Feue Lohlenjcijahe. - Die Wertsteigerung der schwarzen Diamanten. Der Rohlenmangel als Ansporn zum Fortschritt Teeröle als Ersatz für Petroleum. von Dr. Grkch Zunge. ' Ich scheue muh nicht, die yorderung vl stellen, bsijj Kohle in , Ihrer Urform überhaupt nicht mehr all Brennstoff zur Verwendung kommen sollte, und erklär, ; das) der erste Schritt ,zur rationellen Wärmeerzeugung die, Retorte ist. in der . Kohkohle, wie eS in unseren Gaswerken der Fall ist. In SaS und KokZ umgesetzt wird," Sir William Siemens. 188t. .Dem Vernehmen nach beabsichtigt da! deutsche Bahnministerium, den gcsam . ten Kohlenbedars der deutschen Babnen, , da sind etwa zwölf Millionen Tonnen, , in besonderen ttondertierungsanlagen in Koks und Teeröle umsetzen zu lassen, wodurch eine Ersparnis von 400 Ml lionen Mark im Jahre erzielt würde, ohne daß die Hcizkraft deS Brennstoffes merklich leibst." K. v. Wiegand. 1910. ', Seit der denkwürdigen Prophezeiung von William Siemens bis zur Verwirk' Eichung seines Projektes sind beinahe vier Jahrzehnte vergangen, eine Zeitspanne ungeahnter kiitwicklung. in der Technik und Wirtschaft mit einander um die Wette liefen. Bis schließlich der Welt krieg diesem friedlichen Ringen ein Ende . machte und an die Stelle des industriellen , Aufbaus die Zerstörung, und an die , Stelle der kommerziellen Verschmelzung ' der auscinLndcrliegenden Völkcrgruppen ' den Zerfall der mmschlichcn Interessen gemeinschaften fetzte. Und doch haben auch die Hemmungen . und Schranken, die der Weltkrieg schuf, und die Not und Karglcit, die er im Gefolge hatte, im weiteren Sinne fc( fruchtend auf die industrielle und kom merziclle Entwicklung der Welt gewirkt, ' wie ja überhaupt immer wieder das alte Sprichwort zutrifft: Not macht erfinde lisch! Unternehmungen, die noch zu An ' beginn deS Krieges völlig auLsichtslos er. ! schienen, wie z. B. die Luftschiffahrt über d:n Ozean, die Gewinnung von Luftsiiclstoff in großem Mafzstak. der Bctonschiffbau, die Herstellung von Klei dern aus Holzfasern und Papier,. eben weil kein zwingender Bedarf für diese Dinge vorlag . erfuhren während deS Krieges ihre Ausarbeitung und Vollendung. Auch auf dem Gebiete der rationellen Kohlcnausivertung, die von weitsichtigen Leuten wie Siemens schon vor vierzig Jahren zu einer Krundforderung der 'wissenschaftlichen Wirtschaftspolitik er hoben wurde, und dir in Deutschland weiter entwickelt war als in irgend einem anderen Lande, hat der Weltkrieg den entscheidenden Anstoß gegeben. Denn nie mals zuvor ist den Völkern die außer ordentliche Bedeutung der Kohle alZ Wirtschcftsfaktor. ' als Grundlage der Industrie, als Eckpfeiki friedlichen so kohl wie kriegerische Wettbewerbs so deutlich zum Bewußtsein gekommen wie in diesen Tagen, wo des Mckchtwort eine? Bergarbeitcrverbandcs Ministerien stürze und ganze Länder, dem indu s!r!ellen Chaos überliefern kann. Wie hat nun der Krieg im einzelnen aus die Gcstehung der Kohle eingewirkt? Zunächst dadurch, daß er wie in allen anderen Jndustriezwcigen auch im Berg bau einen fühlbaren Mangel an Arbeits frästen schuf. Alle waffenfähigen Berg erbätet wurden zu den Fahnen gerufen, bis die Abnahme der Kohlenförderung derartigen Umfang annahm, daß die Re gierungen sich gezwungen sahen, die tech nisch wertvollsten Leute wieder ihren Lieblichen Berufen zuzuführen. Denn ff j Gegensatz zu anderen Jnvustriezwei N n sind dem maschinellen Bergbaude ieb, d. h. also der Ersetzung von Hand I btit durch Maschinen, ganz bestimmte , renzen gezogen, und ,zmar einerseits jf ircfc die Sclbstlosten, andererseits durch V Abbauverlufle. Die Entziehung von Arbeitskräften durch Krieg oder Streik izdcutct somit die Einstellung der Pro kiion, nicht nur im Bergbau, sondern mählich auch in allen denjenigen In ? K-tivii.jiuvitii, vit Huijit litt. v-i)u,lyi' .'s.rnftcrzcugungs oder Lichtzwecle be Vn(n. H.Jn Deutschland entfallen beispiels sZ.'eise von der gesamten Koh'enerzeu Jtig eines Jahres, abzüglich sechs Pro Selbstverbrauch der Zechen, etwa l nfzig Prozent auf die Eisen. Stahl i id weiterverarbeitenden Industrien. ,'ecizehn Prozent auf Hausbedarf und Handel, zwölf Prozent auf Eisen und Nraßenbalx-.