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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Aug. 15, 1919)
Msx4ttm&äkrt !lirv1i-"S-ArfMI1 " vT" i . ' Seite 7-Tagliche-Omaha TribUne-Freitag, den 15. August 1910. S"" ' ( J 1 je Im --'M ü U v M bedauerlicher Fliegerunfall . Baltimore, Md.. 15. Aug. Im , Incsigcn Patterson Park ereignete sich stcstccn ein furchtbares ssliegerun glück, wobei drei Kinder ihr Leben verloren, wiihrend vier andere Per sonnt verlebt wurden. Leutnant Ttinson, von der 88. , Flieg erschwa "oroii, , die t ant Langley Flugfeld, Aa siationirrt ist, veranstaltete hier mehrere Schaufliige und schritt schließlich zur Landung vor-. 9!ach - zwei erfülglgsen Versuchen landete er , schließlich auf dein kleinen Felde, unterschiiute jedoch die Geschwind!' keit seines Flugzeuges, und versuchte wieder aufzusteigen. Ta sich aber die Maschine nicht schnell genug er hob, suhr sie mitten in eine große Zuschauermenge , hinein, wobei ein - Uind vo:l den Propellerflügels buch, stäblich halbiert wurde, während zwei andere derartige Berletzungeis erlitten, das; sie sofort starben. Bier, andere Personen erlitten min der schwere Wunden. -Leutnant Ttinson war von dein Unglück so erschüttert, daß er nach cincin Hosvital gebracht werden lichte. . Organksatksnen Her . Sinn Fein unterdrückt London, J5. Aug. Tio britische Regier ua machte bekannt, daß sie anläßlich der bedeutenden Zunahme von Verbrechen - in Countq Cläre, Irland, alle Vereinigungen der iirn Fein und ähnliche Organisa tionen unterdrückt habe. ' Eine gnte Gin!anfäqur(lr, In diesen Tagen der allgemeinen Teuerung ist es für die Hausfrau immer vom Vorteil, ein Geschäft ken nen zn lernen, in dcileit die Waren, speziell aber LcbciiSmittel nicht nur zu den mäßigsten Preisen gekauft werden, sondern auch von ; bester Oualität sind. Als solches Geschäft können wir unseren verehrten Leser, kreis den an 1407 Douglas. Straße befindlichen Washington Market an empfehlen, dessen Anzeige an anderer Stelle dieses Blattes zu finden ist. t .-rrrs-rZ" r? "" .' t-TT :rr-. i i -T SWWWWWWWDWWVMM !!,-- I 1 Nebraska's i a "Sieges" Unsers schnell wachsende State Fair und Aus . ftellung, den Fortschritt ' , ; cs, Staates zeigend, ot , feuert folgendes: , , 1 Sas Größte in der I Landwirtschaft. 1 Das Neinrassigste U . Vk. J Staatsfair i' H III VVVtllVVIVl' f 3 ' Das Modernste in Maschinerie. Das Aeueste in t Automobilen. , I Die neuesten Fa- brlk - Produkte, E And . Die Tätigkeiten, die einen tVun- der-Staat" schaf- fen. Attraktionen: I 5t. Grmer cocklear i Ter Mann, der in der Luft von einein Flugzeug zum andern springt. Drei-Alnge Zirkus Aacht-Feuerwerk Schauspiel Eine Reproduktion der Schlacht bei St. Mihiel u. das Friedcns.Jubiläuin". Auto - Wettrennen Zlrbeitertag Geschirr- und Wettlaufen 'ja i H' l4 n 1 i'j. ii 51 J3 ' il 3 j.3 H 4 Ia4 Beste, ton für (eld zn Haben ist. Tie größte Schau der Erde" für ei tittf Halbe Tollar. Sie können es sich nicht leisten, alle die guten offerierten Tinge z vermissen. Lincoln 31. Aug. 5. Sept. I !A 5 3 m Lande Tlalle und die Ccsquclscn Uflii öllelv. I Jtiii irgo'd ncm Grunde wurde das filr unl bestimmte Abteil von anbetn Neisendkn besitzt. Elgcnllich war ei kein Wunder. Die Menschen haben den Zug gestürmt, wie die Totdaien eine Festung stürmen. Durch Tiiren und Fenster hängten sie sich. 311 er endlich absuhr. standen sie noch auf allen Tntbrettcrn. Wir blieben also