Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, September 22, 1919, Image 1

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PUBUSHED AND DISTWBUTED ÜNDER
PERMIT (Na. IM), AUTQORIZED BT THJt
ACT OF OCTOBEß I. 1917. ON FILE AT
THE POST OFFICE OF OMAHA, NEDR
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A. S. BURLESON, POSTMASTER-GENERAL
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35. Jahrgang.
Omaha, Ncb., Montag, den 22. Sept. 1919.
4 Seiten -Nr. 163.
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der Zlrbeitgeber und Zlrbeiter
Polizei sprengt Versanlmlung in North Clairton
Zittsburgh, Pa., 22. Sept.
l Die Kraftprobe zwischen organisierter
Arbeiterschaft und der United States
k Steel Corporation, die gewaltigste
f Industrie in den Ver. Staaten, hat
v, heute begonnen.
I' Frühe Berichte, die indessen von
) den Polizcihauptquartieren in dm
', Pittburgh Distrikten kommen, bc
& fallen, das; nur wcniae Arbeiter der
'luf forderung zum streik nachiom
..' t N! fi llsii tnrnniiÄ hirtf rS ,
AcKcesporr, Clairton) Homcstcnd,
,5Äraddock, Duqucsne und nahcgelege
i y i VT? 1 it Vniwörsnt Witfiffot-
Hllb IVfcViV-H' (UWU VJV tl
ilUil sfJUnUlU QM, AVUltUVI. MÄV;-V-
V tungcn gekommen. In McKcosport
, weigerten sich heilte früh zwischen
) 500 und 600 Leute, die Arbeit wie.
der aufzunehmen. An den Toren
' aller Anlagen versieht Staatspolizei
Wachdienst.
In Nortl) Clairton fand gestern
nachmittag wischen Streitern, die
V eine Versammlung abhielten, und der
Staatspolizei ein Zusammenstoß
statt. Die Versammlung wurde gc.
i sprengt; die Polizei inachte von ihren
Knütteln Gebrauch, und viele Perfo
Sim wurden verlebt. Etwa zehn
f'. Personen wurden verhaftet. Augen
zeugen behaupten, daß das Vorgehen
iaer Staatspolizei vollständig unbe-
A-echtiat gewesen war; heute herrscht
1 dort Nuhc. Die dortigen großen Gie
j ßcreicn waren heute um 8 Uhr mor
tv gens noch nicht geschlossen, indessen
. wird angenommen, daß dieses im
'ü Laufe des Tages der Fall sein wird,
' sollte sich die Streiklage 'weiter cnt
wickeln.
: William Z. Fostcr, Sekretär des
i Nationalkomitces der Stahlarbeiter,
I hat heute um 9 Uhr morgens eine
Erklärung abgegeben, in welcher er
$ sagt, daß 90 Prozent aller Stahlar-
beiter streiken. Es wird nicht er
wartet, daß die Beamten der Stahl
: Korporation eine Erklärung vor
J nachmittag abgeben werden. Die
Situation in den verschiedenen Stahl,
zentren wird wie folgt geschildert:
tz Pittsburgh Die Polizei meldet,
;tut wenige Leute streiken? Be.
7 bet Union behaupten, daß sich
' meisten Arbeiter im Ausstand
." -j)en.
. .' .airton, Pa. Hier, sowie in
'.lestrad, Vraddock und Duqucsne,
'ik Lage dieselbe wie in PittZ.
' zaron, Pa. Alle Anlagen ge.
,'ssen.
. ' lcvcland, O. Unionbeamte er.
'im, daß sich 19.000 Mann am
' !'i befinden und daß die Zahl bis
habend mif 25.000 anwachsen
jzungstown.O. 5,000 am
l yit; die Fabriken sind noch in
lgkeit.
ary. Ind.. Alle Arbeit ruht;
. sZahl der Strciker ist unbekannt.
hicago, Fll. Sechs aus 11 Hoch.
der Illinois Steel Company
kalt",
olict, JÄ Die meisten Arbeiter
-Ifen.
!' Darren, O. Beamte der Korpo.
m sagen, sie seien willens, mit
Strcikern zu unterhandeln.
i Inrio, O. Beide Stahlwerke sind
lBctricb.
