Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, October 01, 1919, Image 6

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    Tägliche Omaha Tribüne.
Zum Culden.
So Balduin Groller. -
Moritz Wasserstoss litt au einer
hojiiuingtlofttt Liebe. Xet ganze
Mensch war hossnung-NoS. Man
tonnte ja Mitleid hauen mit ii)m,
über in das Mitleid mischte sich doch
auch, diese adschwächrnö und vor.
irnrnicnd, ein gciutifec Aerger. Wenn
einem Menschen ja gar nicht zu hel
jeit it daö ist doch ekelhaft!
schließlich il er auch selber schuld,
ei) eigentlich doch Nicht, oder recht
eigentlich und ganz genau erwogen
am Ende doch, sl das nicht ur
gerlich, trenn inan lich )o den Üo
zerbreche muß über einen Ifdcn
jchen, der einem wirtlich leid tut
und dein nun durchaus , und durch
aus nicht zu helsen ist? - , ( .
Wasserstosf war ein Finger Mann
von lünsnndzmanzig Lalzren und
stuDierte Medizin an . der Wiener
Universität. Cine völlig hossnungS'
lose Geschichte. Er slaiid erst im
zweiten Jahrgang, nnd bis ' Ans
stcht, das) er nch bis zu . seinem Di
pUmt durchriiigen werd?, war eine
äußerst geringe, lind wenn auch!
' Wenn er ichon sein Diplom hatte,
wer wollt: sich ihn zum Arzte wählen,?
Ein Mensch von schwächlicher, Hei
ner, verliinunener , Gestalt, .schäbig
gekleidet; denn er war bettelarm;
mit einem nervölen Zucken im Ge
sicht, utrit schaül)anen Mahnen und
namentlich mit leiiiein unglaublich
festsitzenden, iinanvrvttbaren pol-nisch-iiidischen
Deutsch -.- cistem sol
chen Menschen geht man lieber aus'
denl Wege, als, Das; man ihn eigens
aussucht iid holt, zumal ja sonst
wahrhaftig kein Mangel herrscht au
tüchtigen Aerzten ohne derartige er
schwerende llinslänöe.
Meisler Aillroth, der geniale
Chirurg, hat iich einnial in einer
Broschüre mit Bitterkeit über den
masjenhasteii Zuzug - der . arinen
Studenten ane Gallien an die
Wiener Universität ' ausgesprochen.
In den heimischen Cyassidenschulen
verbilde und - verkümmert,- durch
spätere opferreiche und qualvolle
autodittatische . - Bemühung . iiotdürf
tig vorbereitet, in früher Jugend
schon gebrochen, körperlich und gei
jlig gleich untauglich und dabei
meist entseLlich arm, nehmen sie die
Last des Studimns auf sich, das ja
doch meistens ein ganz alissichtslo
ses ist.
Wenn dann das Unvermeidliche
eintritt, sie scheitern, inzwischen meist
auch Zur andere -Berufc, verdorben
sind, dann ist eben nichts anderes
erreicht, als eine neuerliche Ber
Mehrung des traurigsten des wissen
schastlichen Proletariates. Der gro
fee Gelehrte Hut ob feines Änches
mancherlei Änsrchtung I erfahren,
war es ooch noch zur Zeit der libe
ralen Hochslm. daß er es verösfent
lichte. (i würbe ihm bös verargt,
und groß -war daö Geschrei, 'das sich
erhob. Ja, er mußte etwas Wasser
in den .Wein seines Zornes gießen
und öffentlich erklären, dafz er es jo
, und nicht jo gemeint habe, kr
genau erwogen ganz unrecht hat
er doch nicht gehabt.
Moritz Wasserstoff gehörte zu je
' nen Unglücklichen, die - der Bit
dungstrieb und die verheißungsvolle
Ahnung einer anderen, besseren und
lichteren Welt aus der trüben Hci
Uiat getrieben hatte. Ein cdles,
aber verfehltes und törichtes Stre
ben. Wer bei einem modernen Ma
rathonlauf mittun will, der muß
dazu zweierlei mitbringen: die
Tauglichkeit von Haus aus und die
entsprechende Vorbereitung. Ohne
diese zwei unerläfilichen Äorbsdin
gnngen ist die Beteiligung Wahn
sinn ec wird sicherlich am Wege
liege bleiben oder günstigsten Fa!
les sich lange vor dem Ziele als
geschlageil bekennen müsjen.
Wasserstoff war schon seit mehr
als vier Jahren an der Universität
inskribiert, aber über den zweiten
Jahrgang war er doch noch nicht
hinausgokommen. Einmal war es
; ihm mit den Koüegiengelöern nicht
' zusammengegangen, " dann wieder
hatte er tsin rechtes Glück gehabt
( mit den Vorprüfungen aus der
' Mineralogie, Botanik, und Zoologie,
dann war ' es wieder was anderes.
, kurz, es ging dabei ein Semester
' ums andere in die Bruche. Aber er
hoffte noch immer weiter, freilich
; nicht ganz so Ziiverstchtlich, wie fru
' her, und über die rosigen Zutunsts
; bilder begann sich so nach und nach
und schon langsam der Glanz trü
!dcnde Schleier zu breiten.