zurück. Und mit unZ blieb ine unheimlich Stille. Hunderte von ausgeregten Dienschcn hatten eben noch gerufen, geschrien, geflucht. Jetzt waren ste in dem schwarzen Wagen da vongefahkkN und der Bahnhos war leer. Unsere Schritte hallten aufdringlich laut, wie in einer verlassNien Kirche. Zwei junge Mädchen gingen ein paar mal auf dem Bahnsteig hin und her. Wenn sie an un? vorbeikamen, kicherten lie. ' Bald aber machte ihnen M kein Vergnügen mehr und sie verschwanden i einer der vielen gähnenden Türen. Graue, verrußte, rauchige Mauern, schwarze Eisenbahnwagen ringsum, eine altertumliche Lokomotive zischte, au! der Werkstatt klang Hammerschlag. ober müde und derdrosse. Hinter dem düste rcn Gemäuer aber und den schwarzen Wagen lag der weiche Sonnenschein des Borfrühlings. - Es war noch ein großer Schanitich da, doch keine Teller darauf, kein Glas, keine Flasche. Nur daö Holz, bleichbe ' schlagen, verstaubt: Röhren und Hähne, durch die einst da, Bier geflossen das muh lange her sein. Nicht weit vom ' leeren Schanktisch stand der verlassene ivSk. Ein paar Glasscheiben waren noch in den Fenstern, die meisten schl ten. Ein paar verajlbte Bücher standen an der hintern Wand, nur wenige, flriegsbücher in deutscher Sprache. Ein paar deutsche Zeitungen lagen dabei, vom letzten Sommer. Große Buchstaben verkündeten Neuigkeiten von , den Schlachtfeldern in Frankreich. Da! war noch der Krieg. Der Geist vom ver gangenen Sommer war hier zuruckge ' blieben. Es sah so ans, als hätten all. Menschen, die früher hier wohnten, jäh die Flucht ergriffen und die paar Bücher und Zeitungen vergessen. Seither blieb wohl der Zustand aller Tinge unver- ändert ... Der Eifenbahnminister der Slowakei kam. als er von unserem kleinen Miss gefchick erfahren, selber auf den Bahnhof und ließ sllr uns einen' Sonderzug zi' sammensteUcn. ES war Abend geworden. Der gelbe Sonnenschein erlosch. Feine Nebelschleier entstiegen den Weihern und dem euch ten Moorboden. Einmal noch tckuchten ' im Wagenfcnstek die 'grauen Umrisse PreßburgS aus; eine Kette zackiger Hau fcrgiedel und Türme, hoch darüber die leeren Mauern des. zerfallenen König!' ' schlosseS. ' ; f -- ; i Wieder fahren wir dirch da! weite, fruchtbare Land mit feinen sanften Bo denwellcn. ' mit - feinen ' gewaltigen Aeckern. den schwarzen Wäldern und den einsamen, weitzerstreuten Dörfern. Man glaubt, es können hier noch mehr Men schen wohnen. In dunkler Nacht kamen wir in Ska lic an. Eine. Wagenfahrt über holpri ges Pflaster, durch stockfinstere Straßen. ', wo leine einzige Laterne brannte, brachte uns in unsere Quartiere. Skallc ein weltvergessenes Pro ' vinznestlein warum führte man unö nach SkaNc? War es, um unl die slowakische Gast freundschast aufs neue zu zeigen? Nun, das Ist in vollem 'Maße erreicht worden.' Wir saßcn am Tische eines Arztes, die Geistlichkeit, die Lehrerschaft, die gcinze Intelligenz des Städtchens. Und das war auch ein Zeichen der Zeit. Die magyarischen Beamten, die früher das Land regierten, sind jetzt fort. Für den Augenblick ist es schwer einen Ersatz zu , finden. Daher verläßt der Arzt seine Kranken, der Pfarrer die Kanzel, der Lehrer die Schulstuben alle werden Politiker. Sie alle stellen sich in den Dienst des Staates, aus Liebe zum Land. Auf große Einkünfte kann hier wohl keiner hoffen. Es gibt sogar Leute, die wie jener Porfschulmeister, den wir in Preßburg kennen leinten, seit Mona ten ohne jedes Entgelt