Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, September 30, 1919, Image 1
t An lacrfesa Kwfpapt hlck tand tat Amcri an Idctli mai priadpl 1L O riTBUSlIED AND DISTRIBUTED ÜXDTE fERMIT (No. ,54). AUTH0BI2ED BT TEB ACT OF OCTOBER . 1117, OH FILE At mz post office op omaha, kech fstf t x -Oft .-v -pal!Lihd b b Ger fc, z ... j u tnuBB lor auwii' ein dOMM irha x 6 BT OEDEB OF TUE PRESIDENT KrKt C'Vy Gwrmui ' . . A. S. BÜHLESON, POSTMASTER-GENEIUE M r z , 1 1 s 1 ? '".hrgang. . Omaha, Neb., Dienstag, den 30. Sept. 191 9. ' 8 Seiten.-Nr. '172, S ' ' " if IK'.',' .? - Fr? is n ', ' f NT M '(ü) Jyf,r (ZJ ? wlhe Wd herrscht in OmW Vundestruppen stehen für den Notfall zur verftt gung, doch öiirfte es fUr sie nichts zu tun geben; keine weiteren Aufläufe Zluch öie Neger der Stadt verhalten sich rnhig V i.J"Vw , cm:a r.. .r. lu i' iivtii mutn juuqikii ms Plllyrvmmlliiouk urgrruirir im uianjanic f ziammenzczogcu 25 Farbige an der 24. und Cnming Strafte ent waffiict Conntyanlualt wird gegen die Vcrüber des Lynchmords dorgehcu Gouv. McKelvie trifft i Omaha ein, um Untersuchungen anzustellen Bürgermeister Smith's Befinden günstig, er wird bald wieder wohlauf sein Tie Verwüstungen im Courthause Einberu fung der Legislatur zwecks Bewilligung von Bonds für die Wieder Herstellung des Gcbiiudcs wahrscheinlich Detektiv Cutton in Coun eil Bluffs in Sicherheit., , Gouverneur McKelvie ist heute , um 3:40 hier eingetroffen; er wird eine Untersuchung über die Ursa rlM des LynchmordcZ und die nähe ren Umstände, die zu demselben führten, einleiten. Der stellvertretende Bürgermeister Ure übermittelte Oberst I. E. Mor ris, Befehlshaber der sich hier be findlichen Truppen, einen Brief fol genden Inhalts: Bis auf weite res ermächtige ich Sie hiermit, jiber die - Polizeiinacht der Stadt volle Autorität auszuüben. Der Polizei ches wird sich bei Ihnen wegen Einp fernes von Befehlen melden." Mehr Soldaten treffe ein. Von Cmnp Geant, Ml., trafen beute um 7 Uhr morgens 400 Mann Arüllerie und Maschinengc i .ochrmannschaften hier ein; diese Truppen stehen unter dem Besehl des Oberst Stonc. Hier werden sie In fantcrieöienst versehen. Gencralma zor Woood wird hier heute von Ehr cago erwartet. Mit dem Eintreffe:: von Truppen, ens Camp Funstou, z und Camp Graut , und Maschmengö ' weHrMellungen sowie einem Teil eines Hospitalcorps gleicht Omaha heute einem MUitärlagcr. Während der letzten Mcht wur den die Straßen OmahaS von 800 Soldaten abpatrouMiert, dazu ka mon etwa 300 Mann Bürgerwehr, i und diese Mannschaften sorgten da für, daß die Ruhe und Ordnung in der Stadt ausrecht erhalten wurden. ..In dem Unwetter, das gegen Wend , ?,ber Omaha hereinbrach, war den Achtern der SZuhe und Ordnung - mächtiger Bundesgenosse cntstan und dem Umstände, das; fast .hrend der ganzen-Nacht ein star Negcn niederging, ist es mitzuzu. reiben, daß es zu keinen Straßen fläufcn gekommen ist. Uebrigens '-ren seitens der Militärbehörden jirriite getan worden, um allen z.!'nwalitätcn begegnen zu können. eyt Morns von Fort vrook hat sein Hauptquartier in der Poli Zstation aufgeschlagen und gab zcht nur dem Militär solidem auch n Polizisten Verhalwngsnlabre zin. In jenen Distrikten, welche -t Farbigen stark besiedelt sind. ').