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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Nov. 27, 1919)
Inspektor ry Novellette von A. i to erwart ich also, mein littet Bergmann, daß ich mit Ihn Lelstu gku zufrieden sein kann. Kleine Bei sehen, und Irrtümer verzeih ich gern, aber ich verlange Treue von Ihnen, un wandelbare Treue." Zu Befehl. Herr Gras." Ta! war der junge Herr Bergmann, der als Inspektor vom Grasen Nosen euis Roscnburg engagiert war. - Er diente zuerst ein Jahr auf Probe. Ter Graf war mit ihm zufrieden. Tann diente er noch zwei Jahre, nach deren Ablauf der Graf ihm von selbst Zulage gab, und al! die Ernte deS drit ten Commerz beendet war. Keß der Graf die Jnspektorwohnung hübsch tapeziere und neue Diclen hineinlegen. Die Ta peken waren so hübsch, daß die Wirt schafteri jedesmal durch daS offene Fenster nach ihnen schielte, wenn sie über den Hof ging. Wenn die Gouvernante spazieren gehen wollte, kam sie stets vor, ' kj zu Herrn Bergmann hinein und fragte wo heute der grimmige Stier weidete. ' Eine arme Gouvernante wird doch auch wohl da? Recht haben, für ihr Le. ben zu zittern, besonders wenn in In, ,, spektor da ist, der ebenso hübsch ist wie feine Tapeten. Er maß sechs Fuß. war schlank und elastisch und hatte dunkle, lockiges Haar und gebräunte Wangen. Dabei hatte er dunkelblaue Auge, die sehr treuherzZg blickten, denn er ver, sicherte: .Ich gebe Ihnen mein Wort. Fräulein, daß der Stier heute gar nicht hier in der Nähe ist." Kommen Sie aber wenigsten? mit mir durch? Tor, Herr Bergmann, und helfen Sie mir nachsehen' . . . schlug daS Fräulein vor. Herr Bergmann begleitete sie dann lächelnd dielleicht fünfhundert Schritte, K fhtz Iik d Acker. IIU Qi (. VK. ) - " ( " nach der Dreschmaschine oder nach dem Pserdestalle gehen, denn er war treu, unwandelbar treu. Als aber jfeie kleine Komtesse Julie reiten lernte und ihr Papa sie nicht immer leiten konnte, hatte Inspektor Bergmann mehr Zeit. Die Knechte und Arbeiter konnten sich damals gehörig ausruhen, denn eS konnte sich ereignen, daß Inspektor Bergmann mehrere Stunden ausblieb. Er konnte ja Komtesse Julie ebenso gut begleiten wie der Reitknecht. Der Abstand zwt sehen ihnen beiden und der jungen Grä, sin war gleich groß. Und Inspektor Bergmann brachte Komtesse Julie stets sicher nach Hause, trotz ihrer eigenen Unvorsichtigkeit ' und der mutwilligen Kapriolen ihrer schönen, braunen Stute ' Gabriele. Ihr langes, lockiges, braunes Haar umwogte ihr , krühlingsfrischeZ. liebliches EesichtSen. die Zungen Augen strahlten. die Wangen des Inspektors glühten, und stürmisch klopfte ihm das Herz. Aber sie sagte nichts, und er sagte nichts, denn er war treu, unwqn delbar treu. ' Als Komtesse Julie ihr -sechzebnteS Jahr zurückgelegt und die jungen Edel Ieul genaue Erkundigungen über du Größe und ?ea Wert der ESsfchaft Nosenburg eingezogen hatten, und als man erfahren, daß die Gräfin Rosen, bürg viel zu kränklich sei, nnl Komtesse Julie noch mit Geschwistern beschenken zu können, wurde Inspektor Bergmanns Begleitung immer überflüssiger bei den , Spazierritten. Da war das HauS oll von nahen und entfernten Vettern und .anderen hübschen. Zungen, adligen Her ' ren. und alle wollten Komtesse Julie auf ihre Spazierritten begleiten, sodaß selbst ! Vit Ackerpferde manchmal gesattelt wer, '' den mußten. ' . ' .Wer ist der Zunge Mann da, auf , dem WeiztnfeldeZ" fragte dann vielleicht ' einer oder der andere der junge Edel leute. der zufällig ach der Seite blickte. .O. daZ ist Herr Bergmann, unser , Inspektor, in sehr netter Mansch ant ' wartete dann die junge Gräfin. i .S . . . ist er wohl nicht etwas zu , jung und unerfahren für diese große ' Besitzung?" meinte Graf Hans, klemmte sich den Kneifer fester auf die Nase 'lad dachte bei sich. Inspektor Bergmann sähe durchaus nicht wie ein Inspektor auI. . ,Ö nein, durchaus nicht! Herr Berg, mann ist ja fs treu, so unwandelbar treu." versicherte KomtesseJulke. ' .Wir müssen die Türen auch recht lübsch mit Laubwerk schmücken und die Pfeiler deS BalkonS mit Guirlanden umschlingen. Aber ja so fchön wie mög. lich, den . . . nun, Ihnen lieber Herr Wergmann, kann ich eS ja immer sagen: Komtesse Julie verlobt sich morgen mit meinem Neffen, dem Grasen HanZ, aber schweigen Sie darüber." ; .Zu Befehl. Herr Graf," sagte In. spektor Bergmann, indem er sich tief rbeugie. .Herrgott im Himmel, sind Sie krank, Hezr Bergmann?" sagte die Wirtschaf, tertz, die dem Inspektor auf dem Hofe fcägtfNte und ihn mit ihre kleinen, braunen Auge 'freundlich und warm anblickte. ' .Warum meinen Sie, Mamsell ffirei chen?" . .Herr JesuS. Sie sind ja so blaß, daß man ordentlich darüber erschrecken kann." sagte die Haushälterin nd ging schnell in die Melk, um ihrem Günstling i recht kräftiges Mittagessen zu !e if. : Am VerlobungZtage gab eS grüne Ehrenpforten und Hunte Guirlande an den Balkonpfeilern. Nach einiger Zeit folgte die Hochzeit, und zu der wurde sogar Inspektor Bergmann eingeladen. 