i Seite A-Tägliche Omaha Tribüne-Donnerstag, den 21. August 1919. Angeblicher rttlsischer Thronprätenöent xonoon, zu Aug. n ctnct Volschewiki-Funkendepesche, die hier eingetroffen ist, wird behmchtct, daß nach einer Verfainmlung russischer Monarchiitcn in Sibirien der rufst sche Thron dem Fürsten Romanows, kg angeboten wurde und daß der tmft das Anerbieten , angenommen hat. Es dürfte sich hierbei unr den Fürsten Alexander Gorgicwitch Ro manowsky aus dein Hause Veauhar ueis handeln, der am 13. November 1881 in St. Petersburg als Sohn des inzwischen verstorbenen (3co. Maximilianowitsch Romanowsky ge boren würde. Zllbanesen rufen 'mctihas tzllfe an . Paris, 21. Aug. Tie all'ancsi. sche ffrledensoelegarlon in Pans hat den Präsidenten der Ver. Staaten und die Senatoren Lodge und Hitch. rock um Schutz gegen den Imperia lismus der Nachbarländer' angeru. fcn. Sie sagen, daß Griechen, Im licner und Serben albanesischcs Ge biet besetzen und ersuchen Amerika, daß dem Vorgehen der genannten Lander E'.nhalt gemacht wird. In olle strettlgen Geb cets fragen der langen die Albaucsen VolksabstiM' wung. ' . ' ; Finanzieller Ruin öroht Oesterreich Bern. 21. Aug. Wenn nicht bald Hülfe kommt, wird der vollständige finanzielle Zusammenbruch von Oesterreich befürchtet. Gegenwartig find 100 österreichische Ltronen nur 1213 Francs,, schweiz. Währung, wert, , , . , Zum cohnstreit öer Schlachthausarbetter Chicago. III.. 21. Aug. Im Ver laufe der Verhandlungen bezüglich der neuerlichen Lohnforderungen der Schkachthausarbeitcr vor Bundes richte? -Alschuler, dem Vermittler der Bundesbehörde, erklärten die Rechtsbeistände der Fleischbarone, daß sich die Kosten des Lebensunter Haltes feit Februar verringert ha bcn. Der Bundesrichter wurde bei dieser Gelegenheit aufgefordert, dem Schlachthausdistrikt einen Besuch ab zustatten und sich selbst zu überzm clen, wie gut die Arbeiter lebten. Hierauf ersuchten die Advokaten die organisierten ; Schlachthausarbeiter den Richter, die Heime der Armours, Swifts und Moris's zu inspizieren und zu beachten, wie .diese Leute lebten. Anwalt Condon. von den Großschlacht?rn, wies einen Bericht über die Hausmicten der Schlacht. Hausangestellten vor, aus denen er sichtlich ist, daß diese von ihren Ar. beitsgebern Wohnhäuser zum Be. trage von $5 bis $14.50 per Monat mieten. In vielen Fällen ist die Wohnungsmicte seit letztem Fahr nur um einen Dollar erhöht worden. Gentleman" Einbrecher wieder . tätig. Nachdem er sich während einer NWhrtägigen Ruhepause von den Strapazen seines anstrengenden Be. rufes erholt hat, machte der myste riöse Gentleman Einbrecher am Mittwoch nachts wieder sein Erschei nen und beglückte diesmal ' das Heim des Herrn W. R. Pratt, 2117 Locust Straße, mit seinem Besuch, wo er sich Schnrucksachen im Werte von etlichen Hundert Tollars und einen kleinen Varbctrag aneignete. Ettoa, gegen vier Uhr morgens er wachte Frau Pratt und beobachtete einen gutgekleidctsn, schlanken Mann, dessen Gesicht mit einem sei denen Dzschcntuch verhüllt war. Ter unverhoffte Besucher ersuchte Frau Pratt, sich ruhig zu verhalten, und nicht den neben ihr liegenden 3 Monate alten Säugling zu wecken. Er ' durchstöberte hierauf sämtliche Schubladen und begab -sich daim nach dem Schlafzimmer des Herrn Pratt, den er gleichfalls aufforderte, sich ruhig zu verhalten, da ihm kein Leid geschehen werde. Er erbot sich sogar, Frau Pratt herbeizurufen, was jener aber ablehnte. Nachdem cr den Raum' genaucstens durch, sucht hatte, verabschiedete er sich häf. lichst und verschwand durch die Hin tcrtüre. Sergeant Thestruv