-de Militär postiert. Ein . Fes. Gallon schwebte nahe 33. und Vri Straße in der Luft; die Jnsas Zu desselben suchten die Stadt mit jls 9!achtgläscrn ab; irgend welche 'enschenaufläufe konnten diesen Zeobachtern nicht entgehen. In der ) stunde des Rathauses lagerte un r Befehl deZ Majors Stoles eine Stellung des früheren Hospital i-rps No. 49. Etwa 20 Mitglie , 't der American Legion übten :f 'achdicnst im Gcschäftsteil der .."stobt aus. Es wurden acht Rot gebildet, die je unter dem Ae (.'hl eines Hauptmarms standen. Im litzungssaale dcö Stadtratcs waren hO Mann Reserven zusammengezo '.n worden. Gegen Abend wurden ' ,n der Kammer des Armcehaupt k uartiers 200 Gewehre der sich ge ldcicn Bürgerwehr überlassen; in j ssen eZ waren solche nGschen Mo l ... i.. t j-, . - : . r j. - CU5, zii uuittjt'ti ic uuiciiiuiniajc Munition nicht paßte. Man erhielt später 200 Spnngkleld Gewehre. nick wurden 200 Gewehre des Kschnlkadettencorps h e r b e i g e I r'i cr.i.rr :fr,i- m.-i.-- f'iaL. iiHiijciiuiiumnui vuiyct ;oroeII hatte 'sich zum Dienst gemel 't:' er erschien in der Unisorm eines t'carineleutnants. denn er gehörte hübet der amerikanischen Marine in und hatte den Leutnantsrang, 'olizeikommissär Ringer war nicht 'Mvrscnd: er war von den Ttrapa ,on der vorkcraeaangcncn 21 Stun ,k rrschvpst mib pflegte dabei n: der uhc. Tr amtlcrcnoc Burgermc: Or dNNllg ' ..-..i m .... on.it-.. ftcr Ure und Kommissär Harry Zim man waren bis gegen Mitternacht im Skathause. Farbige Spezlalpolizistkn entwaffnet Montag Abend tauchten an der 21. und Cuming Straße 25 bewaff nete Farbige auf; sie trugen Poli. zeistcrne und waren bcivaffnet. Sie behaupteten, von Polizeikommissär Ringer als Spezialpoliziftm vcrei digt worden zu sein. Ein Trupp Soldaten umzingelte diese Leute, marschierte mit ihnen nach dem na he gelegenen Spritzenhause, cntwasf. nete sie und ließ sie laufen. Auf der Polizeistation wußte man nichts über diese Einstellung der farbigen Spe zialpolizei. Der amtierende Mayor Ure erklärte, daß Ringer unter den obwaltenden Verhaltnissen keine Au toritat . besitze, Spezialpolizci anzu stellen; auch glaube er nicht, daß Ringer sich dieses Recht hcrausge nommen habe. Der Farbige Hmry Watto, 2118 norol. L. Str., wuröe xa einem Straßenbahnwagen an der 1?. und Farnam,. Straße vechaftet. weil er Drohungen gegen die Weißen ausge stoßen hatte. Seiner Sicherheit we gm wird man ihn vorläufig in Ge wahrsam halten.- i , -.- Mayor Smith erholt sich rasch. Mayor Smith erholt sich im Ford Hospital rasch von dem ihm beige brachten Verletzungen. Einem inti mcn Freunde gegenüber, der ihn im Hospüal besuchte, äußerte er nch wie folgt: Ich bin gut zu Wege; bin nen ein paar Tagen kann ich das Hospital verlassen und wieder an die Arbeit gehen." Eine TStrahlenun tersuchung wurde gestern Nachmittag vorgenommen, und eö stellte sich her aus, daß kein .Schädelbruch zu ver zeichnen ist. Bestrafung der Schuldigen. Countyanwalt Shotwcll gab die Erklärung ab, daß nichts unversucht gelassen wird, diejenigen, welche sich an dem Lynchmorde beteiligten und das GcriäKögebäude in Brand ge fetzt haben, gesetzlich zu belangen. Richt Redik beabsichtigt, eine Kon fcrenz der Diftriktsrichter zu beim fen, um die Tunlichkeit der Einbc rufung einer Grand Jury zu be sprechen. Bis jetzt sind 28 Personen wegen verborgenen Tragens von Waffen verhaftet worden. Neun davon sind Farbige. Die Verhaftung erfolgte nach Plünderung der Trod lerlädcn an der unteren Douglas Straße. Die