arbeiten und dabei ihr kleines Btrmögen dem, Volke als Opfer darbringen. Diefe Nacht schliefen wir in einem al ten Kloster, das zwar in letzter Zeit n ein Gymnasium verwandelt wurde. Und am Mrgen besahen wir uns also Skalie, Da wa, das kleine nationale Museum, das unser Gastgeber in. seinem Hause aus eigenen Mitteln angelegt hatte; da hinter der Festsaal. Dann die Kirche, ein großer, schmuckloser Bau mit klotz! gem Turm. Es war Festtag und viel Volk war vom Lande hereingekommen; Bäuerinnen mit ihren farbenprächtigen Trachten, und Bauern mit schmalen blauen Zierschürze. Männer mit Tän delschürzen ein komischer Anblick. Der Höhepunkt des Vormittags war ,meifellos der Besuch bei zwei alten Ta men, den Borsteherinnen oder Gründe , rinnen einer Stickerinnenvcreinigung. der wie man das nennen soll. Ein stilles schmuckes Häuslein In einem alten Gar, ten. den eine hohe Mauer von der Straße trennt, blanke Fenster und viele, diele Blumen. Und die Stickereien, zierliche Handarbeiten, Tücher, Bänder, Häubchen, Mieder, ganze Trachten in Gold und Silber und bunten Farben, dazwischen auch fein und zart abgetönte, durchwegs aber prachtvolle Stücke, die sich zeigen ' dürften in der Welt herum. Gleich nach dem MittagesskN fuhren wir wieder zum Vahnhösletn binaus. durch die holperigen Strshen. die da und dort den Anfang eines Lllrgersteiges zeigten, der das Ende. Aber die Herz lichkeii mit der uns das Städtchen auf genommen, mwob das alles in einem warmen Lichte. Wir fuhren wieder durch da! offene, fruchtbar, Land bil Kutti. Tort mx sing is ein Priester. Ländliche Fuhr, iv'rkt stand' bereit, und ?un ging ei der Tjcheli)oSlowalien. von A. F. Rnrz. im Schritt nd Trab über die Löcher nd Gräben nd tiefen Radspuren der Landstraße, Gbely zu, dessen Kirchturm, fern am äußersten Rande der Ebene, sich hinter einem kahlen Waldstreifcrr empor reckte. In vheliz empfing uns wieder ein Priester. Und der Priester von Gbely erzählte, während er uns bewirtete, die Geschichte Stefan Mcdlens, der die Oelquellen ent deckte. Dieser Stefan Mcdlen ist ein Lauer, schlecht und recht wie die Bauern hier sind, ein paar Kühe hatte er, ein paar Schafe, ein paar Schweine; viel Arbeit und kleine Einlünfte. Außerdem hatte er ein bvscs Weib, das ihn betrog und ihm daö Haus verleidete. Er baute sich auf freiem Feld eine Hütte, im Feld zwischen den Wäldern, wo man nachts zuweilen blaue und gelbe Flammen hüpfen und tanzen sieht. Bon der Zeit an galt er als Sonderling und Narr. Er hatte in Loch gegraben, da rin sammelte sich ein schweres, dunkles Oel. Mit Backsteinen machte er einen Kanal und leitete so das Oel in seine Hütte und benutzt es zum Kochen. Das war vor bald zehn Jahren. Da würd? die Behörden auf ihn auf" merksam. Geologen kamen, besahen sich die Gegend und gingen wieder. Und die Dörfler lachten über Stefan Mcdlen, den Narren. Sie gingen zuweilen an Sonntagen zu ihm hinaus, betrachteten die Einrichtung seiner Hütte und schüt tclten die Köpfe., Da kam der große Krieg ins Land, die Grenzen würd? gesperrt und daS Oel wurde rar und teurer als Gold.. Die Behörden besannen sich wieder auf die lächerlichen Künsteleien des Stefan Wcd len. Geologen kamen wieder. Ingenieure kamen, Bohrtürme wurden gebaut, aus mehreren hundert Meter Tiefe wurde das kostbare Oel heraufgezogen, ein dickcs, schweres Schmieröl, hundertlau sende von Fässern. Eisenbahnschienen wurden von dcr großen Linie an das entlegene Feld