....'. Tägliche Omaha TriSSe ifUmi&.&ma Sris . vr. v:. 7. N- Tftt f V Suropmscbe VsstNÄcbricbten. ttiildciwnrgs MncKtritt. sine Abschiedslundgchllug an die Trupcn. Berlin, 23. Juni. Gcncralfcld. marschall von Hindenvurg hat ncich einer Meldung des Wolfffchcu Telegraphen Büros a den Reichspräsidenten fol ßtiid Trahtung aus ttoldcrz gerichtet: Herr Reichspräsident; ,iKuf mein schreiben vom 1. 5. '19 haben Sie mir Zustimmung dazu erteilt, daß ich mich ach Utttercichnung M Friedens in das Privatleben zuruchjitche. Ich lege daher üunuuhr de Oberbefehl nieder. Dem preußischen Herru Kriegsmikister hat ich eine Abschrift dieses Telegramms zu gehen lassen, Gez. d. Hindenburg. y ' t An seine Truppen hat der Gcnergl feldmarschag folgende Abschiedslundge düng gerichtet: Soldaten? Ich habe mich seinerzeit der Regierung gegenüber da hin ausgesprochen, daß ich als Soldat den ehrendLllcn Untergang einem schmäh lichc Frieden vorzuhcn muß. Diese Ertlärung big ich Euch schuldig. Nach dem ich schon früher auin Absicht tuvd getan hatte, nach erfolgter Frie.denscnt scheidung wieder in den Ruhestand zu rückzutreten, lege ich nunmehr den Ober befchl nieder. Ich gedenke bei meinem Scheiden vor allem bewegten Herzens der langen Zahre, i denen ich drei lönig lichen und kaiserlichen Kriegsherre die nen durste. Zeiten stiller, unermüdlicher Friedensarbeit, stolzen Ausstieges, gro her Siege und zähen Ausharrens stehen mir dabei vor Augen. Ich gedenk aber auch mit tiefem Schmerz der traurigen Tage des Zusammenbruchs unseres A Urlaubes. Tie hingebend Treue und das Vertraue, mit denen Offizin, Un teroffiziere und Mannschaften neben mir standen, war mix ein Lichtblick in dieser namenlos schweren Zeit. Dafür gebührt Such alle, darunter nicht zuletzt den Freiwilligenvcrbänden, dir unentwegt die WacKt an der Ostfront hielten, mein unauslöschlicher Tank. Mit diesem Tank verbinde ich aber noch eine Bitte für die Zukunft: Wie der einzelne bei sich öber die Ereignisse der letzten Tage denkt, ist seine Cache. Für sein Han deln darf es aber nur eine Richtschnur geben, das Wohl des Vaterlandes Noch sieht unser Bolksstamm in schwerer Ge fahr. Tie Möglichkeit, die innere Bube zu wahren und zu fruchtbringender Ar beit zu gelangen, hängt wesentlich von der Festigkeit unserer Wehrmacht ss. Diese Festigkeit zu erhalten, ist daher im sere erste Pflicht. Die persönlichen An sckiauungen, so schwer es Euch auch sal len mag, müssen zurückgestellt werden. , Dur durch einmütige Arbeit tan es mit Gottes Hilfe jelingen, unser srmes deut- Sje Sunrn" turn 1940. Welche Folge englische Mensche, sreunde" von iJljrcr Blockade erhoff?. (lud der .Pohemia".) Eiaer der Hauptzournzliftcn der oichcliffe - Presse veröffentlicht in der englischen Zeitschrift .Eomnwn Sense" einen Artikel Die Hunnen von ls40 auf Grund einer Unterredung mit einer meoiziiiifchen Autorität. Hervorzuheben sind folgende Aus sützrungcn: Wenn deutsche Eltern heute schlecht ernährt oder unterernährt over halbver hungert sind oder durch die tausend und einen unheimlichen, sogenannten Nah runasersstzmittel. mit rtnen sie sich jetzt erhalten, vergifte? werden, h wird ihre Nachkommenschaft dementsprechend min derartiges Erzeugnis sein. Sie wird in weitem Maße allen möglichen Varie täten erblicher Leiden unterworfen sein. Sie wird in geringern Maße wider? st-uldssahig fein gcge die Ansteckung durch Tuberiulose. Sie ist möglicher se verkrüppelt, mißbildet oder im Wachstum nurnormal. Eö ist gewiß, daß lein noch so reichliches Hanteln, Keulenschwingen oder Kasernenhofdrill, kein noch so ergiebiges Anwenden der Gymnastik in den so gerühmten deut sche Turnvereilien die Arme und efeine von Kindern gerade recken kann, die von schl.cht ernährten Eiter stammen, oder flcS rotes Blut ia ihre blutarmen Adern zu pumpen vermag oder auf gn dcre Weise die dauernden Sparen ab , äserg kann, die die Natnr ihren man Schäften Konstitutionen eingegraben hat. Am Schlüsse dieses Artikels wird eine Erklärung der befragte Autorität wie-, dergegeben. die folgendermaßen lautet: .Ich gehe weit im Vorausblick von Tüu!sch!ads Zukunft; ich spreche aus, dsß nicht nur Zehntausend von un p?bouuen Deutschen ki Leben physischer Minderwertigkeit vorausbestimmt ist. so gTwiß. als sei ihnen durch Rechts versahre ein sslches Urteil zugesprochen, sondern daß Tausende tsn noch nicht erzeugten Teutschen, wenn ihre Zeit ae kämmen sei wird, einem solche Schick sal ins gesich schaue werde. Aachi