Verhafteten wurden gegen Stellung von je $25 Bürg, fchaft auf freien Fuß gesetzt. Der Schaden am uud im Courthaus Das mit einem, Kostenaufwands von zwei Millionen Dollars erbaute Courthaus 'ist fast ausgebrannt. Der Mob begab sich in alle Räunüichkei sten desselben, stürzte Pulte, Tische und Stuhle um und setzte sie xn Brand; zur Schürung des Feuers wurde Gasolin verwendet, das einem Behälter an der Harncy Straße ent nommen wurde. Die Bureaus der Moten Kreuz Gesellschaft des Staates Nebraska, des Comüyschatzmcisters, des Ermidbuchrcgistrars, des Wahl kommissärs und dcö County. und Stadt.Asscssors stellen ein BUd der Verwüstung dar. Weniger Unheil wie in den anderen Bureaus wurde in demjenigen des Countyclcrks an gerichtet. Man schreibt dieses dem Umstände zu. daß eine über der -Tür desselben, hängende amerikanische Flagge dem Mob Respekt eingeflößt hat. Dem Schaden steht keinerlei Versicherung gegenüber, da das Ge vauae n,r seucriMer genauen vur. de. Ilil Zeiten und dritten Stock- werk hatte die ziigcllLse enge eben so schlimm gehaust, wie,ün ersten. Die Gerichtszimmer, die Räumlich leiten' dcö Sheriffs und die Privat office des Richters Wakely find aus gebrannt. Jahre mögen vergehen, ehe Toku mente, die durch daö Feuer bernich tet worden sind, wieder ersetzt werden können; eine kolossale Arbeit ist da mit verbunden. Die Countykominissäre berieten ge stern die Wiederherstellung des Ge bäudes; Architekt Latenser,-der die Pläne sür das Gerichtsgebäude an gefertigt hat, wurde zu der Konfe rmz herbeigezognu . . Die Office des Countyschatzmei sters befindet sich vorläufig in dem Sitzungszimmer der Countykommif färe. Wie der Countyschatzmeister sagt, werden in diesem Jahre keine Steucrvcrkäufe" abgehalten werden, denn die bereits angefertigte Liste ist zerstört worden. Die , County. sterblicher für 1918 und die Stadt steuerbücher für 1918 und 1919 find verbrannt; desgleichen alle Bücher, in welchen Spezialstcuern eingetra gen werden, sind , vernichtet. Die Autolizinzbüchcr sind in Rauch auf gcgangcm Die hauptsächlichsten Do kumente aber befindcil sich im Ge wölbe in Sicherheit. ) Die Wahlliste für die Wahl am 1. November ist vernichtet. J,t der Office des Grundbuchregistrars Pearce ist ein Schaden von $50,000 verursacht worden. Herbert Stübendorf, der die Hei ratöscheinc auszustellen hat, hatte sich gestern in den Ruinen seiner Osfice eingerichtet und war da, um Ge schaste" zu tun. Ein Pärchen, Ralph R. Hamcl und Lillian Scott, bahnte sich einen Weg durch die Trümmer und erwirkte einen Heiratserlaubnis schein. ! ' Spczialsihnng.dcr Legislatur. Sophus Neble, Vorsitzender der Countykommissäre, wird den Gou verneur ersuchen, eine Spezialsitzung der Legislatur einzuberufen, um Douglas County zu gestatten, Bonds im Betrage von $1,000,000 in et. lassen, um aus dem Erlös derselben das Courthaus wieder in Stand zu fetzen. : Augrbllcher Pluuderer . verhaftet. Frank Johnson, der angibt, aus Des Moincs zu stamnien, wurde ver haftet; an seiner Person fand mon Goldsachen und Schmuckgegenstände im Werte ton $450, welche auS ei nem Laden, der Sonntag nacht ge plündert wurde, gestohlen waren. Sutton in Council Bluffs. Der Geheimpolizist Sutton wird nicht vernnßt; er befindet sich in Co. Bluffs. Da im Verlaufe des Tu mults Drohungen gegen Sutton ausgestoßen wurden, hielten es Sut tons Vorgesetzte sür