- nt O .K r" ?eike A-TSgliche Omsya Tribüns-Montag, den 8. Scpt'. '1913. k . m: M ,iKUa teBMTwnliJ ; ! i l !i k 1 I s f ;', Prüf, wilsons 2lede Über den Völkerbund Wnteidlgt vor 8,000 Menschcn n irr großem Beifall den in Pa riß abgearbeitete ' - Vertrag. Vor migesähr 8,000 Menschen hielt Präsident Woodrow Wiksm Montag vormittag int Auditorium (eine Rede zur Verteidigung dcS Völkcrbundeövcrtrags. Lange vor Beginn der Vcrsanimlung war das Auditorimn von einer riesigen Men schenmenge belagert. Punkt 10 Uhr traf unter dein Jubcl der Menschen, masse der Präsident, seine Gemahlin und sein Gefolge auf der Bühne ein. Scrr Gurdon'C. Wattlcs hielt die Lrösfmlngsrede, erklärend, das; die Welt in eine neue Epoche, in eine kriegsloie Zeit, eingetreten fei, da die LigS der Nationen die Kriege unmöglich machen würde.' Nicht fön gcr würden sich Millionen wegen der Ruhm, und Herrschsucht von Königen und Kaiscm verbluten? das Volk sei zur Herrschaft gekommen und der dauernde Friede sei eingeleitet wor den durch den von Amerika in Vor schlag und ausgearbeiteten Völker bund.Vertrag, dessen Entstehen, dem Ehrengaste, dem Präsidenten ' der 23er. Staaten, den er jetzt vorzustel. lcn die Ehre habe, zu verdanken sei. Riesiger Jubel folgte den Worten, als sich Präsident Wilson zur Rede erhob. , Tcr Präsident sieht blühend, und jugendfrifch aus; die anstrengende Redetour ist soweit spurlos an ihm vorübergegangen. Er sagte, im Aus zuge ungefähr Folgendes: Ich fühle mich stets am glück lichsten. wenn ich nicht als Vertreter einer Parteigruppe zu sprechen brau, che, fondern, wenn ich wie heute, als Vertreter des ganzen Volkes der Ver. Staaten zu diesem Volke sprechen darf. Ich fuhr über die See, um mit Vertretern anderer Völker diesen Vertrag auszuarbeiten den er jetzt in dw Hand nahm und dem Volke zeigte). Dieser Vertrug ist einer der großen Freibriefe mcnschlickzcr Frei l?cit. Er ist das Werk ehrlicher Mnä ncr. Trotzdem behaupten einige ,daß er Fehler enthalte, und das mög wohl auch der mll sein. Aber Jc- dermann, der den Vertrag gelesen, muh zugeben, daß er mit den Ursa! chen die den Weltkrieg verursacht, gründlich aufgeräumt hat. ßt hat die Brsitztitel zu. den Ländern Euro pas erledigt. Im möchte dafür ein Beispiel anfuhren, z. Würden die Be. sltztitcl zu den Farmländereien nicht in Ordnung sein, so würden die Farmer bald' mir Flinten auf ihren zäunen sitzen, um ihre Vesitzrechte zu verteidigen. Tiefer Vertrag hat zum ersten Mal in der Geschichte den eu ropäischen Völkern ihr Land zurück gegeben, auf das ' sie durch ihre Ve fiedclung ein Anrecht haben; es hat ihnen das Recht gegeben, .zu sagen, wie und von wem das Land regiert werden soll. Ich erinnere nur an Polen, das vollständig wiederherge. stellt wurde, indem man ihm nicht nur das Fand zurückgab, das ihm früher gehörte, fondern es auch in gewissen Bezirken, wie in Oberschle, fien, Abstimmungen vornehmen las sen ' wird, um festzustellen, ob das Volk zu Polen oder Teutschland ge hören will. So wird in jedem zwei, feihaften Tistrikt durch das Volk fest, gestellt werden, wer regieren soll. Alle die großen Nationen der Welt, außer Deutschland, ; gehören dem Völkerbünde an. Wir werden Deutschland nicht ausschließen, doch wir glauben, daß die Teutschen da für noch nicht reif seien; es muß erst eine Bußperidoe durchmachen. Es ge , stehe zwar jetzt schon seine Vergehen ein, aber es müsse noch weitere Be. weise von seiner Redlichkeit liefern, daß es mit dem Alten vollständig ge. brachen,' bevor es aufgenommen, wer. ' de. ' Der Vertrag sei Deutschland ge genüber zwar' hart, aber gerecht. Wenn ein Einzelknensch ein Verbre chen begehe, so erfahre er eine harte Strafe. Deutschland habe schwere Verbrechen gegen die Menschheit Be gangen (grofeer Applaus) und