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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Nov. 29, 1919)
Tk!!lhe Omhs txii&u "S ,? 1 N f y l Z A is rm o n ien - i m JE TaS Wultat der Wahsen In Frankreich kln Agenblicköstimuiug ' verdaukk. - Gefühl der Bereinsamung und der Verlassenheit. britisch . französische Gegensätze. - Ganz allei am Rhein." nglaodS russisch pnd türkische Politik. -r Amen? und England .. Frankreich in den Arm gefallen. - Großbritannien geht wieder ii't; kigcnkst'Wege. Frankreichs Angstpsychose. Lösung deS, Problem durch Harmonie im Innern. .; a esultat der Wahlen si!r die französische Deputiertenkammer ' ist für i Weltoerhältnisse in erster Linie in so, fern voa Bedeutung, als die Niederlage . dl Nadikglismu Befürchtungen nd Hoffnungen, Zvelche sich an diese, neue Weltbewegung geknüpft haben, beschlvich tigt resp, gedämpft hat. Aber der .Ruck nach links ist dadurch nicht zum Sie, hen gebracht worden. Auch wenn man vo den große Erfolgen der Radikalen bei he, gleichzeitigen Wahlen i Italien und in Belgien bsieht, darf man sich de, Erkenntnis nicht verschließen, daß der Sieg bei kombinierten Blocks der . Nationalisten und der Republikaner tn Frankreich vornehmlich einer Augen , blickssiimmung zu verdanken ist. Die Besoraniö, daß ein Hereinbruch der Ro ten Flut die gesamte S'iegesbeute aas dem Großen Kriege - wegschwemmen werde, hat die Bettgenossenschaft der sonst bittcrfe'rndlichen politischen Zgril der zuwege gebracht, nd diese "Öt sorgnis hat sich an die Person Cle menceaui als an den starken Mann" und darum die einzige Hoffnung ge klammert. Darum muß daZ Resultat der Wahl lS eine Zlugenblicksstimmung. der Ana Psychose, entsprungen, bewertet werden. Denn dem SiegcStaumel ist tm Lquf be Jahres die Ernüchterung gefolgt. Davon zeugen die verschiedenen Betrach tungen anläßlich deS Zürzliche, Jahres tageS des Waffenstillstands. Die SÜei , vnkerung, mit welcher sich die französi, schen Ambitionen auf dem Boden der Entente gesichert gefühlt hatten, war 'bereits durch den Fried'ensvertrag von Versailles gelockert. Daher die Enttäu, fchung, welche sich Luft macht in den . Vorwürfen gegen England und' gegen die Vereinigten Staaten von Amerika, daß diese der französischen Politik der Vernichtung Deutschlands in den Arm. gefallen wären. Frankreich fühlt sich heute, nach allen den Opfern, welche es gebracht, und nach allen den Ansprüchen, ' welche es erhoben, vereinsamt, verlassen. Die deutlich wahrnehmbaren Disharmo, vien im Entente-Konzert schrillen i die Ohren Frankreichs und erfüllen die Ge ; rnüter mit Schrecken. Disharmonie welche auch die verschiedene Toaste bei den festlichen' Schmaufercien anläßlich des Zürzliche Besuchs des Präsidenten ' Poincari in London nicht haben über önen könne. Ein Schrecken, welcher die Herde der französischen Wählerschaft 1 jn, die Umfriedung, Elemence.auS ' als Hirte getrieben hat. ' ' DaS Ariom vom europäischen 'GlcZch Hewicht hat Frankreich in-cie Arme Eng. landS aetricben.L!llö alciche Axiom wird kcide aus der Umarmung reißen. Die Nevanche.Jdce allein hatte nicht ausgc eickt, den Enlentegedanken zum Leitseil der franpsischen auswärtigen Pomil zu -gestalten. Die entscheidende Entschließung M-"r unter der Einwirkung der Bcsürch, , . von Deutschland und dem mitte! j-fopäischen Zwelbund an die Wand ge - . s.ckt zu werden, zusjande gekommen Wh der Blan Bismarcks. ein Einver, iTün odkk wenigstens ein erträgliches altn mit Frankreicy euren eine un -'tützung der französischen Aspirationen f K.rn tnlnmnltr ftetl in hi flWtnt iU cti, keine Durchführung fand, lag an 1 rauen 'ranlrercvs. van loime föhnungSpolitik lediglich den Zweck fzvlge, Manrrciaz aus uropa umu? - Komplimentieren. Solche Besorgnis und V Gefühl der eigenen Schwäche haben L russische Politik Frankreichs hervor Fracht. In diesen Tagen ist uö dem - fzliner Ceheimarchiv der Wortlaut deS zenannlen RückversicherungsvertrageS. 'cken Bismarck am 18. Juni 1887 mit J Karenregierung bgk schlössen hatte. ..Hfcntkcht worden. Bekanntlich hatte "s',rastn d Forderung Bismarcks, daß ' die Politik deS HabSburgerreichS im ; 5eibufldvertraz gegen Frankreich fest. ',,',zurUckgew!efkn.' Di, Lücke, welche y- mitteleuropäische Bund dadurch für 'fchlsnd erhielt, wollte Biömsrck Z die Mversicherung Über Rußland fji& BIS dann dieser Vertrag ' dem Sturz Biömarckz und als eine P erften Amtshandlungen seines Naclz, ilkx Caprioi uf usdiüäliche Wei iri Wilhelms, II, gekündigt wurde. . ym kkrankreich die Gelegenheit whr. jfo mit Rußland anzufreunden, f Die Gleichgemicktspolitik hat auch HrnnifiM iinh ffnnlni! Im ncinmfnl ( tJÜ". "-y.---IT.7-" 'n JntttkNt zu ammengc uyrl. m war icki ur die deutsche w rtschaftliche knkurn. wclcke Enakand in schnrsen eeiensad m Deutschland brachte. Schon was di britische Haltung durch die Erwägung bestimmt worden, daß daS V-di Deutsche Reich nicht ss stark werden irke. um als eine Bedxohuna des $ räftegliichgwichtS auf dem Kosttment ni erscheinen. Biemarck wein in leinen z.'iZkdante uyd Snnneningen' ousZiriick .'ch auf diese Haltung England hin, mit f "sicher er die Ratsamkeit einer mögliche .Äcklttiniauna des ffriedenöschkusiks be Mündete; solche Erwägung hat Belfort - i'mals für Frankreich gerettet. Die Er ,äciunaen der GleichnewichtSpolitik haben lt Stellungnehme Englands bezüglich v-r velgischtn grage ,owotzl itv ai f)14 mitbestimmt: Antwerpen durfte we. , r in französischen Besitz, och, unter i'MAi Kontrolle oclanaen. Für England war die Bedeutung deZ iropaischen Gleichgewichls Joyryunverie idurch mit der Möglichkeit verknüpft. ,,n ?eil deS Kontinents aeaen den nn 5ren im Interesse seine, eigenen Politik . r. ... l'Ht fnf4wi 1 'i!pitii 1' '".chtiftaj: halte )ic inglisch-französische Feindschaft in den Zeiten Ludwigs XIV. und Ludwigs XV., sowie den EntscheidungNamps gegen Napoleon h hervorgerufen. ' Die gleiche Frage ver. ursacht heute du Disharmonien im En tentkKonzert. ' Diese DiZharmknien bat. n historischen Ursprüngen und ihrer Be dcutung für die weitere geschichtliche rnt Wicklung. C. Daniels, der politische Mit aibeiter der Preußische Jahrbücher, im Oltober'öest dieser, ds Proseffor ans sveiviua yerauqeqeoenen oev r rt M . h . . . . . i. gknfte deutschen Zeiischrift, besprochen. Der Artikel DiLharmogeen zwischen Frankreich und England ,st iu ira et iuäio, und mit einer sorgfältigen Hervorhebung der bedeutsamsten Punk e geschrieben. In seiner Gesamtheit bringt er zugleich die deutsche Anschauung be treffs der in Frage kommenden geschlcht lichen Probleme zur Darstellung. Darum sei er hier n seinem Wortlaut wieder gegeben, .-, . ' ' O , ' , . " , ' , Der Verfasser sagt: Der Versailler Vertrag wird bei uns als ei Joch angesehen, wie ti niemals schwerer auf den Nacken eineS Besiegten gelegt worden ist. In Frankreich wird diefe Auffassung nicht geteilt. Zlvar mit den wirtschaftlich finanziellen Bestim mungen sind die Franzosen im allge meine zufrieden,' obgleich in der Kam mer dissentierende Stimmen laut gewor den sind, welche aus des ' Unterlegenen noch mehr herausgequetscht wissen wollen, aber zur b!tteren Enttäuschung gereicht es der öffentlichen Meinung an der Seine, daß der deutsche Staat überhaupt bestehen geblieben ist. Mit Deutschland, so sage die Franzosen, hätte überhaupt nicht verhandelt werden dürfen,-sondern nur mit den deutschen ' Einzelstaaten.' Was man darüber in der französischen Presse liest, erinnert lebhaft an das viele Jahrzehnte alte Diktum Veuillots. wenn Frankreich bestehen wolle, würde eö zwei Einheiten zerstören müssen. Die italie Nische Einheit, det die Franzosen nach wie vor nicht wohlwollen, ist eiMweiielr für sie Neli m t!wor; um so siche rcr rechneten sie darauf, die deutsche Ein heit jetzt zerstören u können. Ja, der Deputierte CharkL Benoist, der n der Deputiertenkammcr für eine Autorität in auswärtigen Angelegenheiten gilt, gibt sogar nach der Untcrzcrchnung des Frie denS durch Deutschland nicht alle Hoff nung auf, daß die Unterlassungssünde noch wieder gutgemacht werden könne. I der 1. August-Nummex her .Isvus 1e dem raondes" ereifert er sich dafür, daß der Friedensvertrag von den fran zösischen klammern nur ratifiziert wer den dürfe, wenn ihn deutscherseits neben dem Reich auch noch Preußen, Bayern und Baden unterzeichneten. Denn das Reich trete ja bloß ElsaßLothringeg ab; die übrigen Abtretungen in West, Ost und Nord, einschließlich der eventuellen Abtretung, deö Saargebiets, gingen auf Kosten der drei genannten Einzelstaaten. Der Leser wird fragen, welches Gebiet denn Baden hergebe. Benoist belehrt uns, im, Elsaß hab es ein paar badische En klaven gegeben. Wie er zu dieser geo graphischen Entdeckung gekommen ist. ist nicht klar. Vielleicht hat ihn die Er inneruna an jene elsässische Besitzungen deutscher Fürsten .irre geführt, welche, wie. daS Württemberg! sche Mompelgard, rm Ja!:e 1789 der Oberhoheit der Krone Frankreichs unterstanden, und deren un, bestimmter siaatsrechilicher Nexus soviel zum Ausbruch der Revolutionskriege bei getragen hat. Benoist befürchtet wenn man die Einzelstaaten nicht mitunter schreiben lasse, könne einmal ein deutscher Rechtsverdreher auftreten und die Um torialen Zessionen für rechtsungül!' er, klären, weil Niemand abtreten könne, was ihm nicht gehöre. Ein solcher Rabulist würde sich auch auf Artikel 4 der neuen Reichsverfassung berufen ' können, dem zufolge die Grenzen eines EinzelsiaatS ur mit feiner Zustimmung geändert werden könnten. Auch die preußische Berfassungsurkunde vom Iah IBS enthalte eine analoge Bestimmung. Die Furcht vor zukünftigen perfiden Jnterpretationskunststücken ist ber nicht der Hauptgrund, aus dem Benoist Preu ßen, Bayer nd Baden Zu Unterferti gung des Friedensinstrumen mitheran ziehen will. Das soll pielmehr daS dünne Ende des Keils sein, welchen Benoist, d?r sich