! TSMe Craaija TMLue Iojeph Wallet, IM. von Charles Joseph Mallet war daZ Kind armer, doch unchrlichsr Eltern. Nach Ansicht d:5 Herr Pfarrer mußte die schnür gerade zum Coz'wliSmus und von da natürlich aus das Schafott fiihren. Und wirNich war der junge Joseph berüt mit vierzehn Jahren- tätige Mitglied , wer Jungburschentruppe. Mit traf ti g Lunge begabt, tat t sich durch Joh len und Pfeifen bei , allen BoH&p sammlungea, wenn er auch nicht taoon verstand, ganz besonder hervor. Seine ' ameraden betrachteten ihn al gebo rn Führer. Er hatte da Zeug da zu. denn er war mutig, vorwitzig und etwa beschrankt. . ' Die erste Bekanntschaft, welche er mit der Gerichtsbarkeit seine Lande machte, war die Folge eines Zuge strei kender Hutmachergesellen über die 93ou levard. bei welcher Gelegenheit die Glasscheiben mehrerer CaföS eingefchla gen wurden. Ein anderer Jungburfche, den die Polizei festnahm, hatte ihn als MMättt angegeben, um sich selbst her auszureiszen. Da sind eben die kleinen Nachteile der Führerschaft. Alö die Familie beim Frühstück sah. kam man. ihn zil verhaften. Polijki' kommissär Coffret gehörte zu fener reuen Schule, welche mit den Mitteln der Leutseligkeit und des Rmtsüber drussei arbeitet. Er setzte sich sreundlich und schmunzelnd an den Tisch, hielt den Jungen auf Armeslänge vor sich: .Also da ist der kleine Staatsverbre cher. Nun, wenn Sie so weiter machen, weiden Sie noch einmal Ministerpräsi dent. Wir waren alle jung gewesen. Jugend muß sich austoben, feine Un schuld wnd sich bald herausstellen." Dana fing. an zu klagen: ; Sie wissen gar nicht, wie einem Mensch? wie mir alle diese poütiscbe Gcschich ten verleidet sind. Ab die Tage diese reaktionären Ministeriums Rouvier sind gezählt. Wir werden bald den Sozia listen Briand oder Millerand als Mim. ster haben und da werden solche Unge rechtigkeitcn nicht mehr vorwmwen. Man muß eben seine 'Pflicht tun. wenn einem auch das Herz dabei blutet.' Da. bei seufzte er tief auf. Dies hielt irrn nicht ab. den Jungen nach dem Unter suchungsgefängnis zu führen und dem Beamten dort zu empfehlen: So klein der Bengel. ist er doch ein gans ge fährlich?r Halunke. Eine Kur bei 2M ser und Brot in der Dunkelkammer könnte ihm nicht schaden." Bei der Gerichtsverhandlung bezeug ken drei Polizisten, daß er al ein Tage diel bekannt sei, und .sie beschworen, er lütte den Stein nach der Fensterscheibe geworfen. Er erhielt einen Monat Ge sänznis, wovon er sechzehn Tage wegen unbotmäßigen Betragen! in der Tun : kelkammer zubrachte. WS der junge Joseph Wallet au dem Gefängnis entlassen wurde, berei tctcn ihm die Genossen seiner Juncbur. schengrupv einen glänzenden Empfang. Etwa, dreißig derselben, darunter auch einige Jungmädels, hatten sich an der Gefängnispforte, eingefunden. Bon da ging es nch einer Gartenwirtschaft, wo Bier getrunken und Reden gehalten wurden. ''' Sein nächste Zusammenkommen mit der Rechtspflege seines Landes war bei Gelegenheit de Umzuges am 1 Mai. Er war jetzt neunzehn Jahre alt, kräftig in die Höhe geschossen und inzwischen zum Sekretär de Jungburschenverban de befördert worden. Stolz trug er ein großes Plakat auf einer Stange: Ar deit oder Brot!" Der Offizier einer Truppenabteilung, welche den Zug zu zerstreuen suchte, hatte mit dem flachen Degen um sich geschlagen und Wallet machte demselben einige nicht gerade schmeichelhafte Bemerkungen, wovon .Bluthund' und .Bajazzo" neun die al. lerhöflichsten waren. Es wurde nanir lich eine Untersuchung veranstaltet. Einige Tage darauf kam unser alter wieder nach der Wohnung. Wie im wer. leutselig und angewidert von sei ner traurigen Pflicht. ; Sie können sich kaum vorstellen, wie froh ich sein werde, wenn ich endlick mich mit Ruhegehalt zurückziehen kann. In vier Jahren ist es soweit. Dann kaufe ich mir irgendwo auf dem Lande in kleines Häuschen, züchte Rosen, diel leicht auch Tauben oder Affenpintscher. nd werde glücklich sein, von all diesen elenden Tingm nichts mehr zu hören. Wir haben leider dieses Ministerium Briand. Lange kann es sich aber nicht hallen. Dann kommt wahrscheinlich ein Sozialrevolutionär wie HervS an die Spitze und werden folcke Ucbergriffe nicht mehr vorkommen. ES tut einem ' weh. wenn man brave, junge Leute, die einfach durch die Soldaten herausgefor. dert wurden, verhaften und der Justiz überliefern muß," Er nahm eines der kleinen Kinder auf den Schoß, streichelte ihm den Kopf, drückte allen die Hand und sagte unten vem Polizisten, der ihn begleitet hatte: .Geben Sie gut acht, das ist ein' höchst gewalttätiger Bolschewik. Wenn er nicht ganz ruhig bleibt, ziehen Sie sofort Ähren Revolver." Vor Gericht beschwur der Offizier, er hätte ihm d?n Degen entreißen wol I:.i; aus den Polneib?riten ergab fiel daß er ein gefährlicher So:.iaI:e5o!utio