tiZ w'ro vielleicht die ewöhnüche Form sein, in der der tauzliche Teutsche der Nachkru?:?eriode engjiraffen werde Mir. Ma nennt i Teutichlar.S die Vich:tiS eine englische KraÄheit. Run wohl, ti lang dazu UaiSitx daß sie ikH JczcichnLnz i ZZuft noch i:sser 's In der Vergangenheit verdient; den die britische Lloeksde ist in nß Stele vZkantÄtttlich für Xtni'imuH f'pze kriihrugsk!ot nd in'oladefas für die Zsuekw'.rtanz!?. die deren Fi?ge sei Werden , (2 k'ird schwer Uüt, h d-r : fi.;f Her Z,-.je? us "Qi'Ut ein D'nk-i-aS (it aleickg !t?.r;::fi,!i'tf:t au5 l'.adij j.i mache, jcij das velst:h?nZk. schcs Vaterland aus tiefster Ernicdri gung wieder besseren Zeiten entgcgcnjii führen. Lebt wohl, ich werde Euch nie vergessen, gez. v. Hindenburg." . Wenn es noch etmaS geben kann, das uns die Gestalt des Feldmarschalls von Hindenburg. des getreuen Ekkchard des deutschen Volkes, wie ihn der preussische Kriegsminister gestern unter der einhelli gen Zustimmung der Landesoerfamm lung genannt hat, och ehrwürdiger ma chcn kann als zuvor, so ist es die Erklä rung, mit der er jetzt sein Wirken be- schließt. Nur in ganz geringe Fällen hat der Ruhm eines Feldherrn die schließlich? Niederlage überdauert. Der endgültige Ausgang war allzu oft auch der Maßstab, den die Zeitgenossen und die Geschichte anlegten. Bei Hinden bürg ist es anders. Er ist uns im Un glück nicht minder verehrungswürdig. nicht flündcr groß erschienen, als in den Tagen, da ihn der Sicgesjubel um brauste. Mit sicherem Gefühl erkannte das Bo!k den echten Kern, den großen Charakter, die Reinheit der Gesinnung dieses Mannes, der sich immer gleich und immer treu blieb. Äuch in den siür mischftes Revolutionstagen, in denen es schien, als solle Mit S.tumpf und Stiel ausgerottet werden, was zuvor hoch und heilig gehalten wnrde, wagte sich der Parteieiser kaum an die ragende Gestalt, die unbeirrt ihres Weges ging und such jetzt noch keine andere Gedanken harte, 13 im allgemeinen Zusammen bruch eittStclle zu schaffenas der sich Geist und Geuoüt aufrichten könnten. Sein Pflichtbewußtsein gab vielen Weg und Richtung.. Hai den gänzüchen Zu sammenbruch unser Wehrmacht verhin dert. hat die Reste des Heeres erhobenen Hauptes in du Heimat zurückkehre las sen und de drohenden Zusammenstoß der Eztremc von links nd rechts bisher verhindert. Auch jetzt noch, wo er geht, wo die Unterschrift unter den grausam sie Friede dem Fünde die Möglichkeit gibt, sich an de Männern zu vergreifen, die für ihr Volk ihr bestes gaben, hat n keinen anderen Gedanten. als den, wie er seinem Volk, und sei es mit dem Opfer seiner Person, neue ?köte und Ge fahren ersparen und eine bessere Zukunft sichern könne. Das würdige Abschieds wort bildet den Schlußstein zu dem Denkmal, das sich der große Kriegsheld selbst gesetzt hat. Wir wissen, was wir an ihm besaßen und unverlierbar be sitzen werde: Ei Vorbild sittlicher Größe, das uns aus dunklen Tagen hin überleuchtet in eine bessere Zukunft. Zerstörte Waxpcn. Tk Wiener Nnentwegte" fällt ach Tppeldler zum Opfer. Die .Wlnische Zeitung" dom 14. Juni schreibt: I Wien ist man gegenwärtig eitrig darg, d Erinnerung o die ein stige Btonarchie der Habsburger, soweit sie in gllßerliche Symbolen sich kund gibt, gus der Oesfentlichkeit auszumer zen. Dex Anfang mit diesem etwas spielerischen Tun machten die Tabaktra fite i der Stadt. Die kleinen, meist vo ältere Frauen geführte Lädchen waren durch ti nettes, hellgelbes Schild kenntlich gemacht, uf dem zwische den Worten Tawk und Trafik der alte öfter reichische Doppeladler in schwarzer Auf malung zu sehe war. Nunmehr ist die ses gefährliche Wappentier samt den ebensowenig beliebten Buchstaben K. und K. a dea meiste Geschäfte gelb über pinselt oder mit braunem Packpapier zu geklebt worde. ss daß die Bezieher nicht mehr Gefahr lausen, die ihm ia klein sten Mengen zugeteilte Zigaretten nd Takake in einer laiserlichköniglichen Tra fik einkaufen zu müsse. Ei etwas an deres Verfahren haben die zahlreiche ehemaliM Hoflieferanten nd Gasthän sei gngewandt. um sich des Doppeladlers über ihren Türe z entledigen. D es sich hier meist um plastische Tarstellun gen handelte, wurde das ' goldene, schwarze oder auch bronzene Symbol nicht etwa beseitig dazu sind die Wer Kältnisse wohl och nickt scst genug sonder in Tücher au! Sackleinwand ge steckt, die vu bei jedem Windstoß sich blähen nd den Eindruck erwecken, als kämpfe das eingesperrte Tier unter der Verfchnürung um seine