Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 26, 1919, Page 3, Image 3

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.Seite 3 Tägliche Omaha Tribüns-Samstag, den 26. Juli 1919.
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Das
Diillciimk
Eine Schrift dci JrlanderS Shaw
Desmond über das Dänemark von
heute, beranlakt den Danske Pio
neer", die hiesige dänische Wochen
zeitung, in einem Leitartikel, Det
ny Tanmark" seinen Ansichten über
Dänemarks zukünftige Ziele Raum
zu geben.
Wir hatten mit ruhigem Gewissen
.diesen Artikel der Kenntnis unserer
Leser vorenthalten können, wenn
nicht die Zeitung des Herrn So
phus Neble in demselben wieder
einmal die Gelegenheit an den
Haaren herbeigezogen hätte, sich
ihren Grimm gegen unsere 2ani&
leute aus der andern Seite des
großen Teiches voin Herzen hcrun
ter zu reden.
Zwar stehen auch wir, wie . der
Pioneer irrn Bezug aus Tanemar
rühmend von sich sagt, aukcrhalb
der aktiven Anteilnahme an der
Entwicklung des alten Vaterlandes.
aber das verhindert uns nicht, an
seinen Zielen und Zwecken levcndl,
ges Interesse zu nehmen." In dem
lebendigen Interesse an dem 23 oh
und Wehe, dem Leben und Streben,
den Hoffnungen und Enttauschun
gen, den Segnungen und Prüfun
gen der alten Heimat, von welcher
unS politisch, räumlich und auch
geistig vieles trennt, giebt der
, Dc'M'Aincrikancr dem dänisch gc
oorenen .'lirger nichts naq. In
diesem Sinne nehmen wir von dem
Artikel des .Pioneer" Notiz.
Eine eigentümliche Betätigung
des lebendigen Interesses an den
Zielen und Zwecken des alten Vateo
landes" von Seiten ,des Danske
Pioneer" besteht darin, das; er, noch
nach 65 Jahren an den Nachwchen
des dänischen Kruges von 1864 lev
dend, alles was mit dem vrcukisch
deutschen Reich in Verbindung steht,
durch eine von unversöhnlichem
Hasz gefärbte Brille ansieht, und
diesen Haß auf das deutsche Volk
übertragen hat Er hat sich und sei
nen Lesern so viele Jahre seine Ne
belbilder von deutscher Schlechtigkeit
vorgesuhrt, das; es ihm schlechter
dingt unmöglich geworoen 1 1, an
dem deutschen Nationalcharakter bor
lauter Schattenfeiten einige lichte
Stellen zu entdecken. Dem Deub
schm Reich hat er stets mit der An
ficht jenes Politikers gcgenüber'ge,
standen, dessen Maxime lautete: Ich
kenne zwar die .Absichten der' Ne
gierung .nicht, aber ich mißtraue
innen; und dem deutschen Volk ge
genüber vertritt er heute mehr wie
ie den Standpunkt: Was kann von
Nazaret Gutes kommen.
In dem erwähnten Artikel tct
tritt Herr Sophus Neble die gewiß
auch seinen dänischen Lesern über
raschend neue Ansicht, daß seit 18si4
'die Dänen ein von ihrem deutschen
Nachbar geknechtetes Volk gewesen
sind! Er sagt: Wahrend mehr als
r0 Jahren unternahm man nichts
in Däneinark, ohne, wie das b?
kannte Ncklamcfchild sagt, auf the
master voice vom Suden zu lau
schen" Er läßt leider an Deutschland
au wünschen übrig hinsichtlich der
ffrage, ob von politischer oder wirb
schaftlicher Abhängigkeit die Rede
ist. Hinsichtlich der ersten vermögen
wir dem .Pioneer" weder beizustim
inen, noch zu widersprechen, da unS,
ebenso wenig wie Herrn Sophus
Neble, die Geheimen Archive von
.Berlin und Kopenhagen zugang.
Iich gewesen sind. Der Pioneer"
bringt auch weiter nichts vor, als:
Es hat sich in dieser Zelt ziigetra
zen, daß dänische Schulbücher' auf
eine höfliche, aber bestimmte Vor
ftellung 'von Berlin revidiert wur.
den", ohne sich auf eine nähere
Darlegung der Begleitumstände ein
zulassen. Er vergißt zu bemerke,?,
daß im Januar 1899 der Kriegs
minister im Folkeshing erklärte, daß
die dänischen Rüstungen auf einer
solchen Höhe ständen, daß irgend
eine Großmacht es sich zweimal
überlegen würde, Dänemark anzu
greifen, worin jeder unbefangene Le
ler losorl, Den Beweis öasur er
blicken muß, wie sehr Dänemark
politisch geknebelt worden.
