Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, September 02, 1919, Image 2
nm Zrn JZaimuudS Hobellied: TaS Auf der Rampe beS deutschen Volks theatcis, am Schnittpunkt der Beilaria strafte und Burggaffe, erljebi sich tn hei trnt Slnrnut das Denkmal des Wiener , Äolksdichtcrs Ferdinand Raimund vo Franz Äogl. Der DichMr, so scheint es. hat eben eine gute Stunde. Das Haupt ir; leichtern Sinnen ein wenig abwärts s,ci.eigt, ruht er auf einer Bank, hinter ver die Gestalt der Phantasie, mit Echmetinlingsflügcln an den Schultern tind einem Zauberstab in dcr Rechten, iftm ihre innersten Gedanken zuflüstert. Üücllcicht hat der Bildhauer jenen Augen blick erfaßt, da Naimund, aus den Tie :n der Volksseele schöpfend, seinem Verschwendet das Leben gab und den Prachtkerl Valentin schuf, dessen Hobel Iied hcuk mehr dcnii je die alte Kaiser sw.?n.M . . .JJTi.yi stad! durchllingt. Man kennt dieseZ schallhaft-weisheitsvolle Lied ja auch in Deutschland zur Genüge, Valentin, der einstige Diener deZ verschwenderischen trafen und spätere ehrsame Tischler meiste?, hat Gutes und Schlimmes an sich und den Seinen, in reichem Maße erfahren, und wenn daZ Leben ihn nie dcrdrücken. wenn der angeborene Humor ihn: abhanden kommen kill, dan nimm! er seinen Hobel, fährt damit Wer die rauhen Breiter und summt bor sich hin: 2 str?i!e sich ri Leut Serum -SJt'Bl um den Wert d?S Glücks, T eine heiN den andern öuM, Am Euo' weid leincr nr . . Und der Schluß der Strophe klingt suZ iil dem wohl selbsterlebten, tiefen Ve l.'nntnis; .Das Schicksal setzt den Hobel an und hvb;lt alles gleich . Ja, ValÄitins Hoöellied. da! keiner so innig und packend zu singen verstand wie der vor Jahresfrist verstorbene Alexander Girardi, ist heute gleichsam die Lrundmelodie in dem von allen Sei ten bedrängten Wien. Wie vieles und wie vielerlei Wertvolles Zst in den we, ingen Monate republikanischer Gleich macheret von ihm schon abgeschlissen worden, welche Veränderungen in sei nem einst so sorglos-frohcn, von Glanz und Schönheit verklärten Leben stehen ihm noch bevor! Der Sturz und die Flucht der letzten Habsdurger, die in einem republikanischen Staatswesen ja freilich keinen Platz mehr hatten, war nur dek Anfang des großen Whobelns, dem die Stadt in diesen winen Nach kriegszeiten ausgesetzt ist. Ueber Großes rmd Kleines, über Kostbares und Ab ständiges rauscht das unerbittliche Werk zeug hin. und die Späne flatteNt nach llea Seiten. Vo?l dem Kleine sollte zwar nicht diel gesprochen werden; doch das Volk hängt fein Herz, daran rind kann sich nur schwer von ihm trennen, diele Oesterreich!?! war bis vor Zur zenr der schwarze Toppelndler auf gol dmenr Grund ein liebes, oft gefeiertes Symbol. Er mußte fort unwieder dringlich fort! Der Hobel schnitt ihm zunächst den einen Kopf ab. Tann setz ten die neuen Nei.chsballmeister ihm für die Krone HabsburgZ einen Dkauerkranz auf das noch Lbrigzebliebene Haupt und drückten ihm an die Stelle von Reichs pfel und Zepter Hammer und Sichel in die gekrümmten Krallen. Nun soll das schwarze Tier ufc-tn et rbi daö Lürgertum, d Crbeiterschaft, den Hauernstand deS neuen Freistaates der b-rrlichen, wie es früher die Größe der Dovpelmonarchie zu vertreten hatte. Na kurllch blieb die Metamorphose nicht ohne Nachahmung. Allenthalben verschwan den die doppellöpsigeg Ddler oder wur den durch neue, verbesserte erseht. Auch den wackern Brieftästen Wiens hat man kürzlich den Krieg erklärt. Obwohl daZ lachende Gelb der Behälter zweifellos cui der selige Postkutschenzeit der Her rea d 2hur und Tazis stammte, der mutete der junge Staat darin eine An fpie'una auf das Schwarz'EcS der UUn Äcnarckie unb ließ sie feldgrau c7.st?cichen. ?iun sind die Kästen, die früher wie kleine Sonnen dem Suchen dZn'entqclZkZrahlten, in ihren Asch? krcdelNudern dem Siraßenbild fast r?r'chmll7.den. und wer einen Brief :-( anrertraukn will, jat eine For schungSreise nach den EntZärbtea zu un Uznt'qmn. Dich weit KrotzkreS r.d Tedeutlame r.i 8 dies ZkZsMkitm bedroht der rzsttolz Hobel. So Zürchtet rns kaum fi Unrecht f3 de ?s,!besizd der ! rtMn k:?LS?n!eg Spanisch? ffieit f:.f;;. Sie von Slatl VI. p'schzsic r ::!! tea seine 524fsla'ts eifrij ' vritr'e Zlatlal! ,..r 1,s'jt ti-:z ??. ' - d M , ' "" i 1 i. . v s - ij .,, 1 -.,lr.J . . ji . 