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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Sept. 13, 1919)
,Jrtsi-'jä-feäÄiism''" Ireieinßalö Iaßre rujsljlher Kriegsgesangenjchasi. von przemysl nach Sibirien. Unsägliche Leiden der österreichischen Uriegsgefangenen. Die Flucht aus Rußland. Lin' Hilferuf zur Ve. ' ' freiung der gefangenen Deutsch'Völnnen. Lieblicher Ssmmersonnenscheln lag ü;r den harzduftenden Wälder und i i'.Düüin.jenben Fluren des Böhmerlan, , hs. Gruppenweise standen die Mc sitsen in aiifzeregien Gesprächen und be ixrzT'n die Taaeseremnisse. Es wor der 2. Juli des Jahres 1914. Da durcheilten Automobile die Gassen und Straße, ffia gab es? Bald keuch seien von allen Ecken und Enden große Plakate, die sofortige Moöittsierung der, kündend, da die Kriegserklärung an Ser, bien erfolgt wak. Rasch ordnete ich alleS im Amte und nun galt t Abschied zu nehmen. Ab schied zu nehmen, vielleicht auf immer. doch keine Minute durste esaumt wcv den. da! Vaterland war in Gefahr. Im Garten deS CchulhaufeS stand eine blasse Frau tttit dem kleine neunjährigen Tochterlein Rosen brechend und sie dem scheidenden Gatte zum Abschied i chend. Innige, lange, heiße Küsst und dann rollte der Wagen langsam dahin. So fuhr ich zum Bahnhof, oft und oft zurückblickend, wo am Gartenzaune leh nend die Gattin mit müder Hand die letzten AbschiedZgrüße zuwinkte, wäh rend das Töchterlein weinend ihr Haupt - im Schoße der Mutter barg. Nach einigen Tagen bereits fuhr ich mit meinem Regiment? durch die gefeg neten, in liberreicher Ernte strotzenden Flure des geliebten Böhmerlandes und weitet dann, ohn Aufenthalt durch Mähren, Schlesien und Galizien. Bald war die LandeZgrenze. bei Lemberg er reicht, ton soeben die Armee des Generals Auffenberg durch, eine zehnfache Ueber macht der Russen nach heißem Kampfe zertrümmert worden. Mein Regiment hatte dort die Aufgabe, den Rückz-g lin serer Truppen zu decken, doch auch wir wurden in wochenlang dauernden KZmp fett Schritt um Schritt zurückgedrängt. Wie heiß die Kämpfe wäre, mag kohl eigen, wenn ich erwähne, daß in der Schlacht bei Grodeck mein Regiment den dritten Teil seiner brave , Mannschaft verlor. Ende September war dir Front der Oesterreich von dem übermächtigen Feinde bis an den Sansluß zurückge drängt. Mein Regiment wurde hier den Lesahongstruppen der Festung Przemysl zugeteilt, die wir heldenmütig bis 22. März 191? verteidigten, verteidigte 61 da letzte Stückchen Brot aufgezehrt, alle krank und siech war. so daß täglich hun derte an .Erschöpfung" starben, wie die Äotenzet'el so scbön sagten, lfm nicht ; zugeben, daß die Armen verhungert wären. Ich will hier nicht die Verteidi. Zungskämpfe, die zahllosen Ausfallge i fechte schildern, fonder nur einiges aus Ztten in der vom russischen Weer w häuften Feste schildern. ... 3;3 Weihnachten 1914 war daS Leben noch erträglich gewesen. In dieser Zeit waren olle Fleischoorräte ausgebraucht und eS gab nur noch täglich einmal 250 Gramm Pferdefleisch. Die Broiratio nen wurde immer kleiner, ja eS wurde Baumrinde und Knochenmehl hineinge backen, um die Mehlvorräte auszudeh nen. Der Hunger hielt seinen Einzug- und bereits Ende Januar waren die Spitäler von Unterernährten überfüllt. To waS konnten dje Aerzte tun? Wie groß mag der Hunger gewesen fein, wenn ich hier erwähne, daß Hunderte von den russischen Kugeln getrofft dahinsanken, wenn sie auf de vor. dem Drahtverhau kiesende Kariofftlfeldern die Kartof. fei auI dem Schnee gruben, m de Hunger zn bannen. ' Und doch ertrug die BesatzungZmann f&ft alles, bis Mitte des JahreS 1313 Je Brotvorräte aufgebraucht waren. Noch einmal wurden am 2L März alle Kräfte angespannt und ein Durchbruch versucht, um die KarpathenArmee zu erreichen, die euZ Ungar her verfugte, sich mit unS zu bereinigen. Doch auch dieser Versuch scheiterte und nicht zuletzt ' au dem Grunde, weil die Russen durch einen niederträchtigen Verrat KennwiS von dem geplanten Durchbrüche erhie! ten und rechtzeitig die BelagerungS-Ar mee verstärkt hatten. Vom frühen Mor. " ge bis zum spaten Abend kämpften un fen Truppen an der Durchbruchsftelle mit der größten Heldenkx'fjigkeit. doch Hunderte russischer Maschinengewehre sandte Tod und Verderben w die Rei hen der Oesterreich; am Abend bedeck, en zanzigtausend Leiche daS Schlacht feld, und der Rest der Truppen zog sich i die Festung zurück und wehrte in der Nacht noch einen Sturm der Russe auf die FestungZwarte ab. D kam der Marge deS 22. März. Tlutigrot ging die Sonne im serneu Osten aus. Und nun ging unter dump fern Donner ein Werk nach dem ander in die Luft, nachdem schon vorher die sämtliche Geschütze unbrauchbar ge, macht worden waren. Um 7 Uhr mor. g.