Freiheit. Auch in dem Lolkshaus em Franzensring. wo die Republikaner jetzt ein Gesetz nach dem ander gegen die bisherige Gesell schaftsordnvng beschließe, ist die Zcr störung uralter Symbole ag der Tages ordnvng. Ueber dem Sitz deö Präside te der Nationalversammlung im schö eg Halbsondsaal befand sich bis vor kurzem ein Doppeladler mit der Krone nd den kaiserliche Jnsignien; obwohl man für den wirksamen dekorativen Schmuck keinerlei künstlerische Ersatz hatte, wurde daS Wappen heruntergeholt; ebenso wurdea alle anderen Adler, Wap pen und sonstige an die Monarchie er innernden Ziera!: in den Amtsräumen des Parlaments beseitigt, damit auch keine kleinste Krone den Keift der re xubli'anischea Freiheit verletze. Ob dir ser Bi!ökrs:urm bei den kunstlnisch wert volle? Erinnerung bakmacke wird, steht och nicht fest. Jedenfalls würde der 23itr.sr, der auf d? gediegene Schmuck seiger Laierstadt mit Recht ktokz ist und t den zahlreikbeg bedeutende Denkmälern Wiens ein Stück seiner eige en glsrreiS?' Geschichte sieht, es weder veMebea noch dulde, deß um republi taisch Eitelkeit iklnrHsed a die ge schichtlich gewccdenen Schäl? gelezt wird. Man kann müsstet wrsratt kein ien, wen ir.3 jurückz? mwn Tie neue deutsche Ostgrenze. Berlin. L4. Juni. Nach der dem endgültigcn Friedens Vertrage beigelegten amtlichen Karte sind am Birlauf der Ostgrcnze Deutschlands die nachstehenden Aenderungen vorgc nommcn worden' Tie Ostgrenze setzt an der Ostsee an der Piasnitz-Nicderung ein, läuft durch dc Zarnowitzer See und erreicht sud westlich von Warschkau die poninlerisch westprcußische Grenze, der sie bis West lich Adl.-Briesen. südwestlich von Bü tow, folgt. Bog hier geht die Grenze nach Südostcn, so daß Gr.-Pcterkau. Steinfort, Neuguth und Eamphol bei Deutschland bleiben, Kclpin und Konar zin n Polen fallen. Dem Flußlauf der Brahe nach Osten folgend, wird die im ersten Bertrage festgelegte Gren nörd lich vo Ksnitz erreicht. Niefewanz bleibt bei Deutschland. Konitz fällt an Polen. Südlich Konitz verfolgt die Grenzlinie eine andere Richtung, derart, daß die Bahnlinie Konitz, Flatow. Kro, jankc, Schneidemühl bei Deutschland bleibt. Tie Grenze überschreitet die Bahnlinie bei Jcnznick südlich Konitz und verläuft so, daß die Orte Grunau, Böck, Battrow. Czistowo und Er.-Butzig bei Deutschland bleiben und der Nitzo Fluh und später die bisherige West-pieußisck-posenscht Grenze bis zum Wa kunter See westlich Stahlen die Grenze bildet. Bon hier zieht sich die Grenze in gerader südwestlich gerichteter Linie nach der Einmündung der 5!üddow in die Netze nördlich llsch, das an Polen fällt. Sie folgt dann der Netze bis zur brandenburgischen Grenze südlich Kreuz, wobei Czarniiau und Filehne an Polen sallcn, und schließt sich im weiteren Bcr lauf ach Sude dem ersten Beitrags cntwurf an bis zu dem Punkt, wo die schlesische Grenze östlich Ulberödors er reicht wird. Sie folgt nunmehr der al ten posen-schlesischen Grenze derart, daß der schlesische Ziesel nordöstlich vo Tschirnau und die ganze Bahnlinie Lisss-N.witsch an Polen fällt. Im übrigen 'bleiben die schlesische Kreise Guhrau und Militfch bei Deutschland. Bei dem Orte Bogdaj westlich Adelnan greift die Grenze wieder in schlesifchcs Gebiet ein dergestalt, dafc die Orte Mob zcnowe, Johannisdors. Konradau, Tsche schcn. Riefken. Ryppine, Schreibersdorf. Gr,-Koscl. Schleife und Kunzendorf an Pole fallen, während N?u-Mittelwalde und Gc.-Wartenberg bei Teutschland bleiben. Desgleichen bleiben bei Teutscb land die Orte Reesewitz, Talbcrsdorf. Kaulwih, Lorzendorf. Strelitz, Eckers darf, Schwirz. während Kunzendors. Trembotsckau, Reichtkal an Pole fallen. Südlich Schwirz folgt die Grenze des oberfchlesischey Gebietes der alten, im ersten Vertrage festgelegten Linie. Aufmarsch gcgeu Frankfurt. Frankfurt a. M 23. Juni. Ich wohnte dem Vormarsch der nörd lich voa Frankfurt angesammelte fron zösischen Truppen bei. Einzelne standen in bedrohlicher Nahe von Frantsurt in Rödelsheim, wo noch heute abend um i V7 Uhr Quartier gemacht wurde, da heute abend dort bereits 500 Wann untergebracht werden sollten. Aber bald darauf kam der Gcgenbeschl, und es wurde zum Rückmarsch geblasen. In den engen Straße stauten sich mindestens fünfzig Tanks, Panzerautos rasselten durch die holperigen Straßen, und in langen Ketten zogen Autos mit französischer Infanterie vorbei, bedient von Tonkinesea. Flieger warfen fran zösische Zeitungen ab. die schon die Mel dung von der