.,' i' w-'-. .' 9 4 tt u N ti d Zl k. d si N 2 tt g ti fi ö s J r Ü n u p fl d 2 ö i 5 C 3 3 r 1 I ' .in s: t! ( i k , I 5 ' j 1 - ' 1 I i ;;i li -i . i ' 1 ; , f:l .;'e , f . iii i !U : t l : ii t g ' i - ! ! ,r'0 ;x '.8 .1 13 ,k d !l IN c ! i'i !Ci ; ;2 ;n ;?i . d 'N l i 1 Q Der Posaunist des "gwrra Bostr' Seligsprechungen beim Wcihefest der Tausend. Die Nhetorik aS Begleiten der großen Ereignisse. Der Pleiiegcier und die Adler NomS. Denier der Sehnsüchte seines Volkes und jlünder der frohen Botschaft". Tet Adriageborene". Zug ach Finme. DÄnnnnzio und Eleonore Tust. Die Schlußtragödie. Öa stielt D'Annunzio ist der Brde des "fuerra nostrn" und de "mero reo'nm". ??och jede große ituliinifch Zbewkgung hat ihren Barden xehabt. ES ist die Fähigkeit dn Italien, um flti C'reignis einen Kranz schöner Worte zu winden. Immer noch ist die krstür i,g von Mauern von dem Posaunen gcschmetter der Rhetorik begleitet gewe sen. Die Einhek und Freiheit Italien hat das Leitmotiv aller patriotischen Gesänge seit der Renaissance, feit Dante und Pe traten gebildet. Dante wollte seil' Bolk aufraffen mit dem Weckruf, daß Italien ein von den Fremden gepeitschcs Weib sei. Petrarca begrüßte Cola di Rienzo uU den Retter mit dem Zorneslied, in welchem er daö Volk, da? seiük Wunden nicht zu fühlen schiene, au! der Indolenz in di: Kampfesstimung aufpeitschen wollte: Hätte ich nur nviue Hände in den Haaren Italiens!" Ug Fcscolo nd Munzoni waren di? Posaunen bläser der vorachtundoierziqcr Zeit, Gioberti D'Azeglio. Maler. Poet und Soldat, der Gitter Italiens", begleitete mit sei ner dröhnenden pathetischen Rhetorik Cavour, den Bismarck Italiens", auf ollen seinen Wegen. Giuseppe Garibnldi, der .Retter Italiens", bat auf seiner Zicgeninsel Gedichte verfaßt, und fein Zug nach Marsala' ist an sich schon eines der herrlichsten Heldengedichte aller Zeiten. Heute will sich Gabriele T'Annunzio in die Glorie Garibaldis recken. Mit der Weihetede. welche er, auf Best-l'uig, cm 4. Mai 1915 in Quarto bei Genua bei der Enthüllung des DenkmalZ zu Ehren der Zausend, welche Gatibaldi im nach Sizilien geführt hatte, hielt, griff er in die Saiten Dantes und Pe trarras. schwang er sich auf zum Barden des ''u,n-a nestra" md des "sacro egottmo". Friedrich Marcus Hühner schrieb da trets in der deutschen Zeitschrift .WLrz": Der ?iome D Anmmzios steht beute, in derselben Glorie, wie fünfzig Jahre vordem der -Ganbaldik.' Aber Matstoldi ?nm von unten. cr war der Wann des Volkes, sei Kricgsführimg. sein Ideal von Italiens Einheit, alles bat den Anstrich des Rassigen, Schweren, bäuerlich Vernunftgemäßen. Wie ro mantisch auch das Kostüm sich gab. in das seine Unternehmungen einzukleiden ibm die Zeit vorschrieb, nüchtern nd klar war letzthin das Ziel, auf fca5 er losstürzte. D'Annunziz hingegen? Er kommt uö Paris. v?n den Genüssen der Frau, aus den Räuschen der Phantasie und des Svracheschmicdens. Das Volk nahm ihn. noch eben, je nachdem als Hans nrr oder als Schubiak. Keiner, der nicht Klatsch herumtrug über seine Groß, mannssucht, seine Launen, seine Kauf- mann-routine." Gabriele D'Anuunzio war. als er am 4. Mai 191Ö vor das Denkmal der Tausend in Quarto trat, aus der Fremde, aus der Verbannung gekommen. Sebwere Skandale aller Art und große Pleiten hatten ihm den Boden der Hei mat zu heiß werden lassen und ihn in die freiwillige Verbannung nach Paris geiklkben; zu den dortigen Genüssen unv in neue Räusche. Aber er ka,n duH zu riick als ein Gerufener: Der Pleitemann. welcher soeben roch als Hansnarr oder Schubiak klassifizierl worden war. wurde vom Senator Marogliano-im Athenäum zu Genua als der Dichter begrüßt. ,wel cken die Italiener jeder Richtung des Denkens und des Glaubens in llacmr! ner Uebernnsiimmung zum Kiinder der Nationalseele ausersch,n Haber, und der mit seinem 'hohen Intellekt, bestrablt vom Genius, zum Erwecker mannhafter Ent .schlüsse in der ganzen Nation ward." ' So wurde Gabriele DÄn.mnzio zum Posaunenbläser des "guem, nobtra" Russisches, allzu kkussiscbes. Uebersetzungen aus der russischen fozial-revolutionären Zeitung Djelo Naroda" von Iz. N. BaSl ?!achrichte,) . Am Ende. ES ist och nicht lange her, erst einige Monate, da warteten vor den Läden lange Reihen auf Brot. Jetzt find diese Reihen umS Leben' verschwunden, da für sind unS anderes noch trostlosere zu Teil geworden: Reihen um den Tod", um die Todesbescheinigung, um die Er laubnis zum Begräbnis, um einen Sarg auS den Mitteln der sozialen Fürsorge u!m. Als ob all die vorangegar.gfr!zg .kleinen" Schrecken von einem großen hätten abgelöst werden muffen. In Pe tersburg