t'it und vorbestrafter Verbrecher sei. Bekannter. Polizeikommissar Coffret. Er erhielt sechs Monate Arbeitshaus, wovon er wiederum zweieinhalb Mo ate in der Tunkellammer wegen Unge kzorsam. MaterialSefchädigung, Wider,' Pand gegen Beamte und allgemeinem pufrührerifchen Betranen verbrachte. Sei Ruhm als Führer war nun ehr fest begründet. Er hatte die Gabe, sich beliebt zu mache, war ganz selbst los. fte! bereit, irgendeinen Dienst zu leisten, zu beschützen, sich an die Spitze zu pelle, und wenn nötig, auch die Verantwortlichkeit zu übernehmen. Er jat gelernter Schlosse? jonb wurde ein der KeMaft. C. Zarimann. zum Vorsitzenden seiner fwakfchafi ernannt. Inzwischen hatte er eine Abendfortbildungsschule besucht, eifrig einen großen Teil der Parteischriften studiert und auch Beiträge für die sozi aloemokratische Tageszeitung geschrie den. , Aber die Revolution wollte immer noch nicht kommen, obwohl er jeden Abend, wenn er zu Bette ging, sie für den nächsten Vormittag fest und be stimmt erwartete. Im Laufe der Zeit hatte sich seine Ueberzeugung mehr nach link gewandt. Alle dies Führer, Advokaten, Lehrer. Beamte, welche den Sozialismu als eine Berforgungsanstalt betrachteten und da Ziel erreicht glaubten, als sie endlich gewählt und in eine gutbezahlte Amtsstelle einrückten, waren ihm zum Ekel. Die Parteileitung suchte ihn als verschrobene Persönlichkeit abzuschüt teln, und er gründete mit seinen Freun den. den früheren Jungburschen ulib Jungmädels, eine Unabhängige Gruppe. Es kam ibm mehr und mehr zur Ge wißheit, daß die Revolution vor der Türe stände, man müsse nur eine Zci tung haben, um die Massen aufzurüt teln. Sie brüteten darüber jeden Abend, stritten, verrannten sich völlig in den Gedanken, daß mit der Gründung dieser Zeitung das tausendjährige Reich der Freiheit, Gleichheit und Brüderlich kcit seinen Einzug nehmen würde. Einige kleinere Druckereien erklärten sich auch dazu bereit, wenn irgendwelche Geldmittel für den Druck vorhanden feien. , Immer dieses scheußliche Geld, nichts kann man tun, nicht einmal eine Revo lution machen ohne dieses Brecheisen der verlotterten bürgerlichen Gesellschaft: Sie steckten die Kopfe zusammen.schmie deien alle möglichen Pläne, wandten sich an als Edclsozialisten bekannte Millio näre. Einige dieser hörten sie an. wa ren auch ganz ihrer Ansicht, beteuerten jedoch, sie hätten gerade alle ihre flüs sigen Mittel in einem anderen ähnlichen Unternehmen angelegt. , Ein ganz Paris wahrend vierund zwanzig Stunden aufregender Raub mord war verübt worden. Ein be kannter Lebensmittelschieber. welchen das Stadtgerücht zum zrhnfachcn Mi! lionär infolge der Kriegsumfiände ge macht hatte, war in feiner Villa zu Meudon erschossen worden. Den im Schlafzimmer befindlichen Kassenschrank hatten die Mörder erbrochen und ousge raubt. Unzweifelhaft hatte der Getötete sich zuk Wehr gesetzt, denn sein Revolver, zwei abgeschossene Hülsen enthaltend, lag auf dem Boden. Die zwei Ticnstm'äd chen. welche hoch oben im ungeheizten Dachzimm schliefen, hatten nichts ge hört. Man hatte wenig AnhaltZpunkte, und in einem solchen Falle ist die Polizei, um ihren Eifer zu beweisen, von einer, wahren Berhaflungswut besessen. Sie nimmt aufs Geratewohl alsdann zu Dutzenden fest und sagt sich, entweder ist der Richtige darunter oder wir machen einen zum Nichtigen. Wenige Tage darauf, kam um fünf Uhr früh, als die ganze Familie noch im Bette lag, der leutselige Polizeikom missär Coffret, diesmal jedoch mit drei handfesten Begleitern, olle in Zivil. .In einigen Monaten trete ich in den Ruhestand, endlich, endlich." Man sah dem dicken Manne mit den blauen Glotz, äugen an, wie er sich nach der Zeii.sehnte, wo er niemand mehr in Gefängnis ad zuführen hatte und als frei Bürger seine wahre Gesinnung äußern dürfe. Ja, es kommt einem manchmal hart an Wir sind doch jetzt olle Soziaüsten. Na türlich mit Maß und Ziel und ohne Uebertreibung. Die Menschheit ist eben noch nicht reif, in ein paar tausend Iah ren wird es sicher dazu kommen. Wenn man sieht, wie da Leute im Automobil herumraftn, die eS eigentlich viel mehr verdienten, von mir abgeführt zu wer den, dann fängt man an, die soziale Frag zu verstehen. Ich kaufe auch öf ters die fozialdemokratische Tageszei tung, sie ist fehr lesenswert." Er sagte nicht, daß er dies einzig deshalb tat, um nachzuschnuffelk. ob dieser oder jener, welchen er beaufsichtigte, eine aufreizende Rede gehalten hatte. .Mit dem Sozialrevolutirnär Visiani ist es auch nichts. Der ist noch rückstan diger als alle anderen. Aber vielleicht bekommen wir den Herzog von Orleans zum König, dann wird alles bssser wer den. Ich komme wegen einer Klei Aigkeit." besänftigte er. Sie fallen nur einmal zum Gerichtsgcbäudc, um in einer anderen Sache eine Aussage