i ' . ) Falerland' von Znlms Ludsffy. (Neu Etm ÖdiihwI.) n'i JWttlanl). an! teilte, ffHfV ' dich an!" Go lang einmal bet Dicht. 7 Zausende fühlten sich iitl sein, Wort f begeistert, sie handelten nach ihnen, war V . Un kick um bifi Vaterlandes will? dem Feind entgegen ud siarbk den eO für die Heimat. Der ÄlaPr, der Mc Jjjenb nicht mehl enliiammt. dessen tbl Schwung die Herzen nicht mehr hebt, dessen cdantcnsiille nicht mehr bewundert wird, er sagt , - geradezu: .Der Oesterreich hat ein Vaterland; k Hebt! und hat auch Ursach' es zu lieben." Heute herrscht eine andere Pa nie. ,.Cbi bc-ne - ibi pnina! -Wo I dir gut geht, dort ist dein Vater, land! In Oesterreich der geh es heut niemand gut. nicht einmal ben Kriegs gewinnern. Niemand ficht decher in dem armen kleinen Staat, in diesem Numps einer Monerchie, dem die Weltgeschickte die Glicdmaszcn vom tt,e gna,n!iien hat. in diesem elenden Krüppel eines Reiche! sein Vaterland, nicmand liebt diese zertriimmertcn. zerstampften, ver wüsteten Gaue, liber die noch immer so diel Schönheit, soviel Liebreiz gebreitet Iß Mit fccu Begriffe des Vaterlandes ist der edelsik Stein aui unserem fitt Ziehen Bewußtsein gebrochen, wir haben leir.e Hingabe on Höherci. leinen rno ralischen Halty keinen Charakter mehr. Man arbeitet nicht. Man läszt sich nur für Arbeit bezahlen, die womöglich nickt geleistet wird. Ost geht man nou; toth Ut, ist man noch fortgeschrittener, nimmt, man bereitwillig dasür.Gel, daß man Lberhciupt nichts tut. dasiir dah man dai Böse unterläßt. ES ist eine schi'fe Ebene, auf der das EthoS der Bevölke. ,ung von Tag zu Tag mehr herabgtri. tet. , Schon gibt es Menschen, die sich unter dem Druck der Not zu Berwerf lichem verdingen. Die Zcrmürbung In Grundsäne weist sich an der Leicht Herzigkeit, mit der jeder die, Verordn,! n gen und Verfügungen der Regierung umgeht, zeigt sich an der rohen Genuß, sucht, mit der Spiel und Böller mitten In darbender Not um sich greisen. Recht schafsenhkit. Sewissenhastigkeil. Flnfe, dirs' bürgerlichen Tugenden, die, bei unS uch den 'leinen Mann, Un Arbeiter, den Proletarier zierten, sie werden a!S bourgeoÜmäfzig betrachtet und verachtet. Kapitalisten verleugnen um deZ Mam mcn! willen daS Land, in dem sie ihre Nkickttimer üusammenschattten. TaSt erbrechen breitet sich aus.' Uebeltater I schwinge sich wie in München ss uch in der Wiener Banigane z Puiern- ver Ordnung auf. um im Trüben zu fischen. 's Vbcnteu-er. die aS dem Unglück, kincS h Wolke! Nutzen ziehen wollen, fiii';7.en f cui fre..,den Gebieten herbei, um hier t Gifte zu mischen oder ö!eoolver knallen , t-tr cts.. .itjf.:;A. ts.v ! 1U anen. euimuu:utiuj wuv et Hezenkcssel, in dem alle! Frevle, aucä Abscheuliche kocht und brodelt; man kann es den Bedrängten nicht verübeln, wenn sie von Auewanderung sprechen, wenn sie sich nach Argentinien, nach Brasilien sehnend wenn sie sich im fernen Lande in neue Heimat begründen, wogen. Gewiß, in den Zeiten ; der . weiland Monarchie hat man oft vorn Staa:k oedanken gesprochen, ohne auf ihn be g dacht zu sein; er schwebte wie ein g'ött. . ' m in r.t'i. (m.n k. wt. iiajci V5tii uuti ucn uuuu ucu v, sentlichen Leben!, und vereinzele Schwärmer nur. wie Biedermann einer war, dichteten ihm eine schöpfisck't Macht an. Allein mag der österreichi i sche Staatsgedanke uch nur ein Hirn 1 gcspinst gewesen sein, e! ward doch vor tzde verhängnisvollen Oktober 1918 nie 1:1, daß Linz sich den Wien ov )rte. das; Salzburg sich als Son aat fühlte, da Tirol separatistische iste dkgle. daß Vorarlberg den Ab dsbricf schrieb. Stadt und Land zerfallen, sie liegen einander m den ren. sie hadern w! ergrimmte Ehe Kommt man in die Berge, so man nur, wie unzuricscn Alk uno mit der Wiener Wirtschaft Ist; man In die Stadt zurück, so ver nt man hinwieder die Klage, daß- Bauer den Bürger, den Arbeiter zungere und ausbeute. Dazu gesellt auch noch der jaye Bersau aller tut Die Eisenbahn sunktioniert notdürftig. Warum? Ach. die ennot! ak ist begreiflich. Aber Waggon! starreg, vrr Schmuh, ohne die Reinlichkeit von der Kohlcnzu r bedingt wäre, und die Post der ublik fleht weit hinter der !. I. Pofl ück. wiewohl nicht einzusehen ist, wa i öffentlicher Dienst nicht bleibt, "er, gewesen ist, warum - Bet tung, die nickt auf Rohstoffe pn iefcn ist, so tun muß, wie wenn au! guten Gründen stehlen müßte. diesem allgemeinen Erschlaffen, an sem allgemeinen Verfalle krankt dS terland; an der plötzlichen Lethargie fz e! zugrunde gehen, wenn nicht ein rlek Wille auftritt, der zu befehlen is; und zu