wütet in allen leinen Erschei nungen der Tod. Mit unerbittlicher Be hanlichkcii mähr er alle nieder, die In dem gegenwärtigen düsteren Kampfe ums Dasein um ihre Kraft gekommen sind. Greise. Kinder. Aukgehurgerte und Ermattete, unter denen ei dch noch so diele geistig Starke und so viele für da Le'k unentbehrliche Individualitäten gibt Bald in Gestalt des Typhus, bald in dr spanischen Krankheit naht sich der Tod seine Opfer, und z diese Epi d'mien Hot sich nun auch och ein,' Pok, kenepidemie Skstllt, und dieS alle in einer Ausdehnung, die ms sich früher, in normalen Zeiteil, kaum hätte vorstel len könne. - Da Leben ist so grausam, s tierisch ftfjwtitcv 29 lm lochnMiLtk. Jagd ab viele ud deö "sacro czo'5mo." Tie und bei "aacro ceolemo". Ader sein Instrument schrillte, und das Leitmotiv war verfälscht. Es war im Grunde gar nicht unser Krieg", Z war der Zlrieg ganz anderer Leute, in welaien Italien durch den Versucher, welcher es aus einen hohen Berg geführt hatte, hineingelockt wurde. Und den Hei Ugenschein verdunkelte ein GedcimLer trag, an dessen Paragraphen Italien heute scstgehalt'n wird von der Zlombi Nation det Weltlage und von den Siegen der Anbetn. Man hat. zumal in Deutschland, oiel fach den Irrtum begangen, als Ursprung liche Träger der Kriegsraserci, welche sich an der QuartoRede D'Annunzicö ent zündete, erkaufte Journalisten, eitle Lite raten, durchs Examen gerasselt: Stu denken und die Krethiplethi-Menge der Gasse zu betrachten. Tatsache ist aller, dinzs, dafz der Kriegsoarde sich ans einem .Elsenkinernm Turm" von wcl chcm aus er, mit Horaz, den Plebs der abscheute utid abwehrte, in das Ge wühl der politischen Gaffe stürzte, den tadellosen ffral,k, die zutschenden Reit, boscn, die elegante Krawatte, m seinen Ellbogen a "die nicht immer übcrsau bercn"der politischen Lazzaroni zu rei den. Aber es waren doq n,cht nur, die Vagabonden und die Turchgera Zielten, eiche sich an den Worten und oeu Ge sie des Festredners beim Weihefest der Tausend berauschten. Den Ausschlag geben auch nicht die Herren dcs Stahl, trusts ron der Jdea Razionalc"; nicht die Mordspairiotcn des politischen ?a fes Arogno am Korso Rom; nicht, in Verbindung mit diesen Kriegsschreiern nd Heimstrategcn, die von dem franzö fischen Botschafter Camille Äarröre zu Propagandaznecken ausgegebene M 'Nillionen, und auch nicht die Mif; Bromn, die Agentin der britischen' Bot schaft und Nurse der Königskinder, welche sonst als eine sehr, emfwh reiche Persönlichkeit am Hofe, zumal bei der montcnegrinischrusstsch empfindenden Königin ,' Helena, galt. Den Ausschlag muhte doch das seßhafte Bürgerinn gc den. und auch die vorsichtigen Geschäfts leutc. die nüchterne Handelewelt und die überlegenden Intellektuellen in den Vem tern und an den Universitäten gerieten unter den Einslnsz der von Gabriele D'Annunzio in Quarto am Denkmal der Tausend von Marsala verkündeten neuen Seligpreisungen. Tie neuc Bergpredigt des Barden des "guerra nostra" und des "sacro pgois jjio", welcher heruntergestiegen war von seinem elfenbeinernen Turme der Vvlks Verachtung auf die Gasse des Bolksge triebes. der gekommen war aus dn Räu schen der Pbantasie. um sich zu bcrau' scken an dem Weihrauch des Massenbei falls, lautete: .0 selig jene, die mehr haben, denn desto mehr werden sie geben können, desto mehr werden sie rntbrannt sein können! Selig jene, die zwanzig Jahre, einen reinen Geist, einen gestählten Körper, eine mutige Mutter haben! Selig jene, die wartend und der trauend ihre Kräfte nicht vergeudeten, sondern sie wahrten in der Zucht des Kriegers! Selig jene, die unfruchtbare Liebeleien verschmähten, um jungfräulich zu sein für die erste und letzte Liebe! Selig jene, die einen in der Brust festgewurzelten Hah sich ousreißen mit ihren eigenen Händen und dann ihr Opfer darbringen können! Selig jene, die zwar gestern noch sich gegen das Ereignis sträubten, nunmehr aber die tiefe Notwendigkeit stillfchwei gend hinnehmen werden und nicht mehr die letzten, sondern die ersten fein wollen! Selig die Barmherzigen, denn sie werden ein glänzendes Blut wcgzuwi schen, einen strahlenden Schmerz zu der nach Verdienst und Lebensunterhalt wird alles, was schwach ist, erbarmungslos zur Seite geschoben, damit Vater und Mutter zu ihrem Stück Brot kommen. DaS Kind sucht man irgendwo in eine Krippe oder ein Heim vnierz"chringen. wo der Staat für seine B'zung sorgt. Auch die Alten möch.e ,an der fit. etlichen Versorgung zuschieben, aber das ist schwieriger, und ihr Leben ist schmerer, und die Hungersnot für sie qua!vol!e5. . Wehe hen alten Großvätern und Großmü'tern, wenn