'f ' ' M - - r-, , "-ä ' ' - ! t Jt " 1 !5f "s.' , f 4 - Kr i s. iT-Vs ' . - i i '. . 1 WÄv " j j V . . Z'iVxX ' ' i x ' l .AvV ' ' .,if'i . ) l 1 ! ! - ir.&v - . pM ! . 1 i .. I . i l I i - s .v1''" - ' . HV , i $ . Jg jtSrMi .. ÄMk 's ' , . : v ' -. .. t'Ä i ' - ',' . v . f -' i; 1 ikiä . i -s- vm - . - f .-r-, ;A-Ai -kJ-. . - . ' I--: : y , Q'iy 'tr,w - &m - i ..."i. , mr hJr jV:t, . t f 1 . . c 5 ; )i4 '-r 1 1 f - 'tiiii. -f ' (. ' -,T - ' , I J V. , i I m '''"Ä-&WnW tM&iik- Hl J 1 I; - ' t j lj 'Siffi:;f i-ÄHn'' iäS?lju "-'s :, fegfS' ' iSf ÄttMZ5ß'MsMk , tf ii bHMUMU ?. t . k Z " I f i. i i H '-I j f j tfwn-.! . V8'9!y' - . - - ' H ! r .1.;-, . w.--!t jf , 3U lh. '.rr - J Wien von chlckfal setzt den Hobel an und hobelt der Wcncr timmung. kunst soll eingehen, weil dafür, wie es heißt,, im demokratischen Staat kein S!aum mehr sei. Und doch hängt das Herz der Wiener und vor allem der noch immer zahlreichen Sportfreunde an die ser Einrichtung und möchte sie unter ollen Umständen der Gegenwart -erhal tcn. Ein Aufheben der einstigen kiösi schen Schule hätte gleichzeitig die Sin stellung" dcr Lipizzancr Pferdezucht zur Folge, die die Stadt, den Staat und zahlreiche Ställe außer Landes mit edeln Gestütspferden versorgte und da mit auch wirtschaftlich dem Lande nicht unerhebliche Einkünfte sicherte. Auch in dcr ganz und gar unpolitischen Kirnst geistert eS da und dort schon von Gleich macherei und gründlichen Aenderungen. Die einzelnen Länder der heute zerfal Tn.-?! - tPc - JfSBi? ' ÄWMRkn .. " - . vi .jLvd.-S4l'ji-w. Skesansplatz nd Ttefanödvm in Wien. lcnen Monarchie, vor allem Ungarn und Tschecho-Slowatien, mißgönnen Teutsch Oesterreich den in der srühern Reichs Hauptstadt . bereinigten Kunstbesitz 1 uns möchten, wenn da große Reinemachen beginnt, den vollen Anteil auch daran haben. Daß eine solche Zersplitterung der Sammlungen ein Unglück für die Kunst und die aus ihr gespeiste, Kunst UissenschaZt wäre, braucht, wohl kaum betont zu werden. Zugleich wurde Wien damit aber auch eines Ruhmestitels der' luftig gehen, der ihm bisher einen nicht geringen Teil des beute wieder so drin gend erwünschten Fremdenverkehrs ge sichert hatte. Freilich, der Staat behan delt die Frage mit kühler Gelassenheit imd möchte seine Ausgleichspoliiik um keinen Preis durch künstlerische Einwände sich stören lassen. Erst wenn Wien ein mal wirklich seiner besten Kunstschätze beraubt und auch auf diesem Gebiet verarmt sein solle, würde man frei lich zu spät erkennen, wohin die Gleichmacherei in allem und jedem letz tea Endes führt. - Und weiter, was soll ans den kost baren Schlössern und Palästen werden, die von den immer baufrohen Habsbur gern in Wien und seiner schönen Um gebung errichtet worden sind? Tie wil, besten Pläne haben sich schon an diese geschichtlichen Denkmäler gewagt, und niemand weiß, welches Los sie noch treffen wird. Ich fchreite vom Vorort Hietzing zum nahen Schönbrunncr Schloß aus Maria Thercsiens Tagen hinüber. Durch ein geschmiedetes Eit tertor führt der Weg in eine der schön sten Alleen Alt-WienS mit streng ver fchnittenen Linden auf beiden Seiten. Wasser rauschen und plätschern im jun gen Grün. Ein frisches .Mailüfterl kämmt die Wipfel der Bäume und tragt von unsichtbaren Beeten süßen Blliken dust zu mir. Plötzlich erweitert sich die Szene. ' Boa grünett Heckeil und schim mernden Marmorbildern unifaßt, dehnt sich ein Riesenplatz aus, an dessen Nord rand Schloß' Schönbrunn wie ein'Gte schmeide aus Gold auf welchem Teppich ruht. Die dunkelgrünen Läden im gel ben Bewurf der Wände sind dicht ge .schlössen. . Hebet den anderthalb tau send Sälen und Kabinetten des weit ausladenden Baus brütet die Stille der Einsamkeit. Nie mehr werden von die stm Altan im Mittelstock dvrnehme Her ren und schöne Frauen zur weißen Nep timgruppe im kleinen Weiher blicken oder von der geschweiften Freitreppe hinab in den Garten steigen, um bei der römischen Ruine und am heimelig versteckten Egeriabrunnen artige Worte miteinander zu tauschen. Ei Teil der Wirtschaftsgebäude ist heute schon an arme Leute vermietet: such der bis herige Bürgermeister Wiens, der jetzt den Schauplatz feiner Tätigkeit verladt, hat sich ein schmuckes Buonretiro für feinen