ZWiqe rmaya 'Itimt .,'..'K."Ö- ' - ' ' Kriegsgefangener aus Qx&xattax " :r , ?age0,tcy (l l. üortsey'.li'g.) Tonnerstag. 6. November 1913. Ich 'an "ne große Zahl von Bekannten von Gibraltar und Handforth hier, die mich in .alle möglichen Schiebcrgchnin isse tiniyeihtcn, mittelst deren man sich tot Leben hier ertraglich gestalten kann. Chn Zweifel ist dies das beste Im, niertencamp nicht nur von England, sondern auch wohl Japan vielleicht ausgenommen von allen kriegsühr?n den Ländern. Man darf dabei ober nicht vergessen, daß es für vierhundert Lutte bestimmt ist. welche Geld beschen und für welche die uns gefangen bat tende Bourgeois-Regierunq ein gewisses Klasscnmitgefühl hegt. Selbstocrftäud lich wird dieses Mufterinstitut alsdann den neutralen Regierungs-Kommifsio ncn. welch angeblich die Gefangmenla ger inspizieren, ein Gegenstand der Be wunderung. El wird dabei vollständig vergessen, dsh in England sich gegenwär iig 43,000 ebenso bemitleidenswert und schuldlose Zwilgefangene befinden, die ganz anders untergebracht und be Handels werden. Bis auf jede Einzelheit ist alles hier auf das beste geordnet, ich erhalte sofort drei Pfund ausbezahlt, den wöchentlichen Betrag, welchen wir verausgaben dar se und der sicher siir alle nur möglichen Bedürfnisse mehr als genügend ist. Tas Privrlegiertencam? war früher ein großartiges VergnügunMtablissemenk gewesen, besteht daher aus zwei guten Gebäuden, außerordentlich große Säle, welche als Speisthalle und Vergnu gungZraume dienen; ferner auZ den neu angebauten Hütten, dem Platz mit den Zelten und etwa! Garten. Direkt ert der Lüste gelegen, mit prächtigem Aus blick auf daä Meer, die Bucht und das Eiätüche Douglas. Diel letztere war vor dem Krieg ein Seebad, da ganz de sonders von der fenseits des Meeres armes liegenden Provinz aus park be sucht wurde. Die ganze Insel Man lebte aus schließlich von diesem Fremdenverkehr, und eS herrscht natürlich infolge des Krieges uud des völligen Ausbleibens der Fremden eine große Misere, welcher die Regierung durch Notstandsmaßn gekn entgegen zu wirken sucht. Die Insel, mit kaum 55,000 BtShnern hat ihre vollständig gefonderlt und fast imafc hängige Regierung, eigene Verfassung, qztrcnnte Steuer- und Zollserhältnissc. stkbft eigenes Papiergeld. Sie wird von einem Gouverneur verwaltet, den die Krone ernennt, und dem ei hoher Rat von neu Mitgliedern und das Haus, der 24 Keys (llsterhaus) mit gesetzge dend Macht zur Seite stehen. Gesetze haöm nur dann Gültigkeit, wenn sie vom Tynkvsldhüzek verkündet worden sind, w das seit unvordekZUche Zeiten Sitte ist. Man ficht es den, Einwoh ern auf den ersten Blick s. daß die seihe. nicht nur während Jahrhundert te, sondern Jahrtausenden von dem ?estkande getrennt waren und einen von den heutigen Angelsachsen vollständig versckiedenea Tyxus Darstellen. Wahr scheintich käme sie ursprünglich von dem Sorben. Schottlands, denn das Masz-Jdis-m, welches von einem klei nen Teil der Landbevölkerung noch ge svrscheu wird, hat gewisse Ae'hnlichkcitea mit dem Gaelikchen des schottischen Hochlandes. Auch die Pflanzenwelt und Fauna weises Varietäten auf, welch? nur hier zu finden sind, die interessant teste derselben die Manzkatje ohne Schweif. Zu allen Zeiten war die Insel der Hauptstiz des TchmuggelhaudelI. welcher erst, als England das Freihan-del-System angenommen hatte, gegen standslos wurde. '0 ' Freitag. 7. November Auf der großen Gallerte des Speisesaales sind alle möglichen Geschäftsbuden errichtet, ein deutscher Tailleur sihn Schneider zu nenne, wore beleidigend) mit acht Ge Hilfen, großen Tuchoorräten. welcher Be ßelkung aus Maßarbeit annimmt, Uhr macher. Schuhslicker, ein kleiner Buch Handel, ferner zwei großartige Friseur Salons, der eine die .Teutsche Haar-pNege-AnftgK'. htigienisch und anjisep tisch, mit drei Gehilfen, welcher gutvon Teutschen besucht wird; ein anderer, der sich Pariser Friseursalon" nennt, mit nur Eksaß-Lothringern als Coiskeuren, der besonders die Oesterreich, Türken lmd Sklaven zu Kunden hat. Vier der im Friseursalon beschäftigten Elsasser, welche mir gegenüber franzö fisch? Sympathien heuchelten, hatte an die Ligue Alsacienne-Lorraine nach Lendon geschrieben, daß man sich um ihre Freilassung bemühen sollt. Ich glaube, ti wird ihnen gelingen, doch kann e ihnen auch blühen, daß sie als dann mit dem nächste Schiff nach Frankreich geschiitt und dort unter das Militär gesteckt werden'.' Tz meine Kleider durch die lange e faggknschaft ziemlich verwahrlost wa reg. so ließ ich st Vurch den .Tailleur' abholen. In einigen Stunden waren sie gereinigt, gebügelt und ich fast zum Stutzer geworden. Ein Unternehmer hat einen gros,e Kinema etabliert, jn weichern zweimal die Woche Vorltellun g?n gegeben werden. An der Lager ifmle, welche sich im oberen Camp be l'd?t, bnätigen sich über fünfzig Lehrer. T:es!lbe wir ußerordentlich zahlreich, twmknllich von Seeleuten und Handwer ra besucht. Die Lkhrgeqenstände er sieeckn sich aus sä? olle Fächer, moderne T?rzchkN. Ottbographie und ramma !;!, Stenographie. Naturwissknsch,i't, !!bst auf Tpeziallaber wie Automobil teZigik..Shem!e. uchsührun und Han litorreseondenz. Nationalökonomie, so, .... .., tvf..f';t. ,i ,K ffif sie H tfviiiMi'ij turn liiiiiinii Jnsenieur. ' Tnimal die Wsä haben r -Sih !"