öctilcbe, der Rest auf die zeigen Inbustrikzweige. Woraus er-, rötlich ist, daß bei Einstellung der Koh Anforderung nicht nur alle Häuser kalt ; leiben, sondern auch alle Räder still 0 ..-tin........ it st'rtfiY. tiv ft.i iiinnfl. jterjrn musen und alle Erwerbstat?gken pterbunden wird. . Nebcn der Kohlenförderunq ist Z in zweiter Linie der Kohlen t r a n S p o x t, also daS Funklionicren der Bahn ty Schiffahrtswege, ras für die der Tütgen Störungen unteres Wtrlamiie eben verantwortlich i t. a;et.n wenn auch ein Teil der Kohlen leich in den k Zechen auf Koks. Gas und Nebenpro ?ukte weiterverarbeitet oder zu Krafter . cugungszwecken verl'rannt wird, so ge Klangt doch der überwiegende Teil, in Deutschland etwa 80 Prozent, zum Ver ' ,'and per Bahn oder Schiff. Hier hat nun (! yr Weltkrieg wieder störend eingegriffen, idem er die große Mebrzahl der ver, iabaren Wagen für militärische Zwecke .'stiegt und einen Wagenmangel schuf, it eben durch keinerlei administrative 'Atx technische Maßnahmen zu beleben var. Somit trat zu der ungenügenden ''Kohlenförderung der ungenügende Ver ;sand, auch auf See. wo der Schisföman vlfd) infolge des Unterseebootkrieges jiminer schärfer fühlbar zu machen be ;ann. , Diz kam kn England ein besonderer itebelstand. nämlich das Fehlen von Grubenhölzern, die meist von Schwede (importiert wurde und infolge bei TauchbooikkiezeS nicht mehr einliefen, liefe Grubenholz finde zur Sdstut. ;.ing der Stollen Aerwendung und lass' sich absolut durch ich! andere ersetzen. In Frankreich dagegen war es die Zcr itörung der Kohlengruben durch die deut chen Lefatzungsarmcen, die einen so ühlbare Mangel an dem wertvollen Brennmaterial schuf, der sich erst, durch den Wiederaufbau der Zechenanlagen im Lause der Iahn wird beheben lassen. Endlich hat der Krieg auch auf die Kohlenförderung dadurch -hemmend ge wirkt, daß er die Bergleute der ganzen Welt mit dem Bewußtsein ihrer Indu striellen Wichtigkeit erfüllte, ein Bewußt sein, das natürlich zu neuen Lohnforde rungcn führte, die durch das Kampf Mittel von Streiks und Aussperrungen zum AuStrag gelangten. So kam es, daß während die Leistungen pro 5iopf der Belegschaft auf die Hälfte fielen, die geforderten Löhne sich verdoppelten und verdreifachten. Angesichts dieses ökonomischen Druk kcs, der sich einerseits durch den Mangel, andererseits durch die Teuerkcit der Brennstoffe heute stärker fühlbar mächt als je zuvor, ist die Veredlung, bezw rationelle Auswertung der Kohle eine Frage eminenter Wichtigkeit geworden. Namentlich in Lände, wie Deutschland, wo zu der allgemeinen -wirtschaftlichen Notlage noch der Druck der Kriegs steuern und Kontributioneii kommt, ist daS Problem der industriellen Leistungö erhöhung eine Frage von Leben oder Tod geworden. Glücklicherweise bietet die wahrend dej Krieges zur höchsten Blüte gelangte cne mische Technik der deutschen Industrie die Möglichkeit, auö der schlummernden Materie neue Kräfte und Stoffe hervor zuzaubern. die geeignet scheinen, allen wirtschaftspolitischen Fesseln zum Trotz die Nationen einer neuen Blütezeit zu zuführen, einer Zeit, die im Gegensatz zu der verflossenen Epoche ihre vor nehmste Aufgabe darin erblickt, den Wettbewerb nicht mit den blutigen Rüst, zeugen der Gewalt, sondern mit den edleren Waffen des Geistes zu führen. Das Zaubermittel, daS die Schäxe der Kohlen, die schwarzen Diamanten, wie man sie zu Recht bkzeimnet, dem Lichte zuführen kann, ist die sogenannte Trockendcstillation, der Verkokung. Bis der wurden von der gesamten Steinkoh lenkörderung Deutschlands nur fünfund zwainig Prozent auf Koks verarbeitet. Der Rest verbrannte in HauSfeuerungs und Industrieanlagen oder unter den Geiseln d?i Lokomotiven und Schaffe. Schätzt man die derart verbrannte Menge nur auf fünfzig Millionen Tonnen und berechnet den Wert der Nebenprodukte: Teer, Benzol, Ammoniak, die sich aS dieser Menge gewinnen ließen, ss er gibt sich ein Verlust an Nationaloermö gen von rund MX) Millionen Mark. daS alljährlich nutzlos in die Luft verpufft. Die