organisieren. Wie ist diese iedenspsychofe entstanden, die schlim i ist. als alle Kr!egZslck,Ien? Un zahrenhcit. Unwissenheit und Lcichtfer keit haben uns regiert. Sie haben schweren sozialen Krankheiten her rgcrufen, an denen der jiorper der fellschaft daniederliegt. Wer wird fi nun von, dem Uebel erlösen? Siehe Li ci.,- 11 c.c , siugs iiiinmni uiitraijrfiiRfii, issenheit und Leichtfertig'eit herbei. großen Worten, mit blendenden rsprechungen suchen sie die Armen, Entkräfteten für ihre Plane zu ge inen. E! behigt ihnen nicht. ta Sozialdemokiatt sich bei uns mäU ( n verfahrenen Karren wieder au! dem corast zu heben. Sie entfalten die ahne des Kommunismus, Keine Tt okrotiel Kein allgemeines und glcs i Wahlrecht! Keine Herrschaft der !Z,ehrheit! Die Diktatur des Proketa its! Die Räterepullil! .Ti, Fa Jl de Arbeitern, der Boden den Bau -'n!" Hoch Spartakus! Das ist die tue HeiMehre Lenin! dd TtotzkiS. lt soll unS Genesung bringen. Ver . g sie das? Karl Kai:. hat IUU tagt U seiner gehaltrollkN Schrift t .Die Diktatur bei Proletariats' ar beantireüct. - Zr lagt: .Der Sozlalis muk, da! heiht llgemeiner Wohlstand innerhalb der mederne Kultur, wird nur' möglich durch die gewaltige lZi.t faltung der Prodliltivkräfte. die der Ka, xitalismu mit sich bringt, durch die enormen Reichtümer, die er schafft und die sich In den Händen der kapitolist! scheg Klasse koncentrieren. Ein Staats, veskn, da dieii Neichlllmer durch eine unsinnige Politik, etwa iinea erfolg, lose llrieg. vergeudet hat. bietet von vornherein keine - günstigeren AukgangS Punkt für die rascheste Verbreitung von Wohlstand in allen Schichten. Wenn als Erb der bankrotten Staatsgewalt nicht ein demokratisches, sondern ein diktatorisches Regime auftritt, der schlimmert er noch die Situation, da es den Bürgerlrietfzur notwendigen Folge hat. Wa! da an materielle.. Mitteln noch librig bleibt, wird durch die Anar chie verwüstet." Ka,!t?Iy zitiert auch eine Stelle aus MaßloffS Werk .Die Agrarfrage in Rußland", in , dem dieser Autor sagt: X Versuch, die Wirtschaften auszu gleichen, ist nur uf dem Boden all., meiner Armut u verwirklichen." Fg den .Thesen über die sozialiiiische'ütt. volution und die Ausgaben des, Prole tariats während seiner Diktatur in Nußland" beginnt die zeh;rt These mit folgenden Sähen:' .Der Sinn der "pro letarischen Diktatur besieht sozusagen lm' permanenten Kriegszu stand gegen die V '-rgeo'ste. Es ist also ganz klar, daß alle, die über Gewalttaten der Kon.mu. -nisten schreien, vollkommen vergessen, wa! eigentlich Diktatur heißt. Da! Wort . Diktatur bedeutet in allen. Sprachen ' nichts anderes a.ls Gewaltrcgime. . . . Es ist auch ganz klar, daß je schwieriger die Lage der Revolution ist, um so schärfer die Diktatur sein muß Also Mim Gedenkblatt von Wie Sonnenschein aus längst vcrgan genen Tagen zieht e! durch meia Gemüt, wenn ich der. genußreichen Stunden ge denke, die ich der einzigartigen Kunst der kürzlich im Alter von 73 Jahren ins. Giao geiunrenen Adelina Patti . der danke. . ' v " , , , Die gütige Natur wollte ' eine. Sän gcrin schaffen, die ihr Meisterstück wer den sollte: sie schuf Adelina Patti. die Tochter bei Tenor Salvato Patti ouö Sizilien und der bedeutenden dra malischen Sänger! Caterina Chiesa aus Trastevere, besser bekannt ünter dem Namen Barili, der bo- ihrem ersten Gatten ftammte." Der heiß: Atem 'itt sizilianischen Landschaft reinigte fichj J ,--,r?v.T.s v - ' V f 5 " e , ' , 4;, 'c .,-,, . -"J r, :-; f "!- ff . x ifCSH' ! i : ' fcrn 1 pjf r f - v . I . - f ' . i T v. ,. j,. , ,,f y v -i'" j . fjFff l .. (' - c ,- r - ',. f " 4 . , 'i ? ;j s , lr v . ? i . ; 1 j .( . f ! . v. . K - , - ' l ' it.. K. X ' " .v. .. ' , '., .f-lt n. : r ' rn H'-ß. , .i K f 4 ' l,f. Vv . ' V t t .. , , . ' . 3 , , , 4 f i " l" - ' yxi ß -x v ,;V"'V .. -&k wn V ,Ajj ' . S.s , S V? 1 ., ' ', t ' i--,' ii ,. . i v ti -. 1 t . . ,. " r , -, v.