Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, September 09, 1919, Image 1

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.8.Seitett.-,.r.15z.
35. Jahrgang.
Omaha, Neb., Dienstag, den O. Sept. 1919. ,
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Demokrat Senatoren
mögen einWenken
Annahme von Einwanden 511m Vertrag wahr
scheinlich; bemerkenswerte Aentzernng des
Zlöministrationssenators Simmons
poindexter erklart, das Volk soll entscheiden
Washington, 0. Scpt. l
ntet darauf hm, daß in S,,?,
teiltet
Friedensvertrages ein ctoi:
zustande kommen tvird.
Vnhni fnl nnrtfiitthislt. hnf; P
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ti ijv , 1 l. . i - "
caiorualsverlmr ocs monuiccs
auswärtige Angelegenheiten ,a
Mittivoch im Senat unterbreit
wird; wahrscheinlich wird die Debat
te am nächsten Montag beginnen.
Bemerkenswert ist eine Aeußerung
des Administrationsführers Sena
tors Simon, North Carolina, sa
gend, daß gewisse Zugeständnisse
gemacht werden müßten, um die Ra
tifikation des FriedenövertrageS her
, beizuführen." Obgleich er sich der
Annahme mehrerer der von Lodge
vorgeschlagenen Einwände aufs Ent.
schiedendste wiederfcht, ist er dennoch
der Meinung, daü man über andere
zu einem Ausgleich kommen könne.
Die erste Antwort, tvelche dem
Präsidenten im Senat onf seine Aeu
ßerung verächtliche Zukreuzekrie.
rticr" zuteil wurde, kam gestern von
Senator Poinöezter, Washington.
In einer Rede erklärte dieser, daß
England und Frankreich den Ber.
taaten gegenüber verpflichtet seien;
die Wer. Staaten schulde jenen beiden
Ländern keinen Dank. ,
Der Präsident sagt, daß, falls
wir die Völkerliga abweisen, wir
verächtlickze Drückeberger" (con.
tenrptible") wären", sagte Poinde;.
ter und fragte:
Wofür sollen wir uns drücken"?
Er sagte, wir müßten das Spiel
weiter fortführen.' Welcher Art ist
'Hnun dasselbe,' mid. wird es beendet
werden, wenn eS noch mcht zu En
de ist? ' ' - ' - ' '
Er erklärt, wir gewannen den
Krieg sür England und Frankreich,
' und es Ware für uns unehrlich fein,
X diese Länder jetzt im Stich zu las
sen. In welcher Beziehung aber
sind uns, nachdem wir den Krieg
für England und Frankreich geturnt-
neu haben, ihnen oder Europa ge
genüber Verpflichtungen auserlegt
worden?
Ist es nicht richtig, daß wir durch
i Eingreifen in den Krieg unS Euro
S p verpflichtet gemacht haben, an
- "tt daß wir Europa verpflichtet fein
I illten? Würde unser Volk jemals
ß Z den Krieg gezogen sein, hätte es
fausgcsehen, oan, nachdem wir
, UnieYbm flchiannen. der Vräsident
sAArtM .'irt nA fn. f 1 flst UM-
DiV UtU W IW II
rlich. Heimzukehren? j
Der Präsident sagte in seiner er
Ebenen Weise Put up or shut up",
kbmt die Völkerliaa an oder bietet
mas besseres dafür. Die Gegner
xr Völkerliga bieten dafür die Kon
i stution der Ver. Staaten, die Un
h hängigkeitserklärung und Lincolns
Regierung durch das Volk".'
Der Präsident offeriert uns eine
iegierung durch den Rat in Genf
hib sagt, wir müssen eine solche an
w
ichmen, wenn wir nichts besseres zu
'icten vermögen. Die Frage, etwas
besseres zu bieten, existiert überhaupt
licht. Die Frage ist, ob wohl et
aas, schlimnu?res geboten werde
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in.
Wenn nun der Präsident diese
? r agc ireui, ivciq cc vann cuva
9.
Yichr, daß die Alternative dieser
' Kriege, für welche rr sogar z?l)t
Viwch ainerikanische Jünglinge an
..irbt, um sie in Asien und Europa
unter der Völkerliga zu führen, Haß
erwecken muß, mehr Steuern den
' rmen aufgebürdet) Eltern ihrer
Löhne beraubt werden, Witwen und
H Waisen von jenen hinterlassen wer.