Seine Wohnung hatte er nun
- schon seit zwei Jahren im Pappen
heimer Hof in der , Brigittenau
Tcr Papenheimer Hof ist' ein statt
Iiches ZinShaus mit vier Stockwer
seit, gut gehalten und Treppen und
Gärige von blitzblanker Sauberkeit,
ein Verdienst der ricgclfamen Haus
meistcrin, Frau Kathi Bruckncr, die
da das Zepter fuhtte. Nicht daß
sie selbst die Treppen aufgerieben
und alle erobert Arbeiten selbst ver
richtet hätte, obschon sie, tüchtiz mit
jiislt ff. wo es not tat. aver ne mcit
daraus uno iauie cuzu. cie sau
&--tija&2!läthlzt -(mitatt--,
" " ; t , r -..i. na-iah
eine Bedienerin outgenommen für
die schwere Arbeit sie konnte eS
tun, da die Sp?rrgclder in dem
groben Haufe recht reichlich flössen
r und da genügte es, wenn nur
ihre Autorität über dem Ganzen
schwebte. Und diese Autorität wufc
te sie auch zur Geltung zu bringen.
Wenn die Kohlenmänner Kohlen
oder die Mägde zum Mittag, oder
Abendessen Bier ziitrugeii und vi
sich dabei ereignete, das; schwarze
Kohlcnstückchen auf die Treppen sie
len oder etwas von dem braune
Biere auf das blank gescheuerte Ge
stein herausträufelte, da gab es
immer ein Strafgericht, das; nur so
das ganze Haus widerhallte. 'Dem
Tonnerwetter folgte immer eine
feierliche Stille. Tie Mädchen
schlüvften scheu in die Wohnungen,
und die muskelgewaltigeil Sohlen
lilänner schlichen ich in ihrem
Schuldbewußtsein still davon und
drückten sich, so' gut es ging, um
eine neuerliche Attacke herum. Denn
üt Frau Bruckner war, wenn ,e
zorngerötet uiid noch immer aus ine
Bagage" scheltend hecumwetterte
oder sonst gerade schlecht aufgelegt
war, nicht gut Kirschen essen.
Und wenn sie dann mit blitzenden
Augen und roten Waiigen ich
glaube, kein Mensch auf der weiten
Welt vermag leidenschastliche Mo.
nologe so gut herauszubringen, wie
eine in ihren heiligsten Gefühlen
beleidigte Hausmeisterin ihre
Wohnung betrar, da richteten Iich
aus einer dunklen Ecke zwei scliwar.
ze Augen ans sie in stiller, glühen
der Bewunderung, in brennendem
Verlangen, die Augen Moritz Was.
serstoffö.
Er war ihr Zimmerherr., In dein
stattlichen, lichten .Hanse bewohnte
er eine kleine, dunkle Kamnier, die
sie zu verlassen" hatte, wie man
in Wien sagt, seitdem vor einigen
Jahren ihr Manii gestorben war.
Tie gutherzige Haussran hat ihr
den Posten belassen auch nach dem
Tode des Mannes, der bei feiner
Tagesbeschäftigung als Bankdiener
doch nicht viel auf das Haus schau
eil konnte, und weil Frau Bruckner
auch aLein hinreichende Gewähr jüc
die pflichtgemäße Absorge bot. So
gar ' das wurde ihr ans ihre Bitte
qestattct, daß sie die Kaminer ver
lassen" . durste. Und da süzte es
sich daß Moritz Wasserstoff ihr Zim
merherr wurde.
Sie vertrugen sich ganz gut mit
einander. Ich weiß nicht, was die
Lent' immer zu reden haben,"
pflegte sie zu ihren benachbarten
Berussgenossen anläßlich so man
chen willig herbeigeführten Stan
derls" zum Tratschen zu sagen,
mein Jud is a ganz a rarer Herr;
da gibt's keine Klag." Es gab wirk
lich keine.
Es wird ein ewig ungelöstes !!iat
sei und ein ungelüstetes Geheimnis
bleiben, wie Wasserstoff es zusam
mcnbrachtc, imnier am Ersten seine
Miete zu bezahlen, aber er brachte
es zusammen und wie er im übn
gen hungerte und darbte, das kann
te niemand so recht geimil crjahren,
auch Frau Bruckner nicht. Essen
muß' der Mensch nicht, kalkulierte
er bei sich, aber, wenn man bei der
Frau Bruckner wohnt : die Miete
muß man pünktlich bezahlen, und
wenn man das Geld mit den Hän
den aus der Erde graben müßte.
Ein Mensch, der so kalkuliert, ist
verliebt. Wasserstoss war es, ra
send, gierig, leidenschaftlich. Eine
nicht bezahlte Miete, hätte die Ge
fahr der Trennung heranfbeschwö
rcn können, und Wasserstoff hätte
lieber den Tod erduldet, als die
Trennung. Von seinen Gefühlen
hatte Frau Bruckner nicht die leise
ste Ahnung. Er hütete sich wohl.
Denn außer , dem kolossalen Hohn
gelächter mein Gott, verhöhnt
hatte man ihn ja schon genug im
Leben! war noch etwas anderes,
viel Schrecklicheres zu gewärtigen
wieder die Trennung.
