Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, September 09, 1919, Page 6, Image 6
Seite 6-Tägliche Omaha TrivUne-Tienstag, den 9. September 1919. 4 , i , i ; M ? i AllsdmStliatc , . Aus Cedar Countv Hartington, Nedr.. 8. Sept. Tas (i igciitum bvx Jlrf'raifa Cfsof trie Co. (Hmu'tojfice in Cnialja), ist am 1. d, UQ. iil dem Besitz der Tri.State Utilities Iso. bcrgcgan gen, welch letztere Gesellschaft mich rere elektrische Licht- und greift werke im südwestlichen Iowa be treibt. Vor der llcbertraguiig hat die erstgenannte Gesellschaft die Werke in Enierson und Äakefield an die betreffenden Städte verkauft, Der bisherige TistkistTuperintcn. dent Win. Jackson hat seine Stelle aufgegeben und ivird nach Clannda, Ja., ziehen, wo er nnt dem frühe i'cn tteschäftöleiter ' S. 15. Aikiuan ein elektrisches Geschäft betreiben wird. Bei Eröffnung der beiden Schulen liier lebten Montag ließen 318 schulpflichtige 5Nndcr ihren Namen in das Register einschreiben, nämlich 363 in der Volksschule und 185 in der Pfarrschnle. Diese Zahl wird wohl 600 übersteigen, nachdem alle Kinder von den Ferien zurückgekehrt sind und auch andere Binder die Schule wahrend des Herbst und Winter besuchen werden. - Frl. Ita Bryant. Tochter, des Counttirichters, hat den Posten als Bibliothekarin der hiesigen öffmli. ejcit Bibliothek aufgegeben und sich bereits nach Polk County begeben, wo sie in einer Stadtschule die Stelle ein Hilfssuperintendentin angenom nien hat. Ter Vorstand wird diese Woche eine Nachfolgerin ernennen. Frl. Brnant hat den Posten zur vollsten Zufriedenheit bekleidet. Ter Conmiercial Club hat sich ' ctwa $3000 wert Decken. Speck und eingemachte Gemüse von der Re criei-mia schicken laüen und mit Aus uabine von einer geringen Ouantltät Speck, a!les lehren Freitag und Samstag an das Publikum vor. kauft, aber ohne dabei Profit zu machen. Tie 50 Wolldecken waren innerhalb 20 Minuten verkauft zum Preise von je $5.23 und hätten mit Leichtigkeit 100 mehr verkauft wer den tonnen. Taö Gemüse 0.1113 zu- meist in ganzen Kisten voll, sowie auch viele Kisten Speck zu je 72 Pfund. Ter Speck 'in den Ummen zu je 12 Pfund ist für $1.10 der. kauft worden. Ein Mann wurde am Sambtag nach Omaha geschickt, um hundert Decken und viel cingekannte Sachen einzukaufen die ' nächsten Freitag und Samstag verkauft wer. den sollen, wenn erhältlich. - . Dr. I. M. Johnson von Fordyce. der vor ßiirzcrn daZ Hospital hier durch Kauf übernommen hat und dann einer gründlichen Renovierung unterziehen liefz. ehe dasselbe wieder eröffnet wurde, bat auch den leeren Bauplatz oft neben dein Hospital von Frau Theresia .irchmeier ge kauft und gedenkt, auf dem letzteren ein größeres Gebäude für Hospital zwecke anffhüren zu lassen, wenn das jetzige zu klein wird. Er vcab sichtigt auch eine Schule einzuriäzten zur Ausbildung von Kraukeupne gerinnen, sowie ; auch ein passendes Haus zu erwerben als Heim für die Pflegerinnen. ' ' Albert Hirfchman hat feine große Farm ain Eaftbow in' zwei Farmen geteilt und die eine Hälfte an H. . Walton für $13,600 verkauft und die andere an Alva Jorinash für $13,260. c In dem Befinden des , Frank Heimes, der vorige Woche auf seiner VIIiSKEY - BIER - WEIN flornpltte Siwste uns Inllrukllsnen. um tm Hauke 3iüe SBijieti'B. wirkliches Bier und aus gewhlie ilC-ciiie bcHuiteflrn, einIMUrküS Hcr fteilim d Operation von HkimDcI!lllkN, H:i jiiminengexclll von Heulen, die 'rlttier im ?7M sowie