5 AIS er groß und stattlich in feinern feine, gutsitzenden GesellschafZIanzus die Treppe heradkam, begegnete ihm ine alte, edlige Witwe.,, , . .Wahrsckeinlich einer der -Trausüh, ter?" lä Seite die Gnädige. ' - .Aber liebe Tante, daS ii ja nur der Sektor," erklärte eine der Lrautjunz. f(tH. ' ' ' Tat ist mal wieder eine von Vetter Hos! rttscktnt philanthropische Idee, so inen Wenslben ir Hochzeit .inzuladen' fluNitte KtJM äomiw . SfsrhriJr' . ' Aergninnn. vsn lZedenstjerna. Alle nahm seinen gewöhnlichen 2er lauf. Erst kam die Trauung, dann folgte' daS iner mit Reden, Toasten und HochzeitSliedern, darauf Nachfeier. Hochzeitsreise und Rückkehr deS jungen Ehepaares, welche? eine Wohnung in einem Flügel deS Schlosse zu Rosen, bürg bezog. Mit der Zeit kam auch ein Cvhnchen, und da Saat und .Ernte mit einander abwechseln, so kamen dann wieder schöne Särge mit blanken Wap, pen siir den alten Grafen und feine Ge, mahlin. Sie bleiben doch bei unZ, Herr Berg mann?" fragte Graf Hans, als der In spektor bei ihm waq um die Aufnahme deS Inventars mit zu unterschreiben. .Ich weiß nicht recht .ich habe selbst ein kleines Gut von meinem Onkel geerbt Und f. .". ,O. Herr Bergmann, vklassen Sie unk nicht!" baj Gräfin Julie, indem sie ihm auf die Schulter klopfte. Inspektor Bergmann sah das sanste, schöne, von einer Trauerhaube umge bene Antlitz einen Augenblick an und blickte auf die' kleine, weiße, zarte Hand herab, die auf seiner Schulter rue. .Frau Gräfin haben nur zu befehlen." Tann kebrte er in seine einsame Woh nung zurück, deren schöne apeten ver, blichen waren und in die jetzt keine ver liebten Wirtschafterinnen mehr sehnsllch tl Blicke warku,. AIS er sieb in seiner Wohnstube an den Tisch setzte und daS Wtnschansducd zur jana naym, ram eS Inspektor Bergmann zum Bewußt sein, er könnte keine Woche leben, ohne sie zu sehen. .Der Arbeiter Christe zwki Tage krank.' Jochensen auS dem Bormerl den Fuß gebrochen und sieben Wochen versäumt. Kröger auS Gold ierg ... Ihr alten Augen solltet euch schämen, mir daS Wirtschaftsbuch naß zu machen, . . " - . Der junge Graf Rosen auf Rosen !urg lebte herrlich und in Freuden und gab da Geld mit volle Händen aus. Co lange fein Vater lebte, der ihn , zu zügeln wußte, ging eS noch! aber als Graf Hans im Alter von fünfzig Jahren starb, verkaufte der junge Graf alles, was an Vieh und Korn auf dem Gute war. AIS er daS verbraucht hatte, be kam HnsveZtor Beromann die Weisung. die Waldungen zu verkaufen, die zu der Erefschast gehörten. Nachdem der Gras auch die dafür empfangene Summe ver. schwendet hatte, mußte der Inspektor mit immer größeren Hypothekenscheincn naä der Bank tarnen, uno ciä lerne Scheine mehr da waren und ihm nie,4 ant, mekr kreditieren wollte, reine der junge Gras an einem dämmerigen Herbst morgen nach Amerika av. n vemeiRN Morsen war auck, ein Wechsel fällig. den er auf eigene Hand mit drei Unter schriften versehe hatte. : Grafin JutieZ Haar ist welg, ganz scineeweik. Die rostaen sammetweichen Wangen sind gelb und runzelig geworden, und die inst ss schlanke, graziöse Ge. stalt. die leicht, aus Gadneies suiaen va, hinflog, hat der Kummer gebeugt. Auch Lnspekt Bergmann ist alt ge. worden. DaS dunkle Haar ist grau und dunn und die Augen fangen an, trübe zu werden. Er hält sich aber noch ebenso limmm Und aerade. wie in seinen Ju gendtagen, nd er scheint jetzt heiterer zu fein als früher. Er emvtänat d Befehle ver GiSkin aber nicht mehr in den eleganten Salons von Rosenburg. Die Grafschaft ist längst verkauft und Inspektor Bergmann hat nur ein ganz, ganz kleines Gütchen zu verwalten. ' ,' Die Gräfin beginnt wohl schon.' an Gedächtnisschwäche zu leiden. Sie kann rick, aar nickt darauf innen, wie mit dem kleinen Gute eigentlich zusam menhängt. .Aber sagen S mir vocy. Herr erg. mann," sraate sie ibn manchmal in den ersten Jahren .gehört mir Lillenselde auch ganz gewiß?" .Frau Gräfin IZaven ia selb v Pa Piere gesehen. Ist eS aber auch wiiklick mein Eigen, tm unk ftefon nickt so entscklicbe Hypo thekn darauf, wie auf Rosendurg?" . .Frau Gräfin haden ja tut tit treffende Urkunde." .Die ganze Sache ist mir aber,nnver stündlich. Hetr Bergmann. AlZ wir Rc- senburg, derkaust hatten, lagie mir ver Richter Svenson. daß mir gar nichts übrig bleiben würde." ' .DaS ist auch ganz richtig, aber als ffra Gräfin die Güte hatten, mir die Ordnung Ihrer GeschäftZangelegenhei ten zu übertragen, da hm - gelang tl mir, eine Menge Geld von den Herren wieder bekommen, für die un er tun. gek Graf sich verbürgt hatte." .DaS war wirklich em gro? isma, Herr Bersmann." ' .Ja. Frau Gräfin, ein großes muv. Und für da5 Geld kauften wir dann Lilienfelde. Ich habe die Papiere darü der." JMaett Sie mir die Papiere doch einmal, Herr Bergmann." - ' .Ja natürlich, ym ieyr ea hm. ja aber Frau Gräfin ha den mir früh stets Vertrauen bewiesen hm " .Nein, lassen Sie es nur mit den Pa Pieren, lieber Bergmann. Ich will Sie nicht kränken. Ich weiß eS ja. Sie wa ren stell treu, unwandelbar treu. Und dann wollte ich noch sagen, daß ich e hier bei unferm einfachen Leben ftil unnötig halte. daß Minna zwei Tisch deckt.' Sie kömiea ia Zukunft bei 'Mir Bffl Tische essen, lieber Bergmann." .Wie vermag ich Frau Grasia genug zu danken sü, so viel Güte gegen einen alten Mann, der niemand weiter in der ganzen Welt hat. der sich um ihn lüm ert, l Frau Eräsin." Am r-LSilen Mittag, trat der alte Bergmann stolz wie in 'König- bei der Gräfin ein. um .bei' Tische zii essen". In feinem eigen Hause an feinem eige ne Tische.' '- Dr Lebensabend M alten Bergmann wurde' fs noch durch den Sonnenschein d?z Glücks verklärt. Sekt durste er sie jjaajynmiiissjiefrn W Zur polirischen Entwickelung DentschestermchS. Die. uern DaS Hungerelend der Kinder. ' 2ü!ener Bureau: Wien XVM. , , .' Wallriksstraße 72. Wien. 6. Oktoler. Wiener Zeitungen veröffentlichten die fer Tage ine merkwürdige Geschichte. Niederöslerrelchische ' Bauern aul dem etwa z!vei eisenbahnstundcn entfernte Wüldvittl' komcnrn jt.mit den WoraenzüZk taetäalich in Wien an, bc geben sich zu Schleichhändlern und kau fen ihnen so viel Mehl als sie in Ruck sacken und Handtaschen schleppen können zum Preise von 23 Kreneu.per Kilo ab. das sie dann mit sieb nach Hause füh ren. Nragt man die Bauern, wozu sie dies tun. so erklären sie grinsend, daß nach Weihnalen. wenn d,e zroße Hun gcrsnot wieder da sein werde, die Wiener zu ihi'en aujS Land kommen und ihnen das Mekl gerne um 10 Kronen ob lausen würden. , Wobei noch zu bemer Icn wäre, daß dir Bauern nicht wissen. waS sie mit dem Geld anfiiia.:,! follcn. mit diesem entletilickien Pameraeld. daS ,ihnen alle Trüben und Schubladen füllt. Wie ein Blitzlicht die Finsternis zer reißt, so erhellt diese Geschichte die Tra gödie unser Daseins. Die Bauern helfen uns Wienern nicht mit ihrem Ge, treidc. ihrem Ucberfluß an Eiern, Milch ur.d Butter, sondern sie Mchpen daS amerikanische Mehl. daS der Wiener mit feinem Herzblut bezahlen muß. fort, um eS späterhin den weinenden ffraue. die ihnen ihr Letztes, ihren Nest an Bett wasche, ja sogar den Ehering bringen, zu furchtbaren Wuchcrpreisen zu ver kaus,n. Fanatischer Haß der Bauern gegen vie Stadt, vollständige Hilflosigkeit einer Negierung. die außerhalb von Wien einsach nicht einen Funken von Autorität bat. steigende Not daS sind die Werk male der Situation. Ich muß meinen Lesern einen kurzen Ucberbli über die politische Entwicklung Deutschöstcrrcichs geben, weil ',ik sonst die komplizierten Verhältnisse, in denen irir leben und leiten, unmöglich verstehen können. In den Umsturzwgen deS November 1JI8. als sich Deutschösterreich alS selb ständige Republik erklärt ha'te. durcli. brach der Sozialisnmsnaturacmäß alle Ventile 'und SÄeuse. Mit t'nem Schlog schien daZ ganze Land rot ge worvsn zu sein, auch daS erbanaescsscne Bürgertum idcnliZizierie oanz sälsa.lich, der Suggestion des Augenblicts klliegend, NiPublik und Sozinldemrkratie. die So zialisten benutzten diese Siimrcim und rissen alle Gewalt an sich, und alS in den ersten 1Z?lühlinaZt.'acn des Zahlet ZdlS die Wudlcn in die ,'Ka!ionalvcr sanimluno stattfanden, da brach daS Bürgertum vollständig zusammen uns konnte gerade sage und fchreibe zwei Männer in dsS Parlament dringen, auch die Deutschnationslc . erlebten ein Fiasko, alle Städte und alle ländlichen Jndustriedezirke wählten die Kandidaten der Sozialdemokraten, die vahez die absolute Majorität in der neue repukli konischen .Nationalversammlung erran gen. Aber nur nahezu, es sehlten ihnen zu der ebsoluten' Mehrheit sechs Man daie. Denn die Bauern gaben nach wie vor'" den klerikalen, christlich-sy'iolen Kandidaten ihre Stimmen. In dieser seltsamen Situation gab eS nur ine Ausmez, die Koalition, die gemischte Ne gierung. bestehend