für einen seinen d,pimotiscken Kops hält, in die deutsche Einheit hiiuinzu treiben wünscht. ES macht ihn ganz ner döS. daß in dex Einleitung deS Friedens Vertrages gesagt wird, der Friede werde geschlossen von den Pereinigten Staaten usw. , einerseits: e VAlleniagne d'ootre part Dieses Deutschland, es brauchte gar nicht mehr u ezistinen. Wenn Nicht ' die fransische Politik auf - der Friedenskonferenz , plötzlich umgeschlagen wäre: , ..Zu Anfang hat sich, eine Politik geltend ge macht, welch, wir hie französische Po litik nennen möchten, unsere traditionelle Politik, die aller Jahrhunderte und aller NegiWS; kein Deutschland sonder . Deutschlands. DaS war die Politik der Garantien, rnit dieser höchsten Garantie: man konnte nicht mehr angegriffen wer den von einem Deutschlands daS nur noch in der Form gebrochener und zer streuter Deutschlands kristierte." Leider fei französischerstitS diese Politik der Auslöschung dcs deutschen Nameni- zu Gunsten einer Politik der Wicdergut machung aufgegeben worden, die durch wirtschaftlich'figap.zielle Gesichtspunkte bestimmt werde. Benoist verkennt nicht. , daß die französischen Diplomaten vor dem Verlangen iex Amerikaner und Engländer, Deutschland um setner Zah lungiSfähigkeit. willen IS Einheitsstaat zu erhalten, einstweilen hätte zurück Weiche müssen, bex er läßt feinen Zweisel darüber, hak. wenn ei nach der öffentlichen Meinung Frankreichs gcgan gen wäre, diese sich durch pkonomlsche und pekuniär Bedenke niemals würde habe abhalten lassen, Deutschland zu zerschlagen. Et gibt ihm jedesmal einen Stich durcht Herz, wenn er in dem Frie denkvertrag da Wort Allein liest, und er bleibt fest entschlossen, darauf hinzuwirke, daß Frankreich es bei der Eristenz eineZ hzutschcn Ein heitZstaatS auf d! Dauer nicht bewen den läßt, send alle diplomatischen Minen springe läßt, um ihn noch nach trSglich.in Trümmer zu legen. Wenn auch die Deputiertenkammcr inzwischen de Vertrag ratifiziert hat, handelt die französische Diplomatie doch jm Sinne Kenoifts; beispielsweise ist da doch wohl der Hintergedanke dabei, wenn man französifcherseits, Obgleich die süddeut schen Eisenbahnen auf da? Reich Ldn gehe sollen, vermeidet, über die Linien sührung dex neue Expreßzüge, welche 1 Frankreich mit Oesterreich und Pole verbinden sollen, mit Berlin zu verhan dein und nur bie Regierungen Süd deutfchlands konsultiert. t Für seinen litcrarischen Stutmlauf gegen die deutsche Einheit findet Benoist die leidenschaftliche Unterstützung dej als Diplom wie lS Historiker gleich tn gesehenen abriel Hanotaux, dn in der selben Nummer der "Revus des cleux nonde"; einen Artikel veröffentlicht: "Le traili du 28. JBia 1919." Mit einer Bitterkeit, welche durch die Anmut deS Hanotauxfchen Stils nur wenig ge mildert wird, wirft der Verfasser dem Präsidenten, Wilson vor. er habe Auf Verlangen Englands die Stipulationen der vierzehn Artikel, welche die Freiheit der Meere nd die deutfchen Kolonien betrafen, fallen lassen, aber dem Be streben Frankreichs, vo Bismarck künstlich gemachten sogenannten deutfchen Nationalstaat zu beseitigen, einen un iiberwindlichen Widerstand geleistet. Daß der Vertrag immer nur' von einem Deutschland spreche, ohne hie Partikr laistaaten Preuheir, Bayern, Sachsen, Wllrtemberg usw. je zu erwähnen, fei eine Sophisterei, denn die Geschichte lehre, daß es ein einheitlich denkendes deutsches Volk nie gegeben habe. Hano taux geht in seiner Erbitterung so weit zu behaupten, der Versailler Friedens vertrag sei die erste offizielle und inter nationale Weihe, welche der Gedanke der deutsche Einhnl empfangen habe. Auch er gibt ganz unzweideutig z erkennen, daß er die Erschwerung und kAefährdung der materiellen Wiedergutmachung in den Kauf genommen haben wllrdewenn es der französischen StaatSkunsi nur gelungen wäre. Deutschland politisch in eine Bestandteile auszulosen. Mit chmerzlicher Resignation bemerkt Hano ur: .Sicher haben die beide große wirtschaftlichen Imperialismen, dex eng lische und der amerikanische, gewußt, waZ sie taten, und sie habe sich, gestützt auf die gründlichste Sachkenntnis. - ihrem grrßen Rivalen von gestern wieder ge näherf. Wenn sie ihn haben bestehen lasse, liegt der Grund in ihrer Kennt iS der Tatsache, daß man sich unter Geschäftsleuten schließlich immer der fiandigt. und sie habe gedacht, daß. alleZ zusammen erwogen, ein rekonsti tuiertes Deutschland, , mit dem tnan reden kann, besser ist, als ein Deutsch land in der Zerrütterung. da zwischen seinen Ruinen niederkauert , , Die Franzosen behaupten immer, sie schwebten am Rande de? Bankrotts; um so merkwürdiger, wie bereitwillig sie die Vorteile, die sich in Geld ausdrücken lassen, aufs Spiel fetzen würden. Um ihre Rheingrenze ss immun gegen jede Möglichkeit einer kriegerischen Invasion zu machen wie die Pyrenäen. Offenbar hat die ehrgeizige französische Nation die Einsicht odex 'wenigstens den Instinkt, daß die eigene