veranstaltet? cm Mittwoch nachts mit seinem Moral Saucd" eine Kazzia .auf das Haus 710 nördliche 16. Straße, wobei fünf Personen, die um eine Masche Schnaps herum faßen, der haftet wurden. Auf dem Wege nach der Polizei gelang es - der - Be sierin der Spelunke, VirgU Arm strong, die als Beweismaterial mit geführte Schnapsslasche durch einen kräftigen Schlag mit ihrem Schuh, obsatz zu zertrümmern, so daß das Lewrismatzrial in die Gosse lief zind die Verhafteten - nur eil Be. knchnec ein?Z unordentlichen Hausrs cctyii Mden konnten. Generalanwalt wird Sellerung untersuche. Um die Untersuchung der ungc rechtfertigt hohen Kosten des Lebens unterhaUes im Staate Ncbrabka zu beschleunigen, hat der Generalstaats anwalt Elarence A. Davis, gemein schaftlich mit dem Ackerbausekrctär Leo Stuhr und dem Chef des Markt, bureaus, George A. Williams, heute vom Gerichtsgebäude aus selbst eine genaue Untersuchung eingeleitet. Herr Davis wird im Laufe des Ta geS eine Spezialbchörde von Rechts, anwälten ernennen, deren Pflicht es sein wird, in der allgemeinen Nach forschung mitzubelfen. Wie verlau. tet, wird Anwalt W. H. Mungcr ei ner der Rechtsboistände sein. Herr Stuhr erließ eins Erklärung, in wcl cher er die Versicherung gibt, daß die Untersuchung eine gründliche sein wird, daß aber die Unterstützung des allgemeinen Publikums notwendig ist, sov dieselbe erfolgreich zu Ende geführt werden. Uebertreter der Ge. setze und Profitwuchcrer werden rück sichtslos zur Verantwortung gezogen werden.. Die Untersuchungen werden nach einem bcstimniten Programm erfolgen, in welchem die Händler in leicht verderblichen Waren wahr, schein zuerst figurieren. Diese Nach, forschungen werden sich gleichzeitig über den ganzen Staat erstrecken. Chicago hat keine Theatervorstellung ; Chicago, ZA., 21. Aug. Mit nur einer einzigen Ausnahme waren ge stern abends sämtliche Theater der Stadt,; di? Bedeutung haben, ge schlössen. Dies war auf einen Stirn pathiestreik der organisierten Büh. nenarbcüee zurückzuführen, welche mit den ausständigen, erst kürzlich organisierten Schauspielern Hand in Hand arbeiten. Dick Grecn, der in ternationale Sekretär der Bühnen arbeite? erklärte, daß auch die. Bau dcville Bühnen demnächst geschlossen werden dürften. Bis zur EntscheZ. dung des Einhaltsbefchles der Ge schäftsleiter der verschiedenen, vom Ausstand betroffenen Theater, ist es den Schauspielern und Künstlern strengstens untersagt, irgend welche chritte zu unterncnmen. welche die Abhaltung der Vorstellungen im Olympic Theater, wo gegenwärtig Fisk O'öara mit seiner Truppe na stiert, stören oder verhindern könnte. Böse Seiten unter 8ranzosenherraZt (Aus der Frankstirter Zeitung.) ' Wiesbaden, 13. Juli.. Ein Mu sterbeispiel für die Tendenz der, fran zösischen Zensur hat die Behandlung der Rede geliefert, die 'im hiesigen Lehrerverein an der Gedenkfeier für die gefallenen Mitglieder gehalten werden sollte. Tie Rede mußte na türlich auch zuvor dem Oberst Pine au eingereicht werden, der sie, stark zusammengestrichen, ' nach lang e m Warten zurückgab; u. a. waren das Wort Nationalbewußtsein" und der Satz: Unverzagt auf Gott vertraut, es muß doch Frühling werden." ge strichen worden. Wiesbaden, 16. Juli. Zivei Verhaftungen von Lehrern durch die Franzosen erregen hier berechten Un willen. Lehrer Müller von der Volks, schule hatte einen Schüler leicht ge. züchtigt, dessen Vater ein Kellner und gebürtiger Franzose, Mitteilung davon Oberst Pineau machte. (Gleich darauf wurde der Lehrer aus der Klasse heraus von französischen Sol daten verhaftet. Er sitzt heute noch im