Lebensabend dort ausgesucht. Man hofft jedoch, daß der schönste und wertvollste Teil deS Schlosses samt dem Theater und der Kapelle !n seiner heu tige Gestalt für immer nhatte bleibt, damit auch kommende G'schlechter sich seiner ersreuen und das Andenken' an eine der länzendstea Abschnitte der LcndkseschiSte nicht blindlings ze? stört wird. Auch usia Hetzeudorf, einem kleinern, lieblichen SchLnbrunn im S2 den der Stadt, rnd dem Schloß E:l vedere eut der Zeit des Prinzen Eugen fogera die Scksktcn der Ungewißheit. Aus Hetzendorf wird man wohl eir.en Wtzlichkitköa für Ws5.Ifahrts;skcke rnzchkN. Um Atloedere g?r wäre e! schade. t?ei?g dieser Prachttau Hin tnndS 5it Uirtn Auttatirttn. fieljen Heute allcS gleich" ein SZcslcx , - Fassaden und schöngeluppelken Gestüt mcn inmitten stilvoller Barockgäricn der Zeit zum Opfer siele - Vielleicht könnte die" in dem frühern Eardchof deS Schlosses schlecht und recht unterge brachte Staatsgakerie in das Hauptge bäude verlegt und damit den wertvollen Wildern ich nenne nur Klingeis Christus im Olymp, Uhdes Richard III., Böcklins MeereSidylle. Schwind Rübezahl und die köstlichen kleinen WaldmullerZ ein würdigerer Raum geschaffen werden.' Ueber andre Paläste hat das Schicksal bereits entschieden. Tie einstige Wiihelminenburg auf dem Ga lizienberg im Nordwcsten der Stadt, die dem Erzherzog Leopold Salvator zum Wohnsitz diente, ist den Kricgsinvaliden 'vn-rm ' eingeräumt, die dort nach den Schrecken und Nöten des schweren Bölkerringens aus freier, luftiger Höhe verdiente Ruhe genießen. - Auch Laxenbürg. daS kaifer lichc Lustschloß südöstlich von Mödling im flachen Land, wird über kurz oder lang ein Kriegerheim werden. Hoffcnt lich wird aber hier das Geschichtlich Wertvolle dcr Nachwelt erhalten und namentlich an die kostbar? Alteiillmer im Inner : der wasserumrötuschte Franzenburg nicht gerührt Oder sollte die heutige Republik für die Erlestn heilen der dortigen Schatzkammer, für die reichen getäfelten Decken in den Em xfangssälen, für die schimmernde Mar morverkleidung des Speiseraums, für die entzückende Trauüchkcit der Zofenstube, das goldgezicrte Schreibzimmer der ein fügen Schloßherrin und die Hunderter lei andern reizvollen Dingt keinen Sinn haben und alles beseitigen wollen, nur um einigen hundert wohnungsbedürf tigen Menschen Unterkunft zu 'schaffen? Ein gründliches Abhobeln dieser Kleino dien wäre nichts anderes als Barbarei, der die Verantwortlichen Staatsleiter sich sicherlich nicht schuldig machen wollen. Die Sorgen um unersetzbares Kul turgut. das in Gesahr steht, dem im-, mermüden Staatshobel zum Opfer zu fallen, sind aber auch sonst nicht gering. Jeder, der Wien mit offenen Augen einmal durchwandert hat, erinnert sich, daß die Stadt neben den Kaiserpalästen und Schlössern des Erzhauses auch sonst noch zahlreiche fürstliche Bauten aus glänzender Zeit besitzt. ' Man braucht nur, die Schlösser der Fürsten Liechten fteirk und Schwarzenberg, des Herzogs von Koburg. des Markgrafen Pallavi cini. der Grafen Schönborn, Harrach und Lanckoronski. dcr Rothschilds u. a.! Zu nennen. Jedes für sich ein Schmuck stück in deutschem Barock und olle zu summen wertvollste Zeugnisse sür die reiche Vergangenheit Wiens. WaS soll äüs ihnen werden? Ein schlimmes neues Gesetz hat unlängst bestimmt, daß dem Staat jederzeit daS Recht zustehe, betrüge Luxusbauten" je ach Be dllrfnis kostenlos zu enteignen, und fo ziolistische Phantasten träumen heute schon von der restkosen Hergabe dieser Schlösser zur .Steurung der Woh nungsnot. Kein Wunder, daß die Adelelreife des Landes von banger' Sorge erfüllt sind, daß niemand weih, ob der Staat das Eigentumsrecht d:S einzelnen achten, oder, dem wilden Vor gang Ungarns folgend, mit rauber Hand in altercrbtcn Besitz eingreifen wird. Ueberhaupt der Wiener Adel! Er durchlebt gegenwärtig besonder! böse und ruhelose Tage. Zwar hat die Re dolutio daS Leben der Aristokraten verschont und den französischen Blut rausch von 1783 nicht ausommen las sen. Was aber ist sonst geschehen? Tie Güter der einstigen .Stützen de Throns'. sind nach dem obenerwähnten Gesetz, das ausdrücklich ein Gesetz der .Sühn' sein soll, so gut wie dozelftel; ihnen selbst hat man ohne Rücksicht auf historisch Gewordenes den Adel