Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, October 03, 1919, Image 1

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A. S. BUBLE30N, PÜSTMASTEH-CENX3AL'
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35. Jahrgang.
Omaha, Neb., Freitag, den 3. Oktober 1919.
8 Seiten.-Nr. 175,
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Befinden Wenklich
Dr. Grayson erklärt, dah er'' schwerkranker
Mann ist; mehrere Spezial i werden an
das Urankenlager gernsen
'
Des Präsidenten Nervensystem ist arg zerrüttet
Washington. I. Okt ES wird
offiziell gesagt, daß sich in dem 23e
finden des Präsidenten heute keine
.Wendung zmn Besseren eingestellt
habe. Er schlief letzte Nacht nur sehr
wenig; die Aerzte und Familien
Mitglieder find wegen seines Zu
standes in Sorge.
Später wird ein Bulletin erlas,
seit werden.
Sekretär Tumulty erklärt, das;
dem Präsidenten über keinerlei Ne.
gierungSgeschäfte Mitteilung gemacht
wird, gleichviel wie wichtig solche
auch sein mögen. Gestern abend wur.
de er von der Abstimmung im Se
uat über die Amendements und von
der Ratifikation de-Z Vertrags sei
tens Frankreichs unterrichtet. Hierü.
der schien der Präsident ecirntt zu
sein, sagte Tumulty, anderweitige
Ä!itteilungen aber werden dem Prä
sideuten nicht gemacht werden.
Washington, 3. Ost. TaS 23c
finden des Präsidenten Wilson mäh
rend der verflossenen Nacht und des
heutigen Vormittags hat sich derar.
tig verschlilumert, daß sich sein Leib,
arzt Dr. Grayson veranlasst sah, im
Weißen Hause zu verbleiben. Es
wird erwartet, daß er gegen Mittag
ein Bulletin über das Befinden des
5i?anken herausgeben wird. Aus dem
jüngst erlassenen Bulletin des Arztes
geht hervor, daß Wilson ein schwer,
kranker Mann ist. Die Angaben
Dr. Graysons lauteten: Der Prä.
sident ist ein schwerkranker. Mann;
sein Befinden ist weniger günstig,
wie während des gestrigen Tages.
. Nach einer Konsultation mit den
Aerzten Dr. Termm, Dr. Stitt und
' Rusfw, kcrm, man zu, iem Entschluß,
daß für den Kranken absolute Ruhe
geboten ist. '
Welcher Art das Leiden des Prä
sidentcn eigentlich ist, wird nicht go
sagt, indessen hat Dr. Grayson vor
ber erklärt, daß Herr Wilson an ucr.
böser Erschöpfung leidet. Es wird
erwartet, das; Dr. Schmcinitz. Spc.
zialist für A. genlrankheitcn, binnen
kurzem eintreffen wird, um den Prä
sidentcn zu untersuchen.
Tr. Tennis. Direktor der Klinik
der Kriegsmarine, sprach gestern
Mj'bcnsalls im Weihen Hause vor und
-'faste eine Konsultation mit Tr.
'örayson.
f in der Bundeshauptstadt macht
sich Sorge um das Befinden des
Präsidenten kund, zumal er bald bi
Jahre alt wird.
Der frühere Schabaintsickret'ir
McAdoo, Schwiegersohn des Präsi.
denten, sprach gestern im Weißen
Hause vor; man weift indessen nicht,
ob er an das Krankenbett gerufen
wurde, oder ob er sich in Geschäften
dorthin begab.
Philadelphia. S. Okt. Tr.
T (T ....... ... IC i ni nf Trni X
iiyranie .x. tiv.m in vncm uvm
'0N Washington, wo er mit Dr.
iGrapson eine Konsultation wegm
ider Krankheit des Präsidenten hatte,
? zurückgekehrt. Er sagte, daß der
-Präsident einen schlechten Tag der.
'Erachte und gab folgende Erklärung
ab: Obgleich kein Steigen der Tem.
Zperatur des Präsidenten oder irgend
welche andere schlimme Entwicklun.
.Omsk Zlegierung erhält
Gewehre abgeuesert
Wasbinaton. 3. Oktober. Dem
i dringenden Ersuchen der Omsk Ne
Wrunn; stattgebend, veranlaßte das
Staatsdepartement gestern die Ab
licferuna von 14.00 Militärgcweh.
jyn an cicicioe, roeicne aus weran
hei sftptiprnl s$mh8. ftfirr.