So unbegreiflich war Wajserstosjs
Leidenschaft durchaus nicht. Frau
Bruckner war groß und üppig von
Gestalt; sie überragte, ihren Zim
nkerherrn gut um Haupteslange.
Gutinüti, wie ste rm Grunde trotz
ihres vielen und lauten Scheltens
war, lachte sie gern, wobei ihre
prachtvollen Zähne .vorteilhast zur
Geltung kamen, ann spielten in
ihren Augen auch jröhliche Glanz
lichter, und nicht nur die Augen
lachten mit, sondern das ganze Ge
licht, za, die ganze gro?zc, unge
schnürte Gestalt. Besondere Sorgfalt
wandte die etwa dreißigjährige
Frau nur ihrem gelben, goldglän
zenden Haar zu, das immer nett
und nicht ohne ' Kunstfertigkeit so
angeordnet war, daß cs für das
gesunde und ansprechende Milch und
Blutgesicht eine hübsche Vekrönung
iind Umrahmung bot. Feine goldige
sstackenlöckchen kosten den edel ge
zeichneten Hals, der weiß und rund
war, wie der eines Kindes. Sonst
hielt sie, an Werktagen wenigstens,
nicht viel auf Toilette. Eine dünne
rote Bluse schmiegte sich um ihre
imposante Büste, und der blaugraue
Rock der sogar einen Ansatz zur
Schleppe auswies, lieh . ibrer, Ge
stalt, wenn sie oukschritt, etwas Kö
nigliches. Tie Arme trug sie im
Hause stets bloß, um sich leichter zu
tun bei ihren vielen Hantierungen.
Es waren mächtige Arme von nicht
unedler Plastik.
Stnndnilang konnte Wasserstosf
auf dem Lugaus in seiner dunklen
fianuner, selbst unbemerkt von ihr.
lauern, um sie zu beobachten lind
ihren Bewegungen , mit brennenden
Blicken zu jolgen. Er lebte wie iin
Firbcr. Tiese - ThULnelda-Jigur
hatte es ihm getan. Was in ihm
brannte, das war die Gier, die
Sehnsucht der unterdrückten, geire
tenen Nasse, das war das Tschan
dala-Elenient, das nach Befreiung,
ach Erlösung lechzt durch die Ver
einigung, Verschmelzung mit der
freien, starken, gesunden Nasse.
Eines Tages wurde Wasserstosf
von seinem Beobachtcrposlen aus
Zeuge einer Szene, die sein lebhas
tes Interesse in Anspruch nahm.
Tie Türe seiner Kammer war halb
ossen, so daß er jedes Wort hören
konnte, und der Vorhang an der
Türe es war nämlich eine Glas
küre, die das bißchen Licht in den
'J!ai,,n einließ, der sonst keine Jen
ster hatte war ja immer mit be
sonderer Achtsamkeit so gerichtet,
daß der Beobachter, ohne sich selbst
preiszugeben, alles überblicken
tonnte.
Frau Bruckner hatte tagö ziwor
in, ihrer Wohnung gründlich herum
gestöbert und sich nun von der
Straße , einen jüdischen Hausierer
hereingewinkt, der durch laute, ein
tönige Nufe seine besondere Geneigt
heit kundgegeben hatte,, irgendwel
che Geschäfte abzuschließen, seien sie
welcher Art immer. Frau Bruckner
hatte fürchterliche Musterung gehal
ten. Ta waren noch, einig Tinge,
die ihr nur im Wege standen oder
ihr sogar noch Motten ins Haus
züchteten die letzten. Reste des
Nachlasses von ihrem seligen; sein
eiserner Waschtisch, sein Rasierzeug,
ein Winterrock, ein Paar Stiefel
,id sonst noch einige geringsügige
Efsekien, als vornehmstes Stück dar
unter ein aller Zylindcrhm.
Tcr Mann der Geschäfte trat in
nerlich erfreut ein. Tie Zeiten sind
schlecht; die Gelegenheiten werden
immer seltener um so ersrculi
cker, wenn sich eine darbietet. Er
hielt es aber für angemessen, seine
Freude nicht erkennen zu lassen. Es
war angezeigter, von vornherein
den Kunimer zu markieren über das
jedenfalls schlechte Geschäft, das cr
hier machen werde.
. Tie Sachen seien gar nichts wert,
meinte er nach einer kurzen, gering!
schätzigen Prüfung, die nur die Be
stimm ung hatte, die Erwartungen
der Verkäuferin möglichst tief her
abzustimmen, aber weil die Frau
eine gar so schöne und liebe Tame
sei, wolle er etwaige Verhandlun
gen nicht ganz von sich weisen. Frau
Bruckner gestand zu daß es keine
besonderen Kostbarkeiten seien, die
sie darbiete, aber ctwaS sei der
Kram ja Koch wert, und sie wolle
ihn einmal ans der Wohnung drau
ßen haben.
Es gab kein scharfes Feilschen, als
es zur Preiöbeilimmiing kam. Un
tec einer Flut von Schwüren, Be'
tenetungcii ' und ' herzbewegenden
Klagen versicherte der Hausierer,
daß er für den ganzen Krempel mi
möglich, ganz und gar imuiöglich
mehr als acht Gulden geben könne.