zwischen den Wäldern her angezogen ... Und Stefan Mcdlen, der Narr? Hätte er seine Hütte in Amerika erbaut und dort die Oelfeldcr entdeckt, so wäre er sicher Millionär geworden und der Neul,tum hätte aus ihm eine interessante Persönlichkeit gemacht. Nun aber stand seine Hütte in der Slowakei, die Regie rung beanspruchte das Land und 'die Oelquellen. UeberdieS wurde er zum Militärdienst eingezogen und. als er sich weigerte, einzurücken, kracht, ihn die Polizei mit gefesselten Händen zur Sta t'm: weil kein anderes Fuhrwerk zur Stelle war. auf einem Stoßkarren. Stefan Medien ward Soldat; ober feine ftlrt! und das Oel spukte in sei nem' Kopf. Dreimal floh er aus der Garnison, kam nach Gbely und ging in fein bescheidenes Heim. Dreimal wurde er zurückgeholt, , abgeurteilt und einge fperrt. : Iiün und Wirklichkeit. Eine Plaudtkel tut in lcuzer ßciinnj 1. gi, , Ein mit lärmenden Kindern reichlich gesegneter Familienvater sagte aus die Frage, was ihm an den Lichtspielen be sonders gesiele: Es wird geredet und ge redet und man hört doch nicht. Das ist auch eine Erklärung. Und sicher ist Gc räuschlosigkeit in unserer lauten Zeit eine licbenwürdige Eigenschaft. Aber diese allein kann nicht die große Anziehungs krast ausüben, die der Film besitzt. Es muh ein anderer Borzug fein. Wenn man genau nachdenkt, findet man ihn auch. Obwohl wir nämlich im Film echte Wirklichkeit .treu nach der Natur" zu sehen bekommen, ist diese echte Wirk lichkcit noch viel schöner, als alle Wirklichkeit. ' Denn erstens gibt es in der Kinowelt fast nur Grasen und Barone. Und wenn es einmal ein Unglücklicher nicht ist, so wird er wenigstens, nach einigen Metern Filmmarsch, von einem vornehmen Manne adoptiert. . , Zweitens fährt man im Kino über Haupt nur Auto. Sobald jemand aus einem Hausflur tritt, rollt auch schon ein eleganterKraftwagen vor. Nicht nur, daß diese Autos ungeheuer rasch fabjeen, sie gleiten, auch stets durch wundervolle Alleen der herrlichen Strand und Berg gkgenden dahin, wie sich überhaupt alle Filminenschen stets auf den schönsten Spaziergängen bewegen. Kein Stell dichein findet anders als unter einer Palm oder zwischen blühende Rhodo dendroN'Heckcn statt. Alle Häuser, ws dicse Glücklichen wohnen,' haben Mar morbalusiraden, über die sie sich sehnsüch tig lehnen tonnen, uns wenn sie es tun, scheint immer der Mond. Sie olle ha den Diener und Kammermädchen, die ihnen fortwährend die elegantesten uns modernsten Mäntel und Hüte bringen oder abnehmen. Aber auch sonst geht S ihnen gut. Je der Erfinder, der erfinden will, erfindet auch. Er riegelt die Tür zu, fetzt sich in einer tadellos sauberen Aermelschürze an einen großen Tisch, tippt sich einmal an die Stirn und hat es. Leider haben sie dann alle das ganze Geheimnis der großen Erfindung nur auf einem kleinen Papierstiick verwahrt, das sie in einem Schreibtischschubi oder in ihrer Brieftasche verbergen, sodaß s ihnen also leicht gestohlen werden kann. Und das wird es denn auch Zimmer. Von einim "Rivalen, der immer die Fäuste ballt und schwer atmet. Wer nach vie len Autofahrten durch die schönsten Ge genden bekommt es der Erfinder gottlob wieder. Und meistens sogar noch eine reiche Erbin dazu, die auch der böse R! vale hatte haben wollen .... Wo soviel mit Auto gefahren wird, komm! natürlich dann und wann ein Unglück vor. Aber hier yt j'd? Mal Langt Zeit hörte man dann 'nicht! mehr von ihm. . Da erschien er im der slossenen