Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, August 07, 1919, Image 1

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PUBLISHED AND DISTRIBDTED UNDER
PEItMIT (No. 164), AUTHORIZED BY THE
ACT OF OCTOBER 6, 1917, ON FILE AT
THE POST OFFICE OF OMAHA, NEBtt
BT ORDER OF THE PRESIDENT
A. S. BÜRLESON, POSTMASTER-GENERAL
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85. Jahrgang.
Omaha, Ncb., Donnerstag, den 7. August 1919.
4 Seiten.-Nr. 126,
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Rundschau
Math. UMger an
Soll Hoch gegenüber allzu sreunölich gewesen
sein; Zlttslleferung von 140,000 Milchkühen
an Frankreich und Belgien
Oesterreich sucht Milderung der Bedingungen
Berlin. 7. August. Offenbar
um ah beweisen, das; der Finanzmi
'nister Erzberger der Entente gegen
über allzufreundlich war, deröffent.
lichte gestern die Rundschau einen
Brief, den Erzdcrger angeblich im
Mai 1019 an Joch geschrieben haben
soll und in welchem er persönlich
um Entlassung der deutschen Kriegs,
gefangenen ersucht habe.
T!e Nhrinrrpulilik spnkt wieder.
Berlin, 7. Aug. Tcr Unter,
staatssekrctär Dr. Theodor Lewald
begibt sich nächstens nach Versailles,
um seine Erörtcnmg über die Frage
der Errichtung einer Nhcinrepublik
mit der Friedenskonferenz wieder
aufzunehmen. Er unterhandelt auch
mit Parlamentarischen Kreisen in
dem Rheinland, um die Wünsche der
Bevölkerung festzustellen, deren man
che' extra in der Friedenskonferenz
vertreten sein wollen. Die Mehr
heitssozialistcn von OberWiesbaden
'und von Unter-Taunus sind em'iellig
gegen den Plan einer besonderen
, Rheinrepublik.
Wollen Appcline verbrennen,
Koblenz. 7. Aug. (Durch Ku
ricr nach Paris.) Die Deutschen,
welche nahe Berlin 21 Zeppeline in
Verwahrung haben, drohen, diese!
den lieber zu verbrencnn, als sie den
Alliierten auszuliefern, wie es der
ty.iAntP.Unlft Hrt1fAroiTif TitÄ
UlH-;vUVttA.UU VVtWJVHV.. fcv
, wurde den amerikanischen Armeebe
' Horden hintcrbracht. Die Zeppeline
Dawcn enic ÄiiiuLummtu nun- ..,
. i a':"r.itL u o?
s
Tonnen, können angeblich mit je 4
Personen von Berlin nach San
Francisco fliegen. Die Deutschen
suchen um die Erlaubnis nach, nach
den Ver. Staaten fliegen zu dürfen,
in der Hoffnung, sie dort verkaufen
zu können. Sollte ihnen diese Er
laubnis verweigert werden, so wollen
die Teutschen, wie die , Amerikaner
erfuhren, die Zeppeline lieber der
Nichten, als sie den Briten und Fran
zosen ausliefern.
Auslieferung von Milchkühen.
Berlin, 7. August. Die deut,
sche Negierung trifst Anstalten, der
Forderung der Alliierten, 140.00
Milchkühe nach Frankreich und Bcl.
giert zu schicken, zu entsprechen. Die.
se Kühe werden in Ostpreufzen, Ol
denburg. Schleswig-Holstein, Weck
lenburg und Hannover requiriert.
Nach Angaben der Regierung hat
Deutschland zur Jetztzeit 7,700,000
Milchkühe auszuweisen. Für den
Milchbcdarf in den Großstädten sind
nur 1,700,000 Kuhe verfügbar,
Durch den Versand der Kühe nach
Frankreich und Belgien wird die
Milchproduktion m Deutschland tag
lich um 650.000 Liter beschnitten.
Und Milch ist gerade eines jener
Produkte, die in Deutschland für
Kranke und Säuglinge am meisten
benötigt werden.
Die radikale Presse greift die Ne.
gierung an, weil sie unter solchen
Umständen die Kühe übergeben will.