eingangs mitgeteilte Nachricht, daß d?S deutsche BahnminZsterl'.im ein ncueS Mittel gefunden habe, um jährlich 400 Millionen Mark an Betriebskosten u ersparen, bedeutet, daß man sich ent schlössen hat, die im Bahnbetrieb benö tigten Kohlen, d. h. etwa zwölf Millio ncn Tonnen, auf Koks und Teeröle wei terzuverarbeiten, den Koks in Lokomo tivcn zu verwenden und die Nebcnpro dukte zu veräußern. Die Verkokung der Kohle' ist an sich ein langbekannter Prozeß. Er wurde zuerst in sogenannten Biencnkorböfen und spater in Nebenproduktöfen borge nommcn. wobei man Teer, Benzol und Ammoniak alZ wertbollste Nebenbestand teile gewann. Von diesen Bestandteilen ist der Teer Insofern der wichtigste, als er seinerseits die Quelle bezw. die Grundlage einer Fülle von Industrie bildet, dtrcn Erzeugnisse einen Wert von vielen hundert Millionen darstellen. Allda- die Teerfarbenindustrie repräscn ticrt einen Wert von etwa 500 Millio r.en Mark. Was nun die sogenannte Teeröle be trifft, so gewinnt man sie durch lang sameS Erhitzen des RohtecrS, in schmiede eisernen Gefäßen oder Teerblasen. In diesen .Retorten", werden die bei der schiedencn Temperaturen flüchtigen Teer oestandieile in den Dampfzustand über geführt und diese Dämpfe dann in ver schieden? Anteilen wieder durch Ablüh jung verdichtet. , - AeberschreilkN wir dabei nicht eine Tempcraturgrcnze von 170 Grad C., so . verwandeln sich die übergegangenen Dämpfe bei der Abkühlung in eine hell braune Flüssigkeit, die sogenannten Leichtöle. Erhitzen wir weiter bis zu 23 Grad, so geht ein dunkle Oel über, das sog. Mittel oder Karbolöl. das beim Erkalten eine grauweiße feste Masse, daS sog. Naphthalin, absetzt. Endlich geht bei einer Erhidung auf 270 Grad da! sog. Schwer oder Jmprägnicrdl über, und eZ verbleiben zum Schluß die noch schwereren Anihraeenöle, die beim Erkal ten eine grünlich starre Masse absondern, da sog. Anthracen. In der Teerblase verbleibt ein zäher, schwarzer Satz, da Pech, dessen Mnge etwa die Hälfte des verarbeiteten Teer ausmacht. Nuerdingt ist eS nun gelungen, durch Beisetzung verschiedener Gase wie Was serdampf, Ozon usw. während der De stillation die Menge und Qualität deS gewonnenen Oeles wesentlich zu erhöhen, wodurch es möglich erscheint, den Bedarf an heimischen Brennölen früher oder später gänzlich auö der Stein und Braunkohle zu decken, somit vom Ptro leum bezw, Mineralöl unabhängig zu werden. . , Von den angeführten Tccrölen bildet das Leichtöl den Ausgangspunkt der Aenzolreihe und des Toluolk. Benzol dient heute in Deutschland llgemei all 'Intriebsmittcl für Kraftfahrzeuge, Luft schiffe und Flugzeuge, zoiveit dieselben nicht mit Schweröl oder Dieselmotoren betrieben werden. Benzol bildet ferner daß Auszangsmaierial zur Wiedergewin imnz dr i 5 KshZ vnULtzz!', , .' - i ; o a :y v H L, G Wenn die alliierten Delegierten der Friedenskonferenz in Paris" statt des Rechts der Völker nur die Gewalt setzen, ist jedes Wort überflüssig. Wenn sie aber nach den Grundsätzen, des Rechts zu entscheiden behaupten, 'müssen sie, wie jeder Richter, beide Parteien hören. Diese erste Forderung an ein gerechtes Gericht haben sie in der Tiroler Frage bisher nicht erfüllt. ' Dw Folgen davon zeigt die geradezu verblüffen haltlose und widerspruchsvolle .Antwort des eng lischen Unterstaatssekrctärs Lord New ton auf die Interpellation des Lord Bryce wegen der Zerreißung Deutsch, tirols und der Abtretung seines südlich deö Brenners gelegenen Gebiets an Jta lien. Nach dem Bericht des Corricre della Sera' vom 17. Juli soll Lord Newton gesagt haben: ,Tas an Italien abgetretene Territorium ist von 200,900 Personen deutscher Nasse bewohnt, aber im Interesse dieser Bevölkerung wijen die alliierten Delegierten darauf hin, daß es ein Fehler gewesen wäre, will kürlich die' geographische und wirtschaft liche Einheit des Trentino auseinander zureißen. Wenn man die zwei Zonen des Gebiets zusammen betrachtet, er scheint die Zahl der italienischen Ein wohner tatsächlich doppelt so groß als jene der deutschen Einwohner." Man kann ruhig sagen, daß noch nie eine ärgere Verdrehung der