Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 22, 1919, Image 1
: Ütt IIM, ,,?MWOMMchV, li 1t Aa American Kevipaper UdicK atanda for Amcrl tan Ideala . and princlple PÜBLISHED AND DISTRIBUTED ÜNDEB PERMIT (No. 364), AUTHOItlZED BT THE ACT OF 0 CTO DER 6, 1917, ON FILE AT THE -POST OFFICE OF OMAHA, NEBtt ' BT ORDER OF THE P RESIDENT A, S. BURLESON, POSTMASTEß-GENERAL O k HWft "V pnbllahed In (ha Ger man langnaga for Ameri can Citizen Ak, read W Germ an - 35. Jahrgang: Omaha, Neb., Dienstag, den 22. Juli 1919. -Nr. 112. 'nik-M"'- ff. tfO sfcrf f Jvv 11 fd) S, Off j o lv wvl iT Jv . V- -- r V Q iinii, N w V NosK dchtt keine Äff MllsscUrsamllllung Vernstorsf erklärt fiigcn Nachekrieg; bslltsche ' . . Ziegterung weiß von ncincni errrag zwischen Deutschland und Japan Ex-Uaiser ertragt sein Schicksal mit hoher WUrde - 'Berlin. 22. Juli. Unabhängi ge Soziallsten versuchten, gestern um 2 Uhr nachmittags im Lustgarten ei. ne Massenversammlung abzuhalten, wurden jedoch mit Gewalt daran vcr, hindert. Als sich die Alenschenmen ae weiacrte. auseinander zu aeben. feuerte das von Wchrminister Noske aufgebotene Militär ansangucy tn die Luft, als dieses aber nicht half, wurde eine Salve auf die Menge ab. gegeben. Mehrere Personen, darun. ter eine Frau, wurden verwundet. Die Versammlung wurde dann ge sprengt. Dieser Vorfall gab Anlas; zu allerhand Geriichtcn: es hieb, daß eine neue Revolution ausgcbrochen sei und dergleichen. Noske aber blieb Herr der Situation, und die Ordnung wurde aufrecht erhalten. Kirche nnd Staat. Weimar, 22. Juli Die deutsche Nationalversammlung verwarf in nichtöffentlicher Sitzung einen sozia listischen Antrag auf vollständige Trennung von Kirche und Staat. Kommandeur für die Nhcinlande. Paris. 22. Juli. Herr von Stark ist von der deutschen Regie rung zu ihrem Kommissär für die Verwaltung des besetzten Gebiets des Rheinlandes ernannt worden. Die Ankündigung dieser Ernennung geschah in einer Note, die Varon v. Lersner, Haupt der deutschen Delcga. tion, an den interalliierten Rat rich. tcte. (Herr V. Stark wurde kürzlich von Deutschland zum Gouverneur des besetzten Gebiets ernannt" und begab sich nach Koblenz, wo er die interalliierte Kommission zu überre. den suchte, -die Rheinland-Organisa. tion durch ihn zu behandeln. Er verbrachte vier Tage in Koblenz, eö r . .US sirn aCi1. Mit. 5? fl?VM11t- WulUK HJIU uuci hui luuiuy uirn- tigung zuteil. Die inter.alliierten Kommissäre waren der Ansicht, der Vertrag enthalte keine Bestimmung, mit einem Vertreter der deutschen Regierung zu verhandeln.) j Dcrnstorff gegen Nachckrieg. Berlin. 22. Juli. Graf von Bernstorsf hielt auf einer demokrati fchen Parteivcrsammlung eine Rede, in welcher er unter anderem sag! te, Teutschland dürfe nie vergessen, das eine Weltpolitik, so wie sie vor dem Weltkriege eingehalten wurde,, gegenwärtig unmöglich sei. Der !?riede. so laate er. sei allerdings un ter Protest unterzeichnet worden, da jetzt aber die Regierung den Vertrag gutgeheißen kjabe, erlange es die Ehre, daß auf der Basis der zukünf. tigen Politik wir die Friedensbcdin gungcn nach bestem Können auszu führen mit dem Bewußtsein, der ganzen Welt gegenüber unser Bestre den, eine Revision des Vertrages herbeizuführen, vor Augen zu füh ren. Wer immer in Deutschland lebt, weif;, daß wir weder einen Ra chekricg führen können noch wollen. Graf Bernstorsf versicherte, daß. ob. wohl die Völkerliga von den Deut fchen als eine heilige Allianz betrach tet wird, die gegen .Teutschland ge richtet ist, diese ihre wirkliche Funk tionen aufnehmen wird, sobald Teutschland Mitglied derselben ge worden ist. Weiß von keinem Büudniö mit Japan. Berlin. 