Hinftchtlich der wirtschaftlichen
Stellung wollen wir, in der Ueber
zeugung daß die Statistik eine sehr
nützliche Wissenschaft ist, dem
Pioneer" einigt Zahlen unter
breiteten, um darzutun, daß die
ökonomische Vergewaltigung von
Seiten Deutschlands dem Königreich
sehr zuträglich gewesen sein muß.
Von 1870 bis etwa 1910 wuchs
die Ausfuhr Dänemarks von 62
Millionen Dollar jährlich aus 110
Millionen Dollar jährlich, und die
Einsuhr stieg von 83 Millionen
Dollar im Jahre 1870 auf 140
Millionen Dollar in 1905, während
in der Zeit von 1870 bis 1901 die
Bevölkerung des LkönigreichS von
1,784,741 auf 2,449,510 Seelen,
dlfo um 36 Prozent anirmchz. Wenn
man nun in Betracht zieht, daß von
der dänischen (Gesamteinfuhr mir
SO Prozent ans Deutschland kamen.
während von der dänischen lßesmnb
tüUlllKHU VV'.l ini uuiuiujiii vtuiiit.-
kmSfuhe nur 18 Prozent ihren Weg
nach Deutschland fanden, so kann
man sich fast nicht der Ueberzeugung
verschließen, daß der .Pioneer" auch
hlnsichtllch der wirtschaftlichen Wer
Hältnisse Dänemarks, trotz seines le,
bendtgen Jmeresseö" nicht so woh
unterrichtet ist, wie er sein sollte
Alle.?, waS Herr Neble an Be
wciZmaterial für eine wirtschaftlich
Vergewaltigung - Dänemarks bei,
bringt, ist die Behauptung, daß
großprahleri ehe deutsche Hand
lungsreisede in die dänischen Land,
stadte kamen und von den Kauf
keilten verlangten, daß sie deutsch
reden müßten oder sich ohne ihre
Waren behelfen." Dies entspricht so
wellig den Methoden, durch welche
sich der deutsche Kausinann vor dem
Kriege den Weltmarkt eroberte, daß
mail ke:ne Worte darüber zu der
Iicrcn braucht, fcs mag ia solch,
Esel. we der Pioneer" schildert,
gegeben haben, aber daraus dar
man ebenso wenig aus die Allae
mcinheit schließen, als die Tatsache,
oau geiegentUct) Veutlche, die m
Jütland hcnimstreiften, verprügelt
wurden, weil, sie kein Dänisch
konnten, einen Schluß auf - den
Stand der Zivilisation in Dänemar!
erlaubt,
Direkt lächerlich klingt es, wenn
der .Pioneer" die Geisteöknechtschaf
Dänemarks behauptet. Er sagt, daß
ein nicht geringes Quantum der
dänischen Literatur" (nebenbei ein
hubscher Ausdruck Quantum Luc,
ratur", es erinnert an ein Crnan'
turn jütischer Butter oder Karls
berger Vier) also .ein nicht geringes
Quantum der dänischen Literatur in
diesen Jahren (1864 bis jetzt) in
Geleise geraten sei, die darauf Rech
nung machten, die höchste Gunst der
deutschen Leser zu erlangen und erni
ge der dänischen Geistesfuhrer hatten
ihren ständigen Aufenthalt da m
ten (d. h. in Deutschland) genom
men." Ja wenn ' dem so ist, dann
durste die Hoffnung deS Pioneers
Dänemark werde sich die vlelver
sprechende Gelegenheit, feinen be
rcchtigten Platz als unabhängige
Kulwrmacht des Nordens emzlineh,
men" nicht entgehen lassen, bei et
nein derartig un Banne oer AuS
länderei degenerierten Volke kaum
erfüllen. Glücklicherweise bat der
Pioneer" nur mS Blaue geredet.