zu machen." ' Joseph ging gutwillig mit, unten stand ein Wagen. Zur Vorsorge, immer mit ausrichtigem Bedauern, legte ihm der Polizeikommissär die Handschellen an. Er war des Raubmordes angeklagt, und zwar auf die Angeberei eines Ver hafteten, des Genossen Antonio. Dieser, um sich selbst zu entlasten, behauptete, dah Joseph Wollet der Haupttäter ge Wesen und auch der ganze Plan von ihm stamme. Die Poiizei hatte naturlich eine ganze Anzahl unbeteiligter Mitalie, der der Unabhängigen Kruppe verhaftet, worunter ebenso natürlich drei Polizei spitzel. Diese bezeugten im Verhör, daß man in den vertraulichen Sitzungen des Ge heimkreise der Gruppe stet auf Mittel und Wege gesonnen, um sich das Geld zur Gründung der Zeitung, zu verfchaf fen. Mallet bätte mehrere Male den Lehrsatz verfochten, daß der Zweck der Revolution jedwedes Mittel heilige, daß die bürgerliche Gesellschaft, welche fo viele Morde auf dem Gewisse habe, mit ihren eigenen Waffen geschlagen wer den müsse.' Es gäbe nur einen Prüf stein sur den Begriff Verbrechen: Alles, was zum Besten der Cache gesckieht. ist gmcht fertigt, alles, wa den .Ssr.de. vorteil ! Einzelnen im Sinne hat, ist migerechrfertigt. , Fite einen tüchtige Untersuchung, richter ist da mehr a ge,!igid. Tok tor Rcwul Goron, ein junger ehrgeiziger Eluber. lickerte sein Meisterwerk. Aus da an, be timmt und in kleinste ein gchend Geftimdm des inen Täter würd, decke zum Tode verurteilt. Natürlich waren die Hauptgrtind de Ctaatsanwalte, daß Wallet ei höchst gefährlicher Anarchist und bereit meh re Male vorbestraft sei. daß als olle Vorbedingungen zu dieser Tat bei ihm vorhanden wata. Derartige Verbrechen seien von ihm in verschiedenen Bersamm jungen verherrlicht worden, und die Au! sage seine Mittäter mache jede Zwei sei unmöglich. TaS Zeuni der Eltern, er sei in jener Nacht um ein Uhr zu Hause gewesen, verdenk nicht den ge ringsten Glauben, denn der Vater hätte wegen Trunkenheit. Widerstand gegen Beamte und Diebstahl bereit mehrere Verurteilungen auszuweisen. Uebrigen bestätigte der SachLeis.!tnd'ge,, daß die Tat ganz gut zwischen elf und zwölf Uhr hätte vollbracht sei können. Wäre e! notwendig gewesen, so hätte derselbe Sachverständige auch die Tat zwischen fünf und fech begründet. Der einzige Entlastungszeug war sein früherer Mei ster. Er gab an, Joseph sei wohl ein überspannter Kopf, aber ein fleißiger, gewissenhafter Arbeiter und ein kreuz braver, ehrlicher Kerl, der sein Hemd vom Rücken gezogen hätte, um einem Unbekannten zu helfen. An einem . graubewöttten, düsteren Aprilmorgen wurden sie von dunl Ge fängnisdirektor um vier Uhr früh feier lich geweckt. Der ganze Generalstab der Gesellfchaft. Staatsanwalt. Polizei kommissär. Priester im Ornat. Arzt mit weißer Binde, standen im gelbgetilnch tm Gange und fügten sich dem Zuge an. Seit Monaten hatten sich die beiden Ge. nossen. nicht gesehen. Sie erkannten sich kaum in dem Halbdunkel des Flurgan ges, als sie in ihrer schmutzigbraunen Sträflingskleidung und mit geschorenem Kopf aus ihren lkinzelzellen dahinge führt wurden. , Wallet hatte ohne große Gemütsbe wegung die Ansprache deö Direktors vernommen: Mallet. deine Stunde ist gekommen! Zeige dich in diesem schwe ren Augenblicke als ein Mann." Es gehört zur althergebrachten Ord nung. daß alle Amtspersonen einen Ee jangencn duzen. Dieselbe Anrede hüte der Direktor seit seiner langen Tätigkeit mit derselben Feierlichkeit an mehrere Hunderte gerichtet m:d darauf sein Frühstück genommen. , - . Mallet verzichtete auf geistlichen Zu spruch. sein Leidensgefährte Antonio verlangte nach dem Priester. Sie fielen sich weinend ' de Hals: .Verzeihe mir, ich hatte inen solchen Schrecken vor dem Tode! Ich glaubte, man würde mich deshalb begnadigen, ich ließ mich von meiner Seelenangft bewegen, dich anzuschuldigen." .Aber warum die Furcht vor dem Tode, was hattest dn den vom Leben? Nichts als Knüffe und Elend, Hunger und Entbehrungen! Einmal muß man ja doch sterben." Hier legte sich der Direktor ins Mittel: Bitte also, vorwärts, man wartet auf euch." Der Staatsanwalt trat nun. ge muß dem hergebrachten Brauch, auf Mal let zu: Im Namen der Gerechtigkeit, ermähne ich Sie in dieser letzten schwe ren Stunde nochmals, legen Sie ein reu mutiges Geständnis ab. Sie haben stets bcstritten. Mithelfer dieses Verbrechens gewesen zu sein." Mallet nach einigen Sekunden der Ue berlegung: .Ich will endlich die Wahr heit lagen und mein Unrecht gutmachen. Ich allein bin der Schuldige, ihr begeht einen Justizmord, mein Gefährte hier ist unschuldig und am Morde überhaupt nicht beteiligt gewesen. Ich selbst habe die Tat, und zwar allein, ausgeführt. Ich hatte dem Ermordeten, als er nicht gutwillig seinen Kassenschrank offnen wollte, den Revolver, mit dem er mich bcdroht. entrungen und ihn damit n schössen." , r .Warum haben Sie das nicht früher ausgesagt und einen zweiten Mord be gehen wollen, indem Sie Jbren Freund, einen unschuldigen Menschen, in den Tod schickten?" fragte der Staatsanwalt mit tiefem Abscheu vor solch einer verworfe nen Natur in der zitternden Stimme. .Ist glaultk damit der eigenen Ver antwort'ichkcit zu entgehen, ich rechnete fest darauf, daß die Geschworenen uns beide freisprechen würden." Auf dieses Geständnis bin wurde be schloffen, die Hinrichtung Antonio auf zuschieben. nd Mallet ruf aus: .Ich sterbe jetzt beruhigt, ich habe meine Pflicht getan uud eine Unzenchtigkeit verhindert." 