5 '-'wis "sb MA JUa! : t'sj- .fl. 5,Ä, s.w.&-,rliu''" i'K .'SÄ'.TlMf- &k-röt'Vll'V ; ÄkZ!e VmHa'TrMe ?N v IierMunMKöKerMiverjität. '':,'. . J , ' ' -, ,'''' ' '' Vedcutsmne 2eden zuv 'Mev dös Ereignisses. - . ' c,ggisZe 3elluna) " . Köln. 12. Juni. -' In strmbewcgtcr ernster Zeit hat tot rheinische Metropole ihre Universität er halten, die nunmehr erneut ihre Hallen ölsnen wird. Da Werk ist letzten En ' deö dem Kriege und den durch .ihn her vorgerufenen Serhällnissen zu danken; sie haben beschleunigt und zur Tat wer. den lassen, was seit einem Jahrhundert von manchem Kölner erstrebt wurde. 61 ist zu hoffen, das, die berufenen Körper, schaften nunmehr auch allcS aufbieten, das Werk den Bedürfnissen und seiner Eigenart entsprechend auf und ousju bauen, damit e! zum Wohle Kölns, dc Äaterlandes und weit darüber Hinaul stgenbringend wirke. Da Versprechen dazu wurde von den berufenen stellen, bei der heutigen Feier feierlichst abge. geben. Der Zierliche Anlaß zur Eröffnung' der Universität vereinigte heule vormit tag um 11 Uhr im großen Saale" bei GürzenichS eine große festliche er., fammlung, bestehend au den Vertretern ; der Behörden, bor allem der städtischen verschalten, au den Professoren und . fri........ ' .'- K!N, ftnrfi Mmlfrt- wfc ;im1övi v"i-?-""5 frühern Studenten und zahlreickn Pür gern und Bürgerinnen. , Der hohen Be deutung der Stunde entsprechend war dem Festakt ein feierlicher Nahmen gcge den.. Der Festsaal prangt; in Ötiin und Fahnenschmuck, und zwischen den Festansprachen wickelte, sich, das musila lischt Programm ab. Mitwirkende wa ren der Chor der Konzert - Gesellschaft, der Kölner Männergcsangverein. daö Städtische Orchester unter Leitung dc Generalmusikdirektor! Abendroth, der Domknabenchor mit Professor Schulte ' an der Spitze und Professor Franke an w rm?i hrnt Norkvicl au den Meistersingern nahm Oberbürgermeister ' Adenauer das Wort, um m seinen Aus führüngen der Stunde die Weihe zu gc ttn. Er Zagte u. o.: , WaZ ein Jahrhundert hindurch gei ftige Führer Kölns erstrebt und er wünscht haben, es ist geworden: Die Mma. rnater coloniensia ist aus hun dcrtjähriger Ruhe neu erstanden. Alrna Hinter coloninnsis! Ein halbes Jahr, tausend Geschichte entrsllt das Wort' unsrer Seele. Ein geschichtlicher Tag!, Dankbar preisen wir die gütige Fügung,' ni ftfiourblfli bat. eine solch ehr. M-l!. fvtl-t-,-s4,U M.M.m rnfthnf Ivuroigr tüiftiu;ui nimm, "i'"- lem Leben entgegenzusühren. Große Verganaenheit verpflichtet! Sie ver pflichtet zum Streben und gleich großer, Zukunft. Zukunft! Dunkel lind schwarz liegt die Zukunft vor uns. Trotzdem - wir brauchen nicht zu verzagen , ' wir haben eine Zukunft, wir glauben an, das deutsche Volk; es wird geläutert her, vorgehe . an diesem Fegefeuer, Volt. . Kraft und sEcsundheit wird es. seinen , Platz unter, den Völker ,dc. ErdbaM wieder einnehmen. An dem' Werke der Genesung unsers Volkes mitzuarbeiten, da! ist die nächste hohe Aufgabe der Uni.' - persität Köln. Da! Wert der, innern Läuterung soll sie fördern in Gemein schast mit ihren Schwestern durch Pflege der wahren Wissenschaft und Weisheit, - der wahren Freiheit und Gesittung. Aber darüber hinaus fällt der Univers, tät Köln noch eine besondere Aufgabe zu. Wie auch der FriedenSvcrtrag au! sehen mag, hier am Rhein, an der alten Völierstraße werden während der nach ' sie Jahrzehnte die deutsche Kultur und 'die Aultüren der westlichen Demokratien zusammenstoßen. Wenn ihre Versöh. nung nicht gelingt, wenn die europäi ' sehen Völker nicht lernen, über der 6e ...i; Mükirn iffr CFiipnnrf dslS i ,i;ujLiik(l riAU1f.MIg l.w- .0v..-., 1 C'V. ..ia.H:;U.n Oitftnr stl.m.insiim x europäischen Kultur Gemeinsame tfl f !Ji kennen und zu pj legen, wenn es ! h.i.A iittiii-.H ffnnK!Vfii! iJl tyUMltyl, VM."f v.,....,'. f die Völker wieder zu einigen, wenn- I diesem - Wege nicht nem neuen .fege unter den europäischen Völkern .egebeugt wird, dann ist Europas Vor ' Acht ln der Welt dauernd verloren. . i hohe Werk dauernder Völlerversöh ";ng und Völlcrgemeinschaft.zum Heile Uropas zu fördern, sei die besondere,' 'i,fgabe der Universität Köln, der Uni ' je sitat in der westlichen deutschen Groß. dt. die mitten in den Aufeinanbttprall r verschiedenen Kultur hineingestellt ' Deutsches Wesen soll die Universität iln den deutschen Stämmen am Rhein qalten; wahre deutsche Art soll sie auch. sin Auslande zeigen und vermitteln. 