sie nicht im letzten Winter rechtzeitig gestorben sind. Jedes Stück Brot 'bekommen sie mit einem Vorwurf, und oft bekommen sie gar nichts. Wie soll ich jetzt an dich denken, wahrhaftig! Du tätest besser, bald einmal zu sterben! Siehst doch, ich habe nichts, um dich zu füttern!" schim psen Sohn und Tochter mit epischer Ruhe, wenn sie ihre .leine Ration rgat tert haben. ' Und nicht weniger episch erwidert die verhuagernde Großmutter: Wie gern würde ich gehen, mein Lieb sin. aber waS kann ich machen, wenn mich der Herrgott nicht sterben läßt? Weißt doch. eS ist Sunde. Hand an sich selbst zu legen!" Da! war früher inmal Sünde! Jetzt sind derlei Sün den durch die neuen Dekrete abgeschafft."' wirft in Nachbar in Gespräch. Aber auch das Sterben ist schwer. :c nd Nein, alle ist auf Verdien!. FH binden hiben! Selig, die reinen Herzen sind, selig, die mit den Siegern wiederkehren ; denn sie werden da neue Antlitz Roms schauen, die wlederbekrönzte Stirn Don te. die triumphierende Schönheit Jta liens!" Mitbürger! Brüder!" hat der Voll. Verächter von gestern die Massen angere det und ihnen vom Balkon Blumen ge streut. Der notorische Wüstling hat die Keuschheit der Jünglinge gepriesen. Der aus der Verbannung und den Genüssen der ffriu Herbeigeellte, Herbeigerufene hat die triumphierende Schönheit der Heimat den Siegern gezeigt und die Jungfräulichkeit für die reine, die erste und lehte Liebe in seine Seligpreisungen eingeschlossen. Ez war der Rhetor. welcher herbeiqe rufen worden war. Er, der einmal der Paria der Höhe" genannt worden ist, wollte sich wieder seßhaft machen in der Volksgunst und in der Niederung de heimischen Lebens, wollte sich betten In der Massenverehrung. Nicht der plcitene Verbannte war zurückgerufen worden, sondern der Rhetor, welcher schon ein mal, bei der TripoliZ'Affaire, doS Volk aufgerufen hatte mit der Kunst seines Wortes und der Wcrbekraft feiner Geste. Tie Massen jubelten ihm zu, weil er dem volklichcn dunklen Dränge feine Geste verlieh. Tie seßhafte Bürgerschaft lieh sich von seiner Rhetorik zur Kriegsraserci aufpeitschen, weil es,' nicht in seiner Per son, aber in der Wirkung seiner Rheto rik die Prophezeiung ihrer nationalen Ideale erblickt. Und so werden der Dich ter, der die Heimat verloren, und die, Heimat, welche zur Befreiung der Vcr lorcnen und Unerlösten aus fremder Knechtschaft" ausziehen wollte, ein. . Der italienische Sinn für Beredsamkeit stellt die uralte Tradition des römischen Forums dar. In den großen Zeiten der italienischen Geschichte war die Spracht des Landes in ihrer wunderbaren Fülle der Form und der blendenden Schönheit ihres Klanges die Begleiterin der Ereig nisse und die KUnderin derTaten gewe sen. Wo die Taten fehlten, stellte dann die Nhetorik sich ein. Das gesamte Denkci auch der italienischen Intelligenz wurde rhctorisicrt. Die Rhetorik unterjochte den Versiand Die Persönlichkeit des Redner! und der Inhalt seiner Rcde traten in den Hintergrund, die Wirkung seiner Worte wurde die Hauptsache. Der Inhalt der Rede D'Annunztvs beim Wcihcfest der Tausend in Quarto ist hohl, und auch die Form läßt die sonstige Glätte seiner Ausdrucksweise vermissen. Das Wort qcklingel wurde zum Wortgeflunker. Die Wirkung war keine vom Redner selbst ausgehende, sondern sie stammte aus der Einbildungskraft ' der Hörer, welche glaubten, einen Propheten der Zeit, als sie vollendet war, und den Jnter prcten ihres volklichm Schnens und ihrer nationalen Ideen vor sich zu haben. Sie hingen an den Lippen des Rhetors, weil sie glaubten, daß dessen Mund dadon überfließe, wessen die eigenen Herzen voll waren. So wurde der Abenteurer, dem der Boden der Heimat zu heiß geworden, der Theaterspieler, welcher nicht ernst ge nommen worden war. der Schubiak mit der anrüchigen Vergangenheit" zum Tol metscher der Sehnsüchte und der Ehr geize Italiens und der Träumer und Schwärmer der Ruser zur Tat vom ho hen Minarett der nationalen Ideale. Auch künstlerisch galt T'Annunzio be reits als ein überwundener Standpunkt. Daß er ein großer Dichter, im grand nrtista, ist. der Ruf wird ihm bleiben in der Weltliteratur. Ein Kritiker feiner Dichtkunst hat von ihm gesagt: Man zitiert seine Prosa, seine Verse, wann immer vor einem Sonnenuntergang auf der Lagune Venedigs, beim Anblick einer schönen etruskischcn Hcnkelvase oder sonst in einer besonderen Stunde die Seele in Erhebung verseht wird. Einen wirk lichen und allgemeinen Zugang zum Volk haben seine Werke keineswcas gefunden." Selbst der Eindruck eines seiner Haupt werke, "11 Fuoeo", hat sich abgeschwächt, denn allgemein ist die