-r.i war daS Werk der Zerstörung be endet. Die Mannschaften wurde nach viegimentern geordnet, alles liöerflüfsig lis'Tferia! derbrannt nd als letzte Kam rnanbn erscholl:. Die Gewehre zerschla ?, :!" Ta standen in Auge Aller Tra re und jedem zitierte die bange Frage c;f den bleichen Lippen: WaS nun?" Tie 'eifien yah-ien gingen hoch, tat 7i'i;c der Feste, feit allen Stürmen . : "l..V::n getrctzt, in deren Munde die ging, der Teufel habe die Festung "r:.i, war bestellt. In endlos? Rei ! laen nun die Sieger eingezogen, n d.i TrZ?mezhsufen .mit 100,000 , " i frontet, siecher Mensche z tibet i ; : n, die sie nach Sibirien und Tut n in die Verbnunz schleppten. 3 an die Landgrenze mußte i:f '." ' "l cfl Tag und acht Marsch. .' - r hatte ti S',t Schuh a den :- und fcsl Cchnasse dranz t JxZ. v.v. Ei Za5b:eISdkt lrsrd - t i i:schHieSe angefeuert, seine KK : z Sfit jufmstf?f3r9fftft lli ez ZU ammcnlrach und In irgend einem Straßengraben wie ein Hund verendete. Tausend Tranen erfüllte Augen habe ich in den Straße voa Lemberg gesehen, denn die Bevölkerung ahnte ja unser Schicksal, da sie die Kosakenhenschaft U keitS monatelang genossen. Am besten wird sie wohl illustriert, wenn ich er wähne, daß eine vornehme Dame dafür, daß sie einem Gefangenen ia Stück Brot reichte, von einem Kosaken einen Peitschenhieb mitten über das Gesicht er hielt,- daß sie sofort ohnmächtig zusam menbrach. Täglich einmal erhielten wir eine, Fleischfuppe, Hirsebrei und ein Stück Brot. I" Lemberg endlich gönnte man uns eine Nacht Ruhe im Staate gefängnis. Nie werde ich den grauen hafte Anblick dieser Höfe und Gänge deS Gebäude! vergessen, die mit Wen schenkst angefüllt waren, so daß wir buchstäblich bis zu den Knöchel darin wateten. ' , Endlich war die LandeZgrenze erreicht lind es erfolgte die Einwnggonierung in Sokal. Fünfzig Mann in einem Lieh wagen untergebracht, oft erst jeden zwei ten Tag eine dürftige Mahlzeit erhal tend, brachten wir vier Woch.-n zu, ehe wir unsek Ziel, Taschkent in Turkestan, erreichten, von wo auö die Abschiebung in daS Lager Kasalinsk In der Nähe deZ Aralsees, 10 Km. entfernt vom Syr Darja, erfolgte. Hier setzte man nnZ mitten in eine weite, einförmige Steppe und verur teilte uns, .vom frühe Morgen bis zum späten Abend, Ziegel zum Bau für Ba tacken zu formen. Zur Arbeit angetrie den wurden wir, indem die Russen ns fagtur, die Baracken werden aufgestellt für eure Kameraden, die auf Erntear Seit sind und den Winter hier mit euch derbringen sollen. . So wurde denn bei knapper Kost von 3 Uhr morgens bis 9 Uhr abends, wit kurzer Mittagspause, unter den sengenden Strahlen der olü henden Sonni Asiens bis Ende Novem der fleißig geschak i,, ohne emc Kopc ke für die geleistete Arbeit zu erhalten. Beim geringsten Vergehen wird man der raffiniert auZgedachten Strafen gewär iig. Ist eS Nicht himmelschreiend, wenn man einen Menschen verurteilt, unter jedem Ar eine Sie! haltend, bei glühendem Sonnenbrande von 40 Grad Celsius und mehr auf dem Bahndamm zu stehen, bis er vom Sonnenschein ge troffen zusammenbricht Z Ist es da ein Mundet, wenn eS zu Aufllaudea kam? Doch alles half nichts. Es wurde sogar n die wehrlose Menge schössen und zwei brave Kameraden sanken, getroffen von den Kugeln der BewachunzSmann schaft. blutüberströmt nieder. Sie fit geit, rom Wüstensand bedeckt, in Asiens ferner Erde. Eine Erlösung bedeuieie es für mich, ölZ ich mit 150 Mann zum Syr'Tarsa gesandt wurde, BewässerustgZgkäben auszu stechen. 3 vernünftige Russen wa ren die Bewachungsmannschaft, die rm! gestatteten, nach getaner Arbeit Ausflüge in. die Steppe der Kirgise zu unter nehmen. Diese Gelegenheit habe ich dann auch reichlich ausgenützt, um Land und Leute kennen zu lernen. Bald hatte Ich in der Nachbarschaft unS freundlich ge sinnte Kirgisen gl funden, irt deren Zcl ten ich gastliche Aufnahme fand und es nach und nach auch soweit brachte, mich mit ihnen notdürftigst verständigen zu können. Die Kirgisen sind ein Noma denvolk, denn Reichtum in ihren Her. den besteht. Herden mit 2000 Pserden. 4000 Stück Rinder. 10,000 Stück Scha fen sind dort keine Seltercheit. Auch die seS Volk feufzt hart unter der russischen Knute.' und auch in ihm schlummert der Traum Nach Freiheit, eS müßten mich denn die Augen dcS alten Kirgisen g? täuscht haben. alS sie Unheimlich und ZU, gleich freudig aufleÄhteten, da er mit seinen Schatz von Silbermllnze zeigte, die aus einer Zeit herrührten, ia sie noch selbständig waren. Aber auch sllr Bil dung sorgen wandernde Lehrer, und in ihrem Kalender habe ich Bilder bei ZeppelinluftfchisfeS. de Fliegerappara teS und Beschreibungen anderer moder nei Errungenschaften, der Technik gefrm den. Auch die Frauen kennen die Kunst deS Lesens und Schreibens. Und prsch iig. orientalisch märchenhaft ist da? In. nere ej,-es solchen ZelteS in Sammet und Seide auSzestzttet. mit kostbaren