Gefängnis, weil er sich gegen die französische Verordnung vergangen habe, die bestimmt, daß französische Kinder in den Schulen nicht zu schla. gen seien. Eine derartige Verord nung, die dielleicht an die Regierung hier ergangen ist, ist in den Schulen nicht bekannt gemacht worden. Der Sohn des Lehrers Vintz in Bierstadt hatte einen französischen Soldaten beim Kirschendiebstan, im väterlichen Garten erwischt und ge jchlagen. Aus Furcht vor der Stra. fe flüchtete er ins unbesetzte Gebiet. Der französische Ortskommandant ließ dafür den Vater in Haft neh. men. ' Ter Dezernent für das Schulme. fen an der hiesigen Regierung, Ober. Regieningsrat Florschütz, ist von den Franzosen für sechs Wochen zwangs. weise beurlmibt worden, weil cr ohne vorherige Mitteilung an die franzö. sischc Behörde Lehrer versetzt hatte. Lerdächtiger Nkger dcrlzaftkt. Auf die telephonische Beschwerde eines Mädchen hin, wurde am Mitt. woch abends an 23. und Hickory Straßen der Neger EI Davis. 1506 Webster Straße wohnhaft, der haftet, nachdem er die Beschwerde, führerin eine ganze strecke weit in ausfälliger Weife verfolgte und sich schließlich in der Nähe des Hauses, in welches das Mädchen eintrat, im hoben Gros versteckte. Er wird zwecks UntersiZchung hnci?halkz, '' Tifchgebrimchk. Wie He Mensche essen nd trinlen , lernten. Essen und Trinken erhält den Leib, sagt das weise Sprichwort, daraus muß der Kulturhistorikcr folgern, daß eS die erste ' hauptsäch, lichste Sorge der Menschen war, sich de'Z Essen und Trinken bequem zu machen. Reifende und Forscher al lcr Zeiten gaben daher genau ach auf die Art, wie ein Volk ißt und trinkt, um daraus auf den Stand, , Punkt der Bildung und Erziehung ' desselben zu schließen, und fanden sich in ihrer Erwartung getauscht. Bolkswirtschaftslehrer. Moralisten und Volksfreunde eifern gern gegen Luxus, ohne doch sagen zu können, was er ist, wo er anfängt und das notwendige Bedürfnis ausHort. Ein venctianischer Goschichtsschreiber er eifert sich gegen den Luxus einer Togenfrau, weil sie mit der Gabel speiste und nicht mit den Fingern zugriff, und gönnt ihr wegen die ser unnatürlichen Lebeiisweise" den schnellen Tod, den sie fand. In der Mitte deö 16. Jahrhunderts galten Kantine, irdene und zinnerne Schuf sein für Luxus; ebenso schalt man über ungeheure Verweichlichung, Häuser aus Eichenholz zu bauen. weil in den guten alten Zeiten eine Hauswand aus Weidengeflecht allen Ansprüchen auf Bequemlichkeit und Behaglichkeit genügte. In Schottland untersagten Aebte und Bifchoie den Mönchen den aufkommenden Ge brauch der Gabeln als strafbaren, gotteslästerlichen Lurus. weil die fünf Finger ausreichten, die Spei sen vom Holztcller in den Mund zu befördern. Wer wurde es heute wa gen, Messer, Gabeln und Löffel ei, nen Lurus. ein Verderbnis der gu ten Sitte zu nennen? Doch waren diese Absutterungswcrkzeuge ms ins 15. und 16. Jahrhundert unbekann ter Luxus, sind erst im letzten Jahr hundert das allgemeinste Kennzci. cken der ersten Stufe, der Gesittung geworden. Unsere Kinder bekommen Schläge, wenn sie mit den Fingern , rv-sf ::... v: rs; I'.IA IN oen X.eurr Hmiui, ic gebildeten" Griechen, die überfein lebenden Aezypter und Babyloner, die Feinschmecker der Römer wuß ten nichts von dem Luxus eines Messers, einer Gabel, eines Lossels und Tellers. ' Indien, China, Aegypten, Baby lomen gelten mit Recht für die Lite sien Kulturländer, die uns an Lu xuSbedürfnissen nicht nachständig nebenbei Pulver, 'Kompaß, Glas. Druckerei, Papier, Weberei und die Ansänge der Wissenschaften entdeck tcn, aber das Eßbesteck war , ihnen