Schamlosigkeit die sei Selbstverherrlichung erkannt worden. Dos junge literarische Italien, die ge mäßigten Gegenwartler. wie die radika len Futuristen, hatten ihn als Typus ge aus; alleS rennt umher. Wer gar nichlS arbeiten kann, kauft wenigsten ein Pfund Zucker und verkauft eS Würfel weife wieder. Die Kranken liegen in dessen im ungeheizten Zimmer und stet be ergeben und einsam und klaglos. Wenn sie Glück haben, kommen sie ins Krankenhaus.. DaS Glück widerfährt da freilich nicht den Sterbenden, son dcrn den Angehörigen: so brauchen sie nicht an das Begräbnis zu denken. Tie Krankenwärter beschweren sich, daß auch Leute, die ihre Toten'erkennen, sie nicht beeidigen lassen wollen. .Da kommen sie daher, schauen, schauen; das. ganze Gesicht zuckt ihnen; man sieht gleich, daß da ihr Sohn oder ihre Frau vor ihnen liegt, aber: Nein, sagen sie. ich kann ihn richt kennen. eS ist nicht meiner. Und so gehen sie wieder. An der Türe paf sen sie dann auf, wenn man ihn auf Staatskosten zum Begräbnis führt, und schleppen sich hinterher wie geprügelte Hunde. JedeS menschliche Gefühl ha ben sie verloren ihre eigenen Toten der leugnen sie!" , Es läuft einem kalt den Rücken hin unter, wenn man sich daö vorstellt: Ein Haufen Särge auf einem Fuhrwerk. daS morgens vom Krankenhause weg fährt, und dahinter in einiger Entfer nung die Gestalten, die sehnsüchtig in dem Haufen den Sarg zu erkennen su dlUtur NeLe üjui At'-ftör U 11 U 11 3 i hirnlicher Verlotterung und gelstieie Snobismus abgelehnt. Prezzolini, Po pini, Marinetti und alle anderen, welche an die Stelle del rein Empfindsamen und Gefühlvollen die Tat und die Wirk, lichkeit setzen wollten, liefen gegen den AnnunzioniSmuI, welcher alle verstehen, alles verzeihen und alles genießen wollte, Sturm. Und doch Ist der Nutznießer oller Ge nüsse und aller Gefühle den Massen der Herold der Entschließungen und der Mann der Tat geworden. Als Herold hat er die mauerstürzenden Posaunen beim Weilzekest der Tausend in Quarto geblasen. Als Mann der Tat Ist er in Fiume eingezogen. . Gabriele D'Annunzic wurde der Mann der Stunde und der Meister der Lage. Die Lage war aber schon vorher geklärt, die Entscheidung bereits getros fen. Die lag verbrieft und versiegelt in dem Gcheimvertrag. in welcher der Preis für den Eintritt Italien in den Krieg an der Seite der Entente fiziert worden. Aber die Stunde war da, in welcher die Zögernden und die Bedenklichen mitge. rissen werden sollten, in welcher auch die seßhafte Bürgerschaft mit der Kriegs, raferei erfüllt werden mußte. Es war alles klipp und klar, die Kriegserklärung eine beschlossene Sache, der Preis schwarz auf weiß festgesetzt. Die Weihende am .Denkmal der Tausend war eine Komödie, und der Theaterspieler., der Rhetor war der Mann der Stunde. Der hatte schon mit seinem Schauspiel La Nave" (Das Schiff) und dann wieder, zur Zeit deS Tripoliskricges, mit seinen antikischen Hymnen das Volt zur Begeisterung hin gerissen und sich selbst nach bösen Pleiten rehabilitiert. Darum wurde er alS der Mann der Stunde aus der Ver bannung und aus der Nießnuhung aller Genüsse gerufen. Und der Posaunen bläser wurde zum Fackelwerfer und Brandstifter. Mit der Fackel seiner Rhe torik fachte er die Volksleidcnschaft an. und an dem Brandet entzündete sich die Krieqsrascrei. Die geschäftspolitischen Forderungen, welchen in dem Geheimvertrag die Er füllnng gewährleistet worden, sollten den Massen im patriotischen Aufpud von der Befreiung der geknechteten Brüder, von der Heiligkeit des Egoismus und von der tiefen Notwendigkeit" des "nerra noxtrn" auch den Zögernden und den noch Unentschiedenen als Inbegriff der volllichen S-hnsüchie und Inhalt der nationalen Ideale vorgeführt werden. Und Gabriele D'Annunzio war der Mann der Stunde: Scliq jene, die zwar gestern noch gegen das Ereignis sich sträubten, nunmckr ober die tiefe Not wendigkeit de! Ereignisses schweigend hinnehmen werden und nicht mehr die letzten, sondern die ersten sein wollen." Die Gcschästspoliiik. welch? die na türliche strategische Alpengrenze" an strebte, die Äugen auf das andere Adriausei" gerichtet und mit dem Ix'u polisunternehmen das koloniale Aben teuer, welches mit dem abesspnischen De baclk ine Unterbrechung gefunden, wie der aufgenommen hatte, brauchte die bohen Töne von der Wiederherstellung der Macht 'des römischen Imperiums und deS HauseS des Risorgimento, D'Annunzio hatte diese Töne in der Posaune seiner Rhetorik. Er blies der Haß gegen die politische Erbfeindschaft an und dem secondo polmone dclla respirazione Italica", dem zweiten Lungenflügel Italiens (Trentino-Triest