Lir wissen nicht, ob Herr Neble die
Werke von Georg Brandes gelesen
hat, sonst w!irde-er sich vielleicht .er
innern, daß dieser große Schrift
steller jahrzentelana in Berlin
lebte, ohne deutsch verseucht worden
zu sein Andrerseit wissen wir zwar,
daß die großen dänischen Realisten
I. P. Jocobsen, Holgen Drachmann
und Sophus Schandorph von ' ve
deutendem Einfluß auf die dänische
SchrlftftclleriveU waren und in
Deutschland zahlreiche Nachahmer
fanden, daß aber sie. oder ikarl
Gjcllerur,, Erik' Skram, I. C,
Brosböll,, Sendrief Pentteppidan. I,
I. Jorgensen, Karl Larsen und wie
sie alle heißen, die dänische Literatur
bereicherten, indem sie mit beiden
Ohren nach der Stimmung in Bcr
lin lauschten, ist eine Entdeckung
von so schöner Originalität, daß dem
Urheber derselben zu empfehlen
wäre, sie von der flgl. Gesellschaft
der Wissenschaften zu Kopenhagen
mit einem Preise krönen zu lassen
.Der Zeitpunkt dürste gunstig
ein", orakelt der .Pioneer", die
offenbare Verachtung der Deutschen
ur Dänemark in " einen gewissen
ruhigen Respekt zu verwandeln." Wo
her der Pioneer" diese Verach
ung" mmmt, ist rätselhaft. Dem
Mittel und Süddeutschen, der mit
Dänemark keine? direktm Beruh
rungspiinkte hat, oder je gehabt hat,
loßt diese nicht mehr Gemutser,
regung ein, als etwa die Schweiz
dem Holsteiner. Selbst m Holstein
herrscht seit 1864 fern unfreund
licheS Befühl für Dänemark. Nur
im mittleren und südlichen Schlcs
wig, wo die dänische Regierung von
1851 1864 mit größerer Ruck
ichtslostakcit, als je die Preußen in
Nordschleimig geübt ! haben, durch
zwangsweise Einführung der dam
chen Sprache und Polizennaßre
gelungen eine Gewaltherrschaft zur
Wiedergewinnung eines rn lahr
hundertelangcm geschichtlichen Pro
zcß dem Dänenwm verlorenen
Volksbodens ausübre, hat sich noch
der Haß gegen Dänemark lebendig
erhalten, gerade so wie sich in den
dänischen Tistrikten Nordschlcswigs
der Haß gegen den Polizeistant
Preußen noch' durch Generationen
lebendig erhalten wird: und da die
einzigen Dänen, welche man in je
nen ,Jahren in Mittel und Süd
Schleswig kennen lernte, der von der
dänischen Negierung zur Züchtigung
der schleSwigschen ' .Aufrührer"
entsandte Abschaum des dänischen
Beamtentums, Lüderjahne, Erpresser
und Trunkenbolde war, so mag die
ser Haß manchmal in Verachtung
umgeVagcn sein. DaS ist aber
lange ber.
Im Anschluß hieran wollen wir
kurz bemerken, dafj, wenn die
schledmigsche Frage während der
letzten paar Menschenalter Däne
marks offene Wunde geivesen ist,
welche erst jetzt im Begriff ist zu
keilen", wie der .Pioneer" sich aus
drück, die Schuld daran in erster
viuiyt vic vujuw. ....... ...
Linie den Tänen zufällt, deren Na-
tionalcitelkeit 'während deö Krieges
1864 selbst nach dem Verlust deS
Danrwerk und der Duppler Schan
zen, die auf der Londoner Kon
serenz ,m Borfommcr 1864 von
England vorgeschlagene Teilung
Schleswig? an der Schleilinie oder
sonstwo hartnäckig ablehnte. Daß so
die dänischen Nordschleöwiger über
Haupt boin Mutterlands getrennt
wurden.' ist ein ebenso schweres
Verschulden Dänemarks, als die
Nichterfüllung deS Paragraphen
des Präger Friedens vorn 23
August 1866. welcher den Nord
schleswigern Wiedervereinigung mit
Dänemark zusicherte, falls sie sich in
einer Ab,timmung dafür aussprechen
würden, ein politisches. Vergehen
Preußens ist- Jin Mai 1864 hätte
Dänemark das alles haben können,
was ihm der Pariser Frieden vom
Juli ISIS zusichert,
Wenn der Pioneer" hofft, daß
das dam che Volk in den Jahren
der Unterdrückung die deutsche Musik
nicht so gewohnt geworden ist, daß
eS nicht imstande sei, die Fanfaren
der Freiheit zu hören oder zu wur,
digen", welche die VKkcrliga erto
nen' läßt, so hoffen wir, daß die
Leser des Pioneer" nicht so von
-fr jV rr..r t m
oeMN cymcseloampsen oeiauor
sind, daß sie die Karikaturen seiner
Camera obscura für wirkliche
tographien halten.
