Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 24, 1919, Image 1

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An American Newapapcr
whlch atandi sor Amert
can Ideala and prioclplc
published In th Ger
man languac for Ameri
ean dtlzen who read
rUEUSHEO AND DISTRIBUTED UNDER
PERMIT (Na. 864), AUTHORIZED BY THE
ACT OP OCTOBEB 6, 1917, ON FILE AT
THE POST OFFICE OF OMAEA, NEBK
BY ORDER OF THE '"'RESIDENT
A. S. BURLESON, PÜSTMASTElt-GENERAL
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35. Jahrgang.
Omaha, Neb., Donnerstag, den 24. Juli 1919.
4Seiten.-Nr.114.
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Köln mit fteWl
Waren Kflntct
J " m .
Franzosen, Amerikaner und ? ner bieten alles,
von Toilettenseife bis auj .schinerie und
Autoinobilzubehör, in schwerer Menge feil
' : '
Spartaker verursachen in Berlin neue Unruhen
Berlin, 21- Juli. Ms erste
Folge In Hebung der. Blockade ist
.:Hiie förmliche Überschwemmung
) Kölns mit ausländischen Waren,
schreibt die Dmtsche Allgemeine
4 Zcftung. Französische Firmen",
i sagte das genannte Blatt, haben
. tausend? Pfund Kakaopulver, Scho
V kolade. Kaffee. Ochsenfctt, Schweine.
schmalz Makkaroni und Toiletten.
seife dort auf den Markt gebracht.
Deutschen Jinportgcfellschaften sind
y ungeheure Mengen Kornstärkc, viele
jl Waggonladungcn Perlbohnen, chine
sische Bohnen, Kaffee und Schoko
lade offeriert worden. Die Amerika
ner bieten Speck, Olivenöl Gummi
rocke, Turbinen, Automobile, der
schieden Oelarten und dergleichen
feil. Eine japanische Firma will
direkt Borax. Parafin, Kolopho
nium, Flazöl, Schellack und Seife
importieren.
Unruhen in Berlin.
Berlin, Dienstag. '22. Juli- -Eine
Versammlung der Majoritäts
soziaMen wurde von unabhängigen
Sozialsten und Spartakern ge
sprengt. Mehrere Schüsse fielen,
und es wurde der Versuch gemacht,
die Leute, welche gefeuert hatten, zu
lynchen. Neberall, wo Maiorrtats
sozialisten Versammlungen abhielten,
hatten sich Spartake? eingeschlichen,
welche versuchten, die Redner nie
derzuschreien. In vielen Fällen ge
lang dieses auch. Das Militär
mußte aufgeboten " werden: man
machte von Maschinengewehren
(Sebrauch und es wurden angeblich
zehn Personen " verwundet Eine
grobe Anzahl Verhaftungen wurden
vorgenommen.
Wurde belogen", sagt Ex'Kalser.
Amerongen, 21. Juli.Jch bin
mir Lügen überschüttct worden: ich
bedeckte meine Generäle an der
Front und hinter der Linie- mit
Dekorationen, und sie überschütteten
niich mit Lügen. Hatte man mir
' s nur die Warheit gesagt, dann wür
'' ich ganz anders gehandelt ha
So soll sich der Ex-Kaiw
I schern gegenüber geäußert ha
j. Dieser Gedanke in bei öem 2i
Ärscher zu einer fixen Idee aus
Wartet, so wird behauptet, welcher
rt jedem Besucher gegenüber Aus
druck giebt, gleichviel welches Unter,
haltungsthema auch angeschlagen
werden mag. (Das stimmt nicht mit
f den Aeußerungen Friedrich Berg's
Chef des givilkabinetts des frühe
t ren Kaisers, der von Letzteren sagte.
daß er sein Los wie ein echter
Christ ruhig und mit Würde trage.)