- I L. . m v . v.. .... t , - -
kommandeur der amerikanischen
zStrntkraite in Sibirien, in Bladivo.
'hol zurückgehalten wurden. General
öravcs cntschlos; sich zu diesem
schritt als Wiedcrvergeltung für
f,unerikafcindliche Artikel, ' die in
'Vladivostok Zciwngen veröffentlicht
wurden und weacn der feindlichen
Z iltilng der Kosakcnführcr in jenem
'strikt. Amerikanische Diplomaten
ersuchen gegenwärtig die OmSk Ne
'iierung Zir veraiilasfett. dafür 'orgc
n tragen, das: dm amerikanischen
nit'pl'N, unter General Grave?.
Im freundschaftliche Benehmen an
,Zm Tag gelegt wird. -
gen zu verzeichnen sind, fo sind weder
Tr. Grayson noch ich mit dem Bc
finden des Präsidenten zufrieden."
Heute vormittag trafen zwei wei
tere Spezialisten im Weißen Hause
ein und konsultierten mit Dr. Gray.
son. i
Bank der Aonpartisan
ciga zahlungsunfähig
Darlehen nicht genügend gesichert;
die Verbindlichkeiten betragen
' $1,606,847.
Fargo. N. D., 3. Okt. Die Nord
Tnkota Bankbelwrde erklärte gesteril
die Scandinavian.Amcrican Bank
von Fara.i, die Hauptstütze der Na
tional NonPartisan League, fiir zab
lungömifähig und veranlaßte deren
chlicßung. Die untcrmcheiiden, Bc
amten erklären, daß die Bankgcschc
des Staates in den Geschäftstrans'
aktionen dieses FinanzinstituteS
übertret? wurden, doch konnte bis
her mcht mit Sicherheit feitgestcllt
werden, wer dafür verantwortlich ut.
Die behördliche Schließung dieier
Bank ist ein harter Schlag für die
Nonpartifan Liga, welche alle ihre
Geldgeschäfte durch dieselbe abwickeln
ließ. Schwer betroffen von diesem
Bankkrach scheinen auch drei andere
Zweigunternehmcn zu fein, die mit
derselben m geschäftlicher Verbm
dung standen. Es sind dies die Con.
lumcrs'Umteo lstate o., cm
Handelsunternehmen; das Pub
lishcrs National Service Bureau,
eine Zeituugsorganisation; und die
League Exchange. Inc.. deren
Hauptgeschäft die Finanzierung der
Liga nt.
Dem Bericht der ' Untersuchung?
behörde zufolge belaufen sich die
Verbindlichkeiten der Bank auf
$l,60G,S'M.43; diese Summe steht
zum Großteil in ' Tarlehen aus.
Sechzig Prozent derselben stnd nach
Ansicht der Ezaminatorcn über
mäßig hoch und nicht genügend
sichert. Tie National NonPartisan
League und die drei obenerwähnten
Handelsbetriebe derselben werden
allein mit Darlehen in der Höhe
von $432,000 belastet, die nicht go
nirgend gesichert sind.
Ein Großteil der von der Non-
Partisan Liga gegebenen Sicherhev
ten besteht aus vorausdatierten
Schccks von Farmern für Mitglied
beitrüge, welche nach Ansicht der
Untersuchungsbehorde für Geldcin
trcibungszmecke wertlos sind. Tie
von der Liga vermittelten Hypothe
kcn wurden während der letzten zwei
Jahre ausnahmslos von der Scan
dinavian.Americatt Bank finanziert,
Dieselben sollen aber im Verhältnis
der gebotenen Sicherheit viel zu hoch
sein.
In Verbindung niit der Schließung
der Scandinavian.American Bank in
Fargo erwartet matt auch die Jn
solvenzerklärung von zehn bis zwölf
anderen Banken in North Dakota,
welche mft jener in geschäftlicher Vcr
bindung standen und allgemein olö
NonPartisan Liga Danken" bekannt
sind.