tatsächlichen Verhältnisse in einem Parlament ausge sproeben wurde und nie ein größeres Unrecht durch Ausnutzung der Unwis senheit der Zuhörer zu verteidigen ge sucht wurde. Es ist unrichtig, daß es sich bei der Abtretung deS deutschen ,Ti rols vom Brenner bis Salurn um einen Teil deS rTentino, also bei der Abtre tung deS bloßen Trentino ohne das deutsch Südtirol um die Auseinander reißung der geographischen und wirt schaftlichen Einlxit deS Trentino han delt. Trentino ist die italienische Ve Zeichnung für daS italienischsprechende Tirol, nämlich für daS Gebiet von der italienischen Reichsqrenze bis zur Sprachgrenze bei Salurn, unterhalb Pflanzcnfarben und Düfte, d. h. den Grundstoff der Anilinfarben-Jndustrie. Aus dem Toluol gewinnt man einerseits den bekannten Zuckercrsaiz Saccharin, auf der anderen Seite den furchtbarsten Sprengstoff der modernen Kriegstechnik: Trinitco!l,il,ol. ' Auö de Mittelölen gewinnt man Karbolsäure und Naphthalin. Ersteres ist ebenso wie das daraus gewonnene Lysol und Knsol als Desinfektionsmittel ve kannt. Auch wird die unkristallisicrte Karbolsäure zur Tarstellung der Piktin säure, eine! Sprengstoffes, sowie der Salicylsäure, eines wertvollen Heilmit tels, benutzt. Das Naphthalin, das frü her als Mottenpulver begrenzte Ver Wendung fand, dient heut als Antriebs Mittel für ExplosionZmotorcn, fowie alZ Ausgangsmittcl für eine Reihe don Farbstoffen, von denen in erster Linie das Indigo zu erwähnen ist. Neun Zehn tel deS gesamten Weltbedarfs an Indigo wird in FriedenZzciten von der deutschen Farbenindustrie aevkckt. Die schweren Teeröle dienen z. T. als Anstrichmittel ftir Eisenbahnschwellen, 'Telegraphenstangen nd Grubenhölzer, ferner als Treiböle für die beknnntcn Diefelölmaschincn, die saft den doppelten Leistungsgrad wie die Dampfmaschinen ausweisen und in Zukunft vornehmlich für den Betrieb von Schiffen und großen Luftfahrzeugen Verwendung finden wer den. Die Anthrazenöle bilden ferner das AuSgangSmaterial der sog. Alizarin selben, die früher in großem Maßstakv au den Krappwurzcln gewonnen wur den. , DaS allerneueste Nebenprodukt des Teers ist ein vaselinähnliches Fett! daS zu Epeisczwecken verwendbar ist und einen hohen Nährwert besitzen söll. Ge linot e. dieses Verfahren wirtschaftlich nutzbar zu machen, so ""öffnen sich für die Lebensmiitelversorgung der- Welt ungeahnte Perspektiven. Wie schon eingangs erwähnt, ist die rationelle Kohlenausnühung für Deutsch land eine Fge von Leben oder Tod. Denn während die frühere Kohlcnförde rung deS Landes rund 200 Millionen Tonnen im Jahre betrug, wird sie in folge der durch den FricdcnZvertrag ver fügten Gebietsabtrcnnungen nur etwa 100 Millionen betragen, wovon jch 47 Millionen an die Entente abgeführt werden müssen. ES verbleiben somit nur noch 53 Millionen Tonnen für Deckung deS heimischen Bedarfs, der bereits im Jahre ISUZ'vi'hr al, Ki ,issivn Tonmzetl. , . '.' . 5. ',' itäysii ' 'v " l-7T ': ,CT -f.-: fjM fl: :'. ' . vi "' umanm .r Blick ans Innsbruck, die Das Aecljt von einem Bozcu, das in ict deutschen Sprache als Wclschtirol bezeichnet wird, im Gegen satz zu Teutschtirol, das das Gebiet von der bayrischen Grenze bei Kufsstein und Rcutte bis zur Sprachgrenze bei Salurn umfaßt. Wie alt hier die Sprachgrenze und damit die Grenze zwischen deut schein und italienischem Volkstum ist, beweisen die Namen der Orte Teutsch mctz (Mczzotedesco) uno Wclschmetz (Mezzolombardo). Es ist richtig, daß das Trentino geo graphisch und wirtschaftlich eine Einheit bildet, aber zum Trentino hat das Ge biet von Salurn bis zum Brenner nie gehört. Die 200,000 Personen deutscher Nasse,, von denen Lord Newton spricht, leben nicht auf dem Territorium deS Trentino, sondern auf dem ttrgcbiet Deutschtirols im selben Sinne, wie man in der Schweiz von den Urlantonen spricht; sie sind gerade die Uriirolcr, die schon Tante im Gegensatz zu den südlich wohnenden Italienern nennt und bilden die Hälfte des Tiroler Volkes überhaupt. Die Welschtiroler d. i. die Bewohner des Trentino, sind ja, wie die Italiener selbst in den Tiroler Landtagen .immer behaupteten, keine