Aber die Regierung ist fest entschloß
sen, die Bestimmungen des Vertra
geö auszuführen, ohne sich daran .zu
kehren, was es kosten mag, obgleich
behauptet wird, daß in Frankreich
und Belgien keine Knappheit an
Milch im Verhältnis zu Deutschland
herrsche. In der Nationalversamm
lung zu Weimar ist eine Bill einge
reicht worden, welche 500.000.000
Mark für Bcsicdelung von Farmen
und Hebung der Ertragsfähigkeit
des BodenS auf wissenschaftlichem
Wege und durch Kunstdünger vor
sieht. Zurück zur Farm", ist daS
Losungswort, welches durch die 500.
000,000 Mark in die Wirklichkeit
umgesetzt werden soll. In Unter
stützung dieser Bill sagte Herr
Schcidt, der Sprecher der Regie
rung. das; beinahe jede Regierung in
Europa jetzt die Gelder der Steuer
zahlcr ausgebe, um die Kosten des
Lebensunterhaltes herabzusetzen. So
bezahlt die Schweiz z. B. jährlich
156.000,00 Franks oder ungefähr
54 Franks per Kopf, um die Nah.
rungSmittel-Preife herab zusetzen,
sagte Herr SaVidt. Jedes Land in
Curepa .hätte Nahrungsmittel unter
1 Kift
' ST
dem Kostenprcis verkauft.' DicS
könnte nicht für eine unbestimmte
Zeit fortgesetzt werden und die ein
zige richtige Lösung dcS Problems
wurde sein, die Preise der Nah
rungsmirtel .herab zu bringen, in
deni die todernsten, erfolgreichsten
und besten Methoden m der Bewirv
schaftung angewandt werden. Zu die
sein' Zweck sollten 600,000,000
Mark ausgegeben werden, sagte Herr
Schcidt und sie würden sicherlich für
die denkbar beste Sache ausgegeben
werden, nämlich die Kosten des Lc,
bcnsunterhaltcs für inimer herab,
zusetzen. Man nimmt an, daß die
Bill schnell angenommen werden
wird.
Die österreichischen Einwände.
Paris, 7. Aug. Gestern wuv
den, der Friedenskonferenz die öfter,
reichischcn Einwände gegen die B&
dingungcn unterbreitet. In denscb
ben wird geltend gemacht, -das die
Oesterreich auferlegte Last allzu groß
j it; zweidrittel aller osterreichisch.un.
garischen Staatsschulden sind auf
Oesterreich abgewälzt worden: der
Staat Oesterreich vermag unter den
FricdenSbedlngungcn nicht zu beste,
hen und wird somit eine Milderung
der Bedingungen erwartet.
Je mehr der österreichische Frie,
dcnbvertrag studiert wird, desto grö,
fzere Zweifel steigen hier, sogar in
französischen Kreisen, darüber auf,
ob die Alliierten klug gehandelt ha,
ben, diesen schwachen bankerotten
Staat allein in Europa, ringsum
umgeben von Feindm zu lassen", ka
bclt der Pariser Korrespondent der
New Fork Sun. Auf allen Seiten
hört man Kritik des österreichischen
Vertrages. Tatsache ist, daf$ Prä.
sident Wilson ursprünglich für eine
Annexion an Deutschland war, wie
das auch andere Mitglieder der Kom.
Mission befürworteten, aber wieder
war es Premier Clemenccau, der op.
Panierte. Frankreichs öffentliche
Meinung war gegen jede derartige
Vergrößerung Deutschlands, und der
Präsident war gezwungen, feine
Stellung zu ändern. Die Franzo
sen geben jetzt zu, daß man schlechte
Arbeit verrichtete, die viele Gefah.
rcn in sich birgt."
Rnman? stellen Ultimatum.