Häftling bestiehlt
Wächter . entflieht
Chcyeune. Wyo., 3. Okt. Der in
Salem, Ore.. verhaftete Gcldichrank
sprenger Iohn Boehm. welcher von
den Clcveland Detektiven Peter
Mock und John H. Walker nach
Clcveland. O., gebracht werden
sollte, ut gestern zu früher Mor
genstundo, etwa ß0 Meilen westlich
von hier, seinen 1 Wachtern cntfom'
mcn und ist seither nicht auffindbar,
Während die beiden Detektive Wie
fen, stahl ihnen Boehm den Schlüs
sel zu dcn ihm angelegten Hand
fesseln: hierauf bemächtigte er sich
auck, noch der Bar chast , der clbm,
etiva tz83. stahl deren Kleider.
Uhren und ailoere Schmuckiamen
und suchte daö Weite. Die beraubten
Detektive vermißten ihren Gefangn
nen crit, als sie nach Eheyennc. ka
n,en. Sie mußten sich vom Ina
personal Kleider niisborgeii. ehe sie
ibre Abteilung Merlanen konnten.
Von Boshm fehtt bit jetzt jede
Polizei wird um
100 Mann verstärkt
' .
Generalmajor gibt Stadtkommissä
ren Natschwge; Zuflande ,
Omaha wieder, normal.
Die Lage in Omaha ist wieder
normal geioorden; die Gciniiter ha
den sich beruhigt und das Geschäfts.
leben befindet sich in den alten Bah.
nen. Lebhaft bedauert wird der U,n
stand, daß die elektrische Parade,
der Hauptmoment bei den hiesigen
Hcrbstfestlichkeltcn abgesagt ist. Ge.
ncral Wood und Gouverneur Ml
Kelvie nebst Mitgliedern ihres ,Sta
bes waren gestern Abend m der Den
und ihnen zu Ehren wurden die
Schauiuagen beleuchtet, und sie sind
wohl die einzigen, welche dieselben
in Augenschein nehmen werden. Der
5lronungsball aber wird heute abend
in der Ten stattfinden. Der Kar.
ncvalplatz ist mit einer fröhlichen
Menschenmenge belebt, und die
Schaubuden erfreuen sich eines gro
ßcn Zuspruchs.
General Wood, von welchem es
hieß, daß er gestern Abend abrei
fen werde, hat die Abreise bis auf
heute Abend verichobcn. Ober,t I.
E. Morris vom 20. Jnfanterirrcgi.
mcnt ist Befehlshaber des hiesigen
Militärs.
Mayor Ed. P. Smith geht all
mählich seiner vollständigen Gene
suiig entgegen, jedoch wissen die ihn
bebandeliiden Aerzte nicht, ob er
schon heute heim befördert werden
kann.
Techs lueit'ce Personen wurden
gestern wegen Beteiligung an dem
Lynchmord verhaftet. .Der Farbige
Charles Aones, der iu Verbindung
mit dem Angriff auf Fraii W. &.
Wisncr auf allgemeine Verdachts
gründe hin verhaftet wurde, ist von
den Militärbehörden aus der Haft
entlassen worden, da eine gründw
che Untersuchung ergeben, daß Joneö
mit dem Verbrechen nichts gemein
hatte.
Polizei wird verstärkt.
Gouiiemeur McKelvie ist gestern
nachmittag von Lincoln wieder hier
eingetroffen, um festzustellen, woran
es gelegen, daß die Unruhen nicht
im Keim erstickt wurden. Die Un?
tersuchung' soll eine gründliche wer
den.
Daß die Polizei reorganisiert wer
den muß. schciiit die Ansicht , einer
großen Majorität der Bürgerschaft
zu sein. 'Die Stadtkoinmissäre aber
werden damit tvarteu, bis der Mayor
wieder hergestellt ist und an den Be
ratungcn der Kommissäre teilnehmen
kann. Dieselben hatten gestern eine
Konferenz mit Geilcralmajor Wood
und hielten darauf eine geheime
Sitzung ab. Kommissär Zimman
äußerte sich, daß cs angebracht wäre,
Ringer ein anderes Departement an.
zuweisen. Es wurde beschlossen, 100
weitere Polizisten anzustellen; es sol
len zwei Maschinengewehre, .Schrot
flinten, neue Revolver größeren Ka.
liberö, sechs Motorcycles und zwei
lveitere Automobile angeschafft iver.
den. Die Polizei wird dadurch ei.
neu halbmilitärischen Charakter er.
halten. Rcflekticrciide Wnnen sich so.
fort für den Polizeidienst melden;
sie erhalten anfänglich 100 per Mo.
nat.
