Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, October 15, 1919, Image 2

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Ebcrt spricht sittEillhcit M Ncllh. ;
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Gegen Allslicfcrilllg der witschell Osstzicre.
Ter Bund deutscher Männer und Franeu fordert die von der Entente Gewilnschtcn zur lucht uf.
ttche:mVexfligunge de? KeneralstadS-Chefs enthüllt. Vnhctznng
nd Wiihlarbrit im Hcer und i der Floate.
l,ölnichk ZeiKmg', 4. Ceptemkr,)'
Unter dem Titel ,T Zermürbunfl
der Froni" veröffentlicht die Deutsche
.. Zi$$itü?.s mekirerk schr wichtiz?
tt,hsimvttsügnngs,i dcS ChcfZ tti Ge
- ncralstads fern September 1917, an
denen die unablässige und planmäkige
IQichlaibrit inä&cfcnöcrr der Uabhän
gigen hsrvsrgcht, mit fc?r sie H?er ima
Flotte unterminierten, und beide schlich
sich ,d:: schmähl'chni (Sndfctcfiropfjr
znführfen. Tas wichtigste dieser
Echriftsillcke lcffeu wir in einem kurzen
Auszug hicr folgen: ,
Chef deZ GenckiZlstabcs dcZ $mtt
reZ. Geheim. lO&es Hauptquartier,
bin . September 1917. Maßnahmen
. gegen Verhetzung im Hur. Turch Auf
sindung eines Aufrufes, der von dem
Heizer eines KrirgöschiffeS verfaßt war.
wurde vor kurzem eine unter dcn Kann
schaftrn der Hochfcefloitr bestände Cr
ganifation aufgedeckt, welche bezweckte,
die Besatzung der Flotte der UnabhZn
gigen Sozialdemokratrschen Partei zu
zuführen und für d Ziele dieser Par
tci zu gewinnt. 8i de dorgenom
menen Durchsuchungen der Sachen der
Mannfchafn wurden Listen über die
Äiiiglieder zur Organisation gefunden,
fern' Druckschriften de? Partei. Tie
Organisation ist in folgender Weise zu
stände gekommen: Anscheinend durech ri
nen in Wilhelmshavm befindlichen Wer
trzuenSmann und den zum' Flotten
, dienst einberufene fozraldemokratifchen
Aedakt? Herre haben Mannschaften
einei AriegZschiffeS Fühlung mit der
Partei erlangt. Zwei Heizer und ein
Matrose machten es sich zur besonderen
Ausgabe, die Gcdanten der Partei un
ter den Mannschaften ihres Schiffes zu
Verbreiter und zu diesem Zweck eine
Organisation zu schaffen, die sich auf
die ganze Hochseeflotte erstrecken sollte.
Gebeime Versammlungen in einer Gast
wirtschaft MlhclmsbavenK wurde ab
gehalten, auf denen die hicrz eiforder
lieben Mafznahmea beraten wurden.
Es wurden Mannschaften ander
Echiffe für die Einrichtung von Unter
organifatioseu gewonnen. Im Per
kaufe dieser Agitation haben' Mi der
erwähnten Rädelsfübrer gelegentlich ei
nes Urlaubes die ReichZtagsabgeordne
stn Tr.' Titimang und . Haase ' oufge
sucht und mit ihnen und dcn sozialisti
sehen Führern Vegtherr und Frau Zicg
verhandelt. Von diesen wurde ihnen
Förderung nd Unterstützung zugesagt,
zugleich aber Vorsicht wegen Gefährlich
2)ic 450 MUiardM
desgerm Klotz.
Teutsche Allgemeine Zeitung fragt,
,. . wie Klotz fg rechne kann.
V 1. 1 X i n , 17. September. Tie .Deut
sche Allgemeine ZeUung" bemerkt zu der
Rede des PnanznnnisterS Klotz in der
.französischen Deputiertenkammer unter
anderem: Klotz nannte einige Ziffern,
für die an w Deutschland nur Kopf
schütteln habe kann. Er nannte die ka
pitalisierte Ziffer von 864 Milliarden,
die allein für Frankreich in Betracht
käme. Tie Gesamtleistungen Deutsch
kandZ bezifferte er auf 450 Milliarden.
Wie Klotz derartige Ziffer ausrechne
kann, ist fchleierhccft. Noch schleierhaf
ter ist, daß et glaubt, daß Deutschland
derartige Summe zu zahlen vermag.
Ma hat eS hier nicht mehr mit einem
ernst zu nehmenden Finanzpolitik zu
tun, und es ist gut, wenn sich die Fran
zosen darüber klar werden, wie groß daS
Volksvermögen Deutschlands zurzeit ei
gentlich rjL. Tann wird sich ergeben,
daß eS nur einen Bruchteil der Summe
beträgt, die Klotz nannte. Selbst die
HumanitS' stellte fest, daß Deutschland
gar nicht imstande sei, derartige Sum
men zu zahlen. UebrigenS übertreffe die
Zahl von Klotz erhebNch dasjenige, wa
wir nach dem FriedenZvertrag überhaupt
zu zahl verpflichtet sind.
Die'EMgnarchcn
und die Zensur.
Ministerium soll Grundsätze festlegen.
Film verbeten.