unbekannt, und heute ' noch essen die Chinesen mit Stäbchen. Tie Na men der Körperteile der Natur, kräste lassen sich aus dem Sanskrit ableiten, aber für Messer, Gabel und Löffel hat diese gedanken- und bil derreiche Sprache kein Wort. Tie fein gebildeten Griechen, die jeden falschen Tonsall ihrer Redner und Schauspieler bemerkten, die rafft niert-lururiösen Römer kannten wohl einer Fleischgabel, an welcher , das Fleisch über dem Feuer gebraten wurde, auch die Heu mb Osenga bei, aber nicht die reinliche, bequeme Tischgabel. Tie Speisen kamen weich gekocht und vom Zuschneider zer. klcinert, der allein im Besitz eines Tranchiermessers war, aus die am Erdboden stehende Tischplatte, und wurden von den Speisenden mit den Fingern von der Fleifchplatte weg. geholl. Brauchte man einen Löffel, so brach man ein Stück, von dem kuchenartigen weichen Brot ab, um daraus eine Art Löffel zu kneten, und warf diesen nach dem Ge brauch unter den Tisch. Auf diese unappetitliche Weise speisten MiUia des und Perikies, Aristoteles und Alexander der Große, Cäsar und Augustus. ' Erst gegen Ende des 15. Jahr Hunderts bediente man sich in Jta lien Hier und da in feinen Kreisen der Gabel; doch aßen gewöhnlich Kaiser und Bauer, Papst und Vet telmönch, mit den Fingern. Ein Jta. liener, der sich einige Zeit am Hofe des viclgerühmten, hochgebildeten unaarischm Königs Matthias inV hielt, rühmt es diesem als besonde ,nn Vorzug königlicher Würde nach, daß er sich beim Essen mit den Fin gern nicht besudele, wie es seinen aufgeputzten Hoflcuten zu widerfah ren pflege. Ja, gegen Ende des 16. Jahrhunderts machte man in 'dem üppigen Frankreich Satiren auf die Unsitte, mit der Gabel zu essen, wie es damals am Hofe üb lich wurde. Die Englander gaben im 17. Jahrhundert den Italienern den Spottnamen .ZuilMträzer",' weil sie mit der Gabel aßen, und in Spanien war bis vor nicht allzulan ger Zeit der Gebrauch der Gabel beim Essen noch nicht überall ange. nommen worden. Im Altertume, im Mitte'alter bis tief in die neuere Zeit hinein aß man also kleingeschnittenes Fleisch mit den Findern, denn Klemm behauptet, daß erst geqen Ende des 17. Jahrhunderts der Ge brauch der Tischzabel ein allg?mei ner würd?. Karl der Große, Fried rich Barbarossa, Niidolph von HabZ Flur,- MiJinHrtf;. tmS CrrjFiHif nf VU, lHHUtlUVfc 4ti. ..yv-iv, aßen wie unsere kleinen Kinder. Auch bediente man sich ansangs nur zweizinkiger Gabeln, noch hundert Jahren dreizinkiger und noch später vlerzinkiger Silbergabeln, öeren iur zer Stiel aus verziertem Holz, El fenbein oder Metall bestand. Es charakterisiert die Römer, daß sie wohl eine jlriegSgabcl benutzten, um mit derselben bei angegriffen, Stadtmauern die angelegten Sturm leitern zurückzustoßen, aber ohne Tijchgabcli, schwelgten. Doch hatten sie bei ihren üppigen Gastmahlen wenigstens Servietten, deren die Griechen trotz ihrer hohen Kultur entbehrten, daher die beim Speisen beschmutzten Finger an Brotkrumen abwischten und diese unter den nied rigen Speisetisch warfen, wohin sie auch die Knochen beförderten, damit ein Ticner nach dem Mahle diese unsauberen Reste hinauöfegte. Zu Homers Zeiten aß jede Person an einem besonderen Tischchen, später legte er sich vor einen niedrigen Tisch, und noch später umlagerte die ganze Tischgesellschaft auf Polstern und in schlafrockartigen Tischkleidern den Speisetisch, streckte die Füße ab wärts vom Tisch, lehnte sich auf den linken Arm, ließ oft den nackten Vorderlcib sehen und wcchfette bei verschiedenen Gerichten ohne Um stände die Kleider, wenn sie be schmutzt waren von Fett und