Kopf geworfen war und es galt, allmählich die Einkrei sung des gefährlicheren Gegners, der dsterreichisch-unganschen Monarchie, vor zubereiten.' . Das Buch enthält auch manche, oft gewiß berechtigte Kritik dcr damaligen österreichisch-ungarischen Politik, es ent hält manche Detailangaben, die der Ver fasse? nur erzählungswcise wissen konnte und deren Stichhaltigkeit bezwei fett werden kann; indeZ niemand, der dasselbe srne ira" als ernsthafter Wahr heitZsucher liest, kann es aus der Hand legen, ohne von der systematisch fort schreitenden Wühlarbeit der russisch-scr bischen Diplomatie durchdrungen zu sein, mit dem Ziele, Oesternich-Ungarns Eri stenzwurzeln abzugraben. Niemand auch, so scheint mir. der daS Werk in diesem Geiste liest, kann aber dann auch die Frage unterdrücken, ob es denn möglich war. eine solche jahrelange bewußte An ariffstätigkeit zu verhindern, ob es denn schließlich für ei in seinem Bestände be drohteö ReiS, das noch halbwegs Le benskrast in sich fühlte, möglich war. einfach' aus seine Weiterexistenz zu ver zichten? ,Denn das hatte man ihm schließlich zugemutet. Ein großes Reich verschwindet nicht sang, und klangloS von delc Bühnk der Geschichte schon gar eines. daS sich seit Jahrhunderten in mehr als einer Hinsicht als ein Kri stallisationspunkt für zahlreiche Völker ahndienst die sechsbogige, von Doppel paraboltragern gehaltene, lmxosame Eisenbahnbrücke eröffnet. Beide Brllk Ien schließen an den Bahnhof an. der als Kreuzung der beiden östlichen Hauptstädtebahnen Berlin Königsberg und Posen Bromberg Danzig stets verkehrsreich ist. Die Stadt ist hübsch, sauber und neuzeitlich gebaut, hat Stadthallt Und Stadtgarten. Sie wird den Polen sehr gefallen und ihnen zei gen, waS alles den kongreßpolnischen Städten fehlt. . Eine leuchtende . Kette, blühender Städte geht mit dem ' Wcichseltal verloren: Thorn. Bromberg, Kulm. Schwctz. Neuenburg. Mewe. Dirschau. Auch Danzig. auch noch zür Weichsel zone gehörend, scheidet aus dem Reichs verband. Nur Marienwerder bleibt deutsch an der Weichsel selbst und dazu an der Nogat Machnburg mit dem Mei perbau der Ordensschlösser, mit dem glanzvollen Burgschloh der Hochmeister des deuilcken Ritterordens. Sie müssen uns immerdar mahnen, daß wir den deutschen Brüdern und Eschwestern. vie schuldlos unter Fremdherrschaft gekom mer finK' Ret mit ISk lind Hilf 6Ci tofhtn f? knNn tinS finffert lassen, dak i" ""V.." t" " n inet anderen Zett die deutschen Weichselstadtk. wieder trt die eimak zu rückkehren. - . ; : T h o r n. daS kraftvolle StädteSild mit den rotbacksteinttnen Zeugen aus der Ordens!! am Strom, mit den al!kN Kirchen, dem an!l. ...l RatdauS und dem Artukbok. erfreut mmcr den Reisenden, wenn er auf der- mächtigen Brücke diesen SÄuisel für daS aanze südlicke West und Ostpreußen berühit., Die Standbilder Hkimonn von taim und ermann Balls an den Brücken. köpfen und V.t eilen und neuen Baiüe dcr Stadt selbst werden ihre kllnftiarn voliiiscbkn Akükek an das wS deutsch Arbeit geleistet hak erinmern. Tharn hat sich, seitdem es über den engen ffc ti,:n?ailr!ll M debnen konnte' fett ent Wickelt. Großstädtisches Lebcn pulstet in den Straßen. Mit Staunen wrdcn die Volen. km blick auf iör Balzn hofselend sehen, daß Thorn außer sei nem siilicbkn. erkebrsreichen Haupt babnbos und der Station ThornStdt noch einen zweite Hauptbahnhof hat, den schöffgebauten Bahnhos Thorn, Mocker. wo die WiMichseWbahn aozivli? splitter irwiesenhatle. ES hätte gewiß viele! anders gemacht werden können in der jahrzehntelangen Umformung dcr Monarchie im neunzehnten Jahrhundert, ei hätten daraus Modifikationen in der aefchichtlicheit Entwicklung entstehen, c , hätte vielkicht ein Neuausstieg angebahnt ' werden können: wenn aber inmal d?e Niedergang unvermeidlich war, durch Selbstmord hätte Oesterreich , Ungarn nie geendet: und daS ist es, waS diH gen dem alten Regime zutrauen, welche an demselben kein gutcS Haar lassen, welche sich tn giftgeschwollcnen Auslas sungen in ihrer Press' nicht genugtun können und welche dabe, vergessen, das, sie geradeso vor dem Richterstuhl der Ge schichte werden erschein und erst noch den Bewei werden erbringen müssen, ob etwa ihrer Rzgierungsku.ist in Patent zuerkannt werden kann. Im engen Rahme eines TagSlattek lassen sich die vielen interessanten Lichter. die die Broschüre des Herrn Bogyitcye- vich auf die Geschichte der letzten zei, Jahre wirft. nna'iek-.? beriiuiea. Darum eben verdient sie wohl, daß ein