1 Antonio sah, wie man feinen Gefahr ten den düsteren Gang entlang nach dem Schafott abführte. Er rief ihm zu: .Ich danke dir, mein Kamerad, sei ta pf!" Und so starb Joseph Mallet. ein Feind der Gesellschaft. ; Ei Klagelied über Englands Weib liche Jugend. Ein Klagelied über die furchtbare Ver änderung im Aeußer und Innern der englischen Jugend in den letzte 25 Iah. ren erhob der Bischof von Edinburg in einer kürzlich g.chaltencn Predigt. Die Wandlung im Aeußern, die sich in den verrücktesten Moden zeige, sei nur daö sichtbare Spiegelbild der Wandlung im Innern, die noch viel schrecklicher iss. Die natürliche Neugierde der jungen Mädchen wird, schon im zartesten Alter, außerordentlich gesteigert durch daS. was sie sehen und was sie hören. Ihre Sitt samkeit schwindet immer mehr, je älter sie werden, infolge der Lektüre anzug' lichcr Geschichten, und jeder Sinn sür Anstand wird erstickt durch das, wa sie in den überfüllten Wohnungen mitanfe hen müssen, wo ek keine Heimlichkeit mehr gibt." Da WohnungSelend und da Kino mochte der Bischof vor allem für die Verwahrlosung der weiblichen Jugend verantwortlich. Die Kinder seien in den Schulen in großen Massen zusammengedrängt: dadurch leide die Er Ziehung, und daS Schlimmste fei. daß sie schon in di, KinoS liefen, krar si noch Zkhn Iah alt werden. Die Lrinilerungen" des Admiral's v. Hirpih. (Keilt Sitten Journal.) Berlin, Im August. Die politische MemoiieNbibliothk de Kriege ist um eine neuNl Band bereichert worden. Im Verlage von Köhler in Leipzig sind di .Erinnerun gen" de früheren Staatssekretär de deutschen NeichmarineamteS, Admiral d. Tirpitz. erschienen. Um diese .Er innerungen" hat sich lange vor ihrem Erscheinen ein ganzer Legendenkranz ge bildet. E hieß mehrmals, dik gegen wärtige deutsche Regierung hätte au Staatsrücksichten, die auf außenpoliti schem Gebiet lägen, ihr Erscheinen zu verhindern gesucht, dann hieß e. Tir pitz hatte daS Manuskript auö eigenem Antriebe zurückgezogen, später wieder, er hätte e! nach der Drucklegung einer nochmaligen Durcharbeitung unterzogen. Wie diese Legenden entstehen konnten, ist unverständlich. Wenn man den ftattli chen Band, der über 500 Seiten umfaßt, gelcfcn hat. dann begreift man nicht, welche Interesse die deutsche Regierung daran hätte haben sollen, das Erschci nen de! Buchet zu verhindern und wa rum Tirpitz hätte Bedenken tragen sollen. eS der Oeffentlichkeit zu übergeben. Wa man lange vor dem Kriege ge wußt hat. findet man in dem Buch be ftätigt: Tirpitz hat wahrend feiner gan zen Ämtszeit in England d e n Feind Deutschland! gesehen und in einer star ken Flotte Deutschlands nicht daS Mit tel. um England niederzuringen, son dern um einen englischen Angriff zu verhindern und ein erträgliches Ver h'ältnis zwischen beiden, Staaten ,zu schassen. Tirpitz betont auch, daß n ein Gegner der deutschen Vündnispolitik gewesen sei, daß er eS immer für einen Fehler gehalten hat daß das Deutsche Reich sich mit Oesterreich-Ungarn. das zur See gar nichts bedeutete, verbunden habe. Er war auch gegen die deutsche Politik in Kleinasien, aus dem Empfin den heraus, daß die deutsche Diplomatie die Hintertreppe zur Weltpolitik benutzte, während die Vordertreppe auf dem At. lantisen Ozean lag. Fo!g?richtig ver trat Tirpitz auch eine Politik der Wer. ständigung und Annäherung an Ruß land, und daS Urteil, das er über den letzten Aaren Nikolaus II. in feinem Buche fällt, lautet ganz anders, als die landläufigen Urteile, die man bisher ge hört hat. Er versickert, Nikolaus II. sei Deutschland wohlgesinnt gewesen. Man habe sich ein falsches Bild vom Zaren gemacht. Er sei ein ehrlicher, persönlich furchtloser Mensch mit Muskeln von Stahl gewesen, dessen be wußte Selbsthcrrscherwürde sich paarte mit der korrekten Gewöbnung. alle an ihn herantretenden politischen Angele genheite sofort dem ustnigen Bcam ten weiterzugeben. ,D:i Zarin dagegen hatte für ihr früheres Vaterland wenig übrig gehabt und fei durchaus anglo phil orientiert gMcsen.