Man schuftet und' schindet sich wie
ein Hund, und wenn man abends
totmüde nach Hause komme, habe
man nicht einmal, daö trockne Brot
verdient das Leben sei überhaupt
lein Leben.
Frau Bruckner horte teilnahms
voll zu. Ihr gingeil die herzzerrei
ßenden Klagen nahe, und obschon
sie sich fest vorgenommen hatte auf
ihrer Hut zu sein, gab sie doch
einer inneren Regung nach und
jagte, daß sie gerne einen Gulden
nachlas'en und sich mit sieben be
gütigen- wolle, da es ihm min doch
einmal gar ja schlecht ginge. Sie
tat noch ein übriges. 2k hieß den
Mann jich fetzen und trug ihm einen
znbiß ans. - ES wird ihm doch
ivohlttin, dem armen Haschsr, dachte
sie sich. Mit dem Imbiß hatte sie
sreiiich kein reches Glück. ES war
ein öchweinskarbonnadel", das ihr
vom legten Abendessen übrig ge
blieben war. Seine einschlägigen
Alisklärnngen sand sie siichhaltich.
A Religion muß der Mensch ha
beik," sagte sie, alles eins was für
eine, wenn er nur eine Religion
hat!"
AIs es zum Bezahlen kam, stellte
es sich heraus, daß der Hausierer
überhaupt nur- fünf Gulden im
Vermögen hatte. Wie er auch seine
sämtlichen Taschen durchsuchte, es
fand sich nicht mehr vor.
Wenn Sie mir nicht trauen,
schöne Iran," sagte er. sa lasse ich
die Sachen einstweilen hier. Ich
laufe in die Leopoldstadt, - verschaffe
mir die zwei Gulden, und hole sie
dann ab."
Wozu, sollen Sie erst den weiten
Weg machen! Nehmen die Kra
mnri nur mit; Sie werden niir die
zwei Gulden schon bringen."
Seine Schwüre, daß er die zwei
Gulden heute noch" bringen wer
de. drohten, sich , ins Endlose zu
verlieren: Frau Bruckner aber schnitt
sie ab, indem sie, einfach sagte:
Schon gut; Sie werden mich nicht
betrüäenl
Und, dann half sie ihn! noch beim
Aufpacken und gab ihm zum Ab
schied die Hand. -
Moritz Wasserstosf hatte die Sze
ne mit wachsender Ansregung ver
folgt. Als der Hausierer sich em
fernt hatte, begab er sich Ziir Frau
Brnckner hinein, um mit ihr zu re
den. Tas erste, was er ihr vorzu
halten hatte, war, daß sie die Sa
chen zu billia hergegeben hätte.
Tas weiß ich eh meinte sie
gutmütig; aber weil gar so ein
armer Teusel warl
Gut, aber ob' sie denn gar so
sicher sei, daß er die zwei Gulden
bringen werde.
Ganz sicher!" '
..Schwören möchte ich doch nicht
darauf."
Tas wär' ja die höchste Schmut
zereii" eiferte sie. Jle'ux, arme
Leus sind gewöhnlich nobler, als
die Noblichten."
Als Wasserstosf abends nach
Hause kam, war seine erste Frage,
ob der Mann mit den zwei Gulden
dagewesen sei.
Neili; er wird schon kominen,"
lautete die kurz abweisende Ant
wort.
Wasserstosf schlief in dieser Nacht
nicht. Ter Mann mit den zwei
Gulden ging ihm nicht aus den,
Kopf. ' Seine Ausregung wuchs, als
er so dalag, und sie steigerte sich zu
einem sörmlichen Fieber. Der Mann
wird nicht kommen, sagte er sich
imnier und immer wieder vor. Und
er ahnt nicht, was für ein Verbre
chen er begeht. Ter Schuft, der
Schuft! Er verdiente ausgehängt zu
werden! Er versündigt sich an sei
ne ganzen Volk!
Am nächsten Vormittag blieb er
eigens zu Hause, um abzuwarten,
ob der Mann kommen werde. Er
wartete vergebens. Abends sragte er
wieder tc war nicht gekommen.
Er knirschte mit den Zähnen. Frau
Bruckner nahm die Sache aber gar
nicht tragisch und blieb gleichmütig
dabei: Er wird schon kommen!"
Ich fürchte, daß er Sie betrügen
wird, Frau Bruckner," sagte er,
Sie sckon betrogen hat."
Sie sann eine Weile nach, dann
erwiderte sie: Ich glaub's noch im
wer nicht, und wenn er's wirklich
tät wie schrecklich arm und un
glücklich muß ein Mensch sein, be
vor er so etwas, tut!"
Sie ahnte nicht, welche Wirkung
ihre Worte auf Moritz übten, zu'
welcher Größe sie vor ihm aufwuchs
in ihrer Milde und Barmherzigkeit.
Was ihn bei der kleinen Schurkerei
so erregt hatte, das war eine Art,
Solidaritätsgefühl, und nun emp
sand er das gute Wort wie einen
Segen nicht für sich allein.
