TSMe Omaha Tribüne f -! Münchener Irttßlingsöilder. (Zlnllche gtilung,) Allzulange hat der Winter Heuer ge tvährt, und seine Unbilden wurden noch gesteigert durch die äußere und Innert Not de Waterlande. Endlich im Laufe M MaiZ, nachdem München schon eine gut. Weilt von der Herrschaft der Räte republik befreit Dar, hat der Lenz sich entschlossen, seinett Einzug zu halten, gerade all habe er sich gescheut, herein zukommen, solange die rote Tyrannei unter der MaSke bet Freiheit die Stadt in threm Bann hielt. Desto freudiger haben die Münchner den Nrühling be örliszk, mit gleicher Wärme wie den Ein Y V 1 marsch der Negierungstruppen am An fang des Monats. Ohne Scheu folgt matt der Einladung der erwachenden Natur und getraut sich wieder hinaus ins Freie, nachdem man wochenlang wie in einem GcsängniZ gelebt und nur die 1 Wltti!S!rtrt sUnnn tu Vtart nUr&Utn ' f .' . , ,', v ; . -' , - yr:v .'.,,,, - , . t?-,rK?r -ti r -"TM -1; rMVi j ' i 'V-,;:X! fris.rr , fvrCt' :s7,-s4Iim&ä 4i"- 1 - Y-!?WM p F-Ar-w;: uiunbW? L i-aq?: ' V. t rA , , f , 4 .2 rl-f Hi n?f!'( fv, IV -i, r. 1 ' ' i v . v ifr i nn 'm ' hfT rtf .t T1 .4 ' 1 f r 's II I , . fc'cu U R " r , ir f v iüU") 'u Inify- u!L- " v .. ! i - ifj ,f it "uhi't & --r: s M. 4 -i lu f 'Wkii;? ijff i 55 .! ifi t': .r ;t7C4H'Im fif , - . rj?-- ,- ''t s"! j- , ito, :;. .- - M'ifTrr - 4 ...... ?MT M 1 i . ..'l:,z i.V 1 ' '. 1 - -. , n r rv - 7 4 f"V r ' h s - V ' V t " . ; . ' ' . , ,rVIIVlHVimillt WUllb 111 Vtll 1U)11 -EitaßkN getan hatte. An sonnigen Tö W J mb,L . i . v . c m f ytn vfcitv jiuj ivifcvt i.vyuuB i!it mit dichten Scharrn von Spazier l ängern unter den Kastanien des Hof J glrtcns, die ihre weißen und roten Ker itn aufzustecken beginnen, füllen sich die ,, j Tische der Kaffeehäuser längs dek Ar ' laden, und auch der ferner gelegene NlZMpbsnburgek Patk übt von neue . seine? AttziehungZkrast, seit die Straßen . ) bShNi Kidniiiigsmäßigem Dienst zu titigekehtl sind. Tat Ist so recht ein , Platz in stiller Erholung von dem un ; , ruhigen Getriebe einer politisch erreg, te Großstadt, dieser weitläufige alte ) Waldpark mit seinen schattigen Psaden, 'i. frifiSen WiesettkläilieN und den blinken 1 de WSsseksviegeltt, trt denen sich selbst gefällig dlk steinernen Götter und Nym phen beschauen und Schwäne lautlos Dahingleiten. In die Stille des Mai J lonntagmorgens klingt nun bet Gesang M i m. tn . r,. sL !. t . n i. . . : . II , l'ci vgciivklk hinein, Die aus oen viui litt wiidenden Baumkronen der Früh H vingssonne. entgegenjubeln, und daS "Ä rohe Lachen einiger Knaben, die auf der !. f bewegten Wasserfläche dem Ruder ifpört huldigen. Ein Sristökiatischer Ton ZliN'gi'llilS aus der ganzen Umgebung entgegen, in wohltüendem Gegensatz zu ,iift geräubollen Aufdringlichkeit oet S AXinoiratte, die seil ANbrllch des der gngenen Winters in der Stadt uns un zifhsrlich mit Ihren Ankündigungen, .ieuerungen und ' Verheißungen der olgte. Man fühlt sich zurückversetzt in alit Zeit, als die Wittelsbacher noch ,ivr Bayern yerrjcyten, oer Muncyner '".lirget sich feinet königlich bahrischett Pay' trfteule, morgens und abends MUtl!ch in sein gewohntes Brau gmg. )i al nach die weißblauen Fahnen in Straßen der Hauptstadt flatterten. I ht echte Münchner, der bhne seine Maß r qt leben konnte, die Preußen nicht lci N mschle und sm Fronleichnamstas jkt seinem Konig und dem ganzen j n her ,n der Prozession ging, yat die en Fahnen, die feit November 1S13 J'l-a tt.i t... rn.hv.. ty.-. x.'ua vcr cioenj uno von uuni 'enklichen Gebäuden wehten, nur tnit sicrM Groll gesehen und ballte dazu Föust im Sack: aber gerührt hat er Nicht. Seit dem Einmarsch der Re irungsttuppen ,st daS Not verschwun k man sieht keine roten Flaggen und L - ClC (. . I. . . k. - w f ' 1 i itc ivicn Akinvmvcn nityc, uno tu I j t Mai seit sechs Monaten ,um l senmal die weißblaue Fahne auf dem y ve onigssaues geyinr woroen find die ltbayrischen Farben wieder hren ekommen. Der Nrüblinas .ttt felbet kleidet sich an dem sonn! Maimorgen In diese Farben, über 'grünenden und knospenden Wipfeln iNymphknburger ParkS segeln blen j weiße Wölkchn, vom frischen Wind leben, durch den reinen blauen y kr. Eine Gruppe von Soldaten der T l. M I . 