Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, September 29, 1919, Page 2, Image 2

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    Seite 2-TägMo Omaha Tribüne-Monma, Den 29. September 1O1O,
Tägliche Gmaha Trlbüne
TRIBUNE PUBLISHING CO.
3207-1309 Uitmtti l.
TUphum
Dr llotnpt, I, Brauch
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Preis dcS Tageblatts: Durch den Träger, per Woche 12 Genf?;
lurch die Post, bei Vorausbezahlung, per Jahr $6.00; sechs Monate $3.00;
rrci Monate 51.50.
Entere! t iccond-claso matter llarch 14, 1912, at Üio postoffic of
Omaha, Ncbraska, ander the Act of Confrcs, llarch 3, 1879.
Omaha, Neb., Montag,
OmaHas Schmach
Der schlummernde Mobgeist ist Tonntag wieder einmal erwacht und
liat blutige Orgien gefeiert. Die Untat eines Neger? hatte zur Folge,
das; der Siassenhatz seinen Tribut derlangte nd Mcnschenblut als Tüha
opfer forderte. Ter blutige und unselige Vorfall wirft einen tiefen Cchat
tcn auf unsere Temokratie uud die Ohnmacht der städtischen Verwaltung.
Wie ein Tiger, der Menfcheublut geleckt, stürzt sich der wütcude Menschrn
Hansen auf da stolze Grrichtsgebaude, dringt in das Gefängnis, holt mit
Hilfe der Insasse deu farbigen Gefangenen, das Opfer der Wut, her
aus nd hängt ihn am nächsten Piahl auf. Um ja sicher zu gehen, dafz
die Vestie tot ist, wird derselbe och verbrannt. Als Begleiterscheinung
flammte daS imposante Gcrichtsgcbaudc in heller ZfenerSglut auf. Tie
Stadtbcamten spielen Versteck, die Polizei ist unfähig nd die Counthbe
amtcn glauzeu durch ihre Abwesenheit. ,
Soweit die Geschichte Omaha? un? Aufschlug gibt, ist dies der dritte
Lhnchmord, der innerhalb dem Weichbild der Stadt deriibt wurde. Ganz
abgesehen da den Toten uud Verwundeten, die dem Ansbruch der Leiden
fchaft zum Opfer fielen,' mit dem Brand des Gerichtsgebändcs und den
Einbrüche in die verschiedeum Waffcnhandlnngcn bleibt der Lynchmord
als ei schwarzer Fleck an dem Namen Omaha? haften. Doch ist es als
vergeblich zu betrachten, wenn man de Stab über die ungeheuerliche Tat
Zerbricht, eine Kritik des Geschehenen bessert' die Sachlage icht. Tie
Gründe für solche unentschuldbaren Nnsschreitungcu liegen in der Erziehung
nd dem Bolkscharaktcr dcrborgen. Tcr Krieg hat einen wesentlichen An
teil an der Wcrrohuug des Volkes gehabt? möge der verzögerte Frieden
bald wieder in seine Rechte treten, und sciuen erzieherischen Einfluß gcl
tend machen und die Menschheit ans, der Nacht zum Licht führen.
Die Schuld am Kriege
Tie österreichische Regienmg hat kürzlich ein Rotbuch hcrmisgc'Jcbcn,
In welchem klar dargelegt und betviesm wird, daß Deutschland in 1914 ehr
lich und ernstlich den Ausbruch des Weltkrieges zu verhindern suchte und daß
nur der damalige österreichische Auslandminister. Gkaf von Verchtold, durch
seine nnterhändigen Taktiken und politischen Betrügereien die ganze Schuld
dcS AusbruchcZ des vernichtendsten aller Kriege trage. Deutschland wurde
durch die Niedertracht und Falschheit feines Bundesgenossen in den blutigen
Krieg verwickelt, trotzdem es ehrlich und ernsthaft ihn zu vermeiden suchte.
Wird man hier in Ameka nach diesem Bekenntnisse der österreichischen Ne
gimmg Teutschland Gerechtigkeit widerfahren lassen? Vielleicht. - Aber es
tzivt so viele Leute, die nur das lesen, was ihnen von ihren Leiborganen n
boten wird und diese sind noch immer auf Vorurteil und TeutschenhaK ein.
.'stellt und uiüerschlageit ihren Lesern, was diese wissen sollten, um in
telligente, vorurteilsfreie, wohlmeinende und gerecht urteilende Amerikaner
yt sein. .? .