1 "'d von diesem in beide Teile fördern - ;H Austausch da Gute seiner Kultur pfangen und deck deutschen Volke zu - . hren. Vor allem aber soll sie- da! ,,tzesenZverwandte aller- europäischen - -''iltur zeigen; sie soll zeigen, daß zwi l- Lien allen europäischen Völkern schließ f doch viel mehr des Gemeinsamen !y.ti Trennenden ist. Dem wirklichen Verbund, dem Fortschritt der Völker ein höhern Stuse der Entwicklung : . dienen, sei ihr heiliger Beruf! Der - 'dner stattete dann allen, die an dem V'V'V mitgeholfen haben. Dank ab, Sektor, i,em Abgeordneten Meerfelk, y Fraktionsvorschenden der Köl ; .' Stadtverordneten Lersammkng. önnig, Falk und Sollmann, dem der irdenen Ehrenbürger Gustav v. Mt üen, der den ersten Schritt mög - ht hat, der Staatsregierung, Von e letztern sagte er, daß sie alles Unrecht :edcr gutgemacht, was wir ihr nicht 'rgessen werden. Besonderer Dank, so zrte der Oberbürgermeister us, ist zu den der Stadtverordnetenversamm , ' ng. In dieser niederdrückenden, tröst i tn Seit hat sie Glauben an die Zu ' nft gehabt und die groß Aufgab er nnt. die der Universität Köln gestellt y. Sie hat im festen Vertrauen auf ' Zukunft unsrer Stadt und unser! '.ölte! sich nicht vor den finanziellen , ,sten der Universität gescheut. Den Be. '.!uß wird noch die spate Nachwelt rüh , ea. Wenn Slks das. va sonst nsrk it geschaffen hat, dahi gesunken Ist !n !,itt ud Moder, diese Werk wird jultt lebe als ein Zeiche idealen innc! und seiner Kraft bewußten Bur gertumö, geschaffen in der schwersten Zelt des deutschen Volke!. ' Jetzt ist unsre Tat getan. Wir haben unsre Aufgabe gelöst: , Die Universität Köln lebt nunmehr ihr eigene! Leben. In Ihre Hand, meine verehrten Kom Millionen, in der Hand der Professoren und Studenten, ist jetzt ihr Schicksal ge legt. Empfangen Sie da! Kleinod, da! wir Ihnen anvertrauen, mit Ehrfurcht vor feiner Vergangenheit, mit Vertrauen ln seine Zukunft ', empfangen Sie e! mit der ganzen Hingebung begeisterungsfä higer, ideal gesinnter Herzen. Ein Ge löbni! nie schwindender Liebe, nie er müdender Arbeit und Sorge für die Universität Köln 'sei für Sie und für uns der Spruch, den ich im Namen der gesamten Bürgerschaft spreche: Vivat, floreat, crescat alrria matcr Coloniensis! Tik Wünsche der Stadtverordneten. Sanlkaisrat Stadtverordneter Schulte sprach für die Stadtverordneten Ver sammlung: '' ' c, Nicht unier günstigen Anzeichen tre ten wir an pierSchwelle diese! großen Aufbues. Ob die Zeit die richtige war, in, der wir Zugriffen, das mag die Zu kunft, lehren, ein freudige! enrpe dierri ist oft dct Schlüssel zu großen Taten, -wenn auch die Aussichten nicht rosig er scheinen. So bauen wir un! denn auf auS Kleinem. Dabei gereicht un! zu besonderem ' Verdienst.- daß, je-Heiner unsre Mittel, desto fühlbarer die Lasten sind, die auf unS ruhen. Damit aber wächst uns wie von selbst das Recht. Hoffnungen zu knüpfen und Erwar tungen auszusprechen, fo wie es üblich ist, wenn ein neuer Weltenbürger an's Licht geboren oder auS der Tause geho. den wird. Wenn schon unsre schier , unerschöpflichen Mittel, die so flügge geworden, wie kaum zuvor, es erlau den, wenn schon. Zeit und Rat lommt dann nur keinen , rudi mentären Ansatz von dem, was man Universität nennt, sondern die M,agna et liberal i tiniversitas literarum et scientiarum! Kaum eine Wissenschaft, hat in den letzten Jahrzehnten solche Fortschritte nach In halt und Technil zu verzeichnen, wie die medizinische. Heute wird' sie dadukch besonders ausgezeichnet, daß sie der eigentliche Grundstein ist, auf dem - da neue Gebäude aufgegliedert werden soll, und wenn wir neben unsern bereits be stehenden Instituten und Krankenhaus bauten , in da? monumentale Gebäude der . Handets.Hochschule Einzug halten, so muh darin ein Hinweis auf eine ge wisse', geistige Verwandtschaft aller Zweige deS Hochschulwesens gefunden werden.-kennzeichnend den Geist dek Neu zeit. Mit der sozialst Abteilung ist bereits d-Ueberleitung zur philosophi schen'. Fakultät gegebe. Wer , möchte ihrer entbehren?, , In, den, weiten Räu, ch' philosophischen WUenS und For. schens gebührt, ein besonderer Ehrenplatz der Literatur und Poesie.' ' Die KcktZ. Wissenschaft gehört unzertrennlich - zum Bunde, und mit Ungeduld erwartet schon eine Schar eifriger Scholaren auf das Zeichen, da die verriegelten Pforte aufspringen. Ob eine engere Verbindung der Universitqt mit den Instituten für Kunst, eine Wiedererfassung der srtes liberales, der freien Künste, nach An, logie der früheren artistischen Fakultä ten erstrebenswert ist, mag zukünftigen Beratungen anheimgegeben werden. An die Theologie scheint man in Köln oder .Berlin am wenigsten gedacht zu haben., Warum sollte , nicht, wenn kS möglich war, eine Universität auf eine theologi sche und philosophische Fakultät zu be schränken, auch einmal eine entgegenge setzte Kombination möglich sein? Die Theologie ist als die Vermittlerin des Gottesgedankens und der Lehre von Gott die erste unter den Wissenschasten. Fürchten wir also nicht, auch ihr unsre Tore weit zu offnen; ein aufgeklärtes Zeitalter wie daS unsrige, das sich nicht vor Dämonen und 'Teufeln fürchtet, fürchtet sich auch vor Engeln nicht.