Martins Fcrry, O. Me Werke
schlössen: 500 Arbeiter am Streik.
Korsin, O. Die meisten der hie
n 3,000 Stahlarbeiter befinden
an der Arbeit.
!Suffalo, N. F. Unionbcamte be
Htm, daß sich 20,000 Arbeiter am
eis befinden? Beamte der Korpo.
.on sagen, daß 12,000 Mann strei.
i
Ionesfen, Pa. Alle Anlagen ge
sss. 1 slslslst 9srfipir ffri?
; t; 1 ' 1 " -
Birmingham, Ala. Alle vier
Klwerke sind in Tätigkeit,
'ilwaukee, Wis. Alle Slahlar
Irr, im ganzen 1800, am Streik,
mnte der Gesellschaft behaupten,
; nur ein Fünftel der Arbeiter am
"xtf sind.
Atlanta, 0'a. Alle Angestellten
z eben bei der Arbeit; Unionbeamte
'i?n, sie haben keine Aufforderung
lten, zu streiken.
Z5tceltou. Pa. Wie Beamte der
.blwerke sage, hai'en sich bnitc
'Bi
ClUSi ttkit Sl
ä-'mvu tvvivvii v i v
iStt ef&Si tl(i4-
alle Angcstclltcn zur Arbeit einge
funden.
Whecling. W. Wa. 15,000
Mann außer Arbeit,' allo Fabriken
geschlossen. r .
Philadelphia, Pa. Unionbeamte
sagen, der Streik wird am 23. Sep
tember in den hiesigen 29 Stahlwer
ken beginnen, wenn den Arbeiterftih
rern keine Konferenz gewährt wird.
Schiffbrüchige
werden gerettet
Tampa, Fla., 22. Sept. Hier ist
gestern die Fischerschaluppe Jda mit
elf Ucbcrlcbendcn des versunkenen
britischen Dampfers Bayronto"
und einen Mann der Besatzung des
verlören gegangenen amerikanischen
Dampfer Lake Winona" eingetrof.
fen. Neunzehn andere Mitglieder
der Besatzung der Bayronto" wur
den am 16 September in Cliarle
sion, S. C.. gelandet. Der Nest der
Schiffbrüchigen dieses Schiffes wur.
de von andern Dampfern nach Ha
vanna gebracht. Der einzige Ueber,
lebende der Lake Winona". ein
Neger aus Porto Nico, wurde in
einem mit Wasser gefüllten Nct
tungsboot aufgefunden. Er hatte
seit sieben Tagen keinen Tropfen
Wasser genossen und fristete sein Le.
ben an 2?uschcln und Seegras, die
in das Boot hincingeschwcmmt wur.
den. Er berichtet, daß er gemeinsam
mit einem Italiener durch eine
Sturzwelle don Bord des Schiffes
geschleudert wurde, daß er jedoch ge.
meinsam mit seinem Schicksalsgenof.
sen in das Rettungsboot kletterte,
das gleichzeitig losgerissen wurde.
Der Italiener beging kurz vor der
Auffindung des lecken Bootes Selbst,
mord durch Ertränken. Der Neger
weiß nicht anzugeben, was den 52
Mann der Besatzung der Lake Wi
nona" passierte.
Chormaöchen sind
keine Uünstlerinnen
New Jork, 22. Sept. Die
Mitglieder der Bundes . Einwände
rungs.Behörde entschieden gestern,
daß Chormädchen nicht zu den Künst.
Icnnncn zu rechnen, sondern als
Kontrakt Arbeiterinnen anzusehen
sind, soweit diese Bezeichnung eben
auf derartige Sänger und Tänzerin
nen anwendbar ist. Es handelte sich
in diesem Falle um fünf Chormäd
chcn; vier derselben gehören der Chi
cago Opera Co.. an, die fünfte der
Metropolitan Opera Co. Sie wur.
den in Ellis Island für die Rücksen
dung festgehalten. .
Thcod. P. Shonts tot.
New Fork, 21. Sept. Theod.
P. Shonts, Präsident der Jntcr.
borough Rapid Transit Co., ist ge.
starben. -Shonts wurde am 6. Mai
1856 geboren und bctätigte sich als
Eisenbahnkontraktor. Er wurde von
Theod. Rooscvelt zum Vorsitzer der
Panamakanal Kommission ernannt,
welchen Posten er zwei Jahre lang
bekleidete. Er war auch Präsident
der Panamakanal Eisenbahn.