ratsam, ihn aus der Stadt zu entfernen.' Nefselexplosion auf einem tt. S. Zerstörer Key Wrst, Fla., 30. Sept. Schleppöcmpser trafen hier gestern mit den: U. S. Zerstörer Gxecn" ein. nachdcnr derselbe durch eine Kesselcxplcsion am Sonntag teil weise aktionsunfähig geittacht wur de. Durch die Explosion wurde der Heizer I. I. Quinn, von Philadcl. phia, sofort getötet, während zivci weitere Mitglieder der Besatzung lebensgefährlich ' verbrüht wurden. Andere erlitten leichtere Vcrletzun gen. Der Zerstörer befand 'sich von Honduras auf dem Wege hierher, als sich die Explosion ain Sonntag mittags, nur etwa 40 Meilen von hier entfernt, ereignete. Zwei Farbige in Zllabama gelyncht Montgomcry. Ala., 80. Sept. Etwa 25 maskierte Männer zwan gen etwa, fünf Meilen von hier drei Deputv.Thcriffs, ' ihnen zwei Neger auszuliefern, die ein CittlichkeitSat tentat an einer weißen Frau verübt hatten. Tie verinnniinten Männer zivangen die Beamten, ihnen die Waffen auszuliefern, brachten die Häftlinge hierauf nach , einem Ge hölz und erschossen dieselben. Die beiden Farbigen, von denen einer erst kürzlich auS dem Hecresvcrband entlassen wurde, sollten nach, dem Ttaatsgcfängnis in Wctunrpka , qe bracht werden, als die Rächer oas Auto, in dem sie dorthin transpor ticrt werden sollten, anhielten und deren Auslieferung verlangten. Für Jzwa Schauer und wärmer beute abend. MitNwch meist beivölkt und nwruT. - Beruft Euch li Einkäufen auf diese Zcituna s Interessantes aus Ut Vunoesyauptstaot Washington, D. C., 29. Sept. (Spezial Korrespondenz.) ' Der Stahl.Strcik sieht im Vordergründe dctz Interesses mrd hat in ttrasen der Regierungöbeamten und Kon greßabgeordneten ernste Besorgnis hervorgerufen. Man verhehlt sich nicht, daß er der Ausgangspunkt ei ner schwerwiegenden ftrife im indn stricllcn Leben der' Nation werden kann und als Vorspiel des gcwalti gen Kampfes zwischen Kapital und Arbeit zu -gelten haben wird, der auch in unserem Lande zu einer Eiii schcidung drängt. . Präsident Wilson hatte durch Eiiiberufung dcrjKonfc rcnz von Kapital. Farm und Arbeit eine friedliche Löwna der Disfcrcn zcn herbeizuführen versucht, aber die stayl.Arbeitcr streikten, ehe sie zu. sammengetreten ' ist. : Ihre Eröff nung ist auf den . Oktober fcstge setzt. Vergeblich hatte der Präsident eine Hinausschiebung der Streik-Er kiärung bis zur Beendigung der Zu sammenklmft und Aussprache ange strebt; unter der Führung radikaler Heißsporne wurde die Arbeit, nieder gelegt und die teilweise Lahmlegung einer Industrie veranlaßt, ' welche gerade in der Zeit der Rekonstruktion nach den verheereiHeu Wirkungen des Weltkrieges VW jnehr wie na tionaler Bedeutung fr. Profitieren tvird davon nur daS Ausland, wcl ches sich die Gelegenheit, der ame. rikanischen Konkurrenz auf dem Ei sen und Stahlmarkte eine,: emp findlichen Schlag zU versetzen, nicht entgehen lassen wird.. Die blutigen Zusammenstöße der k ersten Streik tage zeigen deutlich den gesäluMen Charakter der Bewegung, nx7che oen industriellen Frieden des Landes in so drohender Weise gestört hat und den Beweis dafür liefert, daß wir von einer .Demokratisierung der In. dustrie noch sehr freit entfernt find. Die Unionisierung der überaus star ken ausländischen, namentlich slaioi scheu Elements in ?en Stahlwerkeii ist seit langer Zeit' angestrebt, und wiederholt der B?N'ch gemacht wor. den. durch