Fleisch, restcn. Bei so mangelhafter Tischcinrich. tung mußten auch besondere Tisch. gebräuche entstehen. Ging der Grie che zu Gaste, so kleidete er sich sehr sorgsaltig, badete und salbte sich und band sich die schönsten Sohlen unter die Füße. Ehe man sich dann zu Tisch legte, ließ man sich die sohlen abnehmen, welche ein Die ner in Verwahrung nahm, wie bei uns Hut und Ueberrock, worauf ein anderer Sklave Wasser zum Wa schen der Hände und Füße reichte. Um sich die Finger an den heißen Speisen nicht zu verbrennen, zog inan Fingerringe als Eßhandschuhe an, wusch sich nach den Speisen, par sümierte sich, denn nun begann als Nachtisch das Trinkgelage, weshalb vorher Krüge zum Mischen des Weines mit Wasser verteilt wurden. Es erschienen Flötenspielcrinnen und Mädchen (Genossinnen oder He täten), man gab sich allen Aus schweifungen im Uebermaß hin, bis man am Morgen, von Fackelträgern mch Flötenspielern begleitet, seiner Wolmung zuwankte, noch immer Haupt, Brust, auch wohl Arme und Beine mit Myrthen, Rosen, Veil chcn, Ephcu und . Kränzen umwun. den. Dies "waren die Gelage (Sym Posten) der Griechen, an denen die angesehensten Männer teilnahmen. Sckratcs stand ,rn dem Rufe, am meisten trinken zu können und doch nüchtern zu bleiben.'. Tie phantasicarmen, reichen und doch rohen Römer nahmen mit der griechischen Literatur auch die Sitte an und bildeten sie bis zum wahnsinnigsten Luxus aus, da Bölle ret und sinnlose Ver chwenduug zum guten Tone der feinsten Gesellschaft gehörten. Man lag aus fuizhoher Unterlage von Rosenblättern, färbte Schafe purpurrot, ehe man sie schlachtete, legte aus dem Hausdache einen Fischteich, auf Türmen Gär ten an. Schweiger aßen Zungen abgerichteter Vgel, weil sie sehr teu er waren, zerflielzen kostbare Per len und streuten das Pulver in den Wein, damit ein Glas voll Hun derttaufende von Talern koste. Bei einem .Gastmahle -, Alexanders des Großen tranken sich 41 Gäste, zu Tode, und Kaiser Vitellius war der größte Fresier, den es ze gegeben, der in vier Wochen für 48 Millio. nen Taler versraß und vertrank. selten vom Tisch? aufstand und kein Gericht unter .24.000 Taler Wert anrührte. Aehnliche LLllerei herrsch te gcgm Etlde des Mittetalters und noch wüter an den Fürstenhösen, an denen man besondere Säufer hielt, um durch sie jeden Gast unter den Tisch trinken zu lassen. Ekelhafte Löllerei, Roheit, schamloses Schul denmachen und Unwissenheit galten damals für einen, Vorzug der hoch ten Stande, und stete Trunkenheit ehrte man als Tüchtigkeit. Doch fehl te es diesen von Smnmt, Gildstosf, Stickerei und Schmuck strotzenden Fürsten an Hemden und Taschcntii chern. - Das klassische Altertum verliert seinen Glanz, es , erblaßt die phan tafiereiche Romantik des Mittclal tcrs, wenn man sich an einen Mit tägstifch der hohen und höchsten Herrschaften versetzt denkt. Soviel die Griechen auch in Kunst und Wis. fenfchaft geleistet haben, so ist das moderne Leben doch. ein menschliche res, da unsere Bildung darin be steht, daß tnan sich bi Befriedigung der tierischen Bedürfnisse der Bei .Hilfe verschönender Kultur bedient. Man schließt gewiß nicht fehl, wenn man meint, daß jene Ausartungen der Unzucht dem Mangel an be quemem Tischgerät zuzuschreiben sind. So lange es sich mit der Wür. be deS Menschen zu vertragen scheint, daß er wie da? Tier mit ten Fingern in die Schüssel greift, sich Halb nackt zu Tische legt, Schmutz und Unrat um sich Herum anhäuft, kann eZ keinen Anstoß erregen, sich jeder Völlcrei hiuzuzcbeii. Zw eine KlcinlAkcit. Bs Kurt Münzn. Wie' war der Streit gekommen?, hxte eine junge Frau am