Entging dem Feuertod.
Gordon, Nebr., 22. Sept.
Shorty' Powell, Eigentümer ei
ner Schneiderwerkstatt?, entging mit
knapper Not dein Tode durch Per.
brennen. Feuer brach in seinem Ge
schüft aus, als er fest im Schlaf lag.
Er wurde durch den Nauch erweckt
und es gelang ihm, aus dem Iren
nenden Hause zu entkommen. Man
vermutet, daß daö Feuer durch den
überheizten Ofen entstand. Der
Schaden am Gebäude ist ein beträcht,
lichcr.
Atlantik Pionier gkstorben.
Atlantic, Ja., 22. Sept. Willi
am L.. Cocklin, einer der ältesten
Ansiedler von Atlantic, ist im Alter
von 76 Jahren im Atlantic Hospi
tal gestorben. - Er erlitt im Monat
Juli einen Sehirnschlag und der
zweite Schlag der folzte, endete ton
Leben.
lZ5Z
Ralston Bankräuber
noch nicht ergriffen
Dieselben sind in der Dunkelheit ih.
rcn Verfolgern entwichen; Cn
che wird fortgescht.
Wie wir am Santstag bereits
kurz berichteten, beraubten drei ju.
gcndlichc Banditen, die in einem
Autotazi der Service Taxi Co., 1521
Farnnm Straße, vorgefahrcn kamen,
am SaiWtag zur Mittagsstunde die
Ciiizcns State Bank in Ralston um
die Summe von $4,300, wobei sie
aber $30,000 in Geld, welche' in ei
ner Ecke ldcs Banklokals in Lein,
wandsäckcn aufgestapelt lagen, über,
sahen.
Kurz vor Mittag betraten die drei
Räuber die Bank, in welcher sich
Herr D. L. Shanahan, ein Bankan.
gestellter und Herr John Mannhal.
tcr, der Kassierer derselben befanden.
Einer der Fremden fragte Herrn
Äl,annhaltcr, ob er einen Scheck ein.
wechseln könnte, was dieser bejahte.
Tcr Fremdling griff hierauf in die
Tasche und zog einen aiitomatifchen
Revolver, den, er Herrn Mannhalter
ins Gesicht hielt, und ihii in höfli.
chcn Worten ersuchte, die Hände hoch
zu halten. Herr Shanahan wilrde
aufgefordert, ein gleiches zu tun.
Beide kamen dem Bekebl nock. Ein
anderer Bandit ging hierauf um den
Schalter herum und hielt die beiden
Bankbcaintcn ebenfalls niit einem
Schießeisen in Schach, während der
dritte alles vorhaiidenc Geld aufraff,
te. Hierauf wurde Herr Mannk,s.
tcr unter Todesdrohung gezwungen,
Sa sZ;j.n-t.:i3L.-:rt... r"
vu-j oiu.jiiijuijjüuuuiui: zu offnen,
'aus dem der eine Siäuber eivpn
'$4,000 Bargeld enthaltenden Sack
entnahm, dabei aber verschiedene
kcmwanoiacke übersah, die int Bank
l lokal am Boden lagen und $30,.
uuo in Gold enthielten.
Hierauf trat, ein Angestellter der
Crown Rubber & Tire Co., Joe
Bruce, in die Bank, der den einen
Räuber mit Hallo, King" begrüßte,
nachdem er in ibm ein srlikc.
Arbeitskollegen erkannte. Auch Bruce
wuroe gezwungen, seine Hände hoch,
zuhalten. Die. Banditen sperrten
oie orei Manner m das Sicherheits
gewolbe uiid ergriffen mit dem Taxi
die Flucht. Der Lenker' desselben.
Harr Dcnson. an Smeetwand 9snf
wohnhaft, der von dem UebcrfaN
reine Aynung hatte, wurde hierauf
aufgefordert, rasch vom Tatort weg.
zufahren. Nach etwa zcbn Minu.
tcn wurde Denson gezwungen, die
Äteucrung öer Car einem der Ban
diten zu überlassen, der hierauf
mit derselben mit rasender Geschwin.
digkeit dahinsauste, bis dieselbe
schließlich etwa fünf Meilen nord.
westlich von Ashland nicderbrach,
als eines der Vorderräder borstcte.