Tepp! chen belegt, aus denen sich die Familie um den Teekessel zu de Mahlzeiten auf die Knie niederlaßt. Freilich für den Euro Päcr anfangs eine unbequeme Stellung. Die Kleidung de Mannes und der Frau, die beim Kirgisen unverschkeiert geht, da sie keine streng gläubigen Mc hammedaner sind, ist geschmackvoll in leuchtende Farben gehalten und umhüllt kickt und faltenreich dett Körper. Oft, wenn schon der blank Vollmond am sternbesäten, klaren Himmel stand, wanderte ich langsam, eine Riesenmelone all Geschenk unter dem Arm. heimwärts in mein Zelt, w ich die süße Frucht tel SüdenS mit wein? 11 Zegenossen teilte. tA tti&tyh der biedere Tiroler von Sktscherfirn und Gletschereis, von den sonnigen Almea und den sriscken Dirndln. Der !e'nsfrohe und lustige Wiener lob! sein Wien trä Machte in Wehmut de Heurigenfesik. Mit fnich te Luae sprach der ?!ordbslzme von be waldumesuschtes Höbe und den liebliche Täler de Riesergkbirg'S. Alle Ware daheim, bit endlich die Ge. svrach verstummten, sich die müde Au? schlösse und i Traume die Ge, danke heimwZrt kilte ja rn Liebe, die in lnze, So? m da Schicksal de, Ferne bebten. Glückücke Stunden, bi der kzuhe Ruf lel Russen zur Tsz;Z. arbeit rief und die nuU, grausame Sirfliikiif wieder ihr Recht forderte. Mittlerw!! war es November g?wo trz uns :rst tt. 1:1 Zix'X.itt titf ! sen sollte, kam frohe Botschaft von da heim. Acht SBonate bange Hoffen. Mit zitternde Handen und keuchten Augen Wurden die Zeile von liebender Land getrieben, überflogen und sofort beant wortet. 57 Baracken waren von 1200 Mann fertig gestellt und konnten bezogen wer den. Wir freuten unS darauf, da kam der Befehl zum Abtransport In da La ger Trotzt, 30 Kilometer nördlich von Taschkent. Unser Lager bcseyte eine russische Garnison, die auS Polen der trieben word:n war. Monatelanges, heiße Mühen umsonst, ohne die geringste Zahlung. In dem Lager Tro'ky wurden im Dezember deS Jahre 1913 16,000 öster reichische Kriegsgefangene untergebracht. Das Gelände ist bereit hügelig, da es zu dem Vorlande chinesischen Grenzge birge gehört. In den Niederungen, die von einem Nebenflüsse des öyr Darsa durchzogen werden, trifft man große Baumwollpflanzungen an. die besonders wäh-'nd dS Krieges noch vergrösert wurden. Die einheimische Lcvölkeruttg gchört den streng gläubigen Mohammc danern' an, daher begegnet man in der Ocffentlichkeit nie einer unverschleierten Sardin. Während die Kirgisen ein teilweise degenerierte; Volk von meist schwächlichem Körperbau sind, kan man von den Sardeg daZ Gegenteil saaen. Die schönsten Männer, die ich in den drei mir so ziemlich bekannte Erdteilen Europa, Asien Und Amerika gesehen habe, waren die großen, kräftigen Männer der Sarden, deren ebenmäßiges, von einem chonen schwarzen Vollbart umrahmtes Gesicht hohe Intelligenz verrät, im Ge g?g:nsotz zu den nomadisiernden .cirgi sen sind die Sarden seßhaft und betre! bcn lebhaften Handel, der außerordent lick begünstigt wird durch die Lage der Stadt Taschkent. Obwohl daS Land schon teilweise durch die Bahnlinie Oren burg-Taschken! und einige bereits aus gebaute Nebenstrecken moderne Betriebs Mittel für den Handelsverkehr besitzt, so kommen doch für die Länder Nerficn. Alghan, stan. Indien und China fast aus, schließlich die Karawanen i Betracht, Wit langen Reihen bi! 40 und mehr tuck schwerbeladener Kamele, d e im langsamen, schwerfälligen Schritte die Skeppen durchziehen, bieten einen eigen artigen Anblick. : - Die schlimmsten Monate waren. Ja nriar und Februar, zumal in dieser Zeit häufige Niederschlage erfolgen, während diese im Sommer ganz ausbleiben. Schnee bleibt nur einige Stunden liegen. ytun aver waren die Scki tdacher la durchlässig," daß an- Kegentagc 'mehr vt durch vas einslleßende Wasser her eingeführt wurde, als im freien Hof räume. Tausende Menschen trkraten. da die Verpflegung völlig unzureichend war. Diese bestand täglich auS 1 Stück Fleisch in ' der Größe eine Taumcns, einer Krautfuppe und auS 1 Pfund Brot. daS aber meist nur .halb gebacken war, damit es mehr wiege. : , . Das schlechte Schuhwerk konnte nicht einmal aufgebessert werden. Alle diese Umstände mußten, nun Massenerkran kungen zur Folge 'haben. Tie Spitäler waren bald überfüllt und Hunderte von Kranken sah man täglich zur Maroden Hütte schleichen, diele mußten von Käme raden geführt oder getragen werden, die Aerzte verordneten Spitalspfleg. Im Spital wurde sie wieder abgemie sen und mußten in die Baracken zurück gebracht werden. War eö da ein Wun der, wen ansteckende Krankheiten aus brache und ganze Baracke buchstäblich ausstarben? Zuerst brachen die Blat tern aus, dann det Tvphus, hierzu ge sellien sich dann im März Cholera und Flecktyphus. Unbeschreiblich war da Elend. Die österreichischen Aerzte lei stete übermenschliches. daS wohl