da. für müsse es jetzt büßen. Seine Strafe fei härt aber gerecht . - Die Hauptfache ist, daß dieser Ver. trag Kriege so gut wie unmöglich macht, trotzdem man glauben könnte, er würde Kriege herbeiführen, wenn man die Reden der Vertragsgegner liest. Alle Nationen, die den Völ. kcrbundvertrag nterzeickiieten, müs. fcn sich verpflichten, bei internationa. icn Streitigkeiten die Schiedsgerichte anzkNAfen; 6 Monate lang muß die trcitsrage vom Voncrrat untersucht werden, nach weiteren drei Monaten erfolgt die Entscheidung, die für jede Nation bindend ist. Nimmt eine Nation nicht an, wird über sie der Voykott aller anderen Nationen vcr bangt und sie vollständig .isoliert, t?.t ii innerhalb 6 Monaten gar zu gerne bereit sein dürfte, den Ent scheid des Lolkcrl'undeS Anzunehmen. Tadurch würde ein darnTirter Fricdv e?s:ch?rt ' Jetzt erklärte der Präsident den bielbeanstandeten Artikel 10 des Völkerbundes, an welchem seine Geg. ner an der Deutung der Sprache auszusetzen hätten. Nun hätte er doch fast sein ganzes Leben lang die englische Sprache studiert und glau be, die Worte dieses Punktes hätten die Bedeutung, die er ihnen gebe und nicht die der Gegner. Wenn nun die Wbrte des Ber trags geändert werden würden, müs. sc man die ganzen Verhandlungen in Paris wieder aufnehmen,' das Resultat würde fein, daß Amerika vielleicht dann erst mit Teutschland in die Liga aufgenommen werden könnte. .Wollt Ihr daS?", fragt er. Nein", rief die Menge. Wir haben Deutschland gezeigt, wo und was es zu unterzeichnen hatte. ...Hier hast Du zu unterzeichnen", rief der Prä sident aus, und nehmen wir Aenoc rungen vor, dann , müßten wir zur Unterzeichnung den Feind einladen. Wollt Ihr das? Gewiß nicht, rief die Menge. Wenn auch nicht alle Krie ge vermieden würden, so könne man doch zufrieden sein, wenn die Zahl der Kriege um zehn Prozent verznin. dert würde. Mit der Lösung der Schantungfrage sei er selbst nicht zufrieden, das könne er mit brutaler Offenheit zugestehen. Allein Frank, reich und England würden Japan mit Waffengewalt helfen, Schantung zu erhalten und wollten wir einen 5lrieg mit Japan? , Die Schantungfrage würde vom Völkerbund zu Gunsten Chinas er. ledigt werden. . Eine kleine Gruppe fordere an Stelle von PanGermanismus Pan Amerikanismus. Der Amerikaner sei jedoch seiner Ansicht nach zu ehr. lich und friedliebend, um sich auf ci nen solchen Verderben bringenden Kurs einzulassen. Der Vertrag müf. fe deshalb im Interesse der Freiheit und des Idealismus in' seiner jetzi. gen Form ratifiziert werden. Er, der Präsident, sei bereit zu sterben, wenn er damit den Vertrag ratifiziert be. kommen könne. Die Monroe Doktrin sei hinrei. chend geschützt, alle Interessen Amc rika's gedeckt, die Gegner inüßten also Farbe bekennen, put up or shut up", rief' der Präsident unter dem Gelächter der Menge aus. Zum Schlüsse zollte er Senator Hitchcock ein Lob. weil er so tvacker für die Liga eintritt; dieses Lob sei aber nicht aus Parteirücksichteu ge 'zollt, denn er werde ebenso Senator Norris laden, wenn dessen Hand lungsweiic ihm dies nur gestatten würde. Mit einem Appell an den mnerikanischen Geist, den er, auf die. fen Prairien 'zu vcrfpüren meine und der diese Natmn so herrlich ge. suytt, jctjiofc der Praiident seine Rede. Einige bissige Bemerkungen auf den ' Senat wurden mit Gelächter aufgenommen. . Nach der Rede eilten zahlreiche Bürger auf die BAne. um die Hand des Landcsvaters zu, schilt teln, und dann wurde eine Rund fahrt durch die Stadt angetreten, worauf der Präsident und seine Ge scllschaft den Zug bestieg, und um kurz nach 12 Uhr nach Sioux Falls, S. D.. weiter zu reisen, wo er heute abend reden wird. Zu, Ehren der Gemahlin des Prä sidcnten wurde ebenfalls ein kurzer Empfang abgehalten. Ein Pariser Spitzbube gefaßt. Paris. 