- Nicht, die geographische Lage, nicht Länge und Breitegrade bestimmen den Ruf einer Universität, sondern einzig die Jntensi tät der geleisteten Arbeit, die sich in den Lehrmeistern verkörpert; . die. Größe der. Dozenten ist der Maßstab der Bedeu. tung. Deutschland kann ven Wettbe werd,, nach dieser Richtung mit allen Völkern und Nationen aufnehmen. AuS Duödez.Universitäten wie au! den größ ten, -Instituten sind Männer hervorge gangen die sich init den größten', der Welt messen. .Ich kenne keine, um keine zu vergessen. Wünschen dir nur, daß auch unsrer Anstalt solche Größen ent springen. DaS wird in um so größerm Maßstabe der Fall sein, je weniger wir nach der personellen Seite hin erbliche vder verwandtschaftlich Qualitäten züchten. Nur keine Jnzuchtl Schaffen wir ein Institut, in, dem junge, frische Kraft pulsiert, und geben nur unsrer neuen Anstalt so. wie die alte ine demo kratische freie Schöpfung der Bürger schaft war, damit jenen demokratischen Zug. der da! charakteristische Merkmal dev neuanbrechenden Zeit ist. Und denn dann auch nicht gerade Männer wie der große Blbertu! und der noch größere Aguinate auf den Lehrsillhlen sitzen, so doch Männer wahrhaft groß nach Wille und Tat und getrogen von dem Adel des, Herzen? und ds Gesinnung. Schassen wir so die große allgemeine Universitas. die Allgemeinheit der Disziplinen inder Allgemeinheit der Menschen - und Meinungen, so haben wir ganze Arbeit geleistet. Dann ist mir, als leuchten von den Giebeln der alten Kölner. Universität die Worte Horaz: nan rnn&ii Tnoriar, nicht ganz werd' Ich sterben. Mag dann 'die neue, dereinst von Ihm sagen können: ulilimi f,rism sT rriiAJ-l'aj sie dann mit ho bm Scheitel die Gestirne berühi-en und für unser gelikbies Köln ein neues, g'ou zendeS Wahrzeichen fein in Jzhrhun derten! - . Eine Botschaft HaenischS. "' ' UnteistaatSsekretar im Ministerium für Kunst. Wissenschaft und Volksbil dung Dr. Becker: Im Namen deS Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung begrüße ich die Metropole des Rheinlan de an diesem bedeutungsvollen Tage. 'Mein Minister hatte bis zum letzten Augenblick bestimmt damit gerechnet, den Weiheakt der neuen Universität per sönlich vornehmen zu können. ES hat nicht sollen sein, und so hat rr sich ve onügen müssen, seine Gefühle in einer Botschaft niederzulegen, die ich mir zur Verlesung zu bringen gestatte: ' melmm grgsztkn Vednun machn die doli,i!i-n Berliulliiilie ti mir mimogtich. in dlner Mitte z wkilen und mündlich da aus. 'rrchen. mt Ich nn diesem für öl, da Rheinland lind Preußen gleIchi,cdcuIungSvvI U-n läge ge,,, lagen möchte, ß u mich mit begnügen, den Versammelten aal dem Trt,twce nutiie berlickslen iÄrdp titib wiiia"irfliic wcusen. ailüne die neu d neuctltste iUiiet .fcoaMiiml, in Leben gec' fen tu 2C(illd)lniiI und reuiini schwerst steif, für Cinlund und usland ein Wahrzei chen dailir sein, tat der deutsche Seist, aurn beule Tkutsidland beste Teil, och ngebro ütn und millcn sm . naiwiialen Trslmmekseld kraslvoll am Werke wieder auszbaen und vta m schassen. o gewiH die Wilse. sckast inlernüllonni Ist. und so fi'bc eS gerade eine dorncSme !Uisgabe Ihrer Köln Hoch schute sein wird, über da Z'Iuk und die Ira nn, dieser iehten Jahre binwea neue Brlik len ach Söesi, schlagen M bclse. stf fiereifj taun sie diese bölkerverbindcnde und völkerver siknende Sinlgabe nur dann ersstllen, wenn sie sestwnrzeU tui 'erboden unsrer denllen H, ?imnlerde, Ao XIm mt eolontenii dars sich UclS der warmherzigen Förderung durch die breubiscke Ulcrlichisvcrwall,,na versichert ballen, die immerdar dc Medaillen de final lichoil ZiiiammenbnlteiiS de gaitten zu der einigen missen wird rnit iiekedllstcr Psirge der bercHlilicn Eigenart rbetnisten Wesen. Prenhe bne da ,-Nbcinland würe eine Edel I, le ohne rone, dg Rheinland ob drei Hi wäre ein wm lycicurren im ascniirnmcrn verurteilter Alt, Wir geknn sammen. um wir ,dl,'i!e lammin, tn diele: Ginne gilt wein (jcirn dem rlikinischen, dem preußischen. dem deuljchen ttvln und keiner Hbschle. Möge ihr wie dem engern und weitern Vaier lande ein slol.k und gigcki'che 3kmsl bk schade, sein trcrdem und allcdeml Im Geiste bin ich bei, ?hnen, Haenisch. iillusmwist.' ' ?eine Damen und Herren! Die' Ge fühle des Ministers sind die Gefühle al ler seiner Mitarbeiter, und ich darf Wohl auch sagen, die der andern der preußi