1 4. .. M ' . . . - n ceiagung, mn esreiern vcr ftliadt ant der Tyrannei deZ Bol 'Iknlums, schaut, am Rand des Wasserbeckens vor der Garten deS Schlosse! den Schwänen nd k zu: auch sie tragen die bayrischen 1 ;en an der Armbinde, aber ein gelb Oiierstreisen macht sie zugleich als ,che Truppen kenntlich, damit man icht etwa füt Preußen und darum l ansieht; denn, wie töricht es auch imag. diele Münchner können et ! tktkagkn, daß auch Preußen an Aiiderwersung der Räterepublik be I wäre, und von gewissenlosen tz wird vie tinwurzei:e Äönei :j htm Nordd?utsckie und Ihre Art itnum in vom, wen iweaen o? Soldati, die ihre diensisleien 'n gemächlich mit einem Ga7,g kea Nhuhenburger Park au ach; eir.ea flutet; Cinirutt und. von Fried. Nsack. ' , erfreuen ein militärische Herz durch Aussehen und Haltung. Sie verleugnen auch außer Dienst die soldatische Gchu lung nicht und lassen sich nicht so gehen, wie man ti (!rt haltet Jahr lang von den Truppen der Republik von EiSnert bit zu Lewint Herrschaft mit Mißfallen ansehen mußte. Jeder Rest dort Zucht und Ordnung war bei diesen tasdjroun' den, nachlässig angezogen, in schlottriger Haltung bummelten die bewaffneten Wächter des neuen Freistaats durch die Straßen, von militärischem Gruß vor Offizieren war leine Rede mehr, die me oen in , Pv,ie illnoen mn oen anven in ven zicyungslraiie oer 1 ,' ' 1 :." f ;,l.ü"JT " y " ' " '""-,'"' r .v . 1 ' V' - f i -L f.;" .' 'v .. i ;. . " ' ' : -; i : - .. ; ' - . '-t "' :fi ' v ' .... , " . . , t ' 5 - 'i 'T " - f , & -. ' 1 ' ; . , " ' ) ' ,,'v ' . ,a , , t, '.',' ' l : .w. ' : j .'i " W 1 n i ' .. ' . Tl ''v i" -'' '-i fl i--1' 3 . : , .. -,T !, . 1 'j. Vh-, v, -... yi-,. . t 4. ., , f 4 ...v- :. st'; fc r " ,k r ; " 'e l 1 . , 1 i . ' : ' ; . l .. - w ' "t .: v V. 1 'i . f ' . !: . ' ;v f ' . -- Polen standen mit den Handen in den Marienplatz. Tasche, das Geweht nachlässig umge hangt, rauchend und schwatzend att den Pforten der Kasernen und Ministerien. Vine Steigerung erfuhr daS häßlich Bild noch, als die Räteregierung feit Anfang April in München schaltete, das Proletariat bewaffnete und allen Richtproletariern abnahm, was sie noch von Wehr und Waffe besitzen mochten. Die unumschränkte Alleinherrschaft einer einzigen Volksklasse übet alle andern wurde In jene Wochen dem friedliches Bürger täglich drohend, zum Bewußtseilt gebrächt, wenn er auf den Straße den Bassermannschen Gestalte begegnete, die über ihrer Ärbeiterjoppe oder dem bürgerlichen Rock ein halbeZ Dutzend Pattonentaichen umgeschnallt, das V wehr übet der Schultet und tvomoglii noch eilt paa? Handgranaten ani Gürte trugen und durch die rstt Atmbinde sich als Herren dek Lage auswiese, deckn blindlings zu gehorchen Klugheit und Selbsterhaltungstrieb geboten. Solche unheimlichen Gestalten sieht man jetzt nicht mehr, sie sind spurlos verschwun den , und an ihre Stelle getreten sind die wohlgeordneten Scharen der Reichs wehr, welche die alte Ueberlieferung mi litärifchet Zucht Hochbalten. In Reih uttö Glied stramm durch die Straßen ziehe, ihre Vorgesetzten grüßen, aber auch die soldatische Freudigkeit wieder in? Leb? zurückrufen: denn in, diesen Maitagen erklingt wieder militärische Musik in München und froher Gesang marschie render Abteilungen. Es geht seitdem ,wie ein allgemeines Aufatmen durch die bayrische Haupt stadt, und angesichts der gegenwärtigen Stimmung" drängt sick dtt Gedanke auf, daß schon die Umwälzung vom 8. No bemdek keineswegs den Wünschen und Ueberzeugungen der Mehrheit Münchens entsprach, sondern eine kecke UeberruMp lung eines harmlosen Volkes durch eine Minderheit war, die zufällig, wie ein angesehener Gelehrter und Politiker sich ausdrückte, die Waffen In der Hand hatte. Man kann et daher verstehen, daß jetzt, dä der beginnende Frühling uns von der Gewaltherrschaft tussischct Volksbetörer befreit hat, in manchen bayrischen Köpfen die Hoffnung erwacht Ist, tS möchte das vergangene Wintek Halbjahr spurlos auS der Geschichte des Landes gestrichen, werden und die alte weißblaue Zeit zurückkehren, in der unter dem Schatten der Liebfrauentürme ein frohes und freies Leben sich regte, frei allerdingt nur, soweit eS der Zen trumspartei beliebte, aber doch Im gan zen so genußfreudig, daß München In der Außenwelt als ein wahres Capua gal. In politischer Hinsicht sind solche Hofsnungen wohl nur leer Träume, aber die Frage, ob München In seiner anziehenden Eigenart, wie sie sich vor dem Kriege der Welt darstellte, nach der