Das Militär wird nach und nach
aus Omaha zurückgezogen werden.
Geheimpolizist Sutton, der während
des Tumults spurlos verschwmid, ist
wieder in Omaha und verrichtet
Dien,t.
Unter der Beschuldigung. Sonntag
nacht in das Geschäft von D. Rosen
bäum, 1314 Douglas Str., einge,
brachen zu sein und Henrden, Schu
he sowie andere Kleidungsstücke ge,
stöhlen zu haben, befinden sich nach
stehende in Haft:
James Maschek, Chicago; John
Foch, Chicago; James Brazoc, Chi
cago; William Prindiville, Bakers,
ficld, Cal. und Charles Vcntcnti
quc, Aurora, Minn.
Gegen folgende , Personen ist die
Beschuldigung wegen verborgenen
Tragens von Waffen erhoben wor
den:
H. C. Sautter. 312 südl. 51.
Str., Louis Jacobi, New ?)ork Ci
ty; Anton Munch. 2618 siidl. 11.
Str.; Louis Hrabovsky, 32. und
Grober; Jrving Wuer. 343.? Sahler
Str.; Frank Nobinson, 32. 'und N.
Str. iiiid Joseph L. Watson, 3330
Parker Straße. " , i
Keine Unruhen in Bassrh.
Oberst Morri-5, der Kommandeur
der gegenwärtig hier stationierten
Militärpvlizei. wurde gestern von ei
nein - Ztaatocigenten in Vollen be
imcliMtiat. doz in jenem Städt
ckcn blutige Unruhe beüircktet wer.
den. Dein Bericht jufolge hatte jüh
Erfreuliche Beitröge
zum yklfsfonös
Sonntagsschüler in Fairfar., S. D.,
stiften $71.27; der Teutsche Ber
ein von Lonp ssith, Nebr., gibt
seine ganze Kaffe von $287.81)
her ud Herr tt. v. Grabowski
aus Bazile Mitts, Neir., kollek
tiert $95.50.
Tie Franenskktiun sammelt ?52.05.
TasHilft-werk fiir Mitteleuropa
hat heute einen sehr erfreulichen
Fortschritt genommen, denn mehre,
re größere Beträge von auswärts
sind eingelaufen. Dieselben sind
von, Schreiben begleitet, welche Ban
de für die edle Gesinnung der Geber
sprechen. , Wir bringen hiennit die.
selben zu Nutz und Froinmcn zum
Abdruck und hosfen, daß sich die
Teutschen in jenen Countics, wo bis
her noch nichts für das edle Werk
getan wurde, daran ein Beispiel neh.
men werden. ,
Edle Gaben der 5llcinen.
Fairfar, So. Dakota. 30. Sept. 1910
Tägliche Omaha Tribüne,
Omaha, Nebr.
Geehrter Herr Peter!
Bitte finden Sie einliegend $71.27
für den Hilfsfoud für die notleiden.
den Kinder in Teutschland und
Teutsch.Oesterreich.
Diese Gabe ist von meiner Seifn,
tagsschule. : Tie Kinder der Gemeiil
de haben es sich nicht nehmen lassen
wollen, auch ihr Scherflein init beiz,
tragen, um den hungernde'n Kindern
zu helfen. .
Ter Name der Sonntagsschule ist:
onntagsschule der Teutschen Con.
(Fortsetzung auf Seite 3.)