New Substitnt für Bier und wein
In Kaffre und Zucker wird eine große Verbrauche-zunahme in unserem
Lande berichtet. Das ist wohl der Prohibition zuzuschreiben. Da die Stet
scheu nervenanregellde Getränke nicht entbehren können, greifen sie zu sol
chen, die erlaubt sind. Die ProhibitiMistcn werden darin einen Triumph
erblicken und auch ein? Rechtfertigung, da nach ihrer Ansicht Kaffee und
Tee harmlos sind und, wie sie behaupten, ebcnsö befriedigen, wie Bier und
Wein. Tarin sind sie aber im Irrtum und wir glauben auch, daß ihnen das
l'Äannt ist, nur unterdrücken sie ihrer Gewohnheit gemäß die Wahrheit,
lim übertriebener Verbrauch von Kaffee und Tee. ist ebenso schädlich, wie ein
iibcrtricbener Verbrauch von starken alkoholischen Getränken und sogar noch
gefährlicher, weil die Wirkungen sich erst äußern, uachdein großer Schaden
angerichtet worden ist. Ein starker Verbrauch von Kaffee erzeugt Leberlei
den, von Tee Nervenleiden und von Zucker Fettsucht, Harnruhr usw.
Leichte Biers und Weine sind aber harmlos, weil, wie das wissenschaftlich
nachgewiesen ist, ihr geringer Alkoholgehalt oxydiert wird. In ökonomischer
Hinsicht ist die Prohibition ganz besonders nachteilig, da riesige Summen
Geld inö Ausland geschickt werden müssen, um diese in solch großen Massen
verbrauchten Waren zu bezahlen, wobei noch zu bemerken ist, dag die Zah
hingen in Gold erfolgen müssen, weil die betreffenden Länder sehr wenig
, amerikanische Waren kaufen. .
Nbeinlanö als Staat?
Ein eucs Projekt ist aufgetancht.
Franzosen wollen alle Sozial!
stenführcrvcrhaften.
Aus Köln wird gemeldet: Ein
neugcgründcter NheinlandbuNd for
dcrt die sofortige Errichwng eines
nach West und Ost unabhängigen
Volksstaatcs im Födcrativverband
niit den in der Bildung begriffenen
oberrheinischen Republiken auf. Als
Vorsitzender zeichnet der unabhän
gige Sozialdcmokrat Josef Smeets.
Ter Bund seh! sich, wie es heißt,
aus Mitgliedern aller Parteien zu
sanmlen. Ncbcrwiegend dürften wohl
die radikalen Arbcitermasscn und
iic Vauernvcrtretcr der Nhcini
scheu Volksstimme" dabei vertreten
sein. Von den 'Forderungen seien
'erwähnt: Aufrichtige Abwögung der
Arbeiter und Bauerninteressen, Ver
billigung der Nahrungsmittel durch
Aufnahme unmittelbarer Bezichun.
gen zwischen Arbeitern und Bauern,
civinnbeteiligung der arbeitenden
.lassen an den Unternehmungen zur
Hebung der Arbeitslust, Respek
tierung des rheinischen Eigentums
im Auslande und der rheinischen
Flagge auf dem Meere. Hebung des
rheinischen-Ecldwcrtcs. Errichtung
einer eigenen rheinischen Miliz und
entsprechende' HerabsctMnz der Be
sihksntingknte.
Der Aufruf, der sich gegen die sg.
5-alistisch maskierte preußische Mili
las, Gchmrcit. und Schieberkama
riila wendet. Zchliebt mit den Wor.
feit: ASoVJ Ihr noch weiter die
5!r:caslaüen und Bescungskosten
7urck Eure Arbeit allein tragen.
zÄlirttid drüben die Neaktton sich
Ans Eure Rechnung stärkt und m
f:et? U??r diesen Nahmen, weit
!,!k.'.7uZ hat ein itcvJ NheinIsnS noch
VAL, ). PETER, Prcildrat.
TYLEU 310.
Omaha, Nrbraska.
Üffirn 407 6th Ar.
den 29. Ceptember 1919.
höher gesteckte Ziele, internationale.
'czialc und kulturelle BerwhnungZ.
aufgaben zu erfüllen. Es soll am
brandenden Meere der Nassen, und
Klasscnleidenschaften ein Granit
block des VölkcrfriedenS werden."
Eine Verhaftung in. der Pfalz.
, In Speycr wurde der bekannte so.
zialdemokratische Parteiführer , und
tadtrat Friedrich Ober von den
Franzosen verhaftet. Die Verhaftung
erregte Burger. und Arbeiter
kreisen gtosze Erregung. Es scheint.
dafz die Franzosen ach und nach
alle Sozialistenführer verhaften wol.
lcn, um dann mit der fuhrerlosen
Arbeiterschaft um so leichteres Spiel
f s.r ... .. f r. . l
zu yaocn. suoer miro Dcicniuoigi,- an
der Propaganda durch Flugblätter
teilgenommen zu haben.
Anto fahren ineinander.