8. Sept. Henri de Lenz. ein raffinierter Dieb, der dem eng.' lilchen Watfks" gleichkommt, tn dem er sich in guter Gesellschaft be wegte und Tiebstähle in Hotels, Kaufläden und den Wohnungen der Reichen beging, ohne dan er bis fcht ertappt werden konnte, wurde hier verhaftet. Ein Gehennpolizist m Zivil gmg als Betrunkener tau. melnd vor der Limousine her und ließ sich fallen. Als das Fahrzeug durch den Fall des Mannes nach dem Rinnstein zu auswich, sprang ein anderer Geheimpolizist auf die Limmifine und nahm den Lenz fest. Die Bchnung desselben war mit Paketen und Schachteln gefüllt, die Waren im Werte von $16,000 ent hielten. AU5 Iowa America Legion Post in Oakland. ,Okland, Ja.. 8. Sept. Die ehrenvoll entlassenen Soldaten in Lakland und Umgegend haben ein Gesuch nach Washington gesandt, um Gewährung eines Charters. Vor etlichen Tagen wurde eine Ver. samnilung zu dickem Zweck gehalten. 15 Soldatm haben das Gesuch im tcrzcichnet. ' Banditen bnanbe Kondnklknr. Siou? City. Ja.. 8. Sept. Zwei maskierte Banditen hielten mit ge. zogener Waffe den Kondukteur Tho mas Budmorth an und beraubten denfclbcn um $10, als er am Ende der Bahnlinie in Morningfide angc langt war. Er hatte kurz vorder $23 in der Company Office nlgelie. ikrt. Seine Uhr haben ilim dc Ä.'i'.wcr nidi't obaencmnnen. s Neues aus Natur- und Heilkunde Eonueuhygikuk. iSit mn dem fiirptr Rtoft nd Ela ftyitat nfühtt. Daß das mächtige, leuchtend Ge pirn. von dem tagsüber unsere Erde erhellt wird, auch eine durchaus nicht unwesentliche Heilkraft , besitze, 'war bereit! im Altertum zur Genüge be kannt. Krankheiten wie Gicht und Wassersucht suchte man dadurch zu verscheuchen, daß man die damit Ve hafteten möglichst lange und entschie den den durch : nicht? behinderten Sonnenstrahlen aussetzte. Allein die so segenireiche Wirkung des Lichts, und ßwar de von der Sonne aus gehenden, macht sich auch bei uns in lehr augenfälliger Art . bemerkbar. Die jetzige Gesundheitölehre vermag seiner als eines sehr wichtigen Jak tors ganz und gar nicht zu entbeh ren. Kurzum, wir sind nachgerade wieder zü den Anschauungen der Al ten zurückgekehrt; wie es schon in Athen und Rom der Fall gewesen, so errichten auch wir heute Sonnenbä der, ermittelst deren dje Jugend Kraft und Elastizität in ihren ii'öf pern aufspeichern, das Alter diese selben Eigenschaften wieder gewinne soll. .Sonne ist Leben!" rufen un sere großen Aerzte und Naturforscher um die Wette; und die Menschheit folgt dieser Lehre, indem sie von je ncm mächtigen nie erschöpfbaren Le bensquell möglichst diel in den ei genen Organismus zu leiten sucht. Be: , Gicht und, Rheumatismus ha bea solche Sonnenbäder denn auch wiederholt wirklich überraschende Heilerfolge herbeigeführt; Bedingung ist freilich, daß die Kur mit aller Entschiedenheit durchgesetzt und gleick zeitig eine verständige Lebensweise damit verbunden wird. Professor Winternitz hat allein vermittelst deS roten Sonnenlichts die so garstige nässende Flechte zur Heilung gebracht, und zwar in Fällen, wo sich dieses Leiden schon etliche Jahre hindurch einzunisten wußte. Die Kur kam in der Weise zur Anwendung, daß die von der Flechte befallenen Körper stellen tntbloßt uib mit einem tief roten seidenen Tuche bedeckt wurden. Darauf ließ man dies möglichst lan ge mindestens mehrere Stunden hindurch von den intensiven Son I nenftrahlen befcheinen. Die Wir ; tung war völlig überraschend. Ganz ollmählich begannen die kleinen Blaj fen einzutrocknen, und das so unan genehme Nässen hörte auf. Die sonst dicke, speckige Haut gewann ihr natür liches Aussehen zurück - mit einem Worte; die Flechtz. heilte. Wenn man erwägt, wie tangsam bei dieser, Krankheit sonst Heilung erzielt ward und wie schwer es überhaupt war, sicher