Sommer plötzlich wieder in sei ner Heimat. Die Militärbehörden ha den ihn entlassen, weil sie zur Ucberzeu pung gekommen, daß er ein vollendeter Narr sei. den man nichtinmal'im Krieg brauchen könne. Wir fuhren zu den Oelquellen hinaus, auf das einsame Feld zwischen den duvk len Tannenwänden. Auf allen Gräben und Wasserlachen am Wege lag eine dicke Oclschicht. grünlich und schillernd wie Pfauengcfieder. Ueberall roch kS nach Oel. Ueberall standen Bohrtürme, einige still nd stumm, andere lärmten und stießen zischende Dampfmolken uö. Nun ist das alles so einfach; ein Loch wird in die Tiefe getrieben, wo Wälder und Tiere voX undcnllichen Zeiten ver Jraben wurden. Eine lange Röhre Mit tentit am unteren Ende, wird an einem Drahtseil hinabgeführt und, wenn e sich gefüllt hat, wieder mporgezogen. Alles ist so einfach aber wenn Stefan Medlen. der Narr, nicht seine Gtte da gebaut hätte, wäre man sicherlich vor läufig nicht auf den Gedanken gekommen, in Gbcly nach Oel zu suchen, denn nach der Meinung der Sachverständigcn soll ten sich keine Quellen hier finden. Von den Oelquellen fuhren wir in un scrm Bauernwagen weit über das Land, stundenlang, durch wohlaepflegte Forste, durch ebene Felder mit ihren riesengro ßcn Aeckern. Verlassen und einsam war das Land, kein Haus, kein Hof. als ge höre es niemand. In weiter Ferne lag das Dorf. Nur dcr Kirchturm war zu sehen. ' , Der Abend kam nd die Sonne versank hinter dem weiten Lande. Feiner Dunst stieg vom Boden auf. Grau und rot lag noch die Erde unter dem zimmtgelben Himmel, und auS allen Dingen strömte ein: schwermütige Feierlichkeit. Später saßen wir im ländliche? Wirtshaus auf einer kleinen Station und warteten auf den Zug. dcr uns nach Brunn bringen sollte. Der Geruch von Bier und Wein und Tabakrauch erfüllte die Luft. Viele Stimme rcdhlen zu gleicher Zeit. In einem andern Zimmer spielte ein Klavier schwerfällig und zer hackt und mit falschen Tönen. Das Schenkmädchen kichüte. Ucb?r seinem großen Weinglas, weit über, den Tisch vorgebeugt, saß ein Arbeiter, feine Augen waren stier und wässerig und feine Lip pen feucht. Abcr er fang mit wohltöncn de, Stimme ein endlos langes Lied, des sen Strophen immer mit Nas-dar Nas-dar endeten.' ' In dieser Weife lag dieselbe Schwer mut wje draußen über dem dämmerigen, einsamen Lande. ' Wenn aUtl mihlingt. dann glaubt freudig und zuversichtlich, daß deine Pläne vor Gott töricht erfunden wurden und daß ihr Mißglücken dein Heil ist. Es muß Uns bisweilen etwas mißlingen damit wir fühlen, wie es andern zumute ist. wenn wir ihre Pläne zerstören. heur ein Glück im Gefolge. Wird je mand von einem Auto in voller Fahrt glatt überfahren, ist er nicht nur nicht tot, sondern es ist ein Privatauto gewe sen, in das er hineingehobe wird, um einige ,Zeit später in einem herrlichen Park, auf einem Koibdivan, mit leicht v:rbundenem Kopfe zu liegen, bis er end lich der geschäftliche Teilhaber des enorm reichen ManneS wird, der ihn überfuhr, der aber dessen einzige, bildschline Toch ter heiratet, die mir ihn will. Ueberhaupt 4st anzuerkennen, wit es allen vom Schicksal etwas Vernachlässig ten gut zu gehen beginnt.iachdem sie mit dem Filmapparat in Berührung ge kommen sind. Und gerade bewundcrns wert ist. wie der ärmste Schlucker bei der nächsten besten Gelegenheit schon einen tiptop sitzenden Frack hat und, waS bei nahe noch mehr sagen will, auch zu tra en versteht. Wie denn auch das be