Seite -Tägliche Bmah'a Tribüne-Doimerstag, bett 20. Nobcinbcr 1910 Tägliche iSmaha Tribüne ' TRIBÜXE PUBLISHING COU-TAL, PETE2. PrwiJrtt. 1307 1309 liowrd Kf. Telephon! Da Molnw, Iot, Brnh Preis des Tageblatts : Durch den Träger, per Woche l'iV'a Cents; durch die Post, bei BormiZbezahlung, per Jahr f 6.00j sech Monate 53.00; drei Monate 51.50. Preis des WochmblatkZ bei VorauSbezal,luna $2.00 daS Jahr. Entered u tecond-cUs niktter Mrch 14, 1912, ) tirt pottofflc Omaha, Nebraska, ander tha et f CongTcss, March 3, 1879. Omaha, Nebr., Donnerstag, Sekretär tarn ilber wahre Atnerikanislerung. Denjenigen unserer geschätzten Mitbürger, die in dem guten Glauben hhm, durch eine Tu sollst und Du sollst nicht" Schnellpresse liebe sich cn dem verschiedenartigsten EinwandcrungSmatcrial ein bestimmtem ihrem Herzen wohlgclälliger Typus, eincZ Amerikaners hcrausstempcln, empfahlen wir angelegentlich die Lcltüre einer Artikclrcihc, welche unter dem Titel The New American in der Novembcr.Seummer des Ladies $ome Journal" erschienen ist. Die Vorrede dazu entstammt der Feder des derzeitigen Sekretärs für innere Angelegenheiten Lane, und wir können uns nicht versagen, die Aufmerksamkeit unserer amerikanisieren den" Heißsporne und Solcher, die es werden wollen, aus folgende Aeubc rilngen eines hohen Beamten unserer Bundesregierung zu lenken: Ehe wir daS Werk der Amerikanistcrung Anderer in Angriff rnch inen, müssen wir uns zunächst vergewissern, ob wir uns selbst antcrika wsicrt haben; daß wir uns über die Frage klar geworden find, was wir aus Amerika zu machen beabsichtigen, und, nachdem dies geschehen, das; wir unser Leben in Stadt und Land, der getroffenen Entscheidung gemäß einrichten. Wir müssen unsern Glauben und urlser Gefühl von der Ein ficht bestimmen lassen, daß wir unsere neuen Amerikaner nicht ausschlich, lich zü unsern Untergebenen aus Dienern heranziehen wollen, sondern daß wir ibren Ansprüchen auf unser Bürgertum, unsere gesellschaftlichen, 'er. zieheriscken und religiösen Vergünstigungen willfahren müssen, dah wir ihnen Alles zuganglich zu machen haben, was wir ihnen bieten können. Alles, was wir in unserm Wesen sind. Solange" wir hiervon nicht selbst überzeugt sind, werden wir Jene nicht von der Aufrichtigkeit unserer Absichten überzeugen können.. Unsere Bemühungen werden, tauben Blüten vergleichbar, keine Frucht tragen. Die englische Sprach ist weder der An fang noch das Endziel der Amerikanistcrung. Tceuflnssung durch die Be hörde allein erzengt keine echte nd rechte AmexUancr.. ..Amerika, uisierung lädt sich dem neuen Amerikaner nicht aufzwingen, man muß ihm dieselbe dadurch, daß man ihn von Herzen verstehen -und mit ihm lebendig mitfühlen lernt, in sa erlockender Gestalt zeigen, daß er aus eigenem Antrieb nach Amcrikanifation verlangt und sie als etwas Wünschens wertes annimmt. In dem Streben nach diesem Ziel dürfen wir eines uiebt aus den Augen lassen, daß das bei dem neuen .Amerikaner" zu er. strebende Resultat nicht .in Gleichförmigkeit, sondern in Einheit zu suchen ist." , Amerika und die Freiheit öer Meere In einem glanzend geschriebenen Artikel fordert Hannis Taylor, einer i:t besten Kenner internationalen ftedjfcl," im New Dork American ('!cirantim für die Freiheit 'der Tccm und für die Unantastbarkeit des neutralen Handels in zukünfti. C?n Kriegen. Er will diese Garantien festgelegt haben in einem besonderen I'orbehalt zum Friedensvettrag, durch welchen der brutalen Vcr leung der Neutralitätsgesctze. so wie mnn ff? im Ipfeien Krii'cis erlebt bat. ein Niegcl vorgeschoben werden