- Tirpitz berich tet eine bezeichnende Episode auS dem Jahre 1904. Er ist damals mit einer streng vertraulichen Mission zum Aaren entsendet worden, bat aber den Auftrag nicht ausgeführt, weil die Zarin ihren Gatten keinen Augenblick mit Tirpitz allein ließ und er Bedenken trug, vor der Zarin seinen Auftrag auszuführen. Tirpitz behauptet, er sci im Jahre 1914 ein Gegner des Krieges gewesen, weil er in jedem Jahre des Friedens einen Gewinn für Deutschland sgh und weil sich gerade in den letzten Jahren vor dem Kriege daS Verhältnis zwischen Deutschland und England so günstig ge. staltet hatte, wie es nie vordem gewesen war. Tirpitz führt das darauf zurück, daß die deutsche Flotte damals schon stark genug war, um den Engländern eine Angriff riskant erscheinen zu las sen. An den Beratungen in Berlin in den letzten Tagen vor dem Kriege hat er erst vom 27. Juli an teilgenommen und auch da nicht mit maßgebender Stimme. Tirpitz erzählt darüber: .Damals machte ich. mir, ebenso wie der Kaiser, der gegen des Kanzlers Wunsch aus eigenem Entschluß heim gekehrt war, und die MinisterkoAeen. die jetzt in Berlin zufammensirömten. ein salsebes Bild von der Lage. Der Schlüssel zu ihrem Verständnis war in der Wilhelmstraße verloren gegangen. Ueber Vethmanns Handlungen, um in dieser Phase noch den Frieden zu retten, standen wie so manchmal die Worte ge schrieben: Zu spät und halb. Der Kaiser entfaltete, sobald er in Berlin eingetroffen war. eine ficber. hafte Tätigkeit, um den Frieden zu er. galten. Der Kanzler 'hatte es nickt ver standen, den Kaiser wirklich auf dem Laufenden zu erhalten. Es fiel dem Kaiser schwer, inen klaren Ausgangs Punkt für eine wirksame diplomatiiqe Aktion zu wden. Er sagte. r wülk gar nicht, waS die Oesteneichcr wollen. Die Serben hätten doch alles bis auf einige B?eiellen 'zugestanden Seit dem 5. Juli hätten die Oesterreicher nick,!! darüber gesagt, was sie vorhätten. Diese Aeukerung .fiel am 29. Juli abend im Potsdamer Neuen Palais, wohin der Kaiser die militärischen Cbcfs geladen hatte, um sie über seine Ver Handlungen mit dem Kanzler zu unter richten, der völlig in die Knie gesunken wäre. Von den Zweifeln, die Beth, mann über seine Politik der ersten Juliwochen angestiegen sein muH", ahnten wir olle damals nichts. Wir saben nur mit Schrecken, was sich vor unseren Augen '.'spielte, kir.sckliefilich des Kaisers, der sich über Betbmann! Unzulänglichkeit, wie schon frübcr des öfteren, rückhaltlos ausfprsch, aber die Meinung äußerte, er könne sich von die fem Manne jetzt nicht trennen, da er da Vertrauen Europas genösse. Der Kaiser teilte mit, der Reichskanzler hätte vor geschlagen, wir sollten, um .England eutral zu erhalten, die deutsche Flotte durch ei Abkommen mit England opfern, wa er. der Kaiser, abgelehnt hätte. Der Kanzler muß!, sich wohl insgfgedessen nach seiner Nüclkehr u Potsdam am Abend de 23. Juli, t er den britischen Botschafter zu sich be stellte, um ihm hohe Angebot für Eng land Neutralität In einem deutsch französischen Krieg zu machen, Hinsicht lich der Flotte Zurückhaltung auferlegen. Die Anerbietungen. die er bei dieser Ge legenheit vorbrachte, sowie di schnei dende Antwort, die ibm Zx Edward Grey erteilte, sind u dem englischen Blaubuch bekannt. Der Oesfentlichkdt dagegen ist unbekannt geblieben, daß der Kanzler auch wiederum, wie 1912, be reit war, die deutsche Flotte zu opfern, In der eigenartigen Vorstellung, daß England in diesem Falle einen deutschen Sieg über Frankreich genehmigen würde. Der Wirrwarr, der Europa bewegte und kciuem mchr den Uebcrblick über da! Ganze ließ, schien sich am 3. Juli günstig zu klären. England stimmte ei nem auch in Wien angenommenen Ver waltungsvorschlag de deutschen Kaiser zu. Zwischen un und London war eine völlige materielle Einigung erzielt. Dies erfuhr ich am 81. Juli mittag durch ein Schreiben de Kaisers, das , mich aufatmen ließ. . . Schon in den Morgenstunden de 21. Juli hatte ich aber aus dem Admiral stab erfahren, daß im Auswärtigen Amt der Krieg für unvermeidlich an gesehen würde und daß Jagow ange, fragt hätte, ob wir bereit wären, die englische Flotte anzugreifen. - Der Widerspruch klärte sich mir auf, als ich zwischen 12 und 1 Uhr mittags die Nachricht von der russischen Mobil machung erhielt. - In Wirklichkeit machten die Nüssen ja schon mit dem 25. mobil, und dieser Borsprung hat uns schwer geschädigt, als die Kriegsmaschinen einmal rollten. Jedoch gab. ich dem Kanzler zu verstehen, daß es mir richtig erscheine, in dem Ul timatum noch einmal hervorzuheben, daß sachliche Einigkeit bestünde und daß eine günstige ' Vermittlung im Gange wäre. Der Kanzler erwiderte mir ziem lich außer Fassung, das wär ja dauernd gesagt worden und darauf hätte eben' Rußland mit der Mobilmachung ge antwortet. . , Es ist mir später manchmal durch den Kopf gegangen, ob der Kaiser nicht hatte rechtzeitig jemand nach Petersburg