am besten dadurch bewiesen wird, daß im Zeitraume tineS halben JahreS neun österreichische Aerzte alS Opse? ihreS BeruseS starben. Kcia muntere Scherz wort war mehr zu höre. Jede, faß stumpfsinnig und hinbrütend auf feinem Lager, wartend, bis er auch jenen Weg zum Hügel gehe, de alltäglich SO bis 70 feiner Kameraden in rohen Holzkisten wandelten. Ein Wald von. grünen Kreuzen bezeichnet jene Platz, von dem eS keine Wiederkehr gibt. Ja, eS ist vorgekommen, daß Kranke, die ihr kctz teS Stündlein kommen sahen, selbst hin auZkrochen, sich w die Holzkisie legten j hub vann einschlummerten Zum ewige Schlaf. Am krassesten beleuchtet wohl die Zustände in Rußland noch solaender Vorfall. Au de? Heimat langten mo nctlich 70.000 Rubel in meist kleinen Sendungen von 5 R. und mehr an. Ein russischer Offizier, der mit der Geld augabe betraut war, ließ den Einkauf eines Monat in feiner Tasche ver schwinde und machte sich dann unsicht bar. Kann e eine sefühlloferen Roh ling eben? Ueberiieiat I nickt alle Maß menschlicher Niederträchtigkeit, die ärmst! der Armen, die monatelang auf diese Liebesgabe der Heimat gehest, u beftehlenZ Msncher hätte sich durch diese Zubyße vielleicht da Leben rette können. . - baldig nZrutt seit die roochenlan 8? Zranzxorle nzch Sibirien und de oft nur Taze dauernde Aufenthalt i den verschiedene Lager Sibirien, lil if endlich in Arbeit gestellt wurden. I kam aus da Koblenwerk de Furfte Temidov. a im Bezirke Jr bith bei dem Dörfie Eaorlckii mit ten im Walde liept. Hier erst habe ich de Glauben an die Menschheit wieder Stunden, hier kzsbe ich neue of?nun gen geschöpft. l.ikk IßlA ich in Arbeit tit Weg zum Glück kenne Rtltmt und ti wttt 200 T:s?.ikZ fc:l mm dritte Buchhalter bei Wttke cbracht mit I, nem Monatsgehalt von 800 Rubel bei sechsstündige, rbeitSzeit. Bo 8 Uhr kruy vl, -d Uhr nachmittag arbeitete ich im Konioki u,n dann von 3 Uhr ab bi spät in die Nacht Unterricht zu erteilen. Der Direktor de Werke halte den Ge fangenen die Errichtung eine, Schul ge stattet. Heute noch denke , Ich gerne an meine Lehrtätigkeit in der .Unidcrsttat'. wie sie meine Schiller benannt hatten, zu rück. Mit sünf Kollegen habe ich dort durch L Jahre mehr all 160 Schiller un terrichtet. Da ltck der Schüler be wegte sich Zwischen g und 50 Jahren. Alle Nationen der Welt waren vertre ten: Teutsche, Ungarn, Slaven, Ruf fen stä en. Zartaren. usw. UnterrichtSaegen 'tände waren die Sprachen: doch gab el auch kaufmännische, mathematische und naturwissenschaftliche Kurse. Ich berühre hier absichtlich die der schieden? politische Umwälzungen Rußland nicht, da ich In einem zweite Auflage .Vom Zarismu Zum Bolsche WiSmuS" den politischen Teil aus Grund Meiner Beobachtungen behandeln will. Mittlerweile war der Friede zü Brest abgeschlossen und wir warteten in ban ger Freude auf den Abtransport, doch anstatt daß sich' die Gcfängenentrans. Porte nach Petrograd bewegt hätten, gin' sjin sie den umgekehrten Weg nach Eibi rien, da das europäische Rußland hun gcrte. Während diel Ungarn sich zum Eintritt in die rote Ltmee entschlossen, faßten wit 150 Deutsch-Oesterreichek de,r Plan, zur Selbsthilfe zu greifen, zu flich.n. Bereits im Anfang 1918 fin gen wir an Brot zu trocknen und i:rt Juli lins halte jdck MaiiN seinen Rucksack mit Pfund nrirocknetem Brot gcsüllt. Die Bolsch?niik:! hatten int Januar 3913 Ua Bttricb deS W'r kcs in die Hand gcnomen. betrachteten die Gefangene als ausländische Arbei tcr und zahlten Tageölöhne in der Höhe von 7 bis 14 Rubel. So war es allo möglich, daß in den Händen der 350 Mann eine Biertelinillion Rubel waren. Die UNbezwingliche Sehnsucht nach dct Heimat und den Lieben, die heran nhendi Front der weiße Garde tat das ihrige, um unseren Fluchtplan zu beschleunigen itd so begaben wir nZ auf den Wcq. Am 27. Juli 118. um 6 Uhr abends, war alles für die Flucht vorbereitet, in den Wäldern warteten be reilZ die BauerNgespanne, um un in der Nacht möglichst weit wrgzubringen, da wir Verfolgung fürchteten, weil da Werk zu: Stillstand kam. da die Deut chen meist bei den Maschinen und Pum peu beschäftigt waren. Allein die im ganzen Gebiete herrschende Aufregung wegen HerrannahenS der Front. Jeksteii nenburg war bereit in den Händen der weißen Garde, kam uns sehr zugute. So zogen wir denn dahin durch die Wälder Sibiriens über den Ural bi Perm, ost sogar mittelst Bestechung die Eisenbahn benutzend. Nach! schickten wir Pa trouillen in Dörfer, Milrl, zu kaufen. So haben wir manche Nacht mitten im Walde unsern Tee bereitet und uns mit hartem Brot gestärkt für die nächste Tagereise. , Nach wocheulangck. anstrengender Reise war Perm erreicht,- von wo aus der Abtransport Kranler und Jnvali der erfolgte. Mit Hilfe de schwedischen Roten KreuzeS gelang ek. uns in die dortigen Liste ai