In unserer Nachbarstadt Council
Bluffs ereignete sich am Sonntag
Nachmittag an der 25. Str., und
Broadway ein Zusammenstoß M
schen zwei Automobilen, wobei glück
lichcrweise niemand verletzt wurde.
Beide Maschinen wurden schwc? be
schädigt. A. A. Peterson, 5008 Chi.
cago Str., lmktö seine $2,400 Car,
als Clyde Beam, gleichfalls von
Omaha, mit seinem Ford in diese
hineinfuhr. Beam wurde wegen
Fahrens in betrunkenem Zustande
in Saft genommen. . Cut mnger
sMann. der sich m Zeit dcS Unfal.
leS in seiner Begleitung befand.
flüchtete kurz nach dem Zusammen
stob. ., -
Lloyd Georgs spricht von einem
Vritenrcich, in dem es Armut und
Thranuei nicht flieh? geben soll. TaS
könnte , -möglich . fein Reich
fein.
Die Enthüllungen
- des öfter. Uotbuches
Stellen Gras Bcrchtold als Kriegs
urhcbc? hin? Wirkung erschütternd.
Berlin, 29. Sept. Die Enthül.
klingen des österreichischen Not
Buches sind inner noch die größte
Sensation in Teutschland", schreibt
Karl H. von Wiegand. Tie Zeitun
gen drucken noch immer ganze Spal.
ten von !?nszüaen rniZ den Wiener
Tokunienten ab. '
Im höchsten Grade charakteristisch
für die politische Lage, .den Partei
Hader und den Mangel an Einigkeit
vom eleinentiren nationalen Stand
punkte, ist die Tatsache, dass man
die Dokumente nicht unter dem Ge
fichtöwinkel deS ganzen Vaterlandes
ins Aug: fasst, sondern unter dem,
wie sich die Enthüllungen für diese
oder jene pilitische Partei gestatten
werden.
Dem nicht sophistischen Beobachter
sollte eS doch fäzeinen, das; irgend et
was, das dazu angetan ist, die Ver.
aiitwortung für die Entstehung des
grossen Krieges zu verringern, mit
Freuden und, einstimmig in Deutsch,
land begrüßt werden sollte. Doch die
deutsche Presse ist weit davon ent
fernt, einstimmig sich zu freuen, dafz
die Dunkelheit der deutschen Schiild
durch die Eröffnungen Oesterreichs
abgeschwächt wird.
Besonders die Spalten der radika.
len sozialistischen ZeiUmgen sind
scheinbar besonders erpicht auf alle'
das in den: Roten Buche" darauf
ausgeht, das ' alte Regime in ein
günstigeres Licht zu stellen Hinsicht
lich dessen Benehmens in den kriti.
schen Zeiten des Jahres 1914. Die.
ser Teil der Pre'e wird jetzt ange
klagt, dub sie unerwünschte Nach,
richten unterdrückt oder verzögert,
dasselbe Manöver, dessen sich Ins da.
hin die Bourgcoiste.Presse immer
beschuldige.
Die demokratische Vossische Zei
tung" sieht in der Veröffentlichung
ein bedauernswertes Bestreben, die
Schuld und die Verantwortuüg
BcthmannHolwegs herabzumindern
und abzuschwächen. .
Manche Zeitungen nennen Bcrch
told die treibende Kraft zum Krie.
ge" und den Kriegmachcr." Viele
stimmen zn. daß die Dokumente den
Veiveis erbr'igen, Wien, habe den
Krieg in Szene gesetzt. i
Das Tageblatt" schreibt:
Es ist' hinreichend nachgewiesen,
daß . Ocstcrreich.Ungarn's Schuld
am Kriegc materiell größer ist. als
mani bislang glaubte und daß die
Schuld Deutschlands auf diese Weise
entsprecher-d herabgemindert wird.
Die schicksalsschwere Entscheidung,
auf jedm Fall mit den Waffen in
der Hand mit Serbien abzurechnen,
selbst angesichts der Gefahr eines
europäischen Krieges, wurde nicht in
dem vermeintlichen Potsdamer
Rate gefällt, sondern zwei Tage
später von dem KaiserlichKönigli.
chcn Ministerialrat in Wien.
Doch wenn Berchtold der wirk
liche Treiber zum Kriege, damals der
deutschen Unterstützung nicht sicher
gewesen wäre, wäre dieser Entschluß
wahrscheinlich anders ausgefallen."
Das Taaeblatt,ntentrcicht aus.
drücklich die Tatsache, die nicht all
gemein bekannt ist, daß die deutsche
Regierung energisch das letzte Ange,
bot Greh s, das aus Unterhandlung
gen abzielte, unterstützt habe,, das
jedoch von Wien nicht beantwortet
wurde, sodasz eZ das Schweigen
Teutschlalds England gegenüber ins
wische Licht stellte."