auf sie zu zählen, kann diefe Entdeckung gar nicht , hoch genug an geschlagen werden. - Ueberhcupt geht man wohl kaum fehl, wenn man !zu dem Schlüsse kommt, daß sämtliche krankhafte Bu änderunzen des menschlichen Orga nismus, die durch die Einwirkung von Kleinlebcwefen verursacht wer den, in eben dem Maße an Schädlich keit einbüßen, wie das Sonnenlicht auf sie hcrniedcrzufallen vermag. Männer der Wissenschaft wie Robert Koch und der Franzose Pasteur, ha ben das durch eingehende Untersu chungen bis zur Unwiderlegbarkeit festgestellt, und zwar sollen die blauen, violetten und ultravioletten Strahlen besonders unter den Bakterien auf räumen. Bei der Heilunz der die moderne Menschheit so entsetzlich de zimierenden Tuberkulose spielt be kanntlich das Hinzuziehen des Son nenlichts als mithelfender Faktor eim überaus wichtige 'Rolle. Ebenso 'ist streng wissenschaftlich verbürgt, daß der Typhusbazillus nur dort seineKo lonien anbringen kann, wo eS der Sonne verwehrt ist. ihre segensreiche Heilkraft zu betätigen. : Der Beweis dafür wurde vermittelst eines Ezperi mentes erbracht, dos ebenso drastisch gewählt worden wie gelungen aus fiel Aus schwarzem Papier wurden diejenigen Buchstaben ausgeschnitten, aus denen das Wort .Typhus' be steht. Darauf brachte, man diese in die richtige Reihenfolge und klebte sie auf einer Glasplatte fest. Inzwischen wurde gleichfalls in ein Gefäß Nähr gelotine geschüttet und diese recht reichlich mit Kolonien von Typusba zillen versehen. Schließlich legte man die mit den Buchstaben beklebte GlaS platte als Teckel auf das Gefäß und ließ' sie so intensiv ,wie nur möglich von den Sonnenstrahlen ' bescheinen. Nach einiger Zeit zeigte sich, daß die Bazillen nirgends zur Entwicklung gelangt waren, wohin die Sonnen strahlen ihren Weg Zu nehmen ver möcht hatten. Da daö ganze Gefäß von ihnen durchleuchtet worden, war ihnen denn auch überall der Garaus gemacht., Widerstand hatten ihnen nur die ouS schwarzem Papier ausze schnitten Buchstaben des Wortes .Typhus' geboten: aus der Rückseite eben dieses oder wimmelte und wogte es dafür auch von den so gefährlichen Kleinlebewefen. ; ' Andererseits weh man jedoch auch zur Genüge, daß der menschliche Or ganismus, wofern , er den Sonnen strahlen gar zu schutzlos auszescdt ist, von ihnen recht beträchtlichen Schaden erleide ' kann. Zumal schwächlike der schlecht genshrz In dividuen lkiocn m diesen Tozea des Sommer sehr unter der Sonnen glut; wenn sie sich noch unv'.rteildaft kleiden also in Stosse und Farben, die ein Aufspeichern der Hitze an i rein eigenen Körper möglich machen. Auch einige Schönheitsfehler, die dem zarten Geschlecht gerade im Som mn oftmals so viel zu schaffe ma chen. sind auf den Einsluß der Son ne zurückzuführen. Gegen die Som mersprossen hat ja noch immer kein wirtlich erfolgreiches Mittel ausfindig gemacht werden können; die Sublima tumfchläge, die hin und wieder zur Anwendung gelangen, haben den gro ßen Nachteil, daß sie. weil gifthaltig, sehr schädlich wirken; außerdem und das gilt auch von allen übrigen Mitteln, die man gegen Sommer sprossen ins Treffen führt werden die Flecke durch sie wohl für eine knappe Frist abgetönt, aber'durchau! nicht gänzlich und für immer ver wischt. Auf die Einwirkung der Sonnenstrahlen sind ferner die söge nannten Hitzblattcrn zurückzuführen, von denen manche Naturen im Som mer so arg zu leiden haben. Oft mals sind die oberen Halspartien mit diesen brennenden schmerzenden Pu steln wie übersät. Sie sehen absolut garstig aus und gehen, wofern man nicht Heilung erstrebt, unter Umstän den auch in Eiterung über. Schließ lich muß auch sonnenverbrannte Haut, die mit Schmerzempfindungcn der bunden ist, in das Gebiet der hhgic nifchen Mißlichkeiten, bei denen d das leuchtende