- -v- ..1 . '-- . J.A ,Vr , . riM',n V, ' - " v 1v r 4 - I . i ' l ' , W ' w ' i """"'" " i '"" ,,,.,,,, . M..?, .l!Mi,, ,,.,1 iiui'i.iin in dem kleinen Mädchen mit der llassi schen Würde , de! römischen Elementes. Adelina war eine jener seltenen. Er scheinungen, bei denen sich eins zum an, deren in seltener Harmonie fügt. Ihr Naturell tvar ganz Musik, ganz instiut tiver Schönheitssinn! ihre Erscheinung vevcuiete vollendetes Evenmag. .Eine schier ermüdende Vollkommenheit," wie ihre Neider sagten, die zur Monotonie führe mußte die aber durch ei fast kindliches Sprießen und Treiben, das die Diva sich bis in daS späte Alter er hielt, immer interessant erhalten wurde. Allerdings- .vollkommen" war-sie nicht; eS fehlte dieser glänzend? Erfcheigung die Seele, das Gemüt, sie repräsentierte eben in allem und jedem das helle Ta geslicht.'die Klarheit der , Ualiemscheit Musik. Die Gestalt war nahezu tadel lo in ihrer biegsamen Schlankheit, daS dunkle Auge leuchtete In bezauberndem Glänze, nur der Mund war unschön, namentlich im sinnenden Ernst. , Sie schien eben für daS Heitere und Anmu tige geboren, so sehr es sie auch nach dem Ernsten. Tragischen -zog. i Von bestrik, kender Liebenswürdigkeit, war der Künst lerin Bem.hmen, denn das trotzige Kind, daS feiilkn kikigungen und Antipathien keinerlei Fesseln aufzuerlegen gewohnt war, hatte sich zur tadellosen .Weltdame gewandelt. WaS dieser starken Jndivi, dualitäi versagt blieb, war die Fähigkeit der Emotion. Darin fehlte es ihrer Kunst ebens wie ihrer ganzen' PersLn lichkeit. '" - . Dieser Mang?! on EmoiionsfZhigkeit zeigte sich auch in ihren Beziehungen zu ihren Anbetern, deren sie f!ets,.wie na türlich, die schwere Menge hatt. Kei er. derdie Sängerin persönlich kannte, zweifelt daran, daß sie tiefer, wirtlicher Liebe unfähig gewesen sei. - Ihren rften Gatten, den brillanten Stallmeister nd Vortänzer am Hofe deZ dritten Napo leon. MariuiZ de klau?, heiratete, sie erst, 'Nachdem der Kaiser und Kaiserin durch lnea permanente KrlegSzusinud 'will der verschnürte Spartakus von Vu. dapeft au! die Wunde heilen, die der. fünfjährige Krieg linl ge schlage hat! der Tat ma muh Millionen tid Millionen rolle lasse, um-sii derak tifj, Absurditäten Zlnhängck zu gewin nn. Qslchcl 'crbea de KsmmunÜ. muß mit den verwerslichsle Mitte! de! Kapitalismus vergällt n! da Vater land, ' Lberist e! denn .wahr?, Hab? wir leines mehr, seit dak Nie vesterreich in den Staub gesunken ist? Ist unS da Wort Vaterland zi einer leerey Hülse, zur tönenden Schelle geworden? Dür sen wir uns Hessen nicht mehr erinnern, , daß der Boden, us dem wir leben und leiden, durch eine uralte Kultur gehei ligt ist? Daß das Nibelungenlied hier entstanden ist? Daß hier von der lieb' lichen Gudrun gesungen ward? Daß die Minnesänger, daß Walter von der ' Bogelweide den Hof der Babenberger verschönten? Ueber WienS Straßen sind einst Haydn und Mozart gcwan dert, hier hat Schubert feine Melodien geschaffen, hier Strauß seine leicht be schwingten Walzer. Hier hat Schwind. Gauermann und Waldmüller gemnlt, hier Grillparzer, Raimund. Lcriou und Anzengruber gedichtet. Niemand be streitet es: ter Norden Deutschland! ist uns in der Tüchtigkeit Über. , Aber dem Oefierrcicher ist Wertvolleres, Stärkeres und Freiere? gegeben:. Talent. Und dieser gesegnete Stamm, in dem so viel Geist, so , viel innmcn. und, tiefen Ge fühle! lebendig ist, soll auf dem Voven der allgemeinen Armut" einem Idol geopfert werden? Er soll im Elend verkommen, weil tinige Jünglinge nichts gelernt haben? Nein! Die großen Geister, die über unsere Erde gewandelt sind, lehren sie uns lieben. Ob daS Va terland gross' oder klein ist, gleichviel! Je schmerzensvoller es sich in Krämpsen windet, desto treuer müssen wir eS inS Herz, schließen.. Und wir müssen den letzten Atemzug daransetzen, es auS fei ner Drangsal, es vor seinen Rettern zu retten! ... Kllli. ZU. Izalperssn. Eugenie ein gutes Wort, für ihn ringe legt hatten. , Sie hatte die Ere , teuer zu hezahlm, denn der Aristokrat warf daS von ihr verdiente Geld sorglos durchs Fenster, unddie Scheidung mußte sie mit einer Million Francs bezahlen. Auch' das Verhältnis zu ihrem zweiten Gatten, dem Tenor Nicolini, war ganz eigenartig. Anfangs haßte." sie ihn direkt,' und erst nach der schmackhaften Aubereitung einer Lieblingsspeise soll sie sich Ihm genähert haben. Sie hat die Verbindung mit dem ihr sehr ergebenen Sängersmanne, dessen Lieblingsbeschäf tinuno: der Fischfang und die Kochkunst war, nie zu bereuen gehabt. War bei dem IM .Verstorbenen die Liebe dieser t ri.. J.S -,j -m V ". 