Revolution wieder ausleben kann und wird, diese Frage Ist nicht müßig. Wer möchte sie jedoch jetzt zu beantworten waaen? Was die leiblichen Genüsse stigcht, so ist München schon während des Krieges von seiner Capuastellung immer tiefer herabgesunken, selbst das heilige Ratio nalgetränk hat an die Rot der Zeit glauben müssen. Nach der gedanken und vielleicht auch gewissenlosen Wirtschaft der Räteregierung und nach den unS be vorstellenden Friedensbedinaungen wird der Münchner seinem Schöpser danken können, wenn er bis zur Ernte notdllrf t!g seinen Hungek zu stillen dermg. Tem Fremdenverkehr, der in den Frie denZjahre einer der Leiensnerve der Stadt war, hat der Krieg an sich schon schweren Abbruch getan, und die Münchner selber haben mit ihrer eigen sinnigen Voreingenommenheit g'ge das Preußentum. insbesondere gegen die Berliner, och daS ZersiSiuriasweik vollende helfen, so daß man mit Ge wißheit ennehmui darf, de Fremden zu,, werde in den nächsten Jahren r?cht spärlich ausfallen. Züdem haben die Wirren dcr verschiedenen Umwal junge diele, die. icht bnusliÄ die Stadt gebunden sind, sondern nur ihrem persönlichen Behagen hier leben wollten, in die Flucht gejagt, und bevor volle Sicherheit vor weitcrn politischen Ucberraschungen geboten Ist, werden solche Epikutäet kaum hierher gurückkeh ren. auch wenn du Reisemöglichkeite allmählich wieder günstiger werden soll ten. Es könnte schon bald dazu kommen, daß der eingefleischte Miinckner selbst die zuwider" Berliner sehnsüchtig zurückmiinscht wenn sie nur Geld her einbringen. Wie steht et nun um die höher An zlchungskrafie der bayrischen Haupt "73 w 1 .... i, ..: . sä c7--r m stadt, die nichts mit dem Fasching, den Bierkellern und der bunten Mannig faltigkeit der oberflächlichen Vergnügun gen zu tun haben? Mit dem vielgestal tige Inbegriff geistiger und künstleri scher Werte, die Mllncheit seit mehr als einem Jahrhundert zu einem auf dem ganzen Erdenball geschätzten Sammel und Ausgangspunkt kultureller Genüsse und Anregungen gemacht haben? Auch hierüber darf man eher trübe als rosige Erwartungen hegen. Zwar fehlte- es schon bor dem Kriege nicht cin ernsthaf fen Kritiker in Münzen selbst, die dek BcsotlZNlS Ausdruck gaben, die Kul turpflege sei hier gerade ditrch den ge waltige Fremdenverkehr unrettbar auf eine abschüssige Bahn geraten, Indem der Tanz umS goldene Kalb dabei zur Hauptsache geworden sei und die alte Gediegenheit des geistigen und künstle rischen Lebens immer mehr der schnöden Gewinnsucht zum Opfer falle. Aber es ist doch sehr zweifelhaft, ob ein RückgaNg deS Fremdenverkehrs zur Gesundung führen kann tind ob nicht gerade die Not zur Steigerung einer verwegene Jagd nach dem Glück ohne Rücksicht auf den Innern Wert künstlerirer Leistungen beitragen wird. Anderseits hat Noch jlln. als schon die Demokratie nd der Sozialismus am Ruder waren, ein Münchner Blatt seine Lesern , allen Ernstes vorgehalten, wie unsinnig es sei, durch Uebertreibung deS oberbayri fchen HeimatstolzeS die Fremde zu bet scheuchen, den die Stadt verdanke ihren Glanz und Ruhm, die Fülle ihrer Schon heit und Ihr geistiges Gewicht Nicht etwa der eingesessenen Bevölkerung, sonder bor allem den Fremden. Das abfällige Uricil, welches der Zeitungsmann bei diesem Anlaß über das eingeborene Münchnertum abgab, soll hier nicht wie dergegeben werden; eS Mag auch etwas gar zu scharf gewefe sei. Aber noch eint andre Einbuße Hai Münche erlit ten. die für seine zukünftige Entwicklung Bedenke reckitfertigt. Jedet Schritt durch die verschlungeneu Wege deS früh lingsgrünen Nymphenburger Parks mit seinem großartigen Schloßbau des Spät barocks. den in den Wassern sich spie gelnden steinernen Göttern, den im Waldesschatten berMten zierlichen Ro kokonester erinnert uns daran, wie viel die Hauptstadt ihrem Fürstenhaus der dankt. Seit Jahrhunderten haben die Wittelsbacher die Künste gepflegt, zu. nächst allerdings auf den eigenen Le bensgenuß bedacht, von den ersten Kö nigen an jedoch mit dem bewußten Zweck, der Öffentlichkeit Und dem Volke Schön heit und Kultur zu schaffen. Mehr noch als andre deutsche Residenzen ist München eine Schöpfung seiner Fürsten. Nun hat die von fremden Schwarmge! siern eingeleitete Revolution den König entthront und die Hofhaltungen 1er der schiedenen Wittelsbacher Prinzen aus München verscheucht; nicht wenige ha