Paris, 7. August. Die Frie.
denskonfcrenz ist benachrichtigt wor.
den, daß Rumänien der ungarischen
Regierung ein Ultimatum übermit.
tclt hat, in welchem Forderungen
gestellt werden, welche die Waffen
stillstandsbedingungcn weit überstei
gen. Der Führer der rumänischen
Fricdensdelegation Nicholas Misu
wurde deshalb vor den Fünferrat
beschicken, der ihm die Mitteilung
machte, daß daS Ultimatum an Un
garn von der Friedenskonferenz nicht
berücksichtigt werden könne und es
wurde von Rumänien verlangt, sich
streng an die Waffenstillstandsbcdin
gen zu , halten. Misu erklärte, daß
die Rumänen nur die von Feldmar
schall von Mackenfen fortgeführten
Vorräte wieder zurücknehmen. Diese
Erklärung aber änderte die Meinung
des Fünferrats keineswegs. Obwohl
die französischen Decgaten bisher
der Meinung waren, daß die Rumä
nen Budapest besetzen sollten, sind sie
durch das Gebühren der rumänischen
mcgierung empört und haben jetzt
ihre Meinung in , dieser Beziehung
geändert. Sie stimmen nunmehr
mit den Ansichten der Briten, Amc.
rikancr und Italiener übercin. ES
wird geltend gemacht, daß durch daS
Vorgehen Rumäniens Mitteleuropa
von aller Verbindung abgeschnitten
werden würde, wodurch die Ernäh.
rung der notleidenden Bevölkerung
eine Unmöglichkeit sei.
Z?och nach Amerika eingeladen.
Paris, 7. August. Wie das
Echo de Paris meldet, ist Genera
lissimuS Foch von der Ver. Staaten
Regierung eingeladen worden, Aine.
rika zu besuchen.
Jener Engländer, der behauptet,
die amerikanischen Männer feien
Pantosselhelden. ist nicht halb so
dumm, wi er cuEschen mag,..
pras. wilson und
die Schantung Frage
Glaubt, daß die Erklärung be Gra
fcn Uchida allgemeine Befried!
gnng auslösen wird. ,
' Washington, 7. August. Präsi
dent Wilson erließ arstern eine Bo
kanntmachung, in welcher er aus die
Auslassungen des japanischen Staats,
niannes, Graf Uchida, verwies, worin
dieser die Absicht der japanisilen Ro
gierung kundgibt, die ihr von der
Friedenskonferenz zugesprochene chi
ncsische Provinz Schanrung wieder
zurückzugeben. Herr Wilson ist der
Ansicht, daß diese Eröffnung diel
dazu beitragen würde, alle Mißvcr
ständnisse und Zweifel, die sich über
diese Frage bereits gebildet haltm,
zu zerstreuen.
In Besprechung dieser Angelegen,
hcit weist der Präsident auf das in
1915 zwischen Japan und China ge
troffene Ucbcreinkommen hin. in wel
chem bestimmt wurde, daß Japan in
Schaiitung nur je, Rechte haben
sollte, welche der früheren kaiserlich
deutschen Reichsrcgierung durch Cjji.
na zugebilligt wurden, welche aller
dmgs auch die Gründung einer ja
panischen Kolonie in Tslngtau voc
sehen. Den Eigentümern der dieses
Gebiet durchziehenden Eisenbahnen
wird die Beibehaltung einer speziellen
Polizcimacht zugebilligt, welche jedoch
nur zum Schutze des Bahneigcntums
und zur Überwachung des Betriebes
Verwendung finden darf., Tiewlbe
setzt sich aus Chinrscn und solchen ja-
panischen Jnstruktorcn zusammen,
i, Tv;.-;.. .
tuic ic uv vuu w.c
snfj ..Zki. 0rsn r;
"WV4r !,- VViMVky VVl VV( 1 1 1
selben müssen aber auch von der chi
nesischcn Regierung bestätigt wcr
den.
Villisten erleiden
schwere Niederlage
Galveston. Tc?., 7. Aug. Ein
im hiesigen mexikanischen Konsular
bureau eingelangtes offizielles Tele.
gramm der mexikanischen Regierung
berichtet, daß mexikanische Bundes
truppen, unter dem Kommando des
General Carlos Ozuma, einer Abtei,
lung Villisten am 2. August in der
Nahe von Balleza, Chihuahua, eine
schwere Schlappe beigebracht haben.