Unangreifdarkeit die Vor stufe zur Weltherrschaft bildet. Ein Frankreich, daS auf dem europäischen Kontinent nichts mehr zu fürchten hätt, würde -die Kolonialpolihk mit ganz anderem Erfolge wiederaufnehmen kön nen als Ludwig XIV. und Napoleon I. Wei mehr auS solchen politischen als aus ökonomischen Gründen haben di, Engländer, die bereits in Syrien Frik tionen mit Frankreich haben, bei de viel monatliche Verhandlunge bog Paris schützend ihre Hand über den deutsche Einheitsstaat geholten. ES hat zwischen den Alliierten die heftigsten Auseinan derfetzungen über diesen Punkt gegeben: daS leuchtet bei Hsnotauz und Benoist erkennbar durch, und nur die schließlich Nachgiebigkeit der Franzofen hat den Bruch verhindert. Die angelsächsischen Mächte haben ihnen aber bezüglich der Verstümmelung Dcutscl'lands im Osten, Konzessionen machen müssen, welche be sonders die Engländer zu g?reuen an fangen. Beide großen Parteien Groß britgnnienS komme in dieser Empsin düng liberein. Jm Juliheft von "Con temporary Eevtew" veröffentlicht H. N. Bkliilssord inen Artikel! ' '-The pastern questlon", der sowohl um feiner selbst willen beachtenswert ist, alS auch, weil die leitende Revue det libera len Partei ihn aufgenommen hat, Braikö-kord beklagt, daß im Posenfchcn -bie LIrenze zwischen Deutschland und Polen weit weniger nach ethnographi schen alö nach strategische GesichtSpunk ten gezogen worden fei. Auch in Ober' schießen gebe der Vertrag aus prategi schen Motiven den Pole einen offen kundig , deutfchen Distrikt. Die Ge sinnung der polnisch sprechenden Ober schlestcr fei auS historischen Ursachen durchaus nicht , unbedingt eine dem polnischen Staate freundliche: .ES spricht manche -für die Annahme, daß nur etwa die 'Hälfte derer, die der Nasse nach Polen sind, auch poli tisch so denken ... Der . . . Vertrag sieht llerdings ti Plkbik.it vor, aber unter Bedingungen, die auf den ersten Blick die Tendenz dechnige enthüllen i ' i 4 "" . 4 ' ntente- Konzert. ) y welch es auilgedacht haben. Es wird bestimmt, Ui alle Prbeitekräje i Ober schlefie ausgelöjt und ihr Mitglieder .evakuiert werden niüssen, ehe di vor bereitende Periode beginnt . . . Warum sollen sie ausgetrieben werde?' Offen bar weil die rganisierte Arbeiterschaft 1 Schlesien' da halbsozialiftische : Deutschland dem reaktionäre Polen vorzieht, nd' diese Männer inen gro ße nd legitimen Einfluß auf die Gru benarbeiter ukgeübj habe würde. So ist Teutschland im voraus seiner elvzi, gen Chance, das Referendum zu gewin en, beraubt, feiner Chan, den polni' schen iLrkUer zu überreden, daß er als Arbeiter i Deutschland be'r fahre wird als in Polen, Di fortschrittlichen Kräfte in Schlesien sind so entwassnet, und die Org nifatiön der Arbeiter ist gebrochen, während die rivalisierende Gewalt des polnische Klerikalismus ihre ganze Autorität behält." Lasse wir die Frage hei .Seite, vk, der Autor, du zu inse Unabhängigen Beziehungen hat, nicht die deutschen Chance für die Volksabstimmung in Oberschlesien, zu pessimistisch beurteilt. ES kommt nö, ja hier nicht auf diesen Punkt, sondern nur auf die Haltung von Lontamporar- Ueviov- gegenüber Deutschland an. Da ist den auch vo großem Interesse, wie die Zeitschrift Brailsford die Dcmziger Fiage zu be handeln gestattet. Man tan zweifeln, eb .daS or einem Vierteljahr fch möglich gemein wäre. Brailsford be merkt, Danzig sei eine deutschere SiffU als Berlin. Der Korridor fei aus sirg tegifchefl Rücksicht? viel ' eilet als ö kig gemacht worden und schneide tief in deutsches Sprachgebiet - ein. Jnbezug auf Danzig, sagt Brailsford:B!n ich nicht gewiß, daß der polnische' Alliierte (der sich uns anschloß. bcr Krieg vorbei war), der. besseren Anspruch hat. Mehr durch hn Zufall eS Krieges als durch sein eigenen Anstrengungen ist Polen aus dem Grab aufgestanden und hat feine Unabhängigkeit zurllckerlangt. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird , nach andere Richtungen hin einen Ge bictsumfang erringen, der über seine ge rechten Rassenaysvrüche' weit hirmuZgcht. Es beginnt feint Laufbahn, geblendet durch sein unerwartetes Glück, Ihm von Optimismus und hoch gestimmt infolge der überreichlichen Befriedigung von Hoffnungen, welche vor einem Jahr noch ausschweifenden Traumen, glichen. . ES könn! S sich Hefallen lassen, in Einem Punkte eine gewisse Enttäuschung zu er leiden. ' Deutschland andrerseits muß , . . ungeheure und lähmende Verluste erleiden, ' Ist es d weise, zu feinen Un, gunsten jedem Anspruch nachzugeben, für den einige Gründe geltend gemacht werden können? ' Aber die ganze Theo rie der Korridore ist im Zeitalter des Völkerbundes, ein verabscheuenswerter Anachronismus. Wenn der Völkerbund unfähig ist, Polen ohne Annezionen den vollstänbig freie Handelsverkehr mit dem Danziger Hafen, auf der Weichsel Und den Eisenbahnen zu garantiere, existiert er umsonst., Deutfchösterreich. Ungarn, die Schweiz und sogar Tsche