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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Aug. 29, 1919)
CAWHe Omaya Tribuns Der ältcsic dcilWc Nmlln l - I&c hcrüsehcnZonnte. Irin 5 für, wahr eine Schand zu melden ist. Tcn Knccht legten sie gebunden auf die Erde, siccktm ihm ein' Sperrholz ins Maul und schütteten ihm einen McltWcl voll garstig , Mistlachcn wasscr in den Leib; da? nannten sie cinen Schwedischen Trunr, wodurch sie ihn zwungcn, eine Partei ander wärts zu führen, allda sie Menschen und Vieh hinwcgnahmcn und in un fern Hof brachten. .,.-" Ta sich unter solchen Drangsalen in den diclgcplagtcn Bauern ein ebenso wilder und grausamer Sinti der Rache ausbildete, den sie bcftic iißten, soöald ' sich die Gelegenheit bot, erzählt der Dichter in ebenso deutlicher Weise. An anderen Stellen sehen wir die ganze tolle Mut des Aberglaubens jener Zeit, wie sie aus dem Lager lebe hervorbrach, an uns vorüber wirbeln: an Bündnisse mit den hölli scheu Mächten die zu Reichtum der helfen, gegen feindliche Kugeln fest, machen", treffsichere Kugeln gießen lehren, usw., glaubte man allgemein und Grimmclshausen war hierin ein ms semer Zcnt. Grelle Lichter Ivirft er auf die Werderbtheit der höheren Stände, bei denen der dünne Firnis der den spa Nischen ' und ftanzösischen Schäfer. Novellen abgelernten .Zierlichkeit" weder das brutale Saufboldentum der Männer noch die liederliche Ge nußfucht der Weiber zu zügeln bei. mochte. Unter der glatten Oberflä che heuchlerischer Geziertheit zeigt er uns einen Abgrund von Roheit und Wüsthcit, der nur zu oft die gleiß. Nerifche Decke beiseits schob. Diesem moralischen Tiefstande der höheren Kreise entsprach im allgemel. inen der Zustand der damaligen Li teratur. Der zuchtlose' Ton, der 'in der zweiten Hälfte dcö 17. Jahrhun. derts die deutsche Dichterei kennzcich. ncte, ist das Merkmal einer Periode der Literatur der Cittcnlosigkcit, wie sie weder vorher noch nachher sich im deutschen Schrifttum breitgcmacht bat. (Srimmclshgusen ist von der Roheit und sittlichen Verderbnis sei nes Zeitalters ' keineswegs frei und scheut in seiner Darstellung von den sittlichen Uebeln jener Zeit vor nichts zurück. Doch behandelt er die aller, heikelsten Verhältnisse mit einer Art derber Offenheit, ihn fehlt vollstän dig jene cynische Lüsternheit, die un keusche Raffiniertheit, welche viele Dichter seiner Zeit so traurig aus. zeichnet. Auch in den aller verfang. lichstcn Situationen bietet unser Ro tt&n nichts weiter als ein naturge treues Spiegelbild der sittlichen Wer. wildcrung, wie sie begreiflich ist in einem Zeitalter, in welchem durch die Unsicherheit aller Verhällnifse über. all die Bestie int Menschen los und lebendig wurde. D:e trostlosen Zustände. . die der Roman in seinen bunten Bildern vorführt, werden mit Witz und Lau ne. mit Humor und heiterer Gemüt, lichkcit geschildert.' Auch dann, wenn man merkt, wie weh dem Dichter um's Herz ist, sieht man ihn gleich, smn unter Tränen lächeln, selbst in dem . wildesten Getümmel hört man das leise Schellengeläute seines Hu. mors. Namentlich in schelmischer SclbstverspottunF eracht er sich ger ne. Wie fein weist er nicht seine hohe