soll. .Diese Neutralitätsgcfttze hatte die Welt in der Hauptsache den Vcr. Staatm zu verdanken. Die ersten Ge. setze dieser , Art wurden von der da .s ..JC nnh..f4 irrt QnTwn lilUl HUUJ iUUUtJl yitiiuun. liu uyn. 1733 erlassen. Damals versuchte Frankreich, das sich mit England im jlriege befand, die Vcr. Staaten zu veranlassen, , chre neutrale Haltung aufzugeben und Partei für die fran zösische Redublik zu nehmen. AIS Schmeicheleien kernen Erfolg hatten, versuchte man es mit Drohungen, aber Präsident Wastiington blieb fest und legte m cmcr sorgfältig abgc. faßten Proklamation die Grund fätze nieder, die für die junge Re irnblik bindend sein sollten. . ' ..Den Historiker der Zukunft wird nichts fo in Erstaunen fetzen", fchreibt Hannis Taylor, als die Uebergabe unserer Rechte und Interessen auf die und ander Freiheit der Meere durch die Vertreter unserer Re giemng auf der Pariser Friedens konferenz. Tiefe Rechte und Jnteres fen waren von den Juristen und Staatsmännern der Revolution durch eine wohlgeordnete Reihe von Neu tralitätsgesetze geschützt, worden, de ten Verkündigung als der Beginn einer neuen Epoche in der Geschichte der Welt betrachtet, wurde. Als die At Stück Fleisch, das unserem Her. 3en fo nahe saA von dem britischen Reich, dessen einziger Gedanke ist, sich n lkiegszeiten zum unumschränkten Herrscher der Meere zu machen, ge fordert wurde,.wurde es, von jenen, die als Sprecher für diese Notion bestM waren, sogar ohnö Protest ausgelieferte , Unter dcm. Schutze der sogenann ten Liga der Nationen ist das briti Zche Reich eine Allianz eingegangen mit Frankreich, Italien und Japan, die es ermöglichen wird, durch t die vereinigten Secstreitkräfte dieser MäHke in Kriegszcitcn den Handel aller anderen Natiinen lahm zu rj-r.r.'.i : i'zrt e-, icgun. vti);uiuuiiiui; uu t5'iuli reich beinahe . als Vasallenstaat in der Hand und Italien und Japan s-.cht es. durch die Bande des Selbst, intercsses an sich zu fesseln. Um seine Seemacht im fernen Osten zu befc stigcn, ,. ließ Großbritannien China das Herz aus dem Leibe , schneiden und t$ Japan zu Füßnt zu legen. Die Erklärung des Senats, das; die Ver. Staaten an dieser schändlichen Tat keinen Teil haben ' wollen, ist nickt genüg: ' er imifr Vkaknabmen treffen, die geeignet sind, die Mus. fjhfuna drr Pläne,, von wrlckxn je lies Lerbrcchcn einen Teil bildet, zu TYLEtt 40. mK. ekrk. Offit 4t4 6th Ae. . den 20. Ndember 191 verhüten.' v '' Zu diesem Zweck sollte oer pracy. tiaen Vorrede, mit welcher die Vor behalte zum Friedensvcrtrüg einge leuct wurden, cm Zupy angesugr werden, dabin lautend, daß, wenn die Republik Mitglied der sogenann. ten Liga der Nationen in irgend ei ne? !?orm wird, es Unter der aus. drücklichcn Abmachung 'geschehen muß, daß der Handel der Vereinig, ten Staaten in Kriegszeiten unter dem Schutze der am 22. April 1703 von dem damaligen Präsidenten Washington proklamierten Noutrali. tätsgesetze stehen soll. Wenn wir das, was damals vollbracht wurde, unter gleichzeitiger Preisgabe unserer Ehre aufgeben, dann toird Großbritan niens Seemacht, verstärkt durch jene Frankreichs. Italiens und Japans, in Kriegszeiten mit der Freiheit des barbarischen Korfarenwms über die Meere fegen. Und dann täten wir besser, das Buch zu schließen und zuzugeben, daß auch wir ein bloßer Vasallenstaat find, der nicht länger beansprucht. Hüter der Freiheit zu fein, die die Welt erleuchtet." Die Mahnung- Taylors kommt nicht einen Augenblick zu früh. Der Senat sollte sie auf alle Fälle in Betracht ziehen. Aus Columdus, Aebr. Columbus; Nebr., 19. Nov. Frau William