Arkansas Unruhen
fordern 22 Todesopfer
Helena, Ars., 3. Okt. Neuesten Be
richten zufölgs haben die blutigen
Rasscnkämpfe in dem benachbarten
Städtcheil-Ekaine bisher 22 Menschen
das Leben gekostet. Unter den Gctö
tcten befinden sich, fünf Weiße. 600
Bundcssoldaten halten gegenwärtig
jenen Distrikt besetzt und sorgen für
die "Aufrechterhaltung 'der Ord
mmg. Die Wogen der Erregung
über die gestrige Ermordung des
Stadtrates O. R. Lilly schlagen noch
immer hoch und neue Ausschreirun--gcn
werden befürchtet. -
Ueine Beilegung des
Ausstandes in England
London. 3. Okt. Kurz vor
Mittag besuchten Vertreter der aus.
ständigen Bahnangestellten den Mi
nisterpräsidenten Lloyd George und
machten abermals den Versuch, die
Regierung zu veranlassen, mit den
Streiken! zu verhmidelm Ihr Gc
such wurde aber mit dem Vermerken
abgewiesen, daß sich die Regierung,
wie bereits früher mitgeteilt, nur
dann mit den Ausständigen in Un
terhandlungen einlassen wird, wenn
dieselben bedingungslos wieder ihre
Arbeit aufgenommen haben. Diese
Elitscheidung hat unter den streiken
den Bahnarbeiteru große Nicderge.
schlagcnhcit erzeugt; mchtsdestoiveni.
gcr weigern sich dieselben, zur Arbeit
zurückzukehren, salls sie über die Be
dingungen, unter denen sie die Ar.
bcit wieder aufnehmen sollen, nicht
näher aufgeklärt werden. Einem
Bericht der Regierung zufolge hat
sich der Bahndicnst innerhalb der
letzten 24 Stunden bedeutend gebes.
fcrt. ,
Soldaten feuern in die Menge.
Berlin. 3. Okt. Soldaten teuer,
ten in eine Menschenmenge, die in
der Müll.rstraße einer Arbeiter
Demonstration beiwohnten. Ein
Mann wurde getötet und zehn ver
wundet. Es waren an 15,000 Per.
sonen bei der Versammlung betei
ligt.
Politischer Flüchtling hier gelandet.
New Orleans, La.. 3. Okt.
Hier ist gestern Präsident Bertrand
von Honduras, der kürzlich von Re
voliitionären aus feinem Land ver.
trieben wurde, eingelangt. Ueber
feine Zukunftspläne ist nicht nähe.
reS bekannt.'
bereits ein Mob gebildet, der Anstal
ten traf, etwa ein Dutzend Neger
die bei der U. P. angestellt find. an.
zugreifen. Ein auS Lokomotibe und
zwei Waggon bestehender Spezialzug
wurde sofort bereit gehalten, um
Truppen nach Valley zu befördern.
Näbrre Untersuchungen ergaben je
doch später, daß jede Befürchtung
grundlot ist.
Interessantes aus der I
Bundeshauptstadt
a.
Washington. D. C.. 3. Okt. (Spc.
zial-Korrespondenz.) Wie cö nicht an
ders zu erwarten war, steht Gene
ral Pershing noch immer im Mit
telplinkt d:s Interesses. Dem Gene,
ral ist eö gelungen, sich im Vorort
Chevy Chase ein Haus zu sichern,
und er kann von Glück sagen, daß
ihm' das gelungen ist. Die Woh
nuiigsnor ist noch .immer eine
schreiende, lind wenn nun alle die,
welche den Sommer im Gebirge,
auf dem Lande oder am .Meeres,
strande zubrachten, zurückkommen,
dann wird es fiir viele schwer halten,
ein Unterkommen zu finden, und es
werden vielleicht Monate vergehen,
bis man herausgefunden hat. wo sie
alle, eine Wohnstätte gefunden haben.
Die Tatsache nun. daß das Haus,
welches General Pershing erworben
hat, ein sehr geräumiges ist, A)nü
dem Jntereste vielleicht ist es auch
nur verkappte Nengier genug Stoff
zu Mutmaßungen gegeben. Und die
erste geht dahin, daß er sich bald in
der Ehe Hokiigfesseln schlagen lassen
wird. Der General war bekanntlich
im Shoreham Hotel abgestiegen, und
dort weilte auch als Gast während
der Pershing-Woche" mit ihrer
Tochter Frau Boi,d. die Witwe des
Obersten Boyd, der Pershings Ad
jntant g,"nesen und von ihm doch
geachtet war. General Pershing soll
sehr nett zu ihr gewesen sein, und
als Frau Boyd Washington ' ver
ließ, um nach Hagerstown in Ma
ryland zu gehen und General
Pershing zur selben Jeit ver
schwand", um der Ruhe zu pflegen
oder um nötige Arbeiten zu friedi
gen, wie es bieß, da war natürlich
dem Gerücht Tor und Tür geöffnet.