Abkunft" nach, ba er von Natur geneigt, das Zuckcrhandwcrk zu trieben, wenn er nur Mittel da ZU gehabt hätt?." ' Zwar", sagt er, mein Herkommen und meine Erziehung läsjt sich wohl mit dem eines Fürsten vergleichen, wenn man nur den groszcn Unterschied nicht an sehen wollte. Mein Ruan, denn also nennt man die Väter im Spcs sart, hatte einen eigenen Palast, so artlich, daß ein König mit eigenen Handen zu bauen nicht vermag. Er war aus Lehm genmcht und anstatt des unfruchtbaren Schiefers, kalten Bleis und roten Kupfcrö mit Stroh gedeckt, auf welchem daZ edle Ge treide wächst) Und damit er mi; seinem von Adam selbst herstammen den Lldcl und Reichtum nicht fcnm gen möchte, ließ er die ganze Mauer um sein Schloß nicht mit Steinen, die man am Wege, findet oder an unfruchtbaren Orten a:is der Erde garbt, noch viel weniger nüt licdcr lichcn gebrannten Steinen, die in ge, ringcx Zeit verfertigt und gebrannt werden können, wie andere grosze Herren zu tun Pflegen, aufführen, sondern er nahm Eichenholz dazu, welcher nühliche, edle Vaum. auf welchem Bratwürste und fette Schiw kcn wachsen, bis zu seinem vollständi. gen Alter über 100 Jahre erfordert, Seine Zimmer, Säle und Gemächer hatte er inwendig vom Rauche ganz schwärzen lassen, nur darum weil dies cic bcjtandlgste Farbe von der Welt ist. und derlei Gemälde bis zu seiner Wollcnduim mehr ?cit ae braucht, als ein künstlicher Maler zu seinen tresflichsten Kunststücken vcr. langt. Die, Tapezierten warm das zarteste Gewebe auf dem ganzen Erd coden. denn diezemge machte sie uns. die sich vor Alters vermaß, mit der Göttin Minerva um die Wette zu spinnen,' die Spinne nämlich. Seine Fenster warm keiner anderen Ursa chö halber dem Sankt Richtglas ge widniet, "als darum, weil solches (Oclpapier) vom Hans, oder Flachs, samen an zu rechnen bis zu seiner Vollendung wct mehr Zeit und Ar. beit kostet, als das durchftchtigste Glas von Meran. Anstatt der Pa gen, Lakeien und Stallknechte hatte :i 1 np 14 m ii ü.w m r33MmMMZ33SZ3L MMj AL COMMISSION CO. 404 Omaha Grairi Exchange m 'ZSVCZISKjTLKITI TIT'XXlIZnXIZl'T-, TJ' tSZXTZh rerriI"SV2r: t3 Fragen Sie mu über die Preise für Getreide. Wir behandeln es richtig. !,ÄÄ2W7l!5 t"'m''''''mmm'"''"'"''m'mm"m'm"'m''mm''fmm" S y -"' s , ' s' --" - " O' . ' " 9 , T ri 1 M er Schafe. Bocke und Säuen, alle fein ordentlich in ihre natürlichen Livren gekleidet. Die Rüst, oder Harnischkainmer ivar mit Pflügen, Kärften, Aexten, Haiien, Schaufeln. Mist, und Heugabeln genügsam der kelien. mit welllieit Waffen er kick täglich übte; denn hacken nnd reu ten war seins militärische TiZMin. Ochsen . anspannen war , sein Haupt. mannschaftliches Kommndo, Mist ausfahren sein Fortifikationswesen und ackern sein Feldzng. sowie Stall ausmisten seine adelige Kürzweil und fein Turnierspiek. Ich überhebe mich dessen gar nicht,' denn ich schat ze mich nicht besser als mein Ruan. der diese Wohnung an einem sehr luftigen Ort hatte, nanilich , im Spessart. wo die Wölfe einander gu. te Nacht geben.... Durch das ganze. Buch weht -ein echt deutscher Geist. Schon im 16. Jahrhundert hatte sich in Deutsch, land eine starke Freindsucht geltend gemacht. Spanische und französische