Wieder vorging die l!acht wie im
Fieber - und wieder der Vormittag
im vergeblichen Warten. Ta suchte
er sich den einzigen Ueberrock her
vor, den er hatte, und unterzog ihn
einer fachmännischeg,Untersuchiing.
Ter Rock war er war Kenner
auch für den Wiederver5äufer twch
seine drei Gulden wert. Er wollt?
ihn, wenn's nicht anders ging, für
zwei Gulden an den Mann bringen.
Als er, von Frau Bruckner unbe
merkt, aus dem Hause schleichen
konnte, machte er sich eilig davon,
und in der Judengasse, dieicrn Em
porimn des Welthandels mit alten
Kleidern, schlug et seinen Rock los,
es ging nicht anders, für zwei Gnl
den.
Nach Hanse zurückgekehrt, fragte
rr wieder fastig, ob der Hausierer
dagewesen fei. lind als cr wieder
eiiie verneinende Antwort erhiell,
da schlug er sich vor den Kops, la
chend über die eigene Vergeßlichkeit.
Ter Mann sei ja öagewejen, vor
mittags, gerade als Frau Bruckner
mit den Bodenschlüsseln fortgewesen
sei, und habe ihm es sei zu dumm,
daß er im Moment gar nicht daran
gedacht hätte die zwei Gulden
ür Frau Bruckner übergeben.
Frau Bruckner nahm die zwei
Gulden, dankte ihm, und als er sich
wieder in seine Kammer zurückgezo-
gen Hai:?, schüttelte sie den Kops
über seine ofsensichtlichc Ve.rwir
ruiig.
Am ACend beim Standerl erzählte
sie ihren Berussgenossinnen die
ganze Geschichte. Wie man sich halt
doch immer in acht nehmen müsse,
schloß sie. Wenn sie nicht zufällig
ihren Zimmerherrn fragt, ob cr
nicht die zwei Gulden von dem ar
inen Hausierer gekriegt hätte wer
weiß, ob sie sie je im Leben gesehen
hätte. So sind die Leus!
D a L folgsame Kind,
Mutter: Strichen, morgen komnn
der ki ans Üen zu uns, öa
mußt du hübsch artig lind brav sein
und daß du dich nicht unterstehst zu
tragen, warum cr den einen Fuß
kürzer hat."
(Am anderen Morgen, als der
Onkel bereite da war): ,,'Tnkel.
warum ha't da denn den einen Fuß
länger als den anderen?"
Einst und jetzt. Ehe ein
Mann heiratet, wird er von seiner
Zukünftigen gewöhnlich mit den
Worten begrüßt: Bist du cs, mein
Herz?" ?ach der Verheiratung
ober eilt sie gewöhnlich nach der
Tür, wenn cr heimkommt, und rnsl
energisch: Streich dir ja hübsch or
dentlich die Füße ad.'"
MM !
Vergüte Kmm. j
I öine Torfgeschicht Mtu Wnstslö
ngitz.
.
Die Hochzkit . der venoitllreten
Bäuerin Rronberzer mit ihrem Groß
inecht war unier yinreichendem Lärm
festlich vor, sich gegangen und man
halle sogar über den kleinen linier,
schied im Alter der beioen öl)eleute
ohne ein Blinzeln hinweggescl.en
oder die wackere Witwe htte das icc
nigflens nicht beinerlt. Was wollte
sie schließlich , beginnen, sie war eine
stattliche Frau im Anfang der vier
zig, dreiundvlerzig genauer gesagt,
oer Knecht ivar zv,r um guie zehn
Jahreiinger. aber in der Wirtschaft
war ent Mann notig. co verichried
denn die Witwe Katharina Kronber
ger dem Georg Huder als ihrem
Mann ihr schönes Anwesen, schließ
lich halte er als Eigentümer Grund
genug, besser darauf zu achten, alZ
ein Verwalter. Schlechter als ihr
seliger Abraham wurde er es sicher
nicht machen.
Kathiirina hatte unter dein gestren
gen Herrn Abraham Kronderger
nicht die besten Tage gesehen, viel
leicht, weil das einzige Kind, das sie
zusammen gehabt hatten, gestorben
war und keines nachkam. Abraham
war nicht manierlich mit ihr verfah
ren, Schläge hatte es , oft genug ge
geben, wenn er spät vom Wirtshaus
kam. Aber wenn sie einmal geprügelt
war, war er allerdings der wün
sehenswerteste Gatte.
Ter Nachfolger des Veritorbenen
war beim Hochzeitsmahl aufgestanden
und hatte lange über den guten Abra
ham gesprochen, und alle fanden das
schön. Bald war der ganze Tisch voll
von den Vorzügen des Toten. Jeder
erinnerte sich eines Tages, an dem er
das und ,enes an Abraham bemerkt
hatte, und dieses und jenes Lob der
diente. Und wenn er auch ein strenger
Herr war, seine Hand tonnte, wenn
sie noch so rauh war, sanft streicheln,
und Frau Kalharina lächelte dazu,
die ersten Tränen der Rührung stie
gen in ihre Augen hatte er nicht
den Hof in der besten Ordnung zu
rückgelassen, diese Wohltat, die sie
jetzt genossen, und wenn er manchmal
Eins yinuntergog, so waren sie alle
Menschen.