eine straffe gewerkschaft liche Vereinigung bessere Lohn- und Arbeits-Bedingungen für dasselbe zu schaffen. Schon vor dem Kriege ist es zn Ausständen dieser Sklaven des . industriellen Großbetriebes ge. kommen, die aber nur geringe Ver. besscrungen ihrer Lage im Gefolge litten. Der Druck der öffentlichen Meinung mehr wie die mit leichter Mühe unterdrückten Arbcitcr.Revol tcn erpreßte der United Steel Cor poration", dem gewaltigsten, erbar. mungsloscstcu und gewinnrcichstcn Trust der Welt, gewisse Konzessiv, nen. Sie waren jedoch kaum gecig. nct, das Los dieser ausländischen Arbeiterklasse zu einem menschen würdigen zu machen. Bei der Debatte über den Antrag, eil Untersuchung über den Stabl. streik durch das zuständige Senats zcomitee anzuordnen, erklärte Tena tor Knor: Ich lese in den Zeitun. gen, daß in verschiedenen der große, ren, älteren und besseren Werke in der Stadt Pittsburgh und ihrer Um gebung, in welchen die Arbeiterschaft fast zu hundert Prozent aus ameri kanischen Bürgern bestellt, kein Streik erfolgt ist. Ich las ferner. daß die Hauptfchwierigkeit ,nit den Slawen und anderen Auslandern sich ergab, sür welche wir in anderb halb Jahren Blut und Gut aeoviert haben. Ich verbürge mich nicht sür die. Wahrheit dieser Angaben, aber angenommen, es wäre walir. dok die Amerikaner zur Arbeit gingen und daß die Ausländer, für welche wir so viel aetan baben und für die wir noch viel mehr tun sollen, streiken. weshalb sollten wir Die Tätliche nicht als Grundlage für eine Politik zu ermitteln suchen, welche unsere Re gierung zu verfolgen hat?" Indessen hat eine unparteiische Untersuchung seitens einiger Zeitunaen ergebe. daß die Ausländer die Arbeitöwilli. gen sind und gerne die Arbeit wie der aufnebmen wollen, wenn ibnen ein hinreichender polizeilicher Schutz zugeftchert wiro. ie sind bereits zahlreich zu den Werken zinückge kehrt, wahrend die Union-Mitglie der, die der Mehrzahl nach amerika nische Bürger find, den Streik wei terführen. Es ist die Fraae aufaeworfen worden, ob der Stahlstreik wirklich der Besserung der Lage der Arbei ter gilt oder gegen unsere Regie rungsform sich richtet. 'Es wäre fickerlich nickt zum Sckmden der Leu. te gewesen, wenn sie dem Ersuchen! oes randeiite ,n'Ige gegeben und die Aiisünnds Erklärung in vier- i (Fortsetzung auf Seite 4 ' Auch Berlin . veröffentlicht seine Geheimdokumente Werde iu drei Bänden herauggege lien. Graf Montgelas, Professor Schucklng ud Mendelsohn-Bart holdi die Kompilatoren. Doppel rolle des Königs von Montenegro. Wiener Rotbuch ein Schlag gegen die Propaganda der Monarchisten. Von Karl H. von Wiegand, Stabs Korrespondent der Universal Service." Berlin, 30. Sept. Amerikas Ab ncigung gegen die gewundenen Pfade der europäischen Geheim diplomatie und sein Entschluß, nicht zu gestatten, daß die Ver. Staaten zum Werkzeug dieser machiavellisti schen Machinationen gemacht werden, werden ohne Zweifel noch mehr ge stärkt werden, sobald weitere Ent hüllungen über die Umtriebe der europäischen Staatsmänner im Zu sammenhang mit dem großen Krieg in der nächsten. Zukunft erfolgt sein werden. . Dem neuen österreichischen Rot buch, welches die Vossische Zeitung" als das Blutbuch", bezeichnet, soll innerhalb zweier Wochen ein zweiter Band aus den Geheimdokumenten des Wiener Archivs folgen. Ein dritter Bn,d, welcher folgeil wird, soll die Dokumente