choslowakien müssen ohne Korridore le den. Warum darf von allen diesen landumgebene Staate allein Polen ioies besondere Gunst verlangen? .Die Antwort auf dies Frage ist na türlich, daß Pole erheblichen militari schen Ehrgeiz in seiner Brust nährt. Es wünscht nicht nur einen Hafen für sei ne Handel zu haben, ftnder auch für sein Kriegsflotte, und hat schon die Uniform der polnifchen Marine be stimmt. Tatsächlich konnte man schon Anfang Februar polnische Blaujacken in den Straße Warschau sehen. Die all gemeine Wehrpflicht ist cingefl ,rt, ui in große französische Militär,..isstoa bildet di neu Arm aul, welche die Deutschen von Osten her jn Schach hal ten soll, während Foch gin Rhein die Wache hält...' - :, ' ' . Die letzte Sätze nthalten den Hauptgrund, aus dem Oontemporar Review" den Brailsfordschen Artikel aufgenommen hat, nämlich das in Eng land immer stärker anschwellende Miß fallen an ' Frankreichs kontinentaler Machtstellung. Ganz dieselben gallo phobe Empfindungen bilden die Unter strömung in dem Artikel: "Tte Leaprue and thu Peace", de William Harbutt Dawson in der Septembernummer der unionistischen ?ortni1,t!.y Ueviev". publiziert, Aufs Lebhafteste bedauert der Verfasser, daß man dem Drucke Frank tchi nachgehend VeulMano aus pen Operationstisch gelegt und anstatt fach. gemäße und für den Patienten felber yetliame AMpuiattonen porzuneymen, ihn sinnlos und grausam verstümmelt habe. Ein Staat Mit den Grenzen Po lens, dessen Bewohner fo unnsatilkch feien, wie sie stets gewesen wären Nd immer bleiben würden, könne, nicht be stehen. Der Versailler Vertrag, den daS Verlangen der Franzosen nach -trügen schen Sicherungen verdorben habe, müsse vom Völkerbund freiwillig revidiert wer den, fönst würde Deutschland seine Zeit abwarte und sich lein "iecht mit dem Schwert' suchen. An Gelegenheiten würde es ihm bald nicht fehlen. Nie wand könne sich einhildc daß die l liierte und assoziierten Mächte lange als antideutsche Koalition 'zusammen, hakten würden: .Frankreich, Belgien und Polen mögen mit Sicherheit als unversöhnlich angesehen werden, aber mit di'sen Ausnahme ist e zweifelhaft, ob auch nur ein einziger Staat in der Liste .Ist. dessen fortgesetzte Feindschaft gege Deutschland gewiß oder auch nur wahr scheinlich 'ist . . Dawson bezeichnet den Imperialismus der gegenwärtigen Franzosen un?'Jla liener al ebenso gefährlich für die Frei heii de! Menschengeschlechts wie den nie dergeschlagenen deutschen Jmperialis muS. Und dabei stehen jene beiden Na t'rnen untereinander schlechter als vor fünf Jahren; nur darin stimmen sie iibeiein, den Engländern Neid entgegen zu bringe und sie zusammen mit den Amerikanern deöStrebenö nach der Weltherrschast anzuklagen. Die Atmo sphäre von Paris zvare de? Völkerbund sehr ungünstig gewesen, und nur aus Furcht hätten die Vranzosea schließlich zugestimmt. Wen Lloyd George und Wilson nicht Elemencea in te Arm fffaHen wartn und s darüber beinahe hatten um Brück) komme lasse, wurde Deuttchland noch viel schlimmer als m gcsahrer, sei Fesselung und Kasirie ung zur vollendete Tatsache geworde fei. Frankreich durft auch t lunft vo, England keine Illoyalität ge. o.fji die britischen Ideen über staatSmdn, M0ts Aveiea verlangen vver v, xriu schen Sympathien für andere Nation beanstand Di Ze.t möge kommen, in der England sich den Vorteil nicht versage dürfe, die zerrissenen Bande vi'i feigem gegenwärtigen Haupt feind von neuem zu knüpfen. Vor allen Dingen jedoch müßten England und die Vereinigten Staaten fortfahren gegen teir Nationalismus des europäischen Kontinents - zusammenzuhalten. Ein Revision deS Friedens von Versailles fei unvermeidlich: .Wenn wir nicht da un rmeßliche Risiko laufe wollen, die Mit glieder ve Volkerbundes unier pch ge spalten und in' neue Allianzen unk Gruppierungen verstrickt zu sehen Echo heute stehe fest, daß man dir Deutschland auferlegte wirtschaftliche Bedingungen mildern werde. Aber noch dringender si pik Revision der ierrito riU. Bedingungen: Kann jemand im Ernst glauben, daß . , : Anomalien wie der Plan der Jnternationalisicrung des SaargebictS und die niedlichen kleinen Republiken Teschen und Birknsikd und die Absonderung Oesterreichs Dauer ha ben werden?" Deutschland werde bddj viele Freunde, vielleicht BerbUsoet sin den könne, wenn es wolle: Italien, Ja pan. China, die skandinavisch,? Sjaa ten, Holland. Spanien, sogar Jugosla wie und Tschechoslowakien. Hekterek; Wirt i seinem eigenen Interesse ge nötigt sein, sreundliche Beziehungen mit Deutschland zu pflegen, denn wofern nicht das Vertrauen und die Mitarbeit der Deutschböhmen gewonnen werden können, wird dieses , kühne Ezperiment der Staatengründung sich als i fürch terlicher Mißerfolg herausstellen', Dawson bezeichnet eS als ganz gewiß, daß Amerika scho heute gewillt fei, den Verfaikler Friede zugunsten Deutsch lands zu revidieren. Ueberhaupt schei nen ihm d,ie d!plnatischen Chancen Berlin nach