HalSinvalide tinzu schmuggeln. In drei Tagen fuhren wik mit einem 70 Waggons zahlenden Spi talzuge gegen Petersburg ab. Unter Wegs war fast gar kein Brot zu haben. Hie und da wurde etwsS schlechte Wurst zum Kauf angeboten. Ein Bild de Jammer! bot Petersburg. Die Wen Zchen fielen auf den Straßen bok Schwäche um und starben Hungertodes. Frauen aus den besten Kreisen Peters burgS kamen zu unseren Waggon und baten um ein Stückchen hartes Brot; sie hatten feit drei Monaten nur KartoZfeln und Heringe bekommen, aber auch daS nicht in genügender Menge. Zur selben Zeit stand der ganze Bahnbetrieb, da die Eisenbahner streikten, weil man ihnen seit drei Tage kein Brot für sich und -ihre Familien ausgefolgt hatte. Aber hier wußten wir un zu helfen. Jkde trat von seinem Brotvorrate etmaS ab, sodaß wir jedem, unsern Ziig begleitende Eisenbahner fünf Pfund überreichen konnten.. In einer Stunde setzte sich der Zug in Bewegung und nach zwei Tagen erreichten wir bei Brody die österreichische Grenze. Ganz auffällig war die musterhafte Ordnung auf den Bahnhöfen dieser Strecke, soweit sie von den Deutschen besetzt war, waS um ss mehr auffiel, weil, in Rußland die orößte Unordnuna herrschte: die Züge chatteii nicht stundenlange, sondern tagelange Verspätungen. Aus manche Stationen sah man diS 50 betrieb! unbrauchbare Maschinen stehen, nicht zu reden von dem ungezählte Waggon Material. ... Die russischen Zustände teleuchiet wohl 6rü grellsten nachstehender Vor fall. AIS wir in de Abendstunde iN einer ukrainischen Ctstiort hielten, ie merkte ich im Dunkel einen Mann, der an unserem Waggon die Aufschrift Ukraine' anbrachte. Befragt, wa er tue, antwortete er: .Ich stehle Waggon für die Ukraine.' Tiebstahl im Aus trage de Staate!. Selbstverständlich sollte die in Perm abgelassene Zugsgar itur wieder vollständig zurückgeleitet werden; Nun waren ober etwa 30 Wag gonS in der B.'sitz der Ukraine überge gange und wurden dang an der Grenzk abg'ksppelt. Nachdem die verschiedenen Zeremonien der Uebernahme vollzogen waren, fuhr ich don Lemberg nach Prag. daS ich in 8 Stunden erreichte. Ist Prsz wurde schnell umgestiegen auf de Zug gegen Böhmisch Leipa. Frau und Kind wohn k ia einem Landhause am Fuße dct Jeschke, da nach fünfstündiger Fuß Wanderung zu erreichen traf. Et ist neu Uhr abend. Eini stille Herbstneitt mit sternenklarem Himmel. Ich verlasse eilige Schritte den Lcrhn Hof, wandere einsam die. stillt Straße entlang. StiZ und verschlafen liege die heimatliche Dörfer da. Nur die und da flimmert ein kleine Licht, wo vielleicht eine tr:ssrgendk Mutter an der Wie?k ihre Lieblingt w,5t. Ich !i glücklich, nach mehr elZ rierjährig Ab je!iii die LeiMrt, ü Künf.ixt jrfn derzufinden. Im Hintergrund' erschein! da Haupt de don Ruinen gekrönten Rollberge und blickt ruhig in Tal da Haupt de Allvater Jeschten. Von hun dcrtcn ersterbenden Lippen hatte Ich des Wunsch vernommen, nur einmal noch mochte rch die heimlichen Berge und Ta tet mit seinen fleißigen Bewohnern sehen. Leidet Ist e bei vielen Kameraden Wunsch geblieben. Sie modern In Asien fremde, Erde, Mir ward d GI,i der Heimkehr zuteil. Bald ist die Sehnsucht gestillt. Im blassen Vollinondslichtt kräuseln sich die Wellen de Hammersets, nd in den hundertjährigen Buchen am User da raunt eö und rauscht es hei malliche Weise. Im Schilfe d, kni stertg nd wispert: .Willkommen In der Heimat!'. Am Bächlein die alte Mllhie, sie kÄppkkt. wie ehedem. Däne den steht da schlichte Landhaus mit dem wohlgepflegten Garten, in dem die m .Un Rosen blühen. Da Herz klopft un, aestum. die Schritte werden immer ili, gek. Und nun klopfe ich an Fenster. Die Tllt öffnet sich. Ein Freudenschrei! Di Tranen det Freud, fließen incin ander. Ich halte ein brave Weib, ein herzige Kind ,n meinen Armen. Das Glück ist eingekehrt. Wunschlos der fließen die Tage. Zurückgezogen von der Welt will ich die Tage genießen. Ta kommt der Zusammenbruch. die allge meine Verwirrung, zum Fenster dringt det Ruf hinein: .DaS Volt in Not .Und hinaus bin ich gezogen von Siadt zu Stadt,, mahnend, helfend, aufmun ternd, das Schwere zu ertragen Und neue Verhältnisse aus den alten zu gestalten, ab:; nicht wie in Rußland allet in Trum mer zu schlagen, sondern mit Vernunft die Bilduna der neuen staatlichen Gebiloe durchzuführen. Ta Ist dann auch ge lungsn. weitn auch nicht im Sinnt der 14 Punkte deS Präsidenten W,l on. Drei Millionen deutsche Bewohner deS Sude tenlandes, die die Walder dieses Gebie t.'S kierodct. die die Sümpfe trvßen ge legt und in blühende Gaue umgewandelt, in denen heute die größte Industrie anlagen, geschaffen von deutschem Geiste, liegen, wurden durch den Versailler Frie den ohne Volksabstimmung der neuen Czechoslovakischen Republik zugeteilt, wodurch der Traum von einet Verein! gung mit