Tiroler, sie bilden mit diesen weder in wirtschaftlicher, noch geographiser und am allerwenigsten in völkischer Beziehung eine Einheit. Nur politisch war Welschtirol mit dem libri gen Tirol vereint. Wenn man aber vom Tiroler Volk spricht, weiß man in der ganzen Welt, daß damit nur das Bolk Deulschtirols gemeint ist, das ein fcstzusammengehöriges Ganzes bildet diesseits und jenseits des Brenners, ver bunden durch gemeinsames Blut, durch eine gemeinsame' tausendjährige Ge I Ij.:xi. : m.rit.. . : . er-, j.. I lajiuic, im weilte r i r r oui.uue, einer Sage und einer Kultur. Wenn also Newton sagt, daß die Ab tretunq deS von 200,000 Personen deut scher Rasse bewohnten- Territoriums an Italien im Interesse derselben Bevölke rung sei. daß es ein Fehler gewesen wäre, willkürlich die geographische und wirtschaftliche Einheit des Trentino auseinanderzureißen. stellt er die Dinge gerade auf den Kopf. Nicht um eine willkürliche Zerreißung der geographischen und wirtschaftlichen Einheit des Trentino handelt es sich im Falle der Nichtabtntung Dcutschtirols, das mit dem Treniino nie eine Einheit irgendwelcher Art bisher gebildet hatte, sondern umgekehrt um eine willkürliche Zerreißung der geographischen, wirk schaftlichen und völkischen Einheit Deutschtirols handelt es sich, wenn Deutschsüdtirol willkürlich dem Tren tino angegliedert und an Italien abge treten wird. Die Abtretung des Terri toriums, auf dem die 200.000 deutschen Tiroler, wohl bemerkt in geschlossener Siedclung, wohnen, hat mit dem Jnter esse ds Trentino nichts zu tun. Dem Interesse der Bevölkerung des Trentino wird man voll gerecht, wenn daS Tren tino an Italien abgetreten wird, woge gen von den Tirolem'ailch keine Ein Wendung erhoben wird.' Dagegen ist die Losirennung deS deutschen Gebiets von der Salurner Klause bis zum Brenner vom übrigen Tirol ein Akt willkürlicher Gewalt, der dem Recht der Nationen ins Gesicht schlägt, da die Bewohner des Ge bietS gegen ihre Lo!trcnnung von Tirol in Eingaben aller Gemeinden protestier ten. . , Man kann, wenn man von einem ge schlosscnen Bolksgcbiet ein Stück will kürlich losreißt und die! zu einem an der völkisch gegensätzlichen Gebiete schlägt, nicht von zwei Zonen eines Gebietes sprechen, und ' deshalb ist der weitere Satz Lord Newtons: .Wenn , man die zwei Zonen des Gebietes zu sammen betrachtet, erscheint die Zahl der italienischen Einwohner tatsächlich doppelt so groß als zene- der deutschen Einwohner", und der Schlußsatz: .Hin sichtlich der Frage des Plcbiszits wird cZ sür unnütz gehalten die Bevölkerung zu befragen bei der erdrückenden Mehr heit der Italiener im Trentino, welches als unteilbare Einheit anzusehen ist", Spiegelfechterei. Es ist eben nicht ein Gebiet. eS liegt mit dem Trentino keine Einheit und daher keine Mehrheit der Jtolimer bor. sondern 200.000 Deut sche des tirolischen Gebietes solle von ihrer Volkseinheit losgerissen und dem ' italixinsch TkMge kfd stgsiedert ' , r, jlI- ' . -. : . .... , ' ' "': t ( " ;.-v -r '!' ,i.-- ' .mm. am, Hauptstadt Tirols. Tiroler. werden. Nach den. Grundsätzen dr Alliierten über das Selbstbcstimmungs recht der Völker kann bei einer geschlos senen Masse von '200,000 Personen ei nes auf fein Vostum stolzen Volkes, wie es die Tiroler sind, entgegen feinem Willen eine gewaltsame Losreißung von seinen Volksgenossen nicht erfolgen. Das mindeste, was Tirol zugebilligt werden muß,, ist ein Plebiszit nicht im Trentino, sondern im Deutschsüdtirol. Selbst die Italiener haben das von ihnen nun geforderte Gebiet von Sa lurn bis zum Brenner und Reschen nie als ein Gebiet mit dem , Trentino be trachtet, fondern nennen ersteres im Ge gensatz zum letzteren Alto Adige. Sie haben bei ihren Autonomiebesirebungen im Tirol Landtage nie Ansprüche auf dieses Gebiet erhoben, während sie für das Trentino die Autonomie forderten, und schließlich tatsächlich die Errichtung einer eigenen tatthaltueiabteilung 'er reichten. Auch diese geschichtliche Tat sache beweift, daß das Trentino und Deutschtirol .keine wirtschaftliche Ein heit bildet. Gerade bei den Autono micbesirebunge