Die Banditen beüablten bierauk hen
Chauffeur die reguläre Tcrameter
Gebühr, wünschten ihm Glück und
entfernten sich.
In der Zwischenzeit gelang es
den Eingeschlossenen, den Verschluß
des Sicherhcitsgcwölbes abzuschrau.
ben und sich selbst zu befreien, wo
rauf sie sofort Alarm gaben. Oma
ha Polizeidetektive, sowie auch die
Mannschaften des Sheriffs machten
sich in schnellen Autos sofort auf die
Suche nach den Banditen und etwa
15 Minuten nachdem die Car der
selben nicderbrach, langten auch be
reits Detektive an jener Stelle ein,
um die Verfolgung aufzunehmen.
In dem Maisfcld, welches die Bank
räuber betraten, wurde ein Reisekof.
fer gefunden, der drei Anzüge. wel
che dieselben beim Uebcrfall trugen,
enthielt. Die Banditen hatten ihre
Kleider gewechselt, um auf der
Flucht unerkannt zu bleiben. So.
fort angestellte Durchsuchunge,, deS
Feldes erwiesen sich als erfolglos.
Später kam von einer Farm in der
Nähe von Greenwood die Nachricht,'
daß drei junge Männer, die mit
Werktagskleidern angetan, auf die
aber sonst die Beschreibung der Van
diten paßte. Wasser tranken und sich
um den Weg nach Wavcrly crktin
digten. Die Verfolger begaben sich
sofort nach jenem Platz und unistell.
ten ein etwa vier Öuadratmcilcn
umfassendes Maisfcld, in dem sich
die Banditen angeblich versteckt hiel
tcn.
Inzwischen trat Dunkelheit ein
und Detektive, Sheriffs und Farmer,
die sich der Banditcnjckgd angcschlos.
sen hatten, mußten die Verfolgung
aufgeben, hielten aber das Feld um
stellt. Als am Sonntag morgens die
Suche fortgesekt wurde, waren die
Banditen verschwunden. Sheriff
Michael Clark u. der Tetckrivchcf
Tunn mußten berichten, daß es den
Bankräubern gelungen war, ihre
Flucht zu bewerkstelligen. Am Somi.
lna ochmittaas und aden!s lehrten
Gerüchte iiber öes Lx
Uaisers Auslieferung
Holland wird angeblich das Gesuch
zngkstcllt nierdkn, Wilhelm Ho
henzollrrn herzugcbrn.
' Paris, 22. Sept. Der Brüsseler
Zeitung Libre Bclgiaue" zufolge ist
der holländische Gesandte in Paris
in Kenntnis gesetzt worden, das Hol.
land binnen zwei Wochen das Gesuch
iuil Auslieferung des früheren deut
schen Kaisers an die Alliierten zugc
hcn wird.
Alncrongen, Holland! 22. Sept.
Der , ehemalige deutsche Herrscher
weigert sich immer noch, das Schwei
gen, in welchem er seit fernem hiesi
gen Eintreffen beharrte, zu brechen.
Jgnatius T. Lincoln, ein 'deutscher
Agent und vonnals Mitglied des bri
tischen Parlameiüs, ist im Interesse
der Wiederherstellung der deutschen
Monarchie tätig und versuchte, vom
Exkaiser eine positive Erklärung zu
langen. Indessen vergebens. Sei.
ner Ansicht nach scheint der EMaiser
cntchlon'en zu sein, .seinen dauernden
Aufenthalt in Holland nehmen zu
wollen; hierüber find die Monarchi.
stcn Deutschlands etwas ungehalten,
denn sie gehen von der Meinung aus,
das früher oder später die Majori
tät des deutschen Volkes die Wieder
cinsetzung einer beschränkten Monar
chie unter Führung bet Hohenzollem
herbeiführen wird. . Vor kurzem
sandte eine königstreue Berliner Zei
tung einen Spezialkorrespondentcn
nach Amcrongcn, der namens treuer
freunde des voriiialigni 5!aisers eine
Erklärung von ihm zu erlangen ver
suchte. Trotzdem der .siorrespondent
geraume Zeit aus dein Schlosse zu
Amerongcn verblieb, wurde ihm kein
Bescheid zuteil.