Die Anhänger Villas, welche unter
dem Befehl von Martin Lopez stan,
den, verloren 83 Tote, 33 Gcfange,
ne, 116 Gewehre und L0 Anverwun
dete Pferde. Ein gestern nachmittags
hier eingelangter Bericht des Gene
ral Eriques meldet, daß sich Hunder,
te der Villisten im nördlichen Me,
xika den föderierten Truppen erge,
ben. Sicherheit für den Betrieb der
Bergwerke ist jetzt hergestellt.
Einsuhr deutscher
Pottasche gestattet
Washington. 7. August. Nach
einer gestern gefällten Entscheidung
der Kriegö-Handelsbehörde ist von
nun an die Jmportierung deutscher
Pottasche wieder gestattet. Dieses
Produkt wurde von der Liste jener
Waren gestrichen, deren Einfuhr in
der ain 14. Juli veröffentlichten
Blockadcaufhebung verboten war.
Verhandlungen gegen
Chicago Ruhestörer
Uyicago, Jll., 1. August. Wie
der Staatsanwalt gestern bekannt
macht, werden 5,0 Personen, die we
gen Anteilnahme an den kürzlickzen
Rasscnkämpfen verhaftet wurden, im
Oktober wegen Mord, Angriff mit
Mordabsicht, Verschwörung zu Auf
ständen und dem Tragen verborge,
ncr 'Waffen prozessiert werden. Ge
gcnwärtig herrscht im ?!cgerdistrikt
Ruhe, doch wird derselbe noch immer
von Soldaten. Polizisten und Hilfs.
Sheriffs patrouilliert.
Cisenarbeiter in
Italien streiken
Rom. 7. August. Gestern tra
ten 130.000 Arbeiter von Eisengie.
ßcreicn in den Ausstand. Die Strci
ker verlangen höhere Löyi und bes.
sere Arbeitsbedingungen. Der Bc
trieb der Eisenwerke liegt vollstän.
dig darnieder.
. Aändrndex Blitzschlag.
B. .'tritt. Neb.. 1. Aug. Der Blitz
schlug In die Stallungcn des Far
mcrö George Coopcr ein und daS
darauffolgende Feuer hat die Ge
bmilichkeiten und einen Vorrat von
Getreide zerstört.
Ungarns Regierung
ist wieder gestürzt
Der frühere Erzherzog Joseph steht
angeblich an der Spitze der neu
k Administration.
Paris, 7.' Aug. Die Friedens,
konfcrcnz ist in Kenntnis gesetzt wor
n. daß die erst vor kurzem ins ßc-
ben gerufene, Peidl Regierung ge.
stürzt und der ehemalige Erzherzog
Joseph an die Spitze der neuen Ad
ministration berufen worden ist. Der
Staatsstreich iourde von der ungari
sehen Polizei ausgeführt und nahm
einen unblutigen Verlauf. Die Mit
glieder des Peidl Kabinetts wurden
verhaftet, als s sich !n Konferenz
vemnoen. - ,
Berlin, 7. Aug. Der Wiener
Korrespondent d Zwölf Uhr Blatt
berichtet, daß-die in Szegedin aus
gebrochene (egenrevolution Wetter
um sich greift, und daß die Revo
lutionäre dem König Ferdinand von
Rumänien die ungarische Krone an-
geboten haben.
London. 7. August. Es heißt,
daß König Ferdinand von Rumänien
heute in Budapest eintreffen wird;
dem Exchange Telegraph zufolge
wird dir omg eure Proklamation
erlassen, in welcher er die Zukunft
Ungarns klar logt.
Alliierte in Budapest.
Paris. 7. Aug. Die Friedens
konferenz ist in Kenntnis gesetzt wor
den, daß eine kleine - Streitmacht
Amerikaner unier Hauptmann Noycs
zusammen mit Abteilungen , Franzo
, ,.", ,,,l UI,
sen, Briten und Tschechen gemeinsam
v., n . . r ,
-Imt den Rumänen in Budapest ein.
zogen.
Die Arbeiter gegen
Gouv. McUelvie
Auf der hier stattfindenden
Staatsversammlung der Ncbraska
Federation of Labor wurde Gouv.