dem Muitcrlande zunichle wurde. ' Zur Ehre dcS ersten PrZsidenien Ma saryk dieser neuen Republik Tei aber hier gesagt, daß er unaufhörlich bemüht ist, die im alten Oesterreich bestandenen Ge gensätze Zwischen den beiden Nationen zu -beseitigen, die Reibungsslächen zu der mindern und so Nach Und nach ein fried licheS Nebeneinanderleben der beiden Na tionen zu ermöglichen. A Mögen feine Bemühungen von Er' olz begleitet fein, denn nur gemeinsame rbiit kann nach jahrelangen Karte Mllhm die furchtbaren Wunden, die det Krieg geschlagen, heilen. Was Ist du dem hemalS reichen Lande der Monar chie geworden? Alle Räder der zahl reichen FabriksbetricSe stehen still. Tau sende Arbeiter hungern mit ihrer Fam! iie, Doch will ich hier eine weitere Schil derung deS Elends unterlassen, denn die bald ankommende Berichte der amerika' Nischen Nahrungsmittel Kommissionen., die bei meinet Abreis die AuSspeisung taufender untcrernühiter Kinder bkgon nen, dürsten den Leser in nächster Zeit Zur Verfügung stehen. Ganz so liegen die Verhältnisse in Deutsch'Oesterreich und in Deutschland. Mit warmer Freude habe ich cS daher begrüßt, daß die Deutschamerikaner eine großzügig angelegte Hilfs-Aktion für die Deutschen Europa! planen. Ganz be sonders dankbar bin ich Herrn George von Skal, daß er mich in die Kreise du hiesigen deutschen Gesellschaft einführte, , wodurch mit Gelegenheit geboten wurde, im Saale des MannerchokS die beste Männer Und Frauen, m werktätiger Ar .bett für die Deutschen Europa! vereint, kennen zu lernen und ihnen die Glühe der Sudelendeutschen zu übermitteln. Es sei mir zum Schlüsse eine herz liche Bitte gestattet. Ich reise nun nach zehnmonatlichem Aufenthalte in der rti mat im Auftrage der Ezechosloväkischen ReqieruNit Nach Vladivostok, UM den HeimtranZport von 25,000 Sudetendeut fchen, die seit fünf Jahren in russischer Gefangenschaft schmachten, zu organisie ren. WaS diese Menschen leiblich und seelisch gelitten, läßt sich kaum ermessen. Aber auch die Angehörigen daheim baN gen und zittern um den lieben Vater, Gatten det Bruder. Dies haben sich nun zusammengeschlossen, um den Heim transport ihrer Lieben in Werk zu setzen. Hunderttausende von Kronen sind bereits für diesen edlen Zweck gksam mell. He Präsident Masaryk. Mini er-Prasident Tusar und der Minister et Aeußeren Benesch in Pari ha be alle werktätige Hilse zugesagt, da ich von alle diese Herren in beson derer Audienz empfangen wurde.' Da her ist e wvbl nicht unbescheiden, wenn ich an alle Deutschamerikaner die herz liche Bitte richte, bet dem geplante Lie beswerke auch jener 23,000 Söhnt un, fere Volke? zu gedenken, die, verlassen und fast vergessen, feit nunmehr fünf Jahre in Sibiriens Wildern auf Er löfling hoffen. , ,rp Ss habe ich mich nach schwerem Ent schlusse von Weib und Kind getrennt, um diese Unglücklichen dasselbe 'Glück zu verschaffen, dessen Ich teilhaftig ge worden bin, da ich Weib und Kind wie der in meine Arme fchloß. Ich stche im Dienste reinster Menschlichkeit und fahre frohen MuteS dahin, weiß ich doch, daß taufende treuer deut!cher Herzen meinen Weg mit de heißesten Segenswünschen auf Gelinge begleiten. Direktor Josef Ktau, Delegierter det Ezechosloväkischen Rote streuzet. . . -' Gedankenspäne. . . ' Mari kzaßt m eiste Diejenigen, dct denen man sich blamiert hat. ' 5!ifiit erhält man mlonft keson der! tiicht Geschenke. ' Grobheit ist die Karikatur der Auf, r'icht'gkeit. Die gut e':e Zeit ist jene, alj rnaa it Suzyk. fr die Welt schabe. Iie ))LujjMeßuttg der Kemlßmiliel. von privatdozent Dr. VMsr Grase. 7 Die Verwendung don Genußmitteln ist fast allen Volkern der Erde eigen, an ,inem bestimmten Punkte threk Kultur entwicklung entdeckte die Raturvöllek ?te roenerregungsmitttl die dann, als GenußiNittcl bei ihnen heimisch wurden. ES scheint, daß den Menschen da Be dürfnit nach künstlich hervorgerufener Rergenerregung angeboren ist und sich aus bestimmter KUIIurttus von selbst vordrangt. Natürlich ist die Ge, schmacksrichtung der verschiedenen Volks, stamme sehr verschieden, die einen . be Vorzügen alkoholische Bekauschunqsmit tel. die andere alkaloidhaltige, un auch hier findet noch eine gemisst Disferenzte runa statt, indem einige da Rilotin vorziehen, andere wieder kossem und tbeobrominhaltige Pflanzen. Gerade die letzteren bilden ein Schulbeispiel fii! den nie irrenden, starken Instinkt itim Auffinden de GenußmitielS, denn nicht nut sind die Pflanzen, welche M, qe nannten Alkaloide enthalten, von den verschiedensten Völkern an ganz ver schiedenen Punkte deS Erdballes auf gefunden und die richtige-Zubereitung durch Fermentieren und Rö ten gesun den worden, sondern die wissenschaftliche ' Forschung konnt kein eilen Pslanjen mehr d?zu entdecke, welche nicht der Naturinstinkt schon aufgezeigt