!,z d'M Abendessen großes z.iicrt f-: Ct:ß?:. mit Ssiosortriiz:. SW xtnb der InjeL Wcrn. j,'- eines Amerikaners. - i" Zeit zu Zeit auch Kammermusik oder Birtuosenabende. wie kürzlich den des belgischen Violinisten öugen d Vanc leur. Für sonstige Unterhaltung sorgen ein gutes Theater, der bereits wähnte Ki nema und abendliche Vortrage, meist über Literatur und Philosophie. Wir haben ,in gusgezeichnetes, geheutej Schwimmbad, sowie eine genügende An zahl Badewannen. Sehr wenige Gefangene erhalten hier Besuche von ihren in England de kindlichen Anverwandten und Bekann ten. Die Insel ist eben zu weit und die Reise zu beschwerlich. Einige haben Frauen und Kinder auf der Insel selbst i Boarding'Häusern untergebracht, und können dieselben alle vierzehn Tage ein mal sehen. Man hatte im Interesse der Bewohner der Insel sowie der Pensionen und Hotels, die beinahe sämtlich leer stehen, die Regierung in London ersucht. rdie ganze Insel einfach als ein Gesang nis zu erklären und mnerhalo der Wien zcn derselben die Gefangenen sich frei bewegen zu lassen, sich selbst in Pensio neg und Hotels einzuquartieren und ihre Familien nach dort kommen zu lassen. Der Plan zerschlug , sich an den Hetze reien der .Daily Mail", welche behaup tete, daß 40.000 wehrlose Gesängen, auf einer Insel im Meere eine Lebens gefahr für Großbritannien darstellten! Natürlich ist das Trinkgeldmesen in dem Privilegiertenlager besonders zinge rissen. Es befinden sich eben eine An zahl icher Leute hier. z. B. Direktor Gutmann von der Dresdener Bank, der frühere Gouverneur von Kamerun, die Direktoren der Mannesmann'Röhrenge sellschaft. des Norddeutschen Llohd so wie Professoren, Advokaten. Aerzte, da runter der bedeutende Augcnspezialist Dr. Breuer von London. Der Rest eine sehr gemischte Gesellschaft: Chauffeurs, Handlungscommis. Zuhälter. Börsen jobber, .Teutsche" mit ungepflegtem blondem Germanenbart und stets langer Pfeife im Munde, alles, was zwölf Shilling seihst erschwingen oder von der Frau, den Eltern, der Geliebten erzwin gen kann. Ferner muß man bedenken, daß nicht alle dieser Insassen die enthu siastifchen jungen Leute sind, welche dis zum 4. August zu taufende nach Teutzchland zurückkehrten, sondern auch eine An.za.hl Drückeberger, welche zurück bliebe, welche ihre Loyalität für Eng land .in Ezemption papers" betonten, welche versuchten, sich noch rasch natura kisicren zu lassen, also kein wirkliches Bild des Deutschtum?. Merkwürdig, trotzdem sie von den Engländer gefangen gehalten werden, suche einige der Teutsche in der Kon dersation nur deren Sprache zs tauber welschen. Vielleicht hoffen sie, dadurch dem inen oder anderen zu iniponieren, welcher sie für inen Engländer halten würde. Wir baden nämlich fünf oder secks geborene Engländer hier im Lager, teils solche, die von deutsche Eltern ab stammen, teils solche, die in Deutschland studiert hatten und bei Ausbruch des Krieges deutscher Sympathien verdächtig waren, ; Am Ende des großen SpeisesaaleS befindet sich eine den ganzen Tag stark besuchte Wiener Cafe-Bar, an dem an dern Ende des Raumes die Bier-Bar. welche auch Aufträge auf Flaschenweine für die Mahlzeiten annimmt. Das hiesige Privilegierten Camp ist das einzize Lager in ganz Großbritan nie, in welchem den Gefangenen Wein und Bier erlaubt sind, und zwar von dem ersteren täglich ine kleine Flasche Nierfteincr oder Wedoc, zu einem Shil ling, bei ziemlich guter Qualität, ferner drei Flaschen Bier. Wir haben einige, die z-ehn bis zwölf Flaschen Wii den Abend trinken, manchmal werden sie da bei wischt, wie gestern in ungarischer Graf, und sofort zur Strafe nach Knockaloe geschickt. Dgl letzte ist n sei Sibirien, es flößt uns als Straf ndrohuvg inen heilsamen Schrecke ein. Zu Feiertage dürsen wir auch bessere Weine bestellen, jedoch keinen Champagner, was ich vollständig ge rechtfertigt finde, denn dazu sind die Zeiten zu ernst. Die Beköstigung dieser vierhundert Privilegierten ist von einem Restaurateur