Das neue Tönemark.
(Uebersetzung.)
Der irische Schriftsteller Shaw
Desmond gab vor einiger Zeit ein
Buch heraus, in welchem er das Dä
nemark der Gegenwart eingehend
schildert em Land, welches er durch
jahrelangen Aufenthalt recht gründ
lich kennen gelernt hat. Er spricht
mit Begeisterung über viele spezielle
dänische Einrichtungen, übertreibt
nichts, und scheint auch nicht zu kri
tisieren, wenn er dazu Veranlassung
findet. Besonders ober verweilt er
bei dem guten, gesunden, volklichen
Gleichgewicht, welches den Dänen in
newohnt und welches die Nation
durch die Jahre der Drangsal auf
recht hielt (wörtlich trug), als man
che Stimmen in daö Refignations
motto einstimmten: Was kann es
nützen?
Herr Tcsmond fragt in einem fei
ner Kapitel, was nun dies Land in
der neuen Ordnung, dk sich aus dem
Weltkrieg entwickelt, und, dem da
raus hervorgehenden internationalen
Einverständnis uiüemehmen wird.
Wird es sich national behaupten und
sich als Kulturmacht :m nördlichen
Europa geltend machen, wird es sein
Pfund in die Wagschale legen,., um
den volkstümlichen Idealismus zu
bewahren oder wird , es sich in
Goulash" versenken? mti welchem
Ausdruck der Verfasser natürlich das
goldene Kalb und den Materialis.
mus meiiit.
Das ist eine Frage, in welcher
auch die ausgewanderten Dänen tief
interessiett sind. (Auch der biedere
Däne Stöcker? Anmerkung des Ue
bersetzers.) Wir verweisen auf ein
Eingesandt m dieser Nummer des
Blattes, von dem Südjuten (d. h,
Schleswig) Landwirtschaftsarch i
ckt Jens Jenfcn in Chicago, wel
ches mit bedeutendem Auschauunas
vermögen die Klippen definiert, wel
chen man jetzt auf Dänemarks Zu
unfrsvayn anstchtig werden kann,
Pänen in Amerika stehen ganz gewiß
außerhalb der aktiven Anteilnahme
an Dänemarks Entwicklung, aber
das verhindert uns nicht, dem Maß
und Ziel unseres - allen Vaterlan
des ein lebendiges Interesse zu neh
men; auverocm stehen die zivilisier.
en Kanonen auf der Schwelle eines
neuen Zeitalters, in welchem sich die
Perricyan- einer näheren VerknLp
mng er volkstümlichen Interessen
aller anoe anbahnen wird. Und im
Zeichen dieses, VälkerbünöniffeS off.
nei ncy oie Auencht auf erne freiere
Zusammenarbeit zwischen großen
und kleinen Völkern ohne irgend
welchen großpolitischm ler meint
wohl . Großmachts-Politik) Druck ei
neS heimlichen Zwangs.
Der Plan zu diesem volkstümli
chen Weltbund ist von Amerika aus.
gegangen, und es ist nicht zu viel ge
agr, oag oer Buiw oder die Liaa
wahrscheinlich ohne Amerikas Ein
ritt in den Weltkrieg nickt zustande
gekommen wäre. Es ist ganz natür
ich daß die dänisch geborenen Bür.
ger Amerikas ein besseres Verständ
nis für die Grundsätze haben, wel
che in der internationalen Liga ein
geschrieben sind, als die Leute in Dä
nemark bis jetzt haben können; denn
nationale Uneigennützigkeit ist stets
wie ein roter Faden durch die Poli
ii oes Gemeinwesens aeaemam. in
welches wir unS eingelebt haben.
Aber Zweifel und Unglauben an die
Festigkeit (Dauerhaftigkeit) der in
ternationalen Liga find doch wirklich
noch unglaublich dick und nebelhaft
in Tanrniark. tfs kommt beständia
vor. daß nian im Ernst Erklärungen
rifrr, z. B. Dänemark sollte von der
Vergangenheit gelernt haben, sich
nicht auf Verträgen mit großen Böl
kern zu verlassen. oder:'daß Deutsch.
and wieder zu Kräften kommen und
. . . , . ,,
einen Naalneg gegen seine Ueber.