den diese' Ge.oalttat als Undank mit tie fer Bitterkeit empfunden. Trotzdem scheint der Sturz dieses wie der ander deutschen Throne unwiderruflich zu seirz, und es mag dabei bleiben, wenn nur der zur Herrlaft gelangte sogenannte Volkswille die von den Fürsten geschaf fenen Werte und Werke erhält und mit gleicher Liebe weiter dflegt. Demokra ti'N sind den Kuliuraufgaben der Menschheit nic5t Immek günstig gewe sen. die Herrschaft der Massen nie; six bat et mehr zerstört als schafft. Und et dürfte sckiwtr. sehr scbwer sein, auch wenn der beste Wille ant Werk geht, die Siassen. deren Ziel in erster Reihe die Befriedigung r leiblichen Bedllrf n'ilse Ist. ss zu erziehen, daß Ihnen Bil dung. Wissenschaft und Schönheit auch nur gleichwertig wird mit der Sätti gung det Magent und der körperlichen Bequemlichkeit. Darum sind ernst Be sorgnisse gerecktfertiqt. ob München klt Hauptstadt det Boltsstaatet Bayern In kultureller Hinsicht das alte schöne und fruchtbare Heim für geistige und klinst lerische Schaffenskunli bleiben wird. daS ti unter seinen Fürsten geworden war. ' j !? Zwar haben die Geistarbeiter, wie daö eugcprägte Wort der Revolution lau tct, sich erstaunlich rasch in die neue Lag gefunden und regen sich und rede ge waltig seit , Monaten über Ziele und Formen ihre? künftigen Wirkens; es ind gewiß diele wohlmeinend und hr Iche Idealisten darunter, die sogar im. lande wären, Fortschritte anzubahnen, aber danebw auch In Haufe, .dem eS nur darauf ankommt, Im demokratischen oder sozialisierten Staat den Brotkorb nicht szu verlieren. Werden abek die chön aiisgedachten Programm Bei iändniS finden bei denen, die voll allem it Begehrlichkeit dek Massen befriedigen wollen, und werden in der Not der kommende Jahre die Mittel vorhanden fein, die für die Pflege deS Geistesleben und der Schönheit unentbehrlich sind? Die Verneinung der Frage liegt näher als ihre Bejahung. ES sind daher rechi trübe Gedanken, die bei allem Frühlingssonnenschein durch daS Herz ziehen. Es ist eint dielet un treu geworden in den Schreckensjahrcn deS Weltkrieges; nicht das Glück allein. Auch die Fienschen in ihrer Schwäche und ihrem Wankelmut. Treu geblieben ist unk nur die Natur, die i strahlen der Frühlingssonne sich mit neuem Le be und junger Schönheitschmückt, trotz allem Elend, daS die Mensche über uni gebracht haben. Ihr lebensfrohes Wiedererwache mag auch unS wieder mit Mut und Hoffnung erfüllen. AIS die welken Blätter im vorige Herbst Zu Boden sänke nd nur noch die kah len Stammt trübselig In die kalte, nebel graue Luft ragten, brach dat alte Deutschland zusammen, München ging voran im Sturz. Heute quillt von neuem frisches Leben auS den Stämmen, die fest gewurzelt sind im deutschen Boden, alles keimt und grünt Und blüht, als wollte dit Natur vek Heimat uns Beispiel Und Mahnung geben in den traurigsten Tage unsrer Volksgeschichte. Einem unsret Dichter hat det neue Lenz In seiner Blütenfülle da zuversichtliche Wort gegeben: Nun muh sich alles, alles wenden! Sollen wir Menschen uns van den Bäumen des Nymphenburger Parks beschämen lassen? Ucbcljpaltcrkicn. Der Friedensvertrag. 1 Mark und 36 Pfennig kostet jenes Buch. -welches auf den bravsten Ochsen wirkt als wie das tote Tuch. Viermalhundert Paragraphen und dann 40 noch dazu auf 221 großen Seiten findest du als die Hymne der Vernichtung : aufgehäuft. Eirl stärket MaNn, wer in Ruhe dies Dichtung 1 lesen Und berdauen kann! Mit dem .Ließe deinen Nächsten" samt dem ganzen Hcil'gen Geist wird das schöne Spiel getrieben, das man Schindeludet heiß?. Vicrmalhundert Drachenzähne hat Ina damit ausgesät. wehe, wenn vierhundertfältig auf der böse Samen geht! Die Verfasser dieses Buches , kriegen dann ein Honorar, wie es wohl von dieser Güte noch nie dagewesen war. Berechtigtes Mißtrauen. Frau A.j Mein Arzt rät mir. ich sollte eine dreimonatliche Kllt in PfäferS antreten, aber Ich traui ihm Nicht recht! Frau B.: Warum denn nicht? Frau A.t Äeil mein Arzt-gleichzeitig mein Schwiegersohn ist! . ' Erlauschtes, 's Miggel! ist ein herziges Blond köpfchen von zwei Jahren. Immer gut gelaunt, der Sonnenschein deS HauseS. Besonders am Morgen will daS Plap permLulche nicht still stehen, s Allmsrgcntlich bringt 'S Rösi, die dkalle Kindsmagd, 'S Miggeli, fein .hergetich tct, dei Mutter zum trste Kuß. Den zweiten bekommt stets nachhet der