Fiume), neue Luft ein. Er blies zum Sturm gegen die teutonische Barba rei" als die Feinde und Storer der lateinischen Kultur": Nein. nein, wir wollen . icht ein Mu' seum sein, ein Gafihof. eine Sommer frische, ein mit Preußischblau übermal ter Horizont für die internationalen Ho nigmonde. ein Liebesmarkt, wo man kauft und verkauft, feilscht und betrügt. Unser Genius uft uns. um unseren Stempel auf die umgegossene und ver worrene Masse der neuen Welt zu drücken. Ueber unseren Himmel zieht wieder jener Hauch, welcher in den wun derdollen Terzinen atmet, in denen Tante den Flug des römischen AdlerS darstellt? o Bürger, den Flug des Ad. lers! Möge Roms Kraft endlich die denen enthält. Sie verzichten auf den letzten Abschied, den letzten Kuß. um die letzte Kopeke für die noch Lebenden, Frau, Mutter, Kind, zu sparen. Staatliche Beerdigungen finden zur Zeit nur auf dem Uspenöty-Friedhof statt. Jeder dorthin abgehende Zug enthält zwei bis drei mit Särgen voll gestopfte Wagen. Man legt die Särge aufeinander, nachlässig vernagelt, oft nur zugeklappt. Ein plötzlicher Stoß, eine unvorsichtige Bewegung, und die Bretter fallen auseinander: der Tote fällt heraus, fast ebenso nackt, wie er auf diese Welt gekommen. Mit zyni. schem Geschimdfe stopft man ihn wieder hinein, man sieht nicht zu, wie und wo. Man lädt sie aus. man packt sie zu Dutzenden auf Fuhrwerke, und dann fährt man im Galopp zu den Gräbern, die von morgens bis abends ununter brachen von drei Totengräbern ausge hoben werden. ES fehlt an Arbeitern. eS fehlt an Särgen. eS fehlt an Grä bern; Kreuze gibt es nicht. Einen nach dem andern wirft man die Särge in die Gruben, und so werden sie bestattet, denen bescbieden war. in diesen verhäng nisvolleg Tagen auS dem Leben zu ge hen. Aber man besorgt eS wenigstens, wenn auch noch fo schlecht, weil eine öf fentliche Organisation da ist. Tie Un seligen aber, die nicht da! Glück hatten, im Krankenhaus zu sierben, können zehn und mehr Tage im Hause liegen und ihre Angehörigen, die durch lange An stehen ihrem Toten daS Recht auf die letzte Ruhestätte erkämpfen müssen, zum Wahnsinn treiben. Reihen gibt eS auch in der Jriedhofs kirche. In langer Folge stehen die wei ßen Särge auf dem Boden. Und über all, liegen auf Loden md Lg!eZ ver 0 I Tische der Feilschet und der Fälschr umwerfen und möge Rom auf dem Fo rum den eäsarische Wagemut wieder finden. Der Wllrsel ist gefallen, der Würfel ist geworfen auf den roten Tisch der Erde. Tal Feuer der Vesta. o Ro mer, sah ich gestern brennen in den gro fzen ligurischen Stahlwerken, in den Schmieden, welche Zag und Nacht ohne Unterlaß glühen; das Wasser der Ju turne,, g Römer, sah Ich gestern fließen, um Platten zu härten. um ihre Spitzen zu kühlen, welche die Seelen der Kano neit bearbeiten. Italien wappnet sich, und nicht zum Paradesplel. sondern zum ernsten Kampf. Allzulange hört e das Seufzen derer, die dort unten an Leib und ' Seel hungern, Schimpf und Schande und alle Qualen erdulden. Jetzt sind eS fiinfundfllnfzig Jahre, an diesem Abend, grade In dieser Stunde, daß die Tausend einschliefen, um beim Morgenrot zu erwachen, um vorwärts, immer vorwärts zu ziehen, nicht gegen das Schicksal, sondern dem Schicksal entgegen, da für sie mit dem Tageslicht in eine einzige Schönheit zusammenfloß. Möge Rom morgen erwachen in der Sonne seiner Schicksalsnot und 'den Ruf seines Rechtes, den Ruf seiner Gerechtig keit. den Ruf seiner Ansprüche schal len lassen vor der ganzen Erde, die auf Rom wartet, verkündet gegen die Bar baren." . Und es wat doch alles dieses nichts als Komödie. Denn Italien hatte längst schon und mit vorgehaltenen Händen, damit der Ruf seiner Ansprüche nicht' allzu vernehmbor werde und die Erde nichts davon erfahre, feinen sacro egoiarno in Paragraphen eines Ber träges formuliert. Nun war die Stunde gekommen, daß niemand mehr leise zu sprechen brauchte. Niemand mehr spricht leise, denn vorbei link, Schaden und Schande: da! feige Nichtsehen und NichtHören sind vorbei. Und di Boten der Luft verkünden unk, daß die Nacht Michelangelos wach geworden und die Morgenröte Michelangelo!,. Fuß und Ellenbogen in de,, Felsen stemmend, von den östlichen Alpen her schon am Him mel emporspringt." Und es war doch nur ein Theaterspie ler, welcher dies damals gesagt hat. nach dem er aus der Verbannung und deren Genüssen gerufen und gekommen zum Weihefest der Tausend, welche ganz un gerufen ausgezogen waren zu der großen Tat der Befreiung der Heimat. Kaum dem Pleitegeier entkommen, ließ er die Adler Roms fliegen. Es .var der Man der affektierten Geste, der tönenden Rhetorik