22. Juli. Wir Be trachten das angeblich? Bündnis zwi fchen Japan und Deutschland als rei ne Erfindung", sagte gestern Graf Bernstorsf, ehemaliger Botschafter in Washington. Die deutsche Regie, rung hat leine Kenntnis von einem derartigen Vertrag. Ex-Kaiser kein gebrochener Mann. Berlin. 22. Juli. Friedrich v. Berg, Chef des Zivilkabinctts deS ehemaligen Kaisers, sich zur Zeit der Annahme des IricdensdertrageS in Amerongen aufhaltend, beschreibt die Begegnung mit dem Ex.Herrschcr wie folgt:- Es war ein schrecklich melancholisches und bewegtes Zusam mentreffcn, und dennoch erfüllte es mich mit großer Freude, zu sehen, daß, der. Kaiser kein geblichener' Mann ist, ES ist wahr, feme Ge sichtszüge sind schärfere geworden, aber er erträgt sein Geschick wie ein wahrer Christ, ruhig u. mit Würde; das Schicksal deS Vaterlandes liegt ihm mehr am Herzen, wie fein eige nes. Schwere Stunden hat er zu ertragen, diese aber werden durch ru niete Betrachtungen und ohne Gefüh le der Erbitterung überbrückt; stets tragt er den ruhigen Frohsinn eines ernsten Mannes zur Schau. Ms er vernahm, daß jene Klausel, die seine Auslieferung verlangte . angenom men worden war, entfuhr feinen Lip. pen kein Wort der Klage. Für die Kaiserin hatte er nur Worte des TrostcZ : fie ist eine wundervolle Frau, deren erschütterte Gesundheit unter diesem neuen Schlag zusam menzubrcchen droht, Mexiko bedauert BanöitenUberfälle Carranza verspricht, die Schuldige, wen möglich, zur Rechen . schaft zu ziehen. Washington, 22. Juli' Die ge sctzgcbendcn Körperschaften des Landes beschäftigten sich gestern ein gehend mit der mexikanischm Frage, speziell aber mit dem Ueberfall auf amerikanische Seeleute von Bundes kriegsschiff Cheycnnz, die kürzlich von drei Banditen am Tamefi Fluß angehalten und beraubt wurden. Hier eingetrosfenen Nachrichten zu folge hat die mexikanische Regier ung in Tampico über den Vorfall iljr tiefstes Bedauern ausgesprochen und gleichzeitig bekannt gemacht, daß fie nichts unversucht lassen würde, um der Tüter habhaft zu werden und sie der strafenden Ge rcchtigkeit zuzuführen. Bis jetzt find derartige Versuche jedoch erfolglos gewesen. Kurz ehe jener Bericht hier an langte, erhielt daZ Staatsdeparte ment aus Tampico die Nachricht, daß im benachbarten Puerto Lobos die Oelstation der Atlantic Re fining Company von Banditen um die $10,000 betragende Löhnung der Arbeiter beraubt wurde. Wahrend deS gestrigen Tages konferierten verschiedene Senatoren und Repräsentanten mit dem erst kürzlich von der mexikanischen Hauptstadt zurückgekehrten Gesand tcn Henry P. gleicher über die Sachlage in. unserer Nachbar. Republik. Das Senatskomitce für auswärtige Angelegenheiten befüv wortcte in der Zwischenzeit die Annahme einer Resolntion des Se nator Kmg, Demokrat von Utah. in welcher das Staatsdepartement mifgcfordcrt , wird, eine genaue