L. Clayborne und Tochter von Berkeley, California, überraschten am Sonntag , abend ihrcn Vater, Herrn Fred Elias fr., und ihre Geschwister mit ihrem Be suche n gedenken bis zum Anfang des neuen Jahres bei denselben zu verweilen. Frau Clayborne ist eine Schwester der Frauen Aug. Wagner. A. ,G. Lueschen und Frau Alice Spcice, Und von Mar Elias. und da? Wiedersehen brachte natürlich qtefy Freude in die Familie., ; Harry ' E. Phelps vo5 , Höwell, Zi'nsus Supervisor für den 3tcn Tistrikt, batte heute Nachmittag hier im Courthause eine Klasse von 26 VewerLekn für die Stellmig von Zlnfus.Al?fnehMörn und wußten erst ein Cramen bestehen und einfge heille Fragen beantworten, welche ih-!en Uncle Sam vorlegen ließ. Es sind 20 Distrikte in Platte County und drei in Columbus, für welche sich 26 Applikanten gemeldet ha. bett, davon 4 Frauen. Herr Phelps, welcher Redakteur einer Zeitung in H'.wells ist, hat seine Klasse, wie er sie nennt, gut im Augö und läßt keine Ungehörigkeiten durchschlüpfen, wie Papier zilstccken oder zuwerfen, us-.Ä. Ec hoffte, diese Nachmittag Mit. feiner Examination fertig zu werden und' seine Anstellungen be kannt machen zu können. Die Frauen der St. Bonavenku. tsf katholischen Gemeinde erhielten am Montäz morgen eine-freundliche Eiiiladung, nach der Kirche zu kom. mcn, um eine gründliche Reinigung derselben vorzunehmen als Äorbe. rcitung Nils das Christfest.- Die Freien arbeiteten so tapfer, daß der Prior ihnen ein 5 Kurs Mittag, essen , bereiten und .servieren ' ließ, was von Allen sehr gewürdigt wur de. ES war aber auch eine schöne Ansicht, wie die braven Frauen der Gemeinde U Zahlreich, mit allem Nötigen ausgerüstet, zur Arbeit in der Kirche erschienen und wie schnell sie mit der Kirchenrelnigung fertig wurden und damit viel dazu beige tragen haben, dieselbe ' für daS Ehristfest blank und faubcr herzmich. ten. Da dürfen sich ihre Ehemänner und Gemeindcmitglicdcr schon bei ihnen bedanken. ' ( Aus dem Staate. Fairbury. Nebr., 19. Nov. Ed. ward Covcy und Miß Emma Mee ncn wurden am Montag in einem Automobilunfall schwer verletzt. In dem Autoinobil waren fünf Perso ncn. Von den übrigen Insassen dcS Autos wurde nur Herr Earl Morlan verletzt, die übrigen entkainen ohne Verletzungen. Der Unfall entstand durch das Zusammenprallen von Co vcys Car mit einer anderen, die ebenso rasch führ. Der Kampf gegen die Tuberkulose. National Organisation hat rigcncS Department für Kuren" Untersu chung. Um bei drin Kampfe gegen die Tuker kulose mitzuhelfen,' untcrhäU die ZZatii , na! Tubeiculosis Association e. Te partement, in welchem vl! .Kuren' der Krankheit untersucht werden solle Tic sei Departement wird, wie tS ia tim von der Organisation ausgegebenen Er klärung beißt, in der großes Gesund hcitz.Kampagne. die jetzt von der Olga nisation unleinommen wird, eini grobe Rolle spielen und wird sich mit alle ihr unterbreiteten .Kuren'' eingehend le schSstigen. Der Beikauf der Noten. KreuzWe!h nachlZliegc , aui dessen Erlös die ange glieverten Körperschaften ,r Hauptem kommen beziehen, wird in diesem Jahre erweitert werden. Um der bedeutend vergrößerten Etaatsquote, die - zur Durchführung der intensiven erzieherl - schen und Verhütungs-Kampagne. die f das nächste Jahr geplant ist. bkgeg ncn zu können, müssen im Dezember für über 6z Millionen ToSarS wert Siegel verkaust werden. Die EachIundigen o.de: Nationalen Tuberculosis Association stimmen darin Lb'rein. daß die einzige Kur der Tu berkulose Sonnenschein, frisch, Lust, gut Nahrung nd fachmännische ärztliche Behandlung seien. Ihnen czebührt vcr uebmlich