ans sozialistischen und chriftlich-sozialen und einem d,u'schnatig. nalen Staatssekretär.' Bon allem An fang an konnte diese unmögliche Ehe nicht gut tun. Eine beispiellose Jntri genwirtschaft innerhalb der Regierung begann, die Sozialiften konnten ihre ideellen, großen Forderungen,, als da sind: Trennung von Kirche und Staat und obligatorische Zivilehe, nicht durch bringen. eS entstanden legislatorische Mißgeburten, die Bauern wollten die ihnen wesensfremde sozialistische Regie rung nicht anerkennen, nd der Zwie fpalt zwischen Stadt nd Land wurde von Tag zu Tag größer. Nach wenigen Monaten war es soweit, daß die ehe maligen Kronländer sich um,, die Tirek tiven der Wiener Zentralregierung über Haupt nicht mehr kümmerten, alle ihre Maßnahmen durchkreuzten und die Pa role .LoS von Wien'zum Feldgeschrei machten.' Die Länder begannen sich ge geneinander und alle zusammen gegen Wien abzuschließen, jede LebenZmittel auösuhr zu verhindern, dabei gebieterisch Anteil an den amerikanischen Importen sein alles auf der Welt gewesen war' von dem Augenblicke an. alS er ihr zum erstenmal im Hausflur von Rosenburg begegnet war. . . . Hätte sich die Kluft, welche Komtesse Julie vom Inspektor Bergmann trennte, ausfüllen lassen, so würde seine Liebe nicht so groß, rein und edel gewesen sein, als sie S jetzt war. ,ES war ine to mantische Jugendliebe mit siebzig Iah ren. eine Liebe, welcher übersättigter Ge nuß nie deS Zaubers der Reinheit be raubt, eine Liebe, die sich willenlos hin gab. Da faß nun der alte Tor den ganzen Abend und blickte daS weiße Köpfchen, die eingefallenen Wangen nd die zittern den Hände an. Aber während sein Blick aus der Greisin ruhte eilten seine Ge danken in die Vergangenheit zurück und im Geiste -sah er Komtesse Julie mit wallenden braunen Locken, heißen Wan gen und schelmischen Grübchen auf Ga brieleS Rücken und sich neben ihr. jung und stark, aber fchüchtern. ach so schreck lich schüchtern ... : .Lieber Herr Bergmann, wa! treibe Ei denn daZ' ' '". .Ich? Richt. Frau Gräfin." '. .Ader Sie, sitzen ja da und fchnalzen mit dek Zunge, als ob Sie auf einem Pferde ritten, und Sie wissen, doch, daß wir gar kine Pserde in Lilienfelde ha ' ' " " , rener g Autifemitische Ttimmunge. von Hugs Vetiauer. zu verlangen, die dich einzig und alle! dem hungernden Wiener zugedacht sind, die Länder zahlen keine Steuer, sie ach ten die neuen Gesetze richt mehr, sie ver weigern den Auübau der Wasserkraste zugunsten Wkcnl. Und die Rezkrunz, di eigentlich mir in Wica wurzelt und keine bemasfncle Macht zur Lersllgung tat, sieht mit verschränkten Armen zu. 5!ur so ist eS ,u erklären, daß Wie heute, unmittelbar nach der vollendete Ernte, vollfländiz auf die amerikanischen Ziischüb angewiesen ist und man heute offiziell verkünden r.ußtk. daß ia der kommenden Woche die Brotqnote tverde tzctürzt werden müssen. Statt fünfviertel aii Brot wird man also nur mehr einen Laib pro Kopf und Woch bekom wen! Amerikaner stellt uq vas vor: Pro Kopf und Woche zmeincinhaid Viund eine schleckt,', bitteren Bietes. das Bohnenmchl, Maismehl und Gerjte eiitbält. aber km Weizenmeyii uno dabei überhaupt kein Fleisch mctk. denn wahrend man in ven letzten zonalen immerhin ein fünftel Psund pro Kopf und Wocbe bekommen hat. wird die! laut amtlicher Mitteilung ab I. Nsvmde; ebenfalls entfallen müssen! Amerikaner österreichischer Abstaiumung. euer ein. maliaeS ttrub lück , t wahrictieinlicr, msizr, als alleS da, wgö der Wiener Mittel ftandmznsch in her Wcche zu verzehren hat! Eben. alS Ich nach Hause sing, bcgeg, nete ich einer Schar kleiner Knaben und Mädchen, die von einem Ausslug in den, nakvn Wiener Wald mit ihrem Lehret heimkehrten. Und die blassen kleinen ilü der sangen in althergerraZittr We,,e ein Vicv. um nca ven 3iwg zu iurz:n. Ihre Mütter, ihre Großmütt,r und wohl auch die Urchncn haben auf solchen We gen gelungen uno o wiro es lvayriaiein, lich immer fein. Nur daß eö früher einmal fröhliche Kinderlieber, liebliche Ringclreihenreime waren, die aus den Kinderkehlen gegen den Himmel auf, stiegen. Was aber haben l,ie Kinder heute gesungen? ' Nun. ich habe, während es mir , salzig in die Augen stieg, die Worte des LiedeS mitgeschrieben und lasse sie hier folgen.- DaS Wiener Kin. derlied vom Jahre dcS HcilcS ISIS Mu tet: ; . . S, 0, a die Hungersnot ist dal t't (hiim ocken ein Lald ?rok, M bei ich dnnqersnst? . a, die Hungersnot IN tat ? 1. 