Auch soll der Ex.Kmser Spuren von
religiösem Wahnsinn . an den Tag
logen, so daß selbst seine treuesten
Anhänger dadurch in Verlegenheit
) , geseht werden. Mit dem ehemaligen
' hiiiMHTun (Tronhritijcn soll er voll
ständig gebrochen haben: Letzterer
aber korrespondiert regelmäßig mit
'i: seine? Mutter. Es heißt, daß dem
i rc n.:: - : us o-xrc
toiaiuiWC till uue syujiuc, in
Deutschland als Wohnsitz angewiesen
werden wird; es ist indessen Zweifel
baft, ob er jemals wieder nach
Deutschland zurückkehren wird, auch
wenn die Holländer ihm dieses ge
statten sollten.
Vorn Ex-Kronprlnzeu.
Wieringen. 22. Juli. (Verzögert.)
Während sich das Interesse der
Welt dem kommenden Kampf des
kleinen Holland und der mächtigen
Entente über die Frage der Aus
lieferung des früheren Kaisers und
des ehemaligen deutschen Kronprin
zen zmn Prozeß zuwendet, erklärt
der ExKronprinz, daß er auf feiner
traurigen Insel der Entwicklung der
Dinge in aller Ruhe abwarten
wolle. Seine Gesundheit ist gut: n
ist anhaltend beschäftigt, treibt kör
perliche Uebungen, musiziert, liest,
schreibt, spielt Violine und entwirft
zahlreiche Skizzen. Die Musik scheint
ihn am meisten zu fesseln. Einem
Korrespondenten gegenüber sagte der
Friedrich Wilhelm: .Man hat wie
herholt gemeldet, ich sei geflohen,
ober Sie sehen, daß ich noch hier
bin. Wohin sollte ich auch fliehen?
Tiefe Meldungen sind gerade so viel
wert wie so diele andere Zeituugs
Meldungen, die über mich in die
bklt geatzt wurden. Ich wurde wie.
derholt getötet, habe oft Selbstmord
begangen, sogar meine . Bestattung
hat man gesehen, und jetzt bin ich
auch wiederholt von der Insel , ge
flohen. ' Das liebe Publikum muß
sehr leichtgläubig sein, besonders in
Dingen, die mich angehen Wenn
das so weiter geht, dann muß ich
mich noch für einen wundervollen
Menschen halten, etwas, was ich
wenigstens nie von mir geglaubt
habe.-
Im übrigen sagte er, daß das
Wort Flucht kaum auf jlrn ange
wandt werden könne, weil ich die
Freiheit habe, Holland zu verlassen,
sobald es mir gefällt- Warum sollte
ich also fliehen?"
Diese Mitteilung wurde von dem
Bürgermeister Peerkboom erhärtet,
dem der Sohn deö Ez.Kmsers un
tersteht. Er sagte: Der frühere
Kronprinz kann zu, jeder Zeit ab
reisen. Alles was er zu tun hat,
besteht darin, daß er mich davon in
Kenntnis setzt." Dies wurde auch im
,Haag bestätigt, wo ein hoher Veam
ter folgende Erklärung abgab:
er ,t :t,. r ,, r
ouiuuyi vi i. siuiLi uuj uuuj iui
Sohn können Holland verlassen,
wenn sie wallen. Sie find keine Ge
fangenen: auch werden sie nicht für
die Alliierten detiniert. aber so lange
sie in Holland weilen, müssen sie am
Ort bleiben, der ihnen zugewiesen
wurde."
Der frühere Kronprinz macht sich
heute über die Auslieferung weni
ger Sorgen als früher. Ich gewann
den Eindruck, daß er nicht zögern
würde, sich auszuliefern, falls er sich
überzeugen könnte, daß er gerecht
behandelt werden würde was er in
dessen bezweifelt. Jnbezug auf sei
nen Vater teilte Zer Prinz ten
Standpunkt vieler,, hervorragender
Holländer, das es eine schreiende
Ungerechtigkeit wäre, wenn ein
Mann von 'einem Gerichtshof pro
zessiert werden sollte; der nur die
Macht hätte, ihn zu verurteilen, abr
nicht ihn freizusprechen. Hohe poli,
tische Kreise in Holland sind fest
überzeugt, daß ein Tribunal der
Alliierten eine rein politische Sache
wäre und daß selbst sür den Fall,
daß Beweise die Unschuld des Ex
Kaisers und deö früheren Kronprin
zen dartun würden, doch kein Frei
fpruch erfolgen würhe, weil durch
einen Freifpruch das ganze Fund,
ment über den Haufen geworfen
werden würde, auf dem die Vedin
gungen des Friedens beruhen."