öen, die unter dem Mandat der Li
faa Narrengänge in Asien ausfüh.
iren. Weig er oenn niazr, oan wir
iach dem Kriege die Freundschaft mit
lallen Nationen aiistreben, deren wir
juns. kleine Zmischenräume ousge
schlössen, erfreut haben?"
i' i . . ä.
ff VIOO) reine icnioniiranonrH..
Washington, il. Scpt; Falls
Präsident Wilson darauf gerechnet
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hatte, dau ans jciicit Xiitnftcrt, tu
welchen er biöhcr gesprochen, Te.
iiioii'tratioi'.c'tt inorm vil priesen
imd Depeschen g'gcn die Gkgurr der
j Ratifikation des FricdcnsvertrageS
einlausm würden, so halim sich diese
Erwartungen bisher nicht erfüllt.
i Dadurck ist das Bertrauen der Se
latoren Johnson, Vorah und Mc
1 "sirmirf i! ifirpr fiphnrftpsinnhprt Rpi
'jtiucntii. süütuij uuie nu-uie, uui
. 'ge Brief, den er erhalten hatte,
ie von einem St. Louifer Ge
.mann, - der in den Senator
ang,, den Kampf gegen die Rati
tu , i r. k.. t-..i.
kuatton austecht zu eryalten. In
dem Brief wird gesagt, daß sich der
Präsident in seiner Rede in St,
Louis über Allgemeinheiten geäußert
habe und daß trotzdem er eine gro
ße Zuhörerschaft hatte, glaubt der
Bnefschreiber dennoch Nicht, er ha
be den Eindruck hervorgerufen, daß
der Vertrag unantastbar sei. Borah
ist nach wie vor der Meinung, daß
das .Volk über die Annahme oder
Ablehnung des Vertrags, das letzte
Wort haben sollte.
Uolchak geht zur
Gsfensive über
London, 9. Sept. Aus Omsk,
dem Sitz der rutschen Regierung.
wird gemeldet, daß Admiral Kolchak
am 1. September die Offensive ge.
gen die Bolschewiki ergriffen habe.
Einer drahtlosen Tcpesche aus Mos,
kau zufolge soll Kolchak Japan um
Hufe angerufen haben; als Gegen
jienst hat er den Japanern die In
sel Saghalien und den Disttikt Ussu
ri angeboten. -
Zu schweren Kämpfen . : zwischen
Bolschewisten und Polen ist. cs'sn
denr Tünafluß gekommen; offiziellen
polnischen Berichten gemäß befinden
sich die Polen dabei im Vorteil' Die
Bolschewisten bedienen sich in diesen
Gefechten Panzerzüge und Motor,
wagen, wurden aber dennoch zum
Rückzüge gezwungen. Angriffe der
Bolschewisten mittelst kleiner Pan
zerschiffe auf dem Pripet Fluß wur.
den ebenfalls abgeschlagen.
Der Uamps gegen
öas Simangesetz
Lincoln, 9. Scht. Eine weitere
Anzahl lutherischer Kirchengeineindcn
voil S!ebraska hat sich dem Prozeß
gegen das Simangesetz angeschlossen,
welches bekanntlich Ncligionsunter
richt in fremden Sprachen und das
Lehren fremder Sprachen unter dem
0. Grad verbietet. Bekanntlich ist
das Gesetz zeitweilig außer Kraft gc.
fcht und liegt dem, StaakSobergcricht
vor, das über seine Konstiwtionali.
tät in Bälde entscheid, wird. Nich
ter Sullivan, einer der hervorragend
sten Nechtsgclchrten von Nebraska,
vertritt die dänifch.lutherischcn Kir.
chen im Staate und die Ohio Sy
node der deutschen Lutheraner. '
Der Generalanwalt. Davis hat
Montag seine Antwort in dem Kla
gefalle eingereicht. Er verneint, daß
das Gefetz verfasfungSwidrig sei und
daß eö die religiöse Freiheit bccin
trächtige und stellt die lächerliche Be.
hauvtung auf, daß die Klogen gegen
daS Gcfch ein Angriff auf das Lf.
fentliche Schulsystem sind.