und der schillernden Phrase. Mit einer Phrase war er. als Adria geborener", ins Leben eingetreten. Auf einem Schiff, das die Adria befuhr, war er als Abkömmling der Levante (sei Mutter war eine Polin) geboren worden, und die Zufälligkeit des Ge burtsortes hat ihn. als Adriagedore nen". sein ganzes Leben hintmrch begle! tet. Seines Vaters Name war Rapag netta (Rübchen). Aus dem Rübchen ist der Gabriele D'Annunzio geworden der Engel der Kündigung der frohen Bot fchäft". Mit solcher Mission ist er durch ein Lotterleben getaumelt und durch manchen Sumpf gewatet. . Er ist ein großer Dichter geworden, aber stets ein Theaterspieler und ein Vhraseur geblie ben. Er hat die Frohe Botschaft" über die Märkte und die Gassen posaunt, und man hat sie geglaubt, picht ihm. sondern sich selber, dem eignen nationalen Em pfiichen. der eignen volklichen Sehnsucht. Er wollte der Apostel der Schönheit sein und ist doch' der Erleber aller Häßlich keilen geworden. Er wurde der Man der Stunde, und es ist ihm noch nie mals gelungen, die dielen Augenblicke seines an Erlebnissen und Enttäuschun gen, Erfolgen und Entgleisungen über reicken Leben festzuhalten, in welchen er wirklich der Schönheit Hoherpriester und der Interpret der Regungen der Seele seines Volkes gewesen. Denn er machte immer wieder eine gräßliche Pleite. Auch der Eindruck seiner Rede beim Weihefest der Tausend verblaßte schnell, denn die Wirklichkeiten, welche die Er eignisse schufen, standen in zu schrillem Gegensatz zu dem Woriklang seiner Rhetorik. Seine Kriegstaten als Flie streut Kindersärge herum. Es wächst in dieser Zeit in unserer von allem Hu ligen verlassenen Seele etwa Furcht bareS heran, etwa! so Furchtbares, daß wir eS noch gar nicht zu erfassen ver mögen; vielleicht ist es gut so, denn mancher könnte es nicht ertragen. Tie kommunistische Bourgeoisie. Jsts zum Lachen oder zum Weinen? Die kommunistische Partei, ihr Haupt Lenin allen voran, bat mündlich und schriftlich, unaufhörlich und überlaut vor der ganzen Welt damit geprahlt, wie ihre Macht, die Macht der Diktatur des Proletariats, bedingungslos und auf all Zukunft hinaus die Bourgeoisie und alle bürgerlichen Gewohnheiten und Tendenzen vernichte. Zum Zweck der Vernichtung de! kleinbürgerlichen Ge schmeißcS" tpben die Bolschewik! alle Blitze und Donner der Diktatur auf die Bauernschaft geschleudert, die Ihnen fast in tota der Bürgerlichkeit verdäch tig schien. Eine Menge von Dekreten galt allein der Vernichtung der Bour geoisie innerhalb der Grenzen der Rus sischen Sozialistischen Föderativen Sow jet-Republik." Und jetzt erklärt Plötzlich Lenin .Höchstselbst" auf dem gegenmär tigen Kongreß der kommunistischen Par tei. eS existit bei un eine neue Bour geoisie...! , Und weiter sagt Lenin: Sie, die neue Bourgeoisie, entwickelt sich sogar au unsere eigenen Soivjetbeamten, sie ent sieht weiter bei den Bauer und Heim, arbeite. Er hätte noch genauer sei dürfen; in dieser neuen Bourgeoisie, die zur Zeit große und manchmal sehr große Kapitalien anhäuft, machen eben die Kommunisten, die sich im Sowjetdienst vorteilhaft etabliert haben, einen riesigen Drczentsatz aull Aemteranhäufungen. Wo N. M wn fltelleritbtn. ger brachten ihn zwar den Rang eine GeschwaderKommondanten in, ab die gluglraft reichte nicht hin, um Ihn auf der Höh der Massenverehrur und im Vordergrund del Masseninteresse zu halten. Die Schatulle BarrSre war leer, und die Taschen del neuen Alliier ten-Herin In Rom. de britischen Bot schafterS Sir Rennel Nodd, waren zu geknöpft. Die vorgestreckte Milliarde wurde in einem Scheck auf England und unter den drückendsten Bedingungen ge geben, was bei den kühl und scharf rech nenden Italienern einen veprimierenden Eindruck hervorrief und besonder im politischen EafS Aragno Übel vermerkt wurde. Dem Gefchivaderchef war in zwischen der Pleitegeier, wieder einmal, nachgeflogen. Seine gesamte Habe in seiner südsranzösischen Villa wurde we gen Nichtbezahlung der Miete (dak in Frankreich gellende Moratorium war leider nicht auf die Verbündeten ausge dehn worden) mit Beschlag belegt, und die Klatsch und Schandmäuler daheim begannen sich wieder in Bewegung zu fetzen. Auch da von ihm propagan dierte Projekt eine Dauerfluges von Rom nach Japan, den Alliierten im Fer nen Osten zu grüßen, vermochte da ab geblendete Volksinteresse an der Per sönlichkeit D'Annunzios nicht wieder in früherer Helle erstrahlen zu lassen. Da aber stellte sich von neuem die Stunde für den richtigen Mann" ein. Der zweite Lungenflügel" Italiens, Trient-Triest-Flume, wollte nicht recht arbeiten. Unter den befre'tcn