Tagesgestirn gar zu ant mit dem Sterblichen meint, ver! -wiesen werden. I I Tod den Fliegen! Kamps gkgkn die Schädlinge srllte n ermüdlich gcsiihrt werden. Einem englischen König hatte sich eine Fliege wiederholt auf die Nase gescht. Nachdem er mit seiner stol zen Rechten einige Male abgewinkt batte, brach er schließlich unwillig in die Worte aus: Gibt eS denn in meinem Königreiche keinen anderen Platz als meine Nase?" Das schon, aber die zmeiflügellgen Gäste setzen sich nun einmal mit Vorliebe auf al les, das hervorsteht. Oder aber auf alles, was nicht kreucht und fleucht, was vielmehr einigermaßen ruhig erscheint. Es ist ganz gleichgiltg, wohin sie sich setzen. Denn der Mensch, der sich mit keinem Lebe wefen verträgt, die wie die Bibel sagt im Anfange alle im Para diese einträchtig und friedlich zusam. w-enlebten, denn der Mensch, der sich über alles aufregt, der ärgert sich: auch über die Fliege an der Wand, die chm doch eigentlich garnicht zu Leide tut. Es war daher auch seit alters her das Bestreben der Mcn schcn, möglichst zwei Fliegen mit ei ner Klappe zu erledigen. Soviel Getue ob der Fliege! Es möchte beinahe kindisch erscheinen, wenn nicht gerade die Neuzeit sich i?och viel gründlicher über die Fliege sorgte. Ja, es geht heutzutage nicht mehr gegen ihrer eine oder zwei, man möchte gleich das ganze Volk der Fliegen abtun. ' Alt und jung, hoch und niedrig Zollen auf die Flie genjagd gehen. Man spottet nicht mehr über den, der sich über sie är gert,' nein, es wird sogar als eine lcbenswerte Tat erklärt, das Unge heuer, wie man sagt und schreibt und druckt, zu vertilg eir. ' Und warum des Aufhebens so viel? Weil die Wissenschaft über al- !e,i Zmeisel erkannt hat, daß die kleine Fliege ein überaus bösartiges Individuum ist, eni gcmeingesährlich Ding, das, wo immer es auftaucht, unabsehbar Herzeleid, Krankheit und Tod mit sich trägt. Gerade daß die Fliege so winzig und harmlos aus- fchaut just daö macht sie doppelt besährlich. Natürlich ist nicht jede Fliege ein Verbrecher, noch gar ein Schwerverbrecher, und vielleicht kann nur bei einer auö Tausenden der Nachweis erbracht werden daß' sie geietzwiorige Tmge über des Hauses Schwelle eingeschmuggelt hat.. Aber Gesundheits-Ktteste und Pässe sind zur das leicytbcichwingt Volkchen un denkbar; und da ist es denn vorzu ziehen, gleich alle miteinander zu bannen, zu verfolgen und, wenn möglich, auszutilgen. "' Man mache sich nur da? Leben und Treiben der Vagabunden einmal klar. Sie finden sich immer und überall ein, im Bald und auf der Haidc, im Hause und auf der Stra be, in der Küche, im Wohn- und Schlafzimmer. Sie setzen, sich der Gnädigen auf den Arm, auf das Kleid, auf das La? mit derselben Gelassenheit auch auf einen rege! recht aufgehäuften Mist. Es ist ih. ):; ganz einerlei. Was der Mensch u.id jeglich Tier freiwillig oder un freiwillig unter sich verloren hat, al les, alles wird besuch.', bekrochen, be rochen und gefastet. Von allem wird n,i Mundvoll oder diemchr ein Rüs. selchen voll genascht, Kst, Harn, Speichel, Blut, Eiter und selbst die Lymphe und Cäste eines LcdemcsenS, das sich verletzt hat, alles egal, die Fliege nimmt eine Prise davon. Und pvm naturmissciischaftlchen Stand, punkte aus soll man ihr da? nicht einmal verargen. Die Menschen ma chen es ja auch so, mcnil es nichts so sie. Auch dieje scheren sich meist den Teufel daru:n, ob auf dem, was ihre Wünsche erregt, sich Bazillen, und Ärak,kheitlerr?L?r ,., befinden oder nicht, vnd so nimmt die arme, kleine unschuldige Fliege ebenso hier oder dort häufig Bakterien auf, Lebewesen von einer Kleinheit, die auch sie nicht wissentlich übersieht. ' Ganze Klümpchen von solchen bleiben auf ihren Flügeln und Beinchen kleben, auch wenn sie sich noch so fleißig