schicken sollen. Der hiefür geeignetste Mann. Hintze. saß allerdings in Mexiko. Am 1. August erfuhr ich in der Bun desratssitzung, daß wir dem Ultimatum eine Kriegserklärung an Rußland nack geschickt hätten. Ich fand das sür Deutschland sehr ungünstig. Ich hatte den Eindruck, daß auch nach dieser Richtung hin unsere Aktion völlig unüberlegt und ohne jede Regie verlief, und mein Gefühl sträubte sich dagegen, daß wir, die wir doch in Wahrheit die Angegriffenen waren, vor der Welt we gen der Juristen des Auswärtigen Am tes das Odium de Angreifers überneh men sollten, obwohl wir gar' nicht be abfichtigen konnten, in Rußland einzu marschieren. Ich fragte also den Kanz- ler beim Verlassen der Sitzung, weshalb denn die Kriegserklärung mit unserer Mobilmachung zusammenfallen müßte? Der Kanzler erwiderte, das sei nötigt weil die Armee gleich Truppen über die Grenze schicken wollte. Die Antwort befremdete mich, da eZ sich doch hoch stens um Patrouillen handeln konnte. Bethmann war aber in diesen ganzen Tagen fo aufgeregt und überreizt, daß nicht mit ihm zu sprechen war. Ich höre ihn noch, wie er mit erhobenen Armen wiederholt die unbedingte Not wendigkeit der Kriegserklärung betonte und damit jede weitere Erörterung ab schnitt. Moltke. nachher von mir gf fragt, wie es ,sich mit der Grcnzllber. schreitung als Grund unserer Kriegs, erllärung verhielte, bestritt. daß die Ab ficht bestünde, sofort Truppen über die Grenze zu schicken. Er sagte mir auch, daß er auf die Kriegserklärung von sei nem Standpunkte au! keinen Wert lege. In der Nacht vom 1. zum 2. August wiederholte sich beim Reichskanzler der Disput über unsere Kriegserklärung, diesmal hinsichtlich Frankreichs. ' Der Kanzler meinte, wir müßten Frankreich sofort den Krieg erklären, weil wir durch Belgien marschieren wollten. Ich warf ein, ich hätte schon nicht verstanden, weshalb tan die Kriegserklärung an Rußland mit der Mobilmachung veröf. sentsicht hätte; ich 'könnte auch keinen Nutzen darin sehen, die Kriegserklärung gegen Frankreich früher loszulassen, alö bis wir in Frankreich selbst einmar schierten. Ich vkWies auf die Berichte des Botschafters in London, nach denen der Durchmarsch durch Belgien den Krieg mit England unmittelbar zur Folge haben müßte, und rührte an die Frage. - ob die Armee eine Möglichkeit befäke. den Durchmarsch durch Belgien aufzuhalten. Moltke erklärte, daß e keinen anderen Weg gäbe. Ich erhielt den Eindruck, daß es ausFeschloffen war. in den Mechanismus der Transport: einzugreifen. Ich erklärte, da müßt unserseits mit dem sofortigen Krieg ge. gen England gcrecknet werden. J-der Tag wäre ein Gewinn für die Mobil machung der Marine. Deshalb müßte die Mitteilung an Melden so spät wie mi'güch ersolcrea. M'n sapte wir zu. bis ,um zweite Mobilmachungsiag zu warten. woS ober nit desolat worden ist. Dsz BetKmann H?l.weg schon m N. Juli dem britischen Botschostcr. da mit dtN aesmkn Enteniemäten und Jclgien selbst, die Möglichkeit krieneri scher Operationen in Belgien eröffnet ktte. war mir dama? unb'kannt. S! war dieS in der Idee geschehen, gerade mit England ei Vertruensvnhältn! sog.'r über den Fcstlandskrieg hinweg zu bewahren. Der Eindruck von der Kopflosigkeit unserer politischen Leitung wurde im mer beunruhigznder Der Durchmarsch durch Belgien schien ihr vorher nicht eine feststehende Totsache gewesen zu sein. Seit der russtscken Mobilmachung mackte der Kanzler den Eindruck eine Ertrinkenden. 'Während f d Jurchen de An! wärligk Amte In die Doktorfragt Uu tiefte, ob wir nun schon mit Rußland Im Kriege stunde oder nicht, stellte sich nebenbei herau. daß man vergesscn hatte, Oepttkeich zu fragen, ob mit un gegen Rußland kämpfen wollte. La sollte nun nachgeholt werde, ßbenss hatte Italien keine Nachricht von unserer Kriegserklärung gegen AußlanV bekommen. Beim Herausgehen sprachen die Militär mit mir entsetzt üter. den Zustand dkk politischen Leitung. Nicht weniger aber bekümmerte mich der Ein druck, daß der Generalstab di Bcdeu tung ine Kriege gegen England nicht richtig einschätzte und darüber rücksicht! lol zugiinsten de Kriege gegen Frank reich hinwegging, weil r anscheinend nur auf einen kurzen Krieg eingestellt war. Die Entscheidungen der Stunde wurden in nicht geleitet durch vorn wogen politisch'strategische Mobilma chungspläne für den Gesamtkrieg. Der Kaiser war, al er da Scheltern seiner Friedensbemühungen erkannte. In Innerste getroffen. Sin alter Ver trauter, der mit ihm in den ersten Augusttage zusammenkam, äußerte, er hätte nie ein so tragische und zerstör, te Gesicht gesehen, wie da des Kai. ser in diesen Tagen. Nach dem Weggang deS Kanzler au einer Sitzung beklagte sich Moltke beim Kaiser über den deplorablen Zustand" der politischen Leitung, die keinerlei Vorbereitungen für