Und doch erklärt sich des Generals
Freundschc.ft mr Frau Boyd so
leicht, wenn man bedenkt, daß
Oberst Bond, wie oben erwähnt wur.
de. sein Adjutant war und daß des
Letzteren Tod von ihm schmerzlich
empfunden wurde. So hat er auch
Frankreich nicht verlassen, ohne vor-
her das Grab des Obersten besucht
zu haben. Ein. anderes Gerücht.
und , das geht von denen aus, die
behaupten, daß sie es genau wissen,
geht ? dahin, daß . der General sich
mit Frl. ' Anitä Pattott ' von Los
Angeles verbeiraten wird. Daß er
mit dieser Dame verlobt sei. ist
schon lange behauptet worden. Ne
benbei bemerkt, hat der General
selbst geäußert, daß das Gerücht ihn
gleich von der Zeit an, als er nach
Frankreich ging, mit mindestens
sechsundzwanzig Tamen ' hat ver
lobt sein, lassen. Taß er sich ein so
geräumig-s Haus erwarben hat,
braucht noch lange nicht auf die Ein.
gehung einer Ehe hinzudeuten.
Denn es verlautet auch, daß er per
schieden? seiner' Adjutanten bei sich
behalten will. Seiner wartet noch
eine Unlcst von Arbeit in der Erle
digiliist aller der Angelegenheiten,
die mit der ameriiainichen Expedi
tionstrilppe verbunden sind. Dazu
braucht er ''eine Gehülfen und will
diese deshalb in feinem Hause woh
nen haben, wo er Ruhe hat und vor
Störungen verhältnismäßig sicher
ist. ' .
Neben 'Lersiiina ist eine andere
Person von internationalem Ruf in
den Mittelpunkt des Interesses der
Washingtoner getreten. Das ist der
belgische Prälat, Kardinal Mercier,
der hier weilte, inenn auch vorläu
fia unoniuell. War die vorvorige
Woche mit ihren Veranstaltungen
von ausgesprochen ' militärischem
Charakter, so zeigte die letzte Woche
ein mehr kirchliches Gesicht. Wem es
vergönnt war mit ihm in Be.
rührimg zu kommen, der hielt das
fiir ein großes persönliches Er'eig.
nis. Daß' der Oberhirt der Erz.
diözeke Baltimore, u der Washing
ton gehört, beständig in der Gesell
schast, deS hohen kirchlichen Bem
chers war, trug sicherlich Ziun Glanz
der letzterem zu Ehren veranstalteten
Emvt'änae u. f.' f. bei. Denn Kar-
dinal Gibbon ist den Washingtonern
eine so vertraute, so beliebte und so
hoch verehrte Persönlichkeit, daß sie
sick immer freuen, wenn er in ihrer
Mitte weilt. Der Kontrast zwischen
den beiden 'hohen Würdenträgern
der katholischen Kirche ist ein in die
Augen fallender; ' trotzdem ist auch
eine Aehnlikeit zwischen ihnen vor
Handen. Beide zeigen dm asketischen
Typus und beide zeigen dieselben
vergeistigen Züge. Unser Kardinal
ist cbcr klein und hält sich trotz seines
hoben Alters , wunderbar aufrecht,
wäbrcnd Kardinal Mercier groß und
etwas gebeugt ist.. Seine Augen sind
blau, scharf, aber dock ' freundlich,
seine Bewegung ' clwiich, so , daß
man ihm seine 70 Jahre nickt an
jicht. Tie beiden Kardinäle waren in
Senat lehnt alle
Amendements ab
Demokraten stimmen, mit zwei Ausnahmen vcr. j
eint gegen die Amendements; Nepubli- .
l:aner schließen sich ihnen an
Gegner des Vertrags aber sind hsffnungsvov
Washington, 3. Okt. Endlich'
hat der Senat mit der Abstimmung
über gewisse Amendements zum
Friedensvertrag begonnen; in schnei,
ler Aufeinanderfolge sind 36 von
den 45 Amendements, die von der
Majorität des Komitees für auswär.
tige Angelegenheiten dem enat un
terbrcitet wurden, verworfen, wor.