daS Verdienst oer Untersuchuna und Zurückweisung der berühmten Fried. - mann'schen Schlldkrö!enserumKur, die vor fünf Jahren auftauchte und welche den Beweis geliefert hat. daß Heilmittel die zu versckii:denn Zeilen rngepriesen wurden, nicht nur keine Heilung der 'Krankheit bringen, sonder in vielen . Fällen direkt schädlich wirkten. Um die sen Schutz öusrechi zu erhalten, baicn die Nat. TuberculosiZ Asso. und die ihr angeglkderten 1000 lokalen und stsaili chen Organisationen die Unierstutzuna M BündeS-SanitätS-TienfteS und der American Medical Association. 9 D st r. ; ch t immer ein Jo chen bu Bildung. - dab einer öm Lehrsatz des PyihagoraS beweisen kann. Spare die Nute und vcr. dirb daö Kind!... Ist an solchen Kindern wirklich noch etwas zu Vcr derben? Am besten kennt man den Charakter ein,,Z Menschen bei i.t.geiegenyeiten, fcein Trinken mi? beim Zorn. Manche Rede verfehlt ihre Wirkung, weil man nur bedacht hat, von was, aber nicht, zu wem man sprechen, will. , Unangenehmer" wie ein Hieb ist manches wohlwollende Schulterklopfen, weil man es fchwe rcr abwehren kann. r : , Ein Spiegel ist' besser als hundert Schmeichelreden und ein ganZes Album voll Photographien von reichen Anverwandten. . . Es. würden noch viel mehr Menschen den Mantel nach dem Winde hängen, wenn sie nur immer genau wüßten, woher er weht. Die Jugend' rüst vermessen: ' LD ZU hab' gelernt schon viel!' Das Alter lächelt kühl: Ich hab' noch mehr vergessen In einem Bericht aus 5lfrika stand zu lesen: Natürlich fiel dem Aschantinger da? Herz in die Hose" ... Ist das wirklich so na 'türlich? . Gegen unsere Lehrerinnen ist nur fo lange euvas einzuwenden, als sie' ihren Beruf nicht att ruf, sondern als VersorgungsanstaU betrachten. . , B ! l d u n g ist schon ganz gut, aber der Lehrer) der seinen Beruf richtig crfafit. wird sich in erster nie k.lit der HerzenZbildung der Kin der befassen. Die meisten , Menschen sind fo selbstsüchtig, dos; im Grunde nichts Interesse für sie hat. als ganz allein sie selbst. Tahcr kommt es, daß sie bei ollem, was gesagt wird, auch sogleich an sich denke? Sem HevzettsLittd. Novelle von m4i4HHHH44 ' .Nein, dtnlt tuch", sagtt Kälhk HeinziuS, .heut' wär' ich beinah' hinausgeflogen!' . .Ganz unfchuldlz ' noiilrlich. du kecker Vogel", spottett Onkel Willy. Sie blitzte ihn mit ihren wunder vollen blauen Augen an. .Auch noch! Wa? kann denn ich dafür, wenn mir eine die Zöpfe los macht? Sie hingen bloß noch an einer Nadel, und der Schwanz kitzelte mich gerad' im Genick. Ich mußte ss schrecklich lachen. Und eh' ich sie ndch wieder aufstecken konnte, ruft mich der Pfarrer auf: .Fräulein HeinziuS, was wissen Sie uns über die Amalekite, ,u sagen?" Herr gott, ich wußte 'ne ganze Masse über diese Leute, aber bor lauter Echluch zen bracht' ich nichti hirsuS. Und mein Pfarrer wird wllthend. .Wenn Ihnen. daS fo lächerlich vorkommt, ist einer von unS beiden hier zu viel", sagt er eisig. .Schön, dann kann ich ja gehen". Und ich packe meine Bücher zusammen. Ganz langsam. Und die Zöpfe hingen mir nun lang iiber'n Nucken, ts war mir' einerlei. .Na", sagt der Pfarrer und lächelt ei bißchen spöttisch, da ich zufäl lig um elf ein Begräbniß habe, werd' ich für diesmal gehen, und Sie kön nen bleiben. Aber vielleicht merlen Sie srch's Eil zum nächsten Mal: Die Religionsstunde ist nicht zum Frisiren da". Kratzen hätt' ich ihn können, fo rasend war ich"' Käthe krümmte alle zehn Finger ',mit den rosenrothen, spitzgeschnittenen kleinen Nägeln ordentlich gefähr lich sah da! aus! gleich darauf küßte sie enthusiastisch zärtlich ihre