Aus dem Staate
Uus Cslumdus, Nebr.Z
ColumbuS, Nebr., 25. Juli.
sekretar Helms vom Commcrcial
Club trat gestern abend über daö
Telephon in Vorbiiidung mit dem
Adjutanten des Motor Transport
Train und es wurde berichtet, daß
besagter Train am nächsten Mittwoch
abend, den 36. Juli, in ColumbuS
eintreffen und hier die Nacht zubrin
gen werde. ,Der Train befand sich
letzte Nacht ,in Marfhaltown. Ja.,
und befindet sich soweit um einen Tag
im Rückstände. Laut Telephonbericht
wird der Train ungefähr um 4 Uhr
nachmittags hier eintreffen und um
7:36 Uhr am Donnerstag morgen
von hier weiter reifen. DaS Coun
ty und die benachbarten Counties
werden schnellstens von der Ankunft
benachrichtigt werden, sobald der
Train die Grenze von Platte Counth
erreicht, damit möglichst viele denfel
ben besichtigen können.
' Harry ! Bufhcl, ein 10jähriger.
Knabe von der Südfeite, wurde heut?
von Countyrichter Gibbon nach der
Reformschule in Kcarney gesandt.
Der vielversprechende Knabe, der jetzt
schon ein so einnehmendes Wesen be
kündet, hatte eine Menge Schmuck
fachen in feinem Besitze, welche er in
letzter Zeit zusammengetragen. Zwei
goldene Uhren und ein Ring, dem
Nichols Heim entnommen, wurden
zurückgegeben. Eine andere goldene
Uhr hatte der Bursche für 19 Cents!
verkauft, und eine silberne Taschen
uhr hatte er für ein Stück Pie ver
handelt. Eine Anzahl gefuchter Rin
ge fehlen noch und der junge Bushe
gibt an. daß sie ihm gestohlen war
den seien. Ein Bruder dieses
Früchtchens verursachte letzten Winter
hier eine Sensation, indem er seinen
Hut am Ufer des FlufscS liegen ließ
und dann zu einem Onkel in Wyo.
mmg reiste.
Phil. Gannon, welcher fünf Jahre
lang d Films für daS Swan Thea
winder führen werde.
Das ist eigentlich doch eme klagli
che und verzweifelte Anschauung von
einem Lande zu hören, das, wie ge
rade Dänemark von allen Völkern
am meisten Grund hat, auf die neue
Hoffnung in der Entwicklung der
Zivilisation seinen Glauben zu fei
zen. Es kann natürlich zur Enb
schuldigung dienen, daß Dänemark
näher bei Deutschland liegt als bei
Amerika, und daß die deutsche Pro-
paganda nie geruht hat, weder wah
rend deS Krieges, noch nach demsel
Ben. Dänemark ist ja auch schon
auS rein materiellen Gründen geno
tigt, in einem gewissen Einverneh,
men mit seinem früher so großen
Nachbar im Süden zu leben; den
noch dürste der Zeitpunkt da sein,
die offenkundige Verachtung der
Deutschen für Dänemark zu einem
gewissen ruhigen Respekt zu verwan
dein, welcher sicher auch den Han
delsverbindungen nicht schaden wird.
Während mehr als 50 Jahren un
ternahm man in Dänemark nichts,
ohne um ein bekanntes Reklame-
schild zu gebrauchen, aus the Masters
voice im Süden zu lauschen. Es
hat sich in dieser Zeit zugetragen,
daß dänische Schulbücher aus eine
höfliche, aber bestimmte Vorstellung
von Berlin revidiert wurden; grofr
prahlerische deutsche Handlungsrei.
sende sind in die dänischen Landstäd-
te gekommen und haben gefordert,
daß die Kaufleute deutsch reden soll,
ten oder ihre Waren entbehren mü&
ten; ein nicht geringer Teil (Ouan
tum sagt der Verl.) der dänischen Li
teratur ist in diesen Jahren in Ge
leise verlegt worden, die darauf
rechnen konnten, die höchste Gunst
der deutschen Leser zu erlangen, und
einige der dänischen Geistesführcr
haben ihren beständigen Aufenthalt
da wlten genommen. Einer der
schönsten Triumphe der dänischen
Industrie das Motorschiff --wurde
mit großem Pomp und großer
Pracht in Kiel veräußert, wonach die
dänische Fabrikation merklich in
Stillstand geriet.