putzt. Und, ohne jede böse Absicht fliegt sie weg von einem AaS, von einem giftigen Kot oder einer ver dorbencn Speise, welche die Haus j fiau ihrer Meinung nach gur wcgge setzt, und begegnet der einladenden Feuchte einer kindlichen Lippe. Sie labt sich an dem unschuldigen Munde nur einen Bruchteil einer Sekunde, der leider genügt, Krankheitskeime niederzulegen. Und dann mag eö weitergehen im Fluge auf ein Stück chen Buttcrbrod oder den Rand ei nes Glases Wasser, daS ein ahnungS loses Menschlein, Mann, Weib oder Kind, reich oder arm, daheim oder' auf einem Cpazicrgange zu sich nimmt. Zwischen Lippj und Kel chcsrand lauert , der Krankheitskcim. Wie war.es möglich? Und ein an derer hatte' sich verletzt, doch die Wunde wurde sorglich gepflegt. ES ging auch alles gut. Aber auf ein mal fetzte eine Entzündung ein. Ent zündung ist nur möglich durch Eiter Erreger: eine Fliege hatte den be sren Verbandsstoff, den man kriegen konnte",' beschmutzt. Aber nicht alle Bakterien verur sachen Krankheiten. Manche , zer setzen lediglich 'bestimmte Nahrungs mittel, die dann verderben". Gif tige Stoffe entstehen dabei, die auch ohne lebende Keime die Gesundheit des Menschen gesährden. Keiner weiß, wie es kam, denn niemand sah bis unglückliche Fliege, die viellccht nur über den Teller hinwegflog, von dem, ein anscheinend Kerngesunder sein, nach menschlichem Ermessen na turgemäßes Mahl , verzehrte. Das harmlose Kerbtier schwebt vom Aus wurf eines schwindsüchtigen Dienst ! ma'dche, auf das Stückchen Schoko. : lade, das die Dame des Hauses ih rem Töchterchcn reicht. Fünvahr, die Fliege ist über alle Maßen ge uieingcfährlich. Und nichts kann zu umständlich sein und teuer genug, sie zu bannen und auszutilgen. j Der Mittel und Wege gibt es gar viele . Aber es muß bei allen be dacht werden, wie ma : die einzelnen anwendet. Und da soll man ange sichts einer Fliegenfalle, in der eö lebhaft wimmelt, nicht nur die ge-; fangenen Fliegen zählen sondern auch die nicht vergessen, dje nicht in die Gefangenschaft gingen. Und wird meist bei alle den Fliegenködcrn finden, daß die Beute zwar 'groß aussieht, aber daß die Zahl der be klügelten Gäste in den Räumen al lem Anscheine nach nicht nachweisbar geringer geworden. In der Tat. die meisten der Abwehrmittel erwei sen sich als sehr unzulänglich. Zu nächst gilt es natürlich, die- Feinde nach Möglichkeit fernzuhalten. Das ist sicherlich bis zu einem gewissen Grade möglich durch Gaze-Netze in Fenstern und Türen. Aber trotz de ren werden immer einzelne Fliegen Einlaß finden. Da greift denn so mancher zur Fliegenklappe. Manch mal trifft sie, manchmal nicht, manch mal auch gleich zwei . Es ist für vile so eine Art Sport. Ob ma Hochwild jagt oder Fische fängt oder i-.gend eine Sorte Bugs", bleibt am Ende gleichgiltig. DaS Befrie digende liegt schließlich darin, daß man seine Beute erhäscht. Im allgemeinen sind die Ergeb nisse der Flicgenjagd jedoch nicht recht befriedigend. 'Sie bleiben weit hküer , anderen Mitteln zurück, die man vielleicht kurz einteilen kann in solche, welche die Fliegen anlocken und festhalten oder töten. Statt alle die vielen, und allzu vielen Rezepte anzüführenUiid im einzelnen zu prü fen, mag es sich empfehlen, d:g dies bezüglichen Untersuchungen des La boratoriums für Hygiene, der Ver einigten Staaten auszunützen. Und was da zunächst die fliegentötcnden Stoffe angeht, so wird in erster Li nie eine, einprozentige Lösung von salizylsaurem Natron oder Sodium Salicylate empfohlen, die leicht al len Wässern, Schmieren, Breien Pa pieren, oder unter welcher Form man immer den Fliegen ein verlockendes Gericht, bietet, zugesetzt tvörden kann, ein billiges, überall erhältliches und ungiftiges, Hausmittel. Unter den vielen Aufmachungen dagegen, wel che die