McKelvie und seine Verwaltung, be.
fonders aber sein Sekretär des Ar.
beiterkabinetts, Frank A. 5kennedy.
heftig angegriffen. Der Vorsitzer
Con.' M. McCarger von Lincoln.
sagte: Im Staatshause zu Lincoln
haben wir Katastrophen zu verzcich.
nen. -Die sogenannte Code-Bill ist
in Kraft. Im Reiche eines freien
Landes wurde eine Monarchie ins
Leben gerufen. In Lincoln sitzt Kö
nig Samuel der Erste auf dem
Thron, Kaiser von ganz Ncbraska,
und die Arbeiter eines ehemaligen
freien Staates rutschen jetzt in De.
mut auf den Knien vor dein großen
Monarchen.
Während McKelvie das Frauen
stimmrechtsAmendcmcnt aus rein
politischen Gründen ratifizieren ließ,
weigerte er sich, das Profitieren
durch die Legislatur untersuchen zu
lassen. Er weigerte sich dies zuzu
lassen, um seinen Freunden und Be
ncfizianten zu nützen."
Eine Resolution wurde eingereicht,
worin der Gouverneur aufgefordert
wurde, den Arbeitcrkomnnssär Frank
A. Kennedy aus dem Amte zu ent
fernen, weil er von den Arbeiter-
Unionen nicht empfohlen war. sich
Nicht für das Arbeitergesetz verwand
te und überhaupt unfähig sei.
Ein Redner richtete einen Appell
an die Versammlung, daß die Ar
beiter die Aufgabe hätten, das
Staatshaus in der nächsten Wahl
gründlich zu säubern.
Präsident C. H. Gustafson von der
Farmers Union von Ncbraska sag
te, daß die hohen Lebenslüsten nur
dann heruntergebracht werden könn
ten, wenn die Farmer und Arbeiter
ihre eigenen Kaufläden betreiben
würden. In vielen Städten würden
jetzt solche gegründet.
Ncncr Tistrikt?richtcr.
Lincolü. Ncbr.. 7. Aug. Gou
verneur Motclvie hat William A,
Tilworth zum Tistriktrichter . des
10. Gcrichtödistriktes ernannt, an
Stelle von Richter W. C. Torsey,
dcr zum Mitglied der Obergerichts.
kommifsion ernannt wurde.
Gouv. McÄcliiie anf der Fifchtonr.
Lincoln. Ncbr., 7. Aug. Gouv.
McKelvie bat sich auf einige Tage
auf eine Fischtour nach den Schwor.
zen Bergen in Süd Takota bege
ben, wo seine Gattin bereits seit ei
niger Zeit benveilt.
Wetterbericht
Für Omaha und Umgegend
Schön heute abend und Freitag ;
wenig Wechsel in dr Temperatur.
Für Ncbraska - Schön heute
abend und Freitag. Etwas wärmer
iai nordwestlichen Teile.
Fleischbarone sind
filr Untersuchung
Wolle durch dieselbe beweisen, daß
sie an der Preistreiberei un
schuldig sind.
Chicago, Jll., 7. Aug. Auf die
Bekanntmachung des Bundcs.Gene
ralanwalts Palmer hin, daß gegen
die großen Schlachthausfirmcn . An
klagen wegen Verletzung des Anti
Trustgesetzes erhoben werden, erklär
ten die hiesigen Fleischbarone, daß
sie einen derartigen Schritt mit
Freuden begrüßen würden, da ihnen
dadurch eine vorzügliche Gelegenheit
gebotcn werden würde, dem Publi
kum zu beweisen, daß sie sür die un
geheuerlichen Preistreibereien nicht
verantwortlich sind, und keinen Pro
fitwucher betreiben. ' Durch eine der
artige Klage würde gleichzeitig der
Beweis erbracht werden, daß die
Großschlächter nicht in der Lage sind,
die Preise für Lebendvieh, sowie auch
für die fertigen Flcischvroöukte zu
kontrollieren.