1 -t Mutter locht an Ttt, QSne Luckkk. im, Bist. ?it das nickr die HunaerZnolf h t die Mut todi an tttl I t ein Mci'. ta krlrg'n wir niel ÄÜlch nd .i ibt' auch net mehr. .' Ui je. wi l der Alag tn. -I. t. i tu Weist, da lrig'n wir nie! C, 0. ß Itnd die Reichen froh! , eften tüzlich Cchwrieflkilch Und sm Mend rspeil'. O, Wa gif d Reiche frctjl U. u, u ich w!ih wehl, toa ick tut ' Met Mutter loch r n, Tut' mir uch den Älnaen drucken, U. u. u ich eitz wodl. wa, ich Ul! ToS ist vaS Lied der Wiener Kinder. Ich war nicht allein, als .ich kS "hörte, sondern in Begleitung einer amcrilani' schen Dame, die Wie von früher noch kennt, weil sie hier Gesang studiert hat.. Jetzt hat sie eine Abstecher von Genf hierher gemacht, weil eS in Wien für Amerikaner gut Hüt und andere LuzuS fachen kaufen ist. denn der Tvllar ist alleS. die Krone nichts wert. Nun. diese liebenswürdige amerikanische Tome fing, alS sie den Sinn der kinderworte ver. stand, furchtbar zil weinen an, fs sehr, daß ihr reizendes griechisches Rüschen und ihre schönen grauen Auge leicht ge rötet 'wurden. Und schluchzend sagte sie: Schon morgen verlasse ich Wien, denn von heute an sönnt ich hier nicht mehr lustig sei und keinen Tänd kaufen. Aber dem Dr. Geist ud später, wenn ich wieder drüben bin. alle Menschen will ich eS erzählen, daß di Wiener Kinder in Lied siigen von Hungersnot und Leid . Die charmante DcZme braucht daS nicht dem Zt. Geist, dem Leitet der ame litauischen Kinderausfpeife.A!tion ZU er zählen, weil er S selbst weiß. Er tut, waS in den Kräften eine? edlen, guten Mensche steht, der ganz davon durch, drungen ist. daß der Teller mit Brei und da! Stück Brot. daS die Amerikaner tag lich etwa 200,000 Kindern geben, nur ein Tropfe auf einem heiße Stein ist. Aber er kann nicht mehr tun. Und drü ben in Amerika? Man bat. wie ek mir scheint, auch dort feise Sorgen und der Horizont der ganzen Welt ist von hoher und niedriger Politik verhängt, von jener Politik, die GuteZ will und UebleS,tut und zu St. Germaia ine du schönsten Kulturstätte der Welt mit ihre mehr als zwei Millionen Einwohnern zum lebenslänglichen Elend verurteilt hat. Ab ich sehe.- ich bin von meinem eigentlichen Thema abgekommen: Also, immer fanatischer wir? der Haß des Bauer gegen da5 ihm unbequeme Wien, und wenn sich di Verhältnisse och weiterhin zuspitzen sollten, so ton ren wir noch artige kleine Neoeliea Z.i schen hungernden Stadterri rnd vollge ftefsenen Bauern erleben. Vorläufig allerdings hat man einen famosen Prä Selknabk gesund, den Juden selbst verständlich. Die Tatsache, daß viele Führer der Sozialiste und fast alle Führer der Kommunisten Juden sind,' Verbunden mit der Tatfache, daß S unie, den Juden fchiinbar noch mehr Kriegs gewinne, und Wucherer gibt als unter ben Christen nd dazu die Tatsache, daß eS uns schlecht geht dieZ alleS hat dem Antisemitismus prächtigen Nährboden gegeben und S herrscht eine wahre Pos oromftimmung in Wien. Den äußeren Änlaß zu Pogrom:rsammlungen und einem wütende Radauantisemitismul feilten die etwa hunderttausend galizi schen Flüchtlinge, die noch immer in Wie weile. Sie wäre im Jkjre ' l ,! ,. iiiMttn ein liWifflrt: t OTdjtt Hawwabr.gKW,.itt. Dikk orref 4 : )" c- gegen die stödtische Vedölkerung. Anöwüsche es eakeneven. ' r- . 1014. all I noch eine große Lsterreichi sche Monarchie gab und d Sluien ,a Galizie ingedrungen waren, nach Wien siekomme und heute, da I diese Mon. ärchie nicht mebr gibt, sind si plötzlich Ausländer geworden, die von Wien nicht weg kennen der wollen. WaS sollen sie auch dort, wo e kcin zu Hause" für sie oibt? Ihre Vcüausnng n dem ost, aalizische Rest ist längst in Naub"der Flammen geworden, i die galizisihe Städte läßt man sie nicht hinein, nir send in Pole sind sie ihre armseligen Leben sicher, weil die neue .Grande Nation' da Totschlagen von arme Juden al Sport betreibt. Zngegebkn. daß der Großteil dieser Ostgalizianer nicht eben zu de sympathischeste Wen. fchen gek.Srt. zugegeben, daß viele von ihnen vorn Schleichhandel und Preis, treiben leben, zugegeben, daß wir selbst nicht zum Essen haben und unsere ar mcn Heimkehrer au italienischer Gefan genschast kein Obdach finden können. da alle gern zugegeben, und doch sträubt sich val menschliche Empfinden dagegen, .die Leute mit ihren Kindern wie da Lieh hinaukzutreiben in Elend und in daS Pogrom! Wohl hat die Re gierung prinzipiell die Ausweisung der Flüchtlinge verfügt, aber sie kann und will sie nicht brutal durchführen, obwohl die breiten Massen deS Volkes immer ! auter ihr .Hinaus mit den Juden" chtnen! Morgen findet wieder eine olche antisemitische Protestv?:sammlng vor dem RathüuS statt, 'der die Polizei mit einicier Besorgnis entgegensieht. Mit umso mehr Sorge, als ernstliche Verwick