Der frühere GeneralstaatöaiiwaU
Arthur Müllen hat auch eine J'nter
ventionspctition gegen das Gesetz im
Namen eines Bürgers polnischer Her.
fuiift ausgearbeitet, die er dieser Ta
ge dem Staatsobergricht unterbrei
ton wird. . .
In letzter Zeit sind mehrere An
fragen bei uns über das Simangc.
setz eingelaufen, ob es wohl durch.
führt werden würde oder nicht. Wir
sind, erstaunt, daß heute noch solche
Fragen gestellt werden. Das Gesetz
ist durch gerichtliche Verfügung au
ßer Kraft gesetzt morden, bis . das
Obcrgericht entschieden hat, ob es
iin Einklang mit der Verfassung stcht
oder nicht. Die Kirchmgemeinden
brauchen sich also bis auf Weiteres
um das Gesetz nicht zu kümmern
und können ihren NcligionSimtcrrickit
lind ihrm Sprachnnterricl't wie in
früheren Jahren in ihr,',, Mutter.
sprachen erteilen, wenn sie da; wol.
len.
Interessantes aus der
Bnnöeshauptstaot j
' Washington, D. (5.. 9. ScHt.
(Spezial.KorresPondenz. , Die Kon.
troverse zwischen General.Anwalt
Palmcr und den Bundeö'Senatoren
Ealdcr von New Dork imd Freling
huysen von New Jersey, ist erst
zum offenen AuS trage gckoinmen,
nachdem der Senat die, Ernennung
dcs früheren Kustos feindlichen EU
acntumS zum Chef unseres Justiz
Departements bestätigt hatte. 23ä
rcn Palmer's Angriffe auf die bei
den Senatoren früher erfolgt, so
würden der Bestätigung seiner Er
Nennung sich noch größere Schwierig
leiten entgegengestellt haben, als es
ohnehin schon der Fall war.
Seit geraumer Zeit sind von re
publikanischcr Seite' scharfe Kritiken
der Geschäftsgcbahren - des Custo
dian of Alicn Property" laut ge
worden. Es wurde behauptet, daß
Palmer, der das politische Spiel
vorzüglich zu spielen versteht und als
Kampagne.Leiter sich bewährt hat,
die Konfiszierung feindlichen Eigen
tuins als Mittel zum Zwecke be.
nutzte, um seiner Partei Anhänger
zu gewinnen und politische Frnmde
auf Kosten deutscher Kapitalisten
und Patentinhaber zu bereichern.
Der Patentschutz ist durch den Cu-
stos feindlichen Eigentums zum
Fetzen Papier geinacht worden, ein
Vernihrcii, das em gefährliches Pra
ccdenz für spätere Zeiten bildet und
vielleicht' einmal ; den Vereinigten
Staaten, bezicmmLSZSclie amerikan:
scheu Bürgern, ' großen Schaden
bringen kann.
'Von , Slcpräscntant I. Hampton
Moore bon Pennsylvauien war er
klärt worden, Palmcr hätte so vielen
durch Zuweisung lukrativer Aemter,
namhafte Gebühren und großen
Vermögenszuwachs auf Grund von
Ueberweisung deutscher Patente sich
gefällig erwiesen, daß es schwer fällt,
seine Amtsführung gründlich zu un
tcrfuchen, weil fast alle die Leute,
welche darüber Auskunft geben
könnten, für ihn gewonnen worden
wären.. Sie würden durch die Pflicht
der Dankbarkeit daran . 'verhindert,
die Auskunft zu geben, welche von
ihneii ; gegeben werden konnte. Herr
Palmcr hat eö nicht als seine Auf,
gäbe betrachtet, feindliches Eigentum
zu verwaltcii und zu schützen, son
dern es vernichtet. So wurden 4,500
deutsche chemische Patente, deren
Ausnützung riesige Profite abwerfe,
für den Spottpreis von einer Bier
telmillion Tollars verkauft. Käuferin
war die , ' Chemical Foundation
Inc.", teren Leiter Herr Frgncis
P. Garvan wurde, der Chef der
Ilntcrsuchungsabteilung des Palmor.
'scheil Büros und sein Nachfolger als
Alicn Property Custodian".