übernommen, welcher un icr der Kontrolle des Küchenkomitees Iie Legende vom Fogelnesk. Der Eremit HHo stand in der Einöde und betete zu Gott. Es war Sturm, und fein langer Bart und seine verfilz ten . Haare umslatterten ihn, wie dik windzerzausten Grasbüfchel auf der Krone einer alten Ruine. Dennoch strich er das Haar nicht aus den Augen oder steckte den Bart in den Gürtel, denn er hielt seine Arme zum Gebet erhoben. Schon vor Sonnenaufgang hatte er seine verschrumpelten, haarigen Arme zum Himmel emporgehoben, ebenso nermüd lich. wie ein Baum feine Zweigt dort hinaufltr?!Zt, und tr beabsichtigte so bis zum Abend stehen zu bleiben. Denn er hatte um kine große Sache zu bitten. Er war ein Mann, der vieles durch die Bosheit der Z2e!t erduldet hatte. Er selbst hatt, auch verfolgt und geplagt, nd Verfolgungen und P!?en von a kern macen m.hr auf sein Tcil gekom lüen, al sein Herz ertraaen konnte. Ta z kk"hi.iaij auf die groke H.".?e, grub sich am Flukuser eint HoHe sint würd.' in? heiligst Mami. dessen Äii'kN an Äst in Thksil einest wurden. T.'r t?r:mit Hatte stand am Fluft on Ir. Kya f. Cirtf V. c' es steht, je drei Tische haben ihren tigenen Kellner, fast alles gelernte und sehr flinke Burschen mit einem ganz hervor ragenden Oberkellner an der Spitze, welcher jahrelang in Paris und Lon don gearbeitet hatte. Viele, die drau ßen ganz unbeachtet waren, spielen hier die Protzen, bestellen ErtraDinerS für vier oder fünf Eingeladene oder Ertra speisen für sich selbst, so daß sie drei viertel der Zeit unserer Kellner für sich w Anspruch nehmen. Da si für nichts anderes Interesse haben als Essen, Trin ken, Quatschen und Prahlen, so kommt ihnen die Pein der Gefangenschaft kaum zum Bewußtsein. Ich höre der Unterhaltung meiner Mitgefangenen zu. Draußen ist die der Franzosen gewöhnlich oberflächlich, aber witzig, die der Engländer stets banal und ohne wirkliche Ueberzeugung. T der Teutschen an den Ncbentischen. Wiederkauen von Buchphrasen, wenig selbständiges eigenes Denken. Erst glaubt man, es fei tief und gründlich. wenn man hört: Ja, vom ethischen Standpunkte . . ., theoretisch mögen Sie ja recht haben . . d Dichter der Swrm- und Trangperiode . . ,", mei stens jedoch sehr interessant und hochin tellektuell. Summa summarum: Man bekommt Hochachtung vor denselben als Nation sowohl als Individuen. Man ließ bei Tische ZeichnungUisten herumgehen, um für die kommenden Weihnachten durch eine Christbaumbe jchming den unbemittelten Gefangenen eine Freude zu bereiten, einem jeden derselben sechs Pence Taschengeld und ein gutes Abendessen zu geben, sowie ihre Speisesäle für die Feiertage zu schmücken. Es fiel mir auf, daß von unseren vierhundert Privilegierten acht zig überhaupt nicht zeichneten. Miede rum ein Beweis der geringeren Soli daritat unter den Bemittelten. Nur der Arme fühlt für den Armen. Wir ha ben ein Order-Büra mit einem Clerk und drei Gehilfen, durch welches wir alle nur möglichen Gegenstände, entwe der in der Stadt oder selbst von London bestellen können. Ich habe zum Beispiel eine Blumenvafe, sowie die regelmäßige tägliche Zusendung von frischgeschnitte ncn Blumen aus diese Weise besorgen lassen. Außerdem befindet sich im La g'r eine große .Apotheke", in der man olle mit Ausnahme von Medikamenten kaufen kann, also Hosenträger, Zigaret ten. Mized.Pickkes .Petroleumösen. Un terhosen, Qrangen, Streichhölzer und Wurst. . Wie in allen Lagern haben wir eine kleine Bibliothek, die von dem Dr. War-kel-Komitee und der Religionsgemein schast der Quäker gestiftet wurde. Buch die Heilsarmee bekümmert sich ernsthaft uin das Wobk der Gefangenen. Das religiöse Gefühl und der Sozialismus. für viele ist dieser auch eine Religion wirken also viel stärker als die poli tikche Zusammengehörigkeit. TaS Leben ist hie? erträglich? wenn man sich des Gedankens der Gefangen schaft entschlagen kann, sogar ziemlich angenehm. Der don uns gewählte Ober kapiiän. Herr Halder. ein ganz brillanter Wann, früherer bayerischer Offizier, leitet die gesamte Verwaltung für uns. Er ist ein strikter Tisziplinarier, aber gerade das muß fein mit diesen Hono rgtioren, welche gewöhnt sind, oder auch nicht gewöhnt, und gerade solche sind die schlimmsten, sich bedienen zu lassen, spät aufzuftebn. alles ihren eige nen Wünschen unterzuordnen. Für Kost und LogiS zahlt jeder 12 Shilling die Woche.