Arme. Sie wußten es beide selbst nicht,; rteine. Mündn Krön, immtt reajr. ven noq ijuen , , küßt, so zärtlich geküßt, und heiße. Liebesworte hatte er ihr ins Ohr, plustert. Und jetzt - jetzt ging erregt im Zimmer aus und ab . n-t. x. ti.... t:. n und eine finstere Falte lag auf sei er Sttrn, während sie in ihrem Schaukelstuhle lag und mit zusam mengepreßten Lippen heftig auf und niederschaukelte. Also wirklich du willst nicht?" Nein, ich gebe es nicht zul" Ihre Augen, glitzerten sonderbar, wie von verhaltenen, zornigen Trä nen. Sie sah das kleine Bild, das sie in der Hand hielt, mit einem sehr bösen Blicke an und warf es dann auf den Tisch. Es war ein sehr hübsches Bild' das ein ganz junges Mädchen dar stellte, mit einem j lieblichen, schel mischen Gesichtchen und großen, träumerischen Augen. Dieses Bildes wegen hatten sie sich entzweit, das erste Mal ent zweit. ' In einem der großen Modebäder hatten sie sich getroffen, sie - die reizende, verwöhnte Schauspielerin, und er, der junge Maler, der sich erst seit kurzem einen Namen a warben. AIs er ihr heute morgen ein Buch brachte, war aus demselben, als sie es aufschlug, ein Bild auf ihren Schoß gefallen. Ach, welch ein niedliches Mädchen! Wer ist es?", setzte sie hinzu, ihn fragend anblik kend. Eine jähe Röte schoß ihm ins Ge sicht. Er fühlte eö und ärgerte sich darüber, und das machte ihn nur noch verwirrter. Ach ich weiß garnicht, wie das Bild da hinein gekommen t irgend eine Be kanntschaft von früher", erwi derte er abgebrochen. Antworte mir", beharrte sie ei genfinnig, mit dem Fuß den Boden klopfend, du hast sie sehr ge liebt sie ist ja auch so niedlich nicht wahr, sehr geliebt hast du sie?" , Nun ja denn", sagte er etwas ärgerlich, wenn du's durchaus wissen willst ja, ich habe sie' lieb gehabt, sehr lieb und auch -recht lange." ' . Sinnend schaute sie das Bild an. .Ein reizendes Gesicht", sagte sie, nervös an,slachend Weißt du, die Kleine hat Augen, die mich eifer. süchtig mackzen könuten." , Er lächelte.' Eifersüchtig aus die Vergangenkeit? Aber Elfe, sei doch nicht kindisch!" Else antwortete nicht. Plötzlich Utte sie jedoch nach der Nadel, die die Rose an ihrer Brust festhielt, zcg fie ans dem Kleide, ' strick, sich damit erst langsam über die frischen Lippen und sagte dann, lächelnd 'zu zu ihm aufblickend: " Um fie nicht mehr zu fürchten, diese Augen, werde ich sie durchste chen". Damit wollte sie schon den Worten die Tat folgen lassen. Noch zur rechten Zeit hielt er ihre Hand zurück. Was willst du tun?" ridf er bestürzt. Nun, dem Bilde blos die Augen auöslechen", sagte sie. Da du sie nicht mehr liebst, kann es dir doch ganz gleichgültig sein. Tu hast doch nichts dagegen?" Doch, sehr viel, ich erlaube es nicht. Ich will nicht, daß du so kin disch bist!" Ich bin nicht kindisch!" .Heftig biß sie sich auf die Lippen. Doch du bist kindisch und eigen sinnig!" : Er war aufgestanden und lief im Zimmer auf und ab. Und bist du selbst es nicht eben falls? Ich wünsche jetzt deine aus drückliche Erlaubnis, dem Bilde die Augm auszustechen, um zu sehen, wie du mich liebst. Warum willst du fie mir nicht geben, wenn dir die Sache so belanglos erscheint?" Ihre Stimme zitterte. Weil, weil nun, weil Eigen sinn mir bei Frauen unendlich ver haßt ist!" Eine Weile herrschte Schweigm. Tann lachte Eise plätzlich hell und perlend auf. Es klang aber anders, dies Lachen, ganz anders, wie ge wöhnlich. Toch er hörte das nicht heraus; er hörte nur, daß sie wieder heiter war und, indem er das Buch fallen ließ, stand er auf. Nun, Elfe", sagte er erfreut, bist du wieder