lungen drohen, sallü es dem Pöbkl gelin. gen sollte, in das Judenviertel einzudrin. gen und dort doZ Leben oder daS Eigen, tum der Jude:-, zu bjdroben. Die in Wien stationierte amerikanische Mission hat nämlich unscrem Staatskanzler dezi feiert erklärt, daß sie solche Vorkomm nisse als Vruch dcZ rieden'vertr.'grZ. der allen Konfessionen Schütz und Cfl-tö krechtigima garantiert, betrachten und die Konsequenzen daraus zicben würde. ES könnte alfs sein, daß dieser Ärief durch ernste Ercicinisse, iiber die dann wobl daZ Kabel berichten würde, über holt wird. ';,.. - Damit sind aber die Wiener Sorge noch lange nicht rstöSsl. Tie Einsts lung der Straßenbahn uufcrcS ein. zige Verkehrsmittels wegcn Kohlen'" mavgcls hatte fc' ockft-Tage gedauert. Ächt lange Tage w?r Wien gelähmt, er kräppelt, wankten die müden und unter, ernährten Arkitemeusclien mörgcnS. mittags nd abends aus dem entschlichen spieen Wiener Pslaster stundenlang von der Arbeit, in die Arbeit. Seit einer Woche fährt die Straßenbahn wieder, schon aber droht neue. Rot. Zeder blei ten die Kohlenzufuhren. die uns unsere braven, liebevollen Nachbarn, die Tiche che verfprochkn haben, aus,' und eben wurde angekündigt, daß wahrscheinlich während bei ganzen Winters die Stra kenbabnnzaaennur iiiden Morgenstund, .verkehren, die Restaurant! und CsfShäu fer um acht Uhr abenvs weroen- sperren müssen, die Strom und Gasab-gabe für die Haushaltungen auf ein Minimum wird eingeschränkt werden. Niemand weiß, wie das wird ertragen werden tön nen. alles lebt in fieberhafter Angst vor dem Winter und ist auf da Schlimmste gefaßt. Nur venige. vom Glück Beglln stigte. haben ein paar Stück Kohle im Keller. Holz ist längst nur mehr durch Protektion und im Schleichhandel zu ha ben und wird schon mit fünfunddreißig Kronen. daS sind zum FriedenslurZ ge rechnet sieden Dollar , per hundert Pfund bezahlt. Der fremde aber, der durch die unge heuerlichen alutarischen Verhältnisse an gelockt ach Wie kommt, bemerkt von all dieser Jammer nur sehr wenig. Er bekommt im Hotel zu Preisen, die für de Wiener phantastisch, für ihn recht billig sind, ganz gut zu essen und er sieht mit Staunen, daß da Opernhaus für die kommende Premiere der Oper .Die Frau hne Schaken" von Richard Strauß und Hugo HoffmannSthal auS rerZaukt ist. obwohl hl dieser Eislauf, führvng ine Leg, fünstundert, ein Par, ketlsitz bis zu hundertachtzig Kronen kostet. Und mit tbehegen konstatittt er. daß auch die anderen Theater voll sind und man tn Wien recht fidel lebt. Stimmt! Die Theater sind auch voll, nur krachen sie dabei ab. Schon hat die Volksbühne und da .Intim Theater" die Pforten geschlossen und die Hälfte aller anderen wird demnächst nachfolgen. Warum? Weil die Forderungen der Künstler und Bühnenarbeiter, der M. fikcr und Garderobenfrau fo enorm sind, daß fozar in ausverkaufte Hern nickt einbringt. Die Eintrittspreise lassen sich nicht im Verhältnis zur Teue rung höhen, und wie soll in Direktor existieren tonnen, wen er für ein paar .Ausstattungsstücke hunderttausend Kro nen zahlen muß, wenn der Theaterfriseur VWi Kronen monotlich, wenn die Souffleuse ine Gage bekommt, mit sie früber ine Hofdam nicht hatte. AlleS an diesem Wil von heute ist trügerischer Schein? Hinter der forcier, ten Lusli.i!eit lauert da Grauen, binter dem La.be da Weinen, ma streut S Geld mit volle Händen, weil eS eben ur schmutzige wertlose Vapinschen sind, und die zehntausend Millionäre die um herlaufen, sid in Wirklichkeit Vertier. - Kostbare Zeit. .Ich kkgreise gar nicht, Mann.wik du fo oft Karten fpielen kannst, bedenke dsch ur, Wal. für kostbar Zeit dabei verloren geht." ' .Hast recht, Olle, , besonder keü .nito' sSHSmkiassr" Der AacMger. ls Komödie in zwei Briefen und einem Dialoa. l . von Uoberts vraces. Personen: Gilierta. Goffredo, Manila, ein Toter. Jrief Silbe, ta an Gaff redo. Lieber Goffredo! Ich bewein noch immer den Tod mei ne armen Gatten, und vielleicht werde ich noch lang, nicht aufhören, ihn zu be weinen. Aber ich liebe Dich heute, wie ich Dich liebte. alS er lebte. Ich schwöre eS Dir. Trotzdem muß ich Dir" Lebewohl sagen! Du hast Dich von mir fern ge halten au Achtung vor meiner Trauer, und ich danke Dir dafür. Dein Fern sei erleichtert mir meine Ausgabe; denn mündlich würde ich nicht den Mut ge habt haben, so zu Dir zu sprechen., Ver stehe mich recht. Ich schreibe Dir kurz und knapp. Meine Hand zittert. Ich werde mich nicht gut ausdrücken können. Du mußt mich aber verstehen! Jetzt, da ich Witwe bin. jetzt, da ich frei bin. jetzt, da ich an, Dein sein könnte, müßte Ich. wen ich