Berlin. 13. Sept. ES wäre an der
Zeit, daß die Reichsbehörden und die
Ministerien de! Innern oder die zustan
dige Polizeiftelle irgendwelche Richt
Unie sstellten, wie unsere frühern
Monarchen bei öffentlichen Darstcllun
'. zu behandeln sind. Gestern teilt,
em Berliner Abendblatt mit, das, ein
euer Film bei einer bekannten Firma
ang?fertigt worden sei, dessen öffentliche
Aufführung ma diS jetzt nicht habe
durchsetzen können. Der Film -heiße
Kaiser Wilhelm Glück und End, und
beschäftige sich mit dcn Schicksalen be
letzten deutschen Monarchen. Man kann
sich fchon denken, was dabei herau!
ko,n??,t. Wie man auch zu Kaiser
Wilhelm II. siehe mag. dak Verbot
orrcirfigcv Filme sind wir fchon unserm
Nuse im Ausland, schuldig, dessen Ber
tretet mit einem schadenfrohe Lächeln
zusehen würden, wie wir Szene au
dem Leben unserer früher Monarcheu
jur:chtlchnkidikn,u sie dem mternstio
nalen Klatsch n überliefern. Da man
sich aus gasen Gefchmaj in Deutsch
-ftib Senfe gzr nicht derlaise kenn, -nnd
V-i Filmdefpote ihrer mntzlofen
(7,'7.isk!onsfucht vor nickte zurückscheuen.
xirt tt gut, ni Bis L:hsrdt et!
seit und Strafbarkeit des Unterneh
rnenJ anempfohlen.' Als nächster Zweck
der Organisation wurde ins Auge ge
faßt nnd in! Werk gesetzt. Listen iibe,
dcn Beitritt der Mannschaften zur Un.
abhzng!gkn Sozialdemokratischeg Partei
aufzustellca, die aus der Ctockhokme,
Konferenz zum Beweise des Einser
ftänsnisscj der Flottcnbefatzung mit de
Bestrebungen der extremen sozialdemo
kratischen Partei vorgelegt werden soll
tcn. Einige solcher Listen sind totfach
lich an ajinrn nn gelangt. Den Fuh
rein der Organisation war da! Pro
gramm der Unabhängig: Sozialdemo
kraiischc Partei, dcn Umsturz nötigen
falls durch aktiven oder passive Wider
stand des Militärs herbeizusühr?n. bc
kann!. Sie billigten diese! Ziel. , In
de ermähnten Versammlungen ist euch
allem Anschein nach über die Mittel zu
feiner Erreichung, insbesondere über eine
allmei! Weigerung; zur Arbeit der
Heizer, gesprochen und für diese MasX
rahmc die Zeit nach der Stockholmer
Konferenz und ach etwaiger Ablehnung
der von dieser ausgehenden Friedensvor
schlägt ins Auge gefaßt worden. -Tie
Organisation hat sich auf die geschilderte
Weise auf mehrere Schisse ausgebreitet.
Tie bisher. ermittelten Hauptbetkiligteg
sind verhaftet. Sie sehen schwerer Be
firafung entgegen. Anzeichen, daß
ftaatZ feindliche und derbrecherifche Be
ftrebungen und Unternehmungen der ae
schilderte Art auch im Landheere schon
festen Fuö gefaßt haben, sind noch nicht
hervvrgetreteu. Daß eine solche Gefahr
aber auch dem Heere droht, beweisen die
unermüdlichen Versuche der linksstchen
den Sozialisten. ihre Propaganda in die
Arme? zu tragen. ' Es gilt, die Gefahr
zu beschwören und auf ihre vollständige
Beseitigung mit allem Nachdruck hinzu
arbeiten. Der Ausgang des KricaeZ
und das Wshl de NeichcZ können auf
dem Spick stehen.
Das war im September 1217. Eini
ges von den geheimen oben berichteten
Wühlmien ist bei den Reichstagsver
Handlungen kurz vor dem Sturze Mi
chaeki' cmZ Licht gekommen. EZ hat
zwei Jahre gedauert, dann hatte such
die Wühlarbeit im Lsndheere ihr Ziel
erreicht. Tn war das Ende da. An
aisichts dieser Schriftstücke wird ti den
Unabhängiaen schwer werden, noch im,
mer mit ihrem Schlagworle herumzu
paradieren, nur die militärische Nieder
läge habe Deutschland zu Grunde gerich
tct. ' "
an die grundsätzliche Sehandlung dieser,
Frage , dächte. ?Die- Aufhebnng der
Filmzensiir msbesonde kr'cnnA'man' ja
üöerhaiipt mehr ond mehr all eine un.
geheuern Fehler, dessen ; Wiedergut
machung wohl nur ine Frage der Zeit
ist. Auch sonst .macht eS. keinen guten
Eindruck, daß an allen Straszecke
Berlins Klatschbrofchüren über den
früher deutschen Monarchen, seine Fa
milie und sein Hof angeboten , werden.
Was man auch unsern Fürsten vorwer
fe mag. sie sind deutsche Geschichte. Die
Behandlung der deutschen Geschichte er
fordert nationale Würde, und um diese
zu wahren, haben sich die Waffe bei
unS bisher noch immer elZ unreif
gezeigt.
ZlMnMNqnsrtiernng
in der HauptßM.