- Wer statt einer Hütte mit zwei oder drei Zimmergenos sen, für sich allein ein Zelt bewohnen will, zahlt dafür ein Psund. Das letz tere ist mir zu kalt, obwohl ich von verschiedenen die Versicherung erhalte, daß das ein Vorurteil sei, denn diese Zelte haben doppelte Leinenwändk mit einer Lustschicht dazwischen und sollen sich mittelst eines Peiroleumheizers viel rascher erwärmen. Sie werden meistens von JLgerianern, Tolfloianern und Jreinatur-Menschen, vog denen eS hier wimmelt, bewohnt. Auch unsers Die ner. welche die Reinigung, Bettmachen,' Stiefelwichsen und sonstige Arbeiten eines .Mädchen, für alles' besorgen, schlafen zu je drei in denselben. Unsere von Selma 5agerlsf.' user draußen vor seiner Höhle und sprach das große Gebet seines Lebens. Er bat Gott, derselbe möchte den Tag des Gerichtes 'über diese böse Welt her kinbrechen lassen. Er rief nach den po saunenblasenden Engeln, die den Schluß der Gewaltherrschaft der Cünde ver kündigen sollten. Er rief nach den Wo gen des Alutmeeres, das die Ungerech ten ertränken sollte. Er schrie nach der Pest, feil die Kirchhöfe mit Bergen von Leichen füllen sollte. ' Rings um ihn war öde Heide. Aber ein kleine? Stück weiter hinauf am Fluß uftr stand ein alter W.'ivenbaum mit kurzem Stamm, der oben zu einem gro ßen kopfuriigen nollen anschwoll, von dem aus neue, frischgrü Zweigdüschcl auSwuchsen, Jeden Hrk's! wnrve er die st frischen Jahreölck,ößl!i?ze durch k Bewohner d r brennholiarme Gci,ens berai,bi. Jeden 7! riiötint linste des Baui r.:at. aeich-neidige ckwfjlina.: üs, tiiit) ci' frmiich: ii Zncn h'A man fs? flatiitn i:n5 hin i;r,5 hnschioingen, fl!;troif Haar und Bart den Sremittii SW.o umflatterten. ."v 111 t. Bellen sind flul und werden von dem Unternehmer, ebenso wie die Bettücher und Decken gelieferti alles andere da gegen, Stühle. Tische, Schränke, inner, Ausstattung, mllssen wir selber kaufen. ' Zweimal täglich ist Zahlung und zwar bei Beginn des Mittagsmahles und Abendmahles, wenn wir an unseren Tischen sitzen, so daß wir uns nicht in Reih und Glied auszustellen haben. Wer, ohne krank zu sein, bei dem Appell ausbleibt, zahlt sechs Pence Strafe, welche dem Untcrstützungttomitk zu fließen. In dem oberen Lager dagegen müssen, wie zu Knockaloe. die Leute sich aus dem Cpazierplatz in Reih und Glied ausstellen. Kommt einer dort eine Mi nu!e zu spät, sa zahlt er nicht wie des uns einfach seinen Supcnct. sondern er muß drei Tage Zwangsarbeit leisten. Für die Kosten der Bedienung ver Hütte und des Spelsesaales zahlen wir einen Shilling wöchentlich, doch iiberbic ten sich viele durch übermäßige Trink, gelber, obwohl diese im Interesse der weniger Bemittelten verboten sind. Wie so vieles andere wird auch diese Maßre, gel umgangen, ebenso wie jene betreffs des täglichen Bier- und Aeinquantums, Starke Trinker machen eben einfach aus den Namen von Anti-Alkoholikern ihre Eltrabestellungen. Unter den vierhun dert Privilegierten befinde sich neunzig Jsraeliten, nahezu dreißig Prozent. Antisemiten, sowie Philosemiten kön nen daraus ihnen genehme Folgerungen ziehen. Auch einige nichtjüdische Juden, die allerunangenehmstkn. Sich zu einer unterdrückten Rasse zu bekennen, dazu gehört Mut. Dieselbe zu verteugnen. macht nur lächerlich, und ist bei dem so ausgeprägten jüdischen Typus auch ganz zivecklos. Höher geachtet, weil sie sich vielleicht taufen ließen, werden sie des halb doch nicht. Durch die jahrhunderte lange Unterdrückung sehr feinfühlig und empfindlich geworden, werden sie hier, wo sie mit den Christen in steter Be rührung sind und denselben durch ihre jüdischen Absonderlichkeiten mehr auf fallen, geneigt, an inen latenten Anti semitismus des Lagers zu glauben, doch habe ich von einem solchen wenig be- merkt. Mir sind die Juden durchaus nicht ontipathisch und namentlich die große Judengemeinde im vieren Camp ungemcin inieressant. Ich gehe öfters mit einem ihrer Kapitäne nach seiner Kompagnie und finde es stets neu ko misch. Vielleicht kommt es uns auch nur. wie all.'i Ungewohnte, so komisch vor. Heine behauptete, diese Komik sei ihr Unglück. In ihren Baracken ist noch weniger Naum als im Knockaloe-Lager. An den Wänden sind Bunks von Brettern gk' zimmert, wo je drei Gefangene über ein, ander schlafen. Ihr Gepäck müssen sie tagsüber auf das Bett legen, um in der Mitte der Baracke etwcks Platz zu schaf, sen. Außen befindet sich ein asphaltier ist Spazierplatz mit stark besuchtem Ca fchaus. Ein ganz unglaublicher Unter schied zwischen diesem oberen Lager und dem Privilegierten Camp. Geld spielt selbst dicr in der Gefangenschast die Hauptrolle, und gerade der Umstand, daß infolge des Besitzes don Geld vier hundert Gefangene zweckentsprechend versorgt sind, ist eine Berschärsung der Verantwortlichkeit der Behörde, denn er beweist die Möglichkeit der Verbesse rung und zugleich deren Sorglosigkeit. Für unseren Kommandanten sind die Juden eine ganz