bgc sprechen und ein Weiterführen der Titel mit hoh?n Strafen belegt. Ich hatte m ktzier Zeit mehrfach Gelegenheit, mit einigen der so Bedrohten über da! alle zu sprechen. Der Wiener siebt die leichte Selbstverspcttung auch bei ernst haften Tin?en. .Ich glaube nicht, daß dcr Adel auf dicse Weise endgültig aus 0)ro!iet werden ten, meinte einer jr.il seiner Ironie; .ein besseres Mittel, ihn vvi Lebe zu bringen, wäre, man tu klarte famt.'idr Bürger Wiens für eis I-a." Und trirfli, wo nützt Vt A! fisnnra der Baic.iik, d.e schrote Ter Hl i jK Dcr VrillantZchmuck. crr X. ist ein ehrsamer .Bulcher', dcr l verstanden bat. die durch den Krieg geschossene Konjunktur auszu nutzen: daS Resultat seines tiefen Wer- siändnisscZ für Zcii und Mcnschcn war ein siebenstellig'S. Er hatte mit großer Geistesgegenwart rechtzeitig eine Fleisch kenservensabrik eingerichtet und glän zcnde Geschäfte gemacht von ihm aul hätte dek Krieg och Jahrzehnte dauern können. Im. Bsllaefühke seines uner warteten BefiyeS hatte er feiner getreuen und gefchZfiSt'üchligen Ehehälfte gestat t?t, einen Wunsch zu Llißcr. Die Brave, die früher de Kochlöffel ge schwungen hat, wünschte si ka aller Bc scheidknheit inen Brillakilschmuck, wie ihr ein solcher beim Juwelier Soundso schon lange enlgcgengeblitzt hat. Mit Rüsicht auf die gemachten Kriegs gewinne uns den in sicheret Aussicht sichcndea Fricdensnuhen, da überall hungrige Menschen wohnen und überall dcr Flcischdorrat knapp ist. wurde der Wunsch gewahrt :d srcudesirchkend eilte die Wnrsigeweltige zum Juwelier. Dcr Sckimick kostet fünftausend Dollars! Das ist ein biZchen dick, ebcr wozu rcrwaltA sie denn die Kasse! Kurz ent ,chlossen zahlt sie dreitausend Dollars an r.nd ' schließt mit dem Juwelier das Kompromiß, daß dieser dem Ehemann eine Rechnung über zweitausend Dollars zustellen soll. Mit der Rechnung und feinem Check ans zweitausend Dollars sprlät d.'r biedere Fleisch.'lmeistcr und ?1onfcrvenfabrikant auf dem Wcae zum Schlachtbofe, Leim Juwelier vor und erstrcht den Schmuck, bei er in der Eile mit zum Schlachth,ius nimmt und nach GeschäftZerkcdiguvg feier treuen Ehe hülste feierlich iiberreichc will. In d'm SchlachthanZ kann er es sich dcch nicht verkneifen, ein bischen ml? dem strahlen den Schmuck zu prahlen und dabei be fcheiden zu gestehen, daß er zmeiiaiisend , Dollar? für .seine Olle" ngelegt habe. Zin Kollege von ihm, der eine schär fercn Blick für Brillanten hat, spricht j verschämt den Wunsch aus, den Schmuck zu besitzen, und bietet, zweiiausendsiinf ! hundert Dollars. Nicht für eine Million j will unser biederer Meister den Schmuck, die Sehnsucht seiner Gattin, hergeben. Als aber dcr schämige Kollege dreilau send Dollars bietet, rührt sich in nse rcm Meister der Geschäftsmann, nd er sogt zu. Der Kollege zichk sein öheck buch aus der Tasche, füllt ein Formulzr ouf dreitausend Dollars aus und ersteht den Schmuck. Det andere zieht von tannen. in dem Hochaesühl, ein seines Geschäft gemacht zu haben. Zu Hause stürzt er gleich zu Muttern und beginnt, dcnVrrgsnz zü erzählen. Aber kaum ist ' bei der triumphieren den Wendung angelangte Und der Schaftkopf zahlt mir wahrhaftig kare dreitausend Dollars dafür!" da ge schiebt zu seiner höchsten Bestürzung des Uegeheuerliche, daß seine :ich!S weniger als nervenschwache' Gattin mit einem heftigen Schrei hnmach'lg zusammen bricht. Pümmclung llberkommenet Namen? Den Geist und die zweiselloZ alte Kul tur dieser streife wird man durck sokcke Aeußerlichkcit nicht auS dcr Welt schaf len. eivlg izaoen manche von ihnen sich am Bolk verlündiat und in fern Ech'xksalsiabien des LaNiieZ Sebweres verschuldet. Doch ebenso sicher ist. daß viele, wenn nicht mehr, an Oesterreich! Nicderbruch ganz schuldlos sind und mit Vi.l nnVijTn k.l H, "wiHi Hjunaciiüjcii uns unytuu der Heimat in tiefer Seele bkklaa'n. Und dann veraelie man nickt, dak e. rade beim deutschen Adel deS Landes viel reures Kulturgut bewahrt wird, das man nicht ohne Not preisgibt. Ich kann mir darum auch nicht denken, daß der Staat dicse Kreise sür immer in den Schmollwinkel gestellt wissen will. Po litisch werden sie ia nickt mebr lckak? nachdem die Monarchie als ihr einstiger s?,Ax. tfn : w. f . . ir. i , jjtuiijtiiici xinucij.iunu ut inuiKT