jeder Richtung hin günstig zu stehen: .Die kollidierenden Interessen ,!nd Strömungen, di sich unvermeidlich geltend machen werden, wenn der Völ kerbund zu praktischer Politik kommt, würde einem Macchiavelli, Mazarin, Tallcyrand, Wetternich oder' Bismarck einzige Gelegenheiten geboten - haben, zum Intrigieren. Spielen mit doppelte. Boden und allen sonstigen Teufeleien. Mit welcher dollendeteg Klugheit -und welchem Erfolg würde Bismarck , eine derartige Situation zum Vorteil feines Landes ausgebeutet Habens Nach meiner Meinung ist es nicht Großbritannien, auch nicht Amerika, nicht einmal Ruß land, sondern Deutschland, das heute zil Loden geschlagene und in Ketten ge haltene Deutschland, das die' Achse sein wird, um die sich die Beziehungen und die Politik im Völkerbund drehen wer den. Ich glaube auch, daß bei jedem diplomatischen Kartenspiel der nahen Zukunft llt Trümpfe i Deutschland Hand fei werde! . . , ; D Autor von "Tlie tcagne and tha Peace" mißt der Freundschaft Deutsch lands fu? England und Amerika, deson ders im Hinblick uf die ungeklärten russischen' Verhälmisse. einen fo großen Wert bei. daß ex gelassen daS große Wort auSfpricht, wenn man sich in Lon da nd Washington mit dn deutsche Republik nicht zu vertragen vermöge, müsse ran in Deutschland dadurch tzin ' fluß gewinnen, daß man von seiner un zweifelhaft vorhandenen Macht Gebrauch , mache, die Rückkehr der Hohenzoller auf den Thron herbeizuführen. Darau daß "Fortafgktty Itenew" alle diese Kühnheiten des Verfassers pas sieren läßt, ersieht- man, daß die Real tion gegen die krassen Bestimmungen deö Versailler Vertrage und der Zerfall der Entente schon ziemlich weit vorgeschritten -sind. ' ! . - Eine Aommentierung dieser Ausfüh rungen erübrigt sich. Es mag nur dar auf hingewiesen erden, daß, seitdem der Artikel geschrieben, daS Gefühl der Be forgniS 'in Franluich sich noch tiefer in die Gemüter eingegraben hat. Die fran zösische Psychose hat feit dem .Abschluß des Waffenstillstands verschiedene Abstu fungen erfahren. Diese Wandlungen sind 'in den Ve trachtungen anläßlich des kürzlichen Jcch ic3toa.es bei Waffenstillstands zur Dar stevung gelangt. Stephane Laufanne, der Herausgeber dcs Pariser .Mattn". hat dazu geschrieben: .Vor einem Jahre gelangte, vormittags um 11 Uhr. der Tumult, welcher vier Jahre hindurch die Geschickte angefüllt hatte, zum plötzlichen Stillstand. Der , Blutfluß hörte auf. Dem plötzlichen Schwtigen auf dem Schlachtfeld wurde eine Antwort mit dem großen Freudenschrei in den Städ ten. Man küßte sich, man tanzte, und überall wurde gesungen. Es war eine Freude, ganz verschieden von jd'r an deren Art der Freude. ES war Freude mit Tränen gemischt, denn die Men kchen. welche es fertig bekomm? hatten, seit 1914 ihren Gram zu verbergen, lie ßen jetzt ihre Träne freie Lauf. El war ine Freude, wie ein Markstein für den Abschluß einer ganzen Aera. und um die Wandlung eines Volkes aus einem Besiegten zum Sieger anzuzeigen; ine Freude, welch Frankreich für all sein Betrübnis und Leiden ntschädigen sollte. Heute begehen wir keine Feier zum Jahrestag M Sieges; die Regie rung hat ti nicht gewünscht, daß wir den Tag seiern. Fürchtet sie die Ent täuschung de Volks, welches nicht mehr an seinen Sieg glaubt, zu unterstreichen? Am 11. November 1918 war das Pfund, Sterlig 26 französische Franc wert. Am 11. November 1213 war der Wert SS Francs!. Dn amerikanische DoLar ,iT yiyy HfiyTy y y y uy. y'y y-ly.y--yVyy,V,fVrVf dq m . un. ,a a a .jLtiJ.- A A iAi A" war 5 Franc 4. heute ist er mehr al 0 Francs werk. Am 11. November 1018 war Frankreich die erste Nation der Welt. EI fchien dazu auserlesen, tm sich eine Fivilifalio zu sammeln und feine Wis s,o, welche stets darin bestände, den Völkern der Wc die Wege ju , weisen, wicdex aufzunehmen. Hatten seine Sol raten an d:r Marne uicht die WeU e reitet 1 Haitt es nicht die Führe, yelie sert. welche die Alliierte soeben erst zum Siege geleitet? i blieb für Frankreich, nachdem et i der St'ategie des Krieges rkolgreich gewestn. nur noch übrig, de gleiche Erfolg in der Strategie te vdens z mwti. Es schien, als es bereit durch seine Geschichte für die Erfüllung solcher Ausgabe vorbereitet fei. ES war daö Land deS Gleichgewichts und der Bilanz. Es hatte da Prestige für sich. dfc die Niederlagen vo 181314 und von 1870 das nicht hatten zerstöre kön nen. was der Sieg von 1918 soeben er neuert hatt. Es war seine Revolution, eg war sein Moralkodex. eS war feine Kunst, womit da Universum aufgefrischt, er neuert, begeistert worden, war. Frank reichS Erfindungen haben alle Wissen schaftcncgährt, seme Jd, haben nllcn frei: Gedante gedient, eS gab auf der ganzen Welt nicht ine Hohe, auf welcher i Nicht ine Rolle 'gespielt batte. nicht eine Ltldenstiefe, leine Kreuzberg, besica Stufen nicht die Spuren französischen BluteS aufwiesen. Und Nu sieht sich Frankreich, nach einem Jahre, ganz allein am Rhein, nachdem es weder das russi fche Problem, noch daö türkische Problem, noch ras Balkanpioblem, noch scin eige S Problem gelöst hqt. während es im mer nech suf die SchadloLhaltung seitens Deutschlands wartet, während es immer noch im Unklaren betreffs sän? Anteils an ten 25 Milliarden, welch, Deutsch land im Zahre 1921 den, Alliierten zah len fall, gehalten wird."