Brüdern machte sich eine starke Mißstimmung gcl tend. Im Trentino erhielten die Ange hörigen der Jntclligenzberufe, die Fi? angestellten, ihre Bezüge, wie srüher. in Kronen, mußten aber alle ihre Bedürf nisse in Lire decken, was bei dem Zwangskurs ifoie Verringerung deS Ein kommcns um mehr als die Hälfte dedeu tete. Da ging denn im Trentino fol gendes Sprüchlein von Mund zu Munde: Trento rtimto col 40 prtetnt Kvvirn l'IUliit Evviv ,1 Re. Che 00 percento ritiene ptr . fXa üu 40 Prozent hefrrt! Trentino tut: Hich Iwlinik Hock der Nönig!. elcher SO Prozent für sich jurückbebSIt,) . Für die Fiume-Ambition Italien hatte die Pariser Friedenskonferenz doS Totenglöcklkin geläutet, aber die gleiche Glocke rief die für D'Annunzio gekom mene neue .Stunde" aus. Zug der Tausend nach Marsala erhielt ein Gegenstück in dem Zuge D'Annunzio nach Fiume. Er wurde wieder der Mann der Stunde und der Held der Tat. In Fiume zog der Adriagebo rene" ein. Und ti wurde sein eigener Barde: Wir sind entschlossen, trotz allen Wi derstarrdes in Fiume zu bleiben, eni schlössen, in seinen Straßen zu vethun gern, unter seinen Ruinen u rS begrabe zu lassen, u seinen brennenden Häusern den Feuertod ,u erleiden, mit einem La cheln auf den Lippen da schckli.chsl j Sterben zu erdulden. Dethald nnd wrr unbesiegbar. Ich aber werde Fiume we der lebendig noch tot verlassen. Ich habe für mich bereits einen herrlichen Fried Hof auserlesen, der ist mit dunklen Zy pressen bestanden, auf einem kleinen Hü gel. welcher, mit Lorbeer überwachsen, hinausschaut auf die See, auf die Adria. Dort will Ich zum legten Schlaf gebet tet werden." ES sind die gleichen mauetbrechenden Posaunentö, wie der Rhetor sie bat erschallen lassen beim Weihesest der Tau send zu Quarto. Und wieder macht sich der Eindruck geltend, als ob er nur ein Theaterspieler sei; als ob alleS das ver abredete, abgekartete Sache sei. Scharfe Augen wollen die Fäden sehen, welche sich zwischen dem Regierungssil, in Rom und dem Herrschersitz D'Annunqioö in Fium spinnen. Helle Ohren wollen auch heute da! Schrillende auS den Po saumnklängen heraushören. Eine feine Empfindung merkt der Stimmung von dem infamen Grabe unter den dunklen Znvressen. auf dem kleinen, lorbeerum wachsenen Hügel mit dem weiten Aus blick auf die See und dem Todeslächeln auf den Lippen eine neue Schmelgerei des Nießnutzers aller Genüsse an. Die französischen Zeitungen haben, anfänglich, den Fiume-Zug D'Annun Beraubungen oft frechster Art, Unter schlagungen. Bestechungen und andere solche Praktiken mehr, daS sind die Quel len dieser neuen Kapitalisten, um nicht einmal zu reden von den Bacchanalien der Spekulation, die durch die verrückten Rationalisierungen hervorgerufen wer den. Hauptsächlich in unsern Sowjet beamten lebt der Kommunismus in rührender Verträglichkeit mit den bür gerlichen Tendenzen. Die Erklätung Lenin hat uns nichts NeueS gesagt. Die Entstehung der neuen Bourgeoisie aus dem Boden de Kommunismus ist eine allbekannte Tatsache. Längst haben unternehmende Kauf leute. die außerhalb der Grenzen dcr R. S, F. S. R. zu Hause sind., von dem Geldllberfluß der neuen Bourgeoisie Witterung bekommen. In den letzten Monaten sind auS dem Süden und au Deutschland ein? große Zahl von Händlern mit allerlei Bijoutericwaren, Kostbarkeiten und Brillanten nach MoS kau gekommen. Sie verkaufen ihre Wa ren der neuen Moskauer Bourgeoisie zu unerhörten Preisen und machen glän zende Geschäfte. Mit Leichtigkeit decken sie die Ausgaben, mit dene.n der Schmuggel ihrer Waren durch die Front verbunden ist. Also ' zahlt die neue Bourgeoisie nicht schlecht und behandelt ihre Lieferanten zuvorkommend. So hat der Kommunismus die Bourgeoisie vernichtet!!! Von der Frankfurter Universität. Der Privatdozent am anatomischen In stitut der Universität Frankfurt a. M. Pros. Dr. HanS Bluntschli ist zum a. o. Professor daselbst ernannt worden. Dr. BluntschN war in Heidelbera Assistent bei M Jürbringer und 1904 fci 191.si fcjj .! f .Verrückte Eskapade' bezelchneX und in den reisen der Pariser yri- denskonseren hat man. ganz offen. W iner Roman" oder von einer Ope rette' gesprochen. And handelt sich diesmal doch um in Tragödie. Den In Fiume wird vm die Paragraphen M Beitrage, gefeilscht, welche die HeUig. keit bei Vertraget verdunkelt haben. I Fiume werden die Würfel geworfen um die VlNssehnsüchte und die nationale Ideale. Gabriele D'Annunzio hat. als er aus der Fremde zum Mihefest de? Tausend gerufen, die Kraft Rom ge priesen, endlich die Tische der Feilsch und Fälscher umzuwerfen und aus dem ' Forum de cösarischcn Wagemut wieder zugcwinncn. Eine Tragödie, denn a Fiume sind die Posaunenstöße der Rhe torik zrrfchrillt und aller Heldenmut u , schänden geworden. 