Fliegen , anlocken und durch ihre klebrige Oberfläche festhalten und ersticken, bewährt sich wohl stets eine Mischung ouS 1 Teil Nizinus oder CastorOcl mit 2 Teilen Kolo pyoniiim in Aether gelöst. Sie ist billig und hanl-lich, da sie überall a:,s Fäden und Bändern, alif Flächen und Spitzen auögcpinselt werden kann. - Der Aether verdunstet schnell und. hinterlaßt für lange Zeit Sitz gelezenheit sur immer neue Fliegen scharen , Der Schah auf Reifen. Tee Schah von. Persien hat mit einem ans zwanzig Personen bestehenden Ge folge Teheran verlassen, um sich nach der Schweiz zu begeben, wie man hier in Erfahrung gebracht hat. Forou'e Khan ist zum AuLland-Mi nister PerfienS, als Nachfolger von Memaffer-el'Mulk, ernannt worden, welch letzterer als Gesandter in Rom in Äusjlckt aenominen morden iit. Achtung, Gmaha Musikverekn Dienstag abend, den 9. Septem ber findet die regelmäßige Lersamm lung des Omaha MufikvcreinS statt. Da äußerst wichtige Geschäfte auf der Tagcöordiuing stehen, ist jedes Mit glied ersucht, zu erscheinen. ' . Der Vorstand. . Sammelkomitee des' plattdeutschen Vereins i In seiner gestrigen Versammlung beschloß der Omaha Plattdeutsche Vcrciir, ein Sammclkomitee zu er nennen, um im Interesse der deut- scheu - und österreichischen Kricgsnot leidenden tätig zu sein. Präsident Rodenburg ernannte zu diesem Zweck ein" Komitee bestehend aus den Her- ren: Jakob Baftian, Ernst König und Christian Heine. preiskartenspkel öes S. S. Turnvereins Allabendlich dieser Woche finden in dem Vcrsamnilungslokal des Südseite Turnvereins Preiskarten spiele statt, wobei den. besten Pinochle- und Nummyspieleru schöne Preise winken, wie z. B. eine gol dene Taschenuhr, 21 Pfund Mehl, Kaffee, Zucker und andere Artikel, die für den Haushalt unentbehrlich find. DaS Tournier begann letzten Samstag abend und eö steht zu er- warten, daß die Beteiligung recht zahlreich sein wird. Jeder Liebhaber des Pinochle und Rummy ist freundlichst eingeladen. Der Reinge winn fließt in die Kasse zur Vcr besscrung der Halle. Strasicnränbkr an der Arbeit. Dem Polizcibcricht zufolge ereig neten sich im Laufe der Sonntag Nacht drei Strastenräubereien. Har rold Simpson, 221 nördl. 22. Str., müßte zwu maskierten Banditen .$31.20 ansKndiaen. Robert Kiscr. 3807 Coröy Straße wohnhaft, wur de um etwa 1 Uhr nachts an 30. und Cuming Straßc! von einem Neger anilchalten und um $8 be raubt. Eine goldene Uhr beklagt John Simpson, 315 nördliche 10. Straße wohnhaft, welche er an 20. und Burt Straße einöln Strauchdieb aushändigen mußte. Unangenehmes Erwache. Der in Oft-Olnaha wohnhafte An drew Afhmussen erwachte heute zu früher Morgenstunde und sah zu fei nem großen Schrecken, das; das gan ze Haus in Flammen stand. Er er griff feine schlafende Gattin und brachte fie durch die Flammen ins Freie, wobei dieselbe jedoch gefähr liche Brandwunden erlitt.' Sie wur de nach dem schwedischen Mission Ho spital gebracht, wo man an ihrer Ge nesung zweifelt. .Das Haus wurde ein Raub der Flammen. '' ' , Heimgkma'chtcs Bik? konfisu'krt. Gestern avends wurde der, an 1903 Emmett Ttraste wohnhafte Bert Fox von Detektiv Paul Sut ton und der Moralpolizei verhaftet. da man in feinem Besitz über 200 laschen henngemachtesi Bier fand, welches angeblich berauschend fein fou. Fox war gerade mit dem Vier brauen beschäftigt, als er festgenom men wurde. Cr wurde nach einem Vorverhör gegen Stellung einer Bürgschaft von $200 auf freiem Fuß belassen. , , Danksagung. Allen denjenigen, die unS während der Krankheit, des AblebenS und der Beerdigung unseres lieben Vaters und Grostvaters Hans Friedrich Tick so viele Beweise ihrer Teilnahme entgegenbrachten, besonders aber den Mitgliedern des Omaha Landwehr Vereins, sprechen wir hiermit unse ren tiefgefühlten Tank aus. T,e trauernden Hmterbliebenen, Marktberichte : ' Omaha, Nebr.. 8. Sept. Rindvieh Zufuhr 13,000. Jährlinge, fest, stark. . Ausgewählte, 17,0018.00 , . Gute bis beste Jährlinge. 