Tu Tagliche Rundschau' erklärt.
das Rotbuch" lese sich wie ein
schreckliches, erschütterndes Drama,
dessen pol'tische Folge man kaum
voraussehen konnte.
wettflug über den
Uontlnent am y. GKt.
New Lork. 29. Sept. Wie der
American Flyina Club gestern be
kannt mc.chte, nimmt der Wettflug
über den Kontinent, welcher gleich
zeitig von San Fruncisco und New
f)otl beginnt, n Tonnerstag, den
9. Oktobi.?, seinen Anfang. Vom
Krieasdevartement wurden bereits
57 FlugMge für New Aork uns
23 für Kalitornien angemeioet.
Man cnvartct, daß sich eine große
Anzahl Flieger an diesem Wettflug
beteiligen werden. :
' Stad? nicht verantwortlich.
Lincoln, Ncbr., 29. Sept. Das
Staatsobergericht hat das Urteil des
Tistriktgerichtes' von TouglaZ Cöun.
tn aufrecht erhalten. Ohne irgend
welche gesetzliche Bestimmung kann
eine Stadt eis e:n Terl der Etaot
Verwaltung inen Park oder städti
schen Badeplatz haben, der wesentlich
etwas anderes ist als ein Prwatuw
ternehmen. Sie ist deshalb nicht
verantwortlich für persönlichen Ccha
den. Dies ist- die Entscheidung in
dem Fall,- wo ein gewisser Daniels
aelötct wurde, als er von einem
Svrunabrctt asprana und in dem
vier Fuß tiefen Wasser das Genick
brach. ;
Der Nlobteufel herrschte
lFortiedung von Seite .i
Volksmenge, die alle vier Straßen
und den Rasenplatz um das Eourt
hauö bis zn Erdrücken füllten,
schien in überaus arvs-.tcr Mebrlcit
blutdürstig geworden zu sein und daS
brennende Millionen Dollar ourt.
Hans war ihr eine sichtliche Augen
weide.
Pidm Minuten nach elf wurde der
schwarze Unhold ganz nackt mit ei
nein Stricke um den öals an einem.
Tclcphonpfosten gegenüber der Süd
wcstccke dcö EourthaufcS tn die Sji)e
aezoacn. Kaum baurnclte der Kor
per über den Köpfen der Zuschauer,
als hungerte, ja taufende von Cchüs.
sen krachten und ihn mit Blei durch,
löckcrten. Nach kuncr Zeit henin.
tcrgclasscn. wurde er I Block weit
an demselben Strick über die Stra
ßen geschleppt, und an der 17. und
Dodae Straße. lTüdwc tecke der
Postofficc) wurden die Uebcrreste deö
schwarzen Scheusals mis einem $oy
Haufen verbrannt.
Gefangene liefern Brown aus.
Nachdem der Mob sich Zutritt zum
vierten Stockwerk des Eourthauscs
verschafft hatte, wurde Bromn von
den Gefangenen , selbst ausgeliefert,
ehe der Sheriff dieses verhindern
konnte: mehrere Gcsangene wollten
Das ciebeswerk für
die Notleidenden
In den lebten Tagen find bei den
hiesigen Deutschen Briefe eingetrof
tcn. die das Ankommen von cimen
konischen Liebesgaben draußen be
stätigen. Die Liebe und Dankbarkeit,
die sie hervorgerufen, ließen sich in
diesen Briefen kaum ausdrücken.
Tie Empfing können die Dankes.
Worte nicht oft genug wiederholen.
ollte das Nicht zu gronercn äab:n
anspornen?
Flnanzbericht.
Vislicr v.-röttcntlick ....Slo.052.61
John Beck. Hamburg, Ja.
5.00
Kollcktiert von Pastor
H. F. Schmidt. Pavil-
lion: - ,
AuS Papillion:
Frau Earlson ....1,00 ,
Aug. Bock ...... 5.00
Wm. Neuhaus.... 5.00
Henry Bsnnann.. 5.00
Herm. Carstcns.... 5.00
Hans Bemann.... 5.00
Chas. Cchwcn, ' So.
Omaha : 2.00
Vy. Schuemann, -. Fort
Erook ......... 5.00
33.00
Zusammen: .,..$15,090.61
Gustav Haueisen.
Finanz-Tekretär.
Sckccks sind auszustellen auf Gu
stav Harleisen, Finanz Sekretär.
1423 Lcavenworth. Str., Omaha.
Neb. Schecks auf ihn ausgestellt
können von Lesern auch on die Tri
büne gesandt werden, die sie an
Herrn Haueisen übergeben wird.
r.i
-t
Hetmannssohne Liste werden
wir morgen veröffentlichen.