AIs der lunge Gatte mit semer
Frau allein war, meinte er wehmü
t'g: .Ich glaub' ich werde Mühe ha
ben, dir den Abraham zu ersetzen..."
Ja, man merkt s erst immer spa
ter, was, man verloren hat. Er war
ein zu guter Mann mir ist, als
ob ldj ihn erst heut' richtig verloren
hätt'. Und wie sie noch alle an ihn
denken." Mehr als ich, wollte sie sich
zum Vorwurf machen. Aber sie
schluchzte es in sich hinein. ' Er war
ein guter Mann und ich hab' ihn
fo vergessen..."
Und so ging es fort. Jetzt, von
dem Hochzeitstag an, erinnerte sie sich
vormittags und nachmittags an
ihren früheren Eheherrn.
Manchmal, ' wenn sie die ganze
Woche nicht' an Abraham gedacht
hatte, sondern mit neu erwachender
Zärtlichkeit sich an Georg hielt, dann
tonnte dieser plötzlich traurig werden
und bor sich hinjagen:
Kathrin'. gib dir nicht Mühe, ich
seh', wie ich dem Abraham gegenüber
unwürdig bin, du kannst ihn nicht
aus dir verdrängen du mußt mich
iminer mit ihm teilen nd ich, ich
bin halt kein so guter Mann wie
er "
. Dann ließ er sie allein. Und da sie
allein war. fand sie, daß das von dem
jungen Eh:mann schlecht war. Abra
ham hatte sich doch mehr um sie ge
tümmerk. Ja, sie sehnte sich förmlich
nach der, früheren rauheren Behand
lung. Huhu, die Hand liebte sie, die
schlug. Es war kein Neiz in -dieser
neuen Liebe, die Schmerzen fehlten,
die, die Freuden doppelt machten. Und
sie konnte-tun, was sie wollie, Georg
ging gleickgällig vorüber. Und sie
suchte lxcl dort, , wo ihn der teure
erstorlene gefunden: bei der Flasche.
Tcr junge Gatte !var dieser kleinen
chiräaze aeg,enuber nchnchtig. Ja,
er unterstützte dieselbe sogar.
Tec Hccrschastöwirt unten im
Ters erzablte, daß der Huberbauer
ein F.iß Wein oon ihm aufgelegt und
nach ,ynue geführt hatte. Xic Baue
riii wollte den Wein im Haus haben.
und hinierhkk die Magöe erzähl
ten es, - goß e sie och ein Glas
Nirschwassec.'
Sie trauerte ' um ihren gut.'n
Mann, und d Führung wurde im
wer großer
l!d sie halte ,-uch Gcund, um den
wackcrcn Abraham, der sie, mit seiner
imrlen . Hand 'mit vergaß, zu
trauern. (U, irar tatsächlich besser.
Aber Georg gestand es auch ein, wen-r
sie es ihm jetzt schon mit ganz !au:en
Worten vornv,?!. Erst neulich, als
sie Ijnr.e all'in getrauert hatte, uno
doch zu früh d.imit aufhörte, fand' sie
den jungen Galten mit der Jungdirn
schälernd.
Wie gut war Abraham gewesen,
niemals) hatte sie über ihn auch in
diesem Punkte zu klagen.
Wie. recht hab', ich doch gehabt
ich hätt' ihn nie vergessen sollen...
Tas hat mir der Abraham nie ange
tan!" Ihre Augen schwammen. .
Aber Geerg' zuckte 'leicht mit, den
Achseln, nahm ei,ie reuige Miene an
und sprach: .Ja, gegen den Abra.
ham komm' ich nicht auf. Er ivar des
ser als ich, ich sag' ja, mit allem:
Er war ein guter Mann!" Tami,
war'i genug.
Und Georss sührle in zweites FafZ
auf den Hos. Die Sache war teuer,
die Mriann' hätt' mit ihrem Apfel
gesicht besser in den Türrahmen ge
pafft. UebrigenS. wenn die Bäuer'i
nicht trauerte, fand sie Georg aus dem
Posten. Aber die Bäuerin lebte jetzt
nur mehr für ihren Abraham.
Tcr Bauer schüttelte den Kopf. 3
war nicht mehr viel mit der guten
ftaihariinr. Ter Abraham girig ihr
zu nahe, und das fraß ihr das Herz
ab. Wie kann man auch den besseren
Mann verlieren, und den schlechteren
lieber nehmen.
Und einmal ging eS mit dem Wein
und der Bäuerin zu Ende. Ja, ja.
und der Bauer kam nicht! einmal,
denn er konnte ihr diese Stunde nicht
leicht machen, er war eben kein guter
Mann. Guter Abraham," sagte Sta
tharina, und dann war's aus.
Ging später einer bei dem Hof
vorüber und lehnte der Huberbauer
an der Tür, dann konnte man ihn
manchmal sagen hören: Ja. ja, das
arme Weib aber es ist besser so.
Sie hat nicht leben können, da ih:
ein so guter Mann weggestorben ist."
Er wischte sich mit dem Aermel
über das eine Auge, daö andere
blinzelte fröhlich über die Wirtschaft
hin.
Die nausjprcchliche.