Berlin. 16. Sept. Der geradezu
kümmerliche Erfolg der Aufforderung,
entbehrlich, Wohnräume zur llnterbrin
gung m Obdachlosen freiwillig zur
Verfügung za ftcllen, hat nunmehr den
Magistrat Berlin zu einschneidenden
Verfügungen gezwungen deren Durch
führung man freilich mit großen Zwei
feln entgegensieht. Hiernach nimmt der,
Magistrat beziehungsweise da, von ihm
beauftragte Wohnungsamt sich das Recht,
über Wohn und andere Räume, die im
Sinne bestimmter, näher erörterter
Richtlinien als entbehrlich angesehen
werden können, nach freiem Ermessen zu
verfüge, d. h. die Verfügungsberechti
gung de! bisherige alleinigen Woh
unzZinhaberS dadurch zu schmäler,
daß ti ihm einen Mitbewohner hinein
setzt. Wie sich die Zusammcnwohna im
einzelnen , einigen, namentlich auch übn
Y Verteilung der Miete, ist ihre Sache.
Nur im Notfall wird da daS Mieteini
gunasamt eingreifen. EinrichtungSge
genständt müssen gegebenenfalls von dem
Verfügungsberechtigten dem Untermie
ta mit überlassen werden; die Schwie
rigkeite einer zweite Kochgelegenheit
dagegen Will die städtische Verwaltung
durch reichliche Beschaffung und Hergabe
drovisorischer Herde ia der Hauptsache
selbst beseitigen. Die Erfassung der
.entbehrlichen" Raume hofft der Ma
gistrat durch Einführung der Anzeig?
Pflicht für Wohnungen von mehr als
drei Zimmern zu ermögliche; vermutlich
wird der Maßstab für etwaig, Abtrctun,
gen so gewählt werden, daß jeder Fa
mili, für den Kopf ein. außerdem noch
ein gemeinsame! Zimmer zugebilligt
wird.
Ein kb erfülltes Konzert.
, . . '. Ltidtt derhie't sich daS LuSli
tun g?gcn die .dzrstbotegka.SesangZ
dorträsk ziemlich spröde und kühl, denn
die Im. Saale herrschende ahnstnuige
Hitzt ließ eine Wärme nicht auflom
MM. v ,
Der Bund deutscher Männer und
brauen setzt feine Bewegung zum
Schutze dcS ßrfcnfert und der deutschen
Offizier, mit großem Eiftr fort. Neuer
dina hat der Bund salgenden Aufruf
erlsisskn. worin er die von der Entente
Gewünschten zur Flucht auffordert:
Auf Grund ' nzähliaer au allen
deurfcken Zauen eingetroifen.-r Zuschiis
tcn h!t der unterzcichnct, Bund be
shlcssea. auch die AuZlieferunz de?
Heerführer. UBootskomn!ai,sken und
der übrigen Opfer zwecks Wahrung der
deutschen Nationalehre mit allen Mit
tcln zu bintcrtreiben.
. Eigentlich müßten die alliieren nd
assoziierten Regierungen nunmehr, nach
dem sich ihr hysterischer SiegeStaumcl
einigermaßen gelegt hat, pt Einsicht ge
kommen sein, daß sie durch eine Bestm
simg bei Kaisers, der Heerführer usw.
nicht nur uns. sondern vor allem sich
feilst unzerstörbare Schanddcnkmäler
crricbten würden. .
Fcst ficht schon jetzt, daß sich cjeqece
nc-.ifalls die Feinde die, Verlangten selbst
Frohes Treiben beim
Tauchaer Jahrmarkt.
Leipzig im Zeichen des Tauchsche"
Feuerwerk diesmal verboten.
Ganz Leipzig sieht, wie die L. R.
9c." schreiben, im Zeichen des Tauchaer
Jahrmarktes, der vom Bolksmunde kurz
der .Tauchfche" genannt wird. Allent
halben konnte man geputzt? JungenS und
Mädels -einherstolzieren sehen. Die
Jungens im wilden Kriegsschmnck der
Indianer, mit Fellen behängen, mit
roter Farbe bemalt, die Mädchen weit
sittsamer in den bunten Trachten der
Alpenländet mit Papierkränzen im
Haar. Jn den Schulen war cZ ein ver
gebliches Bemühen der Lehrer, die Ge
danken der Schuljugend auf den Lehr
ftoff zu konzentrieren. Immer wieder
beschäftigte sich -der Geist der Kinder mit
der Lösung deS Problems, wie man am
Tauchfchen besonder! hersorftecken
könnte, fodaß die Lebrer aufatmeten, als
die Glocke daS Zeichen züm Cchulschluß
gab. Wir gönnen dcn Kindern die,
Freude an dem unschuldigen Mummen
scherz deZ .Tauchfchen' von Herzen.
Aber der Krieg hat leider die Sitten
unserer Sckuljugend nicht verbessert, und
eS sei deshalb kn letzter Stunde noch
einmal auf.die vererfliche Unsitte hin
Sennesen, Vm Tauckaer Jahrmarkt auf
den .Straßen. Höfen, .Plätzen , und Lal
konZ Feuerwerk abiubrennen , und mit
allen - möglichen Schicßwcrkzeugen zu
schießen, die bisher stets UnglückZfälle
im Gefolge hatte. EZ wird desbald
auch in diesem Jahre alle? Schiepen
und Abbrennen von Feuerwerk von den
Behörden unnachsichtlich und streng ge
ahndet werden. Die Mitschuldigen sind
meist die Inhaber der Geschäfte, in oe
e Munition und Feuerwerk verkauft
wird. Sie seien darauf hingewiesen,
daß der Verkauf von Feuerwerkkör
pern und Munition aller Art an Kia
der und unerwachfene Personen dick
mal streng bestraft werden wird.