bis zur Kriegs erkläning gegen Belgien enthalten. Nach dem, waS ich gesehen habe, und nach den Erklärungen des Koni pilators dieser Dokumente wird die kommende Enthüllung der Staats dokumente zeigen. ' daß die europäi schen Völker, besonders aber die der Mittelmächte,' voii einer Handvoll Männer, die in der Geheimdiploma tie tätig waren, wie Steine beim Spiel eingesetzt und geschoben wur den. . . Tie deutschen Dokumente. Parallel mit den drei Bänden auS denr österreichischen Archiv sollen auch drei Bände aus dem deutschen Akchiv erscheinen', deren Veröffentlichung ge. genwärtig von der deutschen Re gicrung vorbereitet wird. Der erste Band wird von dem Grgfey. Mont. . gelaT,.zusanimengesteÄt und. gebt f Jahrzehnte zurück, um die Ursachen des Weltkrieges klarznlcgcn., Der zweite Band wird von, Professor Schiicking. dein bekannten Pazifisten und Mitglied der deutschen Friedens. Delegation in Versailles, zusammen gestellt und soll die Zeit vom Juni bis September, 1914 decken. Der dritte Band wird von Herrn Men dclsohii'Bartholdi ausgearbeitet und deckt die Zeit bis zur italienischen unö rumcmlichcn . Kriegserklärung. Von besonderem Interesse werden dabei auch jene Dokumente seiii, welche Licht auf die Umtriebe in Europas politischem Hexenkessel, dem Balkan, werfen, indem sie die Entwicklung der Ereignisse in Sofia, Bukarest und andereil Hauptstädten und das, nas einer der österreichi schen jZon-pilatoren als die Um triebe der kleinen Spitzbuben" be zeichnete, beleuchten. llnerhörtc Lügen. Die ' schamlosen Lügen, welche durch di.: Dokumente enthüllt wer den. sind Wcr unglaublich", sagte mir Dr. Goos, der ; Wiener . ?! rchi -vor. Nicht weniger interessant sind, wie mir vou e.ndercr Seite mitgeteilt wird, die Tokunieute. welche ent büllen. wie Könia Nikolaus van Montenegro vom Wiener Ausivärti- gen Ai'it Zi1,UV0.00U erhalten hat, und Zwa: nach der Kriegserklärung gegen Serbien. . . .. Tie Rolle dcö Montenegriners. Diese Dokumente' werden, wie er klärt wird, zeigen, daß der Montene griner lange Zeit von Wien Vorpostcii gcgcz die großserbische Bewegung, welche Nikolaus gerade so sehr fürchtete, wie Wien selbst, ausgenutzt und bezahlt wurde. In einem seiner Berichte, erklärte der österreichisbe Gesandte in Montene gro. das; König Nikolaus bei einem Emv'an.i nach der Ermordung des Erzherzogs Franz in Tränen ans. gebrochen sei. Der Bericht beschrieb, wie der betagte Monarch bei einer Demonstration in den Straßen seiner Hauptstadt zugunsten Serbiens ein schritt und die Demonstranten mit seinem Stock auseinander trieb. Der Gesandte fügte indessen in seinem Bericht hinzu, daß er nicht wisse, ob die Tränen des Königs wahre Snm pathic verrieten ' oder auf die Be sorgnis daß Montenegro ' in die großserbische Bewegung hineingeris sen werdm konnte, zurückzusübren wären. . . Die Brgugc am rnmänischcn $la uigehof. Eine:, besonderen Beweis für die Unjuverlassiakeit 'mancher Berichte. Die treiffthtatiutt mGrWttamen Die cebensmittelversorgung der Großstädte ist. nahezu normal; Transportarbeiter haben sich " noch nicht filr Sympathiestreik erklart 5 Amerikas Handel mit England ist schwer bedroht' London, 30. Sept. Die Re gierung scheint in dem großen Bahn streik, der seit vier Tagen in Kraft ist, attnuhlich die Oberhand zu ge winnen. Die Omnibuskutschcr und Straßenbahner haben in ihrer heute zu früher