die Lage besäße und jetzt, da die Lawine im Rollen wäre, immer noch an nichts al juristische No ten dächte. Ich bestätigte dem Kaiser, meiner An sicht nach hätte da Auswärtige Amt seit Fns dem nächtlichen Aerlin. Die kriminalpolizei hebt Spielklubs aus. Von Leo Heller. Mittags hatte mir Kriminalkommissär Werneburg, der stellvertretende Leiter des Spielerdezernates im Polizeipräsi dium, gesagt: Sie mögen gern heute nacht unser Begleiter fein, aber ich be merke ausdrücklich: Auf Ihre Gefahr. Man muß darauf gefaßt fein, daß im Laufe unserer Aktionen geschossen wer den kann. Sie verstehen also . . ." Ob ich verstand! Trotzdem ich den größten Teil meiner Militärzeit im Kriegs pressequartier verbrachte, bin ich dennoch ein friedliebender Mensch, der das Schießen keineswegs zu den täglichen Bedarssartikeln zählt. Dem Kommissär gegenüber aber machte ich ein Gesicht, daS so ungefähr ,Nu. wenn schon!" aus drücken sollte. Was Herr Werneburg mit großer Befriedigung zur Kenntnis nahm und nur noch kurz bemerkte: Gut, dann heute abends 10 Udr vor Josty.' Punkt 10 Uhr rollte am Cafs Jostq ein Automobil vor. in dem drei Herren saßen, in deren kinem ich Krinchnalkom missär Werneburg. meinen Führer durch die tolle Nacht, erkannte. Ich hotte nichts zu tun, als den vierten Platz im Auto einzunehmen. Eine Weisung, die dem Chauffeur erteilt wurde, und der Wa gen jagte die Tiergartenstraße entlang. So kurz die Fahrt war, sie .hatte genügt, um üns mit neuen Namen zu versehen, unter denen wir in den Klub auftre ten sollten. Der Wagen hielt mit einem plötzlichen Ruck. Wir waren in der Nähe des Hause angelangt, in dem sich ein berüchtigter Spielklub besand. dem als ersten unsere Amtshandlung zuteil werden sollte. Wir stiegen aus und der Kommissär erteilte uns die nötigen In firuktionen. Mir fiel die Aufgabe zu. mit einem meiner Begleiter in das Haus einzudringen und die Vorgänge in den Spielzimmer zu beobachten. Nach fünf Minuten wollte der Kommissär mit ein,, gen Kriminalbeamten, die bereits ovi siert worden waren, nachkommen. .Aber recht vorsichtig fein." meinte Herr Werne. bürg, .halten Sie sich möglichst im Schatten der, Häuser. Sie müssen näm. lich wissen." wandte er sich zu mir. .daß die KkubS Straßenpofien ausgestellt ha. ben. die alle? Verdächtige, wa sich aus de, Straße ereignet, sofort melden. Der Klub, den wir zu schließen vorhaben, ist ein sogenannter .wilder Klub". Darum ist nicht zu befürchten, daß, die Herren beim Eintritt irgendwelche Schwierig leiten habe werden." Wir tappten un! also im Dunkel der Straße weiter, bi wir an eine Stra ßenkreuzunq kamen, an der eine Gruppe von fünf Männern stand. Schon woll ten wir ihr vorsichtig auS dem Wege gehen, da flüsterte unö einer der Män ner zü: .... ftraße 9, wir kommm gleich nach!" Ah. die Kriminaler! Da hat es keine Gcfabr! Wir stände vor einem Portal, daS auf unser Klingelzeichen dienstwillig ge öffnet wurdk. Da stand ein Portier, an dessen Kleidung viel Gold verschwendet war. Er ließ un ungehindert passte ren. Run. lag da Paradie frei vor un. Wa wir zuerst wahrnahmen, war ein Ueberfluß vo Licht. Vestibül und die teppichbelegte Treppe lagen in inem Glanz da. der kaum daran erinnert, daß wir in der Aeta behördlich anbefohlene Stromerfparnisse leben. In dieser Art von Klub fragt man nicht nach Am ßerlickkeiten Hikr gilt nur dir Jnnn lickkcit der Brieflasche. Ich glaube, man kann diese preziösen Räume mit dem Aussehen eine Haderlumpen betreten, wenn man sich orher durch den Besitz einei potenten Geldbeutel - legitimiert hat. Musik! Natürlich ein ForTrott. Im Parterre wird getanzt. Die Lampen sind durch farbigk Seidenumhüllungk abgeblendet uns ihr milder Schein ruht auf weißen Frauenschultern und ar men. Schön, Frauen? Mkin Gott, in Geschmack ist verschieden. Ich sind? sik schön: e sind Koketten. Die Her? Alle qlatt rasiert. Dort, wo ander Mensche ihr Herz haben, trage sie Tausend.Mark.Scheine. Die Frauen huldigen ihn, da Knallen der Sekt pfropfe ist hier gewohnhkitkmäig. Die Kellner wirken wie Attaches. Vielleicht sind sie wirklich imstande, eine bessere Politik zu mach al Beruf dhIomsteR... mehreren Jahren nicht sunktionicri! e wäre ober nicht mein Sache gewesen. . den Kaiser hierin zu berate. Der Ernst der Stund zwänge mich, die Grenze meine Ressort! einmal zu libtrichrei ten: Der Kanzler ist mein Vorgesetzter, ich habe über ihn nicht zu urteilen; aber rufen Eure Majestät Hintze zurück, um Jagow durch ihn zu ersetzen." Wa Admiral v. Tirpitz über den DBoot.Krieg erzählt, ist zum Teil neu. Nach seiner Darstellung ist er ein Geg ner des U'Boot.Kriege gewesen In der Form, wie er vetkündet worden Ist. Er sei lediglich für ine Blockierung der Themse eingetreten, die den Engländern und Franzosen geschadet, die Neutralen aber