Tirpitz'. Memoieren.
Berlin, 24. Juli. Ein AuSzug
für das demnächst im Büchermarkt
erscheinende Werk des Admirals v.
Tirpitz .Der Alisbruch des Krieges",
hat in der literarischen und poli
tischen Welt eine Sensation ersten
Ranges ausgelöst. Man wußte, daß
v. Tirpitz die Kriegsschuld von den
eigenen Schultern malzen wurde.
aber man hatte nicht erwartet, daß
er den Kanzler Deutschlands in der
1314er Knse, vonBethmann-Holl
weg, als den allein Verantwortlichen
hinstellen würde, wie dies tatsächlich
in dem Buche der Fall ist. Man er
wartet jetzt, dafj VethmannHollweg,
der Zeitungöleuten ausgewichen ist,
seit er sich erbot, sich anstelle des
Kaisers einem Alliierten.Gsricht auS
zuliefern, jetzt doch anfangen wird zu
sprechen. "
Tirpitz klagt den Ex-Kanzler an,
eine Doppelrolle gespielt zu haben.
Nicht allein hätte er Oesterreich an
gespornt, in den Krieg zu gehen,
trotzdem er wußte, daß die Entente
gegen den Krieg war, sondern er
hätte auch wohlweislich den Kaiser
und den Chef deS Generalstabs
währü der Verhandlung außerhalb
Berlins gehalten, um feine eigene
Politik zu betreiben. Der Graf von
Berchtold, welcher derzeit Staats
sekretar deö Auswärtigen für Oester
reich'Unaarn war, wird der Mit
Wissenschaft beschuldigt.
Fremont, Nebr., 24. Juli.
Christ Tolstrop, der vor 45 Jahren
von Dänemark kam und sich in Tod
ge County niederließ, starb am
Dienstag ganz plötzlich im Alter von
68 Jahren. Er wohnte bis bor acht
Jahren auf einer Farm umveit Hoo
Deutschell und Ocstcmichcrll
lvird gcholfcn lmrdcn
$3.",000,()00 solle zur Unterstützung
der Ärikgsnotlcidcnden gcsam.
mrlt werden.
New Vork, 24. Juli. Binnen
kurzem wird von Amerikanern deut
scher Abstammung eine Kampagne
eröffnet werden, in diesem Lande
mindestens Z38.000.000 zur Unter
stützung der Kriegsnotleidenden in
Deutschland und Deutsch.Oesterreich
aufzubringen. Diese Entscheidung
wurde in einer hier gestern abend
abgehaltenen Massenversamm l u n g,
welcher ungefähr 600 hervorragende
Bürger deutscher Abstammung bei
wohnten, getroffen.
250,000 Uohlengräber
in England am Streik
Verlangen Nationalisierung der Koh
lenbergiuerkc. Soldaten als
Streikbrecher.
London, 24. Juli. Der fünfte
Tag des großen Streiks der engli
schen Kohlengräber hat keine Acn
dcrung in der Situation gebracht.
Letzten Berichten zusolge befinden sich
etwa 250.000 Bergleute am Aus
stand. Ter Betrieb der Kohlengru
ben wurde größtenteils eingestellt,
( wenn auch in Lancashire 7,500 und
Nn Monmouth etwa 10.000 Mann
s unter Protest zur Arbeit zurückkehr
ten, um oie Kohlengruben vor öer
drohenden Ueberflutung zu bewah
ren.