hätte. Aber die Frkudt am Nervenreiz Und damit am Genußmittel verlauft im Da, sein der Menschheit in norm einer Kurve, deren aufsteigender Ast, an einem bestimmten Punkte der Entwicklung be ginnend, bis zlt einem Gipfelpunkte zieht, don dem auS der absteigende Ast, die Reaktion gegen daS Genußmittel. anfangt. Dtk Kulturmensch besinnt sich daraus, dak'nicht nur eine Rervenanre gung durch daS im Genußmittel nthal tene Gift gegeben ist, sondern auch eine Cchädiaung, durch die nicht Nur daS Nervensystem selbst,' sondern auch ütt De lebenswichtige Funktionen, Verdau unastätigkeit, Blutkreislauf U s. w. in Mitleidenschaft gezogen werden. - Die Gewöhnung an Gift bringt e Hand in Hand mit der Hast des modernen Erwerbslebens mit sich, daß iln starke rer Verbrauch von Nervenstimutantien einsetzt, so daß ei immer größerer Prozentsatz der Kulturmenschheit der dauernden Schädigung durch die Ge nußmittelgifte verfällt. Neben der An tiolkoholbemkgung, die den Alkohol, da gisährlichste und allgemeinste Genutz miitelgist. mit den radikalsten Mitteln bekämpft, macht sich heute schon die An, tialkaloidbewegung 'geltend, bi dem Nikotin, dem Koffein und Theobomin den Kriea erklärt, eine Erscheinung, welche die fortschreitende .Nervosität' der Menschheit gezeitigt hat. Denn wahrend man srllhek bei pielswei e das Koffein geradezu an Stellt von Alko - hol gefitzt wisse wollte, hat man sich heute auch schon von dem Glauben an die Harmlosigkeit diese! AlkaloidS kwan zipiert und sucht 3 möglichst zu vermeid den, zum mindesten dort, wo die Wider standskraft de Organismus geschwächt ist. Im Genußmittel sind nun nebe dem. Giftstoff Noch öroma und ge schmSckgebendt JnhaltSstofft vörhanden. die den Genuß st angenehm machen, im Wein und Bier Bukcttstoffe. im TS bak aromatische Harze und organische Sauren, im Tee die beim Fermentieren entstehenden Tuftstosfe. im Kaffee die Roiiprodukte. Tte Ant:ai!al0!dveme gung sucht nun nach zwei Richtungen ihrem Zielt Nahet zu kommen, einmal dem Genußmittel da Allaloid zu ent, ziehen, oder daS schädliche Genußmit t?l durch ein weniger schädliche zu er sehen. Nach beiden . Richtungen hat sie Erfolge zu verzeichnen. Nicht Überall Znacht eS die Natur dem Menschen so leicht, wie bei den alkoholischen Ge!ran keN. bei denen durch gelinde Erhitzung der Alkohol aUSgetrieben werden kann, oder wie bei den Fruchtsästen, die durch Pasteurisieruna vor unerwünschter Ga rung bewahrt werden können. Wenn man nämlich dem Tabak, Kaffee odek Tee da wirksame Alkaloid ZU entziehen sucht,' macht man die Erfahrung, daß die nicht so ohn weitere möglich ist, denn lzitk sind die Alkaloide so fest an andere organische Bestandteile gebunden, daß die gebräuchlichen Lösungsmittel nichts don dem Alkaloid eni fernen, wenn man mit ibnen dal Genukmittel u et trahitren sucht. Dazu kommt noch, daß die genannte organischen Komplexe meist gerade füt Geschmack Und- Aroma det Genußmittel ganz wesentlich sind, so daß mit ihrer Entfernung Nicht nur da Gift, sondern auch die Geschmacks und aromatischen Qualitäten entfernt und damit daj Genußmittel ganz wertlo gemacht werden müßte. Da ist ei schmierige Probier der Genußmit telenlgistung. st. Wimmer, Bremen, kam zuerst aus den Gedanken, da Roh matcrÄl einem .Aufschließprozeß zu unterwerfen, d. h. einem Vorgang, durch den die Zelle der nachfolgenden QiliaU tion zugänglich gemacht und die Alka loidveiblndungeN zerlegt werden. Tann muß eS durch passende Extraltionsmit tel gelingen, da Alkaloid suSuziehkn. Der Erfolg rechtfertigte diese Annahme und heute untermirst man alle alka loidh-altigen Genußmittel vor d?t S? traktion dem Aufschließen. Bei der Kaffeebohne besteht e in einer Vehand tung Mit überhitztem Wafferdampf, rn folgt deren das Kosfein durch Ben'vl von einem ursprünglich? Gkhalt von 1,4 bi auf 0,1, als eine auch süe den kranke Organismus ganz belang lose Quantität entfernt werden Itnn, hn daß wertlose Anteil der Kaffee bshne Mitkntfernt werde. Aroms und Geschmack bleibe (3 erhalten. Nachdem da Bmzol durch Wafferdampf bi auf die letzte Spur weggeblasen wurde. Manche Forscher riebmen an, dak im RalHt eben dem Koffein auch dieLeim Röste der asseebohnt entsüherdk Produkt, i ihrer Gesamtheit Kaffeol gekannt, rirksa seien. Lnze??zt re M Molisch, unternahm ich e, mir iiber die Herkunft deS ttasfeol klar ,u wer. den. Wenn man Kaffeebohne de Handels In lauem Wasset mit einer Bürste reibt, wird dal Waschwassek grünlichschmarz vom Fett und Wach der Bohne, welche dabei abfallen, und eS wurde angegeben, daß so gewaschener Nafsce die wirksamen- Röststoffe nicht entstehen lasse. Die Bestandteile deS Kaffeol sind gut bekannt. eS besteht zur Hälfte aus Furfuralkohol. welcher gleich zeitig den wirksamen Anteil vorstellt. Ferner au Valeriansaure und anderen Noch