Notstar.dardcitcn
- für Akademiker.
Ter Akademische Hilfsbund erlsszt
einen Aufruf für Heimkehrende.
Unter den zurückkehrenden Kriegs
und Zivilgefangenen befinden sich'fchäi
zungSmeis, auch 30 bis 40,000 Akade
miker. Studierende und solche mit ab
geschlossener Hochschulbildung. Ein gro
ßer Teil, wenn nicht der größte, wird
sich infolge der durch den Krieg verän
derten wirtschaftliche Verhältnisse ge
zwungen sehen, sich schnellstens eine
Erwerb zu suche. Die augenblickliche
Lage deS akademischen ArbeitSmarktcS
ist aber bekanntlich dermaßen schlecht,
daß dieser Arbeitönot der Akademiker
nur mit außerordentlich: Maßnahmen
begegnet werden kann. Praktische Ver
suche haben nun gezeigt, daß eS, wie
beim Handarbeiter, auch auf dem Ee
biete der geistigen Arbeit möglich ist,
durch Notstandsarbeiten dem äugen
blicklichen Akademikerelend einigermaßen
Abhilfe zu schaffen. Bei den staatlichen
und städtischen BeHorde, bei Industrie
und Handelsbetriebe und vielen sonsti
gen Geschäftsstellen gibt ,S Arbeite,
deren Ausführung zwar wünschenswert
und für den Betrieb notwendig ist, die
jedoch aus besonder (Befinden noch zu
rückgestellt werden mußten, z. 38. beson
der, Arbeiten in den Buchhaltungen,
daS Ordnen von Registraturen. Anle
gunz von Kartotheken. Neuordnung von
Plankqmmern et Bauamtern, Anle
gung von Archiven . f. . Hier könnte
zweifellos ein, ganze Anzahl brachlie
gender, -akademisch gebildeter Arbeits
fräste nutzbringend verwandt werden.
Freilich muß der Arbeitgeber vielfach
seine Abneigung, Arbeiten, die nicht
dringend sind, verrichten zu lassen, erst
r f. 4. . c I ,v .1
uocrinocn. jin mug jteer, orm.
Wal an der Zukunft der deutschen aka
demischen Jugend gelegen ist, mithelfe.
Besonders s!U ti, , unseren ri der
Krieg! Gefangeuschast zurückkehrend?
Älademikern schnellsienZ. ArbeitZmög
lichkelten p. bezchasski'. Jntkressenten
wollen sich an die Arbeitsvermittlung
del Akademischen HüfSbundtS. Berlin
XB 7, Georg'nstrsße 44, wenden.
bole muss,, denn kein Teutscher wird
sich dazu hergeben, die srevclr,aft, ?eft
ahme iezm. den Transport jener
iruen deutschen Staatsbürger zu lx
werlstcllizen. Echncrlich dürste man in
Pari oder Lmvon darauf rechnen, daß
sich die deutsche SRei.f Srecicrung zum
Äiittcl. Her Lntcnle machen wird, um der
ihr aufgezwungcncn ZudaS Jschariot
Ausgabe" gerccht zu werden.
Unschuldige haben im allge.mc'me
kein? Veranlassung, sich zu weigern, et
ner gerichtlichen Ladung Fol ,u Kisten.
Da , bet von vornherein klcr erkenn
bar ist. daß di, Betroffenen Zein vor
vrikilSfreim, gerechten Richtern übeant
ortet werden, so stellt hiermit der Bund
im Namen d.'k Millionrnzabk seiner
Mitglieder u jene Entente Opfer die
entraifche Forderung, sich unt'r allen
Umständen zu verbergen bezm. inS neu
t:a!e AuZkand zu flüchten. Persönlich?
Anschauungen vcksie vollstärchig jn den
Hintergrund treten, denn ra einer der
artig ükdeutuz?oo!len VaterkaiidSanqe
lcgenhcit darf cS naturgemäß nur hd
Echiedcr verdicucn
rießze Zuuüuen.
Ter CisenSahiidirektioa fehle die
Machtmittel zum Einschreiten.
H a n n o v e r. Die Au?suhrungeu'über
.Tchiebezucker" Im .BolksLillen" vom
8. d. M. mächt, ich durch einige Mit
teilungen ergänzen, schreibt ein Leser.
Ich war vorige Woche in Düsseldorf,
und ks in unserm dortigen Parteiblatt.
der .Freien Presse", daß in Düsseldorf
und auf den Nachbarbahnhöfen nicht
weniger als IM Waggons mit Lebens,
mithin angehalten werden konnten,
bei d?nen Absender und Empfänger
nicht genau zu eimitieln waren, und
daß auch dort diese Schiebungen nur
mit Hilf, von Bahnrbeitern und Be
amlen durchgeführt sein konnten.