schen Unterrichtsverwaltung unterstellten Universitäten. Die ganze deutsche Gei stigkeit ist sich bemüht, daß wir nicht' nur mit den Waffen, sondern, daß wir bor allem mit Ideen geschlagen sind, und daß eS eines Neuausbaues unsers ganzen geistigen ScinS bedarf. Wie einst vor einem Jahrhundert einer unsrer großen vaterländischen Dichter für Köln die Worte sprach, so ist eS auch heute wieder Wahrheit geworden: öS Hegt da Vaterland zerrissen, Tem Fremden last um flaute seis, : S!nr deulscher Klaube, deutsch' cmiNen Macht jeiiie Wunden wieder bctl, , Wahrlich ein gutes Stuck deutscher Glaube ist es, wenn in dieser schweren Zeit, angesichts der drückenden Laste, die, wir zu erwarten haben, eine Kauf mäiinschaft .aus freier Initiative der Wissenschaft ein neues würdiges Heim erbaut. Deutscher laube ist es aber auch, wenn die Staatsregierung aus Sichrüng durch Kapitalien und Stif tungen verzichtet und die neue Hochschule lieber auf das feste Fundament der Op ferbereitschaft und des gulturwillens einer hochgesinnten Bevölkerung gründet. Der deutsche Glaube, den wir brauche, ist aber vor allem der Glaube an unS selber. Wir müssen glauben lernen, daß wir mehr sind, als der Bölkermisch masch von Mitteleuropa, daß wir eine einheitliche Nation sind, und daß wir nur dann im Rate der Wölker wieder etwas bedeuten, wenn wir unS selber gesunde haben werden. Dieser Glaube wird sich aber nur er füllen, wenn er wurzelt in deutschem Gewissen. Wir müssen zurück zu der echt deutschen Menschheitskultur.. Wir müssen wieder den harmonischen Zusam menklang zwischen dem harten Ton in tellektuellcr Forderung und dem wei chen Klang persönlichen E'!:lenS ZU finden wissen. Unser deutsches Gewissen weist uns auf dielen Weg.' Wir müssen vor allem wieder lernen, Mensch zu sein, und zwar werden dabei die verschiedenen deutschen Universitäten, je nachdem sie Kleinstadt oder Sroßstadt-Universttaten sind, in verschiedenem Sinne mitzuwir kcn haben. Die Großstadtuniversität , wie Köln wird ' den Gedanken ' des Menschseins im Geiste der Gemeinschaft der sozialen Betätigung uno der genos senschastlichen Solidarität ihren Stu denken durch ihr- bloßes Dasein kinhäm mern. ' Als jüngste Schwester tritt die Uni vusität in Köln in den Kreis der deut schen Universitäten. Alle ihre Lorgän gerinnen blicken auf ruhmreiche Trad! tionen zurück nd namentlich Köln wird den Glanz und die geistige Arbeit der Nachbakuniversität Bonn immer lS Ansporn vor Augen haben. Möge Köln seiner Schwester würdig werden, möge eö vor allem nicht in kleinlicher Rivali tät, fondern in edelm geistigen Wett eifer seiner rheinischen Nachbarin gegen übertreten. Aus diesem Wetteifer zum Guten und Großen wird für beide Hochschulen ein Segen erwachsen. .Wie die Handelsmetropole Köln einen jähr hundertelangen Kampf geführt hat mit der benachbarten Handelsstadt MUlheim, und die sich doch beide schließlich in ge meinsamer Wirtschaft zum Wohle des Ganzen zusammengefunden haben, fo mögen auch Bonn und Köln im Laufe der Zeiten, wenn auch vielleicht nicht einer verwaltungSlechnischen, so doch einer idealen Eingemeindung entgegen gehen. Die Tendenz unstrs geistige Lebens drängt zur Synthese zum Zu sammenschluß. Wir müssen wieder zum Begriff einer deutschen Gcsamtbildung kommen, die uns über die Cpezial'.sten not der Vergangenheit und Bezenmart hin-egfüh?t. und bet dieser Zusammen arbeit müssen alle Hochschule mitwir ken. nd gerade das Rheinland mit sei ncr im Grunde einheitlichkn Kultur wird dazu berufen sein, ganz im Geiste Gustav v. Medissen die geistige Yre duktivität Aachens, Lonnk und Kölns zu einer groß?,,, echt deutshcn Kultur synthcse iammenzufzsscn. Der pänluflige. Ei rnccherneö HauS in einer modrr -' - tun JPtfldt. Ein Mann, der sich tirol .Boodle" errafft, Hat sich in der Vorstadt ein Grundstück ' beschafft. Hat stolz dann beschlossen, sammt seiner Frau, Darauf zu tzrrichten 'nen eigenen Bau. 'Das Ehepaar machte ssforsich daraq. Zü prüfen fast jeglichen HäuserbaU Plan. "Es ward aus ein Blatt auch alsbald abonniert, In welchem der Bauten gar diel tllusirirt, Mit Türmen und Treppe und Fenstern " mit .Bauch" Und Tischen, antiken, und Bettstelle auch. , Viel Villen besucht das iauluft'ge Paar Und interviewt eine Anstreicherschaarr Sie lasen Essays über Architektur. Erwogen die Schnörkel, die Färb' und . Glasur; ; St wurden die Stunden bis tief in 1ie Nacht ; Mit Kostenberechnung Und Zeichnung verbracht; Wie Maßstab und Bleistift stand nichts in der Huld De bauwllt'gen Mann's mit de Esels , - geduld; ' Kurz, Beide sich gönnten nicht Ruhe noch Aast, - ' Wie Alle auch Ihr wenn v,n Bautvut erfaßt. Nun glaubten gefunden