den. Die kleinste Majorität, welche
gegen eines der Amendements abge
geben wurde, beträgt 15, die höchste
28. , Alle zur Besprechung gelangen,
den Amendements waren von Sena
tor Fall in Vorschlag gebracht wor
den. und, zielten darauf ab. amerika
nischc Beteiligung an Beilegung eu
ropäischer Fragen, die aus dem ifric
ge entsprangen, zu verhindern oder
doch zu schmälern. Von den ueuu
Aniendements, die noch zu erledigen
sind, beziehen sich sechs ; auf die
Schantung Angelegenheit; zwei- ver
lanaen. daß Amerika im Rate der
Völkerliga zu derselben Stimmen '
zahl berechtigt ist, wie Großbritan!
nien; ein Amendement zielt darauf'
ab, amerikanische Beteiligung an der
Entschädiguiigökoinmission a u s z u j
merzen. Die Tebatte uöer öiefe
Amendenients mag sich mehrere Wo.
cheu lang hinziehen.
Bei, der gestrigen Abstimmung
stimmten die Demokraten, außer Go
re uiid Thomas gegen alle Amende
meiits. Siebzehn Republikaner stau,
den den Demokraten zur Seite und
gaben ihre Stimme gegen die Amen
dements ab. Die meisten dieser Re
publikaner erklärten, daß sie für Ein.
wände eintreten.' von welchen sie fa
gen, daß sie dasselbe bezwecken, ohn
den 'Friedenövertrag zu gesähröm.
Nach der gestrigen Vertagung des
Senats waren die Freunde des Ver
trags erfreut, daß sie die Amende
ments aus dem Felde geschlagen;
aber auch die Gegner des Vertrags
waren mit dem Verlauf der Abstim
mung nicht unzufrieden; sie verwes
fen darauf, daß die Befürworter der
Amendements große Stärke gezeigt
haben.' Sie entwickelten eine Maxi
malstärke von 31 Stimmen, welche
zusammen mit den Abwesenden ge
nügen, um die Ablehnung des Ver
trags zu sichern, wenn nicht zufrie
bestellende Einwände angenommen
werden. Sie sagen. 31 verneinende
der .Katholischen Universität und wa
reu dort mit der Ausübung von
Funktionen so m Anspruch genom
men. daß kaum jemand die Gele
aenbeit acimiden hätte, mit den
Prälaten in Berührung z kommen.
wenn rneie Gelegenheit ihm nicht
durch den Empfang gegeben worden
wäre, den der belgische Botschafter.
Baron de Cartier. zu Ehren des
Kardinals Mercier - veranstaltete.
Wer zu diesem Empfange eine Ein
laduna erhalten hatte, schätzt sich
glücklich. ,Wie gesagt, weilte der Kar.
dinal nur unoftiziell luer, er wird
zu einem offiziellen Besuche zurück
kehren, inen der Präsident und
Frau Wilson wieder in der Stadt
sein werden.
Aus direkt deutschen Kneifen ist
wenig zu berichten, es sei denn, daß
ich einige Mitteilungen über den
Hilföverein fiir die Notleidenden in
Teutschland und Oesterreich mache.
Tiefer Hilssvcrein besteht erst feit
sechs Wochen, aber schon heute zählt
seine Mitgliedschaft beinahe hundert.
Das ist bei der Schwäche, der nume
rischen Schwäche, des hiesigen
Deutschtums eine große Zahl. Und
alle die Mitalicder sind cikria und
rührig; in der kurzen Zeit des Be
stehens des Vereins hat derselbe schon
$700.00 zum Ankauf von Lebens
Mitteln angewiesm und versucht auf
alle mögliche Weise, seine Mittel zu
verstärken. Die von ihm kürzlich aus
Anlaß m 150. Geburtstages Ale
rander von Humboldt's abgehaltene
Gedenkfeier war ein großer Erfolg,
künstlerisch sowohl wie finanziell.
Der Verein bat sich zur Aufgabe ge
stellt, in jeder Woche, für minde
sten? $100.00 ' Lebensrnittel abzu
schicken: 'hzffentlich gelingt es ihm,
sein Werk der Nächstenliebe durchzu
führen. ., Ekkehard. 4,
Stimmen bei der Schlußabstimnumk ,
wurden eine Zioeidrittelmajoritäi ;
die zur. Ratifikation benötigt iiV:
unmöglich machen.