Ausstellung aller in Mexiko gegen Amcrikan?r und deren Eigentum in letzten Jahren verübten Alisschr, tunacn vorzulegen. Der republikanische Senator Fall, von Ncw'Mexiko wiederholte vor dem Senat feine kürzlich gemachten Behauptungen, daß unter den To ten, welche nach den " Grenzuoer' schrcitungcn und Kämpfen der rnne rikanischcn Soldaten mit den Meri kanern. auch verschiedene Leichname von Offizieren und Soldaten der mexikanischen Bundcsarmee gefun den wurden. In einem El Paso Be richt des Brigadcgcneral Erwin, wird dessen früherer Bericht, daß sich unter den Toten keine mexikani schen Bundessoldaten befanden, be stätigt. Legat für Kinderfürsorge. New Fork, 22. Juli. Ein Le gat von nahezu einer Million Dol lars zum Zweck der Errichtung und Erhaltung einer 5!inderbewahr.An. stall, besonders sür verlassene Kin der, ist tn der letztwilligen Verfü gung der Frau Rosa E. Spang, Witwe deö Charles N. Spang, eines früheren Kaufmannes von Pitts bürg, vorgesehen. Die FriedenLdebatte int Senat wird voraussichtlich viel langer wer den, als die Kriegsdebotte. Aber das iit gewöhnlich so.. Je kürzer ikt Vorrede, desw. länger die Nachrede. Cx-Solöaten als Banditen verhaftet Verübten mehrere Naubanfalle nd ermordeten eines ihrer Opfer. Vom Lynchgericht bedroht. Grecn Rivcr, Wyo.22. Juli. isni lucr befindlichen Gekanams des Swcclivater Couuty befinden sich der aus Grand Island. Ncbr.. stammen, de Charles E. Mull und Noy W. Philips, aus Tender, tra abaemu stcrte Soldaten, welche erst kürzlich vom Ucbcrsecdicnst aus Frankreich zurückkehrten und nach einer kunm. blutigen Banditenkarriere weg e n der crneocner Dlebltäble. Raubanfäl lcn und eines Mordes festgenommen wurden, nachdem sie vorher von den Freunden des von ihnen ermordeten Mannes beinahe - aelnncht wurden Spczialwachen beschützen gegenwärtig die Häftlinge gegen weitere Lynch versuche. Philips und Mull kamen am Samstag hier an und beraubten wahrend der Nackt die Geickätts räumlichkeiten der Grcen River Wer- cantlle Co. Am Sonntag beteiligten sie sich an einem Hazardspiel ,m Re staurant der beiden Grieckcn Vav, Pas und Arapognas, wobei sie ihr ganzes Gut verloren. Kurze Zeit oaraus erschienen sie wiederum im Neiraurant und beraubten unter To, öesdroyung die Anwesenden, worauf sie sich entfernten und einen nach Stock Spnngs fahrenden Zug bestie gen. Pappas und Arapognas bestie gen den gleichen Zug und veranlaß ten in Rock Sprinas die Verbattuna der beiden Banditen durch Polizist Overtt. welcher die beiden entwaffne te und nach dem Arrcstlokal brachte. AIs er daselbst die den beiden Män nern abgenommenen Revolver auf einen Tisch legte, um eine Zelle zu öffnen, stürzten sick Plnlivs und Mull auf die Waffen und eröffneten Leuer aus die beiden Griechen, wo bei Papas sofort getötet und .