Bereitwilligkeit Deutsch land! zur Unterzeichnung des Friedens Vertrages enthielten und mit Jubel be grüßt wurden. Vielfach hörte man aus Ltanone Salut schießen. Der Rückmarsch auö den heute früh besetzten Nachbarorte Frankfurts geht rasch und geordnet donstatten. Ma sah Radfshr!slonnen und Wotorfahrer den Taunusorten zustreben, mit Feldblumen geschmückt. Jeder schie endlich froh zu sein, diesem enffetz!ick)ll Kriege entron en zu sein. Unter der deutschen Be dölkerung hörte man einige Rufe, wie Kaput". Die Haltung der Iranzosen war durchaus anständig. Nach einer offizielle Meldung des Frankfurter Polizeipräsidenten hat War schall Foch dem sranzösischen Oberkom mando in Mainz die Annahme der Frie densbedinFUNgen durch die deutsche Re gierung' mitgeteilt und ferner angeord net, daß der Vormarsch nach Frankfurt eingestellt werde. Tie Ttimmvng im Osten. AreSlau. W. Juni. Die Meldung von der Unterzeichnung des FricdensvertragkZ kam der oberschlc sisch? Arbeiterschaft Zaum meH, über raschend, da die Unabhängigen, die ia den HauptarbeiisMtr, Olxr'chlesienS sehr stark sind, bereits seit Woche dieses Eraebnis propagiere. Im Bürgertum Oterschlesicns herrscht dagegen tiefe Trauer, mau wirft der Regierung und Parlameniömchrbnt vor, daß sie den Schlesiern gegenüber nur Trostworte ohne hinreichende Rückenstärkung übrig katte. Tiefe Erlennwis trägt nicht da; bei. das Vertrauen des Bürzztumt i die deutsch Regierung zu stärken und weite Kreise, die sich dem an der Grenze lauernde Feind gegenübersehe, sehe sich in einer verzweifelten Lage. Die oberschlesischk Presse, besonders in den am meisten gefährdete südlicken Bezir ken. legt sich eine gewisse Reserve uf. m den bevorstehende Ereignisse nd der zu erwartenden Besetzung durch die Alliierten r.'ufct vorzugreifen. Es hat ein, starke Nervesiiät i der Bedölteruna, Platz gegrissen und der Abzug vieler Fa mi!:k cv.t den am ehesten bedrehien Ge i:!e bat bereits kmöchtzt, Bfldenl gieichStreue. Kkllfuhe. 25. Juni. Der Staatspräsident Geib richtet im Namen des badischen Staatsministeriums einen Aufruf an das badische Volk, worin eS u. a. heißt: Der der deutschen Republik aufgezwungene Friede ist ein unerhörter Verstoß gegen die Gedanken der Völkerverständigung, deS Rechtes und' des Wilsonprogramms. Politisch und wirtschaftlich fiud die Folgen für uns furchtbar. Die Zukunft wird lehren, daß dieser Friede, trotz des besten Wil lens, geschlossene Verträge zu halten, die Kraft unseres Volles übersteigt. Die Zeit muß komme, da eine vom Geist der Kriegshetze befreite Welt zu einem ge rechten Urteil fähig fein wird. Dann wird man erkennen, welches Unrecht un tcr Bruch feierlicher Zusagen dem deut scken Volk zugefügt wurde. Mit besön dcum Schmerz erfüllt uns das Schicksal der Stadt Kchl und des Brückentopsge bictcs. Wir kzoffen zuversichtlich, daß bald durch Vereinbarungen über die Handhabung des Besatzungsrcchtes die Lage der badischcn Bevölkerung erleich tert und ihr freier Verkehr mit dem Deutschen Reiche zugestanden wird. Wir stehen unentwegt zu diesen am härtesten geprüfte unserer Brüder. Der Wille, trotz allem eine neue deutsche Zukunft zu schaffen, mutz uns erfüllen,. Rettung kann nur werden, wenn jeder in tremsier Pflichterfüllung seine Arbeit leistet und so mit ganzer Kraft dem Vaterland dient. Nur dann ist ein Volk verloren, wen es sich selbst aufgibt. Nur durch unsere Arbeit schaffen wir uns eine neue Zukunft." Tas erprcAk TchuldgeständuiS, Kopenhagen. Z. Juni. Unter dem Titel: .Die große Schuld frage!" schreibt Poltfilrn" u. a,: ,M wird wohl kaum von einer Seite bcslrit ten werden, daß der Umstand, daß Deutschland sich im Fricdensvertrag für den Schuldigen erklärt hat, gar nichts beweist. Die Deutschen sind weder mehr noch weniger schuldig, weil es ihnen nicht gelungen ist, die sogenannten Ehrenpara graphen zu streichen. DaS allgemeine RechtsgcfüHl i ollen Ländern wird sagen, daß ein erzwungenes Geständnis keinen Wert bat. Ein Prozeß, der auf Grundlage von Akten aus den Archive der Allßenministerien Europas und von Zeugenaussagen von Persönlichkeiten, die zu dieser Zeit den Ereignissen nahcsian den. auf die Feststellung der Schuldsrage hinauslanfen soll, würde einen riefen haften Umsang erhalten. Ob dies Prozeß zur Lestrafung von irgend je mand führen kann, ist stark umstritten selbst in den Entcntkländern. wo man erklärt, daß mag, solange mag einen Zu stand aufrechterhält. her dem Staat das Recht gibt. Kriege zu