Kürzlich machte ferner die Eingabe eines
Reifenden an die Eisenbahndirektion in
Kassel die Runde durch di, Presse, die
über die haarsträubenden Zustände auf
der Strecke Ha?en Arnsberg Kassel
berichtete. Das Wichtigste sei hier kurz
angeführt: Danach wären am Bahnhof
Hagen auf 300 Rcisend, 2500 Zentner
Kartoffeln zur Umladung gekommen,
300 Zentner weiteres Gepäck und 'zwei
Waggons Reifekörbe. Ein Abteil drik
ier Klasse wurde in Vrilon W?ld mit
40 Zentner Fracht und zwei Reifenden
belegt. Hamsterer ' zählte dem Rc'r
senden sglgendeSi
.Wir erhalten in der Stadt von Re
staurants uid Privaten 120 Mark für
den Zentner Kartoffeln, fahren dreimal
in der W"che, verdiene auf jeder Tour
500 bis 800 Mark Die Eisenbahner
machen für Geld alle?. Wir habe mehr
Geld als die Eifenbahnverwaltung und
l'eziche nebenher Arbeitslosevuntcrstüt
zung". Ein Hamsterer ad Warsttin
transportierte mit einem Soldaten und
einem Junge 8 Zentner, Speck und
Wurst. Tagesverdienst: 000 Mark,
davon 1000 Mark an Bahnbeamte."
Wöchentlich dreimal die Tour
Die Eifenbahndirektion Kassel aber
antwortete darauf, daß ihr die gefchil
derten Zustände -aus eigener Anschau
unz bekannt seien, daß ihr aber infolge
der allgemein? Untergrabung der
Staatßautorität fedcs Machtmittel zum
Einschreiten fehle. Hier werden also
ebenso wie in der kürzlichen Mitteilung
schwere Beschuldigungen gegen Eisen
bahnarbeiter und S?amte erhoben, und
trshdem bchiuptet die vorgesetzte Be
Horde, daß ihr diese Dinge auS eigener
Anschauung bekannt feien, daß sie aber
nicht dagegen einzuschreiten vermöge!
Ja, wo der gute Will, zur Kontrolle
fehlt, da ist natürlich nichts zu machen,
denn sonst würde die genannte Eisen
bahndirektion doch durch Anfordern mi
litärifch'r KoinmandoS in der Lage ge
Wesen sein, dem Unfug wenigstens t
waS zu steuern. Von der Regierung
aber muß strengste Untersuchung in all
solchen Fällen verlangt werden, und sie
muß den Mut finden, derart untaug
liche und nachlässige Beamte sofort zu
entlassen, wenn sie 'sich nicht k den Au
en der Allgemeinheit lächerlich ma
chen will.
Opser der polnischen
GelVMerrschast.
Dreihundert verschleppte Teutsche
durch amerik. Hilfe zurückgekehrt.
B r , S l a u. 4. Sept. Die .Schlesi
fche Zeitung' meldet,. Kattowitz:
Gegen 200 verschleppte deutsche Ein
wohnev trafen gestern wieder in Katio
Witz ein. Wäbrend' ihrer vierzehntägi
gen Gefangenschaft haben sie schwere
körperliche und seelische Leiden durchma
chen müssen. Ihre Befreid'ng ist dem
energischen Eingreife der amerikani
schen Mission zuzuschreiben, die seit
Freitag in Krakau weilt. Tie Zurück
gekehrten befinde sich in jämmerlichen
Äerhollnisskn. Sie sind halb verhungert
und Wertsachen sind ihnen größtenteils
geraubt worden. Sie wurden schwer
mißhandelt. Die Gendarmerie und
Polizeiwache. ,!wa 1? Mann, pecken n
völlig zerrissenen polnischen Unifor
me. Tem Gemeindevorsteher ton
Eschen u
schlagen.
urden die
r,
a::?ge
j ßen: ..eieschkffe in für alle'
' Wenn Tu Dich stell, muk sich voraus.
sichtlich auch Deutschlands gierser Ecke
hard. unser . Hindcnburß, aus seinen
pießrutkNgSngca durch die Siraßen
'ariS' vnd Londons von durch Haß,
Lug nd 2rog aufzepeilfchtc Pctcl
lnssse anspkie lasse. Aor einer sol
chen unendlich schweren Schmach be
wahr, der Himmel unS nd unsere Nach
komme!!! .
Da zum Lebensunterhalt oller dieser
Nationalfcbühlinge, für die der Bund
nötigenfalls so lange Sor?e tragen will,
bis Gras iibcr die kvahnwitzig Angel,
genheit gewachsen sein wird, ganz f,
ttächtli, Summen benötigt werden, er
littet die Zentralstelle deö Bundevon
seinen Mitgliedern und von denen, die
eS werden trollen, zur Gründung ncS
SonderfmdS .Treuschiitzspende" belie
big, Zuwendungen! Nach Auflösung
des Bundcl werden die übrigbleibenden
Gelder an die verwundet in FeindeZhand
gefallenen KrkgSzefangenrn' verteilt wer
dcn.
Ein Willkommcngruß
an die Gefangenen
Präsident Ebcrt druckt den Heimkch
renden Tank nd (Glückwünsche auZ.
Berlin. , Neicrspräsident Ebert
ruft dcn kjeimlchrenden jkriegsgefange
neu einen Willlommgruß zu, der ihnen
i allen Durchgangslagern in einer
Sovderschrift des Kysfhäuser-Bundes
der deutsche Landcskrieger-Verbände
übermittelt wird. ES heißt darin u. a.:
.Aus dem heimischen Boden heiße ich
euch herzlich willkommen. Schwere Zci
tcn licgeg hinter euch. Zeiten un
gestillter Sehnsucht nach Familie
und Heimat. Eure Empfindungen
weiß ich mit dem (tanze- deutsche
Volke voll zu würdigen. Eure Heim
kehr fallt in eine Zeit, in der unser Va
terland durch die UeberzangSwehen der
neuen Zeit bis ins Innerste erschüttert
ist. Kehrt heim als gute Deutsche, di,
an dem Wiederaufbau dcZ neuen tepu
blikanilchen Vaterlandes mit alle
Kräften niitarbciten wollen, denn nur
Besonnenheit, Einigkeit und Arbeit
können unS vor dem Zusammenbruche
retten. Euer Wünschen und Sorgen
wird, soweit eS in der Macht der Regie,
rung liegt, in jeder Hinsicht entzegenge
kommen werde. Möget ihr eure An
gehörigen gesund wiederfinden und euch
von de erduldeten Leiden hald ttho'
lciU ' Tiej ist mein aufrichtiger
Wunsch.' .