Skizze von Hon ZZliann.
Eines Morgens in der Frühe fand
die Milchsrau vor Tobias' Haustür
eine . . . eine (fassen Sie sich!) . .
eine Hose.
Selbe ward unverzüglich ihrem
Eigentümer . zugestellt, näinlich
Herrn Tobias, welcher als einziges
Mannsbild in dem Hause Glüh,
wurmstraße 16 wohnte, und zwar im
ersten Stockwerk, während im drit
ten die Uhrmachcrwitwe Gottschädel
und im Erdgeschoß die sttümpfe
strickenden Geschwister Leewald ihr
Heim aufgeschlagen hatten, welche
samtlich unserem Freunde Tobias
ungewogen waren.
Zu Mittag zeigte sich die ganze
Vorstadt von der denkwürdigen Be
gebenheit unterrichtet, nicht jedoch
von deren Vorgeschichte, die durchaus
uncrzählcnswert ist und nie von mir
erzählt werden würde, beträfe sie
nicht unseren Freund Tobias, und
keinen anderen.
Dieser ehrengeachtcte Bürgersmann
hatte die erfrculichi: Gepjlogenhit,
dann und wann das Wirthaus Ter
bissige KrcbS" aufzusuchen, dicweilen
dort ein guter Tropfen, jowis ein
hirnerfrischendcr, Skat seiner warte
ten. ,
Leider, leider hatte der ehrenwerte
Bürgersmann Tobias zwei weitere,
weniger erfreuliche Gepflogenheiten:
erstens die, gern eines über den
Durst zu trinken, und zweitens die,
seinen Hausschlüssel hartnäckig zu
vergessen, wobei erwähnt sein mag,
daß die zweite Gepflogenheit tatsäch
lich eine Gepflogenheit und keine
faule Arrsrede bildet, insofern To
bias Junggeselle, mithin sein eigener
Herr ist.
Kurz und gut: Tobias kam oft
mal rnitternächtlicherweile heim.
ohne ins Haus zu können; denn er
hatte den Schlustel vergessen, und
die drei Damm ' die eine von
oben und das Paar von unten
würden sich eher stundenlang saust
große Löcher in die Kniescheiben ge
bohrt haben, als daß sie dem Stö'
rcnfricd aufgesperrt hätten.
Um nun dem Vergessen des
ichlüstels vorzubeugen, war Tobias
auf folgendes weise Mittel verfallen,
Er band den wichtigen Gegenstand
in der hinteren Hosenschnalle fest.
Tec Einsall war, glänzend, zwei
sellos; aber er hätte geheim gehal
ten werden sollen. .
Eines Abends nämlich, als Tobias
schon nicht mehr ganz nüchtern war,
umschnürte ein Witzbold den oben
erwähnten mit Faden und Drahten,
so daß ein Oessnen der Schnalle bei
weitem nicht genügen koniit! ihn zu
besreicn.
Ich bin zu Ende.
Tobias zerrte sich in Auflösung
die Hose vom Leibe und ließ sie in
der Bezechtheit achtlos liegen.
Diesem Vorfall hat das eine für
sich, daß er historisch beglaubigt ist
- I k, r B e r u f. Er: Erinnern
Sie sich an Ile alte Schulfrenndin
Tophl) Snilithe?" , '
Sie: Allerdings. Ein merkwiir.
Jig aussehendes Geschöpf. Und dabei
io dliinni! Was in ans ihr gewor
den?" , .
Er: ,., nichts. :!ur ich hei
ratete sie."
Blasiert, Nun. ist's nicht
herrlich hier draußen. Herr
Tchmidt?"
Natur hat gewiß auch ihre Neize.
mein Fraulein!"
Durchschaut. Förster (im
Lehnstnhl):-'s Bier geht ans. d'
Pfeif' gcht ans . . . ml,, mh!"
Frau: Ja, ja. du möchtest woh
auch au'zchen?'"
Wiflrnjchaft und Tabak.
labntxkoliibi'iin erscheint turnst Ich!
(clit olichisvöll.
Auf die Nachrichten hin, wonach '
unsere Moral Krcuzzügler im Ge
folge der s,e,etzl,chen Aechtung geistl,
ger Getränke in den Ver. Staaten
diich für den Tabak in jeder Form
' , -.!. :i . . ie:r.-
Dct gieiHe ujiuui inu uuciu
mi streben, sind viele Wissenschaftler
mit Fragen über den mehr oder min
der vcrhLNgnicvvllen Charakter deZ
Nirwana FlranteS und die Stellung
der Gelehrlenwelt zu einer derartigen
Prohibiiion bcstunnt worden.
Besonders interessierte man sich da
für. was amtliche amerikanische Sach
oer,!ändige von der Gcschkhte denken.
Nun, dieselben hal'en gerade kein
Blalt vor den Mund genommen; aber
keiner wollie bis jetzt den Gebrauch
seines Samens gestritten. Unter sich
selbst waren ihre Auslassungen nur
wenig verschieden von einander, und
ne können daher in einer gemein amen
Zusammenfussunz wiedergegeben wer
den. wie hiermit geschehn möge:
Nach bekannten Gesetzen der 32a
tut" sollte der geschätzte Leser, der
eine Zigarre raucht, tot umfallen!