'S, . - f- fV' yr : - " I i. r-Ji:.,t"- 1 's jfV; .'v-"" ' -rv i ! rtiti. art durch den Magen gegangen, so fand sie hei dem sie überlebende Witwer, Va ron Cedarstörm. den Weg durch das Knie. Eedarström war nämlich ur spriinglich der Diva Masseur gewesen. Im. Uebrigen wird er als untadelhafter .Gentleman", geschildert. . , ; An leichter Auffassung, an Feinheit des Gehörs und Treue des Gedächtnisses haben nur wenige Sänger Adelina Patti erreicht. Sie lernte so leicht, daß sie die schwierigste Partie nach mehrmaligem Durchlesen. oft 'innerhalb ,-. weniger Stunden, auswendig wußte: und was 'sie einmal erfaßt hatte, das blieb ihr bleibendes Eigentsm. , Nie wiedexhslre sie eine Partie vor der Borstellung, nie jchrocken vortrat, weiter sang und dabei machte sie den geringsten Fehler. Ihre Intonation ttar felsenfest. So schildert HsnSIick, wie sie anläßlich eines Bene fizeS nach glänzend gesungenem SchmuS Walzer im Faust" eine Viertelstunde lang ' die lärmenden Huldigungen und Geschenke einer erregten Menge aus der Bühne entgegennahm, um zur Wie derholung de Walzet gezwungen mit dem frei angeschlagenen, haarscharf getroffenen Ton einzusetzen, in den da! Orchester einfiel. Sicherlich ei Beweis für untrüglichen musikalischen Sinn und Gesühl! Und in der .Nachtwandlerin' erwies sie sich, als das Orchester bei die ser .Harfenmusik" us dem Konzept ge riet,, als fester Hort, indem sie une?' den Takt so sicher angab, daß sie die ganze Situation rettete. DaS Organ der Patti? Wie können dürre Worte blühende! Leben schildern? Diese Stimme glich In ihrer Nundheit und mildem Glänze,, einer Edelperlc. teren Schönheit bei dem achtjährigen Kinde schon zwei erfahrene Vusise? wie Arditi und Bottesini bis in TrZnen rührte . Vom tiefen ,H" bis zirm drei gestrichenen ,F" war e! dak üppigste, .tadelloseste Instrument, .uf- dem die Sängerin dirtuos hielte. Mit lächeln v v qv. 4 m ?miB hm k j'.-' -y tM , l iV-.,, v ' Ui i-A !-!. i der Leichtigleit löste sie die schwierigsten Probleme: sie galt mit Recht als die vir tiiosesle. dabei alZ die letzte Sängnin. die, in vollster lttosjini'scher Trsoitio erzogen war, Wohl noch vollkommener als die phantastische Kühnheit Ihrer ZonarabeLke, die tadellose, blitzblanke Fertigkeit ihre, Passagen, war das zau berhast gebundene Legats der Ltünstle Iln. Alö Ich die Patti zuletzt lte in London hörte, hatt sich her alte Glanz nsck einer Kaniött do 43 Jabre ("hatte sie doch als sicöer.jährtgei Mäd chen 1850, in Ne gork debütiert), in manchem och wie tu ursprünglicher Schönh-it erhalten. Ja. sogar als sie g Jahr später zum allcrletzlenmale" sang, erinnerten manche Tim noch an jenes Phänomen, da! Adelina PatN ge nannt wurde. Da kam davon, daß die Tiva sich stet! geschont hatte. - Ein charakteristische Eigenschaft der Patti war ihr Geiz. ' Sie konnte nicht selten die traurigste Figur spiele nur um einige Francs zu ersparen. Nalllr lich warf sie das Geld andererseits wit vollen Händen in alle WMde. Als sie einst ziach Wien kam und mit dem Lbli chen Vlumen!rib)it überschüttet wurde, da äußerte sie nach dem zweiten Akt: .Mein liebes Wien! 'Es war doch stets die Stadt der Gemüse! 'Nun denn: die Blumen verblühen aber der Draht bleibt ja brauchbar, und den soll meine Kam mcrjungfrau sammeln und verkaufen." Nichts ist falscher' als die bis zum Ucberdrusz wiederholte,' gänzlich gründ lose Behauptung, daß AdUina teils aus Abneigung des Partienstudiums, teils wegen der ihr aus einem solchen Stu dium erwachsenden Gedächtnisschwicrig leiten immer lind ewig mit einem hal ben Dutzend abgeleierter Opern herum gereist wäre.'. Wenn sie immer wieder ihre viclbcwunderten Leistungen vor führte, so lag das an, dem Wunsche der Direktoren, welche diesen teuren Sing Vogel stets nur in den bewährtesten Glanzleistungen vorführen wollten, da mit daS ausgelegte sündhaft diele Geld auch recht reichlich wieder in die Kassen zurückströme.' Die Patt! aber durfte sich mit Recht rühmen, auf Augenbl!cks-An sage" etwa 43 Partien singen zu kön nen.' - , - - : ' Leider befanden sich unter diesen Par tien nicht wenige,-welche ihrer Eigenart nicht entsprächen, sondern die sie nur au! Eitelkeit oder Trotz einstudiert hatte. Gerade ' für , diese weniger gelungenen Kinder ihrer Kunst aber, hatte sie dann die größte Affenliebe. Die Norma" Bellini's hätte sie at zu gern gesungen; sür diese hochtragische Partie, welche so ziemlich als die höchste Stufe der Dra matischen galt, fehlte es ihr aber an der gebührend ausdauernden und wuchtigen Stimme. So mußte sie denn auf. ihre Norma" verzichten, 'ihre" schon . aus dem Grunde, weil Adelina zwei Siun den nach einer Norma"-Vorstellung zur Welt gekommen war. 