Der Kdffhäufer Bund ruft den
h:imkch:end:n Kameraden ebenfalls
einen herzliche Willkommgruß zu.
Tic EMosion im La.
ger St. Loubcs..
Gegen 26 deutsche wefangene wurden
getötet, diele verletzt.
Ueber da! schwer, ExplosionZungluck,
daS sich, wie bereits per Kabel gemeldet,
bei der 33. deutschen Kriegsgesangenr
Kompagnie ia dem amerikanischen Ge
fangenenleiger in St. Loubös bei Bour
deaux Mitte Juli erkignet hat, berichtet
der Berliner .Lolalanzciger': Di, Ge
fangenen waren damit beschäftigt.
Schießbaumwolle und .Pu'Lerkisien un
brauchbar zu machen. Sie mußten da
zu Gräben Herrichten und in diesen di,
Puloerlisien derbrennen. Hierbei kam eS
zu einer parken Ekplvsio größerer Pul
vermengen, der eine große Anzahl
Kriegsgefangener zum Opfer fiel. 24
bis 26 wurden tötet, viele ander, mehr
oder tvenigcr schwer verletzt. Jnsolg,
dieser Vorgänge weigerte sich die 101.
Gefangenenlompagnie. ähnliche Ar&fce
auszuführen. Durch Entziehung der
Nahrung, durch Gefängnisstrafe und
durch die Drohung, daß sie im Fall, wei
iner Arbeitsverweigerung als Meuterer
behandelt, d. h. mit dem Tode bestraft
werden würden, zwang man sie schließ
lich. di, Arbeiten auszuführen. Die
dttitsche Regierung hat durch Vermitt
lung deS Schweizer Bundesrats an die
amerikanischk Regierung ine Not, ge
richtet, i der sie im Aufklärung der
Vorgänge sucht und schärfste Ein
spruch dagegen erhebt, daß das Leben
der deutschen Kriegsgefangenen in fahr
lässiger Weise gefährdet roirh.
Dazu bemerkt die Frankfurter Zei
tung' vom 30. Augusi: ES handelt sich
hier offenbar um den gleichen Fall, xiuf
den ,! Im I. Morgenblatt vom 22. d.
Mts. wiedergegeben Gefangenenbrief
anspielte und dem, mi, der Schreiber
hinzufügte. gkeichfallZ in einem amer
kamfcbc Gefangenenlager ein weitere!
Unglück, diesmal durch GaSvergiftun
i einem Devot von VaSgranaten, au
dem Fuße folgte.
Erfolg der deutsche Industrie.
Im internationalen Wettbewerb für
den Lau der großen Eisenbahnbrücke
über das Hafengebiet , der Westbah
wurde, wie auS Stockholm gemeldet wird,
der erste nnd dritte Preis deutschen Fir
men zugesprochen. Den ersten Preis von
15.000 Kronen erhielt die Msfchinenfa
brik ugöburg.Rürriber, Zu Gustadberg
bet Maij und in Biebrich. den dritte
dii Firma Krupp La Esse und Mann
heim. Das Preikzericht bezeichnet di,
deutschen öiwlrk? ekS asnz HcFcre
gg?iickt.
friste müsse ,n einheitlicher
Stuttgart. Reichspräsident Ebert
dankt, bei der MitlagLtafel dem Minister
Dr. Lindemann für sein, freundlichen
Wort, der Bewillkomm ung und gedacht,
sodan de! krankte Ministerpräsiden
ten 23lc3.. Tann fuhr der ReichSpräst
dent a. fort: ,
AIS Baden dem Schmabenkand kein
Fremder, fühl, und denk, ich mit Ihnen
und habe Verständnis für die Sorge Jh
rej Vaterlandes. Aber es muß doch
eins berücksichtigt werden: Wir sind an
di, Schaffung der Verfassung gegangen,
nach einem furchtbaren Krieg, nach ei
nem Zusammenbruch auf wirrschaftli
chem und politischem Gebiet, wi, ihn och
kein Volk erlebt hat. Dazu sind uns
Frieden!Bkdingungen aufgezwungen
worden von eminenter wirtschaftlicher
und politischer Tragweile. DaS machte
es notwendig, die vorhandenen Kräfte
deS Reiches möglichst zusammenzufassen
in eine inheitliche, geschlossene Organ! '
sation. DaS zwang unS, auch manchem
i den Weg zu treten, waS vielleicht ge
rad, dem Süden lieb und wert war.
Aber ich darf Sie versichern, wir haben
bei dem Bestreben nach einheitlicher Zu
fammenfassung gleichfalls nicht verkannt,
was für den Fortbestand des Reiches un
läßlich ist: die Wahrung der Eigenheit
unserer deutschen Stämme und die Wah
rung deS politischen, staatlichen Eigen
lebeni der Elnzelitaaten. Ti, Verein
heitlichung 'deö Reiches und Wahrung
Tcwct sicgcn die
Kolonien-Eroberung
Verlnngt Nückgabe der Kolonien an
rechtmgßige Eigentümer. .