der Italiener für das Trentino wurde von feiten der Italic ner auf die Gegensätzlichkeit der Wirt schaftlichen Interessen verwiesen. Nicht unter' dem Titel der wirtschaftliche Einheit, sondern unter dem Vorwand, daß das südlich des Brenners gelegene Tirol, nicht nur das heutige Wclschtirol bis in die letzten Jahrhunderte von Jta lienern bewohnt gewesen fei, also vom rein historisch nationalen Gesichts punkte aus wurden, und zwar erst seit der Mitte des vorigen Dezenniums, die ersten Ansprüche auf dieses Gebiet nördlich des Trentino vorbereitet. Der bekannte Geograph Dr. Franz von Wicser spricht von dieser Behaup tung italienischer Politiker als von ei, ner reinen Fiktion" und bewußten Fälschung der Tatsachen" und nennt an' seiner Arbeit Die Südgrenze von Deutsch-Tirol. Richtlinien für die Frieden! Verhandlungen" (Innsbruck 1918, Verlags.Ansialt Tyrolia)) als Tirols. Deuljche Sprachjchöpfer. Ein neues lverk Eduard Engels. Drei Bücher hat Eduard Engel nach ähnlichem Grundplan, zu gleichem allge meinem Zweck und in übereinstimmender Ausstattung erscheinen lassen: Sprich Deutsch, eine Mahnung zum reinen deutschen Ausdruck. Entwelschung. ein Verdeutschungswörterbuch, und Gutes Deutsch, ein Führer durch Falsch und Richtig". Dieses schon weithin bekannte und gerühmte Kleeblatt belehrender und anfeuernder Schriften hat sich durch den Anwuchs eines stoffverwandten Werks Deutsche Sprachschöpfer zur glückverhei ßcnden Vierblätterigkeit entwickelt. (Leip zig. Verlag von Hesse und Becker.) Der Verfasser nennt eö ein Buch deutschen Trostes, das in abgrundtiefem Unglück, um mit Friedrich Bischer zu reden, den starken Glauben, an des deutschen Volkes empor sich ringenden, nickt umzubrin gcnden ureignen Geist" befestigen soll. Unser heutiges Neuhochdeutsch stellt sich als das Ergebnis eines mehr qls drei hundertjährigen Ringens zwischen der Buhlerei mit AuSlandssprachen und dem Trieb zum Deutschen, zwischen Versude lung und Reinheit dar. Die beiden kämpfenden Mächte des deutschen Gei stes. der feindselige, zerstörende, affische Nachahmungstrieb und die erneuernde, aufbauende, bereichernde Schöpferkraft, sollen dem Leser unmittelbar wirkend vorgeführt werden. Deutsche Sprach schöpfer heißen in diesem Zusammen hang alle, die unsre Sprache gereinigt und reinigend bereichert haben. Wo Na men und Zeit zu ermitteln war. fehlt nicht die Angabe. ' Als -die fruchtbarsten treten hervor Philipp d. Zesen. Schot tel. HarSdörffer. Campe. Goethe. Wie land. Lessing; die große Mehrzahl frei lich ist .dergrabcn in ewige Nacht". - - Wer die Entwicklung unsers Sprach schätze! nie verfolgt liai, mag staunt fun ,u Hörin. deß Wörter, wie Btrhält O" i i ' ,'1 ' ' : : " . eigentlichen Vater dieser ungeheuren Lüge", Cttore Tolomei. der in seiner Zeitschrift Archivio per l'alto Adige" (1906 bis 1914) .unablässig mit allen Mitteln journalistischer Rabulistik den italienischen Charakter des urdeutschen Etschlandcs seinen willigen Lesern zu demonstriere suchte". Er verweist auf die gefälschte Karte C. Battistis .Con fini geografici, storici ed etnografici" in seiner Arbeit: ,Jl Trentino" (No. vara 1915) und auf die unglaublich freche Lüge in einer Nummer deS'Flo rentiner Journals Nazione" vom De zcmber 1918. daß die Germanisierung des ganzen Hochetsch" (Alto Adige) we sentlich erst innerhalb der letzten 50 Jahre stattgefunden habe" und ..daß Bozen. Metern, Stcrzing fast ganz ita lienisch gewesen und erst in jüngster Zeit durch deutsche Gasihofbesitzer und Handelsleute entnationalisiert worden feien". ' Ebenso unhaltbar ist der Hinweis Lord Newtons auf die geographische Einheit, welche das Trentino mit Deutschsüdtirol. d. h. mit dem ganzen, Gebiete südlich der Wasserscheiden am Brenner, am Reschen und im Toblach bilden soll. Der Ausdruck in dieser Form besagt überhaupt nichts. Ge meint ist ofefnbar die Uebereinstimmung der staatlichen Grenzen mit den Fluß gebieten. Diese Uebereinstimmung ist aber erst ein Postulat Italien?, und ,eS ist klar, daß politische Grenzen nicht einseitig nach hydrographischen Gesichts punkten geregelt werden dürfen, fondern