erklären, densenigeg, der einen Krieg entfacht, wohl moralisch verurteilen, aber nicht bestrafen kann." Schlosser, Löwenbändiger, S!is kämvs'r, Dichter. Tas Würzburger Cwdttk.eotcr schreibt dem Berliner Tageblatt": Direktor Willy Stuhtftld. der bekannte Förderer junger Talente, bracktc. liebevoll iiisze niert, das fünfaltige Lolksstück des öjier reichischen Arbeiterdichtcrs Franz Löscr, Die Herrgottsbrücke", zur erfolgreichen Uraufführung. Der junge Tichtcr. ein früherer Schlosser. Mterer Ringlämvfcr und Löwenbändiger, wurde nach dem zweiten und Schlußakt vom Publikum lebhaft gefeiert. Lösers Gedichte er scheinen demnächst im Eigenbrödlcr Verlag, Berlin. Ein neuer Not-Etat.' W e i m a r, 19. Juni. Ter Nationalversammlung ist ein zweiter NotEtat zugegangen, der die Regierung für weitere drei .Monate, nämlich, für Juli, August und Sep tember. ermächiigt, die laufenden Aus gaben zu bestreikn. Dafür werden sechs Milliarden gefordert, die im Wege eines Kredits flüssig emacht werden sollen. - Ferner r,,600,0:X Mark zwecks Gewährung eines Darlehens an die Eleltro-Werke A..G.. die diese Summe zur Errichtung von Arbeiter und Ange steLtenwohnullgc verwende soll. Zur Gewährung von Kriegsteuerungszulagen an Beamte und Lohnangestellte. an Ruhegehaltsempsänger und Hinterblie bene werden 400 Millionen gefordert, zur Umwandlung oberirdischer Fern sprechlittie i nterjrdische und zur Auslegung neuer 5iabel zwölf Millionen Mark. Ter Bapst für die deutschen Mis sinuare., K ö l , 20. Juni. Wie die Internationale Telegrgpen agentur" erfährt, hat der Papst dem Kölner Kardinal von Hartman durch den Kardinalstaatssekretär Gasparri mit teilen lassen, daß er bereits bei der E tente gege die Ausweisung der deutsche Missionare auS de Kolonie Einspruch erhöbe habe. Sollte der Einspruch nicht beantwortet werden, so würde der Papst ein anderes Arbeitsfeld sür die auege wiesenen Missionare suchen. Die Erzbischösc und Bischöfe der Nie derlande haben ei Telegramm a Cle meneeau gesandt, worin sie ihr Be dauern darüber ausspreck, daß bet Friede nsdertrag Bestimmung enthält, die einer großen Anzahl deutscher Mis sionre ibr Missionswerk unmöglich inachen. Die Erzbischofe und Bischöfe träte für das Recht der katholischen Kirche ein. überall ungehindert de la tholische Glaube zu verkünde. Schlecht Kirschen essen ... Ueber die ObstvkrhLIinisse in Lerlin lesen Wir im Lokalanzeiger: Tie Kir sche Haufen sich auf den Karre o alle verkehrSreieben Punkte, und auch in den Markthalle leuchtet von den Obststanden das freurdkiche Rot zwischen dem dürftige G..r der spärlichen Gurken. Tcnn anderes Gemüse ist kaum noch z sehen. Aber dief'r Kirschen reich tu btdkutek tofmfig kaum kWS L'4', Ans Atm..lllizl,rii. ' Kindkr?prisungcn. W i , n . 20. Juni. In Wien gibt rS feit dem Krieg ein erschreckende große Z G unterernährter Kinder, deren kör pe2)ti Befinden da Schlinimste für den Nachwuchs der Ziveimillionenstadt befürchten läßt. Ter Mangel besonders an Milch, Eiern und Fettstoffen hat das Wachstum der Kleinen so sehr beein trächtigt. daß acht und neunjährige Buben und Mädchen oft de Eindruck von Fünf und Sechsjährigen machen. Natürlich haben Stadt und Staat Mit Hilfe dir Aerztcfchast olles versuch,, die. den Verbesserungen fehlte eö jedoch an den irsorderlichea Nahrungsmitteln, die lange Zeit nicht zu erhalten wäre und auch jetzt och recht knapp sind. Nun mehr aber ist dein Kinderelend vo au ßen Hilfe geworden. Tiß immer tröst, loser lautenden Meldungen aus Wien hatte das Mitleid der Amerikaner ge. weckt, und in perblsifZerid kurzer Z,il waren in de Vereinigten Staaten acht hunderttausend Tollars aus freitvilligen Spenden aufgebracht worden, die nun i Form von Lebensmitteln verschiedener Art für die Wiener Jugend eingetrosscn sind. Die ersten Kindexspeisuiige ton, ten in de Borortsbezirken Brigitten und Meidling vorgenommen Heroen. Tie Szenen, die in dc Volksküchen und Kosthalle sich abspielen, waren für je den Zuschauer erschütternd. Von alle Seite stellte sich krankhast blasse, ia ihrer Entwicklung furchtbar zurückgcblie, bene Kinder ein, denen Hunger und Not an den mageren Gcsicytern abzulesen waren. Während die Mütter und son stigen Begleiter der Jugend wegen Platz mangels nicht in die Spciseräume ge, lasse werden konnten, wurden, die Klei nc von hilfreichen FranziLtanerinnen und ander Pflegeschwestern a die be reji stehenden Tische geführt und mit den köstlichsten, so lange entbehrten Gerich ten bewirtet. Die