15.50 17.UU. Mittelgut biS gut. 13.0018.0 Gewöhnliche bis ziemlich gute. 1U-IKJ 12.50. Tchlachttiere, feit, stark. Ausgewählte bis prima,' 16.50 17.50 - ', Gute bis .ausgewählte, 15.00 16.50. Ziemlich gute bil gute, 13.50 14.50. Gewöhnliche ln'S ziemlich gute. 11.0013.50. 5lühe und 'Geifers, fest. Gute biS beste - HeiferS, 8.50 11.00. Ausgewählte bis beste Kühe, 10 11.25. sile biS beste Kühe, 8.50 10.00 mclmäx.iae üiibe. . 7.00-8.00, VIIISKEY-BIffi-VM mp,,I, R'v, und Jn,lruMRn, um IM tan" ml Klirrt. foMluStt Stn und onä ÄÄnt tjnwllrfua tnll tahd fteUuna ! Operation bon Hm-DtliMn. ki SmfSflViU bon Crntw. M ltÖ ' ! Ctt e!ltaa!lonsttfiitt Ha "' ,ch, Boren, keine r(omittrI: st Voild parttm'Nl erlaubt M 8?ertiibunfl bon ert ,en Handelt schnell. DaS e,r. !' n ersauf Hon Lik0c.ep,tN Melef. lie dem stouareB bot. T.wWtit Kr 60c, 6Ur, Blauet Order. Bat oder Marken. Baltimore fformnla Company al, Md. Gewöhnliche biS gute, 6.25 7.00 Stockers und Feeders, sest, stark. Ausgewählte bis prima, 12.50 13.60. Gute bis beste Feeders, 11.00- 13.50. Mittelmäßige bis gute Feederö 7.509.50. Gewöhnliche bis ziemlich gute, 7. 509.00. : Gute bis ausgewählte StoZerS, 9.00 10.50. ' Gute bis sehr gute, 7.509.00. Gewöhnliche bis gute. 6.00 7.50 Stock Heiserö. 6.508.50. Stock Kühe. 6.007.50. Stock Kälber,' 7.00 10.00. Veal Käwer. 7.0014.00. Bullen. 5.50 10.00. Western Rasse Rindvieh, starke höher. Ausgewählte bis prima. GraS JBeer.es, 1350 15.00. - Gute bis beste, 11.0013.00. -Mittelgut bis gut, 9.0010.50 ' Gewöhnliche bis - ziemlich gute 7.509.00. Mexikanische, '6.508.50 Schweine Zufuhr 3,500.- Markt 10 20e höher. Durchschnittspreis. 17.3318.00. Söckiter Vreis. 19.00. Schafe Zufuhr 50.000; fette Läin. mer. fest: hoher; chasc. at; Reeders, seit: 25c niedriger. Gute bis ausgewählte. 14.75- 15.' Mittelgute 14.75. bis gute, 14.25- Gute bis beste Feeder, 13.00- 13.50. Mittelmöstige Feeders. 12.50 13.00. ,ie ederö. cut back. 10.00 12.00. Culls i rn und Thruwouts, 6.50 Jährlinge. 9.009.75. Geschorene Widder. 8.009.25. Geschorene Mutterschafe, gute bis ausgewählte, 7.50-8.00. Geschorene Mntterschare, 6.50 i.zo. Mutterschafe, ausgesuchte. 2.50 1.50 Zuchtuuittcrschase, 7.5013.50. Chicago Marktbericht. Chicago, 8. Sept. iunwiuij ,i)iuyr ü,uw, 3 o..r..r. n nrr 1 We sternS; Markt fest; 25c nissiger. Höchster Preis i.0. Schweine Zufuhr 28,000; besten 10c lieber; andere meist fest. Durchschnittspreis 1 7.0020.15. Höchster Preis. 20.25. Schafe Zufuhr 30.000; Markt all. gemein 25 50c hoher als Frei tag. 5tanfas City Marktbericht. Kanfas City, 8. Sept. Rindvieh Zufuhr 28,000; Markt langsam: Tendenz niedriger. Schweine Zufuhr 11,000; Markig allgemein fest. v h' Durchschnittspreis 17.75 19.25. A Höchster Preis, 19.60. s Schafe Zufuhr 19.000; Markt 25cV bis 40c höher. I Beste Lämmer 15.40. ' l St. Joseph Marktbericht. s St. Josepli. 8. Sept. Rindvieh Zufuhr 3,500. ' V Schweine Zufuhr : 4,500; Markt' schwankend; fest., .höchster Preis, 19.60. Schafe Zufuhr 8.000; Lämmer, 25c höher. " Omaha Getreidemarkt, iiiaya, vicvr., v. Le pt. Harter Weizen No. 2 2.042.20. ' No. 3 2.002.12. No. 4 1.182.12. No. 5 2 022.04. Sample 1.822.01. Frühjahrsweizen No. 4 2.042.28. Sample 1.99. Gemischter Weizen No. 1 2.14. No. 3 2.082.11. No. 4 2.092.08, Sample 1.91. Weihes Com No. 1 1.61. No. 4 1.59. No 6 1.55. GelbeS Corn ' No. 1 1.62. No. 2 1.61. No. 3 1.60. No. 5 1.55. No. 6 1.531.57. Sample 1.51. Gemischtes Corn No. 1 1.61. No. 2 1.58. No. 3 1.58. No. 4 1.56. No. 6 1.531.51. Weifzer Hafer , : No. 2 68 l,. No. 3 66 ',-67 lz. ' V- ti i H n, t !i ' V V 1 ; ; ' ( S. ll & , f t