sie, was ihnen ' paßt'. . ' Der Architekt lächelt und sagt dank: .Ich dScht'. Daß ich 'nen Entwurf hab', de, Ihnen grad', recht; Jim! Sechshundertdreißig und sieben dem Herrn! ' Di Plan, Sir, ich weiß eö, den neh. men Sie gern Es war 25X100 das .Lot"; In der Birdnest Street wollte wohnen er flott. Man sgt'. dort sei schön es wie im Paradies. . - ' Darum Eden City" die Vorstadt auch . , hieß. , , , , ' Und als der Manit dachte, daß endlich ti fleckt. Zum Baumeister' geht er, sagt: .Herr Architekt, Ich ?.cb' Ihnen Winke, nicht schaden kannis. traun! ' 1 " Betreffs meines Hauses, daS S i e sollen dau'n. Die Front'Halt kann' nennen geräumig , man kanm,' ' ; Jedoch es soll scheinen, als wär' W viel Kaum; ,,".''.. Sie werden verstehen. Sir. als Architekt, Ich will nicht den Raum, nur ge räum'gen Effekt. v Hier mSch? ich 'tuen Winkel, eS liegt mir diel d'ran. : ' , Wo man, sich hinstreckend, ein Buch lesen kan; Das Drawing'Rooin groß, sei originell: Drei BayMindows hab' tS, sei auS nehmend hell; Und 8hnlich es leuchtet dies Ihnen doch ein? Sollt' auch, wie ich denke, daS Dining Noom sein. Mit Säulen verziert und dabei eine Nifch'. In der man bequem könnte rauchen nach Tisch. Ein Bibliothcksaal tut not sicherlich, Ich hab' ihn markiert hier, seh'n Sie, durch den Strich; Ein Bett sei bek Strich hier? Nicht doch. . lieber Mann, Der Strich deutet kla'rlich ein Oberlicht , an; . Au Stanford Whitt'' Villa stammt diese Idee, ' Ich war einst sein' Gast dort, sie liegt an der See, : Doch sollt' in dem Saa! auch grad' - fällt eS mir ein , . ' Ein Winkel, ein lauschiger, angebracht sein. ' Die Schlafzimmer hab' ich Nicht weiter skizziert. In den, Punkt sind Sie am End' informiert, Ich leg' nicht besond'nS Gewicht auf den Styl, Nur will ich sie luftig und Raum drin sehr viel; Und merken Sie, Sir, noch das Eine sich fein: Sie müssen allfammt auf der Sonnen 'seit'ein. Ztt Turm foll, versteh' Sie, samt , Türe und Dach Doch seh'n Sie in ..einen Notizen bloS nach, Und dann noch ein Wort, verehrie Herren Kollegen, das ich mir erlauben darf, als Universitätslehrer zu Ihnen ,u sprechen.- Wenn es in neuerer Zeit selbstverständlich geworden ist, daß die Wissenschaft keine Magd der Kirche mehr ist. sa ist sie aber auch ganz ewig keine Magd des Staates und noch viel wen! ger die Magd irqendwelcher ' Parteien oder Interesse. Erhalten Sie sich der Oeffentlichkeit und auch dem Staate und der Negierung gegenüber den eckten deut schen Proteltgeift deutscher Wissenschaft. Eine starke Universität im starken Staat. Mit diesem Wahlspruch erkläre ich na men der preußischen Negierung die Uni k'ksität Köln für eröffnet. QU0d felix Xuitum lit! ' Deutsche Mnbrung - und FinanMirtschntt. (irtifUi Leiiung'.Z! In der Deutsche Gesellschaft zu Kitt 1014 sprach Direktor Oskar Was sermann von der Deutschen Bank über die deutsche Währung und die finan ziellen Aüssichten Deutschlands. Er gab ine Uebersicht über die niedergehende Entwicklung des Standes der deutschen Währung im Verlaufe des Kriege und die hierfür bestimmenden mannigfaltigen Ursachen. Im Anschluß hieran warf rr dattn die Frage nach der Gestaltung der Zukunft auf und betonte gegenüber der vielfach vertretenen Ansicht, daß Nicht anderes als der Slaatsbankerott daö Ende fein werde, daß dies unbe dingt abzulehnen sei. denn ein Staats bankerott wäre schlimmer als ein Ver brechen, er wäre eine Riefendummheit, weil er die Auflösung des Reiche da' durch bedeuten würde, daß er die In teressen de Reiche und der Bundes staaten in einen unlösbaren Gegensatz bringen müßte. Aber auch für die deutsche Währung, würde der Siaatsbankrott berhaagnisvoll fein. Dazu führte der Vortragende ungefähr folgende aus: Alles Geld, wa wir haben, ist Staatsgeld, fe. h. Anspruch an daö Reich, genau wie es die Kriegsankeihen find. Die , Darlehnskassenscheine sind gedeckt duph Ausleihungen gegen Pfand, in der Hauptsache an Bundes staaten. Kommunen und Sparkassen, und aö Pfand besteht wieder in Kriegsanleihen, BundeSstaatenanleihen oder Kommünakanleiöen. Die Reichs Banknoten finden ihre Deckung zum weitaus größten Teil in Reichsschatz wechseln. (Die Warenbeleihungen der Darlehnskassen spielen im Verhältnis zur Gesamtsumme des Umlaufs ebenso wenig eine Rolle wie die Golddeckung der Reichsbank.) Wie kann das Ver trauen zum Gelde, das nur eine For derung gegen, das Reich und feine Glie der darstellt, gehoben werden, wenn die ftr Schuldner seine Verpflichtungen nicht erfüllt? Wir müssen und können uns ander helfen, denn wir haben ein SelbstheilungÄnittel. da unk der Ge fahr jedes. Staatsbankroti überheben müßte, in der Entwertung unsrer Wäh runa. Wenn die Reichsmark auf etwa ein. Drittel ihres frühern Wertes gesun ten. ist, wag beißt das anders, als daß malt im Volke glaubt, Reich, Bundes staaten und Kommunen, die. für ihren LaushaU jährlich 24 Milliarden ge brauchen könnten nicht mehr als etwa 8 Milliarden in altem Gelde aufbrin n. Diese 8 Milliarden, nach früherem Maßstabe cemessen,' ond die' heute 24 Milliarde ausmachen, bedeuten, wenn man Deutschlands Bevölkerung mit rund 60 Millionen annimmt. 