oc seitiat ikt: auck, Ze!nrl,i kZnde?rI auf Kosten des BolkeS werden sie mehr oesnipruchen tonnen, noch dürfen. Wohl aber kann der Adel, wie lle nftoirf?! ten Kreise des Bürgertums, in kulturcl ler Hinsicht Dienste leisten und dem em Porstrebenden Volke auf manchem Wege zur Lebenkerhöhung mit Führer sein. Ist dieser Gedanke nur ein loser Traum, der an der barte Wirklichkeit elend zersplittert? Wird der Schick salshobel, der heute über olle Lande fährt und alleS einebnen, gleichmachen will, auch in Zukunkr keine Kntmiikluna des einzelnen zu voller Persönlichkeit, , ?eiö,ierlampster Lebenshohe dulden? Soll nur die Masse herrschen und der einzelne sich railok ihr unterordnen? Wo bliebe dann ober der Fortschritt, wo die Entwicklung, an die doch jder glau ben soll, der es gut mit dem Volke und dem Lande meint? Vielleicht kann auf diese Fragen noch einmal Ferdinand Raimund Antwort eben. Ich sehe ihn ver mir auf seiner Steinbank im jungen Grün bei Wiener Lenze. Wenn ich nicht irre, lächelt er jetzt sogar ein we nig in allek Sinnen und Dichten hinein. Und hinter ihm steht Meister Valentin. der Fröhliche Tischler, und sprudelt die zweite Strophe des Hobelliedes henus: f t JiiiifT! kni ftrt r.M ek,!t .n rn.'cn f;iit?i (.tu, Za& :r van st rtrt Hisst alt, ia schick man sich m titin . Jawohl, aufs SichhiNeinschickeg. auss gegenseitige Achten und Dulden, daraus kommt eZ a im Leben. Mai heute noch jung und msturzlustiz ist. wirÄ mor gen nd klbermorg schon älter sei und gerechle, urteilen. Dann wird r er zisenke Hebel der Gleichmacherei wohl eruch zur Seite gelegt werden und das den A!eg Emrerstrercrre vn ,??,;,ch??!!r!cke:xsk mi vm -i der ... Ei war irgend etwas los. Lotte merkte eS auf' den ersten Blick. Die Mädchen steckten di, Köpfe zusammen und tuschelten. Was gibt es denn? Sie mochte nicht fragen. Sie stand sich nicht gut mit den Kolleginnen. Neidische Ge sellsckaft! Nicht! gönnte sie ihr! Daß sie sich gut anzuziehen verstand, war ihnen schon lange ein Dorn im Auge, und u noch die Sache mit Fritz Ha wacher ja, natürlich die war die Hauptsachen Den reichen Bankier aiiS dem Nachbargeschäsk. den hätte wohl jede gern selbst gehabt. Ob sie am End, herausgekriegt hatten, daß sie a Sonn tag mit ihm im Kabarett gewesen nd nachher noch im Cafö? Nun. mochten sie immerhin! Sie warf dcn hübschen Kopf trotzig zurück und sctzte sich mit einem kurzen Gruß an ihre Schreibmaschine. Aber die Arbeit wollte ihr nicht wie sonst von det Hand. Ihre Gedanken gingen fremde 'Wege. Eigentlich hatte Fritz Hamar recht. Gräßlich war diese ganze Kor.torarbeit. Wenn man die einmal nicht mehr nötig hätte! Und warum sollte der Tag nicht kom wen. wo daS der Fall war? Lotte lä chelte vor sich hin. Frau Fritz Hamacher daS klang ganz hübsch. Es hing auch och sonst manches Hübsche daran: alles, was Geld und Gut gewähre kann, um ein Leben glücklich zu machen. Glücklich! Sie schreckte unwillkürlich zusammen, aber schon im nächsten Augenblick Zuckte sie die Achseln. Nu ja. der Mann war vierzig oder auch schon darüber hinaus, und hatte Nerven und Rheumatismus und nock manch anderes von den schönen Dingen, die sich einstellen bei denen, die vom Lebenzuviel kennengelernt. Lieben? Sie lachte etwas höhnisch auf. Nein, einer, den man lieben konnte, war Fritz Hamacher wirklichnicht. Zwei blaue Augen leuchten plötzlich v.or jhr auf, wie lange war es her, daß sie vom Nebenpult alltäglich zu ihr herüber ge grüßt? Daß ein gteS. ehrliches Jun gensgesicht nein fort damit, was sollte das? Und wenn man den Fritz nicht lieben konnte, er wenigsten! war verliebt ach. wie verliebt! In LotteS Augen glomm ein stolze! Leuch ten ans, und wollte er ikr nicht alles zu Füßen legen? Seinen Reichtum, sich selber und da sollte man nein sagen? .Fräulein Lotte!" Tie Stimme der blonden Buchhalterin schreckte sie an? ihren Zukunsts Träumen. .Fräulein Lotte, denken Sie nur er ist wieder da!" .Und daS Eiserne Kieiiz hat er, und sogar erster Klasse", fiel Trude, ihre Gefährtin, ein; und Emmy rief begei ftert: .Es ist ja auch ein wahreS Helden stück gewesen, daS er vollführt da unten vor Verdun. ES hat ja such tu det Zeitung gestanden." : Wen ich nur erst wüßte, bon wem die Rede ist", fegte Lotte eisig. Von wem? Ach so!" Die drei