Die lukrtttive Nebeiibeschäitigung
dcs Herrn Garvan vexstozit aber gc,
gen eine Bestimmung, die von Pak
mcr selbst getroffen worden war. Sie
verbot, daß irgend ein Beamter in
dem Büro des Verwalters fcmdli
chen Eigentums direkt oder indirekt
nut dem Ankaufe von solchen etwas
zu tun haben dürfe. Der General
Anwalt hat in Artikeln, welche er
für die Saturday Evemng Post m
Philadelphia, für Munsey's Maga
zine" und für die New Aork Tri
bune" schrieb, seine Amtsführung
nicht allein Iis in die Puppen gelobt.
sondern auch die Kmiflszierung deut
schcn Eigentums mit dem Verkauf
deutscher Patente als eine Sicgcstat
ersten Ranges gefeiert. Er ist ein
unverbesserlicher Chauvinist und eme
aggressive Natur. Er erwähnt in
tm Artikel in Minsey's" mit
größter Genugtuung, daß das Ber
lincr Tageblatt ihn einen offiziel.
len Taschendieb" genannt habe. Er
hat es diesen Artikeln zu verdanken.
daß er und sein Nacbfolgcr fowie die
genannten Blätter jetzt wegen Ver
leumdung von! der, Wallspiniierci
Forstmann &, Huffmann in, Passaic,
N. J sowie von Herrn Julius
Forstmaiin individuell, auf im Gau
zen $850,000 Schadenersatz verklagt
wordeil sind. Er hatte behauptet,
die Inhaber der Firma wären illoyal
gewesen und ihre Fabrik sei von der
Regierung übernommen , worden.
Beide Angaben sind angeblich völlig
unbegründet.
Ter General-Anwalt machte m
vorigeil Sanistag den sensationellen
Angriff auf die Senatoren Calder
und Frelinghuysen und behauptete,
beide suchten Tcutfchlapd zu gcfal
lcn. indein sie eine gründliche Unter,
suchung der Verwaltung feindlichen
Eigentums aiislrebteii. Ihrer Tätig,
keit wäre vom deutsche auswärtigen
Amte bciondcre Erwähnung getan
irorde,!. relinaluinsen hnhi gegen
die Bfi'Mtiflüiig der Erneimuiig Pal
nirr's ziilu Gcieral'Iinvcilt ge
lrimnlt. Dafür rächte sich Palmer,
Soziale Unrast in
Italten i n wachsen
Läs:
Trr Mittelstand am Bettelstab: Ne
gierung ist der Sltuatw tcht
mklir gewachsen. . '
Ronl, 9. ., Sept. Die Unrast in
Italien erstreckt sich auf alle Teile
des Landes, uiid öe Regierungs
und OrtSbehördcn sind der Lage
nicht nrchr gemachen. Daher erklärt
es sich .auch, daß lder König dieser
Tage alle Krongütcr. siir gemein
nützliche Zwecke an den Staat ab
trat und sich bereit , erklärt hat,
Steuern von ssinew Vermögen zu
bezahlen. Die llsständigen Gewerk
chaften zwingen die Industrie zur
Bezahlung merhört hohcr Löhne
und dadurch wird die Industrie,
welche toähren!.. des Krieges völlig
brach gelegen hat, soweit sie nicht den
Anforderungen des Krieges .dienen
konnte, in der Entwickelung ihrer
Kräfte gelähint. Obendrein hat die
überall bestehende Arbeitcrkammer,
aus Gewerkschaftlern gebildet, sich
angcinaßt ohne Rücksicht aus die
Regierungsbehörden die Verkaufs
preise aller Lebensmittclartikcl fest
zusetzen. Verletzung der Vorschriften
wird mit Gcivaltmaßregeln, Plun
derniigen, Feystcreinschlagen usw.
geahndet. Ter einst . so weit vcrbrei
teie Mittelstand in Italien ist an
den Bettelstab gebracht worden, und
ob in diesen Stnld.cl.. nicht auch noch
die IZegierung imd die Tunastic
hineingezogen werden wird, ist eine
Frage der Zukunft.