(Xiut Freie $nfif, Sien.)
Taily Telegraph' meldet auö Kap
stadi: General Tkwet hat durch Vermitt.
jung des nationalistischen , Organs
.Voüsblzd' in Bloemfontain ein Man!
fest veröffentlicht, in dem er erklärt, er
wolle über die ungesetzlich, Eroberung
von Teutsch'Südwest und Ostasrika
nicht länger schweigen. Er muffe jetzt.
da Botha tot sei. zu seinem Leidwesen
mit der nackte Wahrheit herausrücken.
Tie wirkliche Ursache für den Ausstand
von 1914, an dem ,r teilgenommen habe,
sei ein ungerechtfertigter Angriff auf da!
deutsche Gebiet gewesen. Er Wachsich
tige deshalb, an das Volk von Südafrika
eindringlichst zu appellieren, ek möge die
Regierung zwina-n, die deutfcben Kolo
nie 'ihrem rechtmäßigen Eigentümer
zurückzugeben. Er. wurde das nicht ge
ta haben, wenn nicht die von Botha und
SmutS sofort nach lhrer Ruckkehr aus
Europa verkündet Amnestie noch immer
nicht durchgeführt worden wäre.
Dewet erklärt, öffentlich, er werde,
obwohl noch interniert, die Regierung
nicht noch, einmal um Erlaubnis fragen,
wenn er feinen Distrikt zu verlassen
wünsche. '
- i - ; i
TkNtsöeAdclige im
Dienste Frankreichs.
Treten sreiw,'Lig in franz. Ncginicn
ter, um ihre Schlösser zu retten.
S t r a ß b u r g . 10. Sept. Ein Pa
riser Blatt meldet, daß der älteste Sohn
des früheren rcichsländifchen Staatsfck
retärs. Klaus Frhr. Zorn v. Bulach, der
mit seinem Vater aus dem Elsaß ausge
wiesen worden war, von dek französischen
Regierung ermächtigt worden sei. ins El
saß zurückzukehren. Et sei als Freiwil
liger in in Pariser Kürassierregiment
cingetreten. Der Entschluß deS jungen
Zor v. Bulach, der gleich seinem jüng:
re Bruder Mater den Krieg als deut
scher Offizier mitgemacht hat, dürfte
wohl mitbestimmt worden sein durch die
Erwägung der Erhaltung des elsässischen
FamilienbesitzeS (Schloß, Ofthausen bei
Erste!), der ja sonst voraussichtlich ver
waist worden wäre, da auch der jüngere
Bruder des' früheren Staatssekretärs,
der bisherige Straßburger Weihbischof,
das Elsaß verläßt. Jn gleicher Weis,
sind auch zwei Söhn det frühereg Mit
gliedcs der. Ersten Landtagskammer in
Elsaß'Lothringkn. Grasen AndlauHom.
berg, die den Krieg ebenfalls als Off!
ziere auf der deutschen Seit, mitgemacht
hatten, nach dem Elsaß zurückgekehrt.
Die beiden Töchter de früheren Staat!
sekreiäri sind mit deutschen Adelig?
Woff'Metternich und Rödt d. Sollen
berg verheiratet.
Wie gemeldet wird, wurde bereits im
Dezember v,rgang,ne JahreZ das deut
fch Reichswappen, da di, Kehler Rhein
brücke auf dem Unken Ufer schmückte, ent
fcrnt, um ,in Gedanke, der von Gen,
ral Hischauer mit Begeisterung aufge
nommen worden fei durch den galli
schen Hahn ersetzt zu werden. Zum
Bildhauer würd der Elsässer Schultz
auöerschen. der daS gleichartig, unter
deutscher Herrfchaft errichtete Weißen,
burger Denkmal für die französischen
Gefallenen von 1870 Verfertigt hatte. Da
der FriedenZvertrag nunmehr di, Rhein
brücken in ihrer ganzen Ausdehnung,
also auch auf dem rechten Rheinufer
als Eigentum Frankreich! erklärt, würd,
aus dem rechtsrheinischen Brückenkopf der
kadlscb. Greif durch deg Hahn ersetzt, der
Sieg noch die Heftigkeit deö Kam
pst! wachhält und drohenden Äuget de
L7iek in die Ferne gegen den in wilder
Flucht begriffe? Feind gencktet hält.'
Organisation zusammengesatzt werde.
der StammeSeigenschasten lassen sich sehr,
gut vereinigen. Die Tatsache, daß Herr
Haußmann, ein WUrttemberger und
Süddeutscher von echtem Schrot und
Korn, Vorsitzender dS VersassungSauS
schusse war, und daß alle wichtigen und
entscheidenden Fragen fast in Ueberein.
stimmung entschieden worden sind, darf
Ihnen die Bkrsichkrung geben, daß ach
der Richtung hin vo,n der Reichslcitung
llel geschehe ist, um die Eigenart der
Süddeutschen und Württemberger zu
schützen.