Ministerpräsident Lloyd George
und verschiedene Kabinettsmitglieder
konferierten gestern mit den Besü
zern der Kohlenbergwerke. Heute
wird der Ministerpräsident mit den
Beamten der Bergleute Föderation
verhandeln. Die Arbeiterallianz,
welche sich aus Eisenbahnern, Berg,
leuten und Transportarbeitern zu
sammensei)t. hielt gestern hinter ge
fchlossenen Türen eine Geheimsitzung
ab und sprach sich bei il cser Gele
gcnhcit mit 217 gegen 11 Stimmen
gegen den Militärzwang, Teilnahme
an dem Feldzug gegen die russischen
Bolschcwistcn und der Einmischung
militärischer Streitkräfte in Arbei
terstreitigkeiten aus.
Sir Eric Geddes hat sich mit einer
Anzahl von Regierungsbeamten nach
Leeds begeben, um angeblich die dor
tigcn Bergwerke bor Ueberschwcm
mung zu schützen und die Arbeiten
der Matrosen, welche das Wasser
aus den Minen auspumpen, zu über
wachen. Gerüchtweise verlautet, daß
Matrosen der Kriegsmarine als Koh
lcngräber verwendet werden sollen
und daß Soldaten zu deren Schutz
abkommandiert werden. - Dies ist
ein Vorgehen, dem die organisierten
Bergleute fchärfstens opponieren.' Die
Veröffentlichung eines geheimen
Schreibens der obersten Heeresver
waltung an die verschiedenen kom
mandicrenden Offiziere über die
Stimmung ihrer Untergebenen, falls
dieselben als Streikbrecher herange
zogen werden sollten, hat unter der
Arbeiterschaft große Aufregung her
vorgerufen.
Lloyd George steht heute zwischen
zwei sich feindlich gegenüberstehenden
Parteien und es ist noch immer
zweifelhaft, ob es seiner gewiegten
Diplomatie gelingen wird, eine Emi
gung herbeizuführen. Die Bergleute.
welche die stärkste Arbeiterpartei des
Landes darstellen, verlangen, unter
allen Umstanden eine Nationalist?,
rung der Kohlengruben, während die
Eigentümer derselben einem solchen
Schritt natürlich feindlich gegenüber,
stehen. Außerdem haben sich auch
noch etwa 300 Mitglieder der Koali
tionspartci , des Ministerpräsidenten
gegen eine geplante Nationalisierung
der Kohlenbergwerke ausgesprochen.
Infolge des herrschenden Kohlen
mangels mußte in Bradford der Be
trieb der großen Tuchwebereim ein
gestellt werden. Der Toncastcr
Stadtrat hat aiis dem gleichen
Grunde die Einstellung deS Stra
ßcnbahnbetricbeS angeordnet. In
Shefield hat sich die Zahl der ar
beitsloscn Eisenarbeiter bedeutend
vergrößert: Tausende von Arbeits
losen befinden sich in den Straßen
und es ist nur wenig Hoffnung vor
Handen, daß nach Ablauf der Woche
überhaupt welche Betriebe aufrecht
erhalten werden können, da es an
dem nötigen Brennmaterial fehlt.
per. Er hinterläßt seine Frau und
vier Töchter.
Ein auS 33 Männern und Frau
en bestehendes Komitee wurde er
nannt, um die Kampagne zu leiten.
Aehnliche Organisationen werden in
Chicago, Cincinnati, Milwaukee und
St. Louis ins Leben gerufen wer
den. !'''
Unter denjenigen Leuten, die hin
ter dieser Bewegung stehen, befinden
sich der Bankier James Speycr, Hu
bert Gillis, Präfidu i der Guardian
Life Insurance Company und Victor
Ridder, Redakteur der New Jork
Staatszeitung.
Es verlautet, daß das Staatsde
partcment seine Zustimmung zu der
gestrigen Versammlung gegeben habe
Bela Kim angeblich
wieder im Sattel
Toll angeblich' die Kampagne gegen
Rumänien leiten. Kommuni
stk erbeuten Kriegsma
' terial.
Wien, 24. Juli. Wie aus
dapest hierher berichtet wird, macht
dw Offensive der ungarischen No
ten" Armee gegen die Rumänen rn
te Fortschritte. Es verlautet, daß
Bela Kun, der, Diktator der Kommu
nisten Regierung, persönlich ' die
Kampagne gegen Rumänien leitet.