daß dabei auch andere Momente, na meutlich die ethnographischen Verhält nisse und die historische Entwicklung we sentlich in Betracht kommen." Auch heute noch sprechen die Grenzen der mei stcn Staaten gegen dieses Postulat. Kaum ein Volk weiß sich so ein, ist sich feiner Eigenart so bewußt und auf seine Geschichte so stolz, wie die Ti roler. Wenn je ein Volk auf daS Recht der Selbstbestimmung Anspruch hat, sind sie es, die' von Italien von jeder Möglichkeit eines freien Verkehrs mit dem Auslande abgehalten werden und sich nicht Gehör verschaffen können. Ihr De legierte der alliierten Staaten, wenn ihr dem Rechte der Völker zum Siege verhel fen wollt, so entscheidet nicht, ohne sie zn hören. Ihr führt das Volk dei.l Umsturz in die Arme, wenn ihr sein ,Vertrauen in Gerechtigkeit enttäuscht. nis. Königtum, volkstümlich, Volkslied, anspruchsvoll, entsprechen, Zerrbild ge lcgimtlich und geflissentlich zu bestimmter Zeit von irgendeinem Schriftsteller n funden worden sind als Ersatz für Pro Portion, rosutö, populär, xopul sngv prätentiös, respondieren, Karika tur zu letztem bemerkte Campe: .Zerrbild, ich fühle eö. ist unter allen meinen Verdeutschungen vielleicht die ge wagteste"; und wirklich nannte die Je uaer Literaturzeitung don 1792 ei eine der unausstehlichsten Bildungen, wogegen Jean Paul feinfühlig: Campe gab unk daS unentbehrliche Zerrbild". Wie die Bezeichnungen ' Bahnsteig (Perron), Fahrkarte (Billet). Abteil (Coupö). Post karte (Korrespondenzkarte), erngeschrie den (rekommandiert) und so manche an der VerkehrSausdrücke ihre fremdbürti gen Lorgänger verdrängt haben, lebt noch im Gedächtnis der Gegenwart,, zu samt mit den vielen kurzsichtigen Angrif fen auf die Neulinge. Die eben erwähn, ten Neulinge" (von Zesen und Schotte! für Novize und Kom nvns geschafft neS Wort) erinnern an die Fruchtbarkeit der Bildungssilve ling; so unter vielen andern Scndling (Voß für Emissär), Feigling (Campe 1800 sür Poltron), Frömmling (Goethe für Pietist), Gunst ling (Ende 17. Jahrh, für Favorit), Höfling (dies schon mittelhochdeutsch mit Anlehnung an frz. eoui-, mirtiftk; im 17; Jahrh, als bewußte neue Ver deutschung ZcsenS von Courtisan), Lieb ling (Zesen, wohl nach engl. drlin), Zögling (erst Mitte 18. Jahrh, für daS jetzt verschwindende Eleve), ferner daS von Wieland 178S geschaffene Finster, ling für önödrsruc im Sinne eineS dunkeln Schleichers, später für Obsku rant. dessen .Widerfpiel" (Otto Ludwig für Kontrast) uns entgegentritt im Frei gkist (i ch-e4M für pri lib später für libr ponseur, bal mit fcc, sllk den Philosophen John Toland 17U geschaffene Ausdruck srnfitbinkef dem Deutschen auch die wörtliche UeberschunK Freidenker zuführte. Wie zuversichtlich, ja dreist manche Neulinge ln die Sprache ' hineingesprungen sind und doch Glück' mit ihrer Verwegenheit hatten, zeigen u. a. Zierbengel. womit der geistreiche Lich. ' tenberg gegen Ende bei 18. Jahrhun . dertö den Pariser insirpynblo, den eng lischen , dnnfiy wiedergab"; Wirrwarr ' von Campe für Konfusion geprägt und von Adelung noch für verwerflich er klärt; Werdegang für Genesis oder Evo , lution von Treitfchke erfunden und von Wustmann vergeblich al ganz verun glückt" gebannt; Warte und Sternwarte. , von Campe für Observatorium gebildet und zunächst allgemein verhöhnt; Un stein, von Schotte! kühn für t eingeführt; Gegend, eine fast kindlich auf gegen - contre gestützte, schon Mittel hochdeutsche Nachbildung von cemtrte. Mögen die herausgehobenen Beispiele von der Schöpferkraft unsrer Sprache -genügen siir die zweitausend Wörter, mit deren Gcburtszeit uns Engel unter An führung vieler merkwürdigen Einzelhsi ten bekannt macht. An so manchen Fremdwortfreund, denkend, empfehlen wir zur Aufnahme noch Windbeutel (ur sprünglich ein beutelsörmigei aufgedun sene Hohlgebäck) ' für fanfaron; fest stellbar ist jedenfalls daS Erscheinen der Ableitung Windbeutel' bei Lessing (Minna von Barnhclm.) Die Gleich stellung von Kurzwaren (Schöpfung Campes) mit Manufakturwarcn wird wohl selbst bei deS Herrn Professor Hauögenofsinnen auf Widerspruch sto ßen. Manufakturwaren wurde oder werden im Gegenteil als Langwaren, Ellenwaren, Wirkwaren, Ausschnitt oder Schnittwaren bezeichnet. Bei Kitsch wird bemerkt: .Schund;' Ende 19. Johrh.. unsicheres mundartliches Wort; Fr. Kluge weist auf ketsch unreif." Kitsch aber ist ein rheinischer Ausdruck für Kerngehäuse.