eigene Hand .wenn'ö nicht mein liebes Pfarrerle gewesen wäre!" .Aber. Käihchen!" ' mahnte Tante Agnes sanft. Na, da laß sie doch du ist doch weiß Gott ungefährlich genug", .lachte der Vergrath und legte der kleinen ausgehungerten Seminarisiin ein unheimlich großes Stuck Gänse brakn vor. Sie machte sich eifrig darüber her, und Onkel Willy sah ihr lächelnd zu. Ihre sieben Lieben fielen ihm ein. Ausgerechnet sieben, und eine immer harmloser wie die andere. Käthchen war mit ihren sechzehn Jahren fast noch ein Kind .wenngleich ein temperamentvolles und nicht so un erfahren wie jene andere kleine Kol legin, die ihre Mutter fragte: .Ma. ma, ich möcht' jetzt auch gern 'mal für Jemand schwärmen wie macht man denn baß?" Käthe wußte ganz genau, wie' man'Z machte, und zur Vorsicht hatte sie sich die Namen loon allen sieben in'S Notizbuch geschrie, ben. So vergaß sie wenigstens sei' nen: Ein paar junge Lehrerinnen, die bildhübsche fesche Schauspielerin, dir vorigen Winter die .Komteß Euckerl" gespielt, und natürlich Tante AgneS. Als einzige männliche Wesen waren zwischen daö Ewig-Weibliche gerathen der alte weißhaarige Herr Pfarrer, der zugleich Religionslehrer am Se minar war. und last not least .Onkel Willy". Onkel Willy"! So lange sie den' ken konnte, hatte Käthe Onkel Willy gesagt, obgleich kein Tröpfchen Blutsverwandtschaft zwischen ihnen xistrrte. Als Käthe fünfzehn wurde, hatte !beide den heroischen Versuch gemacht Onkel Willy Fräulein Käthchen" iund Käthe .Herr Bergrath" ,u sagen. Aber dieser eine Versuch war so kläglich und jammervoll gescheitert, dab er nie wiederholt wurde und so war denn alleZ beim Alten geblie. ben. mochten gewisse alte Tanten sich auch den Mund darüber zerreißen. Wahrend Käthchen mit prächtigem Appetit ihren Gansbraten verzehrte und zwischendurch wie in geschwätzi geS Brünnlein plauderte, begegneten sich bie Blicke deZ Bergraths und sei ner Frau. Und beide lächelten. Sie wußten,, daß sie sich auf demselben Gedanken ertappt hatten, diestm hun dertmal gedachten Gedanken: waS wohl ihr Leben sei würde ohne die sen ihren MldfaNg und Sonnen schein. ? Sie waren ein sich gut ergänzendes Paar. Er groß und hager,, mit tiefblickenden grauen Augen unter einer machtige Stirn, die daS Haar noch oll und dunkelblond umgab, mit unregelmäßig und fast grobge fchnittenen Zügen,. denta ein feiner herber Mund etwaS .Durchgeistigtes, beinah' Asketisches verlieh. AlleS in allem' ein sympathisches Eesicht. Und für Käthe HeinziuS der Inbegriff alles Guten, Klugen und Väterlichen. So oft sie m Svarez'. bei großen Rechts gelehrten Denkmal vorüberging, mußte sie an Onkel Willy denke nd behauptete steif und fest, tt müsst dazu Modell gestanden haben. Frau Agmi dagegen klein nd zierlich, offenbar älter alZ ihr Mann. daS wellige dunkle Haar schon reich lich mit grauen Fäden durchzogen; ein früh verblühtes sanftes Gesicht mit einem unverkennbaren LeidenL zug , um die Lippen und gütigen, zu trauenerweckende Auzen, Jassy Torrmid. Nichts ak natürlicher, als daß Käihchenk Mutter damall all ihr Mann starb und sie mit den Kindern nach der Großstadi zog. um ihnen eine gute Erziehung ,u geben, soweit die schmale Pension einer AmtSrich terZwiitwe und ein winziges eiaeneS vermögen dieS zuließen ihre Zu flucht zu diesen beiden Menschen nahm, von denen der eine die Klug heit, der andere die HerzcnZgiite zu repräseniiren schien. Seit jenem ersten Besuch, den" Frau HeinziuS. ihr neunjähriges Töchter chen an der, Hand, bei ihrer einstigen Schulfreundin machte, die zugleich Käthchen Taufpathin war. waren mehr als sieben