(Tiefe Nachricht steht im Widerspruch
Mit der kurznchen Meldung, daß Be,
la Kun vertrieben wurde. Es ist je
doch möglich, daß er wieder zu
Macht gelangte.)
In ihrem Hormarsch auf Groß
wardein, in dep Verfolgung der ru
manischen Arme, eroberten die ,,Ro
ten" die strategisch wichtigen Städte
Szentes und Torok-Szent-Niklos, u.
erbeuteten dabei auch große Vorräte
von rumänischem Kriegsmaterial.
Der Fluß Tisza wurde von den
Truppen der Kommunisten zwischen
y.-. . . s. rre 4. . . &
M.uiui) uiiu sonrao .an verMeoe,
nen Stellen übersetzt. Die ungari,
schen Truppen stehen unter dem
Kommando des Kommissär Landler
und dem früheren Oberstleutnant
Julier, Chef des Generalstabes.
Gerüchtweise verlautet, daß die
Noten" auch einen energischen An
griff auf die ungarische Weiße" Ar
mee planen, der fcorf mehreren Sei
ten gleichzeitig ausgeführt werden
soll. Es werden dabei drei Divifio
nen Infanterie und dreißig Artille
riebatterien zur Verwendung kom
men.
Bela Kun soll ein ironisches
Schreiben an die Pariser Friedens
konferenz gerichtet haben, in welchem
er darlegte, daß die Kommunisten
Regierung gezwungen ist, die Ru
mänen zu bekämpfen, um dieselben
zur Einhaltung der Bedingungen
und Vorschriften bet Entente der
Friedenskonferenz zu zwingen.
Grotze Gel-Explosion
ein Feuergrab
Bayonne, 9!. I.. 24. Juli-Ge
stern morgen fand eine große Ex
plosion in den Oelanlagen der Texas
Oil Company hier statt, wodurch die
Gebäude sofort in Brand gerieten.
Die ganze Feiierivehr der Stadt
Bayonne wurde in den Dienst ge
stellt, um die Flammen zu bekäm
pfen und ein allgemeiner Alarm
wurde gleichzeitig an die Nachbar
städte gerichtet. Häuser iin Umkreis
von Meilen wurden durch die Hef
tigkeit der Explosion erschüttert.
Der ersteren Erplosion folgten in kur
zer Zeit andere, wobei die Eisen
bahnwagen nacheinander explodier,
ten. AIs Hilfe von auswärts kam,
gelang es, das Feuer unter Kon
trolle zu bringen. Bis jetzt sind vier
tätlich verbrannt worden, als die
Eisenbahn Tanks explodierten: eine
große Anzahl leicht verletzter Per
sonen wurden sämtlich in das Ho
spital gebracht. Wieviele andere sich
unter den Ruinen befinden, ist noch
nicht festgestellt.
Bankräuber machen
reiche Beute
Hillsboro, Jll., 2t. Juli. DiJ
gtaatäbemt von Tonnelson, Jll., 12
Meilen südlich von hier, wurde ge
stern von Bankräubern heimgesucht.
Die Bande erbeutete Liberty Bonds
und andere Wertpapiere im Betra
ge von Z1 15,000. Auch eine be
tröchtliche Menge Bargeld wurde von
ihnen erbeutet.
Extrasitzung öer
Nebr. 5egkslatur
Auf nächste Dienstag einberufen,
um das Nationale Frauen
stimmrecht'Amendrmeut
gutzuhkihcu.
Lincoln. Nebr.. 24. Juli.
Gouv. MdWvü hat die Nebraskä
Legislatur auf nächsten Dienstag,
den 29. Juli, zu einer Extrasitzung
zusammenberufcn, um das Nation,
le Fraucnstimmrechts Amendement
ratifizieren zu lassen.