Washington, 7. August. Tho
mas E. Wilson. Präsident von Wil
son & Co., und Vorsitzer der Verei.
nignng der amerikanischen' Groß
schlechter, welche etwa 200 Mitglie.
dcr hat, erklärte, daß die Tatsachen,
wie sie von der Bundes-Handelskom
Mission über den Betrieb dcr großen
Schlachthausanlagcn vorgelegt wur
den, keine Klageerhcbung wegen Ver
lctzung'dcs AntiTrustgesetzes recht
fertigen. Das Justizdepartemcnt
hält seiner Anficht nach Ausschau
nach einem Sündcnbock und versuch!
anscheinend die Großschlächter zu ei
nem solchen zu inachcn. Nach Herrn
Wilsons Ansicht wird ein derartiger
Schritt nicht zu einer Ermäßigung
der Preise führen und in keiner Wei
se zufriedenstellend fein.
Im Verlaufe einer Verhandlung,
welche Herr Wilson mit einein Un
tersuchungskomitee des Senats hat
te, erklärte er, daß die hohen Kosten
des Lebensunterhaltes kein lokales.
sondern ein Weltproblem sei. Sei,
ner Ansicht nach werden dieselben
durch die gegenwärtigen Verhältnisse
hervorgerufen.' Die ganze - Welt
scheint zu feiern und das Publikum
verausgabt fein Geld ohne Beden,
kcn und ohne gleichzeitig etwas zu
produzieren. Dies ist wenigstens die
Ansicht des Fleischbctrons Thomas
E. Wilson.
Karlsbad Amerika
als Pfand angeboten
Berlin. 7. Aug. Laut der Vos.
fischen Zeitung" untersucht eine
amerikanische Kommission von Ka
Pitalisten, Ingenieuren, und Be
amten die' Kaolingrubcn in Karls,
bad. in denen die Erde für Porzcb
lan gewonnen wird, da sie als
Pfand für ein Darlehen an die Re
publik Tschechoslowakei angeboten
werden. Auch plant die Stadt
Karlsbad die Verpachtung dcr Bä
der an ein amcrikanisches Unter
nehmen. Regierung gewinnt
durch Lederaüktion
Chicago Jll.. 7. Aug. Hier
fand gestern ein großer Verkauf von
fertigen und unfertigen Lcderwaren
statt, welche die Regierung vor und
während dcS Krieges fiir Armee
bcdiirfnisse gekauft hatte. Der Ge
samtwcrt dieses Vorrates betrug
etw K2.000.000. Bei der Auktion,
an wclchcr sich etliche Hundert Ver
trctcr von Betrieben, die Leder ver
arbeiten, beteiligten, wurden höhere
Preise erzielt, als die Regierung
ursprünglich dafür bezahlte.
Wicdcranfnahme drs Betriebe
Talx'Nport. Ja., 7. Aug. Der
Verkehr auf den Linien dcr clcktri
schcn TrI.City Railipah Co einer
Vorortbahn, welche hier acht Städte
verbindet, wurde heute wieder auf
genommen, nachdem die Angestellten
einen Stundenlohn von 60 Cents
zugebilligt erhielten. Unter den vom
Streif betroffenen Städten befanden
sich auck, Tavenport. Moline und
Rock Jkland. Die Gesellschaft bewil
ligte die Lohnerhöhung, nachdem ihr
von den Stadtverwaltungen die Er
laubnis zuteil wurde, dieselben
Fahrpreise zn berechnen, wie sie von
der Illinois Staats-Kommission
für oif.'Htliche Tienstbarkeiten fest
gestellt wnrdcn. '
Ein Knabe ertrnnkrn.
Blair. Nebr., 7. August. Mil
ford, der 13 Jahre alte Sohn von
Herrn und Frau Stanley McMani
gal on hier ist beim Baden im
Missouri Flub ertrunken.'
rcitllg lvird Wilson
zum Kongreß sprechen
In der Botschaft wird er mehrere neue Gesetze ge
gen den Prositwucher und die Preistreiberei
in Vorschlag bringen .
Palmer wird gegen die Packer energisch vorgehen
Washington, 7. August. Mor
gen um 4 Uhr nachmittags wird
Präsident Wilson dem Kongreß seine
Teuerungsbotfchaft unterbreiten, wel
che Empfehlungen zwecks Abstellung
derselben enthalten. Er unterzieht
dieselbe gegenwärtig, ehe sie dem
Drucker übergeben wird, . einer
gründlichen Prüfung. Es heißt, der
Präsident erwarte, daß Gesetze ange.
nommcn werden, welche die Macht
befugnisse der Regierung betreffs
der Nahrungsmittclfrage bedeutend
erweitern. Der Präsident wünscht
ferner, daß Gesetze angenommen
werden, die auch den kleinsten indi
viduellen Profitwuchcrer erreichen.