unerschöpflickze Quelle fauler Witze. Vor einigen Tagen kam der Rabbiner zu ihm und beklagte sich: er müsse, um seine Samstagprcdigten vorzubereiten, die nötige Ruhe haben, welche er in seiner Hütt, mit drei gnde ren Personen zusammen wvhnknd, nicht finden könne. Ob man ihm nicht eine Hütte für ihn. allein anweisen tjinr.c Kommandant: Na. Sie sind doch Schochet, ,'ls Rab bin verstehen Sie zu schlachten, murzen Sie die drei Kerle ab, dann ist die Sache erledigt. Aber aufgepaßt, es muß rituell geschehen. Dieser Rabbiner. Tr. Silberst:!n. ist übrigens eine ganz hervorragende, hoch gebildete Persönlichkeit. Man bitte ihm seine Freilassung älS Geistlicher avgebs ten. Er zieht jcdoch vor, mit sein?n Glaubensgenossen daS Elend der Gsan gcnschaft zu teilen. (3rti8tui!( laifli.i Das Bachstelzenpaar. das sein, Ntft hoch oben aus dem Stamm der Wejde. mitten in den htrautspriekenden Zwei gen zu bauen Pflegte, hatt, gerade n diesem Tage mit seinem Bauunter nehmen zu beginnen versucht. Aber unter den hefligpcitschende Zweigen sanden die Vögel tcint Ruhe. Cit käme mit Binsenhalmen und Wurzelsgsern nd überwinterte Graehalmen angeflo gen aber sie mußten underrichteter Sachs wicker umkehren. Gerade da bemerkte sie den alten Hatto. der Gott anrief, daß der Sturm noch siebenmal beslias werden möchte, auf daß da Nest d l!öjiU)H fortgelegt und das Ablernest verwüstet würvk. ZZatr'.ich kann jetzt ivn Ltcndcr be streifen, wie mit Moos tewqtf.-it ui.d vertrocknn und vcriäirumpeit und trau und menichknunäknlich ein solch alter , eiyktroimsk qu-srk.n konnte. 2m , Hau, fjfc, so fitoff uf kr 2tit t fci'ji kih et fall einem Tote!!' j lck-iip:! f!':J n man sah ur an etwas Kleinem, G'aned,n in der Tieie r:r Augenböhlen. daß noch Leben In Ihm war. Und dii verkürzten Muskeln des Körper? gaben Ihm keine, Rundung, fon dern der emporgestreckt bloß, Arm lt stand nur au tinigen dünnen Schien deinen, die mit verschrumpelter, hartge wordener, borkartiger Haut bekleidet wa nn. Er trug einen alten, sestanschlie ßtnden. schwarzen Mantel. Er war von itx Sonne draunverbrannt und schwarz Von Schmutz. Nur sein Haar und Bart waren hell, Infolge der Wirkung von Regen und Sonnenschein, sodaß sie die selbe grüngraue Farbe bekommen, hatten, wie die untere Seite der Weldenbliitter. Die Vögel, die umherflogen und einen Ncstplatz suchten, hiklten den Eremiten Hatt, für Ine zweite alte Weide, die in ihrem Himmelsstreben durch die Axt gehemmt war und der srühcren so ahn lich sah. Sie umkreisten ihn viele Walk, flogen fort und kamen wieder, merkten sich den Weg zu Ihm, lvrechncten seine Lage in Hinsicht aus Raubvögel nd Stürme, fanden ihn zwar recht unvor teilhast, aber entscbkossen sich doch für Ihn. wegen der Rah des Flusses und der Grasbüschel zum Vorratshaus und Materialspeicher. Einer von ihnen schofj pscilschnell in seine ausgestreckt Hand hinab und legtt dort seine Wurzelfaser nieder. Es war eine Pause im Sturm ewae treten, sodaß die Wurzelfase, richt so gleich aus der Hand fortgerissen wurde: aber In dem Gebet de Eremiten trat keine Pause ein. .Möchte der Herr, bald kommen und dies, Welt des Verderbens vernichten, sodaß dit Menschen nicht noch mehr Sünde auf sich zu sammeln vermöge! Möcbte er die Ungeborenen von dem Le ben erlösen! Für die Lebenden gibt es keine andere Rettuna." Da begann der Sturm wieder, und die kleine Wurzelfaser flatterte auö der große, knotigen Hand deS Eremiten fort. Abcr die Böaek kamen wieder und versuchten die Grundpfeiler deS neuen Htims kcilartig Zwischen die Jinqcr hin einzutreiben. Plötzlich legte sich ein plumper und schmutziger Daumen über die Halme und dielt sie scft. und vier Finger wölbten sich über der Handfläche, sodaß eine stille Nische entstand, in der man bauen konnte. Aber der Eremit fuhr in seinem Gebete fort. Herr, wo lind die ffeuerwoiken. die Sodom vernichteten? Wann öffnest du die Quellen des Himmels, die die Arche bis zum Gipscl des Ararat emporhoben ? Ist der Kelch deiner Geduld noch nicht ersck'öpst und dik Schalen deiner Gnade leer? Herr, wann kommst du auS dei nem berstenden Himmel?" Und dem Eremiten Hatto erschienen Ficberphantssleen vom Tage des Ge- ricbts. Das Feld erbebte und der Hin, mel lichte-. Unter dem roten Schein sah cr stwarze Wolken fliegender Vögel, die über das fteld dabiniiürmten. und eine Schar brüllend und schreiend flüchtender Tiere. Aber lcichzeitig während seine Seele von diesen Feucrerscheinungen er füllt war, heneinn sein Augk dem Flug der kleinen Vöaes zu folgen, die blitz schnell bervprlchoffen und wieder zurück imd mit einem kleinen Piep der Besrie digung einey neuen Halm lg das Nest turnen. Der