40 Mark auf den Kopf. , Wenn man nun weiter an nimmt, daß der Arbeitsfähige im Durchschnitt für 3 Personen zu sorgen hat. so hätte ' das ' Arbeitseinkommen durchschnittlich IM Mark für ' den Staatshaushalt zu leisten. Wenn man bedenkt, daß die Löhne Heu in ihrer untersten Grenze mehr als 300 Mark betragen, durchschnittlich aber weit HL her sind, so ist diese Steueraufkommen, wenn auch für den einzelnen eine sehr starke Belastung, doch erreichbar, frei lich nur durch ein Steuersystem, da alle BevölkerungSkreise erfaßt. Selbst verständlich wird das höhere Einkom men und der Besitz scharf herangezogen werden müssen, aber allein können sie die Lasten nicht tragen. Macht man jede nennenswerte Kpitalbildung oder Kzpitalvermchrung unmö.vich, so hin dert man die Wiedererjtarkung und Ausdehnung unsers Handels und unfe rer Industrie und un;er?Zl.: dadurch die Lebensbedingung unsrer Wirtschaft. Es gehört wenig Weisheit dazu, um zu begreifen, daß 1000 Mark in einer Hand wertvoller sind und auch für die Allgemeinheit mehr schassen können als je 1 Mark in 1 Taschen. Man hat nun ein Verführen vorgeschlagen. daS außerordentlich glücklich zu fein scheint und deS eingehendsten Studiums wert ist: die ReicbsarbeitZstunde. Jeder, der feinen Unterhalt durch Arbeitseinkom men erwirbt, soll eine Stunde am Tage für das Reich arbeiten. Die denkbar gerechteste .und - erträglichste Steuer. Nach der letzten Berufszählung 1907 hatten wir allein an Lohnarbeitern in Deutschland 18 Millionen. Und die Steuer braucht sich nicht nur auf die Lohnarbeiter zu beschränken. Nehmen wir bei der Vorsicht halber an, daß nach den tenitorialen Abtretungen im ganzen nicht mehr al 18 Millionen -zu erfassen sind und daß der Wert der Arbeitsstunde durchschnittlich iy2 Mark beträgt, so ergibt sich ei tägliche Auf kommen von 27 Millionen oder jähr lich 8.3 Milliarden. Eine Summe, ie dem Relchsfinanzministee seine schweren Sorgen lehr erleichtern würde. Freilich nur so lange, al Löhne und Gehälter in ungefähr jetziger Höhe bezahlt wer den. Eine wesentliche Besserung unsrer Sie sehen daraus ohne Mühe und Last Die Sorte von Haus, Sir, die meinem Sinn paßt. Zweilausendfünfhundert mag fein dann . der Preis. Doch in sehr solides und stattliches sei'sl Und hiermit ist die Sache abgethan; Es hat gekauft der Baulust'ge den Plan, Bald fertig das eigene' Haus ' man erschaut, Das ward auf sein Suburbatt Lot" gebaut; Und der .Suburban Residence", fllr wahr! Gleicht jede dieser Sorte auf ein Haar. Im ersten Tchrkckcn. ' Prokurist: .Das Bankhau kreditiert uns absolut nichts!" Chef: .Woher kennen uns dje?- Wahrung würde aber einen Abbau die ser Einkommen und damit einen Sie erausfall zur notwendigen Folge haben, der durch nicht anderes zu ersetzen wäre. Das, was der Staat durch Abbau der Gehälter seiner Beamten erspart, bietet natürlich keinen Ausgleich. Die Staats schulden bleiben ihrem Nennwerte nach unverändert, zu ihrer Verzinsung und Tilgung sind die gleichen Beträge nötig, ob sie nun tn schlechtem oder besserem Gelde bezahlt werden. Man wird sich also fragen müssen, ob unter den un' glücklichen Umständen, in die wir gera ten sind, eine wesentliche Besserung uns rer Währung überhaupt nützlich und daher erwünscht ist. Die Verschlechte rung hat aber 'in der Hauptsache die kräftigsten Sckultern betroffen, die sich wohl oder übel damit abfinden mußten. In Preisen und Löhnen ist großenteils schon der Ausgleich geschaffen. Welche neue Unruhe würde eS aber in unser ganze Wirtschaftsleben bringen, wenn nun ein Abbau der meisten Arbeitsein k?mmen einsetzen würde? Glaubt je mand, daß Löhne, auch wenn die Le benSmittel billiger weiden, von 20 oder 24 Mark auf die Hälfte oder weniger herabgesetzt werden könnten, ohne daß der Weg über endlose Streiks, wenn nicht über blutige Köpfe gehe müßte? Ginge die WährungSverschlechterung auf Kosten der Geldbesitzer und Geld gläubiger vor sich, so würd; eine Wäh rungsocrbesserung allen Geldschuldnern zur drückenden Last werden. Ein Bei spiel: Ein Fahrradhändler nimmt bei seinem Bankier einen Kredit von 100, 000 Mark aus und macht mit einer Fahrradfabrik einen Abschluß auf 500 Räder zu 200 Mrk. Diese Fahrräder haben bei