irößereS Publikum auf dieiekt'e auimerk 'am werde. DaK ihr Erfcheimn riekn 'ehr unbequem sein mag, ist : selbslüct ländlich. Si stört empfindlich die Fe, Ngkeit deS künstlichen GebfriVS. da seit Jahren die Preßreptilien und die Tage! literatur der Entente über die Krias schuld aufgebaut haben; sie verschiebt aber auch das Konzept aller jener im Tviben fischenden internen Pseudopolitiker welche nur zu gerne alle Schuld der C tignisse dem alten Staate und seinen Er Ponenten aufhalsen möchten, um den zweiselhasten Glanz .der neugeschaffene o . . r; ' -, s- ..ty. r, t. r . ... f . II. Olliiunor um Iiyrucr mayicii zu zur. Man kann daher darauf gefaßt sein, ' daß diese Broschüre, die man bisher red lich totzuschweigen beflissen war. wenn eS mcht schon anders gehe sollte, durch Be geiserunc ihrcS Autors, durch Anfech ' tung ihrer .Quellen und Behauptunqen in den Augen deS-Publikums im In und Auslande möglichst wird herabge setzt werden. Indes die Existenz von Do kumentendie zum Teile bereits auch anderwärts veröffentlicht sind, den Wort laut von seither bekannt gewordenen Bei, trögen, wie der russisch bulgarischen Mi litarkonvention vom Dezember 1909, des bulgarisch-serbischen Vertrage? vom Fe bruar 1912, deS italienischen Anschluß, Vertrages an die Entente vom 26. April 1915, wird doch niemand mehr, zu leug nen, wagen. So darf immerhin die Hoffnung ge ' stattet sein, daß ek nicht gelingen wird. Herrn Boghitchevich mundtot zu mochm. und daß sein Buch der erste Lichtstrahl auf dem Wege zur Erkenntnis der Wahr, beit werden möge: allerdings in dornt g;t und weit Weg.' solange jet noch vom Völker, und StändehaK verlöt ist! Abgesetzte ZNelsöZen. ' Äit . den österreichischen Herzögen mußten auch die musikalischen , Mäntel snllen, die ihnen von großen Kompo nisten umgehängt wurden. Manchmal ist eS 'nicht schade darum, denn Kom ponisten werden am unbeholfensten, wenn ,sie i patriotische oder sonstige Begeisterung ausbrechen müssen. Meist entsteht daraus eine sogenannte Ge legenheitskomposition, d. h. ein solche, die eS verdient nur bei einer einzige Gelegenheit gespielt zu werden. Manch mal ist'S aber doch mehr. Als der oiis Haydn in der Not der Franzosen-In vasion in seinem kleinen HSuschi daS Gott rhalte, Gott beschütze unfern ' guten Kaiser Franz" komponierte, war er schon in der rechten Stimmung und die österreichische Volks, eigentlich Kaiserhymne ist eine Melodie, in der der Glockeriton deS gläubigen ChoraieS schwingt, der nur hi und da in feier liehen Schritt übergeht, indeö in daS Ganz wie von fernen grünen Wiesen her daS gemütliche Volkslied' hinein summt. Die Hymne zog wie ein rich tiLrS Volkslied, dessen Typen mebr international sind, als man glaubt, auS dem bescheidenen Anwesen deS '"Kunst IcrS tn der Vorstadt Gumpendorf bei Wien in die weite Welt hinaus. Sie wird zu anderen Teztctt verwendet, ja vor Jahren sah ich in einer portngicsi schcn Volksliedersammlung die Haydn'-' fche Hymne erscheinen und ganz jovial einen portugiesischen Tezt begleiten. Wenn die österreichische Militärkapelle zur Wache in die kaiserliche Burg ein zog, dann spielte sie regelmäßig, sowie sie in den Torbogen einmarschierte, den Suppöschen Marsch ,O du mein Oester reich!" Dieser Marsch stand Ursprung lich M'Ländl in einem langst ver schollenen Volksstück Alraunl". und ' der Dez! foll dort sogar in konischem Sinne verwendet worden sein. SuppS machte gerne solche Schnze? all echtem Romanen war ihm die Musik eine Art höherer Spielerei mit Noten. Aber später wurde der Marsch zu einem populären Festmarsch für jedermann, dcr keine .Zyklus' abonniert. Wi drängt sich auch die Mooulaiion und der ganze Bau zwingend bis zu dem Trio: O du mein Oesterreich! Der Marsch kann nun über sich selbst seitte Refrain singen. Auch daS Trio deS Radetzky.MarschkS on Strauß Vaiek glitt einst gemüNich im Dreivierteltakt dahin, ehe eS mit seinen wie in Kommandorufen poliern den Paukcnfchlägen in einen zündenden energischen MarschrhythmuS ööcrKing. In ihm war Oesterreich. Die Weise des Prinzen Eugen, deZ edlen Ritters, dcr dem Kaiser wieder Belgrads kriegen wollte, will nicht mehr klingen, weil 5 leinen Kaiser mehr giebt, und leider auch keinen Prinzen Eugen. Auch diese Melodie ist stumm gewor den, und wen sie nicht in der Löweschen. Lallade weiterlebt, ist sie in den Archi ve zu ihren Vätern versammelt. Tort wird sie mit dem Möllerschm 'S giebt nur a Kaiserstadt, t giebt nur Wie" j zusammentreffen. , t . x l )