Aher alle Theorie ist grau, und eS ist
eine Erfahrungs Tatsache, daß man
einen solchen unheimlichen Akt aller
meistens überlebt, sogar beträchliche
Be nedigung davon haben und selbst
beim Genuß mehrerer Glimmstengel
pro Tag das achtzigste Lebenswahr bei
guter Gesundheit erreichen mag. Na
türlich mag eS auch anders kommen;,
aber das scheint ganz von der körper ,
iichen Versastung des einzelnen abzu
hängen. Mch wissenschaftlichen Fol
gerungen ist die Anklage gegen den
Tabak so vollständig, wie sie nur sein
kann; aber praktisch steht sie auf sehr
schwachen Füßen, wenn sie überhaupt
-::c. i.t. r. . i -
tfuijc jlliil 'Sieyen yar.
V.. f i t. r. i vt.
einem aucn eyrouey oer Piw, j
siologie, das lange in öffentlichen!
Schulen benutzt wurde, steht zu lesen;
er adal enthalt vi 1 1 o 1 1 n. und
dieses ist so tÄlich, dafz, wenn man
einen Tropfen desselben aus die Zun
ge emes Hundes bringt, dreier unver
züglich stirbt." Das ist vollkommen!
wahr; und es laßt sich noch lnnzufu
gen, daß eine einzige Zigarre meistens
Nikotin genug zur Tötung mehrerer
Menschen enthält, wenn dasselbe
destilliert und in reiner Form beige.
oraazi wuroe. Aver nur oann.
Und wenn man dieselbe Menge Ni
kotin in eine Retorte bringt und er
hitzt, so ist der von ihm aufsteigende
Dunst genug, um einen Mann nieder
zustrecken, auch wenn derselbe an das
Hauchen gewöhnt ist. Das ermittelte
erst vor kurzem ein amtlicher Forscher,
der in seinem eigenen Laboratorium
niedergestreckt wurde und erst nach der
Anwendungen von Strmulanten aus.
stehen sonnte. Matt sollte annehmen,
daß Nikotin, wenn es in Gestalt on i
Rauch durch Nase und Mund in ,
das menschliche System gelangt, zum!
guten Teil dieselbe Wirkung Men!
müsse, aber fehlgeschossen! 'Wis,
senschaftliche Untersuchung hat abso-!
Im keine Belege für die Annahme ge
funden, daß das Nikotin dem Raucher
ernstlich schadet, gar nicht zu reden
vom Toten. Manche wollten dies da
mit erklären, daß das Gisi im Rauch
bleibe und nebst diesem nach etwa ei
ner Sekunde schon ausscheide; doch
wurde festgestellt, daß es im System
bleibt, größtenteils wenigstens.
Oder sollte beim Brennen des T'-s
baks das Gift irgendwie harmlos i P.
macht werden z Auch diese Annahi
hat sich als haltlos erwiesem Geste'
hen wir es uns offen: Das Nikotii
im Tabak und fein erhalten ist ei
Rätsel für die Wissenschaft! Jeden
falls ist aber bislang nichts zu Tag
getreten, was die Auslassung der Ta
bak Brohiditlomsten rechtfertige
konnte.
, t
,t
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Alle unsere Lebens , VersichkII
rungsgesellschaften zeigen.' ,j
daß sie den Tabak für Verhältnis-!
mania harmlos halten, indem Ire W
Raucher ebenso behandeln, wie diV 4
n;j,i . -f v ' . iL.t .'L-C-iL s r. . . .
jiiaiiiauujei, vie vyiciuycn lvilsiige
Umstände vorausgesetzt. Auch fchei
nen alle Negierungen ebenso vom Ta
bak zu denken, sofern ste ihren Trup
pen; an deren , Gesundheit und Lei-'
stungsfahigleit lhnen. soviel liegt, na
mentlich M verflossenen Weltlrie
reichliche Tabaksrattonen lieferten.
Man soll nichts verschwören: aber
ttrfirf tii nVit Vi irnfin Nxnk!k!k I
j(Myv.tu vv.wvt v.v - jtviivi K
tiomslen kein leichtes Spiel hoben.
Ehrlich währt am längsten.
Hnr Pleitner (zwei Jahre nactcv
seinem New Yorker Bankerott): Es.'
ist mir gelungen, mir wieder im,z
Westen ein schöne? Geschäft aufzu
bauen. Ich. bin nun, zu Ihnen ge
kcmmen, in meine alten Schulde?'
auszugleichen lind in Zukunft in)';
Ruhe und Frieden anständig leben A
zu können." i'"
Herr Hcpefnl: Das freut mt'cf ,j,
wirklich außerordentlich."
Herr Pleitner: Ja, und so wollte'
ich Tie denn sragen, ob Sie einem? I -
flfiiSnT.iiA ht!i i, rr.o $. & -
inu (5ujui:jiy viUHiil
per Dollar zustimmen würden?" f.!
I u g e st ä n d n i Z. Herr Di
rektor, beim nächsten Stück bekomaie
ich decl, die Titelrolle?" , '
,.5chö,l! Unser nächstes 2tiii-tit
Ein Glas Wasser",' '
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