nicht von Dir ließe. Dich heiraten. WaS aber dann? . . . Wir würden etwas zerstören. waS sehr schön gewesen ist! So lange wir schuldig wa ren, waren wir glücklich. Jetzt, ohne Schuld, wären wir bloß zwei Eheleute, wie eS deren so viele gibt. Unsere Liebe war so groß, daß sie der Schuld be durfte. Ohne diese wäre unsere Liebe gezwungen, sich zu verkleinern durch die Trägheit der- armse-ligen und gemein, famen Legitimität und durch die be drückende Enge deS täglichen Zusammen lcbenS. Und dann, wie dieleif Gefahren waren wir auSzcfttzt! Wie vielen Bedrohungen! Du würdest ttiatürlich anfangen, -in be denklicher Weise an meiner Treue zu zweifeln, da Du doch weißt, daf ich mei nem ersten Gatten nicht treu fein konnte. Und bei dem Gedanken, wie vorsichtig und geschickt ich ihm die Untreue zu der heimliche verstand, und bei dem Ge danken, mit wieviel Zärtlichkeit, mit wie diel Zuvorkommenheit, mit wieviel Zart gcfühl ich ihn umgab, um ihm sein Le den angenehm zu gestalten, würdest Du in die Beweise meiner Liebe Argwohn setzen. Und noch weit Schlimmeres würde geschehen. Ja. mein lieber Soff redo. Du würdest schließlich gerade auf ihn eifersüchtig werden. Und daS wäre doch schrecklich! Versuche nicht zu wider sprechen. Ein lebender Gatte hat viel, leickt keine BedtUtunafllr eine Frau, .und er hat sicherlich keine für ihren Lieb habcr; ober ein toicr mnt ist immer jemand für alle beide. So leb' denn wohl, mein lieber Goff rcdo. Nehmen ' wir Abschied vonein ander. Lieben wir uns in der süßen Erinnerung an die Vergangenheit. Um diese Liebe nicht zu toten, ist e! notwen big. daß wir uns trennen. ES muß UN5 bedingt fein! Gilberta. y Brief Gilberka an Manlko. Mein lieber Manlio! . Ich beweine noch immer den Tod mei neS armen Gatten, und vielleicht werde ich noch lange nicht aufhören, ihn zu be weinen. Aber ich liebe Sie heute so. wie ich Sie liebte, als er lebte. Ich schwöre es Ihnen. , - Und deshalb schreibe ich Ihnen. Ich habe Sie nicht mehr gc sehen. Sie haben auS Achtung vor meinem Schmerz das BedürZniS gefühlt, sich von mir fernzu halten, um die Stille meiner Trauer stunden nicht zu stören. Sie haben recht daran 'getan. Die Zartheit Ihre Ge müteS, verleugnet sich eben nie. Durch die Noblesse Ihrer Gefühle verstehen Sie alle Dinge zu läutern, die Sie lieben. Ich fühle mich rein Jhne gegenüber, und ich bin es auch. Darin besteht eben die große Belohnung füt daS Opfer, das ich gebracht habe, indem ich m unserer Liebe bis fetzt die füße Sünde ausge schaltet habe. Aber nun? , Jener Mann, der unt trennte, ist nicht mehr. Seine unendliche Güte, die mich fa viele Jahre hindurch fesselte, ist nun, mehr nichts andere als eine Enne, kung. die ich stets hlilig. halten werde; und da Bewußtsein, meine Pflicht bis zur äußersten erfüllt zu haben, gibt mir da Recht, mein Glück zu beschleunigen. Ich sage Ihnen heute, wa ich Ihnen schon einmal gesagt habe: lieben wir ns Nur .hat heute diese Wort eine präzisere, konkretere, menschlichere Le deutung. Ja wohl; heute bedeutet die fei Wort: ich bin dein. Wir werden un heiraten, lieber Man lio. Wenn Du mich alk Mädchen ge konnt hättest, dann wäre Dein Traum. Dein Sehnen Dein glühender Wunsch die ehrbare und legitime Vereinigung ge Wesen. Du hast es mir immer gesagt. Leider bin ich kein Mädchen mehr. Ich werd6 nicht mit Kranz und Schleier vor den Altar treten sönnen. Aber statt dessen werde ich Dir da bieten können, wa kein Mädche femal ihrem Bräu tigam zu bieten vermochte, mit dem sie zur Trauung ging: 'die olle Gewähr der Treue! Denn, wi Du weißt, habe ich schon einmal einem Gatten die Treu bewahrt. - Gllbert. Einige Monaie spSler. (Dialog zwischen Manlio nd Goffredo.) - Goffredo: Du heiratest also die Witwe. Gratuliere! Manlio: Und Du wirst einer meiner Trauzeugen fei. ' ' Goffredo: Ich? Wie komme ich dazu? Manlio : Du bist mein Freund. Du bist in Freund SilbertaS. Goffredo: Ich bi niemals Frau Eil kerta Freund gewesen. Ich bin aber der Freund ihre Manne gewesen. Gott hab' ihn selig! Un eben deshalb, ym offen zu den, gefällt mir dies Heirat nicht. : Manlio: Ich hab, aber ihren Mann kaum gekannt. Welche Bedenken sollt ich also haben? Worüber im M.W Goffredo: Ueber nichts, ich weiß. ASe. mir. der' noch da Gesicht del Aermstcn vor Augen hat, erscheint die Heirat der Frau Lilberta als etwas, wa nicht fein dürfte. alS etwa Unschöne. ' Manlio: Du wirst begreifen, daß sie sich mir, gegenüber rein suhlen muß. Durchaus rein und tadellos. Sie hat ihre Pslicht erfüllt bi zum Aeußelen: und da gibt ihr da Recht, ihr GluU zu beschleunigen. . Gofsnoo: Ich