Alte dacht, nicht daran, sich zu rühren. Er statte das KeMde getan, den ganzen Tan mit enri'orgestrecktcn Händen auf derselben Stelle zu stehen und zu beten, um auf diese Weise den Herrn zur Erkärung zu zwingen. Je krmattetcr sein Körper wurde, desto leb bastere Erscheinungen erfüllten fein Hirn. Er börte die Mauern der Städte zusammenstürzen und die Menscbenwoh niligen bersten. Schreiende, schrecker füllte Msn'chenbauken rasten an Ihm vorbei, und hinter ihnen sagten die En sei der Rache und Vernichtung her. bohe Gestalten mit sirenften, schönen Gcstch tern, die silberne Rüstungen trugen, auf schwarzen Pferden ritten und Geißeln schwänzen, die aus weißen Blitzen ge flockten waren. Die kleinen Bachstelzen bauten ,und zimmerten fleißig den ganzen Tag hin durch und die Arbeit machte große Fort schritte. Auf der hügeligen Heide mit ihrem harten Grase und an diesem Fluh mit seinem Schilf und seinen Binsen war kein Mangel ar, Baumaterial.. Sie hat ten weder Zeit zur Mittagsruhe noch zur Adendmuße, Glühend vor Eifer und Vergnügen fuhren sie aus und akz, und bevor der Abend kam, waren sie nahezu keim Dachfirst. Aber bevor der Abend kam, hatte auch der Eremit immer mehr seine Vufmcrk sgmleit aus sie gerichtet. Er verfolgte sie onf ihrem Fluge, er schimpfte aus sie. wenn sie sich dumm denahmen. er itrgerte sich, wenn der Wind Ihnen Schaden tat, und ertrug es am wenigsten von ollem, daß sie sich ruhten. Ta sank die Sonne, nd die Vögel gingen auf ihren bekannten Schlgsplätz'N mitten Im Schilf zur Ruhe. Wer am Abend über die Heidt hin geht, muh sich niederbeugen, sodaß sein Gesicht in gleiche Höhe mit den GraS hügelchen kommt, und er wird ein wun derbares Bild sich gegen den lichten Wk sten abzeichnen sehen. Eulen mit gro ßen, runden Schwingen lagen iiber das Feld daher, unsichtbar sür denjenigen, der aufrecht steht. Nattern ringeln sich hervor, schnell und geschmeidig, die schmalen Köpfe aus schwanartig geboge nen Hälsen emporgehoben. Groß Krö tkn kriechen träge weiter, Hase und Ratten fliehen vor dem Raubtier, und der FuchS springt hinter einer Fledermaus her, die Mücken über den Fluß jagt. E ist. als wenn jeder Graslsügel Leteg te kommen hätte. Aber während all' des sen schlafen die Vögelchen aus den sich wiegenden Schilfhalmen. sicher vor allem Bösen uf diesen Ruheplätzen, dik kein Feind erreichen kann, ohn, daß daS Wasser platschte oder da Schilf rauschte und sie erweck!?. - Als der Moraen kam, glaubten die Bachstelzen zuerst, die Ereianisse vom g.striaen Taae wären eik schöner Traum Mth:n. 2i kawn die 'jiihiiig ssigesttllt iitii f lösten ctiitt aus ihr Nist zu, aber e war fort. 2ic jagten suchen auf dit fc.ide !,!iig,,z uiid s'.iiffii gerade in die Vuft f'1'pur, ii .n darnach anszüspäben. Aber 'i wr keine 2put dbii einem Nest oder Bauin iu leben. Schließlich setzten sie sich uf ein paar Steint am Fluß user und sannen, S!t wlxpltn mit dem langen Cchweis und drehten den Kops. Wo war Baum und Nest geblieben? Abc kaum war d Sonne handbreit über dtin Waldsaum am andern Fluß user emporgestiegen, so kam ihr Baum dahergewandert und stellte sich aus den selben Platz, den ti m Zag, vorher ein genommen hatte, aus. Er war ebenso schwarz und knochig, wie damals, und trug ihr Nest auf der Spitze von etwas, waß ein trocken?, emporstehende, Zweig sein mußte. D begannen dit Bachstelzcn wieder zu bauen, ohn weite, ilder die vielen Wunder der Na!u, nachzugrübeln. ' Der Eremit Hatto, der die kleinen Kinder von seiner Höhle fortjagte, in dem er zu ihnen sagte, es wärt am besten sür sit, wenn si niemal den Tag ge ehen höiten, der voll Wut hinauk stürzte, um übe die frohe, jungen Leute Flüche hinauszuschleudern, die in bewimpelten Booten den Fluß hinauf gerudert kamen? r, vor essen wilden Augen die Schäfer der Heide ihr Herden bewachten, kehrte nicht um der Bögkin willen ans Flußufer iurlick. Aber r wußte, daß nicht nur jeder Buchstabe in den heiligen Büchern seine verborgene mystisch Bedeutung hat, sondern auch alles, was Gott draußen In der Natur geschehen läßt. Nun hatte er heraus gesunden, was e bedeuten konnte, daß die achstelzen in seiner Hand ihr Nest bauten. Gott wollte, er sollte dort mit emporgehobenen Armen betend flehen bleiben, bi dies Vogel ihr Jungen herangezogen hätten, und vermöchte er die, dann würde er wohl erhört werden. Abcr an diesem Tage sah er noch schlimmere Visionen des letzten Gerichts taae. Und dafür verfolgte er noch eif riaer die Vögel mit seinen Blicken. Er sah, daß das Nest bald vollendet sc!n würde. Die kleinen Baumeister slatter ten um dasselbe herum und besichtigten es. Sie holten einige kleine Moosflech