Vater mit strahlende Kindesjreude dcrab reicht. EitteS Morgens sagt die glücke licht Mutter, wie immet: So, jetzt geischt zuck Bappeli und gibfcht' Zhm eS Mllndscheli." .Bappeli schö Mlintschcli gä. RSst au Äabe Munkscheli ga . . .!" meldrt mit lachendem Auge gar wichtig 's herzige Miggeli. Warum nur 's Rösi , fortgeht, fragt sich verwundert 's Miggeli. Aus Berlin. AIS ei Berliner Arbeiter gefragt wurde, ob er nickit wieder die Arbeit aufnehmen wolle, um sei Brot zu der dienen, antwortete er: .Watt. ich ürbceten?? Nee. ick koos wir ' Maschincilieweht füt 0 Mark und mach mir sclbständick!!" Unabhängige." Wie sich daS Gcsindel heute Unabhängig nennt und preist Die gemeine Gier und Beute. DaS ist feinet Wesen! Geist. Pack vom Scheitel bis zur Svhle, Groß nur. waö betrifft da Maul (Daß eS doch der Teufel hole! Doch selbst dem siink'S allzufaul.) Unabhängig vom Gewissen, Unabhängig von der Scham, Hundsgemein und hingerissen Und nur dann nicht lendenlahm: Gilt'! zu hetze und ZU hetzen, Gute Arbeit zu vcrsau'n Und ein solches Korps von Fratzen, Will dat Rei der Zukunft frrn'n. ( uii. I dein Entwurf des Friedensvertra gez. dtt dca deutsche Dcltgieltc in Versailles präsentiert worden ist, findet sich neben den ungeheuerliche politischen, wirtschaftlichen, finanzielle Zumutun gen im 8. Abschnitt, de von Wiederher stellung und Schadenersatz handelt, auch ein kleine Kapitel Besonder Vestim mungen", das, da t sich im wesentlichen nur um Kunst handelt, bei det Agentur Uedermittlung der Hauptzüge de In sikumenteS unS vorenthalten worden ist. ES lautet; .AIS Wiedergutmachung füt die Zer siorung der Bibliothek tn Löwen hat Deutschland Handschriften, alte Bücher, Drucke usw. nach Maßgabe der zerstörten auszuliefern. Ferner hat Deutschland o Belgien die jetzt in Berlin befind' lichen Flügel det Altarbildes de, An betung des Lamme von Hubert und Jan da Eyck auszuliefern, dessen Mit telstück sich jetzt in Gent befindet, und die jetzt i Berlin und München befindliche Flügel des Altarbildes des Abendmahls von Dirk BoutS. dessen Mittclstllck der Kirche von St. Petrus in Löwen gehört. Deutschland hat binnen sechs Monaten den Koran deS Kalifen Othman, früher in Medina. an den König dek HedschaS zurückzugeben und den Schädel des Sul tant Mkwawa, früher in Ostafrika, an die Regierung Sr. Britischen Majestät zu erstatten. .Die deutsche Regierung erstattet fer ner der französischen Regierung gewisse Schriftstücke, die. die deutschen Behörde 1870 weggenommen haben und Herr Rauher gehören; ferner sind die wäh rend deS Krieges von 18071 wegge nomwenen französische Fahnen zurück zugeben." Wir haben ts hiet nun mit den beiden auf Werke der Altniederländek Hubert und Jan van Eyck und Dirk Bouts be ziiglichen Kunstkequisitionen zu tun. weil e sich hier um Gemälde handelt, die je dem Besucher deS Berliner Museums (jetzt Kaiser Fricdrich-Museumy und der Älten Pinakothek in München ge läufig sind. Was die viet Tafeln von Dirk Bouts betrifft in Berlin daS Passahfest und die Eliasspeisung; in München die Mannalese Und die Begegnung Melchi scdeks und Abrahams , so gehören sie zu einem Altarwcrk, das die Brüder schaft zum hlg. Sakrament in-die Pe terskirche zu Löwen gestiftet hatte, und für das noch die Quittung des Künstlers (von 1468) vorliegt. Das Mittclstllck mit det Darstellung deS 'Abendmahls blieb In St. Peter, während die obe genannten Tafeln, entscheidende Werke des (auS Holland gebürtigen, aber in Löwen nach langem Aufenthalt verflor denen) Dirk, Bouts. vuS der berühmten BoisserSeschen und aus einer Aachener Privaisammlung lünerzcit nach Berlin und München gelangt sind. Nii erinnert man sich des unselige 22. August 1914, dtt so furchtbaren Schaden über Löwen gebracht hat. Dem Schmerz und der Entrüstung über die Vernichtung des ' Universitätsgebäudcs und der so wertvolle Universitätsbiblio Ifjä wii über die" Schädigung der spät gotischen Pcterskirche (durch den Brand deS Dachstnhly habe wir damals hier klaren Ausdruck gegeben, und wir lassen uns von jenen Gefühlen auch heute nichts abmarkten, Nackdem wir erlebt haben, was andere Städte inzwischen zum Teil durch die Geschosse der englischen, fran Arbeitszußände in Italien. Cittoiicr Bund'.) R o m , 4. JUni. Gestern entgleiste in Rom ein Wage det Elektrischen, wobei zwei Menschen umS Leben kamen und mehrere verletzt