4000 Deutsche
gehen nach Frankreich
Berlin, 9. Schi. Dem Vor
wärts zufolge haben sich 400.000
Teutsche freiwillig Erboten, sich an
hurn Wichcrmiffiaii 9?slrhfrmi?rrtrfi3
zu beteilige. ,
Paris, 9. SePtM Wie das Echo
de Paris meldet.?wird die Deputier,
tenkammer den Wedensvertrag am
10., und der Sen nr 20. Septem
ber de.n Friedensorlrag ratifizieren,
daß er den Senstor beZchukolgte er
sei MleulMZVnchVUngs.Gefcll
schaften, die in - den Vereinigten
Staaten Geschäfte' taten, finanziell
beteiligt gewesen, habe gegen deren
Liquidation agitiert und sei während
des Krieges pro.dcutsch gewesen. ,
Frelinghuysen hat auf den Pal
mcr'schen Angriff geantwortet. Er
erklärte, GeneralAnwalt Palmer
habe stets gegen diejenigen, welche
mit seinen willkürlichen ' Methoden
nicht einverstanden waren und sie
kritisierten, den Borwurf des Pro
Germanismus" erhoben. Er zögere
nicht, die große Macht seines Amtes
zur Einschüchterung der Lciite zu
vcrivendcii, welche ihm Opposition
machen. Er hätte von deutschen
Agenten gelernt und fei preußischer
als die Preußen. Er bezeichnete die
Behauptung Palmer's, er habe der
Alien Property Cuftodiaii".Aktc
opponiert und versucht, deutsche In.
teressen zu schützen, als böswillig,
hintcr's Licht führend, lächerlich und
unwahr. Er habe niemals während
des Krieges ein persönliches In
tercsse oder eine Verbindung mit
deutschen Interessen gehabt. Er be
schuldigte nicht Palmcr. persönlich
bei den Verkäufen profitiert zu ha
ben, aber persönliche und politische
Freunde, darunter auch der Sekretär
des Präsidenten. Joseph P. Tumul
ty. wären zu Agenten dcs ..Alicn
Property Custodian" ernannt war
den. Auch machte er ihm den Vor.
ivnrf, vor dem Kriege pro.deutsch
und der Zwischenträger zwischen dein
Präsidenten und deutschen Agenten
gewesen zu sein. Die Senatoren
Underwood von Alabama und Wil
liams van Mississippi verteidigten
den General.Anwalt, dein übrigen
auch , von Senator Caldcr' hcimge
leuchtet wurde.
Die Kontroverse hat zu einer all'
gemeineren Erörterung der Ge.
schäftssührilng der Alien Property
Custodian" Anlast gegeben. , Ber
schiedeue Angaben, die er gemacht
hat, werden widerlegt und richtig ge
stellt. Informationen, die er als
Tatsachen behandelt und entsprechend
ausgenützt hatte, erwiesen sich nicht
als zuverlässig. Es hat den Anschein,
als ob die Untersuchung der Pal,
mer'schen und Garvcm'schen Amts
frhrung größeren Staub aufwirbeln
wird, als ohne die heftigen Ausfälle
gegen Freliiighuvsen und Ealdcr e?
geivesen wäre. Die republikanischen
Trnatoreu sind Palmer's Gegner,
weil sie es im nicht vergeben fern
nenme.l nlez!'tddww,öt B,
neu, bah et sein Amt zu politischem
Ztimmen?c!,,g benutzt hat, wie sie
behaupten.
Der Vatikan für 1
Demokratie und
soziale Neform
Hochwichtiger Brief des Papstes ber
d?n knnftigeu Kurs der satt)
lisch? Kirche. '
(Von Henry Wood, Stabökorrcspon
dcnt der United Preß,)
Paris, 9. Sept. In seiner po
litischen Bctätigung hat der Vatikan
den Demokratien die Hände gereicht
und sein Schicksal der weltweiten li
beralcn Veiveguiig anvcrtra.lit, dieö
wurde in einein päpstlichen Brief an
den Tag gebracht, der an Kardinal
Lucon gmchtet ut und heute vcro
fentllcht lvurde in Verbindung mit
der Teilnahme der französischen Ka,
tholiken an den bevorstehenden par
lamcntarischcn Wahlen.
Der Vatikan wird in der Zukunft
die Demokratie als die einzige Oucb
le der politischen Macht ansehen und
wird daraufhinwirken, demokratische
Negierungen , auszubaiien und per
manent zu etablieren. '
DaS vatikanische Programm ent
hält vier , bestimmte Planken für
die Errichtung dcs sozialen Friedens
Sie umfassen:
Kooperation aller Klassen. '
Koalition aller Klassen gegen Bol
schewismus. . . .