Ära pognas lebensgefährlich verwundet wurde, worauf sie die Flucht ergrif. ten. Obern verfolgte die Mückitian Zn einem Auto und überholte sie in der vcat)e öer &tabt. Als er sie verhaf ten wollte, strauchelte er und stürzte zu Boden, worauf ihn die Banditen zu erschießen versuchten. Da sie aber bereits alle Patronen verschossen bat. tcn, schlugen sie den Mann bis zur Bcwuktlostakeit und wanaen bieraus den Autolenker, sie davon zu fahren. Anoere Autos machten sich auf die erzotgung und überholten die bei den Mörder in der Nähe einer Kok, lcnmine. worauf sie verbastet .md nach dem hiesigen County-Gefängnis gebracht wurden. Am Sonntaa abends erschienen etwa dreißig mit lchleßwasfen und Stricken versehene anecken vor dem Gefananis und verlangten' die Auslieferung der Borger ihres Landmannes. Sckliek lich aelalia es. sie mt Rückkekr ,u bcweaen. dock verwracki'n ftp fhnfpr zurückzukommen, um die , 'beiden Banner zu lynchen. Philips und Mull behaupten Ge päckstücke in fünf verschiedenen Städ. ten hinterlegt zu haben und man ver, mutet, daß dieselben die Beutestücke von anderen Raubereien und Ein brüchen enthalten. Snglanö ratifiziert Frieöensvertrag London, 22. Juli. Das briti sche Unterhaus hat den Fricdensver- trag mit Deutschland ratisiziert? da für stimmten 163, dagegen 4. Jo scph Dcvlin. Nationalist von Dublin, beantragte, die Ratifikation des Frie. denSvertrages nicderzustimmen, wei Lloyd George eine den Jrländcrn feindliche Politik einhalte. Der bri tische Ministerpräsident erklärte, daß er die irländische Frage nicht Beile gen könne, weil die Jrländer selbst sich nicht einig sind. Außerdem hake die Provinz lllstrr es -abgelehnt, das Recht der Selbstbestimmung auözu. üben. Uebrigcns, so sagte er, fei Irland weder der Rasse, Religion nnd dem Temperament gemäß keine eigene Nation. Die Bill zwecks Ratifikation des britisch.französischen Vertrages ge- langte zur dritten Lesung. ' Zur Propaganda der Packer. Washington, 22. Juli. Indem er auf einen Stoß Telegramme von einer Fußhöhe, die auf seinem Pult aufgetürmt waren hinwies, erklärte Senator 5kenyon von Iowa, daß die o'üns großen Packer" die gval-! tigiic" Propaganda im Lande betrie-! ben. FUr die Lebensmittelversorgnng in Europa Die lutherische Missonrisynode organisiert ein umfassendes Hilfswerk für die Notleidende in Deutschland nd .Die vom ehrwürdigen Allgemei nen Präses Pfotenhaner von der ev. lutherischen Missourisynode ernannte .Kommission für. Unterstützung der Notleidenden in Europa" hat sich als Ainerican Luthcran Board for Re lief in Eu. op" organisiert und Herrn Theo H. Lamprccht als Vor. sitzenden. Pastor Christoph Merkel als Sekretär und Pastor O. H. Re flirt als Kassierer und Geschäftsleiicr erwählt. Diese drei Beamten haben die nötigen Erkundigungen eingezo gen und geben hiermit folgendes be kannt: v 1. Nachdem die Blockade gegen Deutschland aufgehoben ist, können Nahrungsmittel und andere Gegen stände fast in alle Länder geschickt werden, jedoch nur durch lizenzierte Spediteure und in ganzgmau vor geschriebener Verpackung. 2. Wenn Nahrungsmittel durch solche lizenzierte Spediteure an das deutsche Nahrungsmittel . Ministeri um in Hamburg zum Zwecke der Weiterbeförderung an einen . Aressa ten in Deutschland geschickt werden, so garantiert dieses Ministerium sichere Beförderung und Ablieferung und kollcktiert vom Empfänger des Packeis alle in T-eutschland entstan denen Unkosten der Beförderung. 3. Mit den besten lizenzierten Spediteuren in New Fork haben wir di-. nötigen Vereinbarungen getrof fen, fo daß alle Aufträge, die durch unsere Hände gehen, prompt besorgt werden können. Sichere Beförde rung und freie Ablieferung auch nach anderen Ortschaften in Deutschland garantieren diese Spediteure., 4. Sobald Verkehrswege nach an deren Ländern, sich öffnen, wird es bekannt gemacht. 