wurden. Infolgedessen traten die Trambahnangestellten in Streik Und sie streiken auch heute noch. Es ist vielleicht für den Leser schmierig, die Beziehung zwischen Ursache Und Wir kung restlos herzustellen. Ich Muß ge stehe, mit geht ks Nicht bessek. Aber zu einem Streike 'ist heutzutage jeder GruNd hinlänglich. Heute z. B. bekam man, wenn man ffch mit hungrigem Wage cm det Türe der Trattoria die. benso spärliche wie teure Speisekarte an sehen wollte, bloß heruntergelassene Rolläden zu Gesicht, was auch auf einen abgehärtete KriegIckage tlicht eben er baulich, wirkte. Der hungrige Qulrite fing an, sein ichcs Repertorium von Kraftausdrücken um sich zu speien. Welch ein Hartschädel! Er konnte nicht begrei sen, daß wen die Kellner streikten, dies bloß zu seinem Besten geschah. Aber ge Miß die Arbeiter des gedeckten TischeS (i luvoratwi dolla niensa) feierten, um dem Wirishauskundcn in Zukunft das Trinkgeld Zu ersparen. Diese Trink geldgeschlchte ist reichlich komisch. Nach einigen Jahrhunderte Trinkgeldprazis fanden plötzlich vor zwei Monaten die .Arbeitet deS gedeckten TischeS", daß diese Art de Entlohnung ihrer Würde als selbstbewußte und fortgeschrittene Proletarier nicht mehr entspräche und verlangten neben anderthalb Dutzend an derer Baqatellen wie Lohnverlioppelung, englische Woche usw. die Abschaffung die sei entwürdigenden Form, der Arbeit Vergütung. Die Forderung wurde onge nommen, aber die Abschaffung bezog sich bloß auf den Namen; denn statt des freien Trinkgeldes bezahlt der Speise wirtschaftsgast ein cliritto kis?a, eine feste Taze, von zehn und der Caföbe sucher eine solche von zwanzig Prozent. Der neue Streik bezweckt nunmehr diese Gebühr dem Wirte aufzubürden. DaS wär ja eine schöne Sache wüßte der Konsument nicht ganz genau, daß er trotzdem i irgend einer Form die Rech Nung zu zahle hat. Da ist füt Ihn sa sicher wie der Umstand, daß r heut dank dieser neue Art .Humanitär" Streikes auf in ordentliche Mittagessen hat ver zickiten müssen. Doch Spaß bereite: dit Streikmanie hat gegenwärtig in Italien, genau so wie anderswo, einen bedenklichen Grad erreicht. Jeder Voimand ist gut zur Ar beitZkinstellung. . E iä lo weit llekom. unstrequisitionen. zösischen, belgischen Armeen selbst in an denke nur immer wieder n 'gprrn rlitiea haben. Nur daran darf doch wohl erinnert werden, daß es deutsche Offiziere waren, die noch während deL Brandes von St. Peter di Bildn des Dirk BoutS neben dem genannten Abendmahl handelt eS sich m die Ntar tcr deS Hlg. EraZmuS int NathauS gegenier gerettet haben, weil sie über den Wert dieser Gemälde genügend n terrichtet waren, waS ihrer Bildung ge wiß ein recht gute Zeugnis ausstellt. Immerhin: wenn jetzt zu dem isolierten Mittelstück die vier ergänzenden Stücke gerade für die Kirche gefordert werden, die unter dem Krieg Nicht unbeträchtlich gelitten hat, so läßt sich daS verstehen; wenn man auch durchaus daran festhal te maß, daß diese vier Tafeln einst auf völlige rechtmäßige Weise durch Ankauf in den öffentlichen Berliner nd Mllnch ner Kunstbesitz übergegangen sind. Auch daß die Bibliothek in Löwen, die eine Fülle unschätzbarer Inkunabel i den Flammen untergehen sah, eine Kompen fation erhält, wird man nicht als unbil lig bezeichnen können. Mit dek wahr haft odiösen Art. wie die Italiener in Wiener Bibliotheken sich bereichert ha ben, darf diese Kompensationsforderung an Deutschland für die Bibliothek in Löwen nicht verglichen werden. Wie steht eS nun mit den i Berlin befindliche Teilen deS berühmten Gen tcr Altars der Brüder van Eyck? Für den Johannesaltar der Kathedrale S. Lavo in Gent ist er als Stiftung des Jodokus Vydt in den 1420er und 80cr Jahren entstanden als Werk Huberts und Jans ban Eyck, eine großartige Schöpfung nach Komposition und Tech nik, nach Kühnheit des Realismus und Tieft der Beseelung, eitteS jenet Werke, die Marksteine in der Kunstentmicklung bilden. Die Schönheit dieses mächtige Altars, dessen Herzstück die wundervoll feierliche Anbetung des Lammes bildet, ist sozusagen von seiner Aufstellung an Gegenstand lauten Ruhmes gewesen. Philipp II. hätte ih gerne i sei Spa nien entführt; aber er mußie sich mit einer Kopie zufrieden geben, die in det Folgezeit dasselbe Schicksal hatte wit das Original: sie blieb nicht zusammen, sondern wurde i mehrere Teile Susein ander gerissen, so daß man