Deilillalionsaelchlift tiiüa waren. Ei lich, Waren, keine Grtnfemille:: das ?oüe vartement erlaubt die Venenüung von Rezev ten. Handelt ISnell, ai Ge'ey, welches her. orkaut von Lilllk-Rezevten verbietet, liegt dem Kangnd v?r, Zngctchic lür 00c. Scheck. Mönch Order. Tar der Marken.,,. ?altimore Formnla Company -- ?aliimrk, Md. Rheuma- ' etclfe Gelenke, Urtier iückkn. tie tfier.d mAec ,tn den atmen, Leinen, itfio. un ofie Koen fircm. "ff 1 f.OrtM rr r. tliirv wwt'i den von mit mit nrA'vpm ß r 101 fl ; i)f:)m;ejt. nr.i . i S'onen verwendet, , . f:n Sffiidi wird -1 At CfjerApuam. klwl DR. JOHN A. NIEMANN ck!,a!lili rzt 634 Ztcainni oildt. Cmat Telkph CHic ToUt 2874 WlMSÄÄWÄeWlLFWÄWÄs William Sternberg Deutscher Advokat r,r.:z ÖÜO.054, Omaha National mnnfJVrKrr.he. r: j1 1 vS JL'ri. TouzIaS 062. ' r.:aU, Tuit. e"-. l : - , " . I .'. Vr. a I , ."w i fi ' z sl i X fi r w ' Farm nahe Bow Valley durch Ucbcrsahrenwerdcn von einem Trac. tor erheblich verletzt wurde, ist eine Wendung zum Besseren eingetreten und hat er nun gute Hosfnimg. daß er binnen kurzer Zeit wieder soweit hergestellt sein wird,, das; er die ge. ringen Arbeiten auf dem Platz wie der selbst verrichten kann. Frl. Veronika Tendinger, eine Tochter des hier im Nukejkand le benden Farmers John A. Tendin. ger. die seit etlichen Monaten im Dienste der Regierung in der Bun deshauptitadt Washington für Kriegs oder Hilfsarbeit steht, ist eine der erfolgreichen Applikantin neu. die nach Europa gesandt wer den. um dort im Hilfsdienst zu sein; wahrscheinlich wird sie nach Italien oder Litauen geschickt. Ihr Salar wird $150 monatlich betragen. Tie Eonnty Fair wird nächsten Mittwoch, Donnerstag und Freitag hier abgehalten werden und ver. spricht eine der besten sein zü wollen, die je hier stattgefunden 1,aben. Joiepy JJ (Viircu, oer jmiac coyn des Herausgebers der News" hier, prsmlt lieft lanaiam von einem Tnvhussicber, stellt aber noch unter der Behandlung des Arztes uno einer Pflegerin. ,1 Krl's-Vickmck der anen Tsimiiprp und Ansiedler Eedar sCnirnfii wird am Tienstag. den 23 Äntpmfirr. liier abaehalten werden und verspricht eine recht zahlreiche Teilnahme, wenn die Witterung oar. nach ist., , Tie Bankiere Eedar EountyZ hielten letzten Montag abend im önM iiirr ilirc ?ahresZusammcn. funft nebst Bankett ab, wobei auch. die üblichen Tischreden und '-bor-träge stattfanden. W. S. Weston aus Linaha. früher Präsident der First National Bank, war ebenfalls anwesend und hielt eine kurze An sprache. Das bisherige Midwcst Hotel rn letzte Woche vom Besitzer G. Ä. Street an die Minueavohs Land & Investment Co. verkauft worden und Lej'tcre übertnlg es an Ebas. Ire land. Auch hat Ehas. Holzbauer feine Saloonwirtichaft für Land in n:ie ' ü'onnin, S. T.. vcrbandelt, und will dort hinziehen. Aus Cslumdus, Nebr.! Eolumbus, Nebe., 8. Sept. Der Äirckenchor der deutschen pro. testantischen Gemeinde an der 11. :h- nh neuern ammlNag m Wtt., Jjw. . 