scheidenste Nähmädchen hübsch und vor teilhaft gekleidet und frisiert ist lind selbst die verzweifelte Selbstmörderin in einem schnarzseidenen Kleide ins Wasser springt, unl gerettet und noch sehr glück lich z werden. Und nicht nur gut ge kleidet in allen Lebenslagen sind . diese Leute, sie sind auch von fabelhaster Pünktlichkeit. Immer sind sie da, wenn man sie braucht. Im entscheidenden Augenblick, schwupp, schlagen sit in Portier zurück und stehen mitte im Zimmer, erscheinen auf Turmspitzen, in Bergwerkgangen. in Dampferkajüten -keine Höhe ist ihnen zu hoch, kein Tiefe zu tief. Es sind tüchtige Menschen, die überall vorwärts kommen. Und selbst, wenn sie einmal wirklich unpünktlich sind Auenahmen bestätigen bekanntlich die Negel tntstehen ihnen daraus durch aus keinerlei Unannehmlichkeiten. Falls e den Bahnhos nur noch erreichen, wenn der Zug schon abfährt, ist eS immer noch früh genug für ste. Sie springen' ein fach auf den Puffer des letzten Wagens und sitzen da so fest, wie ein anderer kaum ,n einem Abteil L Klasse. Und wenn wir sie wieder sehen, sind sie schon in Paris und winken wieder einem Auto. Nur eins ist unheimlich an ihnen. Diese elegante Leute haben alle in irgend einem Schrank eine kleine Giftflascht stehen, so wit der normale Mensch sei nen Likör un) Kögnak verwahrt. So bald sich nur einer nicht beerben lassen will oder sich sonst Irgendwie unbequem erweist, wird dieser Schrank geöffnet und etwas auS dieser Flasche geträufelt. Zum Glück geschiebt nie ein Unglück, weil im er gerade jemaüd burchS Fenster oder Cchlllffelloch ihr frevelhaftes Tun ke ebachlet. Denn diese reizenden Leute haben überhaupt kein Geheimnisse vor uns. Jeden Brief, jedes Einladung schreiben, jed't Bisitenkärtchkn. jedes Telegramm, was sie aich bekommen. - wir dürfen eS lesen.' Da mir He n, gierig sind, macht uns das natürlich Spaß. . - , Zusrieden lm raschen, behenden Film schritt verlassen wir schließlich diese . Stätte de, Glücks. Erstaunt sehen wir das hübsche jung Mädchen dort den Brief, dem es vom Postboten bekommen, nach dem eiligen Lesen ruhig in die Tascht stecken. Wir sind das anders ge wohnt, und dann - überall Laternen statt Palmen. Und die Autos fahren alle vorbei, statt von selbst vor uns stehen zu bleiben. Aber schließlich sieht man ein, daß dies Wirklichkeit ist. Und wenn inem das durchaus nicht gefällt, an der nächsten Straßenecke ist wieder ei Lichtspiel-Theale, ... Das Zlrbektssfstem j ' der Vslfchewttk. Man fragt sich immer wieder, wi ts eigentlich möglich ist. daß die Bolschcwi sien bereits 13 Monate in Rußland hau sen konnten und dok selbst die Arbeiiek noch nicht genug von ihnen haben. Tik Antwort gibt ein aus Rußland heimge lehrt Berner Kaufmann In den Süd deutschen Monatsheften", die dem Bol schewismu eine ihrer letiten Nummern gewidmet habe. Der russische Arbeiter, erzäblt er. haßt nicht so sehr wie die Arbeit, lieber hungert er, als daß er an strengt arbeitet. Gewiß, die Lebens mmek, sowie alle anderen Sachen sit schrecklich kuer, aber der Verdienst ist qroß und die Arbeitszeit sehr gering. & hatte öfters auf Lagern von Spedi ' teuren zu iitf vor 10 Uhr morgen brauchte ich mich indes nicht blicke zu lassen, dagegen konnte ich mittag 12 . Uhr wieder gehen: wenn ich dann um 1 Uhr wiederkam, fingen auch die Arbei, ter wieder an, um endgültig um 3 Uhr Nach Hause zu gchen. hatten also noch nicht vier Stunden gearbeitet und erbiel ten pro Mann 4 