Daß solche Erscheinungen stattge
funden haben, ist Wohl verständlich.
wenn man Dänemarks unsichere La
ge in Betracht zieht. Aber dank dem
Bunde, den die zivilisierten Mächte
der Welt jetzt im Begriff find, zu
ratifizieren, braucht Dänemark sich
nicht länger derartigen großpoliti
schem Zwang zu fügen. Die Schles
wigsche Frage, die Dänemarks offene
Wunde wahrend der letzten Paar
Menfchenolter gewesen ist, ist im Be
griff zu heilen, und es eröffnet sich
eine reiche, vielversprechende Gele
gen für Dänemark, feinen berechtig
ten Platz als freie und unabhängige
Kulturmacht des Nordens einzuneh
men.
Hoffentlich ist das dänische Volk
ia den Jahre der Unterdrückung die
deutsche Musik nicht so ewohnt ge
worden, daß ti nicht imstande ist,
bit Fanfare der Freiheit z höre
i .
i ttiak.
ter operierte und kürzlich als Soldat
aus Frankreich zurückkehrte, hat das
selbe für ein Jahr gepachtet und Be
fitz davon ergriffen. Swan wird
'Gannon beiftehen, bis er mit den
näheren Verhältnissen bekannt ist,
und wird dann mit seiner Gattin
nach England reisen, um seinen'Ge
burtsort zu besuchen.
. Ungefähr 50 Eltern, Schwestern
und Brüder der Boy ScoutS von
Humphrey, welche zur Zeit in Shad.)
Lake im Campjind, besuchten diese!
ben gestern nachmittag und gaben
ihnen ein ausgezeichnetes Picknick.
Frl. Rose Glur hat ihre Stelle
in Gray's Laden aufgegeben.
Frau Rudolf Müller und Sohn
Edward reisten heute morgen nach
Chicago und werden nach einigen Ta
gen von dort aus Verwandte in Wis
consin besuchen. Sie gedenken unge
fähr einen Monat fortzubleiben.
Kind in Obhut der Großeltern.
Linroln, Nebr.. 26. Juli. Die
Streitfrage, wer das zwei Jahre alte
Lohnchen von William B. und Eli.
zabeth Hammond von Omaha in Ob
Hut haben soll, wurde von dem
Staatsobergericht dahin entschieden,
daß die Großeltern des Kindes, Herr
und Frau W. B. Hammond, das
Kind bis zur Entscheidung des Schri
dungs-Prozesses in Obhut haben sol
len. :'. , v
Höchstpreise herrschen ' ia Lincoln.
Wnrnlrt flMir 9si ei.r; in
l-w niVVVil; TfWlraf XV, J ( lll.
wird Beschwerde geführt daß die
Profitgier der Lincoln Geschäftsleute
größer ist als anderswo. Nach, einem
Äericht der zur Veröffentlichung kam.
kosten junge Hühner, für die der
Farmer 35 Cents erhält, beim Fiel
scher 60 Cents. Automobil-Bcsitzer
können dasselbe Lied singen, denn in
Sioux Cüy kostet die Gallone Gaso
lin 22 Cents, in Kansas City 22.8
und in Council Bluffs 23 Cents,
während die Gallone in Lincoln mit
2i Cents bezahlt werden muß.
Ein Flieger begraben.
Minden., Nebr., 26. Juli Eine
Leichenfeier zu Ehren des Leutnants
Charles Lamborn, des Ncbraska
Fliegers, wurde hier gehalten.- Be
kanntlich stürzte der junge Flieger
aus einer Höhe von 6,000 Fuß in
der Nähe von Dix Nun, Pa.. als
er in Regieningsdiensten stand und
die Post mittelst Flugzeug beför
derte. Die Feier fand unter Leitung
des Pastors 28: S. Hampton statt.
l ,
- Bsnds für Wasserwerke.
Chadron, 5!cbr. L6. Juli, Mit
einer Stimmenmehrheit ' von 7 zu 1
vurde Hie Vorlage zur Ausgabe
von Bonds im Betrage von $102,.
000, zum Zwecke der Verbesserung
und Erweiterung der Wasserwerke
angenommen. Das Wachstum der
Stadt verlangt eine Verbesserung
der Werke und eine Verlängerung
der Röhnnleitung. Diese Stadt hat
das einzige Schwerkraft" System
für LeitungSzwecke im , Staat.
Trncros Farmland. .
Fremcmt, Nebr., 26. Juli.