0, , ' , - l?cknler ein hübsches Äirchenkon zert,' welches gut bekannt gemacht uud daher , auch gut vestiwr war. Tns. Pi-nnraimii bmand aus oen! schm uud eiiallschen Kirchenliedern. Chören und Solos.' Ferner ein 33 w lin,Solo von ernz C. A. Flatow und einem Münnerquartett. Die Sänger und Sängerinnen ernteten reicken Beiiall ,md die Schuyler Leute schienen mit ihrem Besuch aus Eolumbus ebenio zufrieden zu zein. wie die Eolumbus Leute mit ihren freundlichen lastfreund e n a u ö Schuttler und nur zu bald verflogen die Stunden. Nach dem Konzert wurden nämlich dle EhorlcMe noch nach dem Pfarrhause geladen, wo- .selbst 'ihnen die -chmzler grauen einen schinackliazten Lunch vereite: und bald war die. Gesellschaftlichkeit in vollem Schivunge. Tie Hin und Herreise ivurde per. Auto, geinacht, wobei einige Autos auf dem Heim wcge ihre Richtung verloren und anuatt westwärts ostwärts fuhren, bis sie in der Nahe des Nordpols zurechtgewiesen wurden. Während dem 5onzert wurde eine Kollekte aufgenommen, die, recht, befriedigend ausfiel, doch beschloß der Eolumbus itirchenchor einstimmig diese Kollck. te dem ' jungen .Nirchcnchor von Schuyler zurückzulassen, um sie zur Anschaffung nötiger Gesangbücher zu crimitigcn. Eine Ford Ear getrieben von AI. bert 5ttug. worin auch feine Gattin. Sohn und Tochter fuhr, sowie. Ja mcs Wood und Richard Elark, vcl che Schafe nach dem Hagcmann Platz brachten, die Rückreise mitmachten, kollidierte lebte Kacht auf ' einer Kreuzung diesseits von Thudh Lake mit einer Enger Ear, getrieben von Wm. Klein, mit welchem Harry Burke. James Tunn. und Raymond Hauser aus Platte Center mitfuhren. Die 5Uein Ear kam von Norden her, während die Platte Center Leute von Thady Lake kamen. Keine der Cars sah die andere in Zeit, um auszu. weichen, und beide Cars fliesten init voller Kraft aufeinander, wobei die Ford Ear in Stücke ging. Während Lurke sein Tchultcrblalt brach, ka nien seine Mitfahrer in der Platte Center Car mit leichten Abschürfun gen davon. Einer der 5!naben in der Mein Car wurde ans den: Wrcck ge. schleudert und. kam ohne Verletzung davon, die übrigen Insaüeii wurden nach dem Svital. gebracht. , tEittgcsandt,) Eolumbus. äir 5. 2n 1019 Wert? töedaftifcii ,dcc Tribune! Vor ei-f'ücr Zeit dralle ,nrc J.'ik!,z' rersckicdcnllick Nachrichten üdcr zwei Columbus Töchter, elcke in Californicn den Schutz der Po. lizei nachgesucht haben sollen. Ihr hiesiger. Korrespondent hat die Sa che zwar in möglichst schonender Weise behandelt, hingegen sehe ich mich benötigt. Sie im Interesse der Wahrheit darauf aufmerksam zu machen, dasz jene Angaben völlig verdreht und die Wahrheit entstellend von einer Frau Meyer cmvenchte! mnrden lind, die schon in der ersten Ehe meines Gatten Unfriede gestiftet hat und eS nun wieder versuchen wollte -hoffentlich zum letzten Ma. le, da inzwischen mein Advokat mit ihr Rücksprache genommen und ihr bedeutet hat, waS die Folgen sein würden. Diese Zeilen sollen jedoch Sie und iljrc werten Leser unter richten, dasz soivohl mein Gatte, de, Vater jener beiden Mädchen, als mich ich als deren Stiefmutter, unsere volle Pflicht denselbeil. gegenüber Er füllt haben und uns diesbezüglich nichts vorzuwerfen haben. Ginge hender auf diese Familienangelegen. heit einzugehen, halte ich nicht für notwendig und ersuche ich Sie hier mit höflich, meine Erwiderung auf jene unrichtigeil Angaben in Ihrer Zeitung nun ebenfalls gefälligst bringen zu' wollen, in welcher Er Wartung ich Ihnen hiermit im Vor aus bestens danke. , '. Hochack)tuiiaFvoll Ihre ergebene Julia Fischer. Zlus Blosmfield, Nebr. Nloomüeld. ?!ebr.. 9. Scvt. Äsruils Clauien ltarb am 30. Aug. infolge eines Schlaganfalls in einem Alter von i8 Jahren, xcr Beyior. bene war ein würdiger alter Mann, der in Schlesmig.Holstein in der Nahe von Bretitett gevurng war. Die Autoinobile von Herbert Filter und Dean Selah kollidierten am lebten Montaa in der Alähe des Hauses von Ralph Clements auf der Hauptstraße. Ein