von dieser Kopie van Cozies Tafeln in Gent und Berlin nd München begegnet. DaS Original selbst würd!' bor den Bilder siürmern des Jahres 1566 gerettet. Zeh Jahre später wurde in Gent erwogen, et det Königin Elisabeth als Schützerin dek Gcnter Calvinisten zu verehren. . DaS geschah dnn auf Bitten von Nachfahren der Stifter doch nicht. In den 1580er Jahren kam das auf dem Aathaus Un' tergebrachie Altarttttri wieder tn St. Bavo zur Aufstellung Der gute' Kai sck Joseph II. loll bei einkÄ Besuch det Kirche an der Nacktheit, vo Adam Und Eva Anstoß genommen haben. Diese beiden Altartafelteile ehrwürdigst; Inkunabeln des NatursiudiuMS des Un bekleideten menschlichen Körpers wur .den denn auch unsichtbar gemacht und blieben es auf lange hinaus. In Franz Kühlers Handbuch der Malerei von 1837 liest man: .Die äußern Seitenflüge! det obern Reihe, welche Adam und Eva ein' ander gegenüberstehend darstellen lind sich jn Gent befinden, sind dent Reisen den unzugänglich, da sie, wie man sagt, auS großem Zartgefühl unier strengstem Verschluß gehalten werden." Diese zwei men. daß z. B. der Cornere della Seid sich allen Ernstes fragt, ob dieser allge meine Hang zum Feiern nicht eine Folge des untatigen Schlltzengrabenlebens sei. Es ist ja selbstverständlich, daß infolge der Verteuerung der Lebenshaltung (die z. B. für Rom statistisch Mit 486 Pro zent der Preise bei Kriegsbeginn nachge wiesen ist) oder infolge Entwertung des Papiergeldes die Arbeitsentlöhnung auf eine vollkommen neue Basis gestellt wer den mußte. DaS ist Nun in Italien, weit mehr noch als irgendwo, absolut ungleichmäßig zugunsten det örganisier ten Muskelarbeiter und zum Nachteil det freie Hirnarbeiter geschehen. So ver dient z. B. ein Landarbeiter in der Campagna Romana (bei Achtstundentag) 22 Lire : plus Verköfligung im Tag, i Terrann 50 Lire, in Apulie 35 Litt pluS Verköstigung. Ei Schiffs auslade? im Hafen von Gekuct bringt e'Z in Akkordarbeit bis auf 80 Lire im Tag, ja man verbürgt mir einen Fall In Vene big. in dem ein Arbeiter volle 120 Lire im Tage verdiente. Darnach wird sich Niemand mehr wundern, wen diese Ar beiter sich Sonntags in Gesellschaft? zug werfen, ein Äuts mieten und daS Geld, das sie mit dem beste Willen nicht aufessen und vertrinken konnten, auf die Roulette des Kasino von San Remo werfen. Daß die Vorarbeiter in de Metallwarenfabriken vö Turin streik ten. weil sie ein Minimum vo 2000 Liren im Monat verlangten, hab ich be reits hier schon erwähnt. Ein gewiß be scheiden Lohn, verdient doch z. B. ein Sonnino als Minister ebensodiel. Daß daneben ti Gelehrter von Weltruhm wie z. B. Giacomo Boni, der Leiter der Ausgrabunaen auf dem Palatin, vom Staat ein Jahtesqchalt von fiOOO Lire bezieht, möge diese Ueberschätzung der Muskelarbeit am überzeugendsten illu strieren. Wenn nu diese EinschäPing der Muskelarbeit irgend einem wirtschaft lichen Geseh entspräche, wie der unbe schränkte, Nachfrage, und mangelhastem Angebot, sa wüßte Man sie Notgedrungen sich gefallen lassen, bet diese Ein schähiing entspricht nicht den realen wirtschaftlichen Vttbältnissen. sie Ist künstlich erzwungen, sie bedeutet ine Er Pressung, bei welcher die Angst der bür gerlichen Klasse vor dem Bolschewismus ein Hauptrolle spielt. Nun liee sich da flehen nichts einwenden, wenn die organi sierten Arbeiter ihre 7Nacht dazu brauch ten. den Gewinn der Arbeitgeber auf ein ewisseZ Mak iiUusSrcZnke. L Wikk Tafeln sind 1860 von Gcnt InS Kgl. Museum nach Brüssel gewandert. Die siegreichen Truppen der französische Revolutionsarmee machten in Belgien auch vor dem Genter Altar nicht Halt. Die Mittclbilder wurden 1704 nach Pa riS gebracht.'.wo sie 179!) in der Aus stellung deS Louvre als Hauptslücke in der großen Menge erbeuteter Kunstwerke glänzten." Die Flllgeltafcl deS AliarS aber wollten die Genter nicht ziehen las sen, so schöne. Dinge auch man' ihnen von Paris aus als Tausch anbot. Der ' Sturz deS Napolconische Kaiserreiches brachte die geraubten Tafeln auS Paris nach Gent In die Vydtskapelle von St. Bavo zurück.. Seltsamerweise jedoch wurden die so treu gehüteten Fliigelbil der bald nach 181g an einen belgischen Gemäldehändln verkauft. . Von diesem, kamen sie an den Berliner Kunstsamm ler Solly, und von diesem erwarb sie 1821 die preußische Regierung für da? Berliner Museum. In Gent aber blie be in St. Bavo die