Farmland in Platte Valley, in der
Nähe von Frcmont, erzielte den
Höchstpreis, als W. O. Hasemann
seine 120 Acker, zwei Meilen nörd
lich von Fremont, an John Van
Seggern für $175 den Acker der?
kaufte. Das Land ist in hochfeinem
Zustand und' hat Herr Hasemann
infolge der Verbesserungen, einen
Profit von 522,000 in den letzten
fünf Jahren zu verzeichnen.
Lanrel pflastert 'Strateg.
Laurel. Nebr-, 26. Juli. Die
Stadt hat einen Pflastenings
.Kontrakt von 20,000 Fards an eine
Omaha Firma vergeben. Die Kosten
werden sich auf $32,000 belaufen.
Die erfolgreiche Firma ist die We
steril States Construction Company.
Dieselbe hat ein Angebot von $1.10
eingereicht.
Nahrnnysmittel'Äarten nötig.
London, 26. Juli. Die Ratio.
nicning der Nahrungsmittel wird
noch vor Eintritt des Winters in
Großbritannien eingeführt werden;
so erklärte der Nahrungsmittel
Minister.'
Freude in Trauer verwandelt.
Springfield, Mais,. 26. Juli.
Leute mit Grappclhakcn durchsuchen
die Fluten des Big Pond bei East
Otis, nachdem gestern elf Knaben
und Männer darin ein nasses Grab
fanden, sechs der Leichen wurden
geborgen. Der Unfall passierte, als
ein plötzlicher Windstoß das Wasser
des Sees aufpeitschte und die Flach
boote und Kanoes, welche die Gesell
schaft vom Land nach einer Insel
bringen sollten, umkippten. Ein
Motorboot, welches die Boote zog,
versank -gleichfalls.
Ticbe i der Pfarrei.
Beatrice, Nebr., 26. Juli, Am
Donnerstag Nacht drangen Diebe in
die katholische Pfarrei und die Woh
nung der Frau JameS Cady und
nahmen Wertsachen im Betrage von
mehreren hundert Tollars mit. Von
den Einbrechern Hot man keine
Svur. ,
-Standard Gil Co.
erhöht ihr ttapktal
New York. 26. Juli- Die
Standard Oil Company von New
Jersey machte gestern bekannt, daß
sie ihr Betriebskapital um $100,.
000,000 erhohen t wird, wodurch
dasselbe tatsächlich 'verdoppelt wird.
Dieser Entschluß muß aber vorerst
von den Aktieninhabern bestätigt
werden. Die Niesensumme soll zur
Durchführung von verschiedenen Ent
Wicklungsplänen verwendet werden,
welche während deS Krieges ausge
arbeitet wurden. Vorsitzer Vedford
gibt in seinem Finanzbericht vom
31. Dezember, 191, die Gesamt
bestände dieses Unternehmens mit
$691.316.969 an. Diesem Betrag
stehen Verbindlichkeiten in der Höhe
von $463,712.410, gegenüber. Auf
der New Jersey Handelsbörse wur
Sine Bitte an die Oeser
der Täglichen Gmaha Tribüne
1
Wir möchten die werten Leser der Täglichen Omaha Tribüne er
fuckzen. ihre Zeitung, wenn irgend möglich, ein Jahr im Voraus zu
bezahlen. Bereits früher haben wir diese Bitte an die Leser gerichtet
und in vielen Fällen haben sie derselben auch entsprochen. Der
Grund unserer Bitte ist darin zu suchen, daß wir Zeit und Geld fpa
ren müssen. Wenn die Leser in kleinen Raten bezahlen, so müssen
wir mindestens einen Clerk mehr im Zirkulations-Departement an
stellen, um die vermehrte Sachführung. Korrespondenz, Aenderung
der Adreffenliste usw- prompt und pünktlich zu bewältigen. Diese
Unkosten suchen wir soweit wie möglich zu vermeiden und wir kon
nen sie in der Hauptsache vermeiden, wenn uns die Leser entspre.
chend entgegen kommen, indem Sie stets entweder auf ein Jahr
oder doch wenigstens auf 6 Monate im Voraus bezahlen. Daß den
' meisten unserer Leser dies möglich ist, davon find mir überzeugt.
Selbstverständlich ist uns der kleinste Abonnementsbetrag willkom
, men, allein solche Leser, die gerade so gut aus ein Fahr im Voraus
'zahlen können, als aus drei Monate, und das können die meisten,
helfen uns, Zeit und Geld zu spüren, indem sie, dies tun und er.
leichtern uns . die erfolgreiche Leitung unserer Zeitung in dieser
schwierigen Zeit. Wir find Ihnen dafür zu großem Dank verpflich
tet, den wir Ihnen im Voraus hiermit abstatten.