Annahme der Demokratie.
Erziehung des Proletariats.
Der Zerfall der Monarchien und
das Erstehen der Demokratie kurz
vor dem Kriege haben dem Vatikan
nur die Habsburger und Spanischenerem: Ich möchte sagen, daß seit
Dynastien für politische Vereiuigun den letzten zwei Wochen das pro
gen gelassen. .Keine diplomatischen deutsche Element in diesem Land
Beziehungen wurden mit den curo' wieder sein Haupt emporgehoben
päischcn Demokratien unterhalten. , I hat. Sie haben die Wahl zwischen
Nach dem Sturz der Habsburgi- der NölkIiga und Germanismus,
schcn Monarchie j verblieb nur eine.
katholische Monarchie und der Papst
sah sich vor die Notwendigkeit ge
stellt, die' Demokratien zu reorgani
siercn oder tatsächlich aus der diplo
matischcn Welt auszuschneidcn. Papst
Vcnedikt hat sich frei und offen für
erstcrcö erklärt. ;,
beinahe sichere "Folge chicses
Kurles wird -die' eveiituelleMM
aufnähme der politischen ,und diplo
matischcn Beziehungen mir Frank
reich und Italien sein, wodurch 'der
Vatikan Unterstützung finden wird in
den zwei führenden katholischen
Ländern Europas, eine Bewegung,
die ihn für den Verlust des Ein.
flusses in ; Oesterreich-Ungarn ent
schädigen wird. Die Bewegung ,für
die Wiedcraüsföhnung mit den Po
litifchcn Regierungen hat in Italien
bereits Fortschritte, gemacht.
In seinem Briefe an Kardinal Li
con, sagte der Papst unter anderem
das Folgende: ' , '
Die große hervorstechende Tatsache
in dcr heutigen Welt ist die immer
stärker werdende ; Bewegung zur De
mokratie. Tiö Proletariatklassen,
wie sie' genannt werden, haben den
überwiegenden Anteil am Kriege gc.
nommen, lind wünschen nun in je
dem Lande dcr Welt daraus das
Höchstmaß der Vorteile z ziehen.
Uiiglücklichcrjveise werden ihre
Forderungen oftmals im Ucbcrmaß
gestellt. Sie würden zum Schaden
Jedennann's die soziale Ordnung
über der. Haufen werfen, welche die
menschliche 'Natur notwendig macht.
Die katholische Kirche hat stets
die Leidenden geliebt und hat stets
gelehrt, daß die öffentliche Gewalt
geschaffen zum - Wohlc Aller, steh
speziell Mistigen muß. um die Lage
jener zu verbessern, welche leiden.
Desheilb darf der katholische Kle.
rus der! WiederNechtfertigung des
Proletariats nicht feindlich, gegen
überstellen, sondern muß dieselbe be
günstigäli,, vorausgesetzt sie verbleibt
im Nahmen der Ehrlichkeit und Gc
rechtigkeit." ; ,
Uronprinzessin
armlich gekleidet
Aiilstcrdam, 9. Sept. Neugie
rige, die sich ans, dem Bahnhof ein
gefunden hatten, um Zeugen des
Eintreffens der früheren Deutschen
Kronprinzessin zu sein, waren ob der
Blässe und Maqerkit dcr beiden
Söhne der, Kronprinzessin betroffen:
auffällig war auch die ärmliche
Kleidung der einst bestgekleideten Da
me an europäischen Höfen. Die
frühere ' Kronprinzessin und deren
beiden " ältesten ' Söhne verbrachten
kurze Zeit ans dem hiesigen Bahn
hos und begaben 'ich dann nach Wie
ringen zum Besuch des Er ronvrin
jl'N.
ie werden dort ninf Tage
Aufenthalt nehmen.