weniger, in Betracht kommenden Substanzen. Es zeigte sich nun, daß lediglich die Valeriansaure dem Fett und Wachs der Kaffeebohne entflammen kann, denn sie tifcheint tatsächlich unter den Röstprodukte deS gewaschenen Kaf feeS vermindert. Der Furfuralkohol aber entsteht aus der Substanz der der dickten Zcllwände der Bohne und der Aufschließprozeß ist es. welcher diese Substanz zum Teil zerstört, so daß also m aufgeschlossenen Kaffee die Mutter ubflanz deS Furfuralkohol und dieser ' elbst unter den Röstprodukten betracht ich vermindert erscheint. Beim Tee wird daS Ausschließen eben falls mit Wasserdampf vorgenommen, beim Tabak ist es aber nicht mehr so insach. hier muß schon eint Base ange wendet werden, um die Verbindung deS Nikotins zu lösen. Glücklicherweise ist daS Nikotin selbst eine schr schwache Base, die schon durch Kalkwasser oder Ammoniak auS ihn Verbindungen ausgetrieben wird; Kalkwasser aller dings würdr auch ändert wertvolle Be ' standtcile deS Tabaks auslaugen, aber der Zufall kam hier dem Menschen zu Hilsc. Bei der Mit dem Trocknen deS, Tabakblattes parallelgehenden. Fermen tation desselben entsteht eine kleine Mengt Ammoniak, die Nikotin in Frei' heit setzt: ein allmähliches Erhitzen auf IM" C, bei welcher Temperatur dal Al taloid flüchtig ist. treibt daS Nikotin fort und so entsteht ein in seinen sonst! gen Qualitäten kaum veränderter, niko tinakmer Tabak. Da Aufschließen er folgt also hier durch die Erntebereitung selbst. - Der Aniialkaloidbeweguna ist eS aber auch gelungen, ein Genußmittel zu fin den, daS die erwünschte Anregung bietet und dabei noch harmloser ist alS Kaffee und Tee. DaS ist der MatS. die Blät ter und Zweige einer füdamerikanischen Stechpalmenart. welche kin dem Koffein öhnliche Alkaloid. daS Mattci'n, enthal te. Det Geschmack dieses neue Ge NUkmittels. der übriaenS in feinet süd amerikanischen Heimat schon lange und leidenschaftlich geschätzt i t, weicht von- dem. Unserer gewohnten Genußmittel.. einigermaßen ab, , ist aber durch. HaS Vorhandensein von Gerbstoffen und einem flüchtigen Oel, daS ihm ein eigen artiges, angenehm Aroma verleiht. kräftig und herzhaft und sagt nach kur zer Gewöhnung auch, dem nordischen ' Gaumen unaemei zu. Moderne Anla aen haben die anfangs recht primitive Erntebereitung, durch welche der MatS einen unerwünschten Rauchgeschmack er hielt, wesentlich verbessert, so daß sich diese Genußmittel wohl auch binnen kurzem In andern Länder Freunde er werben wird. ES wird genau so berei tet wie der Tee. nur daß hier ohne Scha den sür den Geschmack auch ein zweima liger Aufguß erfolg? kann. Dadurch wird daS Getränk deS ohnehin billigen , TOfll nnA Hinfifff ITc und ftfslt fisfi sn ' ' "t , i i - r ' s alS Volksgenußmittel ersten RanqeS f , dak, höchst geeignet, angenehme und an . f regende Erfrischung zu bieten. In neue ? I ster Zeit ist aber auS MatS auch ein Ge , . nußmittcl geschossen worden, daS dem . verwöhntesten Gaumen zusagt und be stimmt ist, von jen.en Kreisen bevorzugt 1 , ' zu werden, welche gegenüber den alkoho X tischen Tischgetränken int Abwechslung ' suchen odet diese vermeiden wollen, ohne . dit Nervenanregung zu entbehren. ES i handelte sich auch hier wieder darum, . . dit wertvollen MatSbestandteile au Verbindungen zu lösen, sie löslich und l Nutzbar zu machen. Wiederum gelang das in neuester Zeit durch einen Aus . ' schließprozeß. und sö ist et heute Mög. ß l lieh, auS MatSextrakt die verschiedensten l ' Genußmittel zu schaffen, anregende .r Nährpräparate, Getränkt wit die söge . , nannten Bronten, welche mit den alko holfreien Getränken nicht nur deshalb konkurrieren können, weil sie det er wünschten Anregung nicht entbehre, die ) aufgeschlossenen Aufgnßpräparate selbst, wie Rio-Matte und Ete. So bat da Aufschließverfahren der Genußmittel , technik nach zwei Richtungen hin wert olle Diensie aetkiliet. 6 der ffnfnif tun, der Genußmittel einerseits, bei det Nutzbarmachung neu arsgesundentk an, ZrerseitS. . - . , 5 1 ' t i Schwedischer 0!rsj an teutsch ! Srieockinder. n Da Bkkitt Värnamotidninaen in der ! ? schweb!, chen Provinz Smaaland bringt )l in deutscher Sprache folgenden gereimte 1 1 Gruß an die deutschen KrieaZkinder: r Willkommen herzlich in Schweden Land. ' I Willkommen im Sommer in Lasan ! Strand. t. Ihr Kinder von Luthers Vaterland! U Hier können sie des Kri'geS Schmerze i vergessen. i er mögen sie schwedische Brot ja essen. ', j Und so sie bild? von Deutschland rund t h W.l uns i Schwein ein' freunblkrVa "'f VolklS-Bund. W ."ii"" i Ganz natürlich. Professor (vortrszend): .Meine ttu ten. Unser Patient hinkt, weil n in dem vkn Feldzug eine Kugel ln da link bekam. Wal würde Sie ta kk'm Falle tun, Hen H.Z' Student B : .Auch binken. XI. t B t - ' i-M i tiPfäti . V ' I1 m . i c ' !' i s -J-