Einer der vielen deutschen Monar-
chisten, welcher unlängst in Holland
weilte, sagte: In Deutschland sind
die Hohenzollern immer noch sehr
populär, besonders der Ex-5ironprinz.
Möglich ist. daß der ehemalige Kaiser
nie wieder den Thron besteigen wird,
doch glauben wir in unserer Partei,
daß früher oder später wieder ein
Hohcnzoller Deutschland mit Ju
Ztimmung der All'üerten .regieren
wird; denn diese würden eine Regie
rung, von welcher sie wissen, daß sie
den Bolschewismus bekämpft, , nur
willkommen hcißm." ,
In Amerongen ist man der An
ficht, , daß sich wichtige politische Er
eignisse in Deutschland in der Ent
Wickelung befinden.
Jgnatius Lincoln ist der Ansicht,
daß sich in Deutschland das Gefühl
der Erbiüenlng gegen England noch
lange lclten wird, Amerika gegen
irtoc ist die Stimmung in Teutsch.
lo.n. VN söhnlicher.
16 Detektive und 4 Deputy.Sheriffs
von Greenwood zurück, wo sie ge
nieinschaftlich mit etwa 150, anderen
Polizeibeamten und Freiwilligen
nach den Banditen suchten.
Man ist allgemein der Anficht,
daß die Bankräuber ihre Flucht wäh
rend der Samstag nacht nach der
schiedenen Richtungen hin bemerk
stelligtey. Detektivchef Dunn hegt
nur geringe Hoffnung, dieselben jetzt
innerhalb eines Umkreises von 300
Meilen von Omaha festzunehmen.
Wahrscheinlich haben sie sich auf ver
schiedenen Wegen nach dem Westen
gewandt, uni nach etwa drei bis vier
Wochen in einer vorher vereinbarten
Stadt wieder zusammeii zu treffen
und womöglich abermals einen
Bankraub auszuführen.
Verschiedenen Polizeibernnten zu.
folge wurde den Banditen die Flucht
dadurch erleichtert, daß die Durchsu
ung des Verstecks derselben, das gro
ße Maisfeld bei Greenwood, nicht sy
stematisch vollzogen wurde, sondern
daß' die verschiedenen Truupen von
Verfolgern dasselbe ohne jeden Zu
sainmenhang mit den anderen Ab.
teilungen durchsuchten, wodurch gro
ße Lücken entstanden, die es den
Räubern ermöglichten, sich iu in Si
cherheit z bringen.
Wessis ArtMiYlillf W rtfiktn . Utnt
Vl UVUMI.'Vtti. I'IUÜV 111 VL"I
Lincoln, welcher früher in der Ar
mce als Flieger diente, beteiligte sich
mit einem Flugzeuge an der Suche
nach den Bankbanditen, doch waren
auch seine Bemühungen erfolglos.
Das Flugzeug wurde Herrn Rob
bins durch die Ncbraöka Bankers
Association, durch die Vermittlung
des Sekretärs derselben. W. B.
Hughes, von der Fremont Flying
Co., zur Verfügung gestellt.
Eine genaue Personalbeschreibung
der Banditen wurde nach allen
Hauptstädten des Landes gesandt,
um dieselben womöglich festnehmen
zu lassen. Herr X. I. Shanahan
Präsident der beraubten Bank, ist
der Ansicht, daß sich die Räul-er nach
dein Westen ae'Iilcht't habe.
Sin weiterer $1,000
Beitrag zum Hilfsfonds
Herr William Schmoller stiftet diksrn
Betrag für die notleidenden
Teutschen.
Ein zweiter Beitrag von $1000
zum HilfZsond für die Notleidende
iii Mitteleuropa, ist heute gestiftet
worden und, zwar ist es die hoch
herzige Gabe' von Herrn William
Schmoller, von der Firma Schmollcr
& Müller in Omaha. Die Hilfsge
scllschaft wird dadurch An den Stand
gesetzt, schon in dieser Woche eine
weitere Eiscnbahnwagenladung von
kondensierter Milch für die hungern,
den Kinr in Teutschland und
Oesterreich zu kaufen und nach drü
ben zu senden. Sie giebt sich der
Hoffnung bin. daß sich noch andere
Bürger init $1000 an dem edlen
Werke' beteiligen werden. Bis jetzt
sind zwei Beiträge von je $1000
und eine Zabc bin $500 eingelaufen.