Der Kleinhändler, der sich auf Pro-
fitwucher verlegt, wird somit . dem
Gesetz nicht entgehen. ' Um ein der
artiges Programm zur Ausführung
zu bringen, ist die Annahme von
mindestens drei neuen Gesetzen er
forderlich. ' -
Bundesgeneralanwalt geht vor.
Washington, 7. Aug. Eine Ar
mee von 1000 Agenten und Ange
stellten des Justizdepartemcnts hat
sich Heute daran gemacht, um Zeu
genaussagen zu erhalten, die dazu
führen, Nahrungswucherer u. Preis
treiber gerichtlich zu belangen. Der
Generalbundesanwalt Palmcr leitet
den Feldzug. Ich habe befohlen,
alles andere außer Acht zu lassen",
sagte er. Ich erwarte, daß binnen
wenigen Tagen die ersten Verhaftun
gen vorgenommen werden.
Uebcrführte Profitwucherer , wer
den mit Gefängnis bestraft werden.
Sektion 6 der Bund esnahrungsmit
telakte besagt, , daß solche Perso.
nen, welche absichtlich Lebensmittcl
aufspeichern, in eine Geldstrafe bis zu
$5000 genommen werden sollen oder
mit zwcr Jahren Haft oder beides
bestraft werden." Das Justizdepar
temcnt hat eine geitaue Prüfung der
Handlungen dcr Packerkombination
vorgenommen. Aus dem gesammel
ten Bewcismaterial geht zur Genii,
ge hervor, daß die AntiTrustgesetze
übertreten worden sind, prompte
Maßnahmen werden nunmehr ge
troffen werden. Bundesanwalt Kres
sel, New Jork, ist mit den Vorarbei,
ten gegen die Packerkombination be,
traut worden und ihm wird alle Uw
tcrstützung seitens des Justizdeparte.
ments zuteil werden.
Herr Palmer hat an die Bundes,
distriktsanwälte folgende Depesche
gerichtet: Die Nahrungsmittelkon
trollakte. die immer, noch in Kraft ist
besagt in Sektion 0. daß das Auf,
Unter einem Zelt
Unter einem Zelt versammelt sich die
Nonpartian Liga, nachdem man
ihr eine Halle verweigert.
Beatrice, Neb., 7. Aug. Die
Farmer von GagwCounty hatten ei
ne Fcuerwehrhalle mieten wollen,
um darin eine Versammlung abzu
halten, in welcher A. C. Townlen
von Minnesota, der Führer der Non
Partisan Partei eine.Rcde halten
sollte. Die Halle wurde ihnen aber
verweigert, ebenso andere Hallen in
dcr Stadt. Tann traf auch die Nach,
richt ein, daß es Herrn Townlcy un
möglich sein würde, die versprochene
Rede zu halten und an seiner Stelle
würde Herr V. B. Martin von St.
Paul, ein anderer berühmter Führer
dcr Partei auftreten. Da es un
möglich war, eine Halle zu bekom
men, versammelten sich die Farmer
und beschlossen, ein großes Zelt zu
mieten, unter welchem sich 2500 Per
soncn versammeln können. Das Zelt
wird einen Block westlich dcr Blue
Rivcr Brücke aufgeschlagen werden.
Die Versammlung findet Samstag
nachmittag statt und wird ihr um 2
Uhr eine Autoparade vorausgehen.
Vertreter dcr Liga aus Äansas wer.
den dcr Versammlung beiwohnen.
Die Leute, die gegen die Versamm.
lung agitierten, indem sie die Be.
niitzung einer Halle unmöglich mach.
ten, dürften ansfinden. daß sie damit
große Reklame für dieselbe gemacht
haben.
speichern von Lebensmitteln ein Vet
brechen ist, und in Sektion 7 ist vor
gesehen, wie in ; derartigen Fällen
vorzugehen ist. Aus dem ganzen
Lande sind Klagen über Aufspeiche
rung von Lebciiömittcln eingelaufen:
Sie find hiermit angewiesen, die
Schuldigen zur Rechenschaft zu zie
hen." .