Trachten, Sitten und Unsitten wan eingedrungen. Im Laufe des gro. hen Krieges .wurde dies' immer schlimmer. Das a la mode wurde die Richtschnur dieser verdorbenen Zeit. Grimmelshaufen ist einer der wmigen Deutschen, die mit aller Kraft eines schlagfertigm SpotteZ und de5 patriotischen Zornes gegm den Aberwitz der Ausländerei, vor allem gegen den liederlichen Franzo. fengeist losziehen. Freilich verhall, te auch seine Stimme in dem alamo bischen Tumult. . ' . , 1 Alles in allem aenonnnen. können mir Teutsche stolz darauf sein, ein vuq. wie oen Abmteuerlichen Simplieissimus' bervorarbrackit in haben, der aus einer Zeit stammt, die mit der, Geaenwart. wo rnid alle Teufel in Deutschland los find, in dielen Dingen, verzweifelt viele Aehnlichkeit hatte. Bei all seinen mirftifnr 5. ri- -. r . i l l l'ua ri ic nror.p Kunstwerk der deutschen Literatur seit denk Verklingen der mittelalter lichen Rltterdickituim. und vn-Knt es, wie er in Teutschland bis auf oen heutigen Tag einen und be. wimdert wird, auch unter hm m. chern der Landöleute !n Amerika ei. nen Ehrenplatz einzunehmen. Der veroiemwolle Ver aa von Mliktt eciam. Mn. ,n Leipziz. liefert ihn m xn hudichem Lkinenband zu dem Preiie von 1.W Mark Georg Friedrich Schccr. zum , Sturm die Grundbedln gung der Kultur bricht immer wie der alö .Sorge durch die Wolken. Das Geheimnis dcS nnan tastbaren Charakters der Cphinr ist, dak sie nie' Veranlassung nahm. von anderen, nicht einmal vo? sich selbst twaö erzählen. .im Wertranm zu Wennmanktber andere An sichten urteilt, begeht man leicht dru Fehler, ihre schlechten Vertreter mit eigenen guten zu vergleichen, um den vorgesehenen Triumph möglichst sicher und leicht zu erwerben. , Leb der Gegeuvart. Auf die Zukunft bauen, ist sa 'tö richt, wie bei einem reichen Gast, nwhi ein Gericht u VeMmälik!' ans iircht, es könne emms b'vu nachkommen, wenn der Appetit schon gestillt ist. Behandle Deine Schmo,,. stets niit Hoslichkeit. dann steht Dir der Weg zu ihnen immer offen; so Tu aber grob wirst und Dich zu Drohungen versteigst, werden sie Dich meiden und für Dich nie zu Haus, sein. '. Span c. füa ile Ualjne.Prod'nzente? Lbenstchend ist das Vlld unserer Molkerei, die feinste, neuestes hochmodernste und , sanitärste Anlage für d Herstellung von Butter in diesem Lmdcstcile, und vielleicht auch in der ganzen Welt. Moderne Masckflnen. ökonomische Anordnung in der Fabrik und un fere eigenen Gefriersnlagen ermöglichen uns die Herstellung unseres Produktes zu den niedrigsten Kosten. ' Wir haben gegenwärtig nahezu 300 Stationen zum Sahnceinlauf in den vcrschie. denen Städten dieses Territoriums und Sie können stets den besten Dienst und die hoch, stcn Preise erhalten, wenn Sie Mre Sahne cm eine unserer Stationen verkaufen." - " - y . Oder falls Sie vorziehen, direkt zu schicken, dann bieten wir Ihnen unsern über. legeren Dienst an in der Zurücksendung der Kannen und SchcckZ, vollen Schutz gegen Verlust und die höchsten Preise für Ihr Produkt. Daß wir den Schne-Produzenten die beste Marktselezmheit bieten, geht aus der Tatsache hervor, daß mehr Sahne dirckt an uns geschickt wird, als an irgendeine andere hiesige Firma. t ' . Hochachtungsvoll, KIRSCHBRAUN & SONS, Ine. '" ' " ' ' . ' " ' " , ' Omaha, Nebn Nur drei Schritte vom Wezi und du bist einsäm. U y Wo ein Mensch mit Geld zu tun hat, treten alle Schwächen seiner Na tur zutage. Wenn dtr Herr nicht zu Haust ist, spielt sich der Diener gern c& Herrn auf. . Die nitisien Äanner. die nnch Gerechtigkeit schreien, erstreben nicht weiter als Gnade. - Die Hoffnung ist der Vor schuß des Glucks, die Erinnerung sind die Zinsen. 