- Schund bedeutet ur sprllnglich den Abfall von der geschabte Haut beim Gerben. Daher die besriedi gende Gleichung Kitsch: Obst Schund: Gemälde, mit der Düsseldorfer Maler schule als sehr glaublichem AusgangZ Punkt Mr die Spottworte Kitsch und kit schig. Den aus der deutschen Zivilpro zeßordnung von 1877 hergeleiteten Ge richtsvollzieher (für Exekutor) können wir, gleichfalls aus rheinliindifchen Gründen, mindestens in den Anfang deS 19. Jahrhunderts zurückdrängen, da er mit den französischen Gesetzbüchern als verdeutscher kuissier Fuß faßte. Im Lolksmunde hat sich daneben ' der Hllßje" noch lange erhalten. Doch wir müssen zum Schluß noch kurz zurückgreifen if die mfangreiche Einleitung, in welcher Engel seinem deutschen Zorn über daS Übel bekannte Gutachten der Berliner Akademie gegen die Reinigung amtliche, Schriften von einer Reihe überflüssiger Fremdwörter rückhaltlos Luft macht. Engel schlägt , es mit schonungsloser Keule in Grund und Boden; sein Eifer macht auch nichts Halt oor den gelehrten Herren der Aka dcmie. die sich in ihren Beweisvcrsuchen allerdings schlimme Bloßen gegeben ha den. 9lach dem Vorgang von Lessings , AntiGoeze könnte man von Engels Anti-Röthe reden; eine kaum geringere Abfuhr aber faust,uf RötheS St?eitge nossen Diels hernieder. Romanen und Engländer konnte dem Lateinischen und : mittelbar dem GrieHffchen viele ' muc Bezeichnungen entschöpfen, ohne ihren großenteils aus derselben Wurzel ge-nährten- bisherigen Sprachbestand zu verschimpfen; die Deutschen sip,d auf die eignen, zum Glück so reichen Mittel an gewiesen, wenn sie ihrer Sprache nicht ein aus bunten Lappen , zusamnnnge slickteS Narrenkleid überwerfen, wenn sie ihre angestammte ehrlich deutsch We scnsart wahren wollen. .Wir Deutschen haben viel, unsäglich viel verloren; for gen wir. daß als ewigeS Gut uns erhal ten bleibe .das Heil. daS uns kein Teu . sei raubt und Zwingherrntrug unS nnn mer kürzet", die rost und rissesrei ge dicgene Klammer, die unser Bolkstum fester als jedeS andere Band zusammen schließt, unsre echt deutsche, allen Volks genossen vertraute edelrein Mutter spräche." , Poeta Prophet. , In Friedrich Theodor VischerS berühmtem Buche: .Auch Einer", das in einer von Theodor, jappstein eingeleiteten Neuausgabe Bei Reclam erschienen ist, findet sich eine Stelle, die in merkwürdiger Weise daS Schicksal und die Hoffnungen unserer traurigen Gegenwart vorwegnimmt. In einem politischen Gespräch des Nomanö, der im Jahre 1873 erschien, sagt der wunderliche Held A. E. zum Erzähler: Sehc.. Sie. die Deutschen können daS Glück und die Größe nicht recht ver tragen. Ihr, Idealität ruht auf Sehn sucht. Wenn sie'ö einmal haben viel leicht erlebe wir'S, geben Sie acht und nun nicht, nichts mehr zu sehnen ist, so werden sie frivol werden, die Hände reiben und sagen: unsere Heere Haben'S ja besorgt, seien wir jetzt recht gemeine Genuß und Geldhunde mit ausgestreckter Zunge ." Ich erschrak,, wollte eS nicht glauben, und erschrak dch. A. E. legte mir. de er sehr nachdenklich sah. jetzt die Hanb auf de sän und sagte: .Nehme toit'S auch nicht zu schwer; eine anständige Minori tät wird bleiben, eine Ratio kann ss waS überdauern; eS bedarf dann eines großen Unglücks, und daS wird kommen in einem neuen Krieg, dann werden wir unS aufraffen müssen, die letzte Faser daran setzen, und dann wird's wieder besser und recht werden." Außer der .Volksbühne", deren Eröss nung für Anfang Oktober in Aussicht genommen ist, soll Leipzig noch eine wei, tere Schauspielbllhne erhalten, die als Leipziger Kammerspiel bereits Ende August eröffnet ist und das dierte Schauspielhaus der Stadt Leipzig bil de sott. ' ' '" ' , ' , ' c: Mit einer Aufführung bcB Sermner nachtstraum' wurde das , Düsseldorf Schauspiel hau? unter det neue Tiiek tion Hrckekl fryd, w