Morgenstunde beendeten Konferenz von einer Abstimmung über den beabsichtigten Sympatie streik abgesehen, obwohl ursprünglich die Absicht bestand, heilte abend in den Ausland zu treten. Auch der angekündigte Streik der Transport arbeiter wurde verzögert. Ungeachtet des vollständigen Stillstandes der Bahnen des ganzen Landes ist es dem Nährmittelmini sterium bisher doch möglich gewesen, hinreichende Nahrungsmittel nach den verschiedenen Großstädten zu bringen, wodurch der Hauptschlag der streikenden Eisenbahner, die Be hörden d'rch Aushungerung der Be völkening zur Annahme ihrer For deruiigen zu zwingen, " erfolglos wird. Regierung sbeamte behmrpten, daß London bisher von 80 bis 100 Prozent der regulären Nährmittel zufuhren erhalten habe. Motorzüge bringen die Vikwalien nach der Stadt. Heute ist auch der erste Freimilligenzug von der Ostküste, mit Fischen beladen hier cinfletrof fen. Trotz dieser anscheinend günstigen Mitteilungen mußte die Regierung jedoch zugeben, das, man bisher be reit? gezwungen- war, die Reserve Vorräte an - Nahrungsmittel anzu greifen was den Beweis erbringt, das; die Zufuhr nicht genügend ist. ' Die Zufuhr an Fleisch und Mehl ist nahezu normal. Gemüse trafen heute hier in , de'. ' gewöhnlichen Oiiaiititatcn ein. Die Milchzufuhr ist jedoch nm etwa die Hälfte gefallen, während die Eierzufuhr, nur etwa 25 Prozent beträgt. ' Ausschreitungen der Streiker. London, 30. Sept. Hier einge troffencn Berichten zufolge versuch- die von Gesandten ihren Regierun gen geschi.?t wurden, bildet die Mel dung des deutschen Gesandten in Rumänien, des . Freiherrn von Waldhausen, welcher nach Berlin meldete, daß die rumänische Nation an der Seite der Zentralinächte in den Kneg eintreten, wnrde. Graf Czernin, der österreichische Ge sandte in Bukarest, berichtete nach Wien, deß König Carol ihn, den Grasen Czernin, mit Tränen in den Augen empfangen und erklärt habe, sein' Volk sei nicht mit ihm. lveswe gen er anch die mit Oesterreich Ungarn abgeschlossene Militärkon vention uicht einhalten könne. Czer nin fügte hinzu, der .König habe ihm den Wunsch ausgedrückt, daß er bald sterben möge, ein Wunsch, der denn auch bald nachher in Erfüllung ge gangen ist. Weil er sich hatte täu schen lassen, wurde von Walhhansen von seinem Posten in Bukarest ab berufen. Tentschc Presistimmku zum Rotbnch. Die Enthüllungen des österreichi schen RotbncheS werden in der deut schen Presse andauernd kommen tiert. Der Vorwärts" überschreibt seine Besprechung mit den Worten: Königliche Idioten." Die deutschen Zeitungen betonen im allgemeinen, daß die Enthiillun gen die aktive Schuld der deutschen Regierung inbezug auf die Herbei sühruiig des Weltkrieges geringer er scheinen lassen, verurteilen aber durchweg die verbrecherische Sorg Iosigkeit und Unwissenheit" des Ex Kaisers mid die Stupidität des früheren Reichskanzlers von Beth mann Hollweg. Diese Faktoren, so wird erklärt, machten das deutsche Volk zum Opfer der verbrecherischen Politik Wiens. Im allgemeinen zeigt sich die deutsche Presse wenig geneigt, aus den Enthüllungen eine Entschuld! gung für das alte Regime heraus zulefen. dem vorgeworfm wird, daß es sich, von Wien ins Schlepptau nehmen ließ. Es kann als sicher gc meldet werden, daß die Wiener Ent niillnngen nickt dazu dienen werden, den Weg für die Wicderanfrichtliiig der Monarchie zu ebnen. ten streikende