Tas smd die größten bisherigen Ein.
zelbeiträge. ' .
In den letzten Tagen hat eine
Anzahl Bürger Briefe von draußeii
erhalten, die 'die schreckliche Notlage
in herzergreifender Weise schildern.
Es fehlt an allem und dabei steht
der Wintcr vor der Tür. Der Jani
mer und das Elend diesen Winter
drohen über alle Maßen groß zu
werden. Ist es da , nicht Zeit, daß
man sich allerorts im Staat zur
Linderung der Not rüstet?
Kränzchen ein Erfolg.
Das Kränzchen der Fraucnsektion
des HilfLvercins Sonntag abend im
Mustkhei'n. erfreute sich eines recht
zahlreichen Besuchs, ein Beweis, daß
man den: guten Werk wachsendes
Interesse entgegenbringt und daß
sich unser deutsches Publikum wie
der zu sammeln beginnt. Die Anwe.
senden vergnügten sich' an? Tanze
und lauschten niit Interesse - dem
prächtigen Zithervortragt des Herrn
Frank Lieberknecht, den schönen Lic.
dcrn des Männcrchor und ? dem
prächtigen Duett der Frl.' Elsa und
Frieda Rcese.
Durch las Glücksrad wurden zahl,
reiche Artikel, abgesetzt, . was dcl?
Hilfskasse ein schönes Summcherf zn.
geführt und die Veranstaltung auch
zu einein finanziellen Erfolg' ge
staltet hat. ' -
Gedenkt der Notleidenden in der
' , alten Heimat.
Im Heimatland, die armen Mütter,
Die leiden große Not.
Weil deren lieben Kinder
Schreien um's täglich Brot.
D'rum all Ihr deutschen Leute .
Hier im reichsten Land,
Greift tief in Eure Taschen
Mit Eurer milden Hand.
Ach kommt, helft Schmerzen lindern,
Die der schrecklichste Krieg gebracht;
Und sei's auch die kleinste Gabe,
Sie wird mit Liebe bedacht.
Gott wird es dann Euch belohnen
In seinem Himmelszelt,
Waö Ihr den lieben Armen
Getan in der trüben Welt.
Ihr werdet sie nicht bereue, -Die
edelmütige Tat,
Denn ein Jeder wird dort ernten,
Was , er gesäct hat.
Bcrtha Jacobowökn.
2019 Ames Ave.
. Finanzbericht.
Bisher veröffentlicht. . . .$10076.03
Walter Brandes, Omaha. . - 25.00
Ungenannt aus West Point 20.00
Sckwioller & Mueller
Piano Co 1000.00
Fred Wcnzer, West Todge
Farm 5.00
Wengcr Motor Co., Omaha 5,00
Matt. Zuckschwert, Omaba.. 2.00
rl. Julia Gurske, Outaha 2.00
A. I. Kulilinan...,
1.00
$11136.03
Gustav Haueisen,
Fiiianz.Sckretär.
Scheck sind ' auszustellen auf G
siato Haueisen, Finanz Sekretär,
1423 Leavenworth Str., Omaha,
Neb. Schccks auf ihn ausgestellt
können von Lebern auch an die Tri
büne gesandt werden, die , sie an
Herrn Haueisen übergeben wird.
Tötet seine eigenen Sohn.
Bellevue. Ja., 22. Sept.
John Grove, der in Teeds Grove
wohnt, wollte sein Auto rückwärts in
den Schuppen fahren. Der Vater
mußte nicht, daß sein zweijähriges
Söhnchen om hinteren Ende deS An
tos sich befand und von dem einen
Rad der Maschine überfahren wurde.
Das Kind war seiert tct.
Das diesivSchentlichc
Programm Wilsons
wendet sich von der paeifickiiste nach dem Osten
. und wird, auf dem Heimweg begriffen, in
neun Städten !leden halten
Johnson begeistert seine Zuhörer in Minneapolis
Los Angeles. Calif.. 22. Sept. '
Durch die geistige Ruhepause er
frischt, begann Präsident Wilson heu
te seine Reise nach Rcno. Ncvada.;
er wird im Laufe des heutigen Nach,
mittags dort eintreffen.... Bis nach
Meniphis, Tenn., wird sich seine
dicswöchcntliche. Reise erstrecken; in
neun Städten wird er Reden halten.