Amerikaner hatte kondensierte Milch. Reis. Mehl. Fleisch. Fett, Kakao und Zucker gesandt. Taöo wurden am ersten Tag eine schmackhafte Einlaufsuppe und Milchreis gespendet. Am zweiten Tag gab es außer Suppe köstliche schneeweiße Nockerln in Zwiebel tunke. Der dritte Tag brachte sogax Kakao und EtrcßelZuchcn. Die meisten Kinder waren mit eiaene Schüsseln nd Lösseln versehen; das Fehlende wurde vo den Küchen geliefert. Da während der Speisung der ersten Gruppen die zweite und dritte schon in de Lokräu mcn und Höfe warteten, ging daS Es sen ziemlich progrsinmäßig-nüchjkrn vor sich. Wahrend des Schmausens durfte nicht viel geredet werden, dafür gäbe die kleine Mäulchen sich dem ungewohn te Genuß der schönen Leckerbissen um so lettzastcr hin. Nicht wenige Kinder freilich des richtigen Sattessens so ent Whnt, daß sie das Vorgesetzte kaum he wältiz? jonnten. Ab und ZU hörie man auch leise Klage über die Cü sigteit der Speise, da der Zucker für manche etwas völlig Unbekanntes war. Tie Menge der eingetroffen? Lebens mittel wird eine Ausdehnung der Speise aiistattcn auf alle einilndzwanzig Bezirke Wiens ermöglichen, so daß täglich bis 60,000 Kinder auf diese Weise gesät tigt werde könne. Ziisnniuleiiliruch ,ines Wiener Bais sicrs. Wien. 2.1. Juni, Das Ereignis der heutigen Börse bil dete die Zahlungsstockung des Privat spulanten Josef Hölzer, der mit etwa 2000 Stück Effekte k h Uhm enga giert war und Verbindlichkeiten von über zwei Millionen Kronen zu begleichen nicht imstande war. Um über ein Ar rangement verhandeln zu können, niußte der Beginn der Börse von 11 Uhr auf 12.A Uhr verschoben werden. Das Er gebnis der Verhandlungen war, daß die Bänke und Bankfirmen sich einigten, zum Zwecke der Regelung der notleidend gewordene Geschäfte, die hauptsächlich Alpine Wonian'.Staatsbahn- und Süd bah-Aktien betrafen, dem Markte die erforderlichen Effekten zu bestimmten Höch,stkursen zur Acrfügung zu stellen. Ali hierauf der Verkehr zur angebenen Zeit erösfnet wurde, setzte sofort große Deckungen ein. Alpine Montan-Aktien zogen bis 840 Kr. an, da! bedeutet ge gil Schluß der vorigen Woche eine Stei gerung don 64 Kr., stiegen dann auf 808 nd schlössen um 109 Kr. höher als am Sonnabend. Staatsbahn Aktie eröffneten mit einer Befferung vo 20j Kr. zu 82? und stiegen hierauf bis SiH Kr. Auch sonst war die Kursbewegung im Hinblick auf den Beschluß der Wei marex Nationalversammlung beziiglich der Annahme deS FriedenSvertragei, auf de ruhigen Verlauf der gestrige kam munistischen Trauerfeier und auf die Besserung der Lsternichische Valuta in Zürich nach ode gerichtet und die Ten en, ausgesprochen fest. wachs e Annehmlichkeiten zu unserer Lebenshaltung. Immer noch da! hdb?' Pfund 2 Mark! Darin liegt eine Folge richtigkeit der Werderschen Obstzucht, die man bewundern könnte. Titse Kir schen werden icht sehr viel gekauft, denn ma sieht ihnen vo weitem an, daß es kein besonders ,füße! oder faftreichek Oualitätsobst ist. sondern billige Mittel forte, ausgezeichnet Lei durch ihr frisches Kot. Aber cewd diese Art hätt sich läge Zeit frisch und ma braucht de Verkauf nicht zu Überstürzen! An derS ist ti mit den Erdbeeren. Sie fallen leicht dem Verderben anheim, und diese Gefahr findet idre Aukdruck in dem sinkende Preis. Sie sind heut für 5 Mark da! Pfun zu haben. Hält die Hitze noch einige Tage a,?I werden die mit weißer Farbe n die Wegenschilser 'pinselten Preise sich auch bit zu einer iiii'-'ä'MV.ü Hebe, bciuntkrbk.uemcn, Friedensliertrag moralisch ungültig. Englische Nadikale txltwn ihn nicht als bkudcud ud mvUa m'ttt für ftine Ncvijion kömpfk. Die in dc ersten Monaten deS Kriege! in England entstandene Union für demo kratische Kontrolle i der sich die freiefte pnd mutigsten Geister deS radikale und sozialistischen Englands zusammcngcfun den haben, nimmt zu dem Frieden Von Versailles i folgender Weise Stellung: .Die Zukunft des deutschen Voltes auf Grund deS FriedensvertragcS ist die eines Sklavcnvolkcs, das für seine be waffnctcn Eroberer sronde inug, Nicht auf diese Weise kann eine bessere Welt au! dem Afchenhaufe der Vergangen heit entstehen. Nicht auf diese Weise kann man den Völkern eine Entschädi gung bieten für die lange Qual dc! Kriege!. Ein Sieg, dc, das Heil der Demokratie i der Welt sicher sollte, löst sich in einen Frieden uf, der einen Verrat a der Demokratie darstellt. Es ist möglich, daß die Deutschen, zermürbt von der langen Tauer eines mit allen Mitteln der Wissenschaft der längcrten Hungers, der noch durch die Blockade verstärkt wurde, keine andere Wahl haben, als diesen Vertrag zu un tcrzcichnen, dessen Ablchnung sie dazu Ter Bankerott Teutsch , Oesterreichs. Basel. 