Rad an dem Telah'schen Kraftwagen wurde de moliert. Louis Schröder und Familie kehrten von einem mehrwöchentlichen Auienthalk bei Freunden und Per wandten in Iowa zurück. Nick Papev will auch sein Hau? verkaufen und der Erziehung seiner Kinder wegen nach Lincoln der ziehen. Er bat schon ein Haus da selbn für $10,000 gekauft. Eine Reihe von Unglücksfällcn haben sich hier zugetrage:,. Ray mond Barnhart, der 13 Jahre alte Tohu von Georg Barnhart, fiel kürzlich vmi einem Pferde. -Das Pferd trat auf den auf dem Boden lieacudcn Innacn heruni und zer. brach ihn den rechten Arm und das rechte Bei?,. - ,,. Die kleine Tvchter von Wilhelm Lamkc geriet mit einein Finger so unglücklich in eine Maschine, daß der Finger amputiert tverdcn mustte. Emil Kövke geriet mit einem Fin der derart-mit dem Starter" eines Ooerland Automobiles, zusammen. dast er ärztliche $vc m Anspruch nchmen mufzte. Marine.Lcutnant Baehr begünstigt. Nor olk. Nebr., 9. -cpt. 'Leut. uant Mar I. Baehr, Ir., von St. Paul, Sohn des' früheren General. Konsuls von Cien Fuegoö, Kuba, er hielt durch die Vermittelung oes Richters Kinkaid. einen Pak, daß er seinen Vater besuchen kann, der gro He Ländereien und anderes igeu tun, in Kuba besitzt. Leutnant VaeHr gehört zur Reserve und mußte die Erlaubnis des onunandeurs yaoen, ehe er das Land verlassen durfte. Prämiierte Schweine erkrankt. Lincoln, Nebr.. 9. Sept. Eine große Anzahl der preisgekrönten Schweine von der Ttaatssair sind an Phcumonia erkrankt und - befinden sich auf dem Ausstellungsplatz nter Quarantäne. Viele der Schweine sind verkauft, können jedoch nicht ab geliefert werden. Früherer Fcncrchkf erkrankt. Lincoln, Neir., 9 - Sept. William T. Ridgell, früher Feuer kommifsär unter Gouverneur Moore head und Ncville, liegt schwer er krankt an eine niHerzlcidcn darnie. der. :-i Kontrollbchörde macht Ernennungen Lincoln, Nebr., 9. Sept. Tie Kontrollbebörde macht bekannt, das Dr. T. G. Griffith, der bisherige Suverintcndent der Anstalt , für Schwachsinnige in Beatrice zum Su iik'rinti'ndenten des Lincoln Howital crannt imirde. Zum Nachfolger drs Dr Griiith in der Beatrice An wurde Dr. S. I. Ttnuart von Castings angestellt. Es nt o:es öas ein;ia arone Hospital für geittig kranke Soldaten im Land. Alaska veriiekt man den Pro kibitionsrummcl .entschieden brjZsr als fit unseren breiten. . Nachdem die Legislatur die Wirtichattcn ge ,'chlmsen hatte, erofinets die Regie ruiig amtlich? PcrkaussikeUen, wo ir;: der in Fla'chen erhalten kann, wo- für rr xtict hat uno zu oezrp.-.'i im Stande ist mvrr tun - 1t v tt Roman in zwei Baude i i (20. ffortsktzung.) Marianne hob die Hand wie abweh nnd gegen den Fnnnd auf. ES ist ja wahr.' sagte Ossendorsf. Wen Du die Ziffern verstehen wür best, wie wir aber Grobheiten habt ich doch nicht gerade verdient:' .Also ich nehme die Schenkung an und bitte, das Kapital- zu dcvoniren. Ei ist für -die armen Leute sicherer, die ich hier vertrete." Wir wollen's gleich morgen in Ordnung bringen," sagte Ossendorsf. Nun stand aber van Tenius doch erregt auf und man hörte ihm die ffreude an, die er empfand. Nur in kleinen Kreisen, die zufällig an ihn her antraten, wollte er Gutes thun, da aber aus dem Vollen. Jährlich ein Duhend Existenzen retten. Ein paar Mal den Sprungstab hinreichen über einen Abgrund. Ein paar Mal einem Familienvater den Strick abkaufen, mit dem er der Sache ein Ende machen wollte. Ein paar Mal ein Kind vor irgend einer Form