Präsident Wilson und Gemahlin
wohnte gestern in der hiesigen
Episcopalkirche dem Gottesdienste
bei. Die Meldung, daß er am nach,
mittag eine Autofahrt unternehmen
werde, batte eine große Menschen
menge vor das Hotel gebracht; die
selbe abcx wartete vergebens. Am
Nachmittag war der Präsident mit
schriftlichen Arbeiten beschäftigt.
Nachdem Herr Wilson heute. Nbrnd
hier seine Rede gehalten hat! reist er
sofort nach Rena ab; Dienstag
nimmt er kurzen Aufenthalt in Oa
den, .Utah, wird dort aber nicht spre
chen., Dienstag abend wird er eine,
Rede im Tabernakel zn Salt Lake
City halten und Mittwoch nachmittag
in Clievenne. Wno. Donnerstag
vormittag spricht er in Denver, ani
Nachmittag in Pueblo. Freitag vor-
mittag weilt er m Wichita. Raus.,
Freitag abend in Oklahoma Citv,
Samstag Nachmittag in Little Rock,
Ark., und Samstag Abend wird el
in Memphis, Tenn., eintreffen.
Johnson spricht in Miuneapolis.
' Minneapolis, Minn.. 22. Sept.
Samstag abend sprach Senator
Johnson in der hiesigen Arniorh vor
12.000 Personen 'zwei Stunden lang
gegen die Ratifizicrung des Vertra.
ges und gegen die Völkerliga, und
später hielt er vor 3000 Personen
eine Ansprache im benachbarten Au
ditonum.1 Mehrere Male rief er bei
Holland und Belgien
auf gespanntem x
Belgien besteht ans Revision dcs
Vertrags don 1839 auf Kosten
deutschen Gebiets.
London, 22. Sept. Eine offi
zielle Berliner Depesche unterm 20.
September besagt, daß der belgische
Gesandte im Haag und der holländi
sche Gesandte in Brüssel abberiifen
worden find. Schon verschiedene Ma
le vorher hieß es, daß die diploma
tischen Beziehungen zwischen Belgien
und Holland infolge der Forderun
gen der Belgier, den Vertrag von
1839 zu revidieren, unter welchem
Holland das südliche Ufer der Scheide
und einen Gebietsstreifc:: von Hol
landisch.Liinburg, zwischen Belgien
und Limburg gelegen, annektierte,
gespannt seien. Belgien basiert sei.
ne Forderungen darauf, daß seine
Grenzen besser geschützt werden muß
tcn und es sich von der Kontrolle
ihres Handels von Antwrpen aus
freimachen müßte, denn dieses sei
im Interesse seiner Volkswirtschaft
nötig.
Holland soll sich dafür an deutsche
Gebietssireifen, die zumeist von Hol
ländern bewohnt werden, schadlos
halten. Holland aber hat alle dies
bezüglichen Vorschläge abgelehnt.
Kardinal Mercicrs Ansicht.
Baltimore, Md., 22. Sept. Tcr
hier weilende belgische .Kardinal
Mercier sagte, er wisse wohl, daß
Meinungsverschiedenheiten zwischen
Belgien und Holland herrschten, doch
glaube er nicht, daß ein Bruch bevor,
steht.
Britische Soldaten erhalten Arbeit.
London. 22. Stt't. Dem Arbeits.
Ministerium, nachdem es mit den
Arbeiter Unionen und Arbeitgebern
ein Ucbereinkommcn getroffen hatte,
ist es möglich geworden, 80.000
entlassenen Soldaten lohnende Be
schäftiguug zil verschaffen. Viele der
Soldaten haben körperliche Bcschä
digungcn davongetragen. Das
Fraucn.Tcpartmcnt des Ministern,
ums hat große Schwierigkeit in der
Lösung der Frage der Beschäftigung
der Frauen, die in den Munitions
sabriken bscikiftigt waren, von denen
an .'Wis) Beschönigung suchen. .
feinen Zuhörern spontanen Beifall
wach. Dieses war besonders in der
it . .... fw . v r-.. t. .y. ..i .1
armori) ocr Mu. oeyaupieie,
von Wilson, daß dieser nie mit un
crbittlichen Tatfachen rechne. ..Wir
ersuchten ihn, uns im Komitee mit
den- Tatsachen vertraut zu machen,
und er ließ uns die schriftliche Ant
wort zukommen, daß er uns mit den
Tatsachen nicht vertraut machen wer
de." Hierauf schrie ein neben der
Rednertribüne stehender Zuhörer di?