gut?! Sieh, es lohnt sich doch nicht, um solch eine Kleinigkeit. . Nein, es lohnt sich , nicht um solch cnic Kleinigkeit" wiederholte sie, auf hn zugehend und ihm die Lande auf die Schultern legend. Auch den leichten Spott in ihrem Tone horte er nicht, So bist du also nicht mehr böse? Ein leichtes Beben ging durch ihren Korper. Nein", sagte sie, Tann rahmen sie Abschied, zärtlich wie immer, und er g:na, An andren Tage war sie fort spurlos verschwunden, ohne Ab-schiedöwort. Nach Jahren trafen sie sich wiedek , ganz zufällig. , ' ES war wieder in einen: Bade orte. Sie war die' Gattin eines ttvnrfpbtnpn Manni-S. unh rniifi i " ."71 v .. gutmiitig, freundlich uns lebhaft, flQnJ das Gegenteil von Eise, . m Fremde, begrüßten fie 8ct mie tie Spu, s,,, 3 einft cweken war. bat. löscht Gewiß, er interessierte sich nicht mehr für dieseö Weib, daö er einst so sehr geliebt, nicht mehr als für jede andere beliebige schöne Frau, und doch konnte er eS nicht unter lassen, sie' einmal, ganz plötzlich, zu fragen: Else, warum taten Sie mir das damals an?" Langsam wandte sie . ihm den Kops zu. . Tat es Ihnen weh?" fragte iie -, , ' Weh ja gewiß ich begriff Sie nicht. .-. So kleinlich können Sie nicht gewesen sein, daß Sie mich verließen, weil ich schon vor Ihnen geliebt?,', . , . Nein, das war eö nicht.- In ihren. Auge .blitzte eö auf. Wis sen Sie", sagte sie, daß ich da mals, als ich ging, dachte ich würde sterben vor Leid, und nur das eine freute mich, jawohl freute mich ich wußte, daß auch Sie leiden wür den. Erinnern Sie sich noch der Szene mit dem Bilde? Es war eine recht törichte Geschichte, gewiß, nur eine Kleinigkeit, aber für, ein Weib, das einen Liebesbeweis wünschte, war es dieS nicht, mehr. Und noch eins Sie glaubten da mals, 'das, was Sie meinen Eigen sinn nannten, bezwungen zu haben, Sie wollten mich beugen, und da Sie einmal damit angefangen hat ten,, würden Sie es, wenn ich nach gegeben hätte, auch fortgesetzt ha ben. ,Tas hätte ich niemals ertra gen. Sie wollten beugen, aber es brach! , Ich verstehe noch immer nicht daß um eine solche Kleinigkeit. . ." murmelte 'er. Sie 'lächelte ein wenig spöttisch. Wozu noch davon reden?" sagte sie. Es ist wahrscheinlich besser, daß es so gekommen ist Wir hüt ten wohl nicht zu einander gepaßt; denn Sie brauchten eine Frau nun, wie die Ihrige es ist. Aber da kommt fie ja gerade, und auch mein Mann wartet wahrscheinlich schon auf mich. Also auf Wieder sehen!" ' - " ' Mit ' einem schalkhaftem Lächeln reichte sie ihm die Hand und ging. Etwas verwirrt sah er ihr nach, wie sie durch den Sand ging, sicher und ruhig, das Kleid mit der linken Hand leicht gerafft haltend. Sie hatte recht, feine Frau hatte tue mals so gehandelt. Sie sah zu ihm aus, sie erfüllte' alle seine Wünsche, und dennoch.. .Da kam sie den Strand entlang, rosig . und behäbig und mit einem sanften, demütigen Lächeln auf dem blühenden Gesicht. ' An einer Biegung verschwand eben der letzte Streifen von Elses flatterndem GWand. . Wie man' z Hanfe sagt. Vom Mayor einer westlichen Stadt wird folgendes erzählt: Ein kleiner Junge, von dem sich später ergab, daß er der Neffe einer Stenographin des Mayors war, wanderte unsicher in der City Hall umher, und der Mayor fand Um dort. .Well, mein Junge," fragte das Stadtoderhaupt, wen suchst du denn hier?" - , Ich suche meine Tante Katie," erwiderte der Kleine. r Und kannst du sie nicht finden?" ,, Es scheint so." Weißt du denn gar nicht, wo sie sein kann?" ; Nein, nicht genau. , Aber hier herum miiß fie irgendwo sein. Ich weiß, der Mayor arbeitet in ihrer