des Hungertodes retten. , ES kam langsam wie ein Rausch über die drei Freunde. Sie sprachen nicht mehr von dem Gelde und seinen Wirkungen. - Sie sprachen von1 dem niederprasselnden Gewitterregen und vom Pflaster, vom Sommer und von der Stiftstante. Aber sie waren nahe aneinander gerückt und blickten einan der fröhlich an. Und als van TeniuS endlich nach Hause ging, hielt er lange die Hand Mariannens in der seinen und noch länger die Hand des Ma, jors. Seit seiner Jugend erinnerte er sich nicht,. so glückliche Stunden verlebt. zu habeiu Auf einmal' war er reich ge worden. Wer so viel sur die Armen übrig hatte, war. ich. Doch als er die Treppe zu seiner Wohnung hinaufstieg, war es wieder vorbei mit dem Rausch. Van TeniuS trat langsam ein und übersah mit ei rem kalten Blick die Bücher und Noti zen auf seinem Schreibtisch, und er sah vor sich einen unübersteigbaren, Berg von Jammer, aus dem er jetzt mit Hilfe des goldcnenWcrkzeuges ein paar Steinchen losbröckeln konnte. Mifzmuihig schob er seine Hefte und die Fachzeitschriften bei Seite. Er hatte heute genug gearbeitet. Er hatte einen Sack voll Geld geschafft. Sein ganzes Leben trug den Arbeitern viel, leicht nicht noch einmal ein so grofzcS Almosen ein. Heute durfte er ruhen. Und er langte vom Schreibtisch her, unter einen Band von Schopenhauers kleinen Schriften. Er kannte die Aufsätze, in denen die Mcnschenverach tung am lauicskn sprach und am schrillsten lachte. Nach gethaner Ar beit durfte er sich daZ gönnen. Er durste sich wollüstig hineinwühlcn in diese erlösenden Träume eines MeN schenkenners. Und während van Te nius sonst kcrzengrade wie in einer Amtsstube bei seiner Arbeit am Schreibtische saß, stellte er jetzt die Lampe auf das Sophatifchchen und legte sich zu seiner philosopmfchkn Lei türe gemächlich hin, wie ein müssigeS Weib mit dem neuesten Roman sich faulenzend ausstreckt. Aber er ließ daS Buch zuerst wieder sinZen. Er mußte an Twardki denken. Tr verdammte Pole war's, der IkiU te ihn soweit gebracht, daß er fein Mördergewissen mit philosophischen Phantasien betäubte! Wie eine heilige Pflicht hatte der Rechtsanwalt die Aufgabe übernommen, dem unschuldig Angeklagten Genuatbuuna zu der- schaffen, und ihm einstweilen sein har tes Schicksal zu erleichtern. Twardki aber war schlecht geeignet, kn seinem Vertheidiger Gefühle d?S Mitleids zu nähren, oder gar das ent- laufene Gewissen herbeizurufen. Twardki fühlte sich von Tag zu Tag und von Woche zu Woche wohler in .der Untersuchungshaft. Förmlich dick wurde der Kerl. Von Zeit zu Zeit machte er sich daS Vergnügen, sich von seinem gnädigen Herrn Advokaten die Versicherung geben zu lassen, er würde nicht verurtheilt werden. Dann er bettelte oder erbat er sich eine kleine Zulage. Nicht zum Zweck .der Selbst beköstigung. Das sicl ihm gar nicht ein. So gute Mahlzeiten hatte er lange nicht gehalten. Nur zu kleinen Extraausgaben. Hoho: Seme Frau kriegte eine Menge Geld, ihm ging'S gut: das war doch eine gnädige Fü- gung der Vorsehung gewesen, dak ge rade er die goldene Uhr gefunden hatte. Und zetzt erst recht nicht, jetzt nannte er seine ffreundin aus neoenail e recht nicht. Gerade nicht! So lange man die nicht hatte, so lange nahm die Haft kein Ende. Und das hieße doch Gottes Vorsehung kränken, und die liebe Gottesgabe fortwerfen, wenn man freiwillig die Geschichte beschleunigte, Twardki war mit seinem Advokaten überaus zufrieden. Van TeniuS fand in dem unfchul big