Zuerst hieß es, daß der Gouver
neur noch weitere Wünsche den Ge
setzgcbcrn unterbreiten würde, "doch
haben sich diese Meldungen nicht be
stätigt. Was den' Gouverneur ver
anlaßt, seine Anficht zu ändern, ist
jetzt noch nicht ganz klar, doch wird
man nicht fehlgehen, daß die zahlrei
chen .Siefercndums, die gegen seine
Lieblingsgcsetze, wie das Nationale
Prohibitions.Amendement, das Pri
märwahlcngesctz und die Code' Bill
chn verstimmt haben uiid er sich ent
schloß, keine weitere Verwirrung in
die Staatspolitik hineinzutragen.
Daß er sich überhaupt entschloß, die
Gesetzgeber zu einer Extrasitzung ein
zuberufen, um das Frauenstintm
rechts-Amendement gutzuheißen, muß
als ein politischer Kniff angesehen
werden, um sich für die nächste Wahl
die Gunst der , Frauen am Wahlka
sten zu sichern. Denn so eilig war
es mit der Gutheißung des Amen
dcments nicht. Die Gutheißung oder
Verwerfung des Amcndemens wird
nickst von Ncbraska's Stellung ab
hängen. . :'',..."'
Die Sitzung dürfte drei bis vier
Tage dauern. Sie wird Dienstag
um Mittagsstunde zur Ordnung ge
rufen, nachdem die Botschaft des
Gouverneurs verlesen . und das
Amendement forrnell eingereicht ist,
wird man sich Zeit lassen, das Amen,
dement gutzuheißen. Nachdem dies
geschehen, werden die Kosten dieser
Extrasitzung bewilligt, worauf dann
Vertagung eintreten wird.
Englands Ursnprinz .
wirö Amerika besuchen
London, 24. Juli. Konig Ge
org hat im Namen feines Sohnes,
des Prinzen von Walcs,die Einla
dung zum Besuch der Ver. Staaten
angenommen. Nach seiner Besuchs
reife in Kanada wird sich der engli
sehe Prinz nach Washington begeben,
um daselbst etliche Tage als offiziel
ler Gast der amerikanischen Regie
rung zu verbringen.
Radikale deutsche
Finanzmatznahme
Genf. 24. Juli. Durch die in
der deutschen Nationalversammlung
beantragte Maßregel, welche die
Abstempclung aller deutschen Wert
Papiere in deutschem Besitz verord
net, wodurch die außer Landes ge
schafften ziirückgerufen werden muß
ten oder wertlos würden, wurden
die Schweizer Bankiers, welche
große Anleihen auf derartige De
positcn gewährten, besonders an
früher regierende Häuser der Zen
tralmächte, sehr beunruhigt. Wäh
rend des Krieges sind von Deutschen
Wertpapiere im Betrage von zwi
schen 34 bis 36 Milliarden Mark
in der Schweiz deponiert worden,
und von Oesterreichcrn etwa 10 Mil
liarden Kronen. Es heißt, ' daß
Oesterreich eine älniliche Maßregel
beabfichtige. Die Hohenzollcrn und
die Habsburger Familien, welche
bisher ihre Privatvermögcn sorg
sam geheim gehalten haben, würden
unter diesen Gesetzen zur Dekla
rierung derselben gezwungen wer
den.
verkauf bayerischer
Rönigsschlöker
Bern, 24. Juli. Die neue bay
rische Regierung unterhandelt mit
dein früheren König Ludwig, der seit
dem letzten April im Schloß Salis in
Zigerl wohnt, wegen Erwerbs feiner
Liegenschaften in Bayern. ES wird
ihm wahrscheinlich gestattet werden,
eines der Schlosser zu behalten. Die
Einkünfte der ehemaligen Königsfa
milie, die ftühcr 1,250,000 im
Jahre waren, sind infolge deS Krie
gcs stark herabqegangen.' ES wird
berichtet, daß beim König neuerdings
Anzeichen von Geistesstörung be
merkt wurden, daß er sich einbildet
die Bayern hätten den !rrieg gewon
nen. und daß er plane, im Triumph
nach München zurückzukehren.