1. Juni. Tie Daist) Mail" meldet aus Prag: Hier erwacht man die völlige Zahlungseinstellung Oesterreich! für Mitte Juli. Nach einem Beschlusse der Alliierte, sollen dit Geld vorreite der österreichisch ungarischen Bank zwische den neuen Staate dcr habsburgischen Monarchik aufgeteilt werden, soweit sie nicht als Sicherheit für die Entente dienen sollen. Eine Sitzung dcr Vereinigung dcr Wiener Banken hat in Besprechung de, Friedensbedingungen einmütig der Auf fassung Ausdruck gegeben, daß. wenn dieser Vertrag ratifiziert werde würde, der Staats , und Volksbankerptt in Deuifch-Ocsterrcich unvermeidlich wäre. Nirsenpreise für ?alil i Ungarn. AuS Budapest wird gemeldet: Tie Siäicregierung höhte die Preise siir Tabakfabrikaie. Tanach kostet eine Sport-Zigarette 40 Heller, eine Mem phi 1 Krone, eine Nil 1 Krone 60 Hel ler. Von den Zigarre kostet nunmehr eine Trabuca 2 Kronen 60 Heller, eine Birginier 1 Krone 50 Heller und eine Britqnic 2 Kronen 60 Heller. Keine Hsflichkeitssormkl mehr. Auit Wien wird berichtet: Die staa! lichen Aemter wurden durch die Staats kanzlkj neuerdings eindringlich aufmerk sg.1, gemacht, im amtliche Verkehr vo den Höflichkeitsanreden, wie Hochwohl geboren". .Wohlgeboren" oder von Er, gcbenheitsausdlüch. wie ergcbenst", untertänigst", .gehorsamst' usw. keinen ölkbrauch mehr zu machen und nur jene Höflichkeij-redensarten noch anzuwen den. die zum gute Ton gehören. Die Anwendung solch Höflichkeitssormeln ist ou in Gesuchen der Beamte zu Unterlassen, und z. A. auch nicht mehr Hohes" Siaatsamt und dergleichen zu schreiben. Tie neuzeitlichk HeZrütsanzeizk. Die Zeitung .Der Deutscht enthalt in ihrer letztei; Nummer fügende An zeige: Junger Witwer mit-el Appe t't. sucht junge Dame von liebem Ge müt. Mädel vom Lande mit Butier nd Schinken würde ein trauliches Ehe glück winken. Vorbanden sind Ausstreut' und auch Moneten." Budapest Hafenkau. Budapest, 21. Juni. Der Lau des Budapester Handelshafens im So roksarer Tonauarm wurde bereits be gönnen. Während die früheren Regie runge nur auf dem Papier gebliebene Pläne anfertigen ließen, hat die revol tionäre Näteregierung de La bereits tatsächlich begonnen, und viele Tausende Erdarbeiter, Ingenieure und Bau"'i ster sind dara tätig, Budapest zu einem Zentrum deS Donauhande! und ver kehr zu gestalten. Der ganze Bau wird fünf bis sechs Jahre i Aspn,ch eh men. TeS kleinere Hafenbaffin sswie die obere Energieanlage ud die Schiff fahrtkfchleuse solle aber noch Heuer fer tiggesiellt werde. Zu Beginn deö Lch sieg Wahres könne diese Anlage be reits benützt weiden. Schiffe mit zwei kinhalb Metern Tiefgang werde sodann ungehindert vom Schwarzen Mee bis hierher verkehre können. Außerdem wird eine große Kraftanlage errichtet, die jährlich vierzehn Millionen Kilo wattstuuden Energie erzeuge und als kohlensparender Faktor eine große Volks. wirtschaftlieht Bedeutung haben wird. Mit diese Arbeiten hangt der Plan deS Donau-Theiß'KanalS eng zusam men. Der alte Plan eineS Kanal! Bu davcstSzolnok wurde fallen gelassen und an dessen Stelle die Linie Budapest Dunaharaßti Alsonemeti Bugyi Sari AdacS Szahadßallas Fülöpß ollaö Kiskunfelegyhaza-öongrad an genommen. Diese Route ist wohl sän er, doch wirtschaftlicher und billiger als die erste. Bon Kiskiinfelkghhaza bi! Szeged wird ein Zweigkanal gebaut, der etwa 40.000 Kstaftraljoch Bwe bemas ser wird. Die Kraftzentral wird S000 Pferdekräfte Wasserenergie erzeuge. Auch der Tos,i.Theiß'Knal erfordert eine Bauzeit vo acht bis zehn Jahre, doch werden die Arbeiten noch Heuer be, ginne. Die Ne5ierug deS Sioflusses dürste ebenfalls I diesem Jahre beendet und dadurch die HochwafserZefabr des Plattensee beseitigt werden. Hier wer, den 0s Pferdekräfte Wafletenergie on nen. Endlich ist auch die Sntwässe, rung der z'vikcbe Las und Tunaho rcßü sich erstreckenden Sümpfe und i WUdTiZek VJ'Mi A verdammen könnte, ihre Kinder unter ihre Auge sterben zu schen. Aber wir sind überzeugt, daß ein solcher Friede jede wahren Demokraten aufpeitschen muß. unablässig an einer Revision zu arbeiten. Ter Vertrag beweist, daß die Aufrechterhaltung des nationalen Hasses, die Fortsetzung imperialistischer jj. ne und kurzsichtiger Rache och immer die Ziele jener offiziellen Welt sind, die durch