Nur wenige Senatoren waren obi
wesend, und - viele Mitglieder d
Hauses standen im Hintergrunde deß '
Senatskammer, während die Galer
en von einer dichten Zuhörermeng
besetzt waren; indessen sorgten Sitz
anweifer dafür, daß keinerlei Aeußi'
rungen des Beifalls oder der Miß.
billigung stattfanden.' Nur einmal ,
wurde applaudiert, und das war der
Fall,' als der republikanische Seim
tor MeCumber von North Dakota ,
gegen die Amendements des Ver.
trags sprach. Die Temonstration ,
aber wurde im 5leim erstickt. ' ,
Es fanden bei deu Abstimmungen '
nur vier Namensaufrufe statt; ge
gen das, Amendement, daß die aine
rikanifchen Dclcgatcu sich' von der
belgisch deutschen' Grenzkommission '
zurückziehen sollten, wurden 58
Stimmen, dafür 30 Stimmen abge
geben. Tas Amendement. welches
verlangt, daß sich die amerikanischen
Delegaten von der Säarbasin Kom
Mission zurückziehen soll, wurde mit
56 gegen' 31 Stimmen verworfen;
das Amendement. daß man sich nicht
in die Tschccho-Slovakia Grenzregn,
lierungen, mischen solle, wurde mit
43 gegen 28 Stimmen abgelehnt.
Das Amendement, das sich gegen die
Einmischung in oberschlesifche Angc
legenheiten richtet, wurde mit 46 ge
gen 31 Stimmen verworfen.
Während der Tebatte machte sich
ein Gefühl großer Erbitterung kund.
Lodge erklärte, daß Amerika willens
seif im Interesse der Menschheit -alles.,
zu tun, was in seinen Kräften stehe,
sich aber , nicht bemüßigt sehe, sich in
alle europäischen Grenzstreitigkeiten
einzumischen. . :
Zum Besuch des
belg. Usnigspaares
Offizieller Empfang findet het,
statt, worauf die Rundreise
angetreten wird.
' New Jork. 3. Okt. Das belgi
sche Königspaar, begleitet von Prinz
Leopold, dem Thronfolger, verbrach,
te die erste Nacht als - Gäste der
Ver. Staaten im , Waldorf-Astoria
Hotel, wo gleichzeitig der neunzehnte
Jahrestag der Vermahlung der ho
hen Gäste gefeiert wurde.
Der offizielle Empfang, findet auf -besonderem
Wunsche des Königs erst
heilte mittags statt, worauf sofort
die Rundreise, durch die Großstädte '
des Landes angetreten wird. Nach
Beendigung derselben wird sich das
Königspaar mit seiner Begleitung
nach der, Bundeshauptstadt Washing.
ton begeben,' um Präsident Wilson,
als Oberhaupt der Ver. Staaten, ei.
ne offizielle Anstandsvifite zu machen
Ballonwettflug beendet.
St. 'Louis,' Mo., 3. Okt'. Hier
angetroffene Nachrichten melden, daß
der Ballon Ohio. der kleinste unter
den sechs, die sich an dein Nationalen
äl!eisterschaftSflug beteiligten, in,
Pcrry, Sound. Opi., gelandet ist.
Der Landungsplatz befindet sich etli
che Hundert Meilen nördlich der ka .
nadisch amerikanischen Grenze.
Hauptmann Warren Ralsor fungier
te als Lenker des erfolgreichen Bai
lon, der einen Gasgehalt von nur
50,000 Kubikfutz hatte, 30.000 Ku
bikfuß weniger als , irgend einer
feiner Konkurrenten.
Wetterbericht
Für Omaha und Umgegend
Schauer und- kühler heute abend;
Samstag schön und kühler.
Für NebraskcdUiestimmt und
kühler heute abend, mit Schauer im
östlichen Teile, wahrscheinlich Frost
im westlichen Teile. Samstag allge
mein schön; kühler im östlichen Teile.
Für Iowa Schauer und kühler
heute abend; Samstag unbestimmt
und kühler, mit Schauer in östlichen
und zentralen Teilen,
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