Angeklagten nicht einen, Schimmer von Stolz, von Rechts bewußtsnn, von Empörung qeaen ein Unrecht, von Ge, suhl der Schande über seine Haft, nichts, gar nichts, als täglich daS thie rische Gefühl der Sättigung, wen er ven Trog geleert hatte. Und van Te nius ertappte sich schon seit Wochen uf dem seltlainen Gedanken: Wäre eS denn per ytti werty, o ein wiiw " a s t ; turn Frltz Mauthner. lebcnslänglich . beim Trog vkgetiren. ihn unschuldig verurteilen zu lassen statt seiner selbst? Ueber gewöhnliche Skrupel war er ja einmal hinaus. Um eines gestörten Händedrucks willen der um so etwas AehnlicheS. hatte er daS gntige Insekt zertreten müssen, den Zerpen. Machte es denn gar so viel auS. wenn er nun auch noch, seiner Bequemlichkeit wegen, das zahme In ekt zertrat, den Polen? Van TeniuS wußte, daß daS nur so Gedankenspielereien waren, nicht sein ernsthafter Wille. Aber seit Wochen suchte er in seineu einsamsten Stmiden die Gesellschaft der großen Menschen Verächter, der AuSnahmemenschen, der Uebermenschen, der Helden, derenWille start genug war, Menschen zu verbrau chen. wie ein Wiederkäuer Pflanzen verbraucht oder eine Maschine Kohlen. ES war zum Lachen, daß der Ar"ei eranwalt neben seinen volkssreu, - chm Studien nun gar nichts Anderes laS als die Schriften solcher volksfeindlicher Aristokraten. ES war zum Lachen, welche Verachtung gegen die zweibeinige Kreatur alle Wvman ner hegten, mit denen er sich jetzt be schäftigte. Bücher, in die er bloS ein mal mit zorniger Neugier hineinge blickt hatte, die von seinen sozialen Lieblingsschriftstellern bekämpft wur den, suchte er jetzt und studirte er mit Behagen. OS sie alle einen Mord auf dem Gewissen gehabt hatten, wie er Natürlich, wer hatte nicht irgend einen leinen Todtschlag auf dem Gewissen ? Wer hatte nicht einmal ein Gechops verdursten lassen, um em gutes Glas Wein zu trinken? Mordskerle waren ie jedenfalls, seine neuen Freunde, die großen Lehrer der Gewiüenlosigkeit. die ethischen Opiumraucher. Und Mrder. große Mörder waren gewiß unter ihnen, und ganz andere, als er einer war. Nicht so elende Dilettanten wie er. So einer war gleich der große Na- poleon, m dessen Ween er sic vertief: halte. Das war ein hungriger Mann gewesen. Da hatte er eben mit Recht Europa verspeist. Wenn einer drei Centner wiegt, so braucht er mehr sur einen Maaen. als ein Scynudericin. Und ferner hatte van Tenius den al- en Hobbes aufgestöbert und den anen Macckiavclli dazu. Tüchtige Lehrer llr Mörder en gros . k'.utige An stokratcn. Mathematiker des Despotis mus. Aber sie gefielen dem Arbeiter anwalt. , Da war doch Kraft und Selbstbewußtsein und ein Wille "auf's Große. Noch besser singen die Spötter ihm zu gefalle an. die sich nicht zu Lehrern auswarfen, fondern nur, über alle Ge penfter von Tugend uno uaiiqi lachen wollten. Larochefoucauld und Swift, die waren gut vor dem in- schlafen zu lesen. DaZ Gewissen regte sich zwar ohnehin nicyr. vas wewien war zwar auch nur eines vonen we senlosen Gespenstern.?