Worte: Jmpcach him". Viele an
dere schnellten dann von ihren Sitzen
empor imd' schwenkten Taschentücher
und Hüte als Zeichen ihres Beifal
leS. ' ' ' : ' '
Johnson war, als er zu sprechen
begann, heiser; er hatte seine Stim
me bei seiner Rede vor dem Lincoln
Club überanstrengt. Der Arzt hat
te ihm untersagt, dort zu sprechen,
da seine- Stimme zu angegriffen
war. Johnson 'sogte, daß, als sich
der Präfioent nach Paris begab, er
mit den Wilson'schen Friedensprinzi
picn durchaus zufrieden gewesen
war; im Laufe der Zeit aber hat
ten sich diese Prinzipien als illuso
risch erwiesen; einer feiner 14 Punk
te iiach dein anderen wurden geop.
fcrt, und heute, sagte Johnson, hal
tcn wir über unsere zu Grabe ge
tragenm Hoffnungen Leichenschau.
Lasset uns Amerikaner sein und
bleiben", erklärte Johnsml. und aus
dem ganzeil 5lrempel fernbleiben.
Lasset 'es Euch gesagt sein, daß der
Bundessenat heute als ein Bollwerk
zwischen Euch und Eurer Freiheit
oaiieyi. . 7 - ";;;i.i72:
Uonig Ak-Sar-Ben
zieht diese Woche ein
Die Woche der Herbstfestlichkeite
wird ant 25. September in
Omaha eröffnet..
König Ak-Sar-Ben halt trotz des
demokratischen Zeitgeistes auch die
ses Jahr mit althergebrachte,
Pomp feinen Einzug in die Stadt
Omaha und die ihm zu Ehren statt
findenden Festlichkeiten werden wie
immer Tausende von Besuchern aus
nah und fern anziehen. Der Karni
val wird am 25. September eröff
net und befindet sich am alten Platz
in der G?gend der Capital Avenue.
Die grc'ßeir Festumzüge finden
nächste ' Woche statt und zwar die
elektrische Parade am 1.' Oktober
und die Blumenparade am Nach
mittag des 2.' Oktober. Am Abend
des 3. Oktober wird dann der pom
pöse. Krönungsball abgehalten, der
an Glanz alles früher Gebotene
übertreffen soll. Das Publikum aus
nah und fern ist deshalb zum Be
suche der Metropole Omaha in die
ser und nächster Woche ganz beson
der? eingeladen. Die Stadt wird ihr
herrlichstes Festgewand anlegen.
Knappes Entkommen dom Tod.
Stanton, -Nebr., 22. Sept.
Carl Lindiler fuhr in Gesellschaft
von Kurt Hartinann, Martha Hart
mann, einem Bruder und Lindners
Gattin und ein Sohn von John
Schierlich in einem Automobil, und
als sie die Nordwestern Bahn kreu
zen wollten,' wurde die Maschine von
dem Zug der Nordwestern Bahn an
gefahren, Es ist als ein Glück zir
bezeichnen, daß niemand von den In.
sasfen der Car getötet wurde. 5wrt
Hartinann sprang aus der Car und
entkam unverletzt, die anderen, wel
che im Automobil sitzen blieben, wur
den mehr oder weniger schwer ver
letzt. Lindner und Frl. Hartmann
erlitten die schwersten innerlichen
Erschütterungen.
Wetterbericht
Für Omaha und Umgebung :schön
hmte abend und . Dienstag. Wär
mer Dienstag.
Für Nebrabka: schön heute abend'
und Dienstag, warmer Dienstag int
nordwestlichen Teil heute abend.
Für Iowa: . schön heute abend und'
Dienstag. Keine Aendenmg in der
Temperatur.