Jahre verstrichen. Und man wußte gar nicht mehr, wie es eigentlich gekommen, ordentlich als ob's so sein müßte und nie anders gewesen wäre so schnell und n merklich halte -Käthchen sich bei dem kinderlosen Ehepaar eingebürgert und war ihnen von Tag zu Tag mehr an'S Herz gewachsen ihr Erzit hungkobsekt und ihr Abgott zugleich. Die Mutter ließ eS nur zu willig geschehün. Für sie ' war der Sohn daö Ein, und Alles, die Achse, um die sich ihr etwas eng begrenztes Denke, und Leben drehte. Er. der schwer rnd ungern lernte, dessen Sinn den kseinauf mehr auf da? Praktische und Nutzbringende geriet) ttt war, stand ihrem Herzen ungleich näher und war ihr viel besser ver ständlich als die Tochter, die sich für ein Gedicht, eine Blume, eine roth goldene Abendbeleuchtung lauter unnütze und überflüssige Dinge begeistern konnte und sich auS einem neuen Kleide oder einer, guten Mahl zeit nicht daS Geringste machte. , Nur die Furcht vor dem Gerede der Leute und ein Nest von mütterlicher Liebe ur,d Pflichtgefühl hielten Frau HeinziuS davon ab, daS ihr so un ähnlich gerathene TSchterchen ganz uS den Händen zu geben, wie Over beckS dieZ gern gewollt hätten. Zu dem hatte daS Ehepaar die gesetzliche Altersgrenze, wo eine Adoption zu lässig, noch nicht erreicht. So war in allcr Freundschaft die Abma chung, getroffen, daß Käthe bei ihrer Mutter schlafen und dann den fchulsreien Rest deZ Tages bei de' OverbeckZ verleben sollte, die auch in anderer Beziehung fast unbe schränkte Elternrechte nd Pflichten an dem Kinde übten Die Sonntage verlebte man gemeinsam, im Sommer meist auf Ausflügen, im Winter abwechselnd bet der inen oder der anderen Familie. Und oft, wenn Läthchea dann Montag! aus der Schule kam, warf sie ihre Buchet tasche hin und sprang der Tante AgneS stürmisch an den Hals: .Gott sei Dank, daß ich wieder hier bin! Der Montag ist erst mein richtiger Sonntag, Tantchen. Da gehör' ich wieder ganz zu euch.' Hier ist doch meine deste Heimath. O, wie hab' ich dich lieb, wie hab' ich dich lieb!" Und der sanften kinderlosen Frau gingen die Augen Über bei der lei denschafMchen Zärtlichkeit deZ frem den KindeS, fcs.f e.wie ein eigenes liebte. i . " '' ' v , 'AIS Mye 'yeränwuP' und die Schule verlassen sollte, konnte Fsrau HeinziuS. di vor lauter Sorge um ihren Sohn Paul , nur selten Zeit hatte, euch einmal an ihre Tochter zu denken, sich nicht genug wundern, wie seh! dieses Kind cuS, ihrer Art geschlagen war. Daß sie lieber Bü cher lesen als Strümpfe stopfen, und lieber einen Aufsatz schreiben, als staubte Möbel mit dem Wischlnppen bearbeiten mochte. Und t feufzend stimmte sie zu, daß Käthe, ihrem ii genen heißen Begehren folgend, da S Seminar besuchen sollte. Daß die Tochter so früh wie möglich auf e!g nen Füße stehen und Geld derdie nen müsse, weil die Erziehung deS Jungen von Jahr zu Jahr kostfpie liger wurde, leuchtete ja auch ihr in und war für sie jedenfalls daS Maß gebende bei diefem Entschluß. ' ' . Mit wahrer Wonne und einem kaum zu bändigende Lerneifer stürzte Käthchen sich von Neuem auf die Wissenschaften. .ES ist iloS schad', daß ich nicht Doktor werden kann. Onkel Willy! Lehrerinnen sind immer so gräßlich pedantisch., und alleS Pedantische ist langweilig." 