Hofburg nun
Funkenstation
Wie soll die Zentrale des Funken
dienstes werden.
(Wiener Arbeiterzeitung.")
Es dürfte wenig bekannt scinv daß
sich in Wien und zwar im Gebäude
Sor CSntsinr in ?mhfnnrtftcITi fiil"
VV vvtt.y viiit r ' M I v v t
ressefunkspriiche von Europa und
Amerika befindet. Sie wurde un
Mai dies.'ö Jahres über Auftrag des
. deutichösterreichiichj'n Telearadben
Konespondenzbureaus für drahtlose
Telegraph!? m. b. H. aut oas mo
dernste eingerichtet. Das Neue der
Anlage besteht darin, daß sie keiner
Antenne mehr bedarf, sondern nur
etliche Trahtmindungen, denen man
durch Verspreizung eine rechteckige
oder quadratisch? Form gegeben
hat. Dieser Nahmen kann selbst für
die Aufnahme dcr Zeichen lehr wett
entfernter Funkcnstation klein ge.
nua lein, um in einem 5'immcr
Platz zu findcn. Das Wesentliche der
Anlag? ist ober nicht allem ver may.
men, sondern auch der Hochs.
auenzverstärker". in dem die vom
Nahmen aufgefangenen Zeichen für
den telephonischen Empfang über
Haupt erst tauglich gemacht und zu
alcick mehrfach verstärkt werden,
Am 22. d. M. land eine Besichti.
gung der Anlage durch die Presse
statt Bei dieser Gelegenheit m
m'iitfMfl her Petfer dpf GmbsstilstS
stelle den Man der Gesellschaft. Wien
zur europäischen Zentrale für den
sunienteiezrapyiichen Naazrrazien.
dienst der Presse zu machen,. wozu es
infolge seiner Lage im Herzen
Europas berufen sei. In Wien soll
tcn die Funksprüche aus aller Weit
zusammenlmifen und, in eine Ein
hcitsfvrache übersetzt, an alle größere
Städte EnripaS we)tergegehcn wer.
den. Ter Bermirklickuna dirseö
Planes stehen allerdings mancherlei
j Schwierigkeiten insbesondere pol?
nicncr ;'.nnir emgegen
Sonntag nacht in Gmaha
Brown voit dem Dache de Gcbäu.
dcS herabwerfen: ein inhaftierter Ne.
ger aber riet davon ab, jagend, daß
falls der Mob Brown nicht lebend
erhalten könne, er wahrscheinlich Na
che an den Inhaftierten nehmen
würde.
Inzwischen kauerte Brown ziisam.
men mit anderen verhafteten Farbi.
gen in einer Ecke auf dem Dache;
sein Wort kam von seinen Lippen.'
aber Tode: furcht malte sich auf sei
nein Gesicht.
' Tcr durch das Feuer verursachte
Qialm wurde trnnicr dichter. Wie
Sheriff. Clark sagte, ivaren die Lyn
chee ganz plötzlich biö zu den Gcfan.
gcnen gcdr.-ngen, und noch ehe er
eine Hanb u rühren vcriiiochte, wur.
de Brown von seinen Mitgefangenen
aus bereu Mitte geitoßen begleitet
von den Worten: Da habt Ihr Eu
rcn Mann." Keiner der anderen Ge.
fangcncn wurde belästigt.
Unbegründete Gerüchte.
Es verlautete, daß sich die Farbi
gen im Negervicrtcl an der nördl.
21.. Straße, gestern Abend vewassne
ten- Untersuchunisen ergaben, daß eö
sich um ein leeres Gerücht handelte.
Jener Stadtteil ist ruhig. Nur wc
niae ??arbiae waren auf der Straße
sichtbar; etliche von ihnen sprachen
d e Hoffnung aus, daß es ocn X'tm
chern gelingen würde, des Unholds
habhaft zu werden.
Ucbcrhaupt verhielt ich öie wrvl.
ge Bevölkerung gestern Abend ru
hig. Was uns der heutige Tag
bringen wird, ist noch unbestimmt.
Polizei machtlos.
Die ganze Polizcimacht war auf.
geboten worden, um den Mob zu
zügeln. Man ging demselben nicht
forsch zu Leibe, Die Polizisten wur
den hin und her gesckzoben und etn
sehend, daß alle Ucbcrrcdungskünste
nichts nützten, lieferten sie dem Jan.
Hagel, ihre Waffen und Revolver
aus, sobald diese solches verlangte.
Jeder vor dem Courthaus Dienst
tuender Polizist war gegen 8 Uhr
abends waffenlos. Auch der Um
stand, daß der Polizist Samardick
schwer mißhandelt wurde, gab die
Polizei leine Veranlassung, energisch
vorzngchen.