- ' " " Jm Siegedtaumel, hatte sich Frankreich bereits über de Rheig marschieren sehen. Die Enttäuschung ist dadurch hcrvorge kufeu, daß die erwarteten Siegessrüchte nicht in der Scheuer geborgen werden konnten. Daß es heute .ganz allein am Rheiu" steht, das erregt die -große Be forgnis vor der Zukunft: Ganz allein, ohne die ihm Alliittten, für welche die Franzosen die Führer gestellt und de Sieg errungen hätten. .All?in am Rhein!" Das klingt wie ein Schmer zensschrc! au der Verlassenheit, und in dem Wort äußert sich der Vorwurf, wel chen Frankreich gegen die ihm Alliierten und Assoziierten erhebt. - Aus . solchem Schrei und Vorwurf schrillt die große Disharmonie des En, tenie-Konznts wieder. .' ' ; Louis Barthou .I diese 'Ungewiß , deit kleidet sich die graue Sorze, Md unsere Laze türmt sich zu immer Höheren Schwierigkeiten. Man sragt: Wenn, wir mit den vorbeieilenden Tazen nicht il stände siird, zu unserem Neck't zu gelan gen. wahrend unfere Alliierten noch auf unserem Boden weilen, vor unseren vom , Brands noch warmen Ruinen, angesichts unserer noch offenen Wunden -- was bedeuten dann heute noch alle die Erkla rungcn vo Ministern welche ms die Sicherung unserer Rechte für morgen strecken, und ,ar durlk? die Ernie ,lung eine? internationalen AkommenS, das wohl weniger dlung, ls.d,k Zttieg es gewesen, aber, fast noch erbarniungS loser, als jener ist. Denn wenn der heu tige Tag zum Na 4 denken snregt,' dann neigt er sich der Bzweiflung zu. Ja, vor einem Jahre war dsS Leben hoff nungsvoller. als es heute ist. War es vor 17 Monate hoffnungsvoller? Am 11. Juni 1918, standen die Deutschen bei ChateaU'Thierry und dicht vor Amiens, drohten sie, sich den, Weg nach Paris zu Die Sraglk des AsmZkerL. ' Der berühmte Charakterdarsteller Theo dor Lobe, der Begründer des gleichnam! gen Theaters in Breslau, der kürzlich das 50jährige Jubiläum feiern tonnte, war ursprünglich Komiker, ging aber in St. Petersburg zum Charakterfach über, weil ihm durch die Unkenntnis des nisst schen Leiters der deutschen Bühne der Mephisto übertragen wurde, den jener für eine komische Rolle hielt, dg .lurz zu vor i einem ,Faufl"Balltit die Me phistorolle vom Grotesktänzer . gegeben wurde. Das ist ein seltener Glllcksfall im Künstlerleben des Komikers Die Regel pflegt daS Gegenteil. zu fein: der Komiker zehrt sein ganzes Dasein hin durch daran, daß man ihm eine' rnsie Rolle versagt, oder daß das Publikum, wknn er wirklich einmal ine kleine ernste Rolle spielen darf, diese Milcht glaubt. Karl'Helmerding, der bekannte Berliner Komiker, hat oft darüber geklagt, wie wenig wahre Befriedigung ihm feine Triumphe als Posfenkomikcr gewährten, und wie .viel lieber er Franz , Moor, Wurm. Jägo. Mephisto spielen möchte; und O. F. Gensichen, der zur Zeit Se kretär des Waller,TheaterS war. r zählt, wie Heimerding bei feinem Ab schied von der Bühne diesen Leben? wünsch sich erfüllen und als Mcvbisto zum letzten Male auftreten wollte. Schon war alles dazu vHrdercitct da sprach Gensichen mit .Hclmcrding im Theater burcau davon in Gegenwart des Kapcll Meisters Gustav Michaelis, und , kaum vernäh! dieser den Plan, so fragte er hell auflachend: .Helmerding der Me phifto?' Dann foll wohl Engels '.den Faust spielen V -r- Sie werd ich-, so berichtet Gensichen, die seltsame Miene vergessen, die Helmerding bei dieser spöttischen Frage machte. Urplötzlich fchien ihm aufzudämmern, daß sein ern künstlerischer Vorsah auch von dem Publikum vielleicht von der komischen Seite betrachtet werden könne. Miß mutig verlieh er daö Bureau, und we nige Tage fpäter bekundete er mir seinen Entschluß, sich doch liebe, in seinen al ten Glanzrollen zu verabschieden." ' Von Fritz Beckmann, dem Wiener BurgtheatrrKomiker. erzählt sei Kol lege Hermann Schöne: .Ger hätte Beck mann, wie manch Komike; auch Zin öffnen. Man hatte glauben können, die letzten Tage Frankreichs dänzmerten her auf. Nur unter der Bedingung, daß wir eine Ändustiik haben, nur unter der ttc .dingung, daß wir unverzlizlich int Art nationaler Vcthod einricyien. nur vmtt der Bedingung, daß wir Vertrauen 'zu inander gewinnen, nur nnter der vc dingung. daß wir un selbst vcganisieicn, nur bau werde wir etwaS von unserem Suge haben. Sollte sich diese V-din guugen nicht elisicren, dann würd d,e Erxingung de Siege sich Nicht qewhnt daben. I der Zukunft werden soziale Systeme in Reib und Glieö gegenttn uUt usgftLt auma, wi nt di, Annce von z:ster eewefeN. , WelchiZ Land wird seine Produktionsmöglich' keift am reichste,, ntmickeln? , Wele Land wird die innigste nationale