'in welcher ihre vielbewunderte ' Mutter die Titelpartie gesungen hatte! Die Sasta ,Divs"Arie soll sie wunderbar schön zur Geltung ge bracht haben. .War die. doch eine jener drei Nummern, welche, das siehenzährig: Mädchen anläßlich ihres Erstauftreten! in New fioxl zum Entzücken deS Publi kiims gesungen hatte. " ' Konnte sie die tragische Priestcrin sol cherart auch nicht zwirigen, so tat sie, sich dafür an anderen, ihr eigentlich versag teir Partitn' gütlich. Da. war ihre La lcntine in den' Hugenotten", welche Meyerbeek'sche Oper doch iir'der Königin Margarete eine so piäoestinierte Patti Partie hatte! War das ein putziges Va lentinerl! Daß sie' das Meiste . ragend schön sang, das war ja zu erwarten, aber was war aus der Heldin geworden! Auch der Patti Aida war recht-merkwür big. Ein Aiderl .von perfektester fili granärt'.ger Formenschönheit. gar appe titlich in der braunen Schosoladeniauce. Wie mußten da RadaMes und der wilde AmonaSro sich stimmlich' mäßigen, um die KönigSiochicr nicht zu übertönen! Daß die Patti auch die Carmen gesun gen habe, das habe ich mit Erstaunen in Lahee's Primadonnciibuch gelesen. DaS war mir ganz entgangen; doch will ich eS dem Schriftsteller aufs Wort glau' bin, daß sie das Experiment nicht häu sig wiederholte, da sie durch die dama ,lige Carmen Berühmtheiten die, Lucca und die Minnie'Hauck in den Schütten gedrängt ,urde.' ' Sicher ist. daß' Berdi'S .Eiovanna d'Arco" in Paris für die-Paiti aus dem Archiv geholt und neu' einstudiert wer den mußte. Adelina im Harnisch mit Echwerund Schild soll wie eine. Mi iaturauögabe der Jungfrau von Or' Icons erschienen fein. Nicht einmal Goundd's Gretche .lag" der großen Sängerin. Aber sicher ist, daß die Patti sich stets als berufene Dramatische fühlte, denn als Eduard Hanslick ihr einst zu ihnt Zerline im .Don Juan" gratu lierte, da erwiederte sie pikiert: Wieder diefe Zerline, diese Lusispiel-Soubrette! Merken Sie es sich: ich bin kein Busse,! Und schmollend setzte sie hin zu: Dik Donna Anna gebührt mir: sehen- Sie, daS wäre mein Fall!" Zum Glück hat sie die Fingerchen doch von diesem gewagte Experiment gelassen, s . Worin Adelina perfekt war? In olle jenen Gestalten der iislienischea Ton fctzer, in denen sie den Blütenzauber ihres Naturells, die Holde Natürlichkeit ihres WcsenS, die schalkhafte - Grazie ihres Persönchen! end die . einzigartige Kunst ihrer Stimme In den Dienst siel len konnte. Nie wlcderwerden wir sie so sehen und hören, öie ,Amina (im Liebestrank"), die Rosina iur Bar ier", die Martha (in Italien galt diese, populäre Oper des Mecklenbiirgischen' Gutsbesitzer! v. Flgtow stets als .ita lienisch"). Zerline im Don Juan" und im .Fra Dtaöolo", Norina im Don Pasquale", Linda, Dinorah. Susanna im .Figaro", ferner die Star-Partien im Nordstern", den Puritanern", Cnfpino e la Comare", in Gounod'S Mircille" etc. Sehr gut war sie in der ,Traviata"j in der 'Lutia". nur mit starker Einschränkung; ferner fang sie noch dik Vielka im .Nordstern", die "Nachtwandlerin".' Gilda im Nigo ktto", ölvira, im .Ernani und andere mehr. Man sieht, mit der singende ! Mustc Box", als welche man sie vielfach hinstellen wollte, ist e! nichts. Und was ihre virtuosen Gesangstücke , Karen? Ta tut einem fei Wahl wahr hfi,g wehe. Dennoch möcht ich als dik lnl'ttiidficg ihrer KronjuweKn einige wenige herauZgreife. So vor allem iy ren Gesangmalzer ia Gsunod'i Siomes .und Julie , den sie iiu der wenigen Beherzten i der anspruchsvolle hohe Okiginaltonart GDur sang, während die meiste andere dal heikle Stück um einen Ton nach unten trat! panierten, ihre Una voce poc te"'Aii' im .Barbier", welch allerdings stark mit Fiorlturenranken durchsetzt war, so das, der alte Rossini sich mit einem Sei, tenhieb auf Manric Gtrakosch, de er haßte, die boshast Bemerkung erillubte, das Stück sei ta ganz .stra-cochonel" (übrigen! ein ungerechtfertigter Angriff, denn der wirkliche Lehrmeister der Patti war ihr Stiefbruder Baril! gewesen und nicht Ihr Schwager und . .Manager" Slrakosch, der die Partien mit Ihr nur gelegentlich .durchging'.) ' Würdig reihte sich den m'cihnten Bravourarie an: der .Schattcnwalzcr" aus der .Dinorah", der für sie von ihrem getreuen Dirigentenverchrer Ar diti geschriebene ttoloraturwalzcr Jl Bacio". der Benzano'sche Koloratur Schmachtlappek, den sie i die Donizet tische Linda' einzulezc Pflegt, nd in welchem s M Takte lang i eine' Atem trillertez die rasend schwere Arie aS Rossini'! .Semiramide". und da! erste AUeyro aus dem .Troeaton", des sen Tribalität sie niit ihrem angeborene Geschmack adelte. War das alles ein Duft und Faibenfchmelzk Noch klingt ti mir im Ohr nach! Eines weiß ich: ich werde niemals wieder ihresgleichen hören! Den Mangel an wirklichem Kunst und .NaturVerständniS erwies die San gerin schon mit der Wahl ihres Schlosses und stetigen Aufenthaltsortes Eraig-Y Nos in.Wales. von dem sie Wunderdinge erzählte, während alle ihre Gäste diesen Herrensitz enttäuscht, kopfschüttelnd ver. ließen Das Schloß, ursprünglich ein