Hier ist mein Revolver, ich Halle
zirEuch", soll sich ein Polizist gcäu
ßcrt haben. Ihr wisset, was wir
von der Sache denken, aber wir wur.
deir hierher beordert, und was bleibt
uns anderes ubng, als oem UZcseyt
Folge zu leisten?" '
Frl. Lobeck vom Lhnchmord derstän
dkgt.
' Fräulein Agnes Lobeck, das Opfer
des degenerierten Negers, wurde
kurz nach der Vollziehung des Lynch
aerichts von dem Vorgang bcnach.
richtigt. Sie erklärte nochmals, daß
sie überzeugt sei. daß Brown der
Schuldige war, bcmerfte aber, daß
sie über die Angelegenheit nicht wei
tcr sprechen könne da sie zu schreck,
lick sei. i'ouise Lobeck, eine Schwc-
ster der Vergewaltigten, erklärte, daß
der Neger eine Bestie war und s
solche den Tod durch Erhängen ver.
dient habe.
Biirger empfinden
die Schmach der Stadt
-
Die gesittete Bürgerschaft OmaHas
empfindet die Schmach, die unserer
sonst so friedfertigen Stadt, durch
das furchtbare Lynchgcricht angetan
wurde, auf's tiefste. Um Mitter.
nacht versammelte sich eine Anzahl
Büraer mit den . Stadibeamtcn
Ure, Zimmer 'und Ringer und es
wurde beschlossen, die Bundcsrcgie
ruiia um Truvvcn amurufen.
Serr Ward Buraeß sagte, der
Auflauf ist die größte Schmach, die
jemals über Omaha gekommen.
Aber'cs ist geschehen: zetzt heißt es,
die neue Lage zu bemesttcrn."
Aelinlick, wracken hm andere Bur
ger auZ. Heute mittag fand M'dcr
Handelskammer ' eine Versammlung
statt, m welcher, der Auflmis m
jchörssten Worten verdammt wurde.
Volizelkommißar Ringer und Po
lneicher Eberstcin haben sich bis
jetzt geweigert, ihre Ansichten über
den Vorfall zu äußern,
lrnrbkae Hfcfteti -Z
nach Counell Bluffs
Hunderte hiesige Farbige flüchte
ten aeitern abend, als sich die Kun
de von dem Angriff auf das Ge
nchtsgebaude vcrbreüete, nach ioun
eil Bluffs hinüber.
Indianer verliert Prozeß.
Lincoln. Nebr.. 29. Sept. Das
Staatsobergericht hat oen Manoa
miiKbk'seb!. um den der Indianer An
walt Hiram Ehase nachgesucht hat,
te. den ' Tiiwltrichtcr braves in
Tkurlton Eountn gewisse Gerichtsbar
hü ausüben m lassen bezüglich des
BeliktitclS von Landcrcien in der
Winncbaaa Sielervation, verweigert.
DaS Oberacrickt sagt, daß dieS zur
Gerichtsbarkeit WindeKzkrichte
gt'cre ; .
vahnstrelk-Sktuatlon
in England unverändert
London gleicht einer belagerten
Stadt? Nährmittel Ratio
. nirrnng tritt wieder in
Kraft.
London. 29. Sept. Tie britische
Regierung cttnartet. daß innerhalb
der nächsin 48 Stunden die Ent
schcidunz in dem großen Bahnstreik,
der den ganzen Verkehr lahmt, ein
treten wird. Man ist der Ansicht,
daß viele Bahnbcdienstcte, welche jetzt
etliche Tage Ferien feierten, wegen
der feindlichen Stellung des allgc
meinen Publikum, die Lust zum
Streiken rerloren haben und wieder
zur Arbeit zurückkehren werden.
Die Regierung versprach, heute
einen beschränkten Aahndienst ein
führen zu wollen. Man erwartet,
daß Heizer und Maschinisten der Ma
rine Dienst aus den Bahnen ver
sehen werden.
Große Besorgnis herrscht hier über
die Möglichkeit eines Sympathie
ktrciks der Transportarbeiter, über
welchen heute .abends abgestimmt
werden soll. ES ,!t die Möglichkeit
vorhanden, daß fisti dieselben den
ausständigen Tockarbcitern anschlic.
ßcn. ,
Die Verteilung der Nahrungsmit.
tel geht glatt vor sich. Von vielen
Kcitm lausen Angebote ur Ueber
Windung der TranSportschwierigkei
tcn ein.
London gleicht gegenwärtig einer
belagerten Stadt belagert von ci
nem Teil der eigenen' Bevölkerung.