Mädchen lachten durcheinander. .Nun von Hans Tlttmar!" rief die kleine Trude. .Von?" In Lottes Gesicht schoß ein glühende! Rot, aber sie' faßtV sich rasch und sagte kurz und hochmutig: .Ach, von dem Hänschen!" .Nun, ich denke. Sie können ganz ruhig wieder Hans sagen!" meinte Tnide schnippisch. .Er hat wirklich bewiesen, daß er ein ganzer Mann ist. - . .Ich habe ihn nie für etwaS anderes gedalten , sagte die Buchhalterin ernst. .Nein, spielte die sich auf. Es kribbelte Lotte in den Fingern, den kältesten Hohn legte sie in ihre Stimme: .Na, da wird seine Mutter ja froh sein, daß sie es endlich wieder hat, ihr Hänschen!" , .Ich weiß nicht, ob sie sich freuen würde." Tie Stimme der andern wurde immer ernster. .Sein linker Arm ist nämlich zerschossen und außerdem ist seine Mutter tot.' .Ach!" TaS war ein Nakurlaut, der über Lottes Lippen kam, und ek lag ein jähes ' Erschrecken und diel heimliches Sorge dariw. .Er lieKt im Lazarett, draußen am Tiergarten", fuhr Trude fort. .Wir wollen morgen hinaus zu ihm. Sie komnr doch mit. Fräulein Lotte? Er hat nämlich geschrieben, wir möchte doch mal kommen und er hat aus drücklich gebeten, daß wir alle kommen sollen." Sie betonte das .alle" stark und schob Lotte eine Postkarte hin. Aber Lotte grisf nicht danach. Sie bückte sich nach einem Blatt Papier. daS sie eigentlich gar nichts anging. Nur die andern nicht Merken lassen, wie ihr zumute war. Ueberhaupt. da! fehlte ja noch, mit denen zusammen zu HanS Dittmar gehen! Sie sagte kühl: .Tanke, ich kann nicht. Ich habt für morgen schon eine Einladung." Lotte schob ein euel Blatt in die Maschine, aber die Buchstaben tanzte vor ihren Blicken. Also Hans Dittmar war wieder da, und .alle" sollten sie zu ihm kommen alle daS hieß natür lich vor ollem sie. Nun, er mochte lange warten. Ach nein, sie hatte auch ihre Stolz. Und seine Mutter war tot? Wie mochte er1 tragen? . Ein warme!, weiche! Gefühl wollte in ihr aufsteigen, sie schüttelte e! gewaltsam ab. Nein nicht daran denkn. Sie dachte attt doch daran, und e! war ihr. als sähe sie ihn wieder vor sich. Hübsche Au??n ja. die hatte es gehatt gute Augen das HänZ chen! , Wer hz"e den Spitznamen aufge bracht im Frühling? War sie da! ge wefen? Hatte sie ihn zum Hohn ge macht, de Namen, den seine Mutter ihm gegeben? Wirklich sie? ' Ach was. er hatte ihn verdient! Hängt e'a Mann von sicbemndzwanzig Jahren och so a M,:!ter! Schürzenband? Hat s'tii Mädel lieb und will Sonntag! nicht mit ihr likakben, will am Aöenv nicht mal mit in 5? ins o:?r zu einem ein fzsbrn Els Bier weil er j:i seiner Mütter mut Will da! Ml mit j feiner Mu:ur reimen, weil die i-ii Manschen. , - Skizze von Dsrsthee Gsebeler. sei kann ohne ihn ihr HänSchcn. AIS ob man darum arbeitet tagsüber, um abend! bei 'ner alten Frau zu sitzen! .Wenn du je gewußt hättest, wa! e heißt, eine Mutter haben. Lotte!" War das nicht Han! Dittmar! Slttnme en ihr? Ein Schluchzen stieg tn ihr hoch und tiberwand ihre Trotz. Nein, sie hatte es nie gewußt! Ein Waisenkind. herumaestoken. fremd, linier Fremden, von klein auf. Ach. da war es j ge rade' gcwksen, wa! sie so selig machte, als-sich HanS DitlmarS Herz ihr Zugc wandt hatte. Endlich einer, der zu ihr gehörte! Und dann war sie doch in die zweite Reih gestellt für seine Mutter! Wieder stieg der Zorn !n ihr hoch, der brennende Zorn verletzter Eigenliebe, der sie damals erfaßt, als er da! Ps,ng,iscst nicht mit ihr allein verleben wollte, nicht mal das Psingstfcst, glS sie auch da ihn teilen sollte mit der alten Frau. Nein, es war recht gewesen, daß sie sich vo ihm gewandt, daß sie ihm nicht einmal einen Abschiedsgruß gegönnt hatte. alS er fortgemußt ins Feld. Ihr daS zu bieten, der hübschen, vielbegehr ten Lotte Körner, lim dir sich jetzt sogar Fritz Hamacher bewarb Fritz Hama cher, mit dem sie morgen nach Potsdam fuhr, um sicher l! feine Braut zurückzu kehren! Ach, wenn es nur erst morgen wäre! Und eS wurde morgen, und Lotte war pünktlich zur Stelle, aber Fritz Hama tf war eZ nicht. Sie sah nach dcr Uhr; gleich halb elf. Daö sah ihm ja ähnlich. Früh ausstehen war seine Sacht Nicht! Er hatte gleich gebrummt, als sie bat, mit dem Frühziig zu fahren. Er mußte morgens feine Ruhe haben, sonst revoltierten seine Nerven. Aber wandern war ja