Eisenbahlier , zwel Züge, die zwischen London und Brighton lausen, zum Entgleisen zu bringen, indem sie große Felsblöcke: auf die Geleise wälzten. Militär Patrouillen bewachen gegenwärtig die ganze Linie. Zwei crndexe Züge in Schottland wurden von , Streif ent angehalten. Eine hier eingetroffene Nachricht, derzufolge etwa 75 Pro zent der Heizer und Maschinisten der London . & ' Brighton Bahn heute wieder zur , Arbeit zurückkehrten, wnrde von der Bahnleitung demeu tiert. , Washington, 30. Sept. Sollten sich die Transportarbeiter Großbri tamliens' sür eineil Sympathiestreik erklären, daim erwartet man hier, daß mit .Ausnahme einer geringen Zufuhr ans den Ver. Staaten, das Jmportwesen in England vollständig zum Stillstand gelangt. Gegenwär tig werden amerikanische Erzengnisse im Werte von etwa $300,000,000 monatlich nach England exportiert, . mehr wie je zuvor in der Geschichte der l Handelsbeziehungen zwischen oieien veioen auoern. Die Fabrikanten Amerikas, die Landwirte, Baumwollpslanzer, Groß Händler und Exporteure würden durch, einen derartigen Schritt der englischen Transportarbeiter beson. ders schwer betroffen werden, da da durch dem Zufluß von Gold nach den Taschen der Amerikaner, der sich seit dem 1. Januar, als der Kriegs erPort zu Ende ging, aus England ergoß,, plötzlich zum . Abschluß käme. Andererseits wird, wieder bchgup . tet, daß die" Schließung" der engli schen Märkte . hierzulande insofern günstige Resultate zeitigen würde, da dadurch . eine Erinäßigung der hohen Kosten des Lebensunterhaltes in Ausficht gestellt ist. ' Ein Großteil der Ausfuhr nach England fetzt sich aus Farmproduk ten zusamnren. Berechnungen der Bundes-Handelsbehörde zufolge er hält England gegenwärtig monatlich Weizen im Werte von $13,000,000; Weizenmehl,. $20.000,000; Mais. $500.000 und Eier. $700,000. An Fleischprodukten bezieht England von den Ver. Staaten monatlich sür $37,000,000 . Schweinefleisch; Rind, fleisch in Büchsen, nahezu $600,000; Schinken und Schulter, $25,000,. 000;. kondcirsierte Milch, für nahezu $9.000,000 und Schmalz für $14,. 000,000. '. .. Außerdem wurden dem amerikani schen Baumivöllpf langer monatlich etwa $51,000,009 für sein Produkt entgehen.während der südliche Tabak Pflanzer im gleichen Zeitraum $11, 900,000 für Tabakblätter einbüßen würde. Unter andere Handelsartikeln, deren Export nach England durch ei nen Ausstand der britischen Trans Portarbeiter verhindert werden wür de., befindet sich Zucker in: Werte von beinahe $9.000.000 Per Monat; ver sckiedene Oele für $7,500,000; Le derwaren für $11.000,000; konser. vierte Früchte, Stahlwaren. Wirkwa ren, Büchsensalmon und zahllose an dere Artikel. . 'Neueste,? Berichten zufolge hat die Bundes.Schifsahrtsbehörde die Ab fahrt aller Dampfer nach Häfen in England, Irland und Schottland kanzellierr. , '. : ii 'tr . ; !. -:r- ' Bankier gesteht : Veruntreuung ein Pittslmrgy, Pa., 80. Sept. I. S.' Schwach, der frühere Kassierer der Park Bank von hier, bekannte sich im. Kriminal-Gcricht der Unter schlagun!l und des MeineidS schul, dig. Er gestand, die Bank um $300.000 betrogen zu haben. Wetterbericht Für Omaha und Umgegend -Bewölkt und wärmer beute abend und M'.tlwoch. ' Für Nraska-Tcilweise bewölkt heute abend und Mittwoch. Wärmer heute end und im östlichen Tci am Mittwoch . 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