tcn von der wirklichen Weide und klebten sie oben fest; das sollte die Stelle des Bewurfs oder des Anstrichs vertreten. Sie holten das scinste Wollgra. und da Bachstelzcnweidchen nahm Daunen von seiner tigenen Brust und bekleidete das Nest inwendige das war die Ein richtunz und Möblierung. Lauern, die fürchteten, die Gebete deS Heidebewohners könnten vor Gottes Thron verderbliche Macht besitzen, pfleg ien ihm Brot und Milch zu bringen, um seinen Zorn zu besänftigen. So kamen sie auch ictzt und sanden ikrn unbeweglich stehen, mit dem Vogelncsie in seiner Hand. .Seht, wie der fromme Mann die klel nen Tiere liebt sagten sie und fürchte ten sich nicht mehr vor ihm, sondern hoben den Milchtopf zu seinem Munde empor und steckten ihm das Brot zwi fchen die Lippen. Als er gegessen und getrunken hatte, trieb er die Menschen mit bösen Worten fort, aber nun lachten sie pur über seine Fliiche. Sein Körper war seit langer Zeit der 'Diener seine Willen geworden. Mit Hunger und Schlägen, mit tazelangem Knieen und wochenlangem Wachen hatte er ihn Gehorsam gelehrt. Nun hielten eisenharte Muskeln seine Arme Tagt und Wochen lang emporgestreckt, und als das Bachstelzenweibchen auf den. Eiern saß, und nicht mehr das Nest verließ, suchte er seine Höhle auch während der Nacht nicht auf. Er lernte es, Im Sit zen zu schlafen, mit emporgest reckten Ar wen. Unter den Freunden der Wüste gibt es solche, die noch größere Dinge vermögen. Er gewöhnte sich an die beiden kleinen, unruhigen Vogelaugen, die über den Rand des Nestes zu ihm herabblickten. Er achtete aus Regen und Hagel und schützte daS Nest, so gut er konnte. Da giebt das Weibchen eine! Tages seine Wache auf. Beide Bachstelzen sitzen uf dem Zstande de Nestes, wippen mit dem Schweif und beratschlagen und sehen herzlich zufrieden aus. obgleich dS ganze Nest von ängstlichem Piepen erfüllt zu sein scheint. Nach einer kleinen Weile fliegen sie in wildester Mllckenjagd da von. Dann werden Mücken aus Mücken fl' sanaen und heimgetragen zu dem. was gerade am schlimmsten piepst. Der fromme Mann wird durch dieses Piep sen in seinen Gebeten gestört. Und langsam, langsam sinkt sein Arm aus di Glieder herab, di fast die Fähig keit verloren haben, sich zu rühren, und seine kleinen Feueraugcn starren in das Nest hinein. Niemals hatte er etwaS sa hilflsS Häßliches und ElendeS gesehen: kleine, nackt, Körper mit einigen dünnen Tau nen. kein Augen, kein Flugkraft; eigentlich nur sechs große, schnappende Mauler. Das kam ihm so wunderlich vor, aber sie gefielen ihm gnade so. toi sie wartn. Ihren Vater und ihr Mutter hatt r niemals von dem großen Untergänge ausgenommen, aber ls er nun wieder Gott anrief, um von ihm die Erlösung der Welt durch Zerstörung zu begehren, machte r Ine stumm Ausnahme siir die sech Wehrlosen. Als die Bauernsraue ihm nun Essen brachten, dankt er ihnen nicht damit, ihnen den Untergang ,u wünschen. T er sür dir Kleinen dort oben notwendig war. war froh, daß sie ihn nicht der hungern liehen. Bald begannt fech ninde Köpfchen sich während de! ganzen Tage üb den Rand de Neste zu ftncken. Der Arm des alten Hatt sank immer öfter zu sei nen Augen herab. Er sah di Federn aus der roten Brust hervorstehen, dik Bugen sich ijsfntn. di, Körpersormen si$ abrunden. Glücklich geben der Schön heit. die di Natu, den kustdurcheilenden Tieren geschenkt hat, entwickelten si sich bald in ihrer Pracht. Und während all' ditser Lorgänge strömten di, Gebet, um di groß, Ver nichtung immer zaghafter von den Lip pen des alien Hatto. Er meinte, Got le Veiheißung zu belitzen, daß sie ein treten würde, wenn die jungen Vögel flüM geworden. Run stand er und suchte gleichsam ein, Ausflucht vor &2,l !La!er. Tenn diese sechs Kieinen, di, kr gchigt und b?!'chirmi hatte, konnte er nicht pfcrn. TaS war früher etwa ndere. lt er nicht halte, wa sein Ige war. Die Liede zu den Kleinen und Wehrlosen, die t d Ausgab jede kleinen Kindes gewordtn ist. di großen, gesährlichen Menschen zu lehren, überkam ihn und macht ihn zweifelhaft. Er wollt bisweilen da ganz Neft in den Fluß schleudern, denn er meinte, die hätten t gut, dit ohn Iraner und Sünde sterben könnten. Sollte er die Kleinen nicht vor ikaubtjere und Kälte, vor Hunger und den mannigfachen Heini suchungen de Leben beioahicn dürfen I Aber als so dachte, kam der Sperber gerade auf das Nest hcraögesaust, um die Zungen umzubringen. Da ngrifs Hatto den Frechen mit seiner linken Hand, schwang ihn über seinem Köpft herum und schleuderte ihn mit der Kraft des Zorne hinan In den Fluß. Der Tag kam, da die Kleinen flügge waren. Eine von den Bachstelzcn arbei tete drinnen im Neste, um