Rubel pro, Tag. A. "amstag machtin sit bereits um 1 Uhr Schluß. ' ' , , So schön hat es der rus,ische Arbeitkr allerdings früher nicht gehabt, aber diese Hcrrlichkeit wird indes njcht mehr lange dauern, denn eine? Tages gehen die ,Stiefel und die Kleidung zu Ende und dann wirds schlimm. Für ein Paar Stiefel fyrderie man im September be, reits Mi Rubel und für einen Anzug 2000 bis 2300 Rubel. Bis heute konnte -der Fabrikarbeiter noch beschäftigt wer den. dank der enormen Vorräte an Rob Materialien, welche die Bolschewisten be, Antritt ihrer Herrschaft vorfanden. Nicht allein, daß- aus Asien Rohmaterialien berangeschafst waren, sondern auch die Ententemachtt hatten übe, Wladiwostok und Archangelsk ganz gewaltige Ouonti täten herbeigeschafft. In den Fabrileq. welche samt und sonders nationalirt sind, habe die Direktoren nichts za sagen, mlljf aber arbeiten gegen ein Gehalt von 700 Rubel monatlich. Das Wort führt in den Fabriken der Arbeit terrat. welcher natürlich auch ein wiig verdienen möchte. In einer der ersten , Nähgarnfabriken Rußlands kostet das . Gros Rollen Nähgarn "86 Rubel, aber, man durfte e nicht kaufen, da durch eine Anzahl Dekrete der Handel überhaupt verbog ist. Nn der Russe weiß Rat. Er setzte sich einfach hinter den Arbeiters , rat und erhielt auch wöchentlich ein paar tausend Gros, aber nicht zu 86 Rubel, sondern'zu 3,65 Rubel, doch da der Russe daS Garn mit Leichtigkeit zu 360 Rubel weiterverkaufen konnte, machte kr noch ein gutes Geschäft. Allerdings lief er das Risiko, daß ihm diWare'auf dem Transport von der 'Fabrik zu seinem Lager konfisziert wurde, und dies ist ' mehr als einmal passiert. Ein bensa einträgliches Geschäft machten diejenigen, welch sich mit dem Drucken von Bank Noten befaßten. Die 20 und 40Ke rensky-Rubelnoten wurden massenhaft nachgemacht und offen angeboten; man trug mir für 00 Rubel falsche Kerensky Noten 200 Zarenrubel an. Zarenrubl waren überhaupt fehr im Ansehen und bedangen bei größeren Noten von100 Rubel und darüber ein Ag! voli 20 Prozent. Keiner legte sich Kerensky-Ro ten aus Lager, denn jeden Tag kann die Hcrrlichkeit der Bolschewik! ein Ende nehmen und dann haben die Kerensky Noten nur noch den Wert eine Bilder bogens. Sie werden nämlich in Bilder agcnform herausgegeben, immer 25 Stück in einem Bogen. Jede, nur halb wcgs klare Kopf muß sich sagen, wohin dies Verhältnisse treiben; zum Chaos, zum allgemeinen Untergang. ;(?; - Angenehme Demonstration. Redner (der tine Vortrag über die schädlichen Wirkungen deZ Alkohol hält): . . . Ein Arzt wird jetzt bei mir die Zahl der Pulsschlagl in einer 3Jli ' nute feststellen. , Während meine Box träges werde ich zwei Maß Märzenbier, eine Flasche Bordeaux und zwei oder drei Gläschen Cognac trinken, nd am Schlüsse werden meine Pulkschläge aber mals gezahlt. Sit werden dann ganz deutlich sehen, wie der Alkoholgcnuß die Herztätigkeit beeinflußt!' Unüberlegt. Wirt: .Gestern haben Sie mir In falsches Zweimarkstück in Zahlung ge geben!" ' Gast: .Das ist nicht wahr!" Wirt (wütend): .Oho! Wenn ich'! nicht schon ausgegeben hätt', würd' ich'S Ihnen gleich beweise , , , Sie Schwind lerl" Unerhört! Besuch: .Deine Köchin ist schon wie der gegangen, Else?" Jungt Frau: .Ja. ich halV sie Knall und Fall entlassen! Denk' Dir nur. die gemeine' Person wollt die Knödel mit den Hände machen!" Verblümt. , . . . Ich weiß einen recht armen, bra ven Heiratsvermittler, Fräulein Rosa! sonnten