ziemlich unbehelligt gelassen hätte. Die ewig schwankende Politik in der Frage de U-BootKriegeS. die Deutsch land einen starken Verlust an Prestige gekostet und die Wirksamkeit de U Boot-Kriege stark beeinträchtigt hat. führt. Tirpitz auf den Einfluß Beth mann HollmegS zurück, der England Vernichtungswillen niemals erkannt hat und noch im (zweiten KriegSjahr ge äußert hak. der Krieg mit England fei ein Gcwittersturm, der rasch vorüber sausen würde. Nach seiner Behauptung ist Tirpitz bei den entscheidenden Ent schlüssen im U-BootKricg von der Teil nähme ausgeschlossen gewesen. Sein Verhältnis zum Kaiser. daS schon In den letzten Fricdensjahren nicht mehr gut war Tirpitz war immer im Stadium der .geckäßigten Ungnade' habe sich während deS 'Kriege immer mehr verschlechtert und schließlich im Frühjahr 1S17 zu feinem Abschied in der ungnädigsten Form geführt. Unten Tanz, oben Spiel. Unten Musik. Gesang und Helles Gelächter, oben Ruhe, die Ruhe innerer Erregung und Spannung. Sind cs dreißig, sind es vierzig Herren und Damen, die da um den langen grünen Tisch sitzen und stehen und lauernd die Handbcwegnngen des Bankhalters verfolgen? IZao ächjux cot-s. Mitunter ivird in den Berliner Klubs das gefährlichere IZaa toumaut. da auch Bac cheuiin d? ser genannt Wird, gespielt, mitunter auch aber höchst selten Roulette. La ä deux rot&s herrscht vor. Durch die Ruhe klingt die und da ivider die Stimme des Bankiers: Ich bitte um die Ein, sätze" oder Da? Spie' ist cemacht!" cder Ab!" und nick' einer kurzen Pause Tafü'!" Sonst )xaö:mük. la ben sogar die Frauenröcke das Knistern vergessen ... Ich I'fc!'e in einer Ecke. Mein: Blick; sind kald auf den Spieltisch erichtet, bald auf tie Tür. durch die das Unver meidliche ."ntretcn muß. Der Bankkal ter will eben sein Ich bitte um die Einsähe!" saaen, aber er' bringt nur da .Ich bitte ..." heraus, da ertönt im Vorsaal ein leiser Pfiff. Und jäh und plötzlich g:cife! die Spiclec nach den vor ihiim liegenden' Banknoten, aber es bleibt ihnen Kine Zeit, sie zu verbsrgkn. denn mit rii'km Sprung ist Kriminal kommassär Werneburg am Spieltisch, zieht seine Erkennungsmarke hervor und spricht mit schorfcr schneidender Stim me. die keinen Widerspruch luldet: .Bitte, aufhören zu spielen. Hier ist die Berliner Kriminalpolizei. Ich schließe hiermit die huti,e Vereinssitzung und übernehme das Hausrecht! Und leboiv. t sind die Kriminalbeamtcn herbei .. ai .sw " jr.f : ü 0, .,nV "5 um vjkw, vciyuutii, " m l Bescklaa m leacn. Die etneu't aufgesprungen, aber sie erziben r ihr Schicksal, mancher von ihnen zrs ein resignurks vCaikn ?!ia iii Geld Die Frauen sind geschmi Gut so. Man sieht, nicht, daß ift 1 das Blut aus den Wangen gewichen ü VUO CUU UU3 VIII VUiv H Myivvfi. -y Der Kommissär ist. nachdem er K f die Laune de, Spieler vernichtende Rf s gehalten hat. liebenswürdig qeword' ' .Fürchten Sie nichts, meine Herrschast es geschieht Ihnen nichts. Aber bih' verlassen Sie sofort nach Ihrer Li timierunz daö Lokal!" DaS verbiß , licht und taktvolle Vorgehen SJertubuf ,; verfehlt nicht, beruhigend zu .wirkl. , Kriminalbeamte beginnen nun die Spi; ler und Spielerinnen nach ihren Nami w und Wohnunasadressen zu fragen v notierey alles, was sie hören. Das ist für die Betroffenen recht peinl t abkr sie fangen an. gute Mienen zt tr. . -. ' . r .. r. . Cm a t'.LL. C0CN Pik! zu IIIUU,CII. XJDU UUD Ul anders zu kein! Widerstand ist d geblich, also bemüht man sich, d S re de sauren Apfels, in den man beißen müssen, nicht im Gesicht zu gen... Die Gäste habe sich aus der Nc deS Grabes ihrer Hab ntstrnt. XHanucn ver yiciicii zu vcii uiuuiui tzen Vignetten, die. wenn f der GS ! 1 ...:c. ... v.M (,... richtSvollzieher aufliest, m - Berli! .Blauer Kuckuck" heißen, und biestige sie an Spieltische und Spielgeräte, Endlich werve dik ',lptk, ausaedn und die Tünn zugkspknt. An Urne; werden Zettel angebracht, aus denen d Worte .Polizeilich geschlossen' zu t sind. cn -! :n v!. m..r wk. ipolvei vir jjiufu, vuivti jmi 4 j ffini unk TfrrtiinIslAf4. Vorbei ist de d' ' itrl A'il Glanz, der In diefiM Hause bi! ?u Uevermas, gestrahlt hat. Die Geist stunde lckläat. Mögen sich nun A ster. dit bekanntlich sogar durch Schluss scllöch?r kommen können, im öden, sink nvn sh!Titmm 1nvnmmn um iTV (11 II II Vl(IUIIlt VHUiH''IIJ wo i (leui cotes zu Wir aber begeben un! tenstraßk, um da gkduld Bui in 6fM(in. iSerr Werneburg hat alle Ursache, zusried machen i in 'die Seilt ig harken ' Ksmmikiak zu lein und r rulk. nvem er na, r Händ reibt, dem Chauffeur eine neu 1 Adresse zu. Bald wird er wieder s'i , Epriichlei .Bitte aufhören zu spielen sarien. Ui In jener Nacht hat er eS fünfmal au,'?-? aefvrochen und damit fünf .Wilden dVk WHult aukgeblalen. g toes 4 U s t 'i r, t Aj '0 s i. V - ,H r, ' it m i