keine Erfahrung klüger wird. Was unS betrifft, so erkennen wir diesen Wer trag i keiner Weise alö moralisch gültig an und betrachten es als unsere Haupt sächlichste Ausgabe, an seine Stelle einen Frieden zu setzen, der den 14 Punkten des Präsidenten Wilson und dea Best ....V e ..l . ss. Ml.' e.rt& vunycii uiiu uiuuu uuti uuu jji.v.. wird. Der Volksausschuß der Union für dcmo kratische Kontrolle: Charles Rode Aurton. I. A. Hobso. F. W. Pethik-Lawrcnce. I. Siamfay Madongld. E. D. Morcl. R. C. Lam hert. H. B. Lees Smith. Arthur Pon sonby, Ethel Snowdcn, H. M. Swag wick, Charles Trevelyan." Rcdolutiousjchadcn an Münchner Tcnkmölern Strassenkampfe schonen Nornen und Hildcbrandbrunnen nicht. Dichter iNiZNumeute bleiben weit vom Schuß. (iS dcr Komisch Sciluna".) W ü ch e n , 13. Juni. Die Straßen fämpfe vom Anfang des Monats Mai haben nicht allein Opfer an Menschen leben aus den Reihen der Kämpfer und der unbeteiligten Bürgerschaft gefordert, sondern haben auch an Baute und Denkmälern Schäden angerichtet, die glücklicherweise nicht so schwer auSgefal len sind, wie ma beim Anhöre des stundenlang währenden Gefchützfeuers und MaschinengcwcrgilnatterZ bcsürch te konnte. Uebel zugerichtet sind aller dings die Gebäude des Arzberger Bier kcllcrs in der Nymphenburger Straße, wo Note Gardcn sich gegen die Regie rungsiruppen verschanzt hatten, auch die Scheiben des Glaspalastes und die gr,o ße Spiegclfciister des Tictzschen Waren Hauses am Bahnhofssla!z sowie einiger anderer Geschäftshäuser sind mit dem Glück der Räterepublik zum Teil in Scheibe gegangen. Ebenso hat daS Mauenoerk des ahegelegenen Justiz Palastes, der einer roten Abteilung als Festung gedient hatte, viele leicht Wun den tchallen, und der Ball der Teutschen Bank weist manchen Giwehrtreffer auf, während die Maxburg gegenüber nur zer fchossene Fenster auszuweisen hat. An dem nahen Karlsplatz. wo sehr bitter ge kämpft worden ist. hat dex von den Ke bolutionären besetzte Turm der Evan, gclischen Kirche ein paar tüchtige Mauer löchcr von Geschütztrefscrn davongetra gk. Bedauernswerter als die Beschä digllng dieses geschmacklosen Gebäudes ist das Schicksal des davor an dcr großen Straßenbahnkreuzung gelegene KioLks, dessen sämtliche Vcrlaufsläden völlig ausgebrannt sind, und mehrerer in den Anlage der Nachbarschaft zerstreuter Denkmäler. So hat die schöne Bronze figur des Brunnenbuberl von Gasteiger, die unmittelbar hinter diesem Kiost steht, sich der Geschosse nicht mit gleichem Glück erwehre können, wie sie es seit Jahre gegen den vo dem Faunskopf ausge spienen Wasserstrahl tut. sie ist an Brust und Schenkel durchlöchert. Ebenso ha be gegenüber die germanischen Schick salsgötiinnen n Nkhers Nornenbrun nc dafür büßen müssen, daß sie ihr sa genhaftes Gewerbe a dem belebtesten Platz der Stadt treiben; sie sind alle drei, obgleich sie von hartem Stein sind, an verschiedenen Körperteilen verletzt und verunstaltet worden. Zwische Lenbach platz und Makimilianplatz habe verirrte Geschosse die weibliche Gestalt de! Hilde, brandsche Wonumentalbrunnens, welche die heilsame Kraft de! Wasser! darstellt, an verschiedenenTtellen ebenso verletzt wt den mächtigen Stier, auf dem sie reitet; sie würden beide, wenn nicht von Stein, wohl ihr Lebe im Kampf um Mün chens Befreiung eingebüßt habe. Auch der kleine Dionysos-Knabe in den nahe Anlage vor dem Palasthotel hat, ob wohl in Sichtdeckung und nur eine ge ringe Zielfläche bietend, daran glauben müssen und krankt an einem Hü'ftschuß. Dagegen sind an den Denkmälern der Gelehrten Pcttenkofer und Liebig, sowie der beiden Dichtersursten Goethe und Schiller, die stumme Zuschauer der Straßenkämpfe waren, die Geschosse der Roten wie der Weiße ochtungvoll vorbeigegangen. Auch der sogenannte Harmlos, der vom künstlerischen' Stand Punkt seinem Namen Ehre macht, hatte da! unverdiente Glück, verschont zu blei be. denn sein Etardort am Zugang zum Englischen Gartcn ist weit vom Schuß. Tyrol's Protest. I n S b r u ck . 1. Mai. Rektor und Senat der Universität Innsbruck be schlössen, n alle Hochschulen det neutra, len Auslandes einen Aufruf mit dem Hinweis auf dea Widerspruch der Brcn nergren mit WilfonS Programm zu richten. Tie Hochschulen als Pflegestät. ten von Recht. Ethik. Religion nd 8 schichte werden an die heiligt Pflicht innert, ga? das Unrecht zu Protest: un, da Theo! erleidet. Znsrüh. ' Entschuldigen k!e, gnädiges szräii lein, heiße Sie nicht Eulalia?" , .?!. 1 lt im A öS I" i