5. Große Vorräte von Nahrungs mitteln für Deutschland liegen bereit in bisherigen neutralen Ländern und sind jetzt durch die Auflicbung der Blockade ftei geworden. In großen allgemeinen Senhunaen gehen wei tere Vorrats nsch allen vom Krieg heimgesuchten Ländern. Es ist darum das Vorteilhafteste, Sicherste nnd Be quemste, nur Geldmittel an die Not. cenkballon stürzt in Chicago brennend ab Fällt auf Bankgebände und bricht durch Glasdach. Elf tot und 26 verletzt. Chicago, 'II, 22. Juli. Ein lenkbares Luftschiff der Good- vear Tire & Rubber Co., von Akron. O., welches gestern über dem Herzen der Stadt mehrere Probcflüae unter- nahm, brach gestern nachmittags, um etwa fimf Uhr plötzlich ,n Flammen aus und stürzte auf das Glasdach der Illinois Trust & Savings Bank, an der Ecke der Jackson Boulevard und La Salle Straße. Durch die Schwere der Motore brach der brcn- ncnde Ballon durch das Glasdach und stürzte m die BamraumliaM ten, in denen etwa 200 Personen, arößtenteils Mädchen, tätig waren, Durch das Aufschlagen deö Luftschif. fcs explodierte der Benzinbehälter und die brennende Flüssigkeit ergoö sich ,m weitem Umkreis. Männer und brauen rn brennen den Kleidern suchten durch die zwei Ausaänae des Gebäudes ins Freie zu gelangen. Viele Personen wurden dabei verletzt. Die rasch eingcttos fcne Feuerwehr drang in das (Zebäu de ein und entfernte daraus die na hezu voWändia verkohlten Leichen von elf Personen, welche bisher ickt identifiziert werden , konnten. Die Zahl der Schwerverwundcten wird mit 26 angegeben? manche der selben dürften nicht mit dem Leben davonkommen. Bis jetzt ist es Unmöglich, die llr- sache dieses furchtbaren Unglücks festzustellen, doch wird angenommen. daß ein Funkender Betricbsmotore das Ballongas entzündete, woraus die Ervlosion erfolgte. Nach ande rer Annahme war der Ballon zu stark gefüllt und als die heißen Son nenstrahlen dos Gasvolumen aus dehnte, soll daS Gas entwichen fein, daS durch elektrische Funken entzün det wurde. Die ursprüngliche 2fi ficht war, den Ballon ausschließlich mit' WassentoffaaS, welches absolut explosionssicher ist. zu stillen, dock kann durch einen unvorhergesehenen p.usall auch SaucrstoffaoZ mit ein- aedrunaen sein, wodurch sich eine I' j öchst erplosive knömcnge gebildet üben mag. uti ehe der b!w,nöe Ballo fordert sofort zur Beteiligung auf leidenden in Europa zu schicken, wo. mit sie sich besser und billiger, als es ihnen von hier direkt geschickt werden kann, das kaufen können, was sie ain meisten bedürfen. Wegen der sehr gunstigen Wcchselratcn ist es noch be sonders vorteilhaft, nur Geld von hier aus zu schicken. 6. Auf alle Fälle schicke man uns fürs erste nur ' Geld, keine Nah. rungsmütcl, keine Kleider und Schu he und andere Gegenstände, weil fie m New Jork seetüchtig umgepackt und sortiert werden müssen, und be sondere Aufmerksamkeit und Mühe erheischen. 7. Alle Gelder für allgemeine Hil fe, schicken wir an Vertrauensmänner in Europa, welche diese Gaben nach bestem Wissen und Gewissen an un sere notleidenden Glaubensgenossen in den vom Krieg heimgesuchten Landern verteilen. 