- Aber ein herz liches, Gelächter war ' doch noch besser, als die langweilige Ru'?e der Gewif fenlosigkeit. Die Gegner deS rechtglaudigenhki' stenthums hatte van Tennis auch durchlesm wollen, die Strauß und Bauer und ffeuerbach. Ader lyre Flammen wärmten ihn nicht mehr, oa hatte er nichts mehr zu verbrennen. Natürlich, weil Theologe sich darüber ärgerten, meinen viele Laien, eö wäre was dran. Nur auf ein sonderbares Buch aerieih er dabei, auf Stirnrr's schallendes Gelächter vom Einzigen und , feinem Eigenthum. So mußte ein frommer katholischer Sünder' die Absolution vom Priester hinnehmen, so inbrünstig glücklich. w,e van Tenms die ersten hundert Seiten dieses Ge- läckterk las. Da wurde leine eigene Sache geführt." Ich bin ich. ich bin der Em,ic. ick fresse daS Nichtich. weil daS Nichtich mir nicht mehr heilig ist, Und dann warf er das Buch doch' wie- der fort. Als ob ein freier Kops no tbia hätte, die Absolution deS Pfaffen bis an'S Ende anzuhören. ES ist alles Unsinn und damit Punktum, vnit drei Worten konnte daS abgethan sein, und fogar dieser geistreiche Mann sal baderte. Weil ti ein Philosoph war. Pfaffen allelammt. zum. mindestens Pfaffen 'ibreS eigenen Gedankens, Der Itfeie Vdikosovb. der letzte Wen, fchenerlöser wird lachen und daS Maul kalten, ansteckend lack, und die Mit menschen lehren, gleich ihm das Maul zu holten, und es nur noch zum 'Lachen und zum Essen aufzureißen. Und' natürlich zwischendurch eiwaS Schovenhauer, so wie heute. Da steht wieder so etwas Gescheites: .Die Amtseh ist die Meinung Anderer." Da steht noch viel darüber. Aber wo zu weiter lesen? Salbaderei. Psasfen geschwätz. Die Amtsehre ist die Mei nunz Anderer. Tie Meinung Anderer eefit mich nichts an. La streckt man sich behaglich auS. schließt die Augen und badet sein Gewissen in so einem einfachen vernünftigen Wort, und macht' sich da nöthige Wortg:plätscher selber dazu. Die Meinung Anderer. WaS ist die Meinung Anderer? Die Worte Anderer. Windstöße, die von üoeraS lMtotNmen und sich kreuzen und alle zusammen dann daS autttna cben. kva! arme Teufel die Witterurg nennen. Ms ist aber kein arm Teufel. Im Nsibiakle ,kt man nen Mantel an nd scki ine Pelz mütze auf. Nun mag der Wind blasen, die Meinung Anderer. t $aß träumend, halb phantasirend laß vair TeniuS noch da und dort einige Seiten nd war neugierig dar auf. wie sich all' daö in seinem Kopfe einmal vereinigen würde. Dies Men schenverachtung, die ihn nun schon lange täglich amüsirt und ta denSchlaf eingelullt hatte, konnt ihm doch nichts Fremde? sein, da er sie oder sie ihn s schnell ergriffen hatte. Und sein warme Herz für die dummen, armen Tropfe die sich' schinden ließen ohne Lohn war ihm doch geblieben. ,Ein lustiger Mischmasch das. DaS kommt davon, wenn in Märtyrer der Me schenliebe eineS schönen TageS zum Mörder wird. Bah, man muß sich den zu helfen, wissen! Ihm helfen diese bösen Freunde, die Advokaten Napo konS. ZweiterBand. rf : , - f. Dreizehnte Kapitel. ES war Mitte Juni. Van TeniuS suchte seinen UnkrsuchungSgesaNgenen auf. ES war ihm ein angenehme Ge wohnheit geworden, sich von dem be haglichen Dasein seines OpferS per sönlich zu überzeugen. Twardki war beute schlechter Laune. .Aber seien, Sie doch, vernünftig, Twardki; ich sehe eS Ihnen an. daß Ihnen die Haft auf dieLänge doch nicht behagt. Nennen Sie Ihn schöne Freundin, und ich verspreche Ihnen, die ganze Geschichte ist in vier Wochen vorüber." . Twardki kaute an den Nägeln. , ' .Lassen Sie mich in Ruhe. Hen Advokat. Wenn ich nur ein reicher Mann wäre, und Sie mir eine Rech nung schicken könnten ,dann würden Sie mich schon sitzen lassen, dann wür den Sie nichts dagegen haben. Zwei Jahre könnte ich dann hier sitzen, und mir's wohl sein lassen. Aber Sie wis sen, ich habe nichts und darum heißt'S aus einmal: heraus mit dem Lumpen! Nein. Herr Advokat. Geredet wird richt, und. ärgerlich bin ich nur, weil's