wir den nicht n uns eine Pro Vision verdienen lassen?!" StraKenbahner in piltsburgh streiken Pittstiural,. Ha.. 1. Aug. Nach Abweisung einer Entscheidung de Kricgsarbeitrratcs traten hier 3,000 Motorfülircr und Kcmduttelire dcS hiesigen StrchcnbahnsystcmL in den Ausstand, wodurch der Strafzeit, bahnverkchr vollständig , gelähmt wurde. Obwohl ihnen von ihren Führern die Annahme eines Vor. r Vemcidcu Sie Suchen Sie permanente Wicdcr ; herstellllüg Untersuche Sie die neue nd machtvolle Behandlung, die Toktor Frcderick Haha für alle MastdarmKrankhc,itkn anwendet Jeder Tag, an welchem man leidet ist ein, verlorener. Tag und das Lebcn ist so kurz; rs gibt so biele Prüfungen und Sorgen, , die wir aushalten müssen, nachdem wir ausgcfunden haben, daß dies nicht mehr abzuhelfen sind. Warum derbringen wir, nun sorgen volle Nächte und marternde Tage, wenn wir gesund mid stark sein können? ' , , X ,. , ;., . , Aufschub ist gefährlich in den meisten Fällen, aber noch mchr bei Mastdarm-Krankheiten, seitdem immer die Möglichkeit eines Geschwürs vorhanden ist. Toktor Hahn beschäftigt sich . mr. mit der Bchandlung von ' Hlimorrhoiden Geheilt ohne den Gebrauch des MesserZ; Kitts Narkose. . , , , ,, , Fistel- Keine Chimrgie. , ' Haut nnd Blnt'KrankhcitcnLäboratorische Diagnose in allen Fällen. .. , . Nieren nd BlasenKrankhclten Juckender, brennender Und' fchmerzhastcr Zustand sofort gehoben Doktor Frederick Hahn w 401 Paxton Block, Omaha. Telephon 6139 Tonglas Stunden: 9 Uhr vorm. bis 6 Uhr nachm. täglich aVenbs von 7 Uhr bis 8:30 nachm. Sonntags 11 Uhr dorm. bis 1 Uhr yachnt. " Konsultation nnd Untersuchung frei. m MW &mmmaKBistmmminsm i reitn-yeie I Wir sind seh! bereit, Bestellungen für Furnace.Vrennmaterial entgegenzunehmen, das während der WinterMonate abgeliefert wird.' Telephonieren Sie und uns Verkäufer wird vorsprechen. " 7.77 7 O m a Ij a O e l t: ' : ''"' '7";:7 ,7 Zie besten auf die Dauer 0MAIIA REFINING COMPANY Stadt'Vcrkaufs'Tepartemcnt Fünfte Strasie nnd Avcune H (Ost Omaha) Telephon: Webster 900 1 m Bekanntmachung ' ' Wir haben unsere Office von '11'. und' Jackson Straßen nach 1210 Jackson Stra tze (ein Block westlich) verlegt. Beachten Sie den cittle Reö Plow. Wagner Tel. Doug. 1232 Temporäre VerlcgUU der Dodgc Straßenbahn - Linie Ten Knnden unserer Todge Strafze Linie znr Nachricht, daß am nd nach Montag, den 18. Angust, nnscre Todge Stra sienbahnwagcn temporär folgendermafze fahren werden: I nördlicher Richtung Reguläre Fahrt bis zur 10. nnd Harneh Str.. dann westlich an Harnch bis 20. Str., nordlich an 20. Str. ' bis Todge Str.; dann reguläre Fahrt. I Züdlul,rr Richtung .- Rrgnlare Fahrt bis znr 20. nnd Todge Str., dann südlich znr Harney, östlich zur 10. Str.; dann re guläre Fahrt. 't Ticse zeitweilige Fahrt'Vcröndcrnng wurde durch die Äb flachung der Todge Strafze, zwischen 17. und 22. Str., not wendig gemacht. Omaha & Couneil Bluffs Street . Railway Company schlage? tinct Lohnzulags von G Cents per Stund angeraten wurde, weigern sich die organisierten Stra. Keiibahner, sich damit zufrieden zu geben und bestehen auf ihre ur spriingliche Forderung eine? fiünMi chen LohnziischlageS von 12 Cents. Auch die angebotene Vermittlung der Handelskammer und der Verein!, gung der Geschäftsleute wurde auZ. geschlagen. Abonniert auf die Tägliche? Tribüne. ax?t tcuiporörc , Lindernng 14 SEiig vros. L vaipz, 1210 Jackson st- Omaha, Nebr ' wssasssrasjSESM ) u