Anbetung deS Lam mes und die über diesem Breitbilde be findliche drei Hochformattafeln des Gottvater, der' Maria und des Johan nes. Für dit nach Brüssel gebrachten Adam und Eva-Tafeln stiftete die bel gische Regierung nach Ct. Bavo zur Er gänzung des Altarwerkes sechs der Flü gelkopien von Cozcie und zwei moderne Kopien der Adam und EvaTafeln. SS finden wir denn, daß man in Belgien selbst dieses Wunderwerk der Malerei k:ineSwegS nach Gebühr behan delt hat. Nicht nur veräußerten die Genier die herrlichen Altarslügel mit den singenden und musizierenden Engeln, mit der prachtvolle Cäcilie an der Or gel, mit den hlg. Einsiedlern und den hlg. Pilgern, den gerechte Richtern und den Streiter Christi, welche Doppel taseln die Anbetung des Lammes flan kicrten, mit den rührend andächtigen Stifterbildnissen, und kümmerten sich um ihre weitern Schicksale nicht wchr: sie mußten sich auch von der Lande? Hauptstadt noch eine Amputation gefal len lasse und sich mit neue Kopien zu frieden geben. Somit könn von irgend welchem , besonder Pietätsverhältnis Belgiens zu. diesem Genter Altarwerk im Ernste nicht gesprochen werden. Jeden falls ist die völlige Rechtmößigkeik der Erwerbung det , Flügel für das Berliner Museum Nie auch nur im mindesten be zweifelt wörden. Es gibt MuseuMsbe sitz genug, dek sich dieser einwandfreie Sauberkeit wahrlich nicht rühmen kann. Man wird sagen: ein siegreiches Deutsch land hätte sich der in Berlin fehlenden Tafeln , deß Genter Altars sicherlich be mächtig!. Einet ' solche Behauptung darf man nach strikten Aeußerungen der entscheidenden Manner entgegentreten. Wäre es aber geschehen, so würden wir . ein solches Vorgehen Nicht anders einge schätzt und zubenannt. haben als das jetzt dein besiegte Deutschland gegenüber i Anwendung gebrachte: es wäre ein schmähliche, Raub gewesen, desgleichen i unserer Kuliurwelt ein für allemal nicht mehr vorkommen dürfte. Institut füt Arbtitsrecht. Ein Institut füt Arbeitsrecht ist in Frank furt ti. M. in Verbindung mit der Uni versität und dem Sozialen Museum gc plant. DaS Institut für die Wirt fchaftswissenschaften soll mit Rücksicht auf die Sozialisierungspläne in det deutsche Industrie ausgebaut werden. lichkeit wird ihnen da nie gelingen, den der Arbeitgeber erhöht entweder ent sprechend die Preise um den gleichen Ge winn zü machen, oder wenn ihm dieS die Konkurrenz . berunmöglichen sollte, so Wendet er feint Kapitalien rentableren Unternehmungen zu. Das Resultat der maßlosen Lohnforderungen wird also notwendigerweise eine weitere Berteue rung der Lebenshaltung oder Arbeitslo Zigkeit sein. Es ist freilich bis jetzt der Regierung Noch Nicht gelungen, diesen Circulua TitiosuS durch Milderung der Lebens mitMteuerung zu brechen; aber dies rechtfertigt noch keineswegs die mit Streikgewalt erzwungene Privilegierung einiger Kategorien von Arbeitern, die mit ihret Arbeitsleistung In keinem Ver hältniö weht steht. Ihr Versuch, die außerordentliche Hochkonjunktur des Krieges trotz veränderte Verhältnissen, künstlich zu verlängern, wird sich in ab sehbarer Zeit. von selbst rächen. Denn was will es bedeuten, wenn der Staat ein paar Lebensmittelkonserven billig abgibt, wenn ich int Restaurant gleich wohl dieselbe hohen Preise wie im No vembet 1913 bezahle, weil, wie mir der Wirt mitteilt, die Kellner gewaltige Lohnaufbesserungen bewilligt erhielten, oder wenn mich ein Kleid 100 bis 150 Lire mehr kostet, als vor ein paör Mo naten. weil inzwischen die Schneiderge Hilfen trotz Verminderung der Arbeits zeit verdoppelte Löhne zugebilligt r hielten. Wohin die endlichen Lohnforderungen bei stets abnehmender Arbeitsleistung führen werden, ist schwierig zu sagen. Die einzige Rettung beruht in der Si tnultanität dieser Eescheinungen In den weisten Ländern, andernfalls würde un ter dem Druck answäriiger Konkurrenz eine wirtschaftliche Katastrophe unver meidlich werden. Edclnlut. Hast du ti grosteS Glück errungen, Zi trag' S mit Bescheidenheit? Der Quell vielleicht, auS dem'S ent sprungen, Bracht' einem Ander' iiefcS Leid. Und schlug ein Leid dir selber Wun den, So tröste dich mit edlem Mut, Xnl Leiden, das d selbst empfunden, Vielleicht tut'S einem Ander'a gut. Humor ist gleichsam dek Witz der Empfindung. Er darf sich daher mit Bewußlskin äußern: abtt er ist nicht echt, sobald ma de Aoratz jdabeivab, jAmffi ' l