8. Wer Geld an bestimmte Per anen. Freunde und Verwandten schicken will und nicht genau weiß, ob die Betreffenden noch am Leben sind, mache mehrere Glieder der Fa, mme namhaft und bestimme die Ordnung, in welcher das Geld an diese ausgezahlt werden ' soll. 9. Wer Lebensmitteln schicken will, der erkundige sich ' zuvor bei uns, schicke das , nötige Geld und lasse, uns das Kaufen und die Ver- Packung der Gegenstände besorgen. Die Preislisten, die wir jedem aus Begehr zuschicken, varncren von $6 bis $75 und sind häufiger, soforti ger Veränderung unterworfen. 10. Unser Hilfswerk erstreckt sich über, ganz Europa und dient allen Glaubensgenossen in den vom Krieg heimgesuchten Landern. ? 11. Alle Gelder für allgemeine Zwecke schicke man durch den Syno- dal-Kassicrer des Distrikts ; alle Gel der für bestimmte Personen und alle Korrespondent beliebe man zu adref sieren: American Lutheran Board sar Relief in Europa, 231 East 62. Str., New Aork. - ... - ' Theo. -H. Lamvrecht, . Christopher 'Merkel, O. H. Rcstin. abstürzte, fprang der Ballonlenker Jack Boettner und dessen Begleiter die Mechaniker Henry Wcaver und Harry Wacker, sowie Mi G. Norton, de. Photograph einer Morgenzei tung, mit Fallschirmen ab. Carl H. Davenport, der Veroffentlichungs agent eines hiesigen Vcrgnügungs park, verblieb in dem brennenden Luftschiff und stürzte- dann auf das Dach der Bank, wo später sein ver. kohlter Leichnam ' aufgefunden wur de. Weavers Fallschirm fing Feuer und er stürzte mit dem brennenden Ballon in den Tod. Norton erlitt bei der Landung Beinbrüche und schwere innerliche Verletzungen, fo daß an feinem Aufkommen geziveifelt wird. Boettner und Wacker lande ten unverletzt. Das Innere hat Bank fing durch die Explosion Feuer und es nahm über eine Stunde in Anspruch, ehe dasselbe geloscht werde konnte. Lei. chenbeschauer Hosfman suchte gestern abends die Leichenbeschau-Geschivore- nen aus, um die" Ursache und die Verantwortlichkeit dieses schrecklichen Unglücks festzustellen. Das Unglücksschiff war Eigentum der Goodyear Tire & Rubber Co., von 1 Akron, Ohio, und wurde für Experimente und Anzeigezwecke ver. wendet und stand unter Leitung des Herrn Jack Boettner, eines Angcstcll ten der Firma Major Clark Ma ranville. der Leiter des Regicrungs Flugfeldes in Alron, Ohio, über wachte die Lastiransporiverfuche des Luftschiffe, befand sich jedoch zur Zeit der Todesfahrt nicht an Bord desselben. Der Lenkballon wurds, erst kürz, lich in der Luftzeughalle eines hie sigcn Vergnügungsparks mit einem Kostenaufwand von $100,000 herge stellt. Siebzehn Männer, Angestellte der Goodyear Tire & Rubber Co., werden zwecks Untersuchung festge- halten. Ter am Bankgebäude ver ursachte Schaden wird, auf etwa $15,- 000 veranschlagt, doch sollen dem Vernehmen nach auch Wertpapiere im Betrag von $50,000 verbrannt sein. Wie Hetr John I. Mitchell. Präsident der Bank, bekannt gibt, hat sich die Goodyear Tire & Rubber Ca., bereit erklärt, für allen ange richteten Schaden auszukommen und auch für die Hinterbliebenen der Op- ser hinreichend sorge zu tragen. Äsomnnt auf die Täglillze Tribune. RasscllkllWs in der Bundcshmchtstttd Polizei und Militär nicht imstande, demselben Einhalt zu tun; vier Personen getötet und viele andere verwundet verhängung des Uriegsrechts ist wahrscheinlich Washington, 22. Juli. Weitere