heutigem Währungsstand ! nen Goldwert von etwa W.000 Mark. Während der Monate, die die Lieferung beansprucht, sei nun die Währung von 33 v. H. auf 50 v. H. gestiegen. Da bedeutet, daß die im wirklichen Werte unveränderte Ware statt 100.000 Mark beim Verkaufe, wenn man den Handels gewinn außer Betracht läßt, nur 66,000 Mark erbringen würde. Einen Nachlaß wird die Fabrik nicht bewilligen köss nen, weil sie den Verkaufspreis auf Grund ihrer teuern Rohstoffeinkäufe und der Löhne, die auf eine 33p'rozen tige Währung eingestellt waren, kalku lieren mußte, anderseits muß der Händ ler unter dem Druck des inländischen und ausländischen Wettbewerbs der Aenderung der Währung Rechnung tra gen und mit Verlust verkaufen. Seinem Bankier schuldet r aber unverändert 100.000 Mark. DaS zeigt, wie Verlust reich eine Besserung der Wahrung fein kann. Ueberhaupt ist jede erheblichere Schwankung der Währung, sei es Wer Mechterung oder Verbesserung, für da Eeschäfislebc von wsheil. Wie steht es ober nun mit den Be Ziehungen zum Auslande? Die B schlechterung der Währung verteuert alle Einfuhrwaren, das ist allgemein bekannt, aber nur zum Teil richtig. Sis verteuert sie nämlich nur insolange, al die, Währung, im Auslande niedriger be wertet wird, im Inland aber noch ihre volle oder doch eine höhere Kauf kraft besitzt. Ist .die Währung aber erst im Jnlande ebenso entwertet wie im Auslande, d. h. kommt die Entwertung auch in den Inlandspreisen allgemein zum Ausdruck, fo findet eine Verteu rung der Einfuhr keineswegs mehr statt. Wir können alle Einfuhrgüter nur mit Arbeit oder Ware bezahlen. Jede Be Zahlung durch Jnlandsgeld ist nur et wa! Vorläufiges. Der AuslLnder hat für Reichsmarknotcn keine Dauerver Wendung und kann sie letzten Ende? nur wieder zur Bezahlung von Waren verwenden, die er aus Deutschland be zieht, oder für Arbeit, die ihm in Deutschland geleistet wird. ' Kaufen wir z. B. von einem Ausländer einen Gegenstand im Goldwerte von 33 Mark und müssen nach dem heutigen Währungsstande dafür 100 Reichsmark zahlen, so haben wir den Gegenstand zu teuer gekauft, wenn es dem Auslän ier möglich ist, mit diesen 100 Mark in Deutschland etmaS zu erwerben und zu bezahlen. waS mehr als 33'? Mark Goldwert hat. Da sich inzwischen die 'Inlandspreise aber so eingestellt haben, daß dies im allgemeinen nicht mehr möglich ist, kann die Verteurung der Einfuhr durch den niedrigen Wäh rungskur.S, wenn sie überhaupt besteht, nur ganz unwesentlich sein. . Weit we fentlicher ist sie dadurch, daß der Aus länder bet Verkäufen nach Deutschland in seiner Preisstellung einem Weilern Währungsrückgang Rechnung trägt, der biS zur Bezahlung etwa eintreten könnte. Der Schade, den die Volkswirtschaft er leidet, beruht also auch hier weit weni ger auf dem augenblicklichen Stande der Währung als auf ihrer Unstttigkeit. So gering der Einfluß der schlechten Währung auf die Einfuhrpreise ist. wenn sich erst der allgemeine Preisstand im Inland der Währungsöerschlechle rung angepaßt hat. so gering ist auch der Einfluß auf die Ausfuhr. Es ist also durchaus nicht richtig, daß niedrige Währung unter allen Umständen die Ausfuhr fördert. Vor dem Krieg wur den in Oberschlesien den Bergarbeitern für die Schicht im Durchschnitt 4,50 Mark Lohn bezahlt. Der Arbeiter sör derte dabei durchschnittlich eine Tonne pro Schicht. Heute beträgt der Schick,; lohn durchschnittlich 13.50 Mark, also das Dreifache, und da unsre Währung auch im Ausland nur ein Drittel wer tet, so wären wir jetzt .nicht weniger, abe auch nicht mehr wettbewerbsfähig als vor dem Kriegt wenn der Arbci ter auch jetzt noch eine Tonne pro Schicht fördern würde. DaS tut er aber nicht; er fördert nur fünf Achtel Ton nen. Da kommt natürlich nicht von" der Währung, sondern von zu kurzer Arbeitzze'.t und vom Streiken, und wird sich hoffentlich auch wieder ändern. Aus einen te(tt wesentlichen Vorteil der nied rizen Währung muß aber doch hinge. wiesen werden: Wenn sich Löhne und Warenpreise auch, wie wir gescken h.i ben. dem Währungsstande anpassen, sa lebt doch im Bewußtsein der B.völke rung noch auf lange Jahre hinaus die Reichsmark a daS alte wertsollt Geld. Da. wo e nicht nötig ist. fordert man nicht immer den vollen, dem neuen Zu stand Rechnung tragenden Preis, und zumal in den Auögaben legt man sich doch sehr häufig ln Erinnerung an den alten Zahlwert deS Gelde Zuruckhal tung auf. Dieser psychologische E,n fluß ist in den zur Sußersten Sparsam Zeit zwingenden Verhältnissen, die uns der verlorene Krieg auferlegt, nicht Zl, unterschätzen. Die AnSgrabungk in Susa mt das Buch Esther. Ueber, die Abfassungszeit des Bu cheZ Esther waren bisher