1 Da Bild Gabriele D'Annunzio ist unvollständig, wenn man nicht in fiese die Umrisse wenigstens seiner Bezichun gen zu dcr Frau hineinzeichnet, welche aus ihn den stärksten Einfluß auSeübt hat und deren Einwirkung .Nutznießer" er im Grunde doch auch nur gewesen ist: ' Eleonore Duse. AuS zwei Stimmungsbildern seien folgende Skizzen, welche jene Bcziehun gen in flüchtigen Umrissen darsielle, wiedergegeben: . Erhabene Schöpfungen in Linie und in Kraft bleiben die fcinigcn (D'Annun zios) immerhin, so großartig und mäch tig, daß zu ihrer szenischen Wiedergabe eine Ausnahmeerscheinung von nuten war, um bloß nicht störend zu wirken., Ei solche aber zu finden, die ebenso großartig und ebenso mächtig imstande gewesen wäre, den Worten die harmo nilche Begleitung, dem Alte die ftutä Geste, dem Geiste die verständnissolle Seele, mit einein Worte, dem großen Werke eine vollendete Zugabt zu geben. , grenzt ans Wunderbare., und diese war dem Meister in einer glückliche Schicksalsstunde beschicken, all er Eleo nore Duse begegnete." (Richard Prinz Hohenlohe-Waldenburg.) Wundervolles Leidensgesichtl Ärc ßes. beslteS. Welten von Schmerz ent hüllendes Auge! Gläubige - zur Sünderin Werdende durch frcmde Sünde. Und wie ihr Bild neben D'An nunzio aufsteht au vergangenen Tagen, wie sie hingeht an seiner Seite, von ihm zum Abgrund geführt, seche ich in ihr neben ihm da Heute, sehe ich Italien dessen Symbol sie ist, diese Frau. Sie liebte ihn, sie war ihm glaubig hingege ben. Er verkaufte und verriet sie mit leidlos. Aber Italien Schicksal wird ein andere sein, als das diese großen tf ä . n r. r?it rn glauoigen herzen,. Zllc i, nur blieb rein. Italien blieb nicht rein. E verschacherte dem Meistbietende s'ine Volke höchste Güter. Rechenschaft sor. der wird diese Volk von seinen Füh rern! Ei Volk ist kein liebende Weib., kann nicht gemessen werden nach den Augenblickögefühlen. Wie damals in Viareggia sehe ich D'Anvunzie, schreiten, den Weg in die Tief, und eben ihm eine Frau. Me Möglichkeiten der Große, der edelste Schönheit sind in ihn AU gen. Aber er lehrt sie, kauflich zu sein. ES stirbt die Jtakia dem deutsch, Geiste, der trunken kniete vor ihr heiligen U n(.l,V.i. I v.ft. euuiicu juiiijuiiuiiu luiiu, VHH' Wektknpoefle sie war im Wandel illnZ Zeiten, bis heute . . . Vorbei! Ei VSller4 ideal ist tot." (Edith Gräfin Salburg.)! I In Gabriele D'Annunzio neue Bergpredigt bei Welhefeft der ?ausnk hießeS: fJ, I, Selig jene, die nen in der,, festgewurzelten Oaßstch auSutf.?' ' den eigenen Händen!" " Auch da! Charakterbild diest'i allem Schönen Ausgezeichneten allen Häßlichkeiten Gezeichneten eil heute noch im Spiegel de Hasses der Gunst der Parteien. Die 1 , welche neben ihm schreitet, zeigt das.' derbolle Leidensgesicht dcr traf Enttäuschung ihres LebenS. Die &, sind geworfen auf den roten Tisi Erde. Italien hat sich selbst vet in der fremden Abhängigkeit. Da vct die Tragik seines Geschicks, alle Plannen der Rhetorik könne nrtvrjf fV..frtnfi.?f tiiA iivtivi vr"üw Vt.iMilttli UIUJ. JUlULttlf Prof. G. Rüge in Zürich, wo er! 1909 die vemla loendi für AmN und Entwicklungsgeschichte und i einen Lehrauftrag in Anatomie für k dierende der Zahnheilkunde erhielt. unternahm Dr. Bluntschli mit finen kr Unterstützung des schweizer Bundesrates und der Humbold ,'. tnug der Berliner Akademie der schasten eine Forschungsreise nach amcrika zur Untersuchung der fol Primaten Pataaoniens und der Gcl nung von embryologischem Mat.tz Im Herbst 1914 trat Dr. BluntschZ den Lehrlörper der Frankfurter versität über und wurde hier zum fessor am anatomischen Institut i nannt. Seine zahlreichen AbhanV nen betreffen die vergleichende Anat Ontogcnie und Paläontoloale der malen und der Säugetiere überhaupt Die deutsche Burschenschaft Eisenach. Ter seit 1914 um e, Male wieder in Eisenach stattfindeß Buricyenrag ver deut,chea Burschenscl war. von bw lunge und alten Ichenichalten auS dem Reiche und Deutsch.Oesterreich besucht. Zum et uiaie naqrntn aucy v,e im NuSeshe ? Verband inkorporierten Burschensch. k der Technischen Hochschule Deutfchla' offiziell an der Tagung teil. Bei traditionellen Burschenfahrt ,ur WF bürg, zu der die seinerzelt nach Schweiz geretteten alte Burschenfik tersahne von 131 vorangetrageg toll ! hielt Prof. Dr. Thümmel.Jena die tZ dächtniSrede aus die im Weltkriege ! fallen? 2000 Burschenschafter. ll dem Gesänge de Lutherkiede würd ane Bur,chenschwur .Et. ZkniAejj. ,u 4rTflftV amtff - I SÄKcai Xti2t33 ä 3