Verstärkungen werden nach Washing ton entsendet werden, um dem blu tigen Rassenkampf zwischen Weißen und Farbigen, der nunmehr bereits seit drei Nächten im Gange ist, ein Ende zu machen. Während der Straßenkämpfe der letzten Nacht wur. den vier Personen getötet, zwei schwer und 80 andere leicht verwun det: die Verwundeten befinden sich in Hospitälern. Viele andere erlitten ebenfalls Verletzungen; diese, aber wurden von Freunden von dem Schauplatz der Zusammenstöße nach ihren Wohnungen gebracht. Vierhundert Soldaten und Mari ncsoldaten, verstärkt durch 700 Poli zisten der Bundeshauptstadt, waren nicht imstande, dem Pöbel die Spitze zu bieten. Wahrend sie die Ausruh. rer in einem Stadtteil bekämpften, brach der Kampf in einem anderen ius. Die Farbigen, besser bewaffnet wie die Weißen, gingen aus mehre ren Zusammenstoßen siegreich hervor. Heute zu früher Morgenstunde rasten mehrere Automobile, die mit bewaff neten Farbigen angefüllt waren, den Residenzteil der Stadt und forderten unter anhaltendem Johlen die Wel ßen heraus, sich zum Kampfe zu stel lten. , Gegen Tagesanbruch brach ein heftiger Gewittersturm los. der dem Krawall ein Ende, machte; die Poli zei befürchtet indessen, daß derselbe heute Nacht wieder losbrechen wird, Die Namen der heute gemeldeten To. tn sind die Geheimpolizisten Harry Wilson, Kenneth CmDNmrdallNcrck und Thomas Armstrong; die beiden Letztgenannten find farbig. Detektiv scrgeant B. W. Thompson und der Marinefoldat Albert Luck befinden sich, aus den Tod verwundet, un Ho spital. Unter den übrigen Verwun deren befinden sich fünf Polizisten. Polizeichef Pullman konferierte heute mit den Militärbehörden; das Resultat dieser Unterredung dürfte sein, daß Washington in der kom- mendm Nacht einem Militärlager vergleichbar sein wird. Mit den Aufrührern wird nicht verhandelt werden," sagte Pullman. Die ganze Macht der Regierung steht hinter der Polizeihund letztere, zusammen mit dem aufgebotenen Militär wird dar- auf sehen, daß die Ordnung in der Stadt ausrecht erhalten wird." Ueber hundert Personen befinden sich in Haft. Die schlimmsten Unruhen ereigne- tcn sich gestern abend in dein Neger- viertel an der 7. und T Straße. Ein etwa 1,000 Personen zählender Ne gerhaufe setzte sich von vört aus ge- gen den Restdenztnl der Weißen in Bewegung. . Polizei und Soldaten griffen sie an, ohne indessen von den Schußwaffen Gebrauch -zu machen; als aber die Farbigen auS Revol vern zu- feuern begannen, hieben die Polizei und die Soldawn eln; der Verspricht Ex-Uaiser gerechten Prozeß London, 22. Juli. Bei der 2. Verlesung der deutschen Friedensbe- dingungen und der zwischen Frank reich und Großbritannien abgeschlos senen Verträge im englischen Un terhaus durch Ministerpräsident Lloyd George, wurde derselbe wegen der geplanten, in London abzuhal tenden Prozessierung des ftuheren Kaisers lebhaft kritisiert und ver schiedene Mitglieder, darunter auch Lord Robert Cccil sprachen die Be- fürchtung aus, daß dieser Prozeß, in Anbetracht der Umstände, unmög lich unparteiisch geleitet werden könne und man denselben daher nach einem neutralen Lande verlegen sol le. Lloyd George protestierte aus daS Lcdhasteste gegen eine derartige Annahme, und erklärte, daß irgend ein Angeklagter, wer immer