freilich Fritz Hamachers Sache nicht, das .griff ihn auch an". WaS griff den denn Überhaupt ich! an? Ob HanS Dittmar jetzt Such so war? Ein Recht darauf hatte er am stnde nach allem. waS kk durchgemacht. ' Aber nein, weshalb denn nur das ewige Er innern an Hans Dittmar? Jhr Herz klopfte auf einmal wie ra send, aber sie kam nicht weiter in ihren Gedanken, denn unten an- der Bahn hofstrcppe tauchte Fritz Hamacher auf. Was trödelte er denn so die Treppen herauf? Ach so beim Tkeppenstei gen llieb ihm die Lust weg. Es war schon reizend! Wie schlottrig ihm über Haupt der Anzug saß. Hatte sie das sonst nie gesehen? Wenn man sich da neben den Hzns dachte, zum Beispiel Ach was jetzt! Keine Vergleiche mehr. Und sie ging ihrem Verehrer mit raschem Schritt entgegen. Jhr Gruß kla.g mau lig: .So spät?- . Ihre schlechte Laune schien ansteckend zu wirken, oder hatte Fritz Hamacher schon seine eigene mitgebracht I Er sagte ärgerlich: .Spät? ES Ist ohnehin un erhört, daß du mich sS früh herausge Zagt haft. Lotte, und ich bin auch fo töricht und fsqe zu, wo ich doch weiß, ich halte eS nicht aus." Wenn du Soldat wirst, müßtest du noch hiel meht aushalten sie sagte e! Nicht laut, da! wagte sie doch noch nicht, aber sie grollte e in sich hinein. WaS sollte denn nun werden? Fritz Hamacher schob seinen Arm unter den ihren?' .Nun komm rüber in die Weinstube, jetzt wollen wir erst mal ordentlich frühstücken." Er lachte und wandte sich der Straße zu. Lotte trot teile neben ihm her. Sie war tief ver stimmt. Mißmutig und schweigsam saß sie neben ihm. kaum daß sie an dem Wem nippte, dcr bor ihr stand. Sie sah auf den Platz hinaus, über den die Menschen zum Bahnhof strömten. Wenn man da mitkönnte hinaus in die fon nenlachende Welt, jung und froh fein mit den Jungen. Gräßlich war ja der Mensch hier neben ihr mit seiner un frischen nörgelnden Art. Da, jetzt zankte er schon wieder mit dem Kellner, eS zog ihm, die warme Luft, die von dksußen hereinkam, war Ihm zu kalt. Und des fen Frau wollte -sie werden? Wie .Schuppen siel e! ihr plötzlich von den Augen. Nie wurde sie da! tun, und wen er noch viel reicher wärt. Nie, nie. nie! Fort können, frei werden von dem. nur fort. Wie fing man da! an? Aber Fritz Hamacher. der beim Wein seine Laune wieder gefunden und von vlledem. wa! tn ihr revoltierte, offenbar keine Ahnung hatte, rückte naher und ahm ihre Hand und tätschelte sie! .So, Lotte, da! war für den ersten Hunger, und nun nehme wir un! ein Auto und fahren loZ." " - .So, wohin denn?" Er beugte sich zu ihr. Mit verlieb tem Blick sah er sie an, und nwillkür lich bog sie sich zurück. EZ war etwa! in diesem Blick, da! sie erschauern ließ. Er flüsterte dicht an lhrem Ohr: .Lotte, ich hab' ein molligeS Heim, draußen im Grunewald!" .Ja!?" Sie ftarrte ihn an. .Lotte' fein Atem streifte ihr Ge. sicht: .Lotte, wa! wollen wir denn in Potsdam unter all den fremden Men schen? Komm zu mir, Lotte bet mir!" .Da! heißt, ich soll Sie besuchen, Herr Hamacher?" .Schrei doch nicht so, wa! sollen den die Menschen denken!" Er saßie ihre Hand fester und wieder flüsternd: .ES braucht es ja niemand zu erfahren, Lotte niemals." .Auch das noch!" Sie schrie auf. Mit einer brüZken Bewegung schob sie ihn zurück und sprang auf. Ihr Gesicht piühte. Ohne iha noch eine! Blicke! zu würdigen, ohne sich um da! verwunderte Aufhorchen der anderen Gäste zu küm mern, ritz sie ihr Jackett vom Riege! und stürmte hinaus. . War d:Z wirklich sie. die d, inmitten d'S krshlichen Me5.sch?nschwarm! auf der S'.rnß? stand? Sie. die mit fs f'.o'u Trsiimc sukZ'pZ', und die rran run behzrdelt, k sei sie eine Dirne , ' Das also halte er fco Ihr gkwolll. Und sie hatte geglaubt er würde Frau Fritz Hamacher sie lachte s-hrill aus. " '.- .. ' , . l.UVtl w. Wenn die aiiaon im eiaiaji eaa herausbclSmcit! . Vielleicht wußte sie eS auch schon und saßen jetzt bei Hans Dittmar und spotteten mit ihm gemein sam über sie. ' , Aber nein daS tat HanS Dittmar ick'. Sie sah sein Gesicht wieder vor sich, seine hübschen, hellen Jungcnaugen. Spotten und höhnen? Nein, das kann ten diese Augen nicht, nur traurig blicken, so traurig wie damals, als sie ihn verlacht hatte, um der Liebe zu sei' ner alten Mutler willen. ' Groß, riesengroß erhob sich bor ihr ihre Schuld. Verloren war, wa! ihr Glück gewesen, verloren der Mann, den sie geliebt und noch immer liebte, hei ßek denn je, heute, wo sie ihn erst ganz verstand. ?