wünsche ihr und Dir . guS vollstem Herzen daS vollkommenste Glück; aber seid auf der Hut .. . Manlio: Gilberta liebt mich und ich vergöttere sie. DaS ist sicher. Gofsrcdo: Aber die Frau, die du hei.' ratest, ist doch immerhin eine Witwe. Manlio: Weil sie schon einmal einem Gatten die Treue bewahrt hat. Goffredo: Ach ja, nichtig; daran hatte ich vergessen. Manlio: Ich nicht.' Goffredo: DaS Unangenehme ist nur, daß der Mann tot ist. . Manlio: WaS will dal sagen? , ' Goffredo: DaS will sagen . . . dar ein Gatte lein Bedeutung hat. so lange er lebt ... ' Manlio: Recht schmeichelhaft für mich, der eS werden soll! , Goffredo: Aber ein toter Gatte, das ist ganz etwas anderes! Ein toter Satte ist doch immer jemand. Manlio: Sie hat ihn nie geliebt.. Gofstedo: Du hast mir aber doch eben erst gesagt, daß sie ihm treu gewesen! . . . Manlio: Nicht aus Liebe." O nein! . AuS Anständigkeit. - :' Goffredo: Ja, dann allerdings hast Du. recht. lPailfe.) , Manlio: Wirst Du mein Trauzeuge fein? , , ; . Goffredo: Unnioglich! Manlio: Du bist unhöflich! - ' Goffredo: 'Die' Frau Gilberta. Ta kannst es mir glauben, wäre Dir gar nicht dankbar fükbiese Wahl. Sei't ihr Mann gestorben ist, habe ich ihr kinen Besuch 'mehr gemacht. Ich bin eben nun einmal so . . . sentimental veianlagk. Ich habe mich nicht mehr entschließen können, hinzuqchen.- , Manlio: 'as tt jetzt eine guie ist- y Ie,nK?,t um Tiim ihr rnu'hfr z NoKekll. r Sei doch nicht fo Uiilicbensmiirdig. , - u.rt.,4... Oiji w. ... t,u. f;:.. .!t Uituu. Uj tuui zu iiicn um . ihrem Mann. Ich bin sicher, daß sie ' . l I O,' .tfti. i rnicn wahren o cet seieniiiM igerionae der religiöse. Zeremonie oder der bür ' gerlichen Zeremonie nicht gerne sehen , würde. , ' "- II Manlio: Nun. soll ich die Wahrheit gestehen? Gerade sie selbst hat mich ge z beten, Dich einzuladen, ein Trauzeuge f j zu sein. :f m .rf-.C- . IC1.......I 91 '.. i'S souau. . , Manlio: EKrenwort, ' ': ':'. Goffredo: Ja. wenn sie selbst Dich ge . beten hat, mich einzuladen dann aller ' ding . . . ' . ' Manlio: Du nimmst also die Ein ladung an? , Goffredo: . . . Ich nehme sie an. frtnm fnmmttn ?n?w!Nrr. t V ,4t, .V ...... V..V ... IIUJ''.... (5ä fsii!nf nta nfi tii 7nzsrnd!a im....... - -' -.u - -W 1(11, VIC llUf I1IU U(l tUUUl li.'V 4... t rtrt . ! '.,,lfl ?i f Ki. : v. t ..H oenu ver uccnicDqcu Demacquaic, jt lärmt nickt ibren Söbevunkt erreich? V sondern daß wir einem Winkt m l Tanzorgien entgegengehen. Ueberall 'i den die umfassendsten Dvrbereitu ) getroffen, um für die neue Tanzfai, gerüstet zu sein. Die Kunde von ? 5 reichen neuen Erfindungen im V'u ,v TerpfichorenS dringt überall hin ui s , zrI u!jct uiiyctinnui u gefchürzte Göttin üben eifrig I Künste ein,.denen sie sich auf den B',; und Festen de Winters idmen tiai Es ist nicht nur die Jugend, die s diesem Tanztaumel ergriffen worden! -sondern auch die .älteren Register" i , len noch ihren Anteil an diesen zien' stürmischen Freuden haben. AuS land wird von den Tanzlehrern vk" einstimmend berichtet, daß ältere 2f und glatzköpfige Herren zu ihren ei ste Schülern gehören. Ueberhaupt j die Tanzschulen in Paris und Lor'. auch während der heißen Jahreszeit $ geschlossen worden und hatten - c überaus lebhafte Zustrom. Der K, vemrels der Tanzlehrer Yak stch ai ordentlich erweitert; ei fmd nichts die wodlyabenven und die mitti 5?sir,n ki, h! tlisiSt linfijScuf.n Kosten für den Tanzuntenicht. aufbr gen, sondern auch die Arbeiter und 1 1 beiterinnen wollen die neuen XCf-J lernen. .. - f - iTrok der angekündigten Unzahl i t neuen Tänzen werden doch wohl die n' ! dem Kriege aufgetauchten alte am l s liebtesten bleiben: der Jazz, der'Ftn' Trott, und der .Tango von 192", i ) etwa vereinfachte und gemilderte Fo-f de Tangs. Seine besondere Note ob wird der kommende Tanzwinter d"y. die Tanzmusik erhalten, die zu r urtümlichsten Formen der Tonku. ' herabsteigt und in ihren monotonen, al , darum umso mehr aufreizenden Rhyti Mk dem Tan, etwa von dem Gebe denlpte! der Wilde verleihen tff.ii Neben den Negnorchester werdä hawaiische Musikkapellen die große MoL darstellen. In England sind bereit m ganze Anzahl diefer Orchester angelan die als Instrumente sechs hkalleleS, t faitiae große Seigen, vier -StahlguitaZ n und ein Zylophon haben, Anste' k -, de einheimischen HulaTanze wird dieser hawaiischen Mußt in befände ' hawaiischer Walzer" genannt. . ys i t; I der AnzngeN'ExpedttZon. Kunde: .Ich möcht ein Milchgeschä', q : verkaufen, unter welcher Abteilung la'l ich da a dorteilhasteste einrücke, f . .75. "" rCi.:u'i' si n i en It "JlM m1' i l , l I