William H.Tllft tritt
als Vermittler ans
Macht in Bezug auf die Volkerliga Cmpfehlun
gen, die zu einer Einigung zwischen wilson
und Senat sichren dürften
wilsons Erklärung über den Schantungpakt
Washington, 24. JuN. (United
Preß.) ' In Kongrcßkreisen be
spricht man den von dem Ex.Präsi
dcnten William Taft in Vorschlag
gebrachten Ausgleich in Bezug des
Friedensvcrtragcs. Die Freunde des
früheren Präsidenten sind der An
ficht, daß sein Programm die Basis
eines Uebcreinkommens bilden wird,
welches von Herrn Wilson angenom
men werden dürfte. Sie fagen sich:
1. Daß Taft nächst zu Wilson
der hervorragendste Förderer der
Völkorliga ist, wodurch seinen Vor
schlügen in Rcgierungskreisen gro
ßes Gewicht verliehen wird- .
2. Immer mehr macht sich die
Meinung geltend,, daß der Präsident
der Annahme gewisser Vorschläge
nicht abgeneigt ist, vorausgesetzt die
Ratifikation des Vertrages wird da
durch nicht gefährdet. Von dieser
Meinung sind alle republikanischen
Senatoren, welche mit dem Präsi
denten konferierten, durchdrungen.
Wenn auch Tafts Vorschläge nicht
alle angenommen werden, so ist man
doch der Ueberzeugung, daß der Prä
sident uf gewisse Punkte derselben
eingehen wird. Ein Kompromiß
steht somit zu erwarten.
Tafts Vorschläge sind: Artikel 10
soll dahin abgeändert werden, daß
die Ver. Staaten ohne Zustimmung
Gericht verweigert
Ulägerin Mimente
New Fort, .24. Juli. Nichter
Ford .von.. derSupxeme .Court. hat
der 'Schauspielerin Oueenie Nazar
ro" das Gesuch um Alimente in ih
rer Scheidungsklage gegen ihren
Gatten Nat Nazarro, abgewiesen.
Das Gesuch um Alimente wurde ab
gewiesen, da keine Klage wegen ehe
licher Untreue vorlag, obwohl in der
Klageschrift grausame Behandlung
und mangelnde Unterstützung ange
geben ist. Die Klägerin ist Direk
trice der Ver. Staaten Flotte Jazz
Band." Ihr Gatte, Nat Nazarro,
war früher Teilhaber in ihrem Un
ternehmcn. Russen laufen zu
Bolfchewisten über
London. 24. Juli. Wie der
Oberkommandeur an der Archangel
Front, Generalinajor William E.
Jronside, dem hiesigen Kriegsamt
mitteilt, meuterten die daselbst sta
tionierten russischen Truppen uiid
haben mit den bolschewstischen
Streitkräften gemeinsame Sache ge
macht, indem , sie dem Feinde die
Stadt Onega und die ganze Onega
Schlachtfront übergaben. Die Bol
schewisten suchten sich hierauf auch der
Eisenbahnfront zu bemächtigen, wur
den aber bei ihren Versuchen zurück
geschlagen.
Rumänische Truppen
von Ungarn geschlagen
Wien. 24. Juli. Wie hier be
kanut wird, hat die ungarische ,,No
te" Armee den Tisza Fluß über
schritten und den rumänischen Trup
pen eine schwere Schlappe beige
bracht. Die Ungarn nähern sich jetzt
der Stadt Großwardein. Dies ist
anscheinend jene Offensive, welche
von den ungarischen Kommunisten
seit geraumer Zeit geplant war.
Großwardein liegt ctiva 137 Meilen
östlich von Budapest und ist eine der
Westen Städte Ungarns. Ihre
Gründung erfolgte im elften Jahr
hundert.