Den Stadtbewohnern wird die gro
ße Bedeutung dieses großen Aus
standes immer klarer, da er jeden
derselben in der einen oder anderen
Weise trifft. Die Knegsbeschran.
kungen traten gestern, wieder rn
Kraft. Die, Rationierung der Nah
rungsmittel wird genau so befolgt.
wie in den Tagen, wo deutsche
Tauchboote im englischen Kanal auf
der Lauer laaeu. Am Sonntag
abend herrschte in London nahezu
vollständige Finsternis, da alle unno
,ae Beleuchtung Untersaat war. 5!oh.
'enkändler wurden behördlicherseits
verständigt, daß auch ihre Verkäufe
bezchrankt werden müßen.
Luxemburg behält
, Grozzherzogln
LurenHurg. . L9. Sept. Bei dem
,m Gronerzogtum itattgetunoenen
Plebiszit hat sich das Volk für Bei.
behaltung der Großherzogin als
Herrscherin und für einen Zöllner
band inii Frankreich entschiede,!.
Pefsonalie.
Herr Julius Festner ist letzte
Woche nach Washington gereist, um
in der dortiaen katholischen Umber
sität Philosophie zu swdieren. Herr
itner bat als ' Abiturient der
Creightott Universität in einem flei
stigen Wettkanrpf auserlesener Stu
deuten sich ein Stipendium auf d!e
ser -berühmten Universität errungen,
Alls dem Staate
Keine Lehrkräfte in den Schulen.
Arthur, Nebr,, 29. Sept. Viele
der Diftriktschulcn in diesem County
werden geschlossen bleiben müssen
weaen Manael an LehrkrästM. , Das
Lchrcrgehalt ist zwischen $ö0 und
$90. Die hlcilge Hochschule hat
mit 25 Schülern das Scincstcr er
öffnet und bofft man, daß lioch
weitere 25 'int Laufe des Moipts
eintreten weroen.
Grand Island
Grand Island. 28. Sept. Die
Sall CouutuFair. welche Dienstag
beginnt,' scheint größere Dimensionen
anzunehmen, als man erwartet yar
te. Der am Samstag Abend cinge
setzte Rcam wird dazu beitragen, die
Lust zu reinigen und die Wege in
besseren Zustand zu bringen. xe
anhaltende Trockenheit hat die Land
straßen sehr staubig gemacht. Tcr
sanfte Regen wird auch dcr frischen
Herbstsaat besonders nützlich sein.
Auf die Fmr bezugnehmend tst zu
bemerken, daß die Einträge für die
Ausstellung zahlreicher hereinkam
men, als im vergangenen Jahr. Be
rcits ist eine größere Anzahl Pferde
am Platz, als in früheren. Jahren.
Für MUtwoch. Donnerstag und
Freitag abend ist großes Feuerwerk
angesetzt. Zwischen den Pseroercr..
nen werden BicNcls Wettfahrten
stattfinden und auf der Schaubühne
dem Grandstand gegenüber nuro un
ter der Leitung der A. M. C. ll..
PrciZringen zur Aufführung kom
men. Neben den AuLstellungsgcbäu.
den, Preisrennen. Wettfahrten und
Ringen wird die Capital ' City
Amüsement Company für hinreichen,
de Unterhaltung sorgen. Eine be.
sonders große Ausstellung von Au.
tu nd TractorS ist anaemeldct.
(V.nt d W-wfS rirr iKTTftTt.l
V7(l, -W. -v, " p -
. V
QiCrtT VVC illlU ll . UV 1,11., I.llil
Ver Kritische Tag im
Stahlarvehter-Strelk
AuZständige, sowie auch Arbeitsgeber
' berichten übe? bedentende Er
folge.
Pittsburgh. Pa.. 29. Sept.
ctrkirnde Stahlarbeiter mnd auch
deren früheren ArbeitcgcberS .sehen
der -uvciten Streilkvoche mu ve on
dcrZ rcgcm Interesse entgegen, da
beide Parteien überzeugt sind, daß
dieselbe den kritischen Zeitpunkt in
diesem Ausstand enthält und daß ir
gcnd eine Entscheidung im Laufe
der Woche fallen wird.
frühzeitige Berichte aus oen
Stahlwerken melden, daß sich die
Zahl der Arbeitenden andauernd
verarök.'rt.- Streikführer dagegen
sind hoffnungsvoll und behaupten.
daß sich ihre wirkliche Starre mir
dem Auöitand der Angestellten von
Jones K Laughlin uiid den Bethle
Kem Stahlwerken, der heute, m
Krast tritt, zeigen wird.
JoneS & Laughlin behaupten ic
dock, dan kick alle ihre Angestellten
zur Arbeit gemeldet hätten und daß
der Stre:k aus sie keinen üimum
hätte. Auch die Carnegie Stahlwerke
Ffpntfrfen eine Besserung der Lage.