die Jungen aus den Rand hinauszustoßen, während die andere herumflog und ihnen zeigte, wie es sich machen ließ, wen sie nur den Versuch wagten. Und als die Jungen eigensinnig dabei beharrten. Lngstlich zu sein, flogen di beiden Erwachsenen da von und zeigten ihnen ihre allerschönstcn Flugkünste. Mit den Schwingen auf fahrend, flogen sie in ungleichen Krüm mungen dahin, oder stiegen auch gerade empor, wie Lerchen, oder hielten sich ruhig, mit heftig wehenden Schwingen, in der Luft. Ta aber die Junge noch immer eigen sinnig bleibe, kann t der Eremit Hatto nicht unterlassen, sich in die Sache einzu mischen. Er giebt ihnen eine behutsamen Stoß mit v?m Finger, und dann ist alle entschieden. Hinaus fliegen sie, flatternd und unsicher, die Luft wie Fledermäuse peitschend, sinken, aber erheben sich wie der. begreifen, worin die Kanft besteht und wenden sie an, um so bald wie mölZ lich das Nest wieder zu eruickn. Die Eltern kommen, stolz und jubelnd, wie der zu ihnen herab, und der alte Hatto lächelt. Er hat in jedem Fall da Hauptsäch lichste dabei getan. Er grübelte nun im Ernst darüber, ob es für den Herrn keinen Ausweg geben könnte. Vielleicht, wenn man alles in Betracht zog, hielt Gott Vater diese Erde auf sei ner rcchtcn Hand wie ein große Vogel ncst, und vielleicht war er dahin gekom men, Liebe zu hegen zu all denen, dic darauf bauen und wohnen, zu allen wehrlosen Kindern der Erde. Vielleicht erbarmte er sich Ihrer, die er verheißen hnllt iu dkrnlchten rt sich der Leide bewohner der jungen Vögelchen erbarmte. Sicherlich waren die Vögel de Erc miten viel besser, als die Menschen des Herrgotts, aber er begriff Wohl, daß Gott Vatcr doch Herz für sie hatte. Am nächsten Tage stand daS Vogelnest leer, und die VitterZeit dcr Einsamkeit lagerte sich über den Eremiten. Lang sam sank sein Arm seitwärts nieder, und ei war ihm, als wenn die ganze Natur den Atem anhielt, um auf da Schmet tem der Posaunen deS jüngsten Gerich tes zu lauschen. Aber in demselben Augenblick kamen alle Bachstelzen wieder und setzten sich auf seinen Kops und seine Schultern, denn sie hatten vor ihni ja keine Furcht. Da fuhr ein Lichtstrahl durch , das verwirrte Hirn des alten Hatto. Er hatte ja den Arm gesenkt, ihn jeden Tag gesenkt, um die Vsgel u betrachten. Und während er da mit all den sechs Jungen, die ,hn umflatterten und um spielten, stand, nickte er zufrieden jemand zu, den er nicht sah. .Du entschlüpfst," sagit er. .du knt schlüpfst. Ich habe mein Wort nicht gc halten, da brauchst du das dclnige auch nicht zu halten.' Und es war ihm. als wtnn der Boden zu zittern aufhörte und als wenn der Fluß sich in seinem Bette zu gemächliche, Ruhe niederlegte. Geplante Einziehung ungar. Vanknsten. Budapest. 12. Juni. Dit unga rische Reichsregierung hat beschlossen, mit Rücksicht aus den End dieses Iah re eintretenden Ablauf de Privilegs der Oesteneichisch'Ungarischen Bank di stufenweise Einziehung der Banknoten dnOesterreichisch-Ungarischen Bank be reit zu beginnen. Im Sinne der Ver ordnung werden zuerst die Banknoten ,u 5. 100. 1000 und 10.000 Kronen au dem Verkehr zurückgezogen. Diese Banknote können nach dem 30. Juni 1919 als Zahlungsmittel nicht mehr benützi , werden; si werdkn jedoch bis zum 31. August ISIS ohne jede Abzug puf die im Umlauf bleibend, eitert nd die in Verkehr u setzenden neuen Geldsorten umgewechselt. Die Bank noten zu 10 und 20 Kronen bleibn bis 8L Juli 1919 im Verkehr, und ihr Um tausch dauert ebenfalls zwei Monatc. lsg bi zum 80. September. Die iibri. gen Noten der Oefterreichisch-Ungari fchen Bank, nämlich die 1, 2, 25 und 200 Kronen, bleiben bi zum 81. Te zember im Verkehr und können bi um W. Februar 1920 umgetauscht tverdtn. s5nh hiss ftabr? wtrde demnach in Ungarn ausschließlich di Geldzeichen der Ungarischen Räterepublik Umlauf fähigkeit besitzen. Vorläufig Ist dik Vorbereitung d 10 unv A) Kronen Geldzeichen der Postsparkassen im Zu ge. Tief Geldzeichen werden inner halb einiger Wochen in Umlauf geseiit. W,t r t5inziik,na bpr Sflantnoifn d,r w y - r - --- - -' - Oesterreichisch-Ungarifchen Bank HM die Kontrolle der gewesenen Notenbank ans dem Gebiete der ungarischen Räte- republit ganz aus. und die Oesterrei, chisch.Ungarische Bank wird bis vnde diese Jahre in Liquidation treten. loaft um Tag der Tilbkrhch;eit. Btt an In Hend. In &rtub unk Dein, Turchmai Ut Lild.rjuhr Hxtii. tn nn be Himmel, Huld ,ur H'. ll'ch kö'IIich t'I bn Uti-toze'f: ?d wtiikl. iu dem Lohne. X-t ilUtH.o.ul IfuQ i!l d (jjfc Sinus !ugkii. Tium liumi.'i imimg um mit Mi: 1(4 aä .tue ilcl mumtit. IttHitH mufc u 34 '11 (du: t5rt Insult, u Uimim Vo', !, ran.