er auch sei, vor dem englischen Gericht, dem besten der Welt, absolute Gerechtig. feit finden würde. Auch könne neu. tralen Ländern nickst zugemutet wer den, daß sie ihr Gebiet als Schau- platz für eine derartige epochemachen de Handlung hergeben. j Kampf, dauerte eine halbe Stunde. Farbige Weiber beteiligten sich an demselben, indem sie Flaschen, Back steine und dergleichen aus den Fcn stcrn ihrer Häufer und von den Dä chern auf die Polizisten und Solda ten herabschleudertcn. Ungefähr 1,000 Weiße befanden sich gestern zu früher Abendstunde auf dem Wege nach dem Negerviertel, wurden aber nach kurzem Kampfe niit der Polizei zur Umkehr gezwun. gen. , Tctcktivscrgeant Wilson wurde von einem Negerwcib erschossen, als er einer Farbigen, die er verhaften woll, te, ins Haus folgte. Ein farbiger Nachtwächter in einem NegierungZ. gebäudc, schoß den Marinesoldaten Luck nidder. Ein Kavallerist wurde an der Massachusetts Ave., nahe der 4. Straße, aus dem Hinterhalt vom Pferde geschossen. Die Möglichkeit ist vorhanden, daß über Wastington das Kriegsrecht ver hängt wird. r ' Bestimmungen des Prohibitionsgesetzes Die Haltung Kon geistigen Getränken für den eigenen Gebrauch ist gestattet. Washington, 22. Juli. Die Ge setzvorlagcn zur Durchführung , der Prohibition wurden gestern , ab schnittswe'se . durch das Haus ange. nommen. 1 doch , gelang es den Ra-dikal-Prohibitisnisten,, nicht, ; Vorschlag "durchzubringen, "" demzu folge das Einlagern von geistigen Getränken für den Eigengebrauch ftraffällig'ist. Die erste Debatte entspann sich über einen Vorschlag, welcher den Gerichten das Recht geben sollte, eine Person, die das Prohibitionsgesetz verletzt, hat, unter Bürgschaft zu stellen. Diese Verfügung wurde auf Vorstellung des demokratischen Re präsentanten Gard, von Ohio. daß dadurch der arme Mann doppelt be straft , würde. , fallen gelassen. Als die Abstimmung die Sektion 35 der Gesetzvorlage erreichte, in welcher cs sich um die Gesetzwidrig, keit der Haltung eines Vrrt r. koholischer Getränke für Eigenge- oraua) im eigenen Saus bandelt, spielten sich lebhafte Szenen ab und viele Repräsentanten kuckt, gleichzeitig ums Wort, um die Vor. läge nach Krafteii zu amendieren. Bei einer schließlich voraenainmi-. nen Abstimmuna erklärten kick nur drei Abgeordnete, die demokratischen repraiemanren malet, von Kali, fornicn, Blanton. von Tas. nd Upshaw, von Georgia, für die Bor tage, so oaß dieselbe verworfen wurde- England will mit dem Papst brechen London. 22. Juli. Unter staatssekrctär Cecil B. Harnisworth verkündete heute im Sause der Ge. meinen, die britische Regierung tra. ge sich mit dem Gedanken, den Ge. sandten vom päpstlichen Hof zurück, zuziehen. Bis zum August 1916 hatte England überhaupt keinen Ge sandten am päpstlichen Hof. Einer schweren Zeit geht eine ge. wisse Sorte Patrioten entgegen: In New ?1ork werden schon Vorbereitun gen für die Aufführung von deut fchen Opern und Operetten getrof. fcn. WcSitUxit Für Omaha und Umgebung: Schön heute abend und Mittwoch, wärmer heute abend; anhaltende Wanne. Für Nebraöka: Allgemein schön heute abend und Mittwoch, wärmer heute abend; anhaltend warm Mitt woch. Für Iowa: Schön heute abend und Mittwoch: etwas wärmer heu?e abend im westlichen und zentralen Teil.