Har noni herrorbringe? Von der Beant wortung dieser Frage hängt die Zu kunft ab. Sollte ihr die richtige Ant. wort nicht gefunden werden, dann dürfte der Sieg in d Tat nur .ine Waffen stillstand bedeutet haben ' ., ES wird nicht die letzte Enttäuschung Frankreichs fein, daß es tm ctllein am Rhein steht. Ncut Disharmonie schril len in da EntenteKonzert yinein. Je chnzierlger und zugleich notwendiger die Lösung deS russischen Problem? wird, um so deutlicher tritt auch dort die Ge gensätzlichkeit der Interessen England und Frankreichs hervor," Frankreich lx ginnt auch dort sich verlassen zu suhlen. Wohin Frankreich heute schaut d -greift, blickt eS uji& fühlt es Interessen, welche den seinigen entgegenstehen. ; Die britische, Politik mgcht .sich Medex c'.if die eigenen Wege und auf die Verfolgung der eigenen Interessen. Irgend ein Mohr hat, wieder einmal, die Arbeit für Eng land getan, , und kann nun gche, Jm Unterhaus hat der kluge Balfoui welcher sich bei Zeiten auS der Koalition-Ver prickung gelost hat, eine, bedeutsame An dcutung betreffs der Zukunft der Türkei gemacht: Er müsse die Auffassung, al ob die Türkei von der Landkarte, gestri chen werden könnte, ablehnen. Die 3ur le: habe eine historische Vergangenheit, und fall daS Selbstbestimmungsrecht der Völker auch auf die Türkei Anwendung finden füllte, würde es auch nach dem Frieden noch ein türkisches Reich geben. Der französische Imperialismus aber hatte bereits die Scher, gcschliffen.sich a der Stelle der Landkarte,, welche ein mal ein TürkischesReich angezeigt, fei titn AnteU n der Beute herauszuschnei den. Frankreich fühlt sich ganz allein i am Rhein und an der Wolga, in fcfti rien und, in Kleinasien. UScr die Ent tauschung, daß eS heute nickt mehr jo ist, wie S'noch vor einem Jahr gewesen, und über die,Besorgnis iavot, was msr gen werden wird, breitet sich lie Melan cholit des VerlajfenfeinZ. j Frankreich hat diel ,gkWen. darum wird ihm die Weltgeschichte auch viel verzeihen. Aber eS muß. seim igenen Probleme selbst lösen.,.Mcmenceau lfat, the er in Straßburg it Wahl-Losvng auZgah, die Arbeit' M 'Mittel 'zut Lö sung proklamiert Der frühere Minister Präsident Louis Barihou chat, kn seinex, oben angeführten Betrachtung zum Jaö kesteg des Waffenstillstands, die straffe Organisation ' gefordert. ' Das"' Vdlk werd obenauf sein, wclcheS derflehe.' sei eiocnstcs Leben sin hamonifchsten zu gestalten. , ; '- . " , Die innere Harmonie der Völker wird die Auflösung aller äußeren Disharmo. nie bedeuten. Denn es muß Frieden Werden im innern und nach außen. . -Auch die Disharmonie des Gntenie Konzerts werden schwinden vor dr har monischeq Welt-Arbeitsgemeinschaft. mal tragisch gewirkt, ab immer blieb der Erfolg aus. Als aste, Schäfer Pi tyrus in .Wintermärchen- hatte,? bei einem Abgange eine größere ernsthafte Rede zu fpreche, die ihm, wie er glaubte, inen Applaus bringe mutzte. Jedes mal horchte er nach diesem Abgange, ob sich nichts rege, aber das Publikum .saß auf den Händen- und kicherte über den Komiker, der auch spaßig war, wenn er ernst sein wollte. Bei einer Kahnfahrt, ' welche die Wiener Gastspieler, auf dem Züricher See machten, vzofl., Beckmann mit Feierlichkeit eine Flöt au der Ta fche, fetzte sie sorgsam zusammen, hauchte hinein und fing dann an, eki schmel zende Adagio zu blasen. Wie. er dabei die Oberlippen zum Schnabel 'formte.' die Augenbauen jn die Stirne hinaus zog undunö. schmachtend anblickte, bra ehe alle in helles Lachen vus'und ap plaudierten in der Meinung, daß Bcck mann in neue, komische Produktion vorführen wolle. Er brach ab, fah uns vorwurfsvoll an, nahm die Flöte aus einander und steckte sie ein.. .Ach so! Ihr seid nicht in der Stimmung - j dann nicht-, sagte er, zog feine Mund : Harmonika heraus uns spielte lustige -Weisen. Die höhere Weihe, die er er ; zielen wollte, war ausgeblieben." Der i vor etwa zwei Jahrzehnten verstorben Komiker des Dresdener' Hoftheater Schubert, der durch feine merkwürdige Nase schon, beim Auftreten Lachen er regte, trat einmal i einer Conolan Aufführung in einer, kleinen. Ralle av und fand durch, sei wenia romliHe Aussehen und schon beim Erscheinen auf der Szene einen Hciterkeitserfolg Der Darsteller der Titelrolle machte sich da her den Scherz, ihm am andne T?a,e ein schönes Glas, einen, sogenannten Rv mer, vor versammelten Kollegen zu Lberr:ichen mit den Worten: .Der Rö mer dem Römer den. Römer!". I volkstümlicher de, Komiker ist, je weni ge, wird solche Darstellung einer ernsten Rolle gelingen, denn bei dex Wirkung deö Komikers auf das Publikum spielt die suggestive Kraft deS Konnexes zwi schen Darsteller und Publikum eine sehr bedeutende Rolle. ' ' Kann irgendeine Religion mehr Entsagung verlangen, unerbittlicher de Selbstsüchtigen aui sich hinausziehe al dtt WUeMastZ - ' , ' 1 i w 1 ß nv 9er in Kl wr K er kl .ds Ä zn ac !' I? s. et go, .e; rr er, ist r r- 0 ?r i x r i e x't i t i r