Zoonnittt auf .diese Zwj-
WilsonWW
über die
wird öer in Spezialsitzung versammelten Legis-
latur Ratschlage erteilen; zwei Reben in
St. Paul nnö ZNinneapolis
, f
Germanismus erhebt wieder öas Haupt, sagt er
Auf dein Präsidcntenzuge. der
kick St. Paul nähert, 9. Sept.-
Präsident Wilson wird heute vor der
Minnesota Legislatur, die in Spe
zialfitzullg versammelt ist, eine Rede
halten und in derselben jedenfalls
über die Teuerung sprechen. Visher
hat Herr Wilson in seinen Reden
der Teuerung noch nicht erwähnt. Da
die Legislatur Minnesotas einberu.
fen worden ist. um Mittel und Wege
zur Abstellung der Teuerung zu
schaffen, wird sich dem Präsidenten
Gelegenheit bieten, mit Vorschlägen
aufzuwarwi. Auf dem Wege nach
St. Paul dnrchfuhr der Präsidenten
zug riesige Kornfelder, auf welchen
die Farmer emsig ihrer Bcschäfti
gung nachgingen. Er wird heute so
wohl in St. Paul als auch in Min
neapolis sprechen. Um 9 Uhr nror.
gens traf der Zug in St Paul ein.
Siour Falls. S. D., 9. Sept.
In seiner gestern hier gehaltenen
Rcdc, sagte Herr Wion umer an
Ich habe bereits vorher gesagt, was
ich unter , Gennamsmus iiersteye
cs bedeutet Herausforderung." .
Als der Präsident, sagte, man
habe ihn öfters einen Idealisten ge.
nannt, nef eme snmme aus oem
Publikum gut", , und die Menge
klatschte Beifall. Er kam auf die in
ternationale Arbeiterkonferenz .in
den Arbeitern neue , UcwnmM
standen " werden würden, Msr Mr
Vertrag ein solcher zugunsten der
Arbeiter , sei, das ganze Volk würde
durch diesen begünstigt. Bisher war
es immer der Fall gewesen, ' daß
Vertreter von Kapital und Arbeit
sich nie gegenseitig über Streitfra
acn ausgesprochen hatten., : Dieses
würde von nun an anders werden.
Diese Regel ist auch auf Streitfragen
cr Nationen anwendbar.
Amerika, sagte Herr Wilson,
Erfreut über öie
erste Milchsenöung
Die Hilfsgesellschaft für Zentraleil'
ropa hat von einem bekannten Bür
ger im Staat einen Beitrag und ei
neil Brief erhalten, worin er feine
Freude darüber ausdrückt, daß es ihr
gelungen ist, eine ' Waggonladung
Milch für die darbenden Kinder
Deutschlands und ; Deutsch . Oester
rcichs nach draußen zu senden. Er
schreibt: Tas Bild in der Samstag.
Tribüne hat mich ungemcin gesreiit.
Gott lohne es Euch allen, die Ihr so
rührig an der Arbeit seid."
, Finanzbericht.' .
Im gestrigen Finanzbericht hat
sich ein Druckfehler eingeschlichen.
John Casper von Elgin Nebr.. war
mit $10 verzcichnct. Es hätte
heißen sollen. Dadurch war auch die
Gesamteinnahme um $10 mehr an
angegeben: sie beträgt deshalb' nicht
$6S00.36, sondern die korrekte Sitin.
ine
Bisher verösscntlicht in. .$6706.36
Ungenannt, Hastings. Neb.
Morris Levn. Omaba....
Geo. Nu'z. Suttoik, Neb...
Gco. Buttinger. 2216 P
St.. Südseite,' Omaha..
25.00
5.00
5.00
Total ...$0856.30
Gustav Haueisen,
Finanzsckrctär.
Er-Ua!ser auf
öer Spazierfahrt
Jm Haag. 9. Sept. Zum ersten
Mal scit seinem Aufenthalt in Ame
ronaen ' haben dcr Er!laifer und
dessen Gemahlin eine Spazierfahrt
unternommen. ?ie besuchten in
Bealeituna des Grafen und der
Gräfin Bcntick das zchn Meilen ent
iernt liegkiide Schloß Bclmout und
ahmen bei der Gräfin Constance
Tee.
heute
cuerung
köimc ja der Völkerliga fernblieben
dieses aber würde auf Äolten des
Weltfriedens geschehen..' ' ,
Der Anschluß Anierikas an die
Völkerliga ist für die Erhaltung des
Weltfriedens unbedingt nötig und
Amerika bedarf des Friedens , und
dcs Vertrauens.