Zur auswärtigen Politik sagte der
Präsident u. a.:
Unsre Stellung zum Ausland ist so
ungcheuer schwierig und unglücklich, wie
sich nur denken läßt; und wenn wir dem
Ausland gegenüber di, Stellung uns
wledererobcrn und erhalten wollen, die
wir brauchen, um leben zu können, dann
ist es notwendig, daß wir ohn. Unter K
schied der Stammeseigenschaften Schul
ter an Schulter unS fest zusammenschlie
ßen und in kinheitlich, Front gegen
über dem Ausland bilden. Dementfpre
chend müßt, auch die auswärtige Poli
tik ganz in die Hand der Reichsleitung
gelegt werden. Tann werden wir ge
zwungen, unS immer zu vereinheitlichen.
EZ blieb leider herzlich wenig an Solda
ten übrig. Was lag da näher, als unsre
verschiedenen militärischen Kräfte in eine
Hand zu legen und dies, Einheitlichkeit
zu rgait'steren, um st, ungehemmt im
gcinzen Reich berwenven zu können?
Vier Großtaten des
dentschen Geistes.
Tie selbftspieleilde Violine, ein Wn
denverk, kostet 32.00 Mark.
Pragn .Vchemlg').
Leipzig.?. Sept. EZ gib! Tii,
die den Teutschen niemand nachmacht,
an denen ihr, Arbcitszähigkeit, ihr Er
sindunSgeist und ihr, Örganifations. .
gab Wunder vollbringt. Bier davon. 4
an denen wir auf der neuen Leipziger '
Messe staunend vorüberkamen, möchte Ich .
aufzahlen.
Draußen im Vorort Mockan liegt der
Flughafen Leipzig. Sitz der deutschen
Luftitderei. Si ist die einzige Gesell
fchaft in Deutschland, die einen regelmä
feigen Post und Passagierluftverkehr un
tcrhält. Von Leipzig kann man sowohl
mit Luftschiff wie mit Luftfahrzeug
(Zweidecker), nach München. Mien, Gel
fcnkirchea (Rheinland), Hamburg-We
sienland und Berlin fliegen und, seine
Post befördern lassen. Zehn von uns
Auslandsjournalisten haben dnch eigen,
Erfahrung ausprobieren kämen (für
mehr nichte die Zeit nicht) wi, sngk
nehm, sicher und rasch man im Aeroplan
über Leipzig die Lust durchquert. Der
Passagierluftverkehr ist in Deutschland
kein. Frag, von morgen, sondern ,in ge. '
löstes Problem von heute, daS nur von
der Kohlenfrag, abhängt (Benzol).
Im, entgegengesetzten Viertel, unter
dem jedesmal gleich gewaltigen Völker
f&tnrfiiynlYvtFi1 hni K, Cinsirtoi N,i s
Uf4UUlVhlUmUI, Vk llfQll)l.. .vjwwj
dei 61, , neulich, Bucheter kröauk. Hi
wird, ohn, Rücksicht aus den Inhalt, all
gesammelt, was seit dem Jahr, 19
fortab in Deutschland (abgesehen t
Musikalien und politischen TageSzeitu,!
gen) gedruckt wird. Kein Buch, keil
Broschüre, kein, Landkarte darf fehle?
Der Unterbringung dieser ,inzigartige
in ihrem Grundgedanken unöerglcichli.j
großzügigen Sammlung dient der prackL
volle Palast der Deutschen Bücherei?
alle Erfindungen, die der Uebersicht Z
keit der Anordnung und der Schnelligkcz
der Benutzung dienen können. Versteif
regale. Kacthotheken, Rohrpost, Aufzlli?
und elektrische Lahn, alle? ist hier ve
wertet, und damit die Flut des ansteiget
den Bücherlneeres daS HauS nicht fpren
und überschwemme,' haben die Erbaue
sich rundum schon Laugrund gesichert
mit dem sie o echt, deutsche yiirsora!
lichkeit und ZukunftZzuversicht! süß
di, nächsten zweihundert Jahre ausW
kommen hoffen ....
Graf Ar hat unS feine drahtlos
Telephonie vorgeführt. ES ist benitk.
möglich, die Genehmigung d,S Staates
vorausgesetzt, bis auf 40 Kilome,tei7
Reichweite drahtlos zu telephoniern
und das Wunder der elektrisch, WM
i tönendeS Menschenmort umzuwandelK
Vom technischen Standpunkte komvu.
dieser hochbedeutfamen Erfindung i5'I
besond wegen der Kostenersparnis bei
größeren Entfernungen, also im inter
urbanen Verkehr, höchste Wichtigkeit zu.
Das Wundu der Wunder aber fand
Ich in nem kleinen Gehäuse eingeschlos
fen: die selbstspielend, Violine. Di
Musiler mögen sich bekreuzen. Et'
wal Weicheres. Modulationsfähigeres
Beseelteres als dies, HupfeldGeiae kan
kein Musiker sich träumen. Was unt
wie sie zu spielen hat. ist ihr ja vo
ersten Künstlern, die jede Notenrolle dik
Herr haben, vorgeschrieben. Aber da'
sie es spielen kann, ist ein solche Wun!
derwerl zahlloser mit einander verbünde.!
er Erfindungen, daß man ehrfürchtig
vor reuticyem Ersindergetfl den Hut ab
Ziehen muß. Unser, Geig, hält sich selbst
In Stimmung, sie spielt mit scharfem
oder weichem Bogenstrich, im Dinikato.
und mit beseeltem Vibrato. Ter App,
-1 i . T: im nnn trt .
im iBin da.wj Aiarr. r-
Wer C'eld hat. kann den Toktor tza
ben. wer kein'S. der lasse sich k?zrs
den.
'
(!