1 , .Deine geliebte Fräulein Bertram ist doch nicht pedantisch. Mthe?" .Ach nein, die ist ja auch noch iung. Aber die Alten, weißt du. die sich in sieben Tücher und Kragen wickeln, eine Brille aus der Nase tragen und mit dem Pompadöur fpazieren gehen gräßlich! Gott, wenn ich erst mal so umhersckz leicht!" .Du heirathest ja vorher noch ein Dutzendmal. Katychen!" .Na, ich weiß nicht, Onkel Willy. Arme Mädel haben ganz und , gar keine Aussichten", sagte Käthe mit der Weisheit ihrer sechzehn Jahre und seufzte "schwer. Die jungen Mannet heutzutage sind all so an, spruchSsoll. die deirathen bloß reiche, Und einen alten reichen Nußknacker mhmen,bloß darum, Mil er reich ist und wklk'I ein Versorgung wäres bkir! Lieber gar nicht. Lieber. Brillt nd Pompadöur nd sieben Sharcl!. Jugend gehört in Jugend, meinst du nicht auch. Onkel Willn?" .Nußknacker klingt allerdings nicht sehr verlockend. Wie sieht denn so ein Elemplar auS? Gehöre ich uch , schon unter die Kategorie?" .Du?!" Käthe wollte sich iodtla chen. .Aber daS ist, doch ganz etwas Anderes. Du kommst zum Heirslhen überhaupt nicht ln ,Betracht, Onkel Willy. Sonst, wenn du ein Jung geselle wärst, weißt du...' KLiyß verstummte und blickte nachdenklich vor sich hin. ' Wenn ich in Junggeselle wa ' ...?" wiederholte Onkel Willy. Käthe wurde toth. . .Ach, daS ist, ja Unsinn! Man kann nu... schrecklich gern haben, aber doch nicht heirathcn wollen, nicht wahr?" .Na, du kannst dir die Sache ja auch ' noch überlegen. Käthchen. Komm, jetzt gehen wir in'S Museum Fröhlich hängte sie sich fln seinen Arm. und für in Weilchen waren alle Zukunftssokgtn übet einem neuen Böcklin oder einem ganz köstlichen Defregger oder Kaulbach gründlich vergessen. Für den Bergrath selber , waren diese Stunden die Glanzpunkte sei neS Lebens. Eine beneidknöwerthk Aufgabe schien S ihm. daS wißbe gierige junge Eeschöpschen. da nicht satt wurde, zu hören und zu sehen, in die. große herrliche Wunderwelt des Schönen und der Kunst inzufüh ren. Diese feine und tiefe jungt Seele, die für eine Spanne Zeit in seine Hand gegebn, war wie ein reines unbeschriebenes Blat , auf das er in feiner klaren Handschrift die Weisheit und Erkenntniß seines Le bens niederschreiben durfte, dem er, den Stempel feiner eigenen Persön lichkeit aufdrückte. Meist war Frau Agneß, wenn sie sich wohl genug fühlte, die dritte im Bunde. Dann war eS für Käthe herrlich. , WaS sich dem Onkel Willy nicht so gut sagen ließ, weil er doch ein Mann war und für kleine Mäd cheneinsälle und Betrachlungen manchmal, nicht daS rechte Berständ niß halte, flüsterte sie der Tante in'S Ohr. Und die verstand sie einfach immer. I den geringfügigsten, wie in den verworrensten und schwierig' sten Dingen deS LebenS konnte man sie um Rath fragen. Ihre Augen waren taS mütterlichst, waS man sich denken konnte. Zuweilen hockte Käthe stundenlang zu ihren Fußen, beichtete zutraulich ihre kleinen HerzeNsgehnmnisse und kramte all' ihre drolligen Einfälle und wunderlich tiefsinnigen Grübe leien vor ihr auS. Tann faß die kinderlose Frau ganz si'ill und hielt gleichsam den. Athem an. um daS unverhüllte junge See! chen nicht zu erschrecken, und wun derte sich auS tiefstem Herzen, wie eine Mutter foviel köstliche Stunden, soviel süßeS heimliches Mutttrglück achtlos einer Fremden überlassen konnte. Mit Freude und Andach' genoß fle diese Stunden und sa? die junge Seele sich vor ihren Augen entfalten nd unbewußt ind träu merisch ' ihre sehnsüchtigen Flügel regen. l Manchmal, an Konzert oder Theaterabenden, wenn eS spat gewor den war, durfte Käthchen auch über Nacht bei den OverbeckZ bleiben. Und dieS war für sie erst gar daS Fest aller Feste. Sie hatte ihr ei genes Zimmerche mit hellen L?re tonnemöbeln und einet Unmasse von Büchern und Bildern, und daS blü. thenweiße Bettchen stand immer für sie bereit. Tante AgneS pflegte dann zuguier letzt noch einmal hertinzuguaen und auf Käthes Bettrand zu "sitzen, wobei die Blumenranken auf Stühlen und Vorhängen manch' glühend LiebeS erklärung zu hören bekamen. Weißt du. waS EeelchenS Ideal wäre?" fragte Frau AgneS eineS Abends, als sie y von ihrem letzten Ganz zurückkam und : ihren Mann noch im Wohnzimmer fand. Sie agte so-gern .eeichen . well t? gar s in. seines Geschöpfchen war cheu ünd beiß ' und weich und sehn Uchtig ZNgleich. fJlW' ' .Immer zwischen unS ztvei Alten hier auf dem Sopha zu sitzen und ihren Frieden zu yaben und von der bösen : Welt draußen nichts zu hören und zu sehen", erzählte Iran AgneS, halb lachend, halb gerührt. Von dieser Seite kannte n seinen kecken, Vogel noch kaum nd fragte mit einer Art von Spannung: ' Nua- und wai sagtest du?" , 1 ; .Ich lacht sie aus und sagte: Dai wäre ein schönes Glücke für ine Siebzehnjährige und würde ihr bald genug langweilig werden. So im müden blasse Herbstsonnenschei! Die soll sich erst noch den Frühlings Sxm vm'ö Gesicht wehen lassen und aisrische und heiße Julifonne an sich verspüren. War daS nicht hübsch gesagt?" I Erwartung eineS bei fälligen NickmS sah sie ih lächelnd an. ' (Fortsetzung folgt) , " Sut b kl! chrU!. Erster Schriftsteller: Siehst fca. daß dort ist der Kritiker Grausig, der hat schon manches junge Talent unmöglich ge macht!" Zweiter Schriftsteller: .lf in literaiischek LauSkneÄ?- Aus Sranö Island. Grand Jsland, Ncbr., IS. Nov. DaS Liederkranz.Auditarium war ? stern Abend acfüllt bis zum letzten Platz, um das Preisringen wischen John Pestk, einem Böhmen, und Tom Trak. einem Belgier, zu be obachten. Pesek kam wieder als Sie ger hervor, somit bleibt Pefek der Champion. Ueber $2,000 wurden an der Kasse eingenommen. W,n. Nosenkostcr. sür eine Reihe von Jahren Apothckcrgchilfe bei der Pcnse Dr,: Co., hat die Stelltina aufgegeben und wird die Leitung dr-Z Ncxal Trug Store in Picrce über nehmen. Auch bei Photograph JilliuS Le. schinsky sind Likördicbe in den Keller eingedrungen, sollen aber leer abge. zogen sein. Merkwürdig, wie die Leute nach Spiritussen suchen.' -Stadtarzt Phelan berichtet einige Vlaiternfälle in der Stadt, welche schnell unter Quarantäne gebracht wurden. Christ Harfst hat daö Wohnhaus von Frau Sothniann an Welt Kö. nigstraße gekaust , und, hat dasselbe bereits bezogen. Anchjüc Schusterwerkstätten hier haben sich vereinigt lind die Preise für das Aufbessern dcS Schr'hwerkS ganz enorm in die Höhe geschraub!.' Für ein yaat Sohlen und Absätze ums, man jetzt $3,50 bezahlen. Vor nicht langer Zeit konnte man für diesen Preis schon neue Schuhe-kan. fen. Holzpantoffel werden Wohl bald wieder in die Mode kommen. "ierte Zln "ent Bushelman und Rock Macher. Kuk Bezahlung, dauernde Arbeit. Nachzufragen bei George Wolz, 532 SecuritieS Vldg.. ' tf Verlangt Weiblich. Mädchen für allgemeine HauSar beit. Nachzufragen bci Albert Krug. 5.316 WooliUMth Ave. 11.2949 , Verlangt Weiblich. Verlangt: Mädchen für allgemelnt Hausarbeit in deutscher Familie, ön trr Lohn, angenehme Stellung. Tele vbone DonlaS 4M. Arbeilögcsuch-Wciblich. Ordentliche, sparsame Frau, mit 0 fi;,Snv 1 imS 0 nhrr tniitlMlt U ItltVllll, IHV " v..;.v, .-... dauernde Stelle als Haushälteriir. 1 Es wird, mehr auf gutes Seim, als .( KaTiX, Ortfi rtfftufrnn ffDrtrt nhfef. I UU ijutjt.ll ytiv.n. m.v... sie: Vor. C00, Ornaba Tribüne. 11.1940 Automobil nd elektrische Bedarfs artikcl. Wred Tire Ketten, Hood und Nadiator Schutzdeckm, PrimerS fü Anlauf bci kaltem Wetter installiert,' Alkohol Hot Shot,. elektrische Be darssartikel und Reparatur. ' Telephon Doug. 7582 W. B. 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