Herr Wilfon fprach . sein .Be.
dauern, aus, daß es ihm unmöglich
sei, am 16. -September, zur Zeit
der Alikllnft des Generals Perfliing
dortselbst, nicht anwesend seip
könne: . . ' ' . . ,
' Hitchcock sattelt um.
Waflzington. 9. Sept. Nach Be
kanntwerden der Rede des Präsiden,
tcn in Oin,aha. in welcher sich der
Präsident- gegen Annahme ,' irgend
welcher Einwände znm Friedcnsper
trag erklärte, änkerte sich Senator
Hitchcock, dost demokratische Senats
rcn nur in letzter Instanz sich zu
Einwänden, zum ' Vertrag verstehen
würden. Nur wenn es keinen alide
ren Ausweg gebe, würden die dein,
kratifchen Senatoren nachgeben. Er
glaube jedoch nicht, daß dieses nötig
sein : wird. Alle Amendements aber
müssen geschlagen . werden, , sagte
Hitchcock. - ; '. '
SpartaKeragitation
r in Deutschland
l Berlin, 9. Sept. ,',Ungewöh,ch.
chc Ruhe, herrscht in deutschen natio.
nalen Leben iin ' Augenblick. Es
scheint die Ruhe vor dem Stunn zu
sein, und die Regierung macht sich
auf. einen nwüi Slnsstandsversuch der
Noil.? sefaU.j M obcr.verstcheru,
datzmttM - ichs' rWbe.
Trotzdem, betrieben ' sie ? unter ' der
Hand eine bösartige Agitatton zur
Unterbindung , des - industriellen Le.
bens des deutschen Volkes. Ange
sichts der allerernstesten Kohlenkrise,
die dem deutschen Volke jemals in
seiner ganzen Geschichte gedroht hat
und dazu noch zu Winters Anfang,
tun die .Roten ihr möglichstes, uni
Ausstände in den Kohlengcbieten
und unter den Eisenbahnern, anzu
zetteln.' Während eiliige Regierungs.
beamte versichern, daß eine ziemliche
Menge Kohlen tu den Kohlcngrubm
gefördert werden kaiin,' geben sie
gleichzeitig zu, daß die Bahneik nicht
im Stande sind, die Kohlen zu be
fördern. , Unter diesen Umständen
versuchen die Roten, jetzt, Arbeiter
wirren ' anzuzetteln, um die Regie
mg zu .erschüttern oder zu stürzen
in der Erwartung, an ihre Stelle
zu treten. Die Regierung verfügt
über genug Truppen, m pra
Aufstand niederzuschlagen, es ist aber
fraglich, ob sie der Ausstandsverhet.
znng wlrliam zu begegnen vermag.
W?brminister ?keske versickert.' daft
er genug Truppen besitze, um alle im
Winter versuchten Anschläge zu der
eitcln, nainentlich da die Entente ihre
Zustinimung zur Vcrsckziebuilg dcr
Abrüstung gcgcbcn hat. , , , ,
Infolge der KoKIenknappheit ici-
d et nicht nur die .Industrie, welche ih.
ren Betrieb einschränken muß fon
dern die ganze Bevölkerung, da jetzt
auch! die , Beleiichtungszeit ' verkürzt
wird. -In den Bctgmannschen Elek
trizitatsanlagcn wird wegen Kohlen
mangels nur ail drei Tagen in der
Woche gearbeitet 'und alle anderen
groKn Fabriken werden genötigt
sein, dem Beispiel -zu folgen.
Wetterbericht
Für Omaha und Umgebung:
Veränderlich heute, abend und Mitt
woch. Etwas kühler Mittwoch.
Für Nebraska: Allgemein schön
heute abend und. Mittwoch, außer
Regenschauer heute abend im nördl.
Teil. Etwas kühler im nordlichen
und östlichen Teil heute abend und
südöstlichen Teil Mittwoch.
Für Iowa: Veränderlich heute
abend und Mittwoch und vielleicht
Regenschauer. Keine merkliche Aen
derung, in der Temperatur.
Im Kamps um eine Mondschein
brennerei hat es zwei Tote gegeben.
In einem unsrer südlichen Proöi
Hltisnöstaaten selbstverständlich, '