Office." . , .. .;, fe? , , , ., ., in atnschiktz. ' Von, Friedrich Thimm, Zum Zahnarzt kommt der Bauer Iahn, S,ch ziehn u lassen inen Zahn. Ter rzt, in seinem Fach geschicksich. Entfernt den Zahn höchst schnell und glücklich. Tat fcjft'n" fragt Iahn dann. , Eine S?ar!" Wat Tiiwel. tck füll för fo'n Ouark 'nt 2laxl utgetvent Tat' io fcii'il Fj mi ta HuS be oll Balbier tttt mi Te können' sich befroage--ti nmal eenen utgetoage Un mi doabi noch een'ge moal In sine Etoaw schlevvt op un toal; Un för sin' amize Ouäleri Nehm h blöd zwanzig Pfei,'g ton mi . Und Se för nen Ogenblök ' VUtdV Sie. bat', to stark!" Reminiizenz. Ta ist der Fluch der Konkur renz, daß sie sortzeugend steil Kon kurse muß gebären. Wer sich den Magen verdorben bat. lobt die Mäßigkeit. 1 i Marktberichts Omaha. 21. August. Rindvieh Zufuhr 5,600. Jährlinge, fest. Ausgewählte 17.0018.00. Gute bis beste Jährlinge. 18.00 18.00. ' Mittelgut bis gut. 12.6014.5. Gewöhnliche liZ ziemlich gute. 10-00 12.50. Schlachttiere, fest. Ausgewählte biö prima. 17.00 17.75. Gute biö ausgewählte, 15.75 17.23. Ziemlich gute bis gute, 1100 15.50- Gewöhnliche bis ziemlich gute. 11.0014-00. Kühe und Heisers, langsam, 25e niedriger. Gute bis beste" Heifcrs, 10.50 14.00. Gute bis beste Kühe. 9.5013.00. Mittelmäßige Kühe. 8.00 9.25. Gewöhnliche bis gute. 6.00 7.50. Steckers und Feeders, langsam. 10 25c niedriger. Ausgewählte bis prinm, 13.50 14.50. Gute bis beste F?edcrs, 12.25 13.50. Mittelmäßige bis gute Feederö. 10.5012.00. Gute bis ausgewählte CtoFerö, 10.0011.50. Gute bis sehr gute, 8.00 9.80. Gewolmliche bis gute. 6-50 7.L0. Stock Heiferös. 7.003.50. Stack .übe. 0.507.50. Stock Kälber. 7.5010.00. Beal Kälber 7.5014.00. Bullen, 7.0011.50. Western Rasse Rindvieh, langsam. Ausgewählte bis prima, GraS Beeves, 14.0015,25. Gute bis beste, 12.0013.50. Mittelgut bis gut. 10.0011.50. Gewöhnliche biö ziemlich gute, 8.009.50. Mexikanische. 7-009.00. Schweine Zufuhr .200.- Markt 18 35c hoher. ' Durchschnittspreis. 19.40-19.75. Höchster Preis, 20.00. 1. .t. o.-ff. .f. " aaa. tm - .ti w rauie iwwui o.uuu: carir au gemein fest. Mittelmäßige bis gute, 16-00 17.20. Gute bis beste Feeders, 15.75. Mittelmäßig Feeders, 15.25-14.25- 15.00. Schwere bis gewöhnliche Feeders, 12.5014.00. Jährlinge, 11.0012.00. ' Geschorene Widder, 9.50 10.50. , . ; Geschorene Mutterschafe, gute bis ausgewählte. 8.25 9.00. Geschorene Mutterschafe, 7.00 8.00. Mutterschafe, ausgesuchte, 4.00 5.00. Zucht Mutterschafe, 8.0012.75 Chicago Marktbericht. Chicago, 21. Aug.- Rindvieh Zufuhr 10.00: Markt fest, 25c höher, höchster Preis 18. 65. : ' Schweine Zufuhr 18,000; Markt 25 G0c höher. Schluß stark. Durchschnittspreis, 18.2521.25. Höchster Preis, 21.45. Schafe Zufuhr 29,000. Kansas iCty Marktbericht. KaniaS Cit. 21. Aua. Rindvieh Zufuhr 6,000.' Markt höchster Preis, 18.25. f ' Schweine Zufuhr 35,000; M, 23 50c höher. Durchschnittspreis. 20.0020. Höchster Preis, 21.00. i Schafe Zufuhr 7,000; Markt fe I Omalia Getreidemarkt. Omaha. Ncbr.. 21. Harter Weizen ' No. 1 2.132.25. ' No. 2 2.132 22. No. 3 2.062.16. No. 4 2.062.12. No. 4 2.042.13. Frühjahrsweizen ' No. 5 2.052-11. ' Sample 1.90. Gemischter Weizen No. 2 2.19. No. 3 2.15. No. 4 2.032.06. No. 5 2.02. Weißes Corn Aug) . No. 1 1.92. No. No. No. 2 1.911.9?. 3 1.90. 4 1.88. 5 187. No. GclbeS Corn No. 1 1.92. No. 3 1.92. Sample 1.811.84. Gemischtes Corn No. 2 1.90. Sample 1.751.83. Weißer Hafer No 3 71. Sample 75. Roggen No. 2 1.47. No. 3 1.46. No. 4 1.45. Gerste- , Refeckd 1.301.33. Mj, f i r.- i i' s . - -.-i5-'-3p- i&r,H&-m&?yK&igs.t& jffr.5- ? W?3Mr.iav;. - jizm-'--;