die Auffas sungen geteilt. Während man eö teil weise in die Zeit de KSnigS AntiochuS IV. Epiphane (175164) und der da maligen . religiösen Befolgungen der Juden setzen will, ist man von anderer Seite die Ansicht, daß? dieö reizvolle, in ; den biblischen Kanon aufgenommene Gcschichtenbuch bereits im 4. Jahrhun dert v. Chr. entstanden fei. Für die er stere Ansicht kann man sich darauf be . rufen, daß daS bekanntlich auf die im Esther-Buche geschilderten Ereignisse be zügliche Pürimfest erst ungefähr um da Jahr 100, v. Chr. als in Palästina ge feiert nachweisbar ist. Nun haben' jc doch die französischen Ausgrabungen in Susa Ergebnisse zutage gefördert die stark für die ältere Entstehungszeit des Buches Esther in Gewicht fallen. Ueber diese französischen Ausgrabungen ist allerdings bisher nur eine kleine Notiz erschienen, die Pillct im Jahre 1914 veröffentlicht hat.. Die Ergebnisse die fer Grabungen hat nun Hermann Gun kek. der ausgezeichnete altteftamentliche Forscher, in verschiedenen Ver'öffent lickmngen für die von ihm vertretene Auffassung der Entstehung des Esther buches im 4 Jahrhundert v. Chr. aus gewertet. . ' ' , Nach einem Berichte in der neuesten Seemannschen .Kunstchronik" über das interessante Problem betont Gunkel be sonders, daß der Erzähler des Buche Esther in der Stadt Susa zu Hause ge Wesen sei, daß dessen Nachrichten mit . den Ausgrabungen wohl übereinstim-' men, und daß der Verfasser im Paläste von Susa gut Bescheid gewußt hat. -Weiterhin wie Gunkel darauf hin, daß der im 1. Kapitel des Esthcrbuches gc nannte .Vitan" nichts anderes sei "als d:r durch die französischen Ausgrgbun gkn nachgewiesene persische Bau Apa dana. , Eunkcl Ausführungen fcbn,, nun eine mächtige Stütze dadurch erhal-' ten. daß sich Roöert Koldewey. einer der besten Kenner der Baukunst Pn- . sienS und daS Zweiströmelandcs. in fei nem Sinne über die baulichen Aehn lichkeiten dc von den Franzosen auSge grabenen Palastes von Susa mit den im Buche, Esther geschilderten und er kennbaren Äaulichteiten ausgesprochen .. hat.' Koldewey hat im Nordosten des Gral'iMgsgebietcS eine' .Apadana" und im Süden tin .Chilani" feststellen kirn nen.' Letzteres besteht aus zwei ungcheu ren Fronttürmen mit einem verdreifach ten Eingangsraum. Chilani bedeutet .Tor des Königs' (Hohe Pforte). Alle Szenen, die sich in dem Buche Esther an oder vor dem Tore des Königs' ob. spielen, sind hier zu lokalisieren. In der Nkadana ober, die im Nordosien des 1 Pilletschen Planes von Koldewey er Iannt worden ist, Besinnet licy ein isar, ienhof, in dem sich Wohl das Volk bei den im Estherbuch geschilderten Festlich , leiten herumtrieb, während daS Staats fest (Kap. 5) sich Wohl im Chilani er, eignete. . ? ! Nach den Ausgrabungen muß der ge samte Wohnpalast mit Unterabteilungen eine zahllose Menge von Einzelräumlich leiten enthalten haben, die um Höfe zu Gruppen vereinigt waren und in denen sich alle übrigen Ereignisse deS Buches Esther abgespielt haben mögen. Ansge graben sind jedoch diese Einzelröume nocb nicht. Wichtig ist Koldeweys Fest siellung; daß nur in Susa bisher gleich 'zeitig Chilani und Apadäna festgestellt sind. Da weist allerdings darauf hin, daß der Verfasser des BucheS Esther in Susa gelebt, jedenfalls ab von diesem Palaste außergewöhnliche Kennin! ge habt haben mutz, während in Persepolis oder Babylon die beiden typischen Bau ten Chilani und Apadana nicht zu sin den sind. Allem Anscheine nach ist als . die Streitfrage über das Alter deS Bu che Esther durch den Spate entfchie den und feine Entstehung im 4. Jahr hundert v. Chr. erwiesen, Eine Berwaltungs. Akademie i Berlin. Tie Mängel in der Aus bildung deS deutschen Beamtentums will ein Institut beseitigen, da jetzt in Bcr lin errichtet wird, eine Berwaltungs Akademie,' deren Grundlage die in Ber lin bestehende Beamtenorganisation ist. Tie verschiedenen Vereine, die die In teressen der Beamten vertreten, haben sich bereit erklärt, laufende Zuschüsse zur Errichtung eineS Jortbildungsinstituts zu geben, dessen Aufgabe es sein soll, in enger Angliederung an die Prazis das allgemeine Wissen zu vertiefen ,u?v gründliche Kenntnisse für' Beruf und Leben zu vermitteln. Tie weftntlichstcu Lehrfächer sind: Staats 'oiirgttluüdk, Volkswirtschaftslehre. Soziaolitik, Statistik, Finanz und Stuermesen, Staat! und Dcrwaltung?:ccht. Hin delswissenschaft. Kommunalmissenschast und Politik. Danebeu sollen auch Vor lesungen abgehalten werdrn über Le russkunde, Bkamlenpolitik. Beamten recht, Etats, Kassen und Rechnung! Wesen und schürflich . ix:zMm&it Kurse, m 5.?' ,7?W ?5 :.K--lt,Tf'''?'- T i""---rrtH W -r-'-5-5öi H -.l.-T-m.f fr'-' l&-J-