1 Wer weiß zu lkben? Der zu leiden weiß. Wer zu genießen? Der zu entsagen derfieht. ES ist eine Wohltat, unter die len Freunden auch 7 wenigstens einen in der Not zu haben. , Wer ein richtiger Diplomat ist, d sendet einer Dame 22 'Rosen zu ihrem 40. Veburtstag. Wenn man alle Steine zählen will, die am Weze liegen, kommt man nur langsam vorwärts. D a s s k n d die modernen Jungen, die schon den Kater haben, ohne j tanken gewesen zu sein. ES glaubt so mancher ein i teraturkenncr zu sein und ist doch blos ein Bücherwurm. ' , Eine Frau ifl so alt, ie fit vorm Frühstück aussieht; ein Mann ist so alt, wir n nach dem Mittag, esse fühlt. j - : Die Anziehungskraft der .Movies" besteht in der Erlaubnis, uns in fremde Geld und LiebeZ. angelegenheiten zu mischen. Der Augenblick überschätzt den Lugenblick. Erst die Entfer nung in ihrer berichtigenden rast gibt den Dingen ihr Maß wieder. ES gibt weichherzig Menschen, die angesichts fremden Unglücks diel schneller ihr Triinen' Lckchen öffnen, alZ Zbren Geldbeu tel. Mancher bilde!' sich heuizu Kapital $000,000 ßJm ,-w'v. r fj&fi M M Stk. sm r'jrl IWAJA m. iCjfr vy lrtr . wli' A lw 1 Wmi'I d ."TW- liw ITil' t iVI I'fc ''I i(i '"Y I ii VMSM Bestände über $1,000,000 L ION BONDING AND SURETY CO. HciM'Officc UeölkchkeZtsbürgschaft Wechselbürgschaft GerZchtsbürgschast Gmaha, Nebraska Einbruchversicherung SpZegelglasversicherung Unfall- u. Urankenversichernng Aulsmobilversicherung Haftpflicht, Eigentumsschaden 11116 Zusammenstoß Beamte nd Tirektorcu E. R. Gurnev. Präsident Philip Kohl, Schatzmeister. Fred Volpp, Vize-Präsident. ' ss. B. Knapp. V. H. Lnikart, Vize-Präsident. it. 2JL Marti. W. O. Van Wyck, aktiver LizeHrSs. ' Zg. S. Wcston. Sylvester Saover ' h 10 N BON D IN G ÄND SURETY CO. Heim-Officc Gmaha, Nebraslm -.- aZjjrnajsaoM z--gzzrzxjpjzzz& VFfärs&SMsmm i .,- . - . - - n D m !!!! Oute Wg Mol - sii ' y"?S m f f Fl W j I I 1 1 w II U "i ' .ii 8 i&JLL 11 5? I Kmmmmmmmmmma&smr: :Kt''tff!f,:-'W'!1w UUmtUiimÜiUiH'iiimtm Für Nebraska 1 m m- . v ?v ingt ein, Stttistichter auf Welt und Menschenleben ,u ersen, wenn k ein, CtaLateine über einem Lunips schwingt. , - x Eine gute Beobachtung, gabt erfordert nicht nur die lichtstarke Platte des Gedächtnisses, sondern noch ich? das ,nt''pr:che-,d scharfe ee?tiö der Intelligenz. T a S R e ch t v k) S l t sich w ?walt wie ztwa tat schöne Seit t Befüribrten Sie die- " , " . '. ; t - .' . selben immer, wenn Ihnen die Gelegen- w heit geboten wird : :Jr(.J;-i,i,,nv..J rf-i.iiiaa-.iW'.-U--;lt(..!ii-- MZMLKl K i Ü Gestern Bridge I Construction - Company r iv ll fflt U Ii.- ii ' V 648 Bde Bldg. H I Pd I Omaha, Nebraska S m J t t !?!'' I t!i' S 4 ji?j.5fewfÄist mm rr v .'sfjeT' Yiust . DJD- tfir t , " B