Mehrere Hundert von deren, sremd
geborenen Arbeiter sind wieder tn
die Werkstätten zurückgekehrt.
Die West Penn Stah Gesellschaft
meldet, daß sich 300 ihrer Angestcll.
ten verbuchtet baben. wieder zur
Arbeit zurückzukehren. Jene, die aus.
ständig bleiben, verlieren ihre An
stellung. Die Ordnung wird in allen
Distrikten ausrecht erhalten
Lassen Strcikbcfchl unbeachtet.
Steelton.' Pa.. 29. Sept. Obwohl
der am Samstag von dem Sekretär
uud Schatzmeister. Foster, von dcr
Bereinigung dcr organisierten
Stalilarbciter. erlassene Streikbesehl
heute um L Uhr morgens in Kraft
trat, fanden sich doch die Mehrzahl
dcr Angestellten zur Arbeit ein.
Allcntown, 'Pa., 29. Sept. Von
dcr hiesigen Polizeibehörde wird die
Zahl der Ausständigen in den Ae.
trieben der Bethlehem Stahlwerke
ans etwa 15 Prozent, geschätzt. Die
Ordnung wird aufrecht erhalten.
AuS Svarrow Point kommt die
Nachricht, daß sich die Arbeiter der
dortigen Bethlehem Anlagen heute
vollzählig zur Arbeit meldeten. Nur
wenige scheinen strciklustig zu sein.
Die . Angestellten jener Werke arbei
tctcn in letzter Zeit wegen Arbeits
mangel nur etwa die halbe Zeit.
zwischen Grand Island und Central
City am Freitag nachmittag auf noch
unaufgeklärte Weise ums Leben.
Seine Eltern wohnen in Council
Blusfs, Ja.: sie haben den Leichnam
nach dort genommen.
Walter Raucrt, Clerk deö Distrikt.
Gericht?, war gezwungen sich , für
chronische Appeudicitis einer Opera
tion zu unterziehen. Man erwartet,
daß er innerhalb zehn Tagen das
Hospital vcrlancn kann. '
Tie zehnjährige Tochter Viola der
wimilrn (üsliiS. nördlich', von " St.
Liböry wohnhaft, welche letzthin, von
tt . V.' 1- .1 i..,...S.
einem cauuiec buiicii: iimii
ist ihren Wunden ehrlegen. Sie i'.
seit dem llnglück nie wieder zur 5M,
sinnung gekommen. ' i
Uns Lolumvus, Nehr.!
Columbus, Neb.. 27. Sept. -I
. i M. ...r.Ti Jl. ,V- '
Bet oem yerrlimen croiiroaic j
waren sie Straßen von .ommvu .
heute angefüllt ivic früher draußei'
an einem Jahrmarkt und doch ha
man nicht das Gefühl, daß man et,
niit Farmern und Lcndleuten zu tun
hat. sondern alles sieht ganz siadt-
mäßig" aus. Die Herrttl Farmers
sangen an, eö ihren beßeren Ha'.
tcn" nachzumachen und salls es &
Mode bringt, wird man bald,keinc
Farmer mehr m der Stadt antref.
fcn, die 'nicht einen Zylinderhut und
'j'nwni'ii Nrack traacn. TaS komkit
von den schweren Kriegszeiten her ü,
Irninitttill' nrnmitltffl 1!llfffi stllt!) 1','
IWfctiUll. tiv UfcfcM
nnrn snnh sa schwer aelitteii. das
sie nur noch in schönen Automobilen If
und gut gekleidet sich von zil Hause
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t nt v. Militvinsli. fni nn
noch ein Jeder schnell ern Stuck La, j
xit 'erhäschen sucht, sg lange selb,.
gcs noch einigermaßen zu erschwing
lichcn Preisen erhaltlich ist. Selbst
altgewordene Stadtlcute wollen noä
Farmer werden, nur fehlt vielen
dieser Städter die Kenntnis voi.
Gründend Boden und dann werdei,
die Preise für alle Farmproduktc'
auch kaum immer so aünstia stehe!'!
wie gegenwärtig und auf ein stetigeil &
steigen ocr anopreise mag wieoers ?,
ein längerer Stillstand oder sogai. -ein
Fallen der Preise kommen, daher - !
kühlen Kopf bchallen und nicht al;
leS auf eine Karte setzen und unmer ?
daran denken, Vorsicht ist die MvZ'
t der Weisheit. H )
Schade, daß man nicht früher g
wußt hat, daß ein Krieg kommt unek
daS Land im westlichen Teil unseres
Staates so plötzlich in die Höhe ge
hen würde. Wie mancher iviirs jetzt ,
i. , i. . - . n i &..a
-i-torgi, roenn tc ui) in ni jnno?
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