Feindliche Ausländer
erhalten Freiheit
Washington. 24. Juli. Alle
inhaftierten Untertanen feindlicher
Länder sollen in der nächsten Zeit
aus der Haft entlassen werden, ein
schließlich solcher, die sich einbürgern
wollen. Ausnahme wird bei solchen
gemacht, die anarchistischen Anschau
'uzen huldigen.
des Kongresses keinen Krieg erklären
können. Beschränkung der britischen
Vertretung in der Völkerliga. Ein
heimisch Fragen, wie Einwanderung
und Tarif, sollen nicht in das Bereich
der Völkerliga fallen.. Nähere Be
sttmmungen über die Monroe Dok
trin, und daß dieselbe nur auf die
Ver. Staaten Anwendung' findet.
Daß die Ver. Staaten in zehn Fah
ren aus der Volkerliga ausscheiden
werden. -
Pras. Wilson gibt Erklärung i.
Präsident Wilson hat eine Erklä
rung abgegeben, laut welcher er in
Abrede stellt, daß er für daS Schan
tung - Uebereinkommen verannvork
lich ist,' wie in der Presse berichtet
wurde In der Erklärung heißt es:
Der Präsident autorisiert die Be
kanntmachung,' daß die in mehreren
Zeitungen veröffentliche Angabe, er
habe das SchantungUebereinkommen
in dem Friedensvertrage. mit Deutsch
land formuliert, von Grund auf falsch'
sei. Er bot seineii ganzen Einfluß
auf,' wie es die Umstände eben zulie
ßen, eine Milderung der Abmachung
zu erzielen und glaubt, daß die
schließliche Handlungsweise Japans
mit Bezug auf Schantung die ganze
Angelegenheit ins richtige Licht stel
len wird."
Zugo-Slaven gegen
England und Italien
, . . -. . " i .-' ...
Trieft, am adriatischen Meer, 24.
Juli Hier aus ' Agram, der
Hauptstadt von Kroatien, und Sla,
vonien, eingetroffene Nachrichten be
sagen daß in einer kürzlich abgehal
tenen Versammlung der Staatsrat
England und Italien beschuldigt, den
Versuch zu machen, den abgefetzten
König Nicholas von Montenegro
wieder auf den Thron zu setzen.
Nicki" wurde während des Krieges
von der ProFugoSladia Partei ge
stürzt. Angebliches Bündnis
gegen Jugsflawka
Genf 24. Juli. Aus Laibach
lvird gemeldet, daß Italien und Ru
mänien kürzlich ein Bündnis gegen
Jugo.Slavia schlössen. ' Es scheint
jedoch, daß das Bündnis nicht von
der gegenwärtigen italienischen Re
gierung geschlossen wurde, da es, wie
die Meldung besagt, von Vittoria
Orlando unterzeichnet wurde, der
vor einiger Zeit als italienischer Pre
mier zurücktrat. Für Rumänien soll
Premier Bratanu unterzeichnet ha.
ben.
Douglas Couuty erhöht Steuer-,
fchätzung.
Lincoln, 24. Juli. Der Be
richt des Assessors von Douglas
County, der in der Office des Se
kretärs Osborne von der Steuer
Ausgleichungsbchörde eingela u f e n
ist, zeigt, daß die Einschätzung des
Eigentums für Steuerzwecke um $3,
058,313 erhöht worden ist. Der
Bericht ergibt eine Bewertung deS
Eigentums auf $59,113,867, gege
$55,955,554 im letzten Jahre. .
Errichtung eine GerichtSgcbaudkS,
North Platte, Nebr., 24. Juli. ,
In einer SpezialWahl, welche an,
Dienstag stattfand, erklärten sich dis
Bürger mit einer Stimmenmehrheit
von 1,124 für den Bau eines neuen
Gerichtsgebäudes..Nur 25, Stimmen
wurden dagegen abgegeben. Der Ko
stenanschlag beträgt $200.000 und
soll durch eine Steuer von 6 Mille
für die Dauer von 5 Jahren, gk
deckt werden. . '
Wetterbericht
Für ' Omaha und Umgegend
Schön heute abend und möglicher
weise Freitag. Wenig Wechsel in der
Temperatur
Für Ncbraöka Allgemein schön
heute abend und Freitag. Warmer
im nord'zentralen Teile heute abend z
kühler Zm äußersten westlichen Teil
Frciwg nachmittag.