gestern schleckt war. Linsen! Tonst Leibspeise. Gestern, sag' 'ich Ihnen, schlechtes Fett zu gethan. Ich bitte, schreiben Sie daS mir auf. Da für will ich gern zahlen. Schicken Sie, meiner Frau nächstes Mal einen Tha ler weniger. Aber schreiben Sie mir so eine Beschwerde auf. Daß das F?.!t nichts getaugt hat. Aber wissen Sie, geschickt, daß wir nicht, wegen Be leidigung oder so waS in die Patsche kommen.' Heute ist Reis. Ich bin neu gierig, ob er"gut sein wird. Wenn wieder schlecht, dann lasse ich Sie ru sen. Dann müssen Sie mir daS auf setzen." i Ban Tknrus veruyigie oen ann und ließ ihm wiede. ev; kleine Sum me für Extraausgaben .zurück. 0) oanie auaj jujun, giwuiijci Herr," sagte der Pole. .So und sind Sie zufrieden? Ist der Prozeß gut? Kür Sie. mein' im. ES ist Ihm ja auch gar nicht Ernst, daß ich reden soll. .r. c , . T i . V . Äiiro ja ovci jajonrc Iplrvrn. Van TeniuS verließ daS Gefangm in der Stimmung seiner neuen Ekel Philosophie und mußte auch an den folgenden Tagen mt Verkehr mit uxi legen oft an den Polen venttn. oer schlau aenua war. die Hauptsache zu verstehen: Ob der Prozeß gut ging für chn. den Advokaten. Am Sonntag sruy uberrasaz kyn ein Briefchen von Marianne. Nie mals noch hatte sie wirklich winnk Zei len an ihn gerichtet, und doch war chm die feine, fast kindische Handschrist ge lausig. Tie schrieb osl genug an ,yn. wenn man bei OssendorffS seinen Be such wünschte, oder der Major einen Buchtitel oder so etwa? von ihm erbit ien wollte. Heute benachrichtigi, ihn die Freundin davon, daß Ossendorsf leidend sei. in sehr trüber und ungaft licher Stimmung. Van TeniuS werde gebeten, heute nicht zu Tisch zu kom men, und vorerst auch nicht nachzufra gen. Da Brxschen hatt einen scaessag, .Ich bin unruhig und manche Stunde bis zur Trostlosigkeit traurig. Wir müssen uns sehen!" Van TenmS verbrannte den Bnef und blickte nachdenklich auf daS Aschen Häufchen. ES wird wohl Siederkom men, daS kleine, stille Glück, die Freude an ihrer Seite. ES wär ja zu bitkr, wenn dies Liebe ein Ende hätte, nach dem so Furchtbares um ihretwillen ge fchehen. Er ging seinem Berufe mch und nahm sich vor. wenn keine neue Absage kam. am Dienstag zu OssendorffS hm auszufahren, . Am Dienstag Nachmittag, tot gegen sechS Uhr. erhob sich van TeniuS eben vom Eopha. Er legte ein Buch bei Seite und wollte sich zum Ausgehen fertig machen. -Da klingelte S, und er vernahm gleich darauf Kis Frauen stimmen. Nach kurzem Klopfen trat die Nicht herein und meldete ihm mit vertraulichem Lachen, ine Dame sei' draußen, in schr schöne Dame, und wünsä)e den Herrn Rechtsanwalt spnchen. .Lassen Sie sie herein!" ' .Ach. Herr RechtSanwalk ' .Wa denn?" .Ach. wer sich nur so bei Ihnen melden lassei, .könnte!" s (Fortsetzung folgt.)' ' ' Jung Frau, (tvdrxrfyi .Einst sagtest T. ichdare zum Anbei ßea süß." Er: .Ja. unb ich wünscht, ich hatte Dich damals mit Haut und Haa reit ufzefMen. RELIABLE DETECTIVE BUREAU SU ftalto Crninno Pnirbltt, 15. tz Htl tir Crnolia, 9tt. tan-J-rtfplonl Sunlal 2058 El c(fti1filflrn itttr ,111, rft'imlwIlMki I. . IDlHtVnU fta4t-3lttt)on: öoitai 4SS Wt: Xn(rt, acht!reIetjN! Hak 8313 Stiche 0 rlicl ein ,, klNdl,ktti Uamnda Kr,gS, eiiilät UuerNur CuilulL bl fliOHU &uUubciluucUt in ftonia, Hl da fliinw ftultt ofttn tlu Va ttenten; man tttiill dort idrneUerc Hkt lung von chroMlckt Rvar.fbetien tr via Etnl. bet Eingkivtld, ütbn und tttteren. 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