An dieser Stelle möchten wir unsere werten Leser auch bitten,
mitzuhelfen, uns neue Leser zu verschaffen. Die Tägliche Omaha
Tribüne ist das einzige Tageblatt in. deutscher Sprache westlich von
Chicago. Alle andern Tageblätter westlich von hier sind den Kriegs
stürmen erlegen. Es muß doch eine Genugtuung für die. Leser der
Tribüne sein, zu wissen, daß ihre Zeitung sich trotz aller Gefahren
gehalten hat. Allerdings hat auch sie schwere Verluste erlitten: sie
hat aber ausgeharrt und war ihren Lesern stets ein wertvoller Rat
geber. Fetzt, da wir einer neuen Zestepoche entgegen gehen, sollten
die Verhältnisse auch für uns günstiger werden. Wir müssen trach
ten, in naher Zukunft für unsere Verluste Ersatz zu finden. Das
ist nur möglich durch eine weitere Verbreitung unserer Zeitung
Es gibt noch Tausende von Leuten im Westen, in deren Heim die
Tägliche Omaha Tribüne Einkehr haben sollte. Diese Leute zu er
reichen, wird unsere nächste Aufgabe fein und . bei der Lösung die
ser, Aufgabe können unsere werten Leser wirksam mithelfen. Man
empfehle die Tägliche Omaha Tribüne Freunden und Bekannten, die
sie noch nicht halten u- trage auf diese Weise dazu bei, ihr eine meitere
Verbreitung und dadurch eine gesicherte Zukunft - zu verschaffen."
Selbstverständlich wird eine derartige Unterstützung unseres Leserkrei
fes von uns eine dankbare Anerkennung finden: "
- Tägliche Omaha Tribüne, , .
' Val. I. Peter, Herausgeber.
Verlangt:
Vermindern Sie Verschwendung und vermehren Sie Produ?
iion. Wir offerieren Ihnen die' Dienste unserer großen Erzie
hungsanstalt, die durch fiebenundzwanzigjährige Erfahrung ent
wickelt wurde, indein sie mehr als 2,000,000 Männern diente; wir
geben Ihnen den Rat, sofort den Vorteil vieler Gelegenheiten zu er
greifen, die die gegenwärtige Konstrnktionsperiode erfahrenm Män
ncrn offeriert
Sollten Sie ein Student der International Correfpondence
Schools fein und wurden Ihre Swdien 'durch irgend eine Ursache
unterbrochen, dann nehmen Sie diese sofort wieder aus. Wenn ir
gend eine Ihrer Lektionen verloren oder verlegt worden ist. dann
senden wir Ihnen ohne weitere Unkosten Duplikate, um es Ihnen
zu ermöglichen, das Studium wieder aufzunehmen.
. Wünschen Sie, Ihren Kursus zu wechseln,, so sind wir gern
bereit, dieses zu tun. -
Aller Beistand, der auf vernünftigem Wege zu erwarten ist.
wird jedem Student gegeben, um ihn von dem Ehrgeiz zu über
zeugen, der seine Registrierung verursachte. ' Schieben Sie es nicht
hinaus; nehmen Sie Ihr Studium sofort wieder auf. Fragen Sie
unseren' lokalen Vertreter um Rat oder schreiben Sie direkt an die
International Correspondence School
Crnelja Office: 588 Brandeis Bldg.
. Bestellzettel.
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Tägliche Omaha TribünH, Achtungsvoll.
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Urkegsgericht für
Fort ceavemvorth
Washington, 26. Juli. Kriegs
sekretär Baker unterzeichnete gestern
eine Verordnung, welche die Be
rufung eines Kriegsgerichtes für
Fort Leanworth vorsieht. VorauS.
sichtlich werden vor ' demselben die
Rädelsführer des Gefangencnftrcik,
der kürzlich daselbst unter den Mili.
tärgefangenen ansgebrochen ist, der.
urteilt werden. Das Krieg Samt
wurde am Mittwoch von der dort
herrschenden Situation verständigt
und Herr Voker ergriff sofort ent
sprechende ttegcnniaßrcacln, um die
Autorität der Regierung aufrecht zu
erhalten. .
Geistig ausgebildete
Männer
Tel. Douglas 6266
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