; Preise sind zu hoch.
Washington, 7. August. Dis
Preise, welche in der letzten Woche
vom Kriegsdepartement als Ver
kaufspreise für die überflüssigen Nah
rungsmirtel, welche von dem Volke
erstanden werden können, bekannt
gegeben wurden, sind zu hoch nach
der Ansicht der Komitees des Post
office-Departements, welche die Ver
teilung' der 'Nahrungsmittel leiten
sollen. . Dieses Komitee, das unter
der Leitung des Hilfsgencralpostmei
sters Vlakslee steht, wird mit Be
ainten des Kriegsdepartements eine
Konferenz abhalten, um eine Revisi
on der Preise mit möglichen Herab
setzungen zu erhalten, so wurde int
Postoffice-Departemcnt bekannt gege
ben. Die Beamten in der Postoffice
sind der Ansicht, daß, wenn die Ko
sten der Verteilung der überflüssigen
Nahrungsmittel durch die Postämter
zu den Preisen, welche vom Kriegs,
dcpartcment angegeben worden find,
hinzugeschlagcn würden, keine Er
sparnis für den Käufer vorhanden
sein würde.
8rachtbeförderung in
Chicago unterbunden
Chicago, 7. Aug Die verschiede,
nen, unter RegirungskontroNe
stehenden Bahnen nahmen heute
Frachtgüter nur unter dcr Bcdin
gung an, daß sie für Verzögerungen,
hervorgerufen durch den Streik der
Bahngewerkschaftler, nicht vcrant
wortlich sind. Diese Verfügung er
folgte ans Befehl des Regional
dircktor R. H. Aishton- Beamte dcr
streikenden Vahnbedienstcten nah
mcn diese Meldung mit großem
Enthusiasmils entgegen, da sie, ihrer
Ansicht nach, den Beweis erbringe
daß der hiesige Frachtverkehr inner
halb drei Tage vollständig unter
bunden sein wird. Herr Hawvcr,
Präsident des Arbeiterrates, welcher
die Streikleitung im Chicago'er Di
strikt hat, erklärt, daß eine bestimm
te Bahn von etwa 100 täglichen
Frachtzügcn gegenwärtig nur einm
im Betrieb halten kann. Dcr Stahl
distrikt um Joliet, Süd-Chicago,
und Städte im nördlichen In
diana werden dadurch schwer in
Mitleidenschaft gezogen. Der Hilfs
Distriktanwalt Milroy fährt mit sei
nen Jeugenverhören fort, um Be
Weismaterial gegen jene Personen zu
erhalten, welche angeblich für die
Verschwörung zur Unterbindung deS
Betriebes von unter Regierungs
kontrolle stehenden Bahnen dcrant.
wortlich sind.
Clemeneean lobt
die Stadt Paris
Paris. 7- Aug. Premier Cle
meneeau hat in einem Armeebefehl
die Stadt Paris auf folgende Weiss
ausgezeichnet: Die Stadt Paris,
eine Hauptstadt, die Frankreichs
würdig ist, hat, von einem patrioti
scken. nie wankenden Geiste beseelt
die häufigen Beschießungen auS der
Luft und durch Distanzgeschiitze voir
1914 bis 1918 mit festem und bei.
terem Mut ertragen und dcr Ge
schichte ihres Jahrhunderte alte
Ruhmes neue unsterbliche Kapitel
hinzugefügt." . ,
Dampfer rammen sich im Nebel.
Boston, 7. August. Wie hier
bekannt wird, stieß heute zu früher
Morgenstunde ein Nantasket Strand
Dampfer mit einem Schisf dcr Ban
gor-Boston Linie im hiesigen Hafen
während eines dichten Nebels zusam
men. Dichte Ncbelschwaden lagerten
über daS Wasser, so daß die beiden
Schiffe vom Ufer aus nicl,t sichtbog
jinb. e
U
s