&!, nur norfi einmal leben, nur oanz . fern, ob daS nicht wenigstens .möglich war? Vielleickt hatte das Lazareit einen Garten, vielleicht war er darin be! diesem klaren Sonnenschein. Zögernd erst . und dann schncllcr und immcr schneller schlug sie die Richtung ein. Und nun stand sie am Tor und. sah durch die Gitterstäbe In die grüne Wild nis. die wirklich daö Haus umfing dcr, den sie suchte, war nicht darin. Den Kopf tief gesenkt, wandte sie sich wieder zur Stadt, zurück. .Lotte?" sagte da auf einmal eint Stimme hinter , ihr. .Wirklich, doch noch. Lotte?" Sie drehte sich um und schrie üuf: .Hans. Hans!" Und wurde rot n verbcsscrte sich: .Ach nein, Herr Ditt , mar!" Aber der Mann, dcr da offenbar eben aus dem Tiergarten herübergekommen war und nun so groß uns stattlich vor ihr stand und ihre ganze Gestalt mit einem einzigen strahlenden Blick umfaßte, der Mann zog sie an sich mit seinem gesunden Arm und sagte: .Nein. Hans. Lotte, nun du gekommen bist,, wieder HanS. und dein HanS, für immer, wenn du nur willst.' Und es war ihr gar nicht wunderlich, daß sie plötzlich an seinem Herzen lag ..w v. fl' .r. i.t - r. c . . uiu vua 2Hiuji uii'ciui'i lllsl uuih, lachend und weinend zugleich und in. Gefühl einer ungeheuren Seligkeit. Aber dann auf einmal kam es ihk wieder: .Du darfst nicht. Du bist sei er nicht mehr wert." Sie schob Ihn zurück und rief: .Nein, nein, so nicht", und warf sich doh wieder an sein Herz und beichtete ihm olles. .Und un schick mich fort, Hans, sag eS nur, daß du mich verachtest." Aber des Mannes Gesicht war hell s geworden. Er hatte sie in einen der . stillen Parkmege gezogen. Da blieb er stehen und hob Ihren Kopf zu sich ein por und sagte: .Ich hab es gewußt, daß du "dich zurückfinden würdest. Lott bleiben darfst du ober nur unter einer Bedingung." Und als er das angstvolle Aufleuchten ihrer Augen sah: .Mit dem Namen mußt du mich nennen, den d mir einst zum Spott gabst, und der mir doch der liebste ist. weil mich mit ihm die.Mutter rief. Es tust mich niemand mehr damit, seitdem sie in der Erd? ruht. . Wir du es tun. Lotte?" Em een lag in iciner klimme. Aber das Mädchen sah zu ihm auf. und alleS Weh und alle Jnniqkeit Kirer lange bekämpften Seele löste sich auf in einem Jubelruf: .Hänschen!" Ewige Zirbc." Eines 'Tages forderte der Künstl-n 0 aus 'der Tiefe seiner Seele alle! zuta was an stummem Schmerz darin gefan gen war. Und daraus formte er e' Werk: .Ewige Liebe". i. AuS Qual, au! Traum, au! ui erlöst Sehnsucht war die! Werk g- formt, mit wunden Händen. - V Mjt diescr seiner Schöpfung ging' e' zu dem Weibe, daS er über alles liebt' im Leben, und legte sie ihm still, in Da mut, zu Füßen. Doch daS Weib sprach: .WaS soll Ic? . mif d'einem Werk? Willst du mich ge' winnen. so geh' damit auf den Jahr markt der Eitelkeiten und sieh zvwqj dir die Leute dafür bieten. Und w,s, du von ihnen bekommst, da! soll rnl dienen, mir, meiner Schönheit und m?s ; ner Macht. Tann erst will Ich dr g-'t hören.' - 1 Der Künstler nahm sein Werk nM ging damit auf den Markt, auf den luv 4. fU'..V. 0,.t .1 c- re-.... !;i luiimiiucii juijwiium ver üliciici 5, i ten. Die einen eilten hastig und gleich ? gültig vorüber, andere blieben stehen nur um ihn zu verspotten, ihn und sei ' nel Schmerze? Frucht. ' Und keiner öffnete die Hand. Dq'r brach der Künstler laut lachend bat Denkmal .Ewige Liebe", und uö deiij ) Trümmer seiner Bitternis und feine: ' Not bildete er ein neue! Werk: .Die ' Luft deZ Augenblicks". ' Ich! drängte sich die Menschen um ihn; sie schmeichelte ihm und priese-! ih und sein Werk, und überreich flofei I der Zoll der Anerkennung und de! Er so,ge! in seine Taschen. Beladen dam mi' irOtf'll kehrte der Kunstler zu dem Weib zurü ja dem Weib, da er über olle! liebte!! im Leben. Und da! Weib küßte ihn und. sagte: .Nun hast du mich gewonnen' nua will ich dir gehören, auf immer.' , ' Da weinte der Künstler nd sprach '.'s Nun gehörst du mir. Aber' ich gehöre J wir icht mehr. Ich habe aufgehört, ein V Künstler z sein, m der Lust di Augenblick, will.' I TfriB Trauer war und Ekel in skit'eii'' - 11