langgestrecktes, behagliches Gebäude, hatte die Diva durch ziellose Anbauten schließlich zu einem wahren Monstrum an Architektonik gestattet. Hier in An bau, dort ein Turm, dan wieder eine Orangerie. Ma braucht, inen Führer durch diese! Labyrinth, und keiner der Gäste konnte von seinen Gemächern die überaus prunkhaften Gefellschafträume allein erreichen. - Dazu mnkte die Ge laden? am Abend stundenlang den Vortragen eines riesigen Orchestrions, das zehntausend Dollars gekostet hatte. lauschen. - . ' Ich bedäure. da nicht aus eigner An schauung sprechen zu können, denn ich hatte es nicht Magt. einer Einladung der Sängerin nachzukommen. Adelinaö Worte hatten gar fo merkwürdig ge wunden gelautet: Besten Dank. und da Sie Im kommenden Jahre nach Eng land kommen so ist es ja nicht ganz ausgeschlossen, daß wir uns auf Craig-h-Nos sehen!"' War 'das wirklich eine Einladung Ich wäre ja gern hinge fangen, ober daS Schicksal eineI ohn Uchermeise Beglückten hatte .mich abge schreckt. Die Patti hatte nämlich auf einer Reife die Bekanntschaft eincS vme rikanischen BaudevilleArtisten gemacht, der sich Marschall P. Wilder nannte, nd der eS der Diva durch seinen Mut ierwitz fowic durch seinen f Buckel an getan hatte. Nein, haben Sie einen komischen Rücken " hatte die Diva ge. sagt. .Sie' müssen nach Cra!gyNoZ kommen." Als der Arme eines AbendZ jedoch wirklichem Aufwartung machen wollte, da würde ihm bedeutet, er fei Nicht willkommen. Da n demselben Abend 'kein Eisenbahnzug mehr abging, so wurde ihm gestattet, die Nacht, im Schloß zu weilm. Wilder aber legte sich nicht nieder, sondern schrieb auf dem eleganten Schreibpapier der Diva mit dem prangenden Caftle of Craig-Y Nos" die ganze Nacht durch krampfhaft Briefchen an alle seine Freunde und Be kannten. Ob es mir an Ende ebenso ergangen wäre wie ihm? Und ich batte mich nicht eines Buckels zu rühmen! Sprichwörtlich sind die künstlerischen 'Abschiedsvorstellungen , der , gefeierten Künstlerin geworden. Schon in den achtziger Jahren kündigte ihr , großer Impresario Maplcson letzte", unwider. ruflich icie", positiv", .einfach fest stehend"'' Äbschiedsauftreten an. Ich selbst habe später ein halb Dukend so! cher Patt!Farewells mitgemacht. Noch 1893, und dann 1837 und 1899 hieß es so, und sogar noch in diesem Jahr 'hundert wurde sie wiederholt als dzfi nitive Abschicdnehmerin angekündigt. Sie war 68 -Jahre alt, als man von einem neuerl!'''kn Auftreten 'sprach, und Im Alter von 70 hieß es. sei sie daran, zu Jean de Rcszk ach Paris zu eilen, um bei ihm den alten Glanz der Tön? noch einmal heraufzubeschwören.' Der Krieg vereitelte dieses Vorhaben, aber sicher fühlte man sich dennoch Nicht, denn ein unumstößlich letztes" Auftreten lag noch in der Luft. - Der Tod hat dem ein ENdt gemacht: diesmal iß eS dek de finitive Abschied einer Künstlerin, wi die Welt kaum ine vorher gesehen nd gehört hat. Das schöne Wort Kak ferin Eugenies sollte man Ihr aufs Grab legen: Gott schuf fte und ihre Kunst, einer herrlichen Blume gleich, an einem Festtage!" , . Oaiv. Di Mutter findet beim Nachhause kommen auf ihrem Nachttischchen folgen den Zettel ihres . SöhnchenS: Liebe Mama, wecke mich, wenn Du nach Hause kommst, um mich zu beruhigetTJch habe einen Kir schenstem verschluckt". . - " Abends 11 Nur. Gast: Wie, die Kiiche ist schon ge. schlössen? Kann ich nicht wenigstens ein paar frische Eier haben?" Wirt: .Ich bedsure die Hühner schlafen auch fchon!" - Bekanntmachung. 7 Meine Frau und ickzwit gebe unser Geschäft , auf. Diejenigen, die , unS etwas schulden, wollen ! alt mich zah Im; ab diejenige, denen w t etwsS schuldig sind, mögen eS mit meinis' Frau abmachen. Pech, Schuster. Züßere Fiilder aus Deutschland. : . - ', mma Paft,, - . .. Wir im neutrale Ausland habe den ?rüg und seine Folgen nicht a un! elbst verspürt. Wohl haben wir er ucht, un! in Bild von den Leiden der lriegführenden zu machen, dasselb hat aber viel Lücken, da in ihm Selbstge schaute! und SelbsterlcbteS fehlt. Eine können wit vielleicht am leichteste nach fühlen: den Schmer, der Angehörige um Aater oder Bruder, um den ErnLH rer der Familie, um die Stütze der El rcrn. Wir können vnö vorstelle, wie S den Mütter da! Herz zerreißen mußte, wenn si für ihre hungernden Kinder statt Brot iur Tränen hatten. Heule, nachdem der Krieg vorbet ist, lockert sich nach und nach da! tief Lei, den. daS fünf Jahre lang auf den schwergeprüften Böllern lastete. Die Spuren hiervon, sind aber noch nicht vcrwisctt, ja sie ' treten heu! rst recht deutlich in Erscheinung. ' In den Straßen ver Städte treffen wir immer noch -eine große Zahl voit Uniformen. De König Rock hat aber bet den breiten Schichte der Bevölkerung und bei den Soldaten selbst bedenklich an Achtung ingebüßt. 'Die beschmutzte und zerfetzte Kriegerkleidung dient vie, len arbeitsscheuen Hausierern und Bett lern als MitleidSerregek. Manchen auS den Schützengräben ' Zurückgekehrten ist im Zivilleben die Uniform die einzige Kleidung, die sie besitzen. Da! trifft hauptsächlich bei jenen Krüppeln und Ganzinvaliden zu. die In den Straßen und . Casös der Großstädte um ine milde Gabe bitten. Hier treffen wir Halb und Ganzblinde, Männer mit fchmerzverzerrten Gesichtern, die beide Beine oder Arme verloren haben. Mit allerlei Musikinstrumenten suchen sie die Aufmerksamkeit der Menge auf sich zü lenken, oder sie leiern stundenlang ein eintöniges Soldatenlied. - Spital farbene junge Menschen, dere Nerven durch die Schlachtenmusik : oder durch Verfchüttung im Schützengraben voll ständig ruiniert sind, sitzen auf dem Asphalt. Am ganzen Körper fortwäh rend stark zitternd, den Mnnd fest zu sammengepreßt, verfolgen sie die Vor übergehenden mit stierem Blick. Wenn ihnen ' ein kleine Gabe' gereicht wird. danken sie mit leisem Lächeln. Be steht der Dank- deS VlltnlaiideS' in 'einem Vcttlerpstent? , , ' Besuchen -wir irgendeine Großstadt Deutschlands, im besonderen Berlin, dann zeigt sich dem neutralen Auslän der, ein erschreckendes Bild von der de moralisierenden Wirkung, die die Er cignisse der letzten fünf Jahre auf daS brave, stolze' Volk der Deutschen auS zuüben vermochten. : Einem .Großteil der : Bevölkerung fehlt eZ am Ernst deS Lebens, viele sind arbeitsscheu-geworden, sie suchen sich aus alle mögliche Art und Weise Geld zu beschossen, wobei die bekannte deut, sche Treue und Ehrlichkeit in Wegfag kommt. : ' 1 -' , ' ' - - DaS Strißenleben der -Großstädte zeigt gegenüber dri Vorkriegszeiten ein vollständig verändertes - Bild. ' Nebe einer Herde von Bettlern treffen wir eine Unmenge von Straßenverkäufcrn, beinahe alle ohne behördliche Bewilli gung. Sie bieten z stark übersetzten Preisen Seife, Schokolade und Ziga retten an, Gegenstände, die fast nur I Schleichhandel erhältlich sind. Sozusa gen niemand, auch die bessere - und obersten Schichten der Bevölkerung, kommt ohne den Schleichhandel aus. Als hauptsächlichste Artikel kommen in Betracht Fleisch, Speck, Fett, Butter. Weißmehl; Zucker, also Sßmaren, dann her auch Benzin und Benzol. Diese beiden Artikel sind von Privaten auf ehrliche Weise überhaupt nicht zu er halten, dennoch flitzen in Berlin Tau sende von Privat und Schieberautomo bilen herum. - ' Die Rosen, die an den Straßenecken dem , Vorübergehenden angeboten wer den, stammen zum Teil aus städtischen Anlagen, wo sie bei Tag und Nacht zeit ungesehen gepflückt wurden. Die DMstähle nehmen In erschreckender Weise überHand. In den Hotel! sind eZ die Schuhe und die Wäsche der Gäste, die Messer, Löfsiil ' und Gabeln der Wirte, die sehr begehrt sind. Die Zei tungen berichten täglich von Raub. An ben Plakatsäulen, sind .Belohnungen für hie Ermittlung von Raubmördern suö geschrieben: München gibt bekannt, dah es bei Zurückgabe deS gestohlene H reSgutes 10 Prozent deS Werte als Be lohnung aussetzt. . Die deutschen Städte habe den Wirtschaftsschlufz. . der spätestens s?f Mitternacht angefetzt ist. Die, Zahl der UafSs. die ihre , Betrieb unerlaubter weife erst um diese Zeit eröffne, ist aber eine so große, daß dek Fremd auch ohne großen Spürsinn sehr rasch sich auskennt. Gegen ein Uhr tnorgenS fü! len , sich diese Lokale biS auf de letzten Platz mit gemischtem Volk' an. Mit Mokka Sekt. Musik. Tan, und an derem werden die Gäste für den Besuch der' hinter Gardine liegenden Spiel, Hölle gefügig gemacht. Daß in diesen Lokalen die .Damenwelt' sehr stark vertrete ist. ist selbstverständlich, sie spielt hier in äußerst ungeschminkter Weise den aggressiv Teil. Nicht nur hier, sondern auf offener Straße, in Kinbildern und im Seebad macht sich eine ganz besondere Art von Emanzi pation der Frau bemerkbar. Zur Ehre der deutschen Frau sei aber gesagt, daß sie sich verzweifelt . gegen diese Miß stände, die besonders die deutsche Ju, gend vergiften, wehrt. Die Spielwut hat sehr große Masse des Volkes erglifsen. Es handelt , sich stets um Glücksspiele mit Würfeln und Karten. Spiele also, bei denen die Ge, schicklichkeit de! Spielers vollständig auLg:schzltc ist.. Dies Spiel find in Deutschland verboten. Unbekümmert um das verbot treffen wir Spielergrup pen am hellichten Tage auf de der lehrreichsten Straßen, zum Beispiel auf der Friedriästraße in Berlin. Nach Schluß der Pferderennen im Stabil? in Berlin konnte man im ahegetek,enca Grunemald Hunderte vo kleinen Spiel, tische ausgestellt sehe. All fuUx beobachten wir Soldaten und Offiziere, ärmlich and besser gekleidet Viiraer. Mnncr und Frauen, auch Jugendliche. Leute, die keine ganze Schuh, zcr rissen und zerlumpt Kleider tragen, spielen hier mit Einsätze. von 160 Mark.. Sollen wir "diese Leut verdammen? Wir müsse, sie bedauern, ihre mora lische Verwahrlosung ist dk Frucht der llriegsleiden. I den. Städten treffe wir auch noch dir unrühmlichen Spure der sie dslutionszeit. Die StaatLgebsude. di Ministerien, im besondere dik Pslize Präsidien zeige Taufende son Geschoß einschläge daS Ministerium in München, ein avS'grau sngewittertem Sandstein bestehender Bau, hat dadurch direkt melierte Aussehen erkalten böse Narbe habe die Granateinschlägt hinterlasse. Der Valko dek ünig lichen Schlosse! in Berlin, von dem aus der Kaiser ehemals zu der im Lust garten versammelte Menge gesprochen hatte, ist durch einen Volltreffer egge fegt worden, Gerllstftangen halten die Balkonträger noch fest. Wenig oder nicht benutzte Türen und Tore sind noch verstacheldrohtet. Die übrigen Ein gänge sind von Noskegardifte bewacht, bewaffnet mit Stich und Schußwaf fcn, G'weht und Handgranate. Im Innern dieser Gebäude liegen Z Korri dorcn und Lagerräumen Stacheldraht zäune gebrauchsfertig bereit. Die Schä den an den Privathausern, t$ handelt sich zu Teil um vollständig iedergk' risse Gebäude, werden gegenwärtig wieder gut gemacht, nur, in Mllnche schiebt man die Reparatur noch hin. aus. I weiter Umgebung deZ Haupt bahnhofe! sieht man hier beinahe kein einzige! - ganzes Schaufenster. . SinH nur wenige Einschläge und Risse ent standen, verklebt, man sie mit Papist ist die Zerstörung unbarmherzig, macht man einen Bretterverschlag. Ist das -deutsch Polk sm Schluß seiner Leiden angelangt? - f Eine! ist sicher. Um da deutsche Voll wieder zur Ruhe und zur Arbeit zu dringen, braucht eS Brot und die Aussicht auf wirtschaftliche Vntwi. lungsmöglichkeii. Sungr und Wirt schaftliche Sllavenketten aber führen e! dem Ruin entgegen. - , $ts Arztes Zlrtctt. Ob sie der Schwester geseniZber ihr' Versprechen gehaltc "l)nt? " - Eine do zehn Schwerern, die zu sammenwohnten, ; wurde plötzlich pcn der Lungenentzündung h. fallen, die sg ernst aussah, , daß man tinen Spezia, listen kommen ließ, da der Hausarzt -allein nicht kompetent genug für der, Fall schien. -- Die Kranke besprach ihren Zustand Mit ihrer Schwester und sagte: .Mona, ich möchte gern die wirkliche Ansicht des Spezialisten erfahren. We der er noch unser Hausarzt würde 'mir, aber klaren Wein einschenken, ' wenn ! wirklich schlimm um mich steht, und doch wäre mir daS viel lieber." Worauf die Schwester antwortete: Mach dir keine Sorgen, Liebe, ich werde in! Eßzimmer hinuntergehe nd' mich hinter , die Portiere stellen, fodaß ich jedes Wort hören kann, da! der Spezialist Zu unserem Hausarzt sagt!" Und wirst du es mir auch gewiß sagen. Mona?" Du kannst dich darauf verlassen! jede! Wort, daS ich vernehme, werde ich wiederholen." j . . ' , Auch wenn ich keine Aussicht aus Wiedergencsung haben sollte?" - Auch dann,' versicherte. , die brav Mona. ' i ';:' Die Stunde der Konsultation kam,, und die Schwester stellte sich hinter die Portiere, die daZ Eßzimmer dom Par lor trennte. , ' Sie hörte, wie die beiden Aerzte die Treppe hinunterkamen, und einen Au genblick später träte sie irt den Parlgr. Der Spezialist setzte sich seufzend i einen Ztoße Lehnstuhl. "der Hausarzt i ine anderen. Dann folgte ein Au 'genblick Milche Schweigens, in dem Wons Ihk eigenes Herz klopfen hörte. ' .Mein lieber Doktors sagte dann die Lwße KapaMt langsam, während e zu seinem Kollegen hinübersah, von alle häßlichen Weiber, die ich je ges hen habe, ist diese doch die häßlichste." .Wirtlich," entgegnete der Hausarzt. .Na, warten Sie mit Ihrem endgülki gen Urteil doch lieber. 614. Sie dik Schwester der Patientin gesehen haben.? - Karlchen liest. ! ; In einem Buch standen die Worte; .Ein reliefartig in der Mitte des Fel des..." -.. , Karlchen aber liest: .Ein Reh lief artig in der Mitte de! Feldes . . S Das Höchste. ,